Einzelbild herunterladen
 

Mr. 239.

19. Jahrg.

Abonnements- Bedingungen: Abonnements Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10., twöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags­nummer mit illustrierter Sonntags­Beilage Die Neue Welt" 10 Big. Post­Abonnement: 1,10 Mark pro Monat. Eingetragen in der Post- Zeitungs­Preisliste für 1902 unter Nr. 7878. Unter Kreuzband für Deutschland   und Desterreich Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat,

Erscheint täglich außer Montage.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

Die Insertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonel. zeile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins. und Versammlungs- Anzeigen 20 ẞfg. ,, Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr bormittags geöffnet.

Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Handlanger oder Hausmeier?

Sonntag, den 12. Oftober 1902.

"

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

lich verschiedener Auffassungen historischer Fragen fann wissen- Monarchen zur Vernunft zurückzubringen. Aus dieser bekannten Scene schaftlich als bedenklich bezeichnet werden. Er ist aber schließt Lorenz:" Der König dachte energischer von und über die in politischer Hinsicht noch weit gefährlicher, weil er dem deutsche Einheit, als daß ihn das befriedigt hätte, was ihm durch Hofhistoriographen und solche, die es werden möchten, haben ohnehin verbreiteten Irrtum Vorschub leistet, daß das politische Er- den Krieg von 1866 zu erreichen möglich war." Was für ein heute ihre Leher auf einen andern Ton zu stimmen, als es vor noch eignis nicht das Ergebnis seiner höchsten Willenserscheinung, sondern Mensch! nicht so gar langer Zeit zweckmäßig war, wenn der Heldenfang von einer Mechanit unselbständiger Willenskräfte sei. Wenn die ganze Bon ähnlich zwingender Beweiskraft find denn auch die übrigen der Begründung des Deutschen Reiches anhob. Als Bismard noch nationale Wiedergeburt eines Volkes unter den Gesichtspunkt gestellt Belege des Herrn Lorenz für seine These, daß Wilhelm I.   ein großer in Amt und Würden war, da wußte jeder strebsame Professor ohne wird, daß der entscheidende Wille des Begründers derselben lediglich Monarch, Bismard sein Handlanger gewesen sei. Nur mit ein paar weiteres, wer in Geschichtsdithyramben als Jahrhundertsheros oder eine Formsache gewesen sei, die man auch hinweg denken könnte, so Worten sei auf eine Scene oder vielmehr eine Reihe von Scenen Sätularmensch zu feiern sei. Dann aber räumte Bismard eines entsteht daraus eine verkehrte Meinung von dem, was überhaupt im Hauptquartier von Versailles   hingewiesen, die Lorenz für seine schönen Tages Hals über Kopf das Kanzlerpalais in der Wilhelm- im Staate geschieht und geschehen mag. Die Begründung des Deutschen   Zwecke ausführlich heranzieht. Er thut sich augenscheinlich viel straße, und es wehte auf einmal ein ganz andrer Wind: Bismard Reiches war dadurch herbeigeführt worden, daß es an dem ausgeprägten, darauf zu gute, weil er mit neuem, authentischem Thatsachenmaterial, wurde zum Handlanger befördert, zum Werkzeuge Wilhelms I. festen, höchsten Willen nicht fehlte, der mit seltener Meisterschaft geliefert vom Großherzog von Baden, paradieren kann. Da handelt bei dessen persönlichem Werke, der Begründung des Deutschen   die bis zum äußersten sich bekämpfenden Einzelkräfte und abhängigen es sich um einen 8wist zwischen Bismarck   einerseits, Moltte Reichs. Willensverhältnisse unter einander aufzuheben und in der allein und Blumenthal andrerseits, von dem man bisher schon einiges aus Wer in diesem Augenblick an der Arbeit war, den nun so maßgebenden Nichtung zu lenken wußte..." usw. mit Grazie. den Tagebüchern" Blumenthals und Bismarcks Gedanken und Er­figlichen Stoff zu einem Geschichtswerk zu benußen, der nuißte in Man fühlt es also Herrn Lorenz nach, wenn er a. a. D.