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Nr. 234. 19. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

HOND

Dienstag, 7. Oktober 1902.

Ausschusses, das Kuratorium um einen vierten Stadtverordneten bekannt giebt, vom nächsten Freitag ab bis einschließlich Donnerstag, Krankenkaffen- Mitglieder Berlins   und der Vororte! und einen Bürgerbeputierten zu vermehren, beschlossen werden. den 16. d. M., wochentags von 5 bis 8 Uhr abends, am Sonntage Wir weisen nochmals darauf hin, daß den Kassen nunmehr Die Verhandlungen über die Fortführung der Hochbahn in das von 12 bis 3 Uhr nachmittags in den einzelnen Wahlbezirken zur vier Apotheken zur Verfügung stehen, die Kaffenrezepte ohne Bar- Stadtinnere find in neuerer Zeit wieder in Fluß gekommen. Wie Einsichtnahme ausliegen; die Original- Aufnahmeliſten von allen zahlung anfertigen und 20 Pro3. Rezepturrabatt ge befannt, stellten sich der Unterrpflaster- Bahnlinie Potsdamer Platz  - Bezirken können im städtischen Wahlbureau, Poſtſtr. 16, während währen. Es sind dies die Gendarmens, Spittelmarkt- Alexanderplatz   bisher insofern Schwierig derselben Zeit eingesehen werden. Einsprüche gegen die Richtigkeit feiten entgegen, als zwischen der Aktiengesellschaft Siemens u. der Wählerlisten find während der Dauer der Auslegung beim Halske Apotheke zum goldenen Adler, S., Alexandrinenstr. 41( Bloch). Salte und der Stadtgemeinde Berlin   eine Einigung darüber Magistrat zu erheben; über dieselben wird innerhalb zweier Wochen nicht erzielt werden konnte, in welcher Weise die Kreuzung dieser nach Ablauf der Einspruchsfrist endgültig entschieden. Bahn mit der städtischerseits geplanten Nord- Südlinie am

Brinzen- Apotheke, N., Prinzen- Allee 69( Bösenhagen), Luifen- Apotheke, N., Rügenerftr. 21( Brandes).

Pelikan- Apotheke, W., Leipzigerstr. 93( Liede).

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Weiter veröffentlichen wir im Folgenden die erweiterte Liste der Recept- Sammelstellen.

Gendarmenmarkt etolgen soll. Wie f. 3. gemeldet, hatte die ge- Im Namen von 70 000 Gastwirten hat der Vorstand des Deut­nannte Firma einanderweites Projekt aufstellen lassen, schen Gastwirte- Verbandes soeben eine Eingabe wegen der nach welchem es möglich ist, die Haltestellen beider Fleisch not an den Bundesrat und Reichstag abgesandt. Neben ( Die durch Sperrdruck hervorgehobenen Stellen sind neu hinzu- Linien in der Nähe des Gendarmenttes als Unterpflaster- diesem Verband, der zur Zeit 470 Vereine und 33 000 Mitglieder gekommen): ( und nicht Untergrund-) Bahnhöfe auszubilden, so daß sie also beide umfaßt, sind daran beteiligt der Bund deutscher   Gastwirte, der in Berlin   N. R. Aßmus, Gerichtstr. 10. G. Fischer, Lothringer- oben" liegen und die Unterfahrung des einen Tunnels durch den 400 Vereinen 33 000 Mitglieder zählt, ferner der Verband der Gast­straße 26. 2. W. Kapell, Brunnenstr. 118. Th. Knabe, Wörther- andren in einiger Entfernung von den Haltestellen erfolgen fann. und Schankwirte Berlins   und der Umgegend, die Berliner   Gastwirte­straße 19. R. Richter, Reinickendorferstr. 61. R. Sayffarth, Schön- Mit diesem Projekt ist man mm im Rathause einverstanden und so Immung und der Verein Berliner   Hotelbesizer. Die Petenten be­hauser Allee 44a. H. Schulz, Müllerstr. 166a. E. Tribolet, scheint die vielumstrittene Frage, welche der beiden Bahnen unten gründen ihr Gesuch um schleunige Deffnung der Grenzen Fransedistr. 10. 2. P. Wannste, Wörtherstr. 12. Went, Chaussee- durch" und welche drüber hinweg" gehen soll, endlich in be- damit, daß die Gastwirte einen ansehnlichen Teil der Bevölkerung jtraße 7. A. Wohlgemuth, Ackerstr. 69. friedigender Weise gelöst zu sein. Jetzt ist mun noch eine andre, mit Fleischnahrung versorgen; sie befürchten den Ruin vieler Wirte, #Berlin   NO. E. Hennig, Marienburgerstr. 27. iveit wichtigere Frage aufgetaucht, welche die Linienführung venn nicht baldigst einschneidende Maßnahmen zur Linderung der Berlin   W. M. Eckert, Culmstr. 1. F. Ambos, Potsdamer- der Hochbahn- Zweiglinie berührt. Nach dem bisherigen Projekt Kalamität erfolgen. ftraße 96b. Berlin   NW. H. Bardorf, Gozlowskystr. 30. H. Bischoff, Beußelstr. 31. F. Kühne, Alt- Moabit 45. Berlin   S. R. Jahnz, Oranienstr. 191. Ad. Neumann ( Brogasty), Oranienſtr. 45. G. Sasse( Tolle), Prinzen straße 92. W. 3ippel, Brandenburgstr. 16.

