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Nr. 246. 19. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 21. Oktober 1902

198. Sigung. Montag, den 20. Oftober 1902,

mittags 1 Uhr.

Am Bundesrastisch: Graf Posadowsky.

und Haaren zu schlucken. Die Regierung hält aber nach wie vor antworten fönnen. Im Gegenteil, die Socialdemokratie hat völlig an den Mindestsätzen des Entwurfs mit Entschiedenheit fest. Die klar sich dahin ausgesprochen, daß auch die Negierungsvorlage ihr Verteidigung jeder Mittellinie ist eine undankbare Aufgabe. Extreme genügt, um diese Tatiit zu befolgen.( Sehr richtig! bei den Social­Standpunkte nehmen sich ja nach außen viel charakterfester, demokraten.)

-

und

ganze

Es

principientreuer aus. Aber es ist immer noch besser, daß die Ne- Die Rede des Herrn Sattler hat mich erinnert an die Vers gierung diese Mittellinie zu verteidigen hat, als daß man ihr die sammlung bayrischer Bauernbündler, in der man einen Zoll von Die zweite Beratung des Zolltarif- Gesches wird bei den könnte. Wahrung einseitiger extremer Interessen mit Recht vorwerfen 8 Mart verlangte.( Buruf links: Es hätten auch 10 sein können! Minimals und Marimalsätzen für Roggen und Weizen forts bergische Regierung mit den Aeußerungen des Reichstanzlers rück- Heiterleit.) In dieser Versammlung erfiärte der nationalliberale Aus diesen Erwägungen heraus ist auch die württem- Heiterkeit.) Ganz recht, es hätten auch 10 sein können.( Erneute gefetzt. halilos einverstanden.( Schwacher Beifall bei den Nationalliberalen.) Bürgermeister von Straubing  , daß auch die Liberalen völlig auf Abg. Graf Schwerin- Löwitz( f.): Zunächst muß ich die Behauptung des Abg. Stadthagen   zurück­Abg. Dr. Sattler( natl.): dem Boden dieser Forderung ständen.( hört! hört! rechts.) Es ist in dieser Hinsicht eine eigentümliche Sache mit dem Liberalismus: weisen, Graf Kanik hätte zugegeben, daß durch die Zollerhöhung die Die Zeit des Nedens ist vorbei. Es steht mit der Abstimmung in der Masse sind sie ungemein tapfer und böse, aber der Einzelne Bevölkerung pro Kopf mit 4 wt. belastet werde. Das ist unrichtig. über die wichtigsten Getreidezölle bereits die Entscheidung über den ist ganz zahm.( Große Heiterfeit.) Ob die Scharfmacherpolitik Im übrigen halte ich es für absolut fruchtlos, auf die ganzen Zolltarif bevor. Aus den Ausführungen des Grafen des Dr. Sattler Erfolg haben wird, möchte ich bezweifeln. Ausführungen der Socialdemokraten einzugehen. Wenn die Schwerin  - Löwizz habe ich mit Interesse ersehen, daß doch nicht die Man merkt die Absicht und wird verstimmt. Die eine Geite die Grundpfeiler des Staates, die Land- ganze konservative Partei sich dem Einfluß der Wangenheimschen Rede des Herrn Sattler war ein Blumenstrauß, den wirtschaft fürzen möchte, geht die andre darauf aus, die ganze Richtung ergeben hat, die alle Augenblicke Kraftproben innerhalb er der äußersten Linken flocht( Oho! bei den Nationalliberalen. Gesellschaftsordnung über den Haufen zu werfen. Da ist eine Ber  - der Partei veranstaltet. Graf Schwerin- Löwiß, der ein hervor Seiterkeit.); es war eine Bitte um Wohlwollen für die etwa bevor ständigung schlechterdings unmöglich.( Sehr richtig! recht3.) Jchragender Vertrauensmann landwirtschaftlicher Krcise ist, hat die stehenden Reichstagswahlen, es war das Kartell der Linken, an das gebe ohne weiteres zu, daß, wenn ich heute Socialdemokrat wäre, Differenz zwischen der Regierungsvorlage und den Kommissions- Herr Sattler dachte.