Nr. 246. 19. Jahrgang.
Die deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung
der Geschlechtskrankheiten
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v. Oettingen erklärt dies für ein grobes Mißverständnis, während Rechtsanwalt Sonnenfeld darauf hinweist, daß dieses grobe Mißverständnis übereinstimmend auch noch zwei andrén Zeugen passiert sein müsse. Ueber die Schulverhältnisse in Mattisch tehnen wird Lehrer Zipplies vom Verteidiger eingehend behielt am Sonntag im Bürgersaale des Rathauses ihre konstituierende fragt und läßt sich ungefähr dahin aus: In seiner Klasse mußten Versammlung. Der weite Raum war dicht gefüllt von einem 69 Schüler unterrichtet werden und die Plätze waren so unzu Publikum, das neben vielen Aerzten und einer Reihe von Kranken- reichend, daß eine Anzahl von Kindern mit ihren Tafeln und fassen- Vertretern Angehörige aller Berufsstände, insbesondere auch sonstigem Schreibzeug, an den Fensterbrettern stehen mußten. Der zahlreiche Vertreterinnen der Frauenwelt umfaßte. Das Kultusministerium, das Reichsamt des Innern und das Reichs- Marineamt Schularzt fei entfest gewefen über das in der Klasse herrschende hatten Delegierte entsandt. Nachdem Professor Neisser- Breslau schlechte Licht und habe verwundert ausgerufen: die Versammlung eröffnet und die Leitung zunächst an den Geheimen ,, Wie ist so etwas möglich! Ober- Medizinalrat Kirchner( Kultusministerium) übergeben hatte, und da baut man in Trakehnen einen Stall für 120 000 m.!" Die erhielt als erster das Wort Dr. Blasto zu seinem Vortrage Schulräume waren im Winter im Innern mit Schnee und Eis über die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten. bedeckt gewesen, im Winter waren die Wände naß. Seine Er erwähnte u. a., daß nach einer vom Kultusministerium Wohnung sei noch feuchter gewesen; durch das mangelhafte Dach habe borgenonunenen Rundfrage am 30. April 1900 in Preußen 41 000 es hineingeregnet und seine Kleider im Kleiderschrank seien durch Geschlechtskranke in ärztlicher Behandlung standen, darunter 11 000 näßt worden und er habe den Kleiderschrank durch Auflegen von Syphilitische, in Berlin allein 11 600 Geschlechtstrante, 3600 Syphi- Säden schüßen müssen. Als er einmal geographische Starten als litische. Dabei hatten die Anfrage nur zwei Drittel der Aerzte be- Lehrmittel aufchaffen wollte, habe der Landstallmeister gesagt: antwortet, und kein Kurpfuscher war befragt worden. Das Bild dieser Dafür giebt's fein Geld! Die Kinder lernen schon viel zu viel. " Momentaufnahme" bleibt also noch weit hinter der Wirklichkeit Wenn sie Lesen, Rechnen, Schreiben und Religion lernen, dann ist zurück. Thatsächlich ist man berechtigt anzunehmen, daß in einer es genung!" Er habe um Reparaturen für seine Wohnung zwei Großstadt wie Berlin , von 1000 jungen Männern in jedem Jahre Jahre lang bitten müssen, ehe sie zur Ausführung kamen. Das 200 an Tripper erfranken, 24 an Syphilis . Von den jungen Reinigen der Schulräume habe er, da er kein Dienstmädchen hatte, Männern, die mit 30 Jahren in die Ehe treten, hat durch einige Zeit lang durch die Schulkinder vornehmen lassen müssen, was schnittlich jeder zweimal Tripper gehabt und jeder vierte oder der Schularzt aber schließlich verboten habe. Die Arbeiterwohnungen fünfte ist syphilitisch. An der Degeneration der städtischen