( S. 275/6) innerungen" wußte. Da handelte es sich um eine Einmischung Sphäre, die von Bismard der That ein gewandter Seiltänzer sein, um jest nicht zu Fall zu fich über die Teisetretende Geschichtsschreibung" ereifert, die Bismards in die militärische kommen. Das ging selbst über die Kräfte eines der berufensten auch bei den erhebendsten Momenten die Initiative des Königs energisch verlangte, von Moltle und Blumenthal für unzweckmäßig unter den kleindeutschen Geschichtsbaumeistern: des Herrn Heinrich verkleinert":" Manchmal machen die Darstellungen den Eindruck, als gehaltene Beschießung von Paris  , sowie dann überhaupt um die bon Sybel. Sybel hatte sich glücklich vom Fortschrittler zum ob der alte Herr wiederum erst mühselig zu der entscheidenden That militärischen Operationen, über die Bismarck   seine ganz besonderen Nationalliberalen, vom heftigen Gegner des Bismard der Konflikts- hätte genötigt werden müssen." Das verhält sich in Wirklichkeit Meinungen hatte und die er zur Geltung bringen wollte. Es kam dar­zeit zum litterarischen Leibhusaren des Reichskanzlers durch- natürlich ganz anders, was Bismarck   und ähnliche Leute auch sagen über zu einem völligen Zerwürfnis zwischen Bismarck   und Moltke.  gemausert: dafür machte ihn Bismard 1875 zum Direktor des Preußischen mögen:" Sein stilles abwartendes Wesen, welches den festen Entschluß Bismarck  , der außer der Militärpartei auch wieder Schürzen­Staatsarchivs. Als er dann Anfang der achtziger Jahre den Auftrag bekam, nicht eher verfündigt, bevor er nicht alles erwogen und vor allem auch einflüsse" gegen sich am Werke sah, griff wieder zu seinem gewohnten die Geschichte der Reichsgründung nach den Aften zu schreiben, da wurde allen jenen das Wort erteilt hat, ihre Ansicht zu äußern, die dazu Hausmittelchen, der Drohung zu demissionieren. Vergebens fuchte sein Buch selbstverständlich ein Hymnus auf Bismard, der übrigens berufen sind, stellt die Größe seines Charakters nur in ein noch der Kronprinz zwischen den streitenden Handlangern" zu vermitteln. mit der wirklichen Geschichte um so weniger zu thun hatte, als der helleres Licht. Er gehört nicht zu den Herrschern, welche ihre über- Die Sache endigte dann damit, daß Bismard doch das Uebergewicht Kanzler dem zu ihm Bekehrten beständige Inspirationen zukommen ragende Stellung dazu benügen, um mit ihren Anschauungen und über die Militärs gewann, der Kaiser die Beschießung von Paris  und gleichzeitig durch Lothar Bucher   den Archiv- Direktor" davor Befehlen stets herauszutreten, bevor noch eine Sache gründlich beraten anordnete. In dem erbaulichen Hader, der das ganze Hauptquartier behüten ließ, daß ihm gefährliche" Akten in die Finger fielen. und die Meinungen berechtigter Ratgeber ausgesprochen und erwogen spaltete, wird man den besten Beweis sehen, daß weder Bismard, 1890 hatte Sybel fünf Bände seiner Leistung fertig, und nun wurde worden sind, sondern die Größe der historischen Persönlichkeit liegt noch Moltke  " Handlanger" des nach selbständigem Ermessen in ihm plötzlich bedeutet, mit der Arbeit innezuhalten. Der Vorschlag, vielmehr in der glücklichen Wahl des Augenblicks, in welchem der militärischen und diplomatischen Dingen vorgehenden Monarchen das Wert mit dem Verdunpreis auszuzeichnen, fand nicht die faiser- unabänderliche Wille des herrschenden Geistes sich zeigen soll. Nun in waren. Blumenthal trifft sicher den Nagel auf den Kopf mit seinem liche Bestätigung. diesem Sinne hat man seit Alexander und Gäsar den Willensgewaltigsten Urteil über Bismard: Ein Zeichen, wie aufgeregt er war, ist es, den Namen der Großen zugelegt, weil sie in Entschlüssen und Entscheidungen daß er mir u. a. fagte: Er wäre als Royalist in den Krieg ge­der Gewalt im hohen Grade maßvoll waren, aber eben dadurch dauernde zogen, er käme aber anders heraus... Ich sah daraus ganz Wirkungen in Staat und Gesellschaft hervorzubringen verstanden. flar, daß es ihm nach allen Vorgängen, die ihn so hoch gehoben Die weiterschreitende Eröffnung zahlreicher Quellen wird ohne haben, ganz unerträglich ist, hier eine zweite Rolle spielen zu müffen." Bweifel beweisen, daß die selbstbewußte Initiative dem König in Herr Lorenz aber sieht in der ganzen Sache einen Beweis-- für vollstem Maße eigen war. den überragenden Willen" des Königs!