( Große Heiterfeit und wiederspruch links.) ich ebenfalls gegen jede Berbesserung des Zolltarifs sein würde. beschlüssen als ziemlich geringfügig bezeichnet. Er hat aber aus dieser Sch befürchte mun, daß Herr Sattler damit teine Gegenliebe findet. Benu Graf Kanitz auf den auffallenden Unterschied zwischen der Ansicht nicht die nötige Konsequenz gezogen. Wenn die Differenz Er befolgt die Politik, zu sagen: die Regierung will nicht anders, deutschen und französischen   Socialdemokratie hingewiefen hat, so so gering, die Gefahr des Scheiterns aber so groß ist, so müßte man also folgen wir ihr. Das ist ein gefährlicher Präcedenzfall. scheint mir die einfache Erklärung hierfür darin zu liegen, daß in tonsequenterweise auf diese Differenz verzichten und sich mit dem könnte dieser Standpunkt den Nationalliberalen einmal vorgehalten Frankreich   die Demokratie heute herrscht. Wenn, was Gott   verhüten Erreichbaren begnügen. Abg. Herold polemisierte sehr beredt gegen werden bei einem andren Gesetz, bei dem es sich nicht um materielle wolle, in Deutschland   die Socialdemokratie jemals zur Herrschaft die agitatorischen Forderungen der Bündler, die unerreichbar feien. Dinge handelt. Graf Schwerin- Löwig redete der Regierung wieder Kommen fönnte, fo würde fie genau so schutzöllnerisch Aber die vom Centrum befürworteten Kommissionsbeschlüsse sind gut zu. Er redete ihr zu, wie man bei uns zu Hause fagt, sein wie jetzt die französische.( Sehr richtig! rechts.) auch agitatorischer Natur auch sie sind nicht erreichbar.( Lebhafte wie einer franken Ruh.( Heiterkeit.) Wenn es der Regierung Ich habe mich zum Wort gemeldet, um darzulegen, aus welchen Dhol- Rufe im Centrum.) wirklich ernst ist mit ihrer Ablehnung aller Abänderungsanträge und Gründen ein Teil meiner politischen Freunde nicht in der Lage ist, Die parlamentarische Lage ist die folgende. Es war von vorn- benn auch die Mehrheit des Reichstags auf ihrem Standpunkt bes den Anträgen des Herrn v. Wangenheim zuzustimmen. Ein 7,50 Mart herein klar, daß die Socialdemokratie und der Bund der Landwirte harrt, dann muß doch die Regierung fich sagen, daß es unnötige Arbeit Zoll birgt die Gefahr in sich, daß in Zeiten einer schlechten Ernte den vorgelegten Tarif mit allen Mitteln bekämpfen würden. Die ist. Der Reichskanzler hat nach meiner Auffassung ziemlich beſtimmt eine Suspendierung des Zolls würde eintreten müssen. Das wollen Bundesgenossenschaft die hier zwischen diefen beiden extremen erklärt, unter feiner Bedingung könne von weiteren Mindestzöllen die wir vermeiden. Ich würde es als eine gewisse loyalität Parteien besteht, zeigt sich ja auch darin, daß nach den Anträgen Rede sein. Gerade das hat mich veranlaßt, meinen Antrag auf Berzollung gegenüber andren Parteien betrachten, wenn wir uns nicht auf. Wangenheim 116 namentliche Abstimmungen im Reichstage möglich ber vier Getreide- Arten mit 6 M. zu stellen. Die Absage des Reichskanzlers, den Boden der Kommissionsbeschlüsse stellen wollten. Im gegen sein werden.( hört! hört!) Gegenüber dieser extremen Gegnerschaft weitere Mindestzölle in das Gesetz aufzunehmen, ist speciell für uns wärtigen Stadium der Verhandlungen müssen die theoretischen Er- hätte sich eine fest geschlossene Mehrheit für die Vorschläge der Ne- in Süddeutschland  , die wir nicht nur den Interessen der Groß­wägungen hinter den praktischen zurücktreten. Die Landwirte sind gierung bilden müssen. Das ist nicht geschehen. Es ist aber geradezu grundbesizer, sondern auch der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe praktische Leute und wollen sich mit dem begnügen, was praktisch eine Beleidigung der Regierung, anzunehmen, daß fie trotz ihrer wieder- Bienen wollen, sehr bedauerlich. Wenn die Regierung für die vier erreichbar ist. Auch der Regierung könnte es doch nur angenehm holten bestimmten Erklärungen noch über die Säße der Regierungs Getreide- Arten den Standpunkt der Bindung einnimmt, so verstehe fein, wenn durch die Ablehnung ihrer Bollfäße und die Annahme der vorlage hinausgehen werde.