Berlin   SO. 6. A. Mittag, Adalbertstr. 87. Berlin   SW. D. Alberts, Friesenstr. 24. G. Rettig, Belle Alliancestr. 94. Weißbach u. Fischer, Belle Alliance straße 23. C. Schröder, Fürbringerstr. 7. Bankow. Buchmann, Wlühlenstraße 17. Rosemann, Brehme­straße 65. Charlottenburg. Kaffenlokal der Orts- Krankenkasse Charlotten­ burg  , Rosinenstr. 3. B. Habermann, Pestalozzistr. 28. Dandelmannstr. 2. Neumann Söhne, Berlinerstr. 108. A. Höritsch, Berlinerstr. 56.

Schöneberg  . Kaffenlokal der Drts- Krankenkasse Schöneberg  , Hauptstr. 8. H. Hozze, Sedanstr. 82. D. Richter, Gleditschstr. 52. Friedenau  . Lorenz, Uhrmacher, Rheinstr. 55.

pflasterbahn würde man vom Alexanderpo Mittels der Unter- hat im vorletzten Jahre 15 Proz., im letzten Jahre 10 Broz.

sollte die Bahn bekanntlich vom Spittelmarkt durch die Wall- Die Kreissäge. Der Verband der Fabritarbeiter schreibt uns: straße geführt werden, um in der Nähe des Märkischen Plates( an In der Chemischen   Fabrit auf Attien( vorm. Schering) der Waiſenbrücke) die Spree zu unterfahren und durch die Neue Friedrich- befindet sich ein besondrer Raum, in welchem die im Geschäft ge­straße den Alexanderplatz   zu erreichen. In Magistratstreifen brauchten Kisten und Emballagen hergestellt werden. Dort ist nun die Anregung laut geworden, die Hochbahn bezw. Sonnabend ein fünfzehnjähriger Knabe in Arbeit. Ihm ihre Fortseyung dem Verkehrstnotenpunkte des wurde eine Arbeit an der Kreissäge zugewiesen und die sozu­Centrums, dem Moltenmarkte, näher zu bringen. fagen selbstverständliche Folge war, daß dem armen Jungen bereits Die Aktiengesellschaft Siemens u. Halste hat infolgedessen ein am Nachmittag ein Daumen von der Sage ab­neues Projekt ausarbeiten und dieser Tage dem Magistrat geschnitten wurde. Es ist unerhört, daß aus Sparjamteits­einreichen lassen, nach welchem die Zweiglinie vom Spittel- gründen derartig leichtfertig mit dem Menschenleben gewirtschaftet markt über den Moltenmarkt und von dort nach dem wird. Allerdings ist die Scheringsche Fabrik bekannt dafür, daß sie Aleranderplatz gehen würde. Für dies Projekt hat man mit namentlich unter der jetzigen Krisis die Arbeitslöhne herabgedrückt Recht geltend gemacht, daß zugleich mit der Verkehrs- hat, daß sie jebe selbständige Regung ihrer Arbeiterschaft unterdrückt H. Munter, berbesserung eine bedeutende Verkehrsentlastung der und einen Arbeiterausschuß für überflüssig erklärt. Das Unternehmen Straßenzüge des Centrums zu erwarten fci. in neun, vom Dividende gezahlt. Wolfenmarkt in sieben, und vom Spittelmarft in fünf Minuten nach dem Potsdamerplay gelangen können. Freilich ist dies Projekt Ein Eisenbahnunfall, bei dem ein Beamter lebensgefährlich und erheblich teurer in der Ausführung, als das frühere. Judes steht zu ein zweiter weniger schwer verletzt wurden, ereignete fich Sonntag, Alle nicht eiligen Rezepte sollten diesen Sammelstellen über- erivarten, daß die hierüber jegt eingeleiteten Verhandlungen zu einer früh um 1% Uhr auf dem Schlesischen Bahnhof  . Dort waren der wiesen werden. Die Kassenmitglieder erhalten dann ohne Ver- Verständigung zwischen der Stadt und