Ve- in Trakehnen bestehen aus einer Stube und einer Kammer und in völkerung haben sehr wesentlichen Anteil die Geschlechtskrankheiten. Testerer müssen die Scharwerfer verschiedenen Geschlechts, welche Auch in der Arbeiterschaft steigt die Zahl der Geschlechtstranken. gehalten werden müssen, zusammen schlafen. Prof. Lesser( Berlin ) schilderte dann die Gefahren der Wohnungen, die in erster Reihe den Gestütswärtern gegeben wurden, Geschlechtskrankheiten. Die Bedeutung des Trippers sei seien größer und besser gewesen, obgleich die Gestütswärter zum früher verkannt worden. Erst neuerdings sei man auf die in seinem Teil unverheiratet waren und keine Schariverker zu halten brauchen. Gefolge bisweilen auftretenden Gelenkerkrankungen, auf die Augen- Auf Befragen erklärt Zeuge Lehrer Lamprecht: entzündung der Neugeborenen usw. aufmerksam geworden. Auch das ist erst neuerdings gebührend gewürdigt worden, daß bei der Frau der Tripper die inneren Geschlechtsorgane ergreift, dort häufig Eine schlechtere Küche, wie er habe, gebe es wohl auf der ganzen die Ursache langdauernden Siechtums wird, deficit Heilung schwere, Welt nicht. Vor einigen Jahren sei seine Schule in Jonasthal unter Lebensgefährliche Operationen notwendig macht; Unfruchtbarkeit ist Anwesenheit des Regierungspräsidenten inspiziert worden, es sei aber die häufige Begleiterin dieser Erkrankungen bei der Frau. Die Syphilis damals feine Abhilfe geschehen. Jetzt sei eine neue Schule im ist länger schon als unheilvoll erkannt. Bei ihr tritt in jedem Falle Bau. Die Schule haben denselben Korridor mit einer Arbeiterder Krankheitsstoff in das Blut über. Auch ist die Krankheit familie und es sei vorgekommen, daß, wenn in der letzteren die ftets chronisch, während der ersten Jahre ist stets auf Rüdfälle zu Masernherrschten, die Schule geschlossen werden rechnen, und bleibt während dieser Zeit die lebertragbarkeit bestehen. mute. Wegen einer Schulbant habe er. Beuge, ein ganz es Jedoch ist bei forgfältiger Behandlung in den ersten Jahren die Jahr petitionieren müssen. Sein Vichstall, der vor drei Krankheit heilbar, ohne daß im späteren Leben Folgeerkrankungen Jahren neu gebaut werden mußte, weil er schließlich von selbst ein eintreten. Freilich tritt nicht immer diefer günstige Ausgang ein, fiel, sei mit so leichten Brettern verschlagen gewefen, daß eine Sälte namentlich wenit während der ersten Zeit die Behandlung vernachs von 16 Grad darin herrschte und ihm ein alb erfroren läffigt wird. Dann treten später die tertiären" Erscheinungen auf, fei. Der neue Viehstall sei in der Weise hergerichtet worden, daß die ftets das Organ, welches sie befallen, mehr oder weniger zer- der Holzstall zum Viehstall umgebaut wurde. Er habe infolge dessen ſtören. Alle Organe tönnen erkranten: Hant, Knochen, Gelenke, nicht gewußt, wohin er mit dem Holze solle und als er sich dieserhalb Leber, Nieren, Nervensystem usw. Am bedenklichsten sind die Gehirn an den Landstallmeister gewandt, habe dieser gesagt:" A ch, was ertranfimgen, welche oft das Glück ganzer Familien zerstören können. Auch die Fortpflanzung, beziv. die Nachkommenſchaft leidet unter der Erkrankung: Aborte, Frühgeburten, Totgeburten, erblich syphilitische Kinder sind die Folgen.
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Seine Schule sei noch schlechter.