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) ich nicht, warum derselbe Standpunkt nicht auch für den weit wichtigeren Kommissionsbeschlüsse von ihr das Obium einer Politik der Die Parteien, die für den Kommissionsbeschluß eintreten, wollen Zweig der landwirtschaftlichen Produktion, die Viehzölle, gelten soll. Nahrungsmittel- Bertenerung weggenommen würde.( Lachen links.) entiveder nicht hören, oder sie sehen sich dem Verdacht aus, daß sie Die Bindung der Viehzölle ist für die kleinen Befizer von äußerster Aber in diesem entscheidenden Moment, wo die Regierung in der ihrerseits die Worte gebrauchen nicht zum Ausdruck deffen, was sie wichtigkeit. Die kleinste Besigtlasse hat prozentual den dreifachen Lage ist, für den Schuß der nationalen Arbeit eine Majorität im fagen wollen, sondern vielmehr zur Berhüllung ihrer Gedanken. Besisstand an Rindern und den zehnfachen Befizstand an Schweinen Reichstag   zu gewinnen, ist die Regierung felbft daran, diese Einigung Oho! im Centrum.) Aber nach den Ausführungen des Abg. Herold im Vergleich mit der höchsten Befisklasse. Der Widerstand gegen wieder zu verhindern und das so mithsam vorbereitete Bert nicht zu halte ich es doch für ausgeschlossen, daß die Mehrheitsparteien die Erhöhung des Gerstenzolls soll besonders von unserin bayrischen stande kommen zu lassen. Wir lehnen die Verantwortung ab, wenn fchließlich noch unter die Kommissionsbeschlüsse hinuntergehen werden. Finanzminister ausgehen. Darüber werden wir uns noch unters die Tarifreform scheitern sollte. Die Regierung dürfte ja auch bei Sie, die Sie den Reichskanzler durch Minimaltarife zwingen wollen, halten. Zwei Drittel der deutschen   Gerstenproduktion liegen einer Ablehnung der jezigen Vorlage von dem Werte der goltarif bei den Verhandlungen mit dem Auslande von vornherein zu in den Händen der kleinen und mittleren Bauern des reform nicht abstehen. Was wäre denn aus dem Deutschen Reich ge- fagen:" Das ist mein letztes Wort!", können ihm doch Südens und des Westens. Auf fie wird bedauerlicher worden, wenn Bismard in den 60er Jahren sich durch die ablehnende unmöglich vorwerfen, wenn er durch Festhalten an der weise nicht die notwendige Rücksicht genommen. Mein Kollege Haltung des Barlaments hätte abhalten lassen, die Heeres- Regierungsvorlage gegenüber den Volksgenossen von vornherein Herold hat seiner Zeit berechnet, daß ein Zoll von 7,99 M. fir Reorganisation durchzuführen? Der Reichstanzler übergab feiner Beit mit offenen Starten spielt.( Sehr gut! bei den Nationalliberalen.) Weizen und von 6,50 M. für Roggen notwendig wäre, um den den Torif dem Reichstage mit den Worten:" Ich habe das meinige Unter diesen Umständen scheint es mir das Richtigste, abzustimmen, früheren Preisstand zu erreichen. Nun mag ja gegen eine solche gethan, Herr Kardinal, thun Sie das Ihrige!" Wir haben uns an und wenn sich herausstellt, daß die Mehrheit des Reichstages über Berechnung, weil sie zu mechanisch ist, manches eingewandt werden die Arbeit gemacht und geben num den verbesserten Tarif dem Reichs- die Forderung der Regierung hinausgeht, dann ist der ganze Solltarif fönnen. Die gleichmäßige Verzollung der vier Getreide- Arten tanzler mit einer fleinen Variante zurüd: Wir haben das unsrige gefallen und wir können uns die weitere Beratung ersparen.