der Aktiengesellschaft Heizer Nobert Grothe und der Hilfsheizer Theodor Kriebel auslagung des Betrages die Arznei frei ins Haus ge- Siemens n. Halste führen werden. Das Polizeipräsidium steht dem mit dem Zusammenstellen von Personenzügen für den Sonntags verkehr beschäftigt. Grothe that dabei Lokomotivführerdienst. Als liefert; es bleiben ihnen also so die Abholung der Arznet und die neuen Projekt ebenfalls sympathisch gegenüber.diuta sie mit sechs Wagen von der Warschauerstraße her nach dem Rangier vorläufige Berauslagung des Betrages erspart. Zugleich aber er- Der neue Lehrplan der Berliner   Gemeindeschule, wie er aus geleife fuhren, fahen sie zu spät, daß auf diesem schon vier Personen wächst der Kaffe und damit doch auch den Kassenmitgliedernden Beratungen der ministeriellen Lehrplan- Kommission hervorge wagen standen. Auf der abschüssigen Bahn konnten sie trop ein Vorteil, da auch auf die dort abgegebenen Rezepte ein Rabatt gangen ist, wird nun endlich mit Beginn des Winterhalbjahres zur Bremsens und Gegendampfes ihren Zug nicht zeitig genug zu von 20 Pro 3. gewährt wird. Einführung kommen. Auch für die Deckung des Familienbedarfs können Seit der Veröffentlichung jenes Stehen bringen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. die Rezept Sammelstellen benugt werden. allerersten Entwurfes, der von dem damaligen Stadtschulrat Bertram Maschine, auf der sich beide befanden, lief so heftig auf den ersten der vier stehenden dieser Wagen auf, daß fich inter herrührte, sind nun bereits 3% Jahre vergangen und 2 Jahre seit Einführung des provisorischen Lehrplans, nach dem zuletzt unter der Wucht des Ampralles hob und dann auf die Maschine nieder­unterbrüdte. Grothe und Striebel waren so eingequetscht, daß andre richtet wurde. Neber die Alenderungen, die der neue Lehrplan bringt, Beamte und Arbeiter sie mit Brechstangen aus ihrer qualvollen haben wir bereits früher alles Wesentliche und die Laienkreise Inter  - Lage befreien mußten. Grothe war durch Quetschungen des Bruff­cfsierende mitgeteilt. Er bleibt in mehreren Lehrfächern leider noch fastens und des Unterleibes lebensgefährlich verletzt. Er wurde nach sehr weit hinter den Forderungen der modernen Pädagogik zurück. dem Krankenhaus am Friedrichshain   gebracht, nachdem ein Bahnarzt Wiz nennen nur den Religionsunterricht, der ja eigentlich überhaupt ihn an der Unfallstelle verbunden hatte, und liegt dort auf den Tod nicht in die Schule hineingehört. Der Religionsunterricht ist durch danieder. Der Unglückliche, der in der Liebigstr. 28 wohnt, iſt vers den neuen Lehrplan lange nicht so stark von dem Ballast des ge- heiratet und Vater von drei Kindern. Er dient im elften Jahre dächtnismäßig anzueignenden Stoffes entlastet worden, wie man und steht furz vor der Ernemnung zum Lokomotivführer. Kriebel uns anfangs versprochen hatte. Immerhin darf man an die nun- erlitt Quetschungen an beiden Beinen, konnte aber mit einer Droschke fnüpfen, daß er der Berliner   Gemeindeschule ihre Arbeit etwas er dem er einen Verband erhalten hatte. di i hi subi leichtern und unfren Kindern einigen Nuken bringen wird.

