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Br. 226. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt, Sonnabend, 27. September 1902.

Berliner   Partei- Angelegenheiten. Spandan. Morgen, Sonntag, wird zu Gunsten unsrer Partei­bresse eine aus agitation vorgenommen. Den Parteigenossen wird es hiermit zur ernsten Pflicht gemacht, sich recht zahlreich an dieser Arbeit zu beteiligen und morgens 7/2 11hr in den bekannten Lokalen anwesend zu sein.

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Eine Stunde

oben nachgewiesenen rund 173 322 m. bei I noch 73 315 M. und bei IV feitigt gelten fonnte. Der Dachstuhl ist zum größten Teil zerstört 84 646 M. in Abgang gestellt werden". Daß einzelne Stellen und der entstandene Schaden daher nicht unerheblich. Die Auf­zeitweise unbefeßt" bleiben, wird unter der Beamtenschaft des räumungsarbeiten beschäftigten den elften Bug noch lange Zeit, Bur Magistrats von jeher mit Recht beklagt. Die Arbeit für den verstorbenen felben Beit hatte die vierte Compagnie in der Schulstraße 25 einen oder penfionierten Beamten muß selbstverständlich meist durch seinen Brand zu beseitigen, der den Fußboden und die Ballenlage Vertreter und Nachfolger geleistet werden, ohne daß das Gehalt ergriffen hatte. Betten, Kleidungsstücke zc. gingen gegen der vakanten Stelle gezahlt wird. Anders ist es mit den vakant 10 Uhr in der Bankstr. 4 in einem Zimmer in Flammen auf, die werdenden Stadtrats Stellen, die nicht gleich wieder besetzt jedoch vom 15. Zuge bald erstickt werden konnten. Großbeeren  . Den hiesigen Parteigenossen ist es gelungen, werden können, weil dabei die Stadtverordneten und die Negierung ipäter war in der Antonftr. 9 durch unvorsichtigkeit in einer Wohnung einen Saal zur Abhaltung von politischen und gewerkschaftlichen Ber  - mitzusprechen haben. An den Magistrats Gehältern, welche nur ein Feuer ausgekommen, das Möbel, Wäschestiice, Betten 2c. erfaßte, ſammlungen zu erhalten. Die erste Bottsversammlung findet am 178 500 m. beanspruchten, wurden 32 833 M. gespart, da die Stelle aber noch im Reime erstickt werden konnte. Einen ähnlichen Brand Sonntag, den 28. September, mittags 2 Uhr, im des zweiten Bürgermeisters Brinkmann( der Etat hat den Ver- hatte der 17. Bug Freitagvormittag in der Wilhelmstr. 28 ab­Saale des Herrn Emil Balfe, Berlinerstraße, storbenen nachträglich noch zum Dottor" promoviert) feit dem zulöschen. Nach der Koppenstr. 98 wurde die Wehr gerufen, weil statt. Reichstags- Abgeordneter 8 ubeil wird über Die Politit 1. Mai d. J. unbesezt ist und auch die Stellen der Stadträte hier ein Pferd in eine Grube geraten war. Außerdem waren in den der Lebensmittelberteuerung" sprechen. Im Anschluß Meubrink und Dr. Fürstenau lange Beit vakant waren und legten 24 Stunden noch Alarmierungen von der Angermünderstr. 3 und von der Neuen Jafobftr. 28 zu verzeichnen, die indes beide auf an diese Versammlung soll die Gründung eines socialdemokratischen dann mit jüngeren Kräften besetzt worden sind. Vereins erfolgen. Die Arbeiterschaft von Großbeeren   und Umgegend wird ersucht, recht eifrig für den Besuch der Versammlung zu unbedeutende Anläffe zurückzuführen waren. agitieren.