( Sehr ermöglicht uns, bas Brotgetreide nicht zu hoch zu be­gethan, Herr Reichskanzler, thun Sie das Ihrige! Wir sehen der richtig! Tints.) Jch begreife nicht, wie Herr Herold noch jetzt eine Tasten den Konsumenten zu schonen, andrerseits Dinge mit Nuhe entgegen.( Beifall rechts.) Verständigung bis zur britten Lesung für möglich hält. Die Social tann nur so das berechtigte Interesse der Produzenten gewahrt Württembergischer Ministerpräsident Dr. von Pischet: demokratie hat die Möglichkeit, ettva 1000 Anträge auf nament werden. Ich weiß nicht, ob der Herr Reichskanzler schon sein letztes Herr Gothein hat neulich behauptet, ich hätte in der ersten liche Abstimmung zu stellen, Herr Wangenheim hat ihr die Möglillfeit zu Wort gesagt hat. In seiner Nede steht vielleicht etwas darin, was Lesung gesagt, die fleinen und kleinsten Bauern haben keinen Vorteil noch weiteren 160 solcher Abstimmungen gegeben. Wie die Db- wir nicht entdecken können, weil wir nicht richtig zu lesen verstehen. von der Erhöhung der Getreidezölle. Ich habe im Gegenteil darauf struktion in der Praxis ausgeübt wird, haben wir ja gesehen. An- Wenn aber wirklich das Wort des Reichskanzlers wahr ist, daß die hingewiesen, daß die Kleinen süddeutschen Bauern, wenn sie auch wenig gefangen wurde mit Antric, heute tommt B- Baudert, da- Viehzölle nicht Gegenstand der Baudert, da- Viehzölle nicht Gegenstand der Bindung sein dürfen, dann Getreide verkaufen, doch an einer Erhöhung der Zölle deswegen inter  - zwischen Herr Stadthagen  , so wird es im Alphabet weiter gehen, finde ich das sehr bedauerlich, denn dann werden sie das Diet Galwer, übermorgen D effiert sind, weil dadurch die fortschreitende Entwertung ihres Grund- morgen kommt C und da kompensationsobjekt sein, und die Handelsverträge werden anf besizes verhindert wird und sie davor bewahrt werden, in die Steihen der zwischen immer eine dreiständige Rede von Herrn Stadthagen.( Große Kosten der kleinen Bauern geschlossen werden.( Sehr richtig! rechts.) Tagelöhner oder Jndustrie- Arbeiter gedrängt zu werden. In dieser Ansicht Heiterkeit.) Daß es bei einer so umfangreichen Vorlage und bei Redner polemijiert gegen den bayrischen Finanzminister und sucht bestärkt mich die Thatsache, daß bei uns in Süddeutschland   die Ge- folchen an quantitativer Leistungsfähigkeit der Rede unibertroffenen nachzuweisen, daß die bayrischen Gerstenpreise, wesentlich zurüd famtheit der kleinen und kleinsten Landwirte mit ganz ver- Mitgliedern der Linken unmöglich sein wird, eine solche Opposition zu gegangen find. Die Großbrauereien erzählen in ihren Prospetten, schwindenden Ausnahmen ohne Rücksicht auf die politische Partei- besiegen, ist klar. Es wäre ja möglich( Widerspruch bei bag ihre Chancen gut feien, weil das Material billig sei. Weshalb aber бази stellung und trotz aller Versuche, fie eines andern zu belehren mit den Socialdemokraten), eine gehört große bleiben denn die Bierpreise hoch? Da könnten die Socials aller Entschiedenheit an dem Verlangen einer Erhöhung der Getreide- und geschlossene Mehrheit, die erfüllt ist von dem Werte des Rieles demokraten doch doch einmal einsetzen und für billiges Bier zölle als der Grundbedingung zur Abwendung ihres wirtschaftlichen das sie verfolgt und überzeugt ist, daß das auch schließlich Gefez agitieren. Das paßt ihnen aber nicht in den Kram. Meinen Antrag Berfalls festhält. Daß dies lediglich eine Illusion sein soll, wird, was sie erkämpft. Unter den gegenwärtigen Umständen ist es fonnte ich meiner Fraktion nicht unterbreiten, weil mir damals die glaube ich nicht, denn im allgemeinen wird man man doch aber unmöglich, eine solche