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Nr. 242. 19. Jahrgang.

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1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. uerstag, 16. Oktober 1902.

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Reichstag.

ryn 104. Sigung. Mittwoch, den 15. Oftober 1902, 1 11 hr. Am Bundesratstisch: Graf Posadowsky. sid and toiture An Stelle des Abg. Dr. Pa chnicke( fri. Vg.) wird auf Antrag Bassermann( natl.) der Abg. Frese( fri. Vg.) als Schriftführer durch Acclamation gewählt.

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bie einer von bis zum het omat haben, vielleich wärte es mit der Arbeitstofigleit ben gopi bes bentlichen Arbeiters um ein vielfaches fitten gegenfiber

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wir würden von Man sollte

die Arbeitskraft kann kein Reichtum entstehen. Leider wird auf keinem sicht als Molfenbuhr. Für den Augenblick ist die Teile des wirtschaftlichen Lebens ein solcher Raubbau getrieben wie Hauptfrage nicht die Bekämpfung der bereits eingetretenen, fondern die Verhinderung einer drohenden Arbeitslosigkeit. In Zeiten der Strifis geht die Ernährung des Arbeiters zurüc; Wenn es gelingt, den Zolltarif zu verabschieden-( Zuruf bei den es tommen Trunksucht und andre Uebelstände hinzu, die oft den Socialdemokraten: Abwarten!) den Herren von der Socialdemo Arbeiter für sein ganzes Leben arbeitsunfähig machen. Da muß fratie scheinen diese Ausführungen unangenehm zu sein.( Lachen bei umbedingt ein Riegel vorgeschoben werden. Was kostet gegenwärtig den Socialdemokraten.) Hören Sie doch meine Ausführungen mit eine Krise den Staat und die Gesellschaft? Man hat berechnet, derselben Ruhe an, mit der wir alle Herrn Molkenbuhr angehört Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der im Jamiar daß allein die Vagabondage dem deutschen   Volke jährlich haben.( Sehr gut! rechts.) Warten Sie doch ab, was die dieses Jahres abgebrochenen Beratung der folgenden Juterpellation 150 Millionen Mark kostet. Würden wir ferner alles zusammen- industriellen Arbeiter sagen werden, wenn es Ihnen gelingt, Albrecht( soc.) und Gen.: 226 zählen, was den Gemeinden an Armenlaften aufgebürdet wird, so den Zolltarif zu Fall zu bringen. Die Ansicht Molkenbuhrs, der Zoll­Welche Maßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler zu er- virden wir aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer Summe tommen, tarif würde die Arbeitslosigkeit befördern, tväre vielleicht greifen, um die Folgen der wirtschaftlichen Krisis, die sich in mit der eine sehr gute Arbeitslosen- Versicherung eingeführt werden richtig, wenn im Zolltarif mur die Getreidezölle und nicht auch die Betriebseinschränkungen, Lohnkürzungen und vornehmlich in Arbeiter- tönnte. Man hat mun gefagt, eine Menge träger Leute würden aus Industriezölle enthalten wären. In der ganzen Diskussion über den entlaffungen bemerkbar machen, zu begegnen und dem dadurch der Versicherung Vorteil ziehen, es würde eine Prämie auf die Bolltarif find die Getreidezölle umgebührlich in den Vordergrund hervorgerufenen Notstand weiter Voltsschichten entgegenzuwirken?" Faullenzerei geschaffen, wie Herr Lenzmann fagte. Mit demselben geschoben worden. Der deutsche Arbeiter wird die Frage der Abg. Moltenbuhr( Soc.): adro Rechte fönnte Herr Lenzmann die Feuerversicherung als Prämie auf Industriezölle um so sorgfältiger beachten müſſen, je mehr die Es ist wohl ohne Beispiel in der parlamentarischen Geschichte, Brandstiftung bezeichnen. Die Statistik würde aber beweisen, daß Agitation draußen