1 Uhr 27 Min. ab Lichterfelde  - Ost; für diejenigen, die sich zu Fuß nach Großbeeren   begeben wollen, ist Treffpunkt mittags 12 Uhr 15 Minuten am Anhalter Play, Ede Lanfwvigerstraße. Ober- Schöneweide. Die Genoffen werden ersucht, zu der am Sonntag stattfindenden Flugblattverbreitung für die am Montag stattfindende Protestversammlung fich Sonntag früh 7%, Uhr pünktlich bei Kaufholt einzufinden. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß diejenigen, welche ihren Austritt aus der Landeskirche bewirken wollen, sich beim Genossen Grunow, Edisonstr. ( Nonfumverein), melden wollen.

Vor furzem ging durch die Zeitungen die Notiz, daß unter den Zur Sonntagsarbeit während der Weihnachtswochen. Vereinen der Handel- und Gewerbetreibenden eine Eingabe an das

Die Lichterfelder   Genossen benußen den Zug mittags Bolizeipräsidium vorbereitet wird, wonach der Verkauf an den Sonne la Aus den Nachbarorten. tagen vor Weihnachten   statt wie bisher von 8-10 Uhr vormittags fich am Donnerstag mit der Fleisch not. Den socialdemokrati Die Rigdorfer Stadtverordneten- Versammlung beschäftigte und 2-8 Uhr nachmittags von jest ab von nachmittags 1 Uhr bisschen Antrag, in einer Betition die Aufhebung der Grenzsperre zu abends 10 Uhr gestattet werden soll. In Erwägung dessen, daß in dieser Zeit, welche infolge der vielen Ausnahmetage an fordern, begründete Stadtv. Wuty. Er wies eingehend nach, daß jich schon außerordentlich hohe Anforderungen an die Arbeits die vorhandene Fleischnot im wesentlichen bedingt sei durch verkehrte wirtschaftspolitische Maßnahmen der Regierung, insbesondere durch die fräfte ſtellt, eine solche Anordnung auf die Arbeitsfähigkeit Absperrmaßnahmen gegen ausländisches Vieh und Fleisch, die mur der Handlungsangestellten geradezu demoralisierend wirken würde, bat die Ortsgruppe Berlin   der Allgemeinen Vereinigung deutscher Buch- dazu dienten, der Interessengruppe der Großagrarier die Taschen zu Buchfüllen. Stadtv. Abraham begründete dann den zweiten Antrag, 4 handlungsgehilfen gegen diesen Vorschlag folgende Resolution gefaßt: der im Gegensatz zu dem ersten vom Bundesrat und Staats­der Arbeitsdauer in der Weihnachtszeit, welche bereits nach der bis- ministerium erst eine Untersuchung, über die Ursachen Handlungsangestellten stellte, daß nur eine Berkürzung der Arbeits- Abhilfe wünſcht. herigen Regelung so hohe Anforderungen an Körper und Geist der der Fleischteuerung und dann" geeignete Maßnahmen" Das bedeutendste seiner Rede war zeit am Plage wäre. Die Ortsgruppe fetzt in das Polizeipräsidium die Ursachen der Fleischnot nicht das Vertrauen, daß dem Antrage der Vereine der Handel- und fenne, die müßten erst amtlich festgestellt werden. Herr Koy sprach Gewerbetreibenden nicht Folge gegeben wird, und hofft, daß das erachtete den Antrag seines Fraktionskollegen Abraham für geeignet, im selben Sinne. Stadtv. Seltmann, der Fleiſchermeister ist, im selben Sinne. Stadtv. Seltmann, der Fleiſchermeister iſt, laufende Bublifum so einsichtig ist, die Handelsangestellten in der die Sache zu verschleppen. Nach einer lebhaften Debatte, in die der Babrung ihrer berechtigten Intereſſen zu unterſtügen. shop focialdemokratischerfeits Wuzky und Dr. Silberstein wiederholt

abenda bend ſeine regelmäßige Versammlung bei August Stechr, Nieder- Schöneweide  . Der Wahlverein hält heute Son n Hasselwerderstr. 6, ab. Auf der Tagesordnung sieht Bericht von der Brandenburger   Provinzialfonferenz. Die noch außenstehenden Billets vom Vergnügen in Stegliz find bestimmt abzurechnen. Frauen find als Gäste erivünscht. Alt- Glienicke. Sonnabend hält der Wahlverein seine

Generalversammlung abends Bunkt 9 Uhr im Lokal von Saß ab. Vortrag des Genossen Böste, Rigdorf; Bericht vom Parteitag; Vorstandswahl.