Opposition zu besiegen. Es ist ganz flar, Rede des Herrn Reichstanzlers nicht bekannt war. Herr v. Wangen  annehmen müssen, daß jeder ernst verständige Mensch der daß es zu einer dritten Lesung überhaupt nicht tommt. Daher möchte heim braucht mich gegen meinen Fraktionstovegen Herold nicht in beste Interpret seiner wirtschaftlichen Interessen ist. Wenn ich meinerseits an den Reichskanzler die Bitte richten, aus dieser Schutz zu nehmen. Den Antrag des Bundes der Landwirte, den Zvül für man auch vielleicht sagen tönute, der Arzt vertrete die Inter- Thatsache Konsequenzen zu ziehen. Die Konsequenzen bestehen alle vier Getreide- Arten auf 7,50 M. zu bemessen, mache ich nicht mit. essen seiner Patienten besser als diese selbst, so scheint mir doch die naturgemäß darin, daß die verbündeten Regierungen, nach erfolgter Die Annahme dieses Antrages fann Herr v. Wangenheim in seinem Socialdemokratie nicht als Arzt für die notleidende Landwirtschaft erster Abstimmung ihrerseits auf die Beratung einer solchen Vorlage ganzen Menschenleben nie geglaubt haben. Es liegen vielmehr An­berufen zu sein, falls man nicht etiva die Kur a la Dr. Eisenbarth   verzichten und zu einer Auflösung des Reichstags schreiten( Lebhafte zeichen vor, daß der Bund der Landwirte sich bemüht, die Wahlen so als das Ziel der Weisen betrachten will. Zustimmung links) event. auch, wenn eine Auflösung jegt zu gestalten, daß die Zollsäge der Regierung angenommen werden. Nicht eine Erhöhung der ländlichen Grundstückswerte wird die furz vor Weihnachten nicht thunlich ist, den Reichstag   3 Das zeigt seine Tattit bei der Nachwahl in Forchheim  . Hier drängen Konsequenz der Zölle sein, sondern es wird lediglich eine weitere schließen Borlage Sie zurüdzuziehen. dürfen sie die armen Abgeordneten, für 7,50 02. zu stimmen, und draußen Entwertung der Grundstücke verhindert. Wie die Verhältnisse den Reichstag nicht in die Verlegenheit bringen, noch fünf Monate geben Sie einem Mann die Stimme, der auf dem in 20, 30 Jahren liegen werden, läßt sich ja heute nicht so fortzuwursteln. Eine solche Verhandlung hält der Reichstag   für Standpunkt der Regierungsvorlage steht. Die Freundschaft übersehen, man braucht die Dauer nicht aus.( Sehr richtig! links.) Er bietet dabei einen des Bundes der Landwirte ist sehr gefährlich. In Bahern werden auch dafür nicht Vorsorge zu treffen. Mir scheint es leicht möglich, daß in Laufe der Jahre die ganz blamablen Anblick nach außen. Wir ſtützen uns bei unsrer Sie kein Geschäft machen, obwohl dort Ihre größten Herolde wohnen. Ueberschwemmung mit nordamerikanischem und argentinischem Ge- Forderung einmal auf die Aufrechterhaltung der Autorität des Ihr einziges Verdienst ist, daß Sie in dieser Zeit der Arbeitslosigkeit treide ebenso verschwinden wird, wie die ungarische Weizeneinfuhr. deutschen   Reichstags und weiter auf die Autorität des Herrn Reichs- dafür sorgen, daß sich einige kleine Leute the Brot erreden. In Wir hoffen daher, daß durch die Erhöhung der Getreidezölle der kanzlers und der verbündeten Regierungen selbst. Weitere Berhand- Ihren Versammlungen treten Sie gegen die Weltpolitik ein; hier in gesamten Landwirtschaft fühlbare Hilfe gewärt wird. lungen könnten nur stattfinden unter der nach meiner Meinung Reichstag   stimmen Sie für die Flottenvorlage. Wie man Ja, wenn nur die Dosis nicht jo homöopathisch wäre, sagt man geradezu beleidigenden Annahme, daß die verbündeten Regierungen bei so mit seiner Ueberzeugung spielen kann, ist mir uns Ist denn das, was der Entwurf bietet, wirklich so wenig? Die der dritten Lesung dech wieder von dem abgehen, was sie hier verständlich. Ich stehe nicht auf dem Standpunkte, daß Steigerung beträgt beim Roggen 43 Proz.