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als ein totgeborenes Kind". Die Liberalen träumen Reichstags- 1er sei überzeugt, ein Ausgleich in der 8ollfrage mit großer Majorität einen Antrag von Dr. Dränert und Genoffen wahlen, in denen die Regierung im Gegensatz au den werde sich finden und die dräuende Wetterwolfe werde sich an, der den Senat ersucht, beim Bundesrat die Aufhebung der Parteien des Ueberzolls steht. Würde dieser thörichte Wahn verteilen. Das ist nicht nur die Hoffnung des Zustandekommens der Fleischeinfuhr- Verbote zu beantragen. nicht erfreulicherweise auf die Liberalen beschränkt bleiben, Tarifvorlage, es ist der Ausdruck der Gewißheit. Und es ist klar: so könnte er den Kampf gegen den Zollwucher verhängnis Sätte die Regierung nicht diese Zuversicht, so würde sie die voll schwächen und lähmen. Gewiß würden auch wir es begrüßen, Fortberatung der Tarifvorlage nicht mit Langmut und Eifer be­wenn der schmähliche Wuchertarif durch die eigne Gier der Zoll- treiben. fordernden zu Grunde ginge. Das deutsche Wolf aber hat den Kampf gegen die Tarifvorlage zu führen, als sei der Ausgleich zwischen den jetzt noch Hadernden gewiß. Und wir haben allen An­laß, das Zustandekommen dieses Ausgleichs als gewiß zu halten.

In Königshütte wurde am Donnerstag das hundert­jährige Jubiläum der vereinigten Königs- und Laura­hütte festlich begangen. Nicht nur die Spizen der Provinzial­behörden waren erschienen, auch Minister Möller beteiligte sich an dieser großindustriellen Feier. Minister Möller hielt eine Ansprache, in der er die großen Herren der Industrie verherrlichte und etwaige Zweifel über die Aussichten der Industrie infolge des Zollstreites durch den Trost verscheuchte, daß der Zollausgleich sicherlich sich finden werde. Miniſter Möller führte aus:

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Aus Bremen   schreibt man uns: Die Bremische Bürgerschaft  nahm heute nach längerer Debatte unter Stimmenthaltung der wenigen anwesenden Großlandwirte den Antrag an, den Senat zu ersuchen, durch den Bundesrats- Bevollmächtigten beim Bundesrat unverzüglich die Aufhebung des bestehenden Vieheinfuhr­Verbots für die gesamte Reichsgrenze zu beantragen. Der Antrag In der Post" wird auch bereits ein vollständiger war von den Liberalen eingebracht. Gegenüber früheren socialdemo­Ausgleichsplan vorgelegt. Die" Post" nimmt von allen fratischen Anträgen, so gelegentlich des preußischen Knebelgesetzes Streitpunkten zwischen der Zollmehrheit und der Regierung nur die und später der Zuchthausvorlage, hatten sich die Liberalen auf die Politik des Vertrauens zu dem Senat" zurückgezogen. Jetzt hat die Vieh- Mindestzölle ernst. Sie führt dann aus: Not fie reden gelehrt!-

So unüberbrückbar auch auf den ersten Blick die Kluft er­fcheint, welche Regierung und Reichstagsmehrheit in Bezug auf die Viehzölle heute noch trennt, so ist in Wirklichkeit eine Verständigung auch in diesem Punkte noch keines wegs ausgeschlossen.