Centralfommission der Krankenkassen Berlins  und der Vororte.

Lokales.

Die Beerdigung Kauffmanns.

Der zweimal zum Bürgermeister von Berlin   gewählte Stadt­rat Stauffmann ist am Sonntagmittag draußen bei Westend   auf dem Friedhof der Charlottenburger   Luiſenkirche zu Grabe getragen

iworden.

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Zu der schlichten Trauerfeier in der Leichenhalle des Friedhofes mehr erfolgende Einführung dieses Lehrplanes die Erwartung nach seiner Wohnung in der Frankfurter Allee   gebracht werden, nach

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hatte sich eine nicht große Gemeinde eingefunden. Vor dem mit Kränzen bedeckten Sarg saßen die Angehörigen des Verstorbenen, Die letzten diesjährigen Dampferfahrten der Stern- Gesellschaft feine betagte Mutter und seine Söhne. Aus dem Magistrats­haben am letzten Sonntag stattgefunden, da mit dem gestrigen Montag Kollegium war mit dem Oberbürgermeister etiva die Hälfte der Mit- Wie Sternberg   im Zuchthause behandelt wird. Ueber Sternberg der Personen- Dampferverkehr eingestellt worden ist. hot sudo glieder erschienen, aus der Stadtverordneten- Versammlung mit dem brachten die Zeitungen vor furgem Mitteilungen, welche die Leiden, Verschiedene Straßenbahn- Unfälle werden vom vorgestrigen Tage Vorsteher Mitglieder aller Fraktionen, auch der socialdemokratischen. die diese bedenkliche Berühmtheit im Zuchthause zu ertragen hat, in Von den Fraktionen des Reichstags waren die beiden freisinnigen etwas frassen Farben darstellten. Wenn auch die Lage dieses Ge- gemeldet. In der Grolmanstraße in Charlottenburg   lief der vier­und die socialdemokratische vertreten. Mehrere Vereine hatten Ab- fangenen feineswegs beneidenswert ist, so scheint es doch, als ob die jährige Senabe Hugo Stoß unmittelbar vor dem Charlottenburger  Seiten des Sarges aufgestellt waren. Im übrigen trug die Feier im Flügel D befindlichen Zelle 425, welche ihm angewiesen wurde, erlitt einen Bruch des rechten Oberschenkels, sowie Kontufionen an ordnungen entsandt, zivei davon auch ihre Banner, die zu beiden Beitungsnachrichten übertrieben gewesen sind. Sternberg   hat in der Straßenbahnwagen 258 der Linie Berlinerstraße- Kurfürstendamm über das Geleife. Der Kleine geriet unter die Vorderplattform und anfänglich als Militärschneider gearbeitet. Dann war er das Gepräge eines ganz einfachen, recht stillen Begräbnisses. für die Firma Rudolf Herzog   als Adressenschreiber beschäftigt. Kopf und Armen. Er wurde nach der elterlichen Wohnung Grol­Die Gedächtnisrede hielt Prediger Fischer. Er schilderte die Seit Februar dieses Jahres braucht er eines Augenleibens manstraße 58 gebracht. Ferner fanden drei zusammen Lebensarbeit des Verstorbenen, im besonderen seine Thätigkeit in der wegen nicht mehr zu arbeiten; er liegt revierkrante statt. Bei einem Straßenbahnzuge der Linie Oranienburger  Berliner   Kommunalverwaltung. Anerkennenswert ist die Unpartei- in seiner Belle. Diese Krankheit