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Invalidenversicherung. Alle versicherungspflichtigen Berfonen, eingriffen, wurde einstimmig ein Vergleichsantrag an­welche jetzt zur Ableistung ihrer Militärpficht eingezogen werden, genommen, der dahin geht, Bundesrat und Staats werden darauf hingewiesen, daß sie unverzüglich die in ihren Händen ministerium 311 erfuchen, schleunigst geeignete Maßnahmen befindlichen Quittungsfarten( auch die noch nicht voll bellebten), an zur Beseitigung der Fleischnot zu treffen." Tokales. T das zuständige Bolizeioureau abliefern müssen, da die( jezt nur zwei Jabre lang gültigen) Karten sonst samt den darin verwendeten Beitragsmarken ihre Gültigkeit verlieren.

Die offene Baubude.

Der Genosse Rechtsanwalt Wolfgang Heine   schreibt uns folgendes: In Nr. 11 des Gewerbegericht" findet sich ein Artikel des Amtsrichters Burchardt fiber eine Schadenserfagllage, die ein Ar beiter gegen seinen Arbeitgeber angestellt hatte, weil ihm aus der unverschlossenen Baubude seine Stiefel gestohlen worden waren. Die wenig flaren und durchaus nicht erschöpfenden Ausführungen dieses Auffages stud auch in Arbeiterblätter übergegangen. Der Gegenstand ist von genügend großer praktischer Bedeutung, um eine eingehende Besprechung zu rechtfertigen.

Zum Krach der Kasse Wohlfahrt. Der Polizeipräftdent teilt mit: Im Anschluß an meine Bekanntmachung vom 30. Oftober 1901 bringe ich hierdurch zur Kenntnis der Beteiligten, daß die Herren Liquidatoren der Wohlfahrt", Krankenkasse für ganz Deutsch  land zu Berlin  ( Eingeschriebene Hilfskasse Nr. 135), Bethge und Werner ihre Geschäftsräume von der der Wörtherstraße 38 nach Berlin   NO. 43, Georgenfirdstraße 1, 3 Treppen, verlegt haben, und daß einer der Liquidatoren wochentäglich von 1-2 Uhr nachmittags stets dort zu sprechen ist.ba