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Gegen den Quebrachozoll nahm am Donnerstag der Gentralverein der Lederindustrie in einer zu Berlin  abgehaltenen Generalversammlung Stellung. Es wurde folgende Resolution beschlossen:

Es scheint daher der Ausweg aus dem vorhandenen Dilemma Die außerordentliche Generalversammlung des Centralvereins gegeben. Man verständigt sich beiderseitig, die Probe auf das der Deutschen Lederindustrie, in welchem der weitaus größte Teil Erempel in der Pragis zu machen, und zwar engagiert sich die der deutschen   Gerberei vereinigt ist, legt Protest ein gegen jegliche Regierung, nach bestem Wissen und mit allem Fleiße zu ver- Gerbmaterialien- Verzollung. ſuchen, die von dem Reichstage für erforderlich erachteten Bolliäge

für Vieh bei den Handelsvertrags- Verhandlungen durchzusetzen, behält sich aber vor, unter diese Sätze herunterzugehen, sofern sich die Auffassung des Reichstages( daß ein Abschluß von Handels­verträgen bei diesen Zollsäzen möglich sei) thatsächlich als irrig erweist. Der Reichstag   würde umgekehrt sich verbindlich zu machen haben, Handelsverträge mit niedrigeren Viehzöllen als den von ihm für notwendig erachteten Mindestsätzen nicht schon aus diesem Grunde zu verwerfen, sondern sie unbefangen auf ihren Gesamtinhalt zu prüfen.

Geromaterialienzölle, in welcher Höhe fie auch feſtgeſtellt

würden, würden dem deutschen   Eichenschälwald nach dem Ein geständnis der verbündeten Regierungen selbst dauernde Vorteile nicht bringen können,

wohl aber würden sie, wenn sie sich in der Höhe der Regierungs­vorlage bewegen würden, die Lederindustrie sowie die leder­verarbeitenden Industrien mit ihren Hunderttausenden von be schäftigten Personen schwer schädigen, wenn sie in der von der Zolltariffommission in zweiter Lesung beschlossenen Gestalt Gesetz würden, große Teile der Lederindustrie ruinieren.

Die außerordentliche Generalversammlung beauftragt den Vor­stand, bei dem hohen Reichstage auf das Dringendste dahin, vor­stellig zu werden, daß alle Gerbmaterialien- Zollfäge, auch die von den verbündeten Regierungen vorgeschlagenen, abgelehnt werden."