Die neuen
geht mich Ihr Holzstall an!" Erst nach 2-3 Monaten sei ihm ein neuer Holzstall errichtet worden. In seiner Staffe herrschte eine solche Stälte, daß sie kaum zu erwärmen war. An falten Tagen fei nur eine
Wärme von 6 Grad erzielt
Die sociale Bedeutung der Geschlechtstrants heiten" behandelte Geh. Nat Kirchner. Ginge es nur nach worden; das Licht sei völlig unzureichend gewesen. Er habe einmal den Sterblichkeitsziffern der Statistit, so wäre die Bedeutung der den Landstallmeister darauf aufmerksam gemacht, daß in Jonasthal Geschlechtskrankheiten nur eine geringe. Denn 1899 find in Preußen inregelmäßigkeiten der Gestütsbeamten vor nur 335 Todesfälle an Syphilis gemeldet worden. Anders, wenn tämen, die eigentlich vor den Staatsanwalt gehörten. Der Landman die Eriverbsverluste durch die Krankheit und die Behandlungsfosten berücksichtigt. Da hat man berechnet, daß durch den Typhus stallmeister habe aber geantwortet:„ Ach was, ich habe keine Zeit, alljährlich in Preußen acht Millionen Mart Kosten entstehen, durch solche Sachen zu untersuchen." Die Lehrer hätten sich ihr Holz selbst die Geschlechtsfrankheiten dagegen 120 Millionen Mart. Social ist zerfleinern müssen, den Beamten sei es zerfleinert geliefert worden auch das von Bedeutung, daß der Geburtenrückgang, der jetzt auch und beispielsweise habe der Oberamtmann Conradi mehr Holz erbei uns zu verzeichnen ist, zweifellos zum Teil auf Rechnung der halten, als er verbrauchen konnte.
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Dienstag, 21. Oktober 1902.
Privatbedürfnisse Hafer vom Gestütsspeicher habe kommen lassen; daß fast alle Beamte, die Privatgärten besiken, diese durch Gestütsarbeiter haben bestellen lassen, welche von der Gestütskasse ihre Löhnung erhielten. Außerdem wird die Gestellung eines gerichtlichen Bücherrevisors verlangt, der aus dem einen Abrechnungsbuche, das Herr v. Dettingen vorgelegt, erweisen werde, daß die Zahlung von Kleie, Rübkuchen und Heu für die Privat bedürfnisse des Herrn v. Dettingen zum allererstenmale im Jahre 1900 stattgefunden habe. Wenn so Tag für Tag die erheblichten Beruntreuungen vorgekommen, so könne, wie der Verteidiger meint, Herrn v. Dettingen mit Recht der Vorivurf der Verschwendung ge= macht werden, weil er auf der einen Seite die Verschwendung von Hunderttausenden, auf die er wiederholt hingewiesen wurde, nicht inhibierte, während er andrerseits für die notwendigsten Bedürfnisse der Schule kein Geld zu besitzen behauptete.
Staatsanwalt Beeck: Als Vertreter der Auflagebehörde habe er das allergrößte Interesse daran, daß Unterschleife und Diebstähle, wie sie hier behauptet werden, untersucht werden und ihre Sühne finden. Mit der Schlußfolgerung, daß daraus der Vorwurf der Ver= schwendung gegen Herrn v. Dettingen konstruiert werden müsse, könne ec sich aber doch nicht einverstanden erklären. Von sämtlichen Betveisanträgen halte er nur den für erheblich, der erweisen solle, daß Herr b. Dettingen sich selbst am Staatseigentum bereichert habe, indem er rechtswidrig Hafer für seinen privaten Bedarf aus dem GestütsG3 bedürfe ja teiner Erörterung, daß, speicher entnommen habe. venn Herr v. Dettingen Kenntnis von den behaupteten Unterschleifen und Diebstählen gehabt hätte, es seine Pflicht gewesen wäre, sie zu verfolgen, denn als Verwalter eines großen staatlichen Instituts durfte er nicht zusehen, wenn Staatsgelder in dieser Weise verbracht wurden. Diese Frage berühre aber doch diesen Prozeß nicht; hier die in der Anklage hervorgehobenen bier stehen doch nur Beleidigung in Frage. Die Immerhin sei neue Behauptung, daß Herr v. Dettingen Hafer von dem Gestütsspeicher für Privatzwvede entnommen, sehr erheblich und er beantrage deshalb, die Berhandlung zu vertagen.
Punkte
der
Gegen eine bloße Aussehung der Verhandlung auf einige Tage würde er sich erklären müssen. Was hier vorgebracht worden, sei ein so folossales Material, was erst gesichtet werden müßte. Würden die sämtlichen neuen Zeugen furzer Hand hierher berufen, so würde man doch nur ein schiefes Bild von der Sachlage erhalten.