( Hört! hört! bei den flipp und flar erklärt haben.( Sehr richtig! links.) Meine irgend etwas angenommen werden muß, sondern halte es für Socialdemokraten), beim Weizen 57 Broz.( hört! hört! bei den Freunde und ich würden ja ein Scheitern der so sorgfältig außerordentlich gefährlich, daß ein Zolltarif mit ungenügenden Säßen Socialdemokraten), beim Hafer 71 Broz.( hört! hört! bei den vorbereiteten Vorlage auf das tiefste bedauern. Daß es so weit zu stande kommt. Die Entwicklung der späteren Zukunft hat Herr Socialdemokraten). Das ist doch eine ganz beträchtliche Erhöhung. tommen konnte, liegt vor allem darin, daß man den bündigen Er- v. Bischet viel zu optimistisch dargestellt. Hat er noch nichts von ( Sehr richtig! links.) flärungen des Herrn Reichstanzlers nicht mehr den nötigen Glauben der asiatischen Gefahr gehört, von der anatolischen Bahn? Weiß Frhr.   v. Wangenheim meinte, die Regierung hätte vor der lauten entgegenbringt.( Sehr richtig! links. Der Reichskanzler betritt den er nicht, daß in Amerila noch große Flächen der Bebauung Agitation der Socialdemokratie kapituliert. Das ist eineswegs der Saal.) Die verbündeten Regierungen haben aber ein erhebliches harren? Wenn der Tarif nicht zu stande kommt, wird die Fall. Wir halten nichts von der schönen Formel der Ueberleitung der Interesse daran, diesen Glauben an ihre Erklärungen wieder her- Regierung nicht auf ihre Rechnung kommen bei Neuregelung der Produktionsmittel in den Allgemeinbefits.( Unruhe bei den Soc.) zustellen und das beste Mittel dazu liegt darin, daß sie im gegen Verhältnisse auf Grund des jetzigen Tarifs. Sie wird es schwer berenen, Gewiß, wir werden diesen Tendenzen den entsprechenden Widerstand wärtigen Moment die Konsequenzen in dem von mir erwähnten Sume der Landwirtschaft nicht mehr entgegengekommen zu sein. Auch entgenfeßen. Wir können aber andrerseits im Zeitalter des Ver- ziehen. Die Schuld, daß es so gekommen ist, liegt an der falschen für die Industrie werden sich unhaltbare Zustände ergeben. Der Agitation kehrs und der Maschinen auch keine einseitige konservative Politik in Tattit der Mehrheitsparteien, die nicht den richtigen Moment der Zinten möge die Reichsregierung nicht zu viel Beachtung schenken, dem Sinne treiben, daß wir die ganze Veränderung der Zusammen erfaßt haben, um zu erreichen, was zu erreichen war, und vor allem sondern sie möge fich flar sein, daß ein genügender Schutz der sezung unsres Volksförpers und die ganze wirtschaftliche und an der Taktik der falschen Freunde der Landwirtschaft, die glauben, Landwirtschaft das wichtigste für die Entwicklung Deutschlands   ist. fociale Umgestaltung ignorieren und künstlich zurückschrauben daß ihr mehr mit übertriebenen Resolutionen gedient ist, als damit, Bisher hat die Regierung bei ihrem Vorgehen leider weit mehr fönnten. Ebenso wie die Interessen der Landwirtschaft, müssen daß man nimmt, was zu bekommen ist. Wir sind uns der Be Beifall bei den Herren der Linten gefunden.( Schr wahr im wir auch diejenigen der konsumierenden Bevölkerung wahren. denting der bevorstehenden Abstimmung voll bewußt.( Burufe rechts Centrum.) Die lettere tommt besonders bei der Feststellung der Brotgetreide- und im Centrum: Wir alle!) Nun, dann erwarte ich auch, daß Sie zölle in Betracht. Auch mit Rücksicht auf das Zustandekommen von die Konsequenzen daraus ziehen.( Bravo  ! links und bei den Handelsverträgen haben die Regierungen von einer weiteren Nationalliberalen.) Steigerung diefer Säße Abstand nehmen müssen. Eine weitere Er­