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möglichen ,, Es ist mir eine besondre Freude, daß ich es ermöglichen fonnte, als Mitglied der königlichen Staatsregierung hier zu er scheinen und Ihnen die Glückwünsche derselben zu überbringen mit dem schönen bergmännischen Gruß Glück auf!" Der geehrte Herr Vorredner( Bergrat Junghans) hat Ihnen auseinander­gefegt, wie die gewaltige Industrie, die jetzt die ganze hiesige Gegend bedeckt, durch Gründung der Königs- und Laura­hütte ins Leben gerufen worden ist. Was wir hier auf diesen großen Werken sehen, ist der Wiederschein dessen, was wir im ganzen deutschen   Vaterlande in der Industrie erlebt haben: viele Millionen fleißiger Hände regen sich täglich und erwerben ihr Die Form, welche für eine solche Vereinbarung zu wählen Brot in der Industrie. Mehr als ein Fünftel, man fam wohl wäre, ist an sich ziemlich nebensächlich, wenn man erst in der Sache fagen ein Viertel aller Deutschen   leben direkt von der Industrie. selbst einig wäre Es wird eine Form der Vereinbarung zu Das giebt uns ein Bild von der Bedeutung, die die Industrie für wählen fein, welche sorgsam vermeidet, daß es den Eindruck ge­das deutsche Waterland hat. Ohne die werbenden Hände der zahl- winnt, als habe sich der eine oder andre Teil vor dem Gegen­reichen Industriellen und Arbeiter hätten auch die großen Staats- part gebeugt. Miquel und wahrscheinlich auch Dr. Lieber würden Wegen des Lansekanal8" foll Minister v. Podbielsti mit männer, die wir das Glück haben zu besitzen, nicht das für das voraussichtlich leicht die Formel gefunden haben, in welche unter deutsche Vaterland geschaffen, was sie geschaffen haben, und um- diesen Gesichtspunkten eine Verständigung auf der vorgezeichneten dem westpreußischen Großgrundbefizer, dem gegenüber er die gefehrt hätte auch die Industrie das nicht werden können, was sie Grundlage über die Viehzölle zu fleiden wäre. Herr Spahn, Aeußerung gethan, wegen seiner Indiskretion arg zusammengeraten geworden ist, wenn die großen Staatsmänner die Geschicke des welcher anscheinend die Nachfolge Dr. Liebers übernommen hat, sein. So meldet das B. T." und fündigt zugleich eine Interpellation Landes nicht so ausgezeichnet leiten würden. Leider wird vielfach wird jest zeigen fönnen, ob er in der That die im Abgeordnetenhause über dies Erzeugnis Padbielstischen Humors an. Ob wohl Graf Bülow im vertrauten Zwiegespräch gelegentlich im Lande die hohe Bedeutung der gewerblichen und industriellen Geschicklichkeit seines Vorgängers besigt." Arbeit nicht voll erkannt. Der erste Gedanke jedes Staatsmannes Nach diesem Versuch, Herrn Spahn durch aufgetragenes Lob, in auch von dem Laufetarif redet?- muß sein, die gewaltige Macht, die die Industrie für das Vater feinen Ausgleichsplänen zu stärken, richtet die" Post" ihr dringliches Offizierspenfionen und Lebensmitteltenerung. In Dresden  land bedeutet, im allgemeinen Intereffe allerdings, nicht in ihrem Sammelwort wiederum an die Regierung, indem sie betont, wie groß fand fürzlich eine Versammlung pensionierter Offiziere statt, die be eignen Sonderinteresse, weiter zu entwickeln. Der geehrte Herr das Intereffe der Regierung sei, noch höhere Getreidezölle zu schloß, sich mit einer Eingabe an den Reichstag zu wenden, durch Borreduer hat von gewiffen schweren etterwollen erzielen, als ihre Vorlage fordere. Was frither entschieden ab- die gefordert wird, daß das neue Militärpensions Gesetz, das der Sachsen- Spiegel" unlängst anfündigte, auch gesprochen, welche am Himmel stehen und die Fortentwicklung geleugnet wurde, daß die Zollerhöhung ein Mittel sein solle, die rückwirkende Kraft erhalten solle. Da durchgefickert sei, daß der Industrie zu bedrohen scheinen. Ich habe die Zuversicht, daß dies