im Lande fich einseitig auf die Agrarzölle daß die Besprechung einer Interpellation von Januar bis zum die Brände seit Einführung der Feuerversicherung wesentlich ab foncentriert. Würden die Industriezölle dieses Tarifs fallen, so wird Oftober vertagt wird. diese lange Unterbrechung der genommen und der Lohn Debatte hat wohl, so glaube ich, nicht zur Folge ge- ebenso gehen. Die Gewerkschaften, welche die Arbeitslosen- Unter dem, was er vielleicht für Agrarprodukte hätte ausgeben müſſen, habt, daß der Gegenstand an Interesse verloren bat. ftigung eingeführt haben, haben bisher damit keine schlechten Er-( Sehr richtig! rechts.) Die Zustände, mit denen damals die Juterpellation begründet wurde, fahrungen gemacht. Mit der Politik der Socialdemokratie gegenüber dem Zolltarif find keineswegs vorübergehend. Wenn die Arbeitslosigkeit eine vor Jah habe bereits 1900 meine Anficht darüber ausgesprochen, wie wird die Arbeitslosigkeit im höchsten Maße gefördert. Wenn der übergehende Erscheinung wäre, dann könnten wir uns freuen und ich mir eine Arbeitslosen- Versicherung dente. Ich will dabei be- 3olltarif fällt, wird eine Arbeitslosigkeit eintreten, die größer fein hätten nicht nötig, uns an den Reichskanzler mit einer Jnterpellation tonen, daß das meine Privatansicht ist und meine Partei dafür nicht wird als je bisher. Die schwersten Zeiten stehen unsrer Induſtrie zu wenden, denn für vorübergehende Erscheinungen wird man die verantwortlich ist. Ich halte eine allgemeine Arbeitslosen- Unter- bevor, falls wir nicht zu einer besseren Regelung unsrer Handels­Gesetzgebung nicht in Bewegung setzen. Die Arbeitslosigkeit ist auch füsung für sehr wohl durchführbar. Wie steht es mit der finanziellen beziehungen kommen, als sie heute bestehen. Noch schlimmer in diesem Winter sehr wenig verändert. Sie erstreckt sich nur auf Piöglichkeit. Nehmen wir das Jahr 1895 als Durchschnittsjahr für würde es werden, wenn den Anträgen der Socialdemokraten ent andre Bernfe. Die Personen haben gewechfelt, das eber selbst aber den Umfang der Arbeitslosigkeit an, so würden für 109 Millionen sprechend in der Kommission für fast alle Produkte Zofffreiheit durch­ist geblieben.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Heute liegen nun Tage im Deutigen Reich Arbeitslojen- llnterfügung zu bezahlen geführt würde.( Abg. Singer: Schauderhaft!) Jawohl, es ist in etwas bestimmtere Unterlagen vor für den Umfang der Arbeits- fein. Rehmen wir an im Durchschnitt für jeden Tag zwei Mart, der That schanderhaft, daß man im gegenwärtigen Augenblick ſich losigkeit, als bei der letzten Beratung der Interpellation. Die Zäh- fo ergiebt das 219 Millionen Mart. Diese Summe ist sehr wohl einbilden kann, dem deutschen Arbeiter würde geholfen, wenn alle Inng der Berliner   Gewerkschaften im Februar dieses Jahres hat ein aufzubringen. Der Reichstag   hat schon vielen Gefeßen zugestimmt, Industrieprodukte zolffrei würden. Ich will nicht davon reden, daß Resultat ergeben, das selbst die schlimmsten Besorgnifie libertroffen die das Bolt viel mehr tosteten. Dazu würden noch 60 Millionen die Socialdemokraten Zollfreiheit für Hummer, Austern und Kaviar hat. In Berlin   wurden 63 793 Arbeitslose und 42 863 Personen Part Verwaltungskosten tommen, insgesamt würden die Kosten also beantragt haben. Die Herren Socialdemokraten, die doch sonst mit beschränkter Arbeitszeit gezählt. Also über 100 C00 Menfchen 280 Millionen Mart betragen. Hierzu kommen die Ersparnisse des für eine Besteuerung des Luxus find, hätten doch kon­waren in jener Zeit von der Arbeitslosigkeit mehr oder weniger be- Reiches an Armenkosten und Gefängnislajten. Das ganze Reich fequenteriveise eine Verdoppelung dieser Zölle beantragen müssen. troffen. Dabei ist zu bedenken, daß natürlich nicht alle Arbeitslose wird doch wohl noch so viel aufbringen fönnen, was Sie haben aber Pollfreiheit beantragt!