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Einen großen Teil der Sizung nahm eine Haupt- und Staats­aktion der Wertreter der Grundbesigervereine in Anspruch, welche sich gegen den Rigdorfer Spar- und Bauverein richtete. Man wählte die Form einer Interpellation an den Magiftrat, um heraus­zubekommen, welche Stellung der Magistrat in der Frage der Erhebung der Umsay stener bei Auflassungen an den Nixdorfer Bau- und Spar­verein einnimmt. Es war den Herren zu Ohren gekommen, daß der Berein nur die Hälfte der Umsatzsteuer bezahlt habe. Die Be gründung der Interpellation überließ man Herrn R.-A. Abraham, der mit großartiger Beredsamkeit und juristischer Schärfe" nach zuweisen suchte, daß a nicht a, sondern b sei, daß man es hier nicht mit einer der gemeinnügigen Baugenoffenschaften im Sinne des§ 5g des Stempelstener Gesetzes zu thun habe, die eine In Berlin   und Umgegend sind die Arbeitgeber ausdrücklich ver­Berliner Adressbuch 1903. Die Hauslisten für den Jahr gewisse Steuerfreiheit genießen. Bürgermeister Boigt und pflichtet, eine verschließbare Baubude zur Aufbewahrung des Eigen gang 1903 des Adressbuch für Berlin   und seine Vororte find mun Stadtrat Weinreich trösteten den hervorragenden und schneidigen tums der Arbeiter zu stellen. Eine solche Verpflichtung kann auch mehr den Hauseigentümern bezw. Verwaltern zu Verteilung an die Stämpen: Eine Veranlagung habe in jenem Falle überhaupt noch durch stillschweigende Abrede begründet werden, und dies muß Haushaltungsvorstände zugegangen. Im Interesse der Genauigkeit nicht stattgefunden, ein Beamter habe den ihm angebotenen Betrag und Zuverlässigkeit der Eintragungen ist es dringend geboten, daß versehentlich angenommen und der Bau- und Sparverein werde man annehmen, wo auch nur eine allgemeine Gepflogenheit der die Haushaltungsvorstände die Listen persönlich ausfüllen. Nur das noch zum vollen Betrage veranlagt werden, weil wegen der Ver besteht. Die Arbeitgeber erhalten erhalten für die Leistung der Baubude eine Gegenleistung in den Diensten der Arbeiter, haften durch werden genaue Schreibweise des Namens verbürgt und Wünsche einigung einer Spartaffe mit dem Zweck der Wohnungsbeschaffung also für jedes Verschulden, das sie oder ihre Vertreter bei der Ver- der Eintragenden betr. Zusäge zur Berufs- oder Standesbezeichnung. der Steuerbefreiung rechtliche Bedenten entgegenständen. wahrung der Sachen der Arbeiter anrichten. Die den Arbeitgebern Angabe der Sprechstunden uj. bekannt, so daß sie von der Adreßbuch- Redaktion berücksichtigt werden können. Die Abholung der obliegende Pflicht erfordert nicht nur, daß fie einmal die ver- Sauslisten beginnt bereits am Freitag, 3. Oktober. Es ist daher er Ober- Verwaltungsgericht. schließbare Baubude herstellen, sondern daß sie sie dauernd in verfchließbarem Bustande halten. Wenn also, wie es oft geschieht, forderlich, daß die Ausfüllung der Listen möglichst fofort geschieht. verschließbarem Zustande halten. Wenn also, wie es oft geschieht, näheres ersehen unsere Leser aus dem betreffenden Inserat in der der Schlüssel verloren geht, muß der Arbeitgeber einen neuen be­schaffen, wofür er sich, wenn er laun, an den Verlierer halten mag. heutigen Nummer. Besorgt er oder sein Vertreter feinen Schlüssel, bleibt deshalb die Mit 500 Mark verschwunden ist der Hansdiener Hermann Baubude offen und kommt aus diesem Grunde etwas daraus weg, Boas aus der Oranienburgerstraße, der in einem Theehause in so haftet grundsäglich der Arbeitgeber für allen Schaden. der Französischenstraße beschäftigt war. Woas wurde am Donners­Es giebt aber auch Ausnahmen. In einem Falle hatte der tag mit einem zweiräderigen Wagen ausgeschickt, um Waren weg­Arbeiter, dem der Schlüssel anvertraut war, ihn vergessen, die andren zubringen und Rechnungen einzulaffieren, zog 500 wt. ein und ließ mußten früh, um zu ihrem Geschirr zu kommen, die Thür aufbrechen, fich bis jetzt nicht wieder sehen. Auch den Handwagen fand man und weil der Bau abgelegen war, fonnte nicht sofort ein neues noch nicht wieder.

Art

tönnen.

Abermals eine Rigdorfer Stadtverordnetenwahl vor dem Eine Stadtverordneten Erfaßwahl, 3. welche in Nixdorf am 12. februar 1901 im 14. Bezirk der 8. Wähler­abteilung stattfand, mußte auf einen Hausbesitzer im Sinne der Städte- Ordnung fallen. Gewählt wurde mit größerer Majorität der Socialdemokrat Gastwirt Faust ner. Auf Anfechtung der Wahl be schloß die Stadtverordneten Versammlung ihre ungültigleit und hielt später durch einen weiteren Beschluß dies Botum aufrecht, indem sie in ihrer Mehrheit davon ausging, daß Faustner nicht ausbefizer oder Nießbraucher   im Sinne der Städte- Ordnung sei, weil das in Frage kommende Haus seiner Frau gehöre. Fauftner flagte und machte geltend, er habe den vollen Nießbrauch am Hause.