Nach längerer Beratung verkündet der Vorsißende als Beschluß des Gerichts: Wie sich die Sache zugespigt hat, hält es der Gerichtshof sowohl im Interesse der Angeklagten, als auch im Interesse des Herrn b. Dettingen für geboten, allen diefen Dingen nachzugehen und den angebotenen Beweis im vollen Umfange zu erheben. Es sollen des= halb die neuerdings genannten Zeugen sofort geladen und die Verhandlung am Donnerstag 9 1hr fortgefekt werden.
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Krankenkaffen- Mitglieder Berlins und der Vororte!
Wir weisen nochmals darauf hin, daß den Kassen nunmehr vier Apotheken zur Verfügung stehen, die Kaffenrezepte ohne Barahlung anfertigen und 20 Proz. Rezepturrabatt ge währen. Es sind dies die Brinzen- Apotheke, N., Prinzen- Allee 69( Bösenhagen), Luisen- Apotheke, N., Rügenerstr. 21( Brandes).
Apotheke zum goldenen Adler, S., Alexandrinenftr. 41( Bloch). Belifan- Apotheke, W., Leipzigerstr. 93( Liede),
Weiter veröffentlichen wir im Folgenden die erweiterte Recept- Sammelstellen.
Liste der
gekommen):
E. Fischer, LothringerTh. Knabe, Wörther R. Sayffarth, Schön
E. Tribolet, Went, Chaussee
( Die durch Sperrdruck hervorgehobenen Stellen find neu hinzu Berlin C. A. Bollin, Spittelmarkt. Berlin N. R. Aßmus, Gerichtstr. 10. Aus einigen an den Lehrer Geschwandtner gerichteten straße 26. W. Kapell, Brunnenstr. 118. Geschlechtskrankheiten zu sehen ist. Rachdem Professor Neisser in turzen Zügen die Fülle von Fragen des Vertheidigers ist folgendes hervorzuheben: Die Schul- traße 19. St. Richter, Reinidendorferstr. 61. S. Schulz, Müllerstr. 166a. Aufgaben geschildert, welche der Deutschen Gesellschaft zur Be- räume in Trakehnen seien so unzulänglich gewesen, daß die Hälfte hauser Allee 44a. 2. P. Wannske, Wörtherftr. 12. kämpfung der Geschlechtsfrankheiten" erwachsen würden, schritt man der Schüler feinen Blab hatten, sondern stehen mußten. Franſedistr. 10. zur Stonstituirung. Die Statuten wurden in der vom vorbereitenden In Nidels Wohnung und Klasse sei es wiederholt eingeregnet. ftraße 7. A. Wohlgemuth, Aderftr. 69. Nidels Schulhof sei nicht umgäunt gewefen, so daß ihm ola ge= Berlin NO. E. Hennig, Marienburgerstr. 27. Komitee vorgeschlagenen Fassung genehmigt. Der Jahresbeitrag stohlen wurde. Erst als der Bautechniker Subart die Räume überBerlin W. M. Eckert, Culmstr. 1.. Ambos, Potsdamter. beträgt mindestens 3 M. Auch Korporationen( strantenwiesen erhielt, sei der Hof umzäunt worden. Der Stall Nickels fei straße 96b. tassen!) tönnen Mitglieder werden.") Vorsitzender Berlin NW. H. Bardorf, Gozlowskystr. 30. H. Bischoff, tourde Professor Neisser, zweiter Vorsitzender Profeffor& effer, so fchlecht gewesen, daß sein Heu verdarb. Die Verwaltung habe ihm dafür neues Heu liefern müffen. Beußelstr. 31. F. Kühne, Alt- Moabit 45. Generalsekretär Dr. A. Blaschko. Zu Beisigern wurden u. a. Berlin S. Die Fragen des Vertheidigers find so zahlreich und beziehen sich R. Jahnz, Oranienstr. 191. Ad. Neumann getvählt Professor Karl Fräntel Halle, Professor Doutrele pont- Bonn, Lujo Brentano München , unser Genosse Dr. auf so viele fleine Einzelfälle, daß Staatsanwalt Beed wiederholt( Progasty), Dranienftr. 45