( Buruf bei den Social­von den Gewerkschaften ermittelt werden. Bus front guru ist jetzt die unglücklichen Arbeitslosen sich selber besorgen müssen. demokraten: ist ja nicht wahr, was Sie fagen!) Das ist wohl wahr. Bei der legten offiziellen Zählung im Jahre 1895 wurden in Das ist ja gerade das Schlimme, daß für die Sünden, welche die( Abg. Autrick: Das ist nicht wahr, Sie waren ja gar nicht in der Berlin   im Juni 27 622 Arbeitslofe, im Dezember 36 000 Arbeitsloje ganze Gesellschaft verschuldet, die Ginzelnen zu büfen haben. Die Kommission, Sie wissen das ja gar nicht!) Allerdings war ich nicht gezählt. Vergleicht man diese Ziffern mit den Ergebnissen der Gejenigen, welche die Produition angespannt und mit allen Mitteln Mitglied der Kommission, ich habe aber die Verhandlungen sehr werkschaften, jo tann man ermessen, welchen Umfang die Arbeits- für die Ueberfüllung des Marites gesorgt haben, schütteln sich die sorgfältig verfolgt. Herr Stadthagen   hat ja- um ausnahmsweise Tofigkeit angenommen hat. läftigen Hungerleider ab.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) einen Namen aus der Kommission zu nennen große Reben Run kann man vielleicht einwenden, diese hohe Zahl der Es wäre nur gerecht, wenn alle diejenigen, welche mit beitragen zur darüber gehalten. Eben teilt mir ein Kollege mit, daß Herr Molken­Arbeitslosen in Berlin   erklärt sich daraus, daß damals die Eisen Arbeitslosigkeit, auch zu den Lasten der Arbeitslojen- Bersicherung buhr in der Kommission gollfreiheit für Champignons beantragt industrie besonders stark von der Arbeitslosigkeit betroffen war berangezogen werden. Die Kosten der Verwaltung hätten Staat hat, als ob Champignons auch schon ein Nahrungsmittel des Voltes und daß gerade in Berlin   sehr viele und große Fabriten der und Gemeinde zu tragen, die übrigen 220 Millionen wären auf feien. Wollen Sie zu den Socialdemokraten) weiter bestreiten, daß Sie Metallbranche find. Da ist es intereffant, festzustellen, wie groß die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu verteilen. Die Beiträge Bollfreiheit für Selt, Belze, Ballschuhe, Smyrnateppiche und für die Alle diese Dinge würden, 24 Proz. höher feinsten Seidengewebe beantragt haben. Arbeitslosigkeit im Buchdruckereigewerbe in Berlin   gewesen ist, das der Unternehmer würden dann nur und doch zweifellos mehr abhängig ist von der Arbeitslosigkeit in den sein wie ihre Beiträge zur Invaliditäts­Afters falls sie zollfrei werden, in riesigen Mengen aus dem Ausland ein­übrigen Gewerben. Wie groß ist nun die Zahl der Arbeitslofen, versicherung. Eine foldie Versicherung müßte alle Arbeiter umfassen, geführt werden, und die deutschen Arbeiter der betreffenden In­die vom Verband im Jahre 1900 und 1901 unterstützt worden sind? eine Beschränkung auf die Industrie- Arbeiter würde noch mehr zur Bustrien würden werden. Die deutsche würden kolossal geschädigt würde da Entvölkerung des Landes beitragen, Erstreckte sich dagegen die Ver- Seidenindustrie durch die ausnahmslose Durchführung Sie umfaßt natürlich auch nicht alle Arbeitslosent des Gewerbes, baicherung auf alle Arbeiter, so würde das platte Land am meisten der Zollfreiheit für alle Seidenwaren nahezu taput geben. es auch Arbeitsloſe giebt, die noch nicht unterstützungsberechtigt refp. schon