Der Bezirksausschuß erhob Beweis und erklärte dann inter

Schloß besorgt worden. Dies benutte noch an demselben Vormittag Der Mörder der Justizrat8witwe Ihmer in Potsdam  , Aufhebung des Beschlusses der Stadtverordneten  - Verfammlung die ein Langfinger, um in der Bude zu stehlen. Hier lag kein Ber- Malergehilfe Otto Wagner   aus Nowawes  , wurde Anfang dieser Woche Wahl des Genossen Faustner für gültig. Aus den Urteilsgründen schulden des Arbeitgebers oder seines Vertreters vor und deshalb in unauffälliger Weise aus dem Potsdamer Gerichtsgefängnis nach ist hervorzuheben: In der Sache selber sei anzuerkennen, daß der konnte der Bestohlene von ihnen keinen Schadensersatz fordern. Von dem Untersuchungsgefängnis in Moabit   gebracht, wo er bis zu der Kläger ant Tage der Wahl Nießbraucher des seiner Ehefrau gehörigen dem, der durch seir: Bergeßlichkeit es verschuldet hatte, daß die Verhandlung der Sache vor dem Potsdamer Schwurgericht, die vor- Hauses gewesen sei und daher in jenem Bezirk wählbar gewesen sei. Bude offen bleiben mußte, hätte er ihn dagegen wohl verlangen aussichtlich in der zweiten Hälfte des Oftober stattfindet, verbleiben Die Auffassung der Stadtverordneten- Versammlung, daß nur der In dem Falle, den der Artikel des Gewerbegericht" behandelt, wird. Die Ueberführung des Mörders nach Moabit   erschien not auf Grund eines Vertrages, nicht aber der auf Grund gefeylicher wendig, weil Wagner dort besser beobachtet werden kann. Borschriften berechtigte Nießbraucher passiv wahlfähig sei, finde im wendete der Arbeitgeber ein, die Bude könne tagsüber nicht ge= schlossen gehalten werden, da die Maurer, Arbeiter usw. zu ver- Von dem Schicksal des Giftmörders vom Teufelsfee, Gefes feine Stüge. Hiergegen legte die Stadtverordneten- Versammlung beim Obers schiedenen Stunden die Arbeit begönnen und aufhörten. Es wurde Töpfers Eugen Jänide, hatte man lange Zeit nichts gehört, da Verwaltungsgericht Berufung ein. Faustner wurde durch den erwiesen, daß dies nicht zutraf und daß die Bude ſehr er im Moabiter Untersuchungsgefängnis so lange interniert war, bis Rechtsanwalt Wolfgang Seine vertreten. In der ersten Ver wohl hätte gefchloffen gehalten werden können, und so wird das Gutachten der höchsten preußischen Medizinalbehörde, der wissen handlung vor einigen Monaten beschloß das Gericht, Beweis darüber es in allen regelmäßigen Fällen sein. Wenn aber die Be- schaftlichen Deputation, über seinen Geisteszustand erstattet war. hauptung richtig und es thatsächlich unmöglich gewesen wäre, zu Runmehr ist das Obergutachten eingegangen. Es lautet dahin, daß zu erheben, ob das fragliche Grundstück, das der Fran gewissen Zeiten die Bude geschlossen zu halten, so würde, falls in Jänicke schon bei Ausführung des Giftmordes an Paranoia chronica auſtuer zur Zeit der Wahl thatsächlich gehörte, damals im Grundbuch auch als ihr Eigentum eingetragen gewesen sei. dieser Zeit etwas abhanden käme, tein Verschulden des Arbeitgebers gelitten, mithin die That in unzurechnungsfähigem Zustande be- Gestern( Freitag) verhandelte mun der 2. Senat wieder in der Sache. und damit keine Schadensersatzpflicht vorliegen. Dann wäre natür- gaugen hat. Im Gefängnis hat sich sodann der Wahnsinn Jänides Die Beweiserhebung hat ergeben, daß Fran Fauftuer bereits im lich die Baubude ein sehr ungenügender Schuß für das Eigentum in hohem Grade weiter entwickelt, so daß er zur Zeit als unheilbar Jahre 1896 ein Haus Ningbahnstr. 