scheint den Gefangenen aber Thor- Tegel, bestehend aus dem Motorwagen 1918 und den An­lichkeit, mit der der Geistliche auch Kauffmanns Verdienst um die im übrigen nicht übrigen nicht besonders mitgenomment zu haben, da hängern 2647 und 718, riß bei der Fahrt nach letter Endstation in Verschiedene Umstände mögen Aufhellung der Kirchenrechtlichen Verhältnisse Berlins   hervorhob. er förperlich wohl aussieht. der Scharniveberstraße die Koppelung des Anhängers 718. Als auf Das Ergebnis seiner Forschungen über die alte Stonsistorialordnung dazu beitragen, daß die Gesundheit Sternbergs nicht allzu arg ge- das Noisignal der Zug zum Stehen gebracht wurde, fuhr der Anhänger sei den Kirchengemeinden nicht günstig gewesen aber Kauffmann schädigt wird. So erhält er als Kranter seit längerer Zeit regel- auf diesen auf. Der Anprall war so heftig, daß von dem Anhänger das Treppengeländer zerbrochen, die Vorberperronthür eingedrückt, habe nur die Wahrheit gesucht. Die Leidensgeschichte Kauffmanns, mäßig dritte Diät, also morgens staffee mit Brötchen, tagsfowie zwei Seiten and Stirnscheiben zertrümmert wurden. Hierbei über einen halben Liter Milch und zum Mittag abwechselnd die mit seiner Wahl zum Bürgermeister von Berlin   begann, wurde Teisch mit Gemüse und Beefsteat mit Kartoffeln. erlitten neun Personen Verlegungen. Otto und Fris Kappel, Frau von dem Redner nur angedeutet. Als Lektüre hat er ein Börsenorgan, das ihm in dicken Monats- Hagemann, Frau Rudolf und Fräulein Freudenhold erlitten leichtere Außer Prediger Fischer sprach niemand. Nur am Grabe wurde bänden zugestellt wird. Die Krankheit bringt es mit sich, daß Kontusionen am Kopf, Frau Dr. Hartmann durch Glassplitter eine nach dem Segen und Gebet des Geistlichen dem Verstorbenen von den Sternberg   auch einiger andrer Vergünstigungen teil- Verlegung über dem rechten Auge, Herr Eugen Stichter Tegel und Stadtverordneten Hugo Sachs bei der Strangniederlegung noch eine haft wird. So braucht er zum Beispiel seine Zelle Frau Noah Kontusionen am Fuß, Erust Mühl Kontusionen am Streus. turze, wenig beachtete Bemerkung gewidmet. Von den Freunden" nicht selber zu reinigen, vielmehr wird diese Arbeit Die Verlegungen sind glücklicherweise durchweg leichterer Natur. Stauffmanns mag mancher, als er der Gruft den Rücken kehrte, er- durchweg von Mitgefangenen besorgt. Verschiedentlich ist es vor- In der Prenzlauer Allee fuhr ein Motorwagen der Linie Danziger leichtert aufgeatmet haben. gekommen, daß Sternberg   Gerichtstermine wahrnehmen mußte; er straße Rollendorfplatz auf einen Straßenbahnzug der Linie Weißenfee­wurde dann nicht wie andre Zuchthäusler oder wie politische Ge- Rathaus auf. Hierbei wurden die beiden Motor- und ein Anhänge­Soll ein Socialdemokrat in das Kuratorium der städtischen fangene im grünen Wagen transportiert, sondern durfte seine wagen beschädigt, die Passagiere tamen mit den Schreck davon. Mit dieser Frage haben sich die eines Tagameters bedienen. Ein Kriminalbeamter begleitete