ausgesteuert sind. Die Zahl derer, welche Reise- Unterſingung davon profitieren, es würde wie bei der Juvaliden- Unterstügung Eine große Majje von Arbeitern würde nicht durch die bösen erhielten, ist mm von 1900 bis 1901 um 34 Proz. gestiegen, die Zahl mehr an Unterstüßung empfangen als an Beiträgen aufbringen. Die Fabritanten, sondern durch die Politik der socialdemokratischen der Buchdrucker, welche Ortsunterstüßmig bezogen, gar um 91,88 Bros. Bersicherung dürfte weiter auch nicht auf den Winter beschränkt Fraktion auf die Straße geworden werden.( Sehr richtig! vechts Besonders ist die Arbeitslosigkeit des Jahres 1901 auch auf dem Ge- werden, denn viele Berufe, wie z. B. die Schneider, haben gerade und im Centrum.) Wie man, um Zuruszölle zu beseitigen, eine biete der Metallindustrie hervorgetreten. im Sommer ihre flaue Zeit. Gegen jeden Mißbrauch der große Anzahl von Arbeitern in sichere Arbeitslosigkeit bringen kann, das mau fich einfac dadurch Die Frage der Arbeitslosen- Unterstützung wird in der nächsten Bersicherung laun schützen, muß ich der Weisheit der socialdemokratischen Wirtschaftspolitik über­Zeit auch aus einem besonderen Grunde aktuell werden. Falls der daß man die Unterstützungsdauer abhängig macht von lassen. Weiterhin würde die Eifenindustrie durch die Annahme neue Bolltarif mit den geplanten Erhöhungen der Getreide und der Dauer der Beitragszahlung. Geschicht das, berechtigt etiva jede der socialdemokratischen Anträge auf Zollfreiheit im ruiniert; Augenblic einfach Fleischzölle zur Aunahme gelangt, jo wird auch dieser Umstand eine Woche Beitragszahlung zu einem Tage Unterstübung, so tönnte die wärtigen erhebliche Steigerung ber Arbeitslosigkeit zur Folge haben. Die Versicherung unmöglich von Arbeitsschenen ausgebentet werden. Die der amerikanischen   Konkurrenz erdrückt werden. nicht immer den Unternehmern enorme Bertenerung von Brot und Fleisch wird natürlich eine Ein- Arbeiter, selbst sind, wenn ihnen die volle Selbstverivaltung ein- doch die Arbeitslosigkeit schränkung der konsumtionsfähigkeit der Jndustrie- Arbeiter und damit geräumt wird, die allergefährlichsten Ueberwacher. Das beweist die zur Last legen. Ich könnte Ihnen Beispiele mit Namen nennen, in eine Einschränkung der Produktion mit sich bringen und daraus wird außerit penible Simulantenriecherei in den Krankenkassen der Senen die internehmer aus ihrer eignen Tasche den Arbeitern die weiterhin in eine Verschärfung der Arbeitslosigkeit resultieren. Die Arbeiter. Unter diesen Voraussetzungen glaube ich, wäre ein bisherigen Löhne weitergezahlt haben, nur um sie nicht entlassen zu nunmehr Arbeitslosen werben sich für jeden Preis zur Arbeit Mißbrauch der Versicherung ziemlich ausgeschlossen. Im übrigen müffen. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse in der Textilindustrie. Sie haben noch Man sollte doch nicht einem sogenannten Princip und der Agitation anbieten. Diese Wirkung darf man nicht unterschägen. Diejenigen faut ja die Erfahrung das Nähere zeigen. von zu Liebe in dieser Weise vorgehen. Um der Industriezölle willen Parteien, die für den Zolttarif eintreten wollen, werden gezivungen eine größere Institution geschaffen bei der Sie fein, fchon jest Mittel und Bege anzugeben, zur Bekämpfung der vornherein über alle Eventualitäten informiert waren. Wollen fann der deutsche Arbeiter sehr wohl die Agrarzölle mit Sie immer darauf warten, dann können Sie nie etwas in Kauf nehmen. Er fann eine Arbeitslosigkeit, die durch ihre Maßnahmen hervorgerufen und ber­eventuelle Steigerung der Neues schaffen. Zweifellos ist