nicht der Fall sein wird. Wir sind heute Reichsfinanznot zu beseitigen, das gesteht jetzt die" Post" offenherzig dies neue Pensionsgesetz für bereits verabschiedete Offiziere nicht mehr das Volk von Träumern, welches wir vor ein. Das Deficit des Reiches ist schon jetzt erschrecklich groß, der keine Geltung haben solle, hatten sich die Standes­um gegen eine derartige mehreren Jahrzehnten noch gewesen sind; sondern wir sind neue Etat wird ein Deficit von sicherlich 100 Millionen aufweisen, mitglieder zusammengeschlossen, Gesetzes 811 protestieren. Das solle thaifräftige, zielbewußte Männer, die die Intereffen des Landes also möge die Regierung durch Zustimmung zu den agrarischen Faffung des durch eine Eingabe, nicht durch eine Petition ge­wohl zu würdigen verstehen. Ich bin überzeugt, ein Bollwünschen sich von der eignen Finanznot befreien! Ausgleich der widerstreitenden Intereffen wird Auch die Vorgänge in der letzten Sigung der Zollkommission schehen, denn es handle sich um feine Gnade, sondern ein wohlerworbenes Recht angesichts der all­sich finden. Was notwendig ist, muß kommen. Und, meine zeigen deutlich, wie die Bollgegensäße Stüd um Stück abgetragen gemeinen Lebensmittel- und souftigen Verteuerung. Herren, ich bin der Ueberzeugung, ein Ausgleich wird fich werden. Die in der ersten Lesung der Kommission durchgeführte fei fein alt der Gerechtigkeit, daß es nach der Richtung ihrer finden. Der Redner weist sodann noch auf die Lebens­haltung der Hüttenarbeiter hin, die sich in den letzten Serabsetzung der Garnzölle ist von denselben Parteien wieder rüid Benfionen hin zwei Stlaffen von Offizieren gäbe, beffer gestellte, die Jahrzehnten so erheblich gebessert und vervoll gängig gemacht worden, die sie kürzlich als durchaus nötig im immerhin zu leben vermögen, und schlechter gestellte, die all tommnet habe, und betont, daß der Dank hierfür auch den Interesse der Weberei beschlossen hatten. Wenn also die Zollparteien mählich dem Proletariat in die Hände fallen Männern mit gebühre, die das Jubiläumswerk geschaffen haben. der Regierung Entgegenkommen beweisen, wird auch diese es nicht miten. Ein Hauptmann zweiter selasse zum Beispiel beziehe na ch fünfzehn Jahren eine Benfion von 1197 M., Auch der Kaifer hege diese Dankgefühle und ihm, dem Minister, gänzlich an sich fehlen lassen. sei die ehrenvolle Aufgabe zu teil geworden, verschiedene Aus­Durch den inneren Hader haben die Zollinteressenten das Wesen nach dem neuen Gesetz werde ein solcher 2290 Mart erhalten. Dieser könne ja zur Not leben, wie aber jener mit Familie und zeichnungen, die der Kaiser zum heutigen Tage verliehen habe, des Wuchertarifs unübertrefflich gekennzeichnet, sie haben auch sein 1197 m. bei heutiger Zeit noch auskommen solle, wisse er nicht. bekannt zu geben. Der verdienstvolle Leiter des Werkes, Bergrat Zustandekommen hinausgeschleppt und verlangsamt. Doch nicht Ferner solle darauf hingearbeitet werden, daß den ausscheidenden Junghanns, sei zum Geheimen Bergrat ernannt worden; der Rote Adlerorden vierter Klasse wurde verliehen dem Bergrat Pfeiffer, diefer Hader wird dem frevelhaften Hungergesez ein Ende bereiten. Offizieren nicht mehr bloß eine Aussicht, sondern ebenfalls ein Recht dem Ersten Bürgermeister Stolle von Königshütte und dem Diefe Aufgabe gehört der deutschen   Arbeiter auf Anstellung im Civildienst eingeräumt werde, die einem Offizier angemessen fei, ihn aber nicht mit einem Subalternoffizier auf die Hüttendirektor Sugg; der königliche Kronenorden vierter Klasse tlasse!- io gleiche Stufe stelle. dem Chef- Chemiker Dr. Hüllsmann, dem Berginspektor Klust, demy Maschineninspektor Angele und dem Ober- Hütteninspektor Taudinger, außerdem wurden zwölf allgemeine Ehrenzeichen verliehen."