ihn Linie Charlottenburg- Gesundbrunnen über das Geleis. Bei dem beladener Lastwagen unmittelbar vor einem Straßenbahnwagen der Heimstätten gewählt werden? Mit dieser Frage haben sich die Anstaltskleidung mit einem Civilanzug austauschen und sich Am Sonnabendnachmittag fuhr in der Perlebergerstraße ein mit Meht städtischen Behörden in der letzten Zeit mehrfach zu beschäftigen ge- in folchen Fällen. Allmonatlich kommt einer feiner Angestellten zu Zusammenstoß; wurde der Kutscher Otto Richter vom Wagent ge habt. Eigentlich sollte es sich von selber verstehen, daß hierauf nur ihm, mit dem er geschäftliche Dispofitionen trifft. mit Ja zu antworten ist. Aber der Berliner   Kommunalfreifinn will Selbstverständlich liegt es fern von uns, gegen die Anstalts- schleudert. Er erlitt Quetschungen an beiden Füßen und wurde nach dem Krankenhaus Moabit   geschafft. Der Straßenbahnfahrer Wassers von der so lange geübten Pragis, die Socialdemokraten von den leitung wegen der Art der Behandlung, die sie Sternberg  , 3 mann sowie ein Fahrgast, der Dreher Bieland, erlitten leichte Kon einzelnen Verwaltungsdeputationen, Kuratorien usw. möglichst fern- teil werden läßt, irgendwelche Vorwürfe zu erheben. Die kleinen zuhalten, noch immer nicht ganz lassen selbst dann nicht, wenn Erleichterungen, die man ihm gewährt, mögen in den Umständen tufionen. Der verhaftete Konfursverwalter Hegert aus Spandau  , der in es sich, wie hier, um eine Verwaltung handelt, die in allererster sehr wohl begründet sein. Aber wir meinen, daß die preußische Regierung feine Ursache Frankreich   festgenommen wurde, befindet sich bereits in Moabit   in Linie gerade für die Arbeiterbevölkerung von Wichtigkeit ist. Bisher hat, politische Gefangene, die um ihrer Ueberzeugung Untersuchungshaft. Die Spur des flüchtigen Stonkursverwalters und faßen in dem Heimstätten- Kuratórium nur drei Stadtverordnete, willen im Gefängnis figen, wesentlich schlechter zu behandeln, sein schließlicher Aufenthaltsort ist insbesondre mit Hilfe einer Brief sämtlich Freifinnige. Im März dieses Jahres gab nun die Stadt als einen wegen eines gemeinen Verbrechens verurteilten sperre entdeckt worden, die über einige ihm nahestehende Personen verordneten- Versammlung den Mahnungen unsrer Genossen nach und Buchthäusler. Auf diesent bleibt auf alle Fälle ein Makel im Inlande auf Anordnung des Gerichts verhängt worden war. nahm eine Resolution an, durch die dem Magistrat eine Vermehrung haften, der Redakteur hingegen kann durch eine Gefängnisstrafe, Von den zwölf noch schwebenden Konkursen, deren Erledigung Hegeri der Mitglieder des Kuratoriums um noch zwei Stadtverordnete die er wegen politischer Bergehen verbüßt, an Ehren und zuletzt oblag, konnten nur zwei weitergeführt werden, weil es ihm empfohlen wurde. Entscheidend für diesen Beschluß war der Wunsch. Ansehen in den Augen der Bevölkerung nur ge- in diesen beiden Fällen nicht gelungen war, die Masse zu Geld zu auch den Socialdemokraten nach Maßgabe