jedenfalls, daß schärft wird. eine solche Lebensmittelpreise ertragen, er einen ausfömmlichen Bei der letzten Debatte über diesen Gegenstand hat uns Abg arbeitslosen- Unterstützung einen großen Nuzen haben würde. Wir Lohn hat. Ich will nicht noch weiter reden, um mir nicht vorwerfen Graf Kanit einige Belehrungen erteilt. Er hat bei seinen Aus- würden dadurch eine Arbeitsiofen- Statistik erhalten und durch sie eine zu lassen, daß ich den Veginn der schwierigen uns bevorstehenden führungen Krante und Arbeitslose einfach auf eine Stufe gestellt und vollständige Uebersicht über die Lage des Arbeitsmarlies. Danach Arbeit der Verabschiedung des Bolltarifs verzögere. Nichts ist für weiter hingewiesen auf die Bagabunden und Arbeitsscheuen. Die Wagabon- tönnten sich die öffentlichen Arbeiten richten und man lönnte an eine die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit notwendiger, als die Verab­dage aber wird jetzt häufig fünftlich gezüchtet und zivar besonders von Regelung der Arbeitszeit herangehen. Von den jugendlichen Arbeitern schiedung dieses Bolltarifs.( Lebhafter Beifall im Centrum. Wider­dage aber wird jetzt häufig fünftlich gezüchtet und zivar besonders von würde man verlangen tönnen, daß fie, wenn sie lnterstützung er spruch bei den Socialdemokraten.) dem Kleinhandwerk, das eine übergroße Anzahl von Lehrlingen halten, auch gleicherzeit Die Fortbildungsschulen besuchten. heranzieht, die nach Beendigung der Lehrzeit vielfach auf die Straße Seute müssen sie sich auf der Landstraße herumtreiben und sinken gesetzt werden. Diese auf die Landstraße Geworfenen lämpfen einen leicht ins Clend und Verbrechertum hinab. förmlichen Verzweiflungstampf um ihr Tafein, in dem sie schließlich Was geschieht denn nun heute auf solche Interpellationen hin? miffion Zollfreiheit für Kaviar beantragt, ist absolut unrichtig. Meine unterliegen. Dieser Erziehung zur Vagabondage muß ein Riegel Man bestreitet, daß die Zahl der Arbeitslojen gauz so groß ist, wie Parteifreunde haben im Gegenteil für eine sehr große Erhöhung vorgeschoben werden. Wie viele von denen, die im Stote der Land- fie angegeben wird, und damit hat es sein Bewenden. Höchstens dieses Zolles in der Kommission gestimmt. Es geht hier ftraße umgefommen sind, wären nicht zu Grunde gegangen, veranlaßt man den Landtag, Geld für neue Korreftionshäuser zu Herrn Bachem ſo, wie bei einer andren Gelegenheit, wo wenn sie rechtzeitig eine hilfreiche Hand gefunden hätten. Graf Stanis bewilligen, aber damit schafft man das lebel nicht aus der Welt. er sich ebenfalls bereit finden mußte, seine unrichtigen meinte weiter, die Arbeitslosigkeit fei wesentlich eine Frage der Das könnte erst geschehen, wenn man den Arbeitslosen Arbeit ver- Behauptungen zurückzunehmen. Wenn seine schutzölluerischen Industrie- Arbeiter. Nähere Gründe dafür hat er nicht angegeben. Ein schaffte, und nach dieser Richtung kann noch sehr viel geschehen. Es Theorien richtig wären, würde heute in England kein Arbeiter irgend­Mann, der so gut mit der Landwirtschaft Bescheid weiß wie Graf Kanig, werden ja jogenannte Notstandsarbeiten in Angriff genommen, dabei welche Beſchäftigung oder Lohn haben. Es würde nicht möglich sein, müßte doch die gewaltige Differenz fennen zwischen der Zahl der handelt es sich aber in der Regel int nichts mehr daß die englische Textilindustrie einen so hohen Lohn zahlen könnte während der Erntezeit beschäftigten Arbeiter und derjenigen, die im ais unnüge Quälerei der Arbeitslosen. Erst wenn ſtets im Vergleich zur deutschen. Die nächsten Tage werden ja noch Monat Februar beschäftigt