Deutsches Reich  .

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Die Herren Offiziere haben ja darin recht, daß bei den heutigen Lebensmittel und sonstigen Preisen mit 1200 M. eine Familie nicht auskommen kami. Sie verlangen daher einfach eine Ver= Minister Möller hatte die Güte, auch der Arbeiter in Als müßiges Gerede bezeichnet die Nordd. Allg. Ztg." das feinem Symnus auf die industrielle Entwicklung zu gedenken. Es Gericht, daß Graf Bülow persönlich den Agrariern eine Erdoppelung ihrer Benfion. Arbeiter freilich beziehen erst nach erhöht die Jubiläumslust der Feiernden und durch Ordensgunst höhung der Getreidezölle um 50 Pf. über die Regierungs  - mehr als 56 jähriger Thätigkeit ein Ruhegeld" von 110-230 M. vorlage hinaus zugesagt habe, hierfür aber ebenso wie bei seiner Wilhelm Dechelhäuser, der von 1878 bis 1893 dem Reichstag  Beglückten, sich eine erhebliche Besserung und Vervollkommnung" Befürwortung der Gewährung von Diäten die Zustimmung des als Nationalliberaler angehörte, iſt, 82 Jahre alt, gestorben. Er bes in der Lebenshaltung der Arbeiter vorzutäuschen. Es wäre Kaisers nicht erlangt habe und sich auch nicht getraue, eine solche teiligte sich besonders an der Kolonialpolitik. Berdienstvoller find graufam, die Festfreude zu stören durch die Erinnerung formell nachzusuchen. feine litterarischen Bemühungen um die Shakespeare- Forschung und das Sinten der Löhne in neuester Zeit, an die Was ist müßiges Gerede? Will die Nordd. Allg. 8tg." er- Shakespeare- Berbreitung.- Arbeitslosigkeit, an die Notstandspreise für Fleisch. Es klären, daß Graf Bülow sich doch getrane, die Erhöhung der Ge­genügt, daß die Aktionäre, die Direktoren, die Aufsichtsräte jahraus treidezölle un 50 Pf. beim Kaiser nachzusuchen? werter in Strausberg   in der Proving Brandenburg hatte man 1900 jahrein Unsummen aus der Königs- und Laurahütte ziehen das Proteste gegen die Fleischnot. Aus Hamburg   wird uns aus der Liste der stimmberechtigten Bürger, die sie bis dahin ver­ist die vom Minister gerühmte Blüte der kapitalistischen   Industrie. berichtet: Die Hamburger Bürgerschaft nahm nach längerer Debatte, zeichnete, deshalb gestrichen, weil sie für dies Jahr nicht zu einent Von politischer Bedeutung ist die Erklärung des Handelsministers, an der sich der Antisemit Raab und Genosse Stolten beteiligten, Steuersatz von mindestens 4 M. veranlagt worden waren. Im Jahre

an

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Franz Sigel   im badischen Feldzug

von 1849.