oder bie

Abg. Dr. Heim( C.):

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Abg. Winterer( Elf.):

Wir sind für langfristige Handelsverträge, für eine wesentliche Erhöhung bestimmter industrieller Zölle und für eine entsprechende Erhöhung der landwirtschaftlichen Zölle. Wir tragen damit den Verhältnissen unfres Landes Rechnung, das zur Hälfte industriell, zur Hälfte agrarisch ist. Wir leben an der französischen   Grenze; in

höhung der Minimalzölle müßte unfre ganze wirtschaftliche Lebens- Ich will nicht wie der Herr Borreduer gute Lehren erteilen nach haltung tief herabdrücken. In diesem Punkte sollte doch die Autorität rechts und links, er ist ja hier als Apostel der Wahrheit aufgetreten. des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes größer sein als die Herr Dr. Sattler hat von der Regierung verlangt, fie möge dafür Frankreich  , wo der Getreidezoll 7 Fr. oder 5,60 m. beträgt, ist des Grafen Kanis. Die gezogene Mittellinie ist das Ergebnis einer forgen, daß der Reichstag   aufgelöst wird. Herr Sattler rebet aber aber das Brot nicht teurer als bei uns in Elfaß- Lothringen  . Die Kombination zwischen den Interessen der Landwirtschaft und denen nur so tapfer, weil er hofft, daß es nicht dazu kommt.( Sehr richtig! Zölle kommen also nicht ohne weiteres im Brotpreise zum Ausdrud. der konsumierenden Bevölkerung, sowie der Rücksicht auf die im Centrum, Unruhe und Zurufe bei den Nationalliberalen.) Mir

Bertragsstaaten. Auch der bisherige Gang der Verhandlungen persönlich für die Gegend, in der ich zu Hause bin, wäre

Abg. Haufmann- Balingen  ( deutsche Volkspartei):

hat mich nicht davon überzeugt, daß die Regierungen nichts lieber als eine Auflösung, in Forchheim   wird kein Die Rede des Abg. Dr. Heim hätte ich ungern vermißt. entweder zu weit oder nicht weit genug gegangen sind. Liberaler gewählt( Bravo  ! im Centrum, Qurufe links). Sie Herr Abg. Dr. Heim, einer der hervorragendsten süddeutschen Agrarier Die verbündeten Regierungen und speciell die württembergische Beckh werden gewiß nicht gewählt.( Große Heiterfeit.)- Herr Sattler führer, hat heute dem Dr. Hahn zugerufen, wenn er nach Bayern  Regierung haben in vielen Punkten den Abänderungsbeschlüssen sprach von der Taftit der Socialdemokratie. Meinen Sie etwa, daß käme, würde man ihn schleunigst an die Luft befördern. ber Kommission Rechnung getragen unter Preisgabe ihrer eignen wenn die Mehrheit sich auf den Boden der Regierungsvorlage stellte, Das ist die Einigkeit innerhalb der Agrarier! So weit sind die Ueberzeugung. Es kann also nicht davon die Rede sein, daß die Socialdemokratie diese Taktik der namentlichen Abstimmungen Herren gekommen, daß sie drohen, sich gegenseitig an die Luft zu wir dem Reichstage zumuteten, den vorgelegten Entwurf mit Haut nicht befolgen werde? Diese Frage werden Sie nicht mit Ja be- segen!( Sehr gut! links.) Ebensowenig wie die Politik des