ist. Die Erntearbeiter tommen aber doch die nötigen Borarbeiten rechtzeitig gemacht werden, wird es mög- weiterhin beweisen, wie anfechtbar diese Schutzzöllnerei ist. Herr nicht von irgend einem Planeten zu uns, sondern rekrutieren sich lich sein, bei solchen Notstandsarbeiten auch auf den Beruf der Bachem mußte selbst zugeben, daß im kommenden Winter die hauptsächlich aus der Armee der Arbeitstofen. Es wurde weiter Arbeitslosen Rücksicht zu nehmen. Vor allem müßte es vermieden Arbeitslosigkeit vielleicht noch schlimmer fein würde, als im auf das häufige Fortziehen der Landarbeiter hingewiesen. Die werden, daß bei Strijen   massenhafte Arbeiterentlassungen erfolgen vergangenen Jahre. Und bem gegenüber ist sein einziges brutale Behandlung, die den Leuten zu teil wird, ist sehr oft die und dazu noch durch Lohulürzungen die Stonsumfähigkeit der Arbeiter Auskunftsmittel der Ausbau des Arbeits- Nachteises! Wenn Ursache dieses Fortzuges. Auch wird ja die Arbeit auf dem Lande herabgedrückt wird. Noch in der vorigen Woche haben sich die die Arbeitslosen so lange warten follen, bis die Frage der eine immer unsicherere. Je mehr die Technik fortschreitet, je mehr in Krantenfassen mit dieser Frage beschäftigt und die Aerzte haben fest- Arbeitsnachweise im deutschen Reichstag geregelt ist, so wird es sehr der Landwirtschaft Maschinen eingeführt werden, desto mehr drängt gestellt, daß gerade in Beiten der strife fich die Anforderungen an fchlecht um fie bestellt ſein. Eine gerechte Regelung der Arbeits­fich die landwirtschaftliche Arbeit auf eine furze Saison Die strankentafen erheblich steigern. Der Zusammenhang ist ja tlar, nachweise ist noch immer an unserm Unternehmertum gescheitert. zusammen. Die daraus entstehende Arbeitslosigkeit drängt die Arbeitslosen, die das nötigste entbehren, können sich nicht ge- Der bekannte Kühnemann, der Vorsitzende der Berliner   Metall­manajem den Wanderstab iT   die givingt nügend ernähren. Einige Tage satt essen hebt in der Regel die industriellen, hat offen ausgesprochen: Wir sind die Herren in ihn, in den Städten Arbeit zu suchen. Wenn er dann einmal in Strankheit wieder auf. Sorgen Sie dafür, daß die Arbeiter davon unserm Hause, wir lassen uns durch die Arbeiter niemals in irgend der Stadt Arbeit gefunden hat, so bleibt er auch meistenteils dort. verschont werden, in Zeiten der Krise ihre Ersparnisse aufzehren zu etwas hineinreden!" Bei einem folchen Standpunkt kann von einer Ge wäre interessant, einmal eine Enquete über die Verschuldung ber müssen, dann werden die Arbeiter ihre Arbeit viel freudiger leisten. gedeihlichen Regelung des Arbeitsnachweises keine Rede sein. Landarbeiter zu veranstalten. Daraus würde sich wahrscheinlich das( Lebhafter Weifall bei den Socialdemokraten.) aus, daß auch das fächsische Eisenbahnministerium nicht vor Arbeiter­Bei der Beratung dieser Interpellation im Januar führte ich folgende Bild ergeben: während des Winters machen sie Schulden, im Sommer verdienen fie vielleicht so viel, um ihre Schulden ab­entlassungen zurüdgeschredt sei und daß ferner die sächsische bezahlen zu können, dann aber beginnt von neuem die Zeit der Schon im Januar hat der Reichstag   aufs ausführlichste zu der Maschinenfabrik in Chenmis in 500 Fällen Kündigungen und Ents Arbeitslosigkeit und des Schuldenmachens. Die Arbeitslofenfrage focialdemokratischen Juterpellation Stellung genomment. Seitdem ist lassungen vorgenommen habe. Das bestritt damals der fächsische sollte deshalb von den Vertretern der Landwirtschaft nicht eigentlich nichts Neues vorgekommen, es sei denn die leider