24 gekauft hat, daß ihr aber der Arbeiter, so daß diese nur sicher gehen würden, wenn sie ihre geistestrank zu erachten ist. Das Potsdamer Gericht hat nunmehr irrtümlicherweise das Nebengrundstück Nummer 25 aufgelassen Stiefeln zu Hause ließen und in den Pantinen zur Arbeit tämen, das Verfahren gegen ihn eingestellt und Jänicke wurde dieser Tage und in das Grundbuch eingetragen ist. Rechtsanwalt eine was selbstverständlich unmöglich ist. Beiläufig gesagt, hat Herr zum dauernden Aufenthalt nach der Irrenaustalt in Herzberge machte geltend, daß Frau F. zur Zeit der Wahl auf jeden Fall Amtsrichter Burchardt in seinem Artikel im Gewerbegericht" eine gebracht. Eigentümerin gewesen sei. entsprechende Bemerkung von mir in ganz mißverständlicher Weise Ein verschwundener Geldbrief beschäftigt seit einiger Zeit Der Senat hob die Vorentscheidung auf und erklärte die Wahl wiedergegeben. die hiesige Kriminalpolizei. Der Juhaber eines Exportgeschäfts im für ungültig. Aus der Begründung ist mitzuteilen: Waßgebend Nordosten der Stadt übergab einem seiner Angestellten einen mit fei das Güterrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches und danach(§ 1363) 2780 M. beschwerten Geldbrief mit dem Auftrage ihn zur Post zu werde das Vermögen der Frau durch die Eheschließung der Ver­bringen. Der junge Mann legte die Sendung beiseite, um zunächst waltung und Nutznießung des Mannes, die gleichbedeutend jei mit dem eine angefangene Arbeit durchzuführen und, als er nach etwa einer Nießbrauch", unterworfen. Wenn nun die Ehefrau Faustner zur Stunde dem erteilten Auftrag nachkommen wollte, war der Brief ver- Beit der Wahl Hausbesigerin gewesen wäre, dann wäre Herr Faustner schwunden. Anfänglich glaubte man, daß ein Fremder Gelegenheit ge- als Hausbefizer bezw. Nießbraucher wählbar gewesen. Das jei aber funden habe, sich die wertvolle Sendung anzueignen, jedoch wurde diese nicht der Fall. Denn das Haus, das Frau Faustner übernehmen Annahme durch einen eigenartigen Umstand zerstört. Am folgenden Tage wollte und in dem fie lebte, wirtschaftete und die Mieten bezog, jei Das ist die Rechtslage, die wirklich einfach genug ist, so daß man nämlich wurden in einem Kellerschacht des Hauses, in dem sich das ihr nicht aufgelassen worden, und die Auflaffung des anderen Hauses nicht recht verstehen fann, weshalb Herr Amtsrichter Burchardt im Geschäft befindet, 280 M. vorgefunden. Es waren zwei Banknoten babe leine Bedeutung, weil ein auf den Erwerb dieses Hauses Gewerbegericht" des längeren erzählt, wieviel Stopfzerbrechen ihm a 100 m. und 4 Zwanzigmartstücke, die in ein aus einem älteren gerichteter Willensatt fehlte. Die Auflaffung und Eintragung ohne Sie Sache gemacht habe. Wenn er gleichzeitig darüber flagt, daß Fernsprechregister ausgeriffenes Blatt eingewidelt waren. Es fonnte diesen Willensaft gelte nicht. Somit fei Herr Faustner zur Zeit der Wahl ihm für die Entscheidung seine juristische Ausbildung nichts genügt nun festgestellt werden, daß dieses Blatt aus einem der Firma ge nicht Nießbraucher eines seiner Frau gehörigen Hauses gewesen, ba habe, so muß er die Schuld anderswo suchen, als an den Gesezen, börigen Buche herausgeriffen war, und da fich dieses Buch an einem fie nicht Eigentümerin im Sinne des Gesetzes war. Dies Resultat die hinreichend flar find. Orte befand, zu welchem nur Angestellte der Firma Zutritt haben, möge ja lein befriedigendes sein und es lasse sich eine gewisse Un­so kann für den Diebstahl auch nur ein solcher in Betracht kommen. billigkeit nicht verkennen, indessen könne es rechtlich lein andres Der Kriminalpolizei  , der der Fund übergeben wurde, ist es bisher sein. Wenn jetzt eine Neuwahl tomme, werde ja Faustner Nieß­braucher des Hauses 24 sein, das seiner Frau inzwischen auf noch nicht gelungen, den Ungetreuen zu ermitteln. gelassen sei.