-

"

Sybel war zwar sonst kein humoristischer Schriftsteller, aber einen guten Wit wenigstens hat er im Verlaufe seiner litterarischen Thätigkeit gemacht: das ist der Titel seines letzten, großen Werkes, verglichen mit dem Inhalt. Im Inhalt findet sich keine Spur da von, daß Bismard Handlanger gewesen sei; da leibt und lebt er als Hausmeier, während von dem König Wilhelm nur hier und da die Rede ist. Das hindert aber nicht, daß der Titel lautet: Die Be- Das nennt man doch eine grundstürzende Geschichtsschreibung. Es verlohnt sonach nicht, sich im einzelnen mit den Kunststücken gründung des Deutschen Reiches durch Kaiser Wilhelm I." Hier Der König kein Mann von sehr beschränktem Verstande und geringer zu beschäftigen, durch die Lorenz den Kaiser Wilhelm I.   trotz allem liegt also ein Anfang, freilich ein ganz unzureichender Anfang vor Willenstraft, sondern an Einsicht und Energie einem Gäsar und in den unentwegten Vorfämpfer des deutschen Einheitstraumes um­in der Richtung, die ein zeitgemäßer Historifer einzuschlagen hat, Alexander vergleichbar. Nicht Vismard, der Vater der Blut- zudichten sucht. Mit all seinen loyalen Pudeltalenten nimmt er doch wenn er über die Ereignisse der Jahre 1866-71 ein Urteil abgiebt. und Eiſenpolitik, sondern Wilhelm I.   Nicht Kanzler fein Titelchen von dem fort, was im Tagebuch des Kronprinzen Hier ist ein Ziel gestedt, das des Schweißes der Edlen wert ist; nur lenkt den König mit allen Mitteln nach seinen Abfichten, die über diese Dinge verzeichnet sieht. Die Eintragungen hier laffen darf es nicht beim bloßen Titel bleiben, sondern der Inhalt muß der König gar nicht in ihrer Tragweite zu würdigen weiß, vielfach den König als starren preußischen Partitularisten erscheinen. Erinnert dent entsprechen. zunächst mißbilligt, sondern Bismard ist der Handlanger, der Wilhelms sei nur an den berühmten Ausspruch des Königs vom 17. Januar Dieser schwierigen, aber lohnenden Anforderung sucht der neueste höchsteigne Intentionen ausführt: mehr kann man wirklich nicht ver- 1871: Mein Sohn ist mit ganzer Seele bei dem neuen Stand der Geschichtsschreiber der Reichsregierung, Herr Ottokar Lorenz  "), langen. Der monarchische Mut des Herrn Lorenz erstrahlt um so Dinge, während ich mir nicht ein Haar breit daraus mache und nach Kräften gerecht zu werden. Die sensationslüfterne birgerliche Breffe heller gegenüber den Verkleinerern des ersten Kaisers, als er jenen nur zu Preußen halte." Der deutsche   Freiheits- und Einheits­hat sich alsbald mit Gier auf das eben erschienene Werf gestürzt, das Vergleich mit Cäsar und Alexander am Schlusse desselben Kapitels traum von Achtundvierzig war dem König in tiefster Seele verhaßt. wegen der ausgedehnten Beziehungen des Verfassers zu fürstlichen anbringt, in dessen Anfängen er folgendes Billet des Königs an Sein preußisches Gottesgnadentum ging ihm über alles. Wenn er Persönlichkeiten vor allem war Herr Lorenz fast zwanzig Jahre Bismarck   abdruckt:" Die Einlage fällt mir wie ein Blitz aus so im Herzen stets Absolutist war, so konnte er sich doch höchstens litterarischer Gehilfe des Herzogs Ernst von Koburg- Gotha und Ver- heiterer Luft auf den Leib! Wieder ein Hohenzollerischer einbilden, er schöbe, in Wirklichkeit wurde er geschoben, tanzte er fasser von dessen Werfen interessante Enthüllungen aus hohen Thronkandidat und zwar für Spanien  . Ich ahndete kein nach Bismards Pfeife. Wie wohl dem Kronprinz dies Verhältnis und höchsten Streifen erwarten ließ, worauf ja auch schon der an- Wort und spaßte neulich mit dem Erbprinzen über die zwischen