Das Bürgerrechtsgeld. Eine Anzahl Arbeiter und Hand­

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auf den die vorliegenden Denkwürdigkeiten neues Licht werfen, auf troß dem Ungehorsam der Offiziere und dem Zögern Eichfeldts, womit so den hier aber nicht weiter eingegangen werden kann, entfam unter umwiederbringliche Zeit verloren gegangen war. Das Unternehmen ganz romanhaften Umständen in die Schweiz   und wurde ist gescheitert, und dafür ist Sigel alsbald zum Sündenbock gemacht in contumaciam zu lebenslänglichem Gefängnis verdonnert. Da worden, nicht allein von bürgerlicher, sondern auch von socialistischer Die eben erschienenen Denkwürdigkeiten des Generals Franz durch ließ er sich nicht abhalten, nach dem Ausbruch der Mairevolution Seite. Das Verdammungsurteil von damals wirkt bis heute nach. Sigel*) rufen die wehmütige Erinnerung an jene trüben Tage von 1849 dem an die Stelle der verjagten Regierung getretenen Der Herausgeber dieser Denkwürdigkeiten" freilich, Wilhelm Blos  wieder wach, als es mit der deutschen   Revolution zu Ende ging, Landesausschuß", an dessen Spike Clemens Brentano   stand, als- in feiner bekannten, vortrefflichen Geschichte der deutschen   Revolution" als die in den Herrlichen Märztagen von Achtundvierzig der Er bald feine Dienste zur Verfügung zu stellen. Er arbeitete zunächst ist der undankbaren Thätigkeit Sigels vollauf gerecht geworden. Aber füllung so nahe geschienenen Hoffnungen unsrer Nation auf ein freies im Kriegsministerium, wo er eine fabelhafte Verwirrung antraf, als noch in Mehrings Geschichte der Socialdemokratie"" liest man, daß und einiges Deutschland   mit den Opfern der badischen Standrechts- Vorstand des Bureaus der Operationen", mußte sich aber auch bei dem Sigel sich durch Mut, aber nicht durch Einsicht ausgezeichnet morde zu Grabe getragen wurden. Als es nach der Ablehnung der Herrschenden Mangel an brauchbaren Persönlichkeiten mit allen möglichen habe. Das geht, soweit Socialisten in Betracht kommen, zurück auf Kaisertrone durch Friedrich Wilhelm IV.  ( 3. April 1849) auch dem blödesten Dingen befassen, die außerhalb seines Ressorts lagen. Diese Bureau- teine geringeren als Marr und Engels, deren absprechendes Urteil Auge flar geworden war, daß das deutsche Volt von seinen Fürsten fein thätigkeit währte nicht lange; denn schon am 25. Mai wurde Sigel über Sigels Thätigkeit in dem bitteren Gefühl über die traurigen Entgegenkommen zu erwarten habe, daß vielmehr die Auferstehung zum Oberbefehlshaber der badischen Armee am Neckar   ernannt, an Folgen des Fehlschlags seine Erklärung findet. In Revolution und Konter- Revolution" schreibt Marg: Was die militärischen Maß­der ganzen Bundestagsmifere im vollen Anzuge fei, da flammte die Stelle von Eichfeld, der sich dem Posten nicht gewachsen fühlte. Entrüstung des in den April geschickten Volkes noch einmal mächtig Es war eine sehr wenig angenehme Erbschaft, die Sigel an- nahmen anbelangt, so sind noch niemals kriegerische Operationen dümmer ausgeführt worden, als imter auf und entlud sich in den sogenannten Reichsverfassungs- trat. Er hatte die Aufgabe, über den Neckar   in Hessen   ein- nachlässiger und Aufständen des Monats Mai 1849. Zwar die Barrikaden  - zufallen, die hessischen Truppen zum Anschluß zu bewegen oder dem Kommando des badischen Oberbefehlshabers Sigel, eines Alles wurde in Unordnung Tämpfer von Dresden   und die demokratischen Arbeiter des zu schlagen, das Land zu insurgieren. Daran hatte sich auch schon Eylieutenants der regulären Armee. jede gute Gelegenheit versäumt, jeder kostbare bergisch märkischen Industriegebietes erlagen nach tapferem Eichfeld versucht; aber dessen Befehle zum Vorrücken waren von den gebracht, Widerstande den preußischen Bajonetten, aber es konnte doch ein Unterführern gar nicht ausgeführt worden! Vielmehr hatte einer von Moment mit dem Ausspinnen riesenhafter, aber unausführbarer Da ist die Socialdemokratie, die das An­paar Wochen lang scheinen, als sei eine Wendung des Blättchens zu diesen Herren im Namen der Offiziere, die zum großen Teil von Herzen Projekte vertrödelt...." Gunsten der Demokratie noch in letter Stunde nicht ausgeschlossen. reattionär waren, Eichfeld Vorstellungen gemacht, daß sie lieber nicht denken der Freiheitskämpfer von 1848/49, Hochhält, den Manen des Denn in Baden hatte sich die Masse der Bevölkerung erhoben, hatte über