be- Bevollmächtigte Graf Hohenthal; er sagte, er habe vom Minister so von oben herab behandelt werden. Man sollte nicht gründete Befürchtung, daß die Arbeitslosigkeit im tominenden Winter b. Waßdorf die Nachricht erhalten, daß Arbeiterenilaffungen in Eisen­aus dem Umstande, daß während der Erntezeit vorübergehend sich wiederholen und vielleicht noch ausgedehnter sein wird als im bahnverkehr nicht stattgefunden hätten, sondern daß nur zeitweise an feine Arbeitsfräfte zu finden sind, auf die Abwesenheit jeder Arbeits- bergangenen Winter. Das hauptsächlichste Mittel zur Bekämpfung genommene Arbeiter entlassen worden seien; es sei aber Vorsorge getroffen, Tofigkeit auf dem Lande schließen. Unter den 771000 Arbeitslosen, der Arbeitslosigkeit mutß die Ausgestaltung des Arbeitsnachweises sein. daß diefe Arbeiter in erster Linie seitens der Bauunternehmer bei die Abg. Graf Kanis anführte, befinden sich über 162 000 and Durch eine richtige Organisation des Arbeitsnachweises wird es sich Eisenbahnbauten beschäftigt würden. Ich erhielt darauf ain arbeiter. Es müssen demnach auch zur Befämpfung der Arbeits  - hoffentlich ermöglichen lassen, einen erheblichen Rüdfluß industrieller 20. Januar d. I., als die Verhandlung über diesen Gegenstand eben Tofigkeit auf dem Lande Mittel und Wege gefunden werden. Damit Arbeiter auf das Land herbeizuführen. Das wird für die industriellen vertagt worden war, eine Depesche aus Chennis, worin nach den würde die Abwanderung der Arbeiter in die Städte eingefaräuft wie für die ländlichen Arbeiter von Gegen sein. Dem Ausbau der dortigen Neuesten Nachrichten" ausgeführt wird, daß die Erklärungen werden, so daß auch die Arbeitslosigkeit der Judustrie- Arbeiter Naturalver Jegungs- Anstalten muß befondere Sorgfalt zugewendet des Grafen Holrenthal auf nicht ganz richtigen Grundlagen bafieren. weniger scharfe Formen annähme. werden. Man wird allerdings ohne die Bereitstellung besonderer Soviet man visse, habe die Staatsbahnverwaltung die betreffenden 23ill man die Arbeiter wirklich vor der Not bewahren, so darf Wittel bei dieser Frage nicht auskommen, und ich hoffe, daß das Aufträge nicht zurückgezogen, sondern die Direktion der fächſiſchen man nicht etwa mit periodischen Maßregeln eingreifen, sondern man Meich wie die Gemeinden sich dazu bereit finden werden. Eventuell Maschinenfabrik habe dieselben ablehnen müssen, weil sie zu Ve­müßte auf irgend einen Ausweg finnen, der den Arbeitern dauernd müßten den Arbeitern ebenso wie den Kaufleuten oder Handwerkern dingungen angeboten wurden, die sich mit einem Verdienst nicht ver­wie ein Eristenzminimum garantierte. Daran haben alle Barteien ein Vorschüffe gewährt werden. Was die Frage der Arbeitslosen- einbaren ließen. Das sei etwas wesentlich andres als das vom tiefgehendes Interesse. Die Arbeitskraft ist für den Arbeiter freilich Versicherung anlangt, so find bekanntlich auf diesem Gebiete die An- Grafen Hohenthal Behauptete. Erst als Ober- Bürgermeister Dr. Beck fein einziges Vermögen, aber auch für die Gesellschaft ist die Erschauungen der Socialdemokratie feineswegs einheitliche. Namentlich auf das Anfuchen einer Arbeiterdeputation mit dem Minister in Haltung der Arbeitsfähigkeit des Bolles von höchstem Werte. Ohne in gewertschaftlichen Kreisen ist man vielfach ganz andrer An-| Dresden   konferiert hatte, sei ein Abschluß zu stande gekommen. Die jom slothian chun 2011thin stund and

und

Abg. Dr. Bachent( C.):

wenn

Abg. Zubeil( Soc.):

Die Behauptung des Abg. Dr. Bachem, wir hätten in der Kom

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