den beiden bekannt, beweist z. B. seine Tagebuch- Notiz spruchsvolle Titel verheißend hindeutet. Was das Buch so etwa an frühere Nennung seines Namens, und beide verwarfen vom 10. November 1870; auf eine dringende Anregung des Kron­pikanten Sachen bietet, ist natürlich sofort zu Lesefutter für den ver- die Idee unter gleichem Spaß! Da Sie vom Fürsten Details er- prinzen in der Kaiserfrage deckte er sich durch den Willen seiner dorbenen Magen des bürgerlichen Bublifums ausgeschrotet worden. halten haben, so müssen wir fonferieren, obgleich ich von Haus Majestät. Ich erwiderte, ich wisse sehr wohl, daß sein Nichtwollen Auf dies Gebiet der Auszugsfabrikation zu folgen, lohnt für ein gegen die Sache bin. Ihr W."") Daraus geht mum für jeden ge- allein genüge, um eine solche Sache auch bei seiner Majestät un­socialdemokratisches Blatt nicht; denn die allgemeine Auffassung, die wöhnlichen Sterblichen so schlüssig wie nur möglich hervor, daß der möglich zu machen." das Proletariat längst von den äußerpolitischen Ereignissen der König von dem Charakter des Manövers Bismarcks in der spanischen   Bismard war Hausmeier und ist es bis ans Ende Wilhelms I. Jahre 1866-71 hat, wird durch das neue Material des Herrn Lorenz Angelegenheit als einer Falle für Napoleon  , wie man schon durch geblieben. Deshalb behält die Handlanger- Theorie im Buche des in feiner Weise berührt: die diplomatischen Vorgänge jener Zeit er- Lothar Bucher   wußte, feine Ahnung gehabt hat. Bismarck   handelte Herrn Lorenz aber doch einen dauernden Wert: sie wird immer be­scheinen hier und da um eine Schattierung anders, das ist alles. nach dem Wort, in seiner Brust seien ganze Provinzen, in die er weifen, bis auf welche kaum überbietbare Höhe die byzantinische Für uns liegt das Interesse des Lorenzschen Buches nicht sowohl nie einen andern Menschen werde hineinsehen laffen, ganz be- Liebedienerei deutscher Gelehrten am Anfang des 20. Jahrhunderts darin, daß man es als einen geeigneten Führer benutzen könnte, fonders auch im Verkehr mit seinem Herrn", dem er seine gediehen war. Diese Professoren schreiben nicht einmal nach der um sich in den Geist jener jüngstverfloffenen Zeiten zu versenken, geheimsten Intentionen in diesem Fall 3. B. wohlweislich vorenthielt. Herren eignem Geist, sondern nach dem Geift des Herrn! fondern daß es einen lehrreichen Blick in des Herren eignen Geist, Er brachte dann den König trotz der im obigen Billet kund­in den Geist unsrer eignen Zeit thun läßt. Das Lorenzsche Wert gegebenen grundsäglichen Abneigung gegen die Thronkandidatur des zeigt so einen loyalen Geschichtsbaumeister in voller Thätigkeit an Prinzen Leopold doch dahin, seine Einwilligung dazu zu geben. der erhebenden Aufgabe, dem ragenden Bauwert der Hohenzollern  - Was die ganze Sache zu bedeuten habe, wußte der König aber nach Legende einen neuen Brachtfaal anzufügen. Die patriotischen Burzel- wie vor nicht. Das beweist sein ganzes Verhalten in Ems, als er bäume, die Herr Lorenz dabei schlägt, sind äußerst belustigend mit ohne die Aufsicht des Kanzlers mit Benedetti verhandelte. Es anzusehen. Niemand wird den Begründer jener famosen Geschichts- entsprach Bismards Absichten bekanntlich so wenig, daß er, um doch Der Rückzug der Zollparteien von ihren lleberforderungen auf philosophie, die unter dem Namen Generationenlehre" der ln zu ſeinem Zwed zu gelangen, zu der berüchtigten Depeschen- bie hinreichende Wucherbeute spendende Regierungsvorlage geht unter fterblichkeit sicher ist, in den Sägen verkennen, mit denen er( S. 467 ff.) fälschung