Der Arbeitgeber haftet, wie gefagt, auch für den Schaden, den fein Vertreter verschuldet hat, also auch dann, wenn der Polier das Fehlen des Schlüssels oder die Unbrauchbarkeit des Schlosses be merkt und nicht für Erneuerung des Schlosses gesorgt hat. Nament lich kann sich der Arbeitgeber nicht durch die Einrede befreien, daß er einen zuverlässigen Vertreter gestellt habe, denn die Gewährung einer verschließbaren Baubude ist ein Teil der ihm obliegenden Bertragspflicht.

Da die Redaktion am Montagabend nach dem Hause Linden. Straße 69 übersiedelt, fann die juristische Sprechstunde an diesem Tage nicht abgehalten werden.

Theater.

Feuerbericht. In der Nacht zum Freitag wurde die gesamte dritte Compagnie nach der Willibald Alegisstraße 82 gerufen. Hier Woran der Magiftrat spart. Nach dem Personal- Besoldungs- war auf noch nicht ermittelte Weise gegen 8 i6r auf dem Boden des Etat der Stadtgemeinde sind im legten Etatsjahre für Gehälter, Quergebäudes ein Feuer ausgekommen, das an dem Inhalt der Diäten, Remunerationen 2c. 7 663 167 M. ausgegeben worden, das zahlreichen Bodenverschläge, wie Kisten, Verpackungsmaterial, Kleines Theater.( Schall und Rauch.) Serenissimus." find 246 636 Mart weniger, als im Etat veranschlagt worden Gerümpel 2c., reiche Nahrung gefunden hatte und in furzer Zeit auch Hoffomödie aus dem achtzehnten Jahrhundert in vier Aften von Sereniffimus, der berühmte Simplicistische Stamms war. Zur Begründung dieser Ersparnis wird in den Erläuterungen auf den Dachstuhl des Quergebäudes übergesprungen war. Die Leo Feld  . bemerkt:" Dadurch, daß einzelne Stellen zeitweise un ersten Löschzüge fanden daher bei ihrer Ankunft einen bereits weit gaft und Schuhpatron des Kleinen Theater", tränkelte schon längere bejezt geblieben, und daß im übrigen Beamte mit höheren vorgeschrittenen Brandherd vor und festen sofort mehrere von Beit. Durch allzu häufiges Erscheinen hatte der Nimbus des hohen Gehältern infolge Ausscheidens durch Pensionierung oder Tod, durch Dampfspritzen gespeiste Schlauchleitungen in Thätigkeit. Immerhin Herrn, der die grotest- fomischen Einfälligkeiten feiner Winteperiode solche mit Anfangsgehältern ersetzt worden sind, konnten außer den dauerte es doch fast eine Stunde, bevor die Hauptgefahr als be- nicht mehr überbieten konnte, merklich gelitten. Und dieser Umzug