die Grenze gehen möchten. Anstatt nun ein Exempel zu ftatuieren. jüngst verstorbenen Revolutionsgenerals eine Ehrenerklärung schuldig. die Arinee der Sache des Volkes sich angeschlossen und den Groß- hatte Eichfeld thatsächlich Gegenbefehle nach allen Seiten geschickt, worauf Denn die entgegengesetzte Beurteilung, die Blos der Thätigkeit herzog mitsamt seinem reaktionären Ministerium aus dem er dann seines Postens enthoben wurde. Aber abgesehen von diesen Sigels hat angedeihen laffen, erfährt ihre volle Bestätigung in die Generalidee der vorzunehmenden Opera- diesen Denkwürdigkeiten", deren nüchterne, fachliche, Tlaren Lande gejagt. die Demokratie über einen lieblichen Zuständen Damit verfügte die Demokratie ganzen deutschen   Staat mit all seinen Hilfsquellen, mit einer tionen war gar nicht Sigels Kopf entsprungen. Vielmehr hatte er Darlegungen der Vorgänge überzeugend wirken. Einen besseren regulären Armee, die unter Einrechnung der in der gleichfalls auf- feiner Beit gleich nach seinem Erscheinen in Karlsruhe   dem Landes: Dienst hätte Blos dem Andenken seines Freundes gar nicht ständischen Pfalz   übergegangenen Truppen an die 20 000 Mann ausschuß vorgeschlagen, mit Rücksicht darauf, daß es militärisch nicht erweisen tönnen, als dadurch, daß er die badischen Feldzugs­zählte und die revolutionäre Propaganda in die gärenden Nachbar- wünschenswert sei, die linke badische Flante noch weiter nach Norden erinnerungen des verstorbenen Achtundvierzigers, die bisher in den länder tragen konnte, wenn sie zu einem energischen Offensivstoß zu verlängern, daß es vielmehr vorzuziehen sei, die ganze Front Spalten eines kleinen amerikanischen Blattes vergraben waren, der benutzt wurde, ehe die vom flüchtigen Großherzog zu Hilfe gerufenen nach Osten zu erweitern, nicht Heffen anzugreifen, sondern breiteren Oeffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Was nun auch von Sigels Hoffnung auf Anschluß Den 26. Mai 1849 hatte sich der neue Oberbefehlshaber preußischen Armeecorps unter dem Befehl des Startätschenprinzen" Württemberg  . des württembergischen Heeres und Volkes zu halten sein mag, jeden nach Heidelberg   begeben und direkt die nötigen Anordnungen in Aktion zu treten vermochten. Dieser verantwortungsvollen Aufgabe sich zu unterziehen, fiel falls hatte der Landesausschuß seinen Plan acceptiert. Dann tam für den Einfall in Hessen   getroffen. Im ganzen standen ihm dem damals erst fünfundzwanzigjährigen Franz Sigel   zu, einem aber Franz Raveaur an, der bekannte radikale Kölner   Abgeordnete dafür 9 Bataillone Jufanterie, 8 Schwadroneu Kavallerie und 16 Ges ehemaligen badischen Lieutenant, der trop militärischer Neigungen, in der Nationalversammlung, und machte die Vorzüge eines schüße zur Verfügung; dazu kamen noch Bollswehren, die aber mangel­Mit diesen Streitkräften aber wegen freiheitlicher Gesinnung seinen Abschied genommen Unternehmens gegen Hessen   geltend, wobei auf die Neutralität haft organisiert und ausgerüstet waren. hatte. Zu den Märatagen stellte er seine Kräfte begeistert in den Württembergs zu rechnen wäre. Diesen Plan acceptierte der beabsichtigte Sigel nach folgender Idee vorzugehen: Er selber mit Dienst der Volkssache, indem er sich mit Eifer und Erfolg Landesausschuß auch und zwar ohne daß Sigel eine Ahnung davon ein paar Bataillonen wollte die Hessen  , von denen etliche Bataillone Er gehabt hatte. Der richtete vielmehr seine Thätigkeit im Bureau der bis gegen Heppenheim an der Bergstraße   vorgeschoben waren, in der der Errichtung und Ausbildung von Bollswehren widmete. nahm dann im April 1848 an dem unglüdseligen Heder- Bug teil, Operationen nach der Voraussetzung ein, daß es bei seinem Bor- Front engagieren und ihnen ein hinhaltendes Gefecht liefern. Bur schlag bleibe. felben Beit sollte die Hauptmacht unter Oberst v. Steck von

*) Denkwürdigkeiten des Generals Franz Sigel   aus den Jahren 1848 und 49. Herausgegeben von Wilhelm Blos  . Mannheim   1902. Verlag von J. Bensheimer.( Preis 1,80 M.)

Ungeachtet dieses vielverheißenden Wirrwarrs in der Central- Weinheim aus auf Fürth   marschieren, das östlich von der regierung unter Brentanos Aegide ging Sigel doch an die Ausführung linken Flanke der Hessen   lag und vom Feinde nicht besetzt war; des Raveauxschen Planes, der schließlich doch noch Erfolg verhieß, durch diesen Umgebungsmarsch kam man dem Feinde in den Rücken,