schritt. Selbst als nun der König in Brandenburg   am allen Zeichen heilloser Verwirrung vor sich. Nun ist es bereits das gegenüber Sybel seine Verdienste ins rechte Licht rückt: So zahlreich 15. Juli mit Bismard zusammentraf, hatte er noch nicht begriffen, hin gekommen, daß ein konservativer Abgeordneter in der Kreuz­und umfangreich die Darstellungen der Begründung des Deutschen was Vismard eingebrodt batte: Zeitung" den Vorschlag vertritt, von den lleberzöllen abzustehen, Reichs und Kaisertums auch find, giebt es bis heute doch keine, den Strieg glauben, sondern mußte erst mit der Nase während die Redaktion der Kreuz- Zeitung  " ihrem Parteifreunde die den persönlichen Anteil des Kaisers Wilhelm an der Herbei- darauf gestoßen werden. Damit ist nun für den beschränkten entgegentritt. Allerdings, es ist nur der edle Herr v. Frege, der führung der Ereignisse in genügender Weise zur Anschauung gebracht Unterthanenverstand die Frage, ob Bismard Handlanger oder Haus in der Kreuz- Zeitung  " das Wort verlangt hat, aber immerhin hätte. Das große Werk von Sybels hat für Auffassung und Be- meier war, schon mit genügender Sicherheit beantwortet. Das ge- haben wenigstens die eignen Parteigenossen den Mann stets ernst zu urteilung des gesamten Hergangs gleichfam den Kanon geschaffen, läuterte monarchische Empfinden des Herrn Lorenz freilich sicht die nehmen sich gemüht. Herr v. Frege erzählt in seiner Zuschrift zunächst und uns der mehr oder weniger allgemein angenommen und völlig ein- Dinge anders. Er bekommt es denn auch glücklich fertig, zum gebürgert zu sein scheint. Aber der Titel dieses Werkes mit seiner Nachweis von Wilhelms I. entschieden deutsch  - nationaler Gesinnung darf dies interessieren. daß er gern aus Krankheitsgründen sein auf demselben angefündigten Abficht steht im vollsten Widerspruch einen befannten Borgang auszubeuten, der sonst für einen der besten Be- Mandat im 14. sächsischen Wahlkreise Borna- Pegau niedergelegt mit dem Inhalt und der Ausführung. Denn auf dem Titel heißt weise von der preußischen Beschränktheit des Königs gehalten wird. 1866 hätte und daß nur die Ueberzeugung, daß mein Wahl­es: Die Begründung des Reiches durch Wilhelm I.  " Die Dar in Nitolsburg legte Wilhelm, während er erst nur widertvillig in freis bei einer Nachwahl gefährdet ist, der ftellung giebt aber eine Begründung des Reiches den Strieg gegangen war, nach den Siegen unter dem Einfluß der Socialdemokratie anheimzufallen", ihn von diesem Wilhelm I.   Der Mangel dieser Unterscheidung zweier wesent Militärpartei auf einmal eine unerfättliche echt preußische Er- Schritte abgehalten habe. Weiter wendet sich v. Frege entrüftet oberungsgier an den Tag, und es gelang Bismard nur schwer, mit gegen die Bündler, die seine hochschußzölnerisch- agrarische Ge­*) Staiser Wilhelm und die Begründung des Reiches 1866-1871, der Hilfe des Kronprinzen und durch Drohung mit der Demiffion den sinnung beanstanden, weil er dem Frieden mit der Regierung nach Schriften und Mitteilungen beteiligter Fürsten und Staats­das Wort rede, er bezeichnet dieselben als die Matadore männer von Dr. Ottofar Lorenz, Professor an der Universität Jena. Jena  , Verlag von Gustav Fischer. 1902.

unter

er wollte noch nicht an

-

Politifche Ueberlicht.

"

Berlin  , den 11. Oftober.

Die Wirrnis unter den Zöllnern.

"

*) So geschrieben am 26. februar 1870, als Bismard schon seit der Maßlosigkeit", wofür ihm die Deutsche Tages­ibald Jahresfrist die Thronkandidatur des Hohenzollern   betrieb. i zeitung" sicherlich alsbald in all ihrer Liebenswürdigkeit