der jetzigen Stärke ihrer winnen; er blickt mit Stolz auf feine Kerkerhaft wie der machen bezw. den Erlös an sich zu bringen. In sämtlichen andrer Fraktion einen Sitz in dem Sturatorium einräumen zu können. In Krieger auf die in der Schlacht empfangenen Sontursen ruht das Verfahren gänzlich wegen Mangels jeglicher Masse. des der Magistrat, dem bas offenbar nicht in den Stram paßte, schlug So unglaublich es llingt: dem politischen Gefangenen wird aber vor, nicht noch zwei Stadtverordnete, sondern zwei Bürgerdeputierte hente 3. B. noch die Selbstbetostigung verweigert, er Der Selbstmord eines angesehenen Mannes wird aus Moabit  bineinzuwählen. Die Angelegenheit wurde einem Ausschuß über muß seine Zelle selbst reinigen und wenn er zu einem Gerichts- gemeldet. Der aus Neuwied   gebürtige, 40 Jahre alte Kaufmann wiesen. Dieser rät nun, den Mittelweg zu gehen, das heißt, einen terminaden wird, so transportiert man ihn, wie schon erwähnt, art Königsfeld  , der mit seiner Frau und einem achtjährigen Stadtverordneten und einen Bürgerdeputierten zu wählen. Er ist zusammen mi allerhand Gesindel im grünen Wagen oder wie Sohn in der Thomasiusstr. 2 wohnte und in der Turmistr. 32 seit 15 Jahren ein Uhren- und Goldwaren- Geschäft betrieb, fühlte fich dabei von der Erwägung ausgegangen, daß durch den inzwischen im Fall Bredenback sogar gefesselt durch die Straßen. Zu der Einsicht, daß der Staat durch eine derartige Behandlung schon eine Reihe von Jahren herzleidend. Aus Verzweiflung über erfolgten Tod eines Mitgliedes bes Muratoriums, des Stadtverord neten Birchow, ohnedies die Möglichkeit geboten sei, den Anspruch von Ehrenmännern sein eignes Ansehen auf das ärgste schädigt, die Strankheit machte er gestern feinem Leben ein Ende. Da man der Socialdemokratie auf einen Eis im Sturatorium jetzt zu befcheint man in den für eine solche Behandlung verantwortlichen ihn vermißte, so ließ der Verkäufer den von innen verschloffenen Keller, der zum Laden gehört, gestern nachmittag öffnen und fand seinen Geschäftsherrn hier als Leiche an einem Haken hängend. friedigen. Ob das geschehen wird, werden wir bald fehen. Für Streifen noch nicht gekommen zu sein. Die

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Wunden.

die frei gewordene Stelle ist von unserer Seite Genosse Dr. Weyl Das neue Ortsftatut für das Gewerbegericht wird jetzt, nachdem Straßensperrung. Johannisstraße von der Kalficheunen­gemeldet, aber von freisinniger Seite tritt der Stadtv. Handelsrichter es vom Oberpräsidenten genehmigt worden ist, vom Magistrat amt- straße bis zur Friedrichstraße   wird behufs Legung von Gasröhren Solmit als Gegentandidat auf. Die Wahl soll am Donnerstag lich publiziert, es tritt fofort in Straft. Die Wählerlisten für die Beisiger in der Friedrichstraße   vom 6. 5. M. ab bis auf weiteres für Fuhr­stattfinden, In derselben Sitzung soll auch über den Vorschlag des wahlen der Arbeitgeber am 14. November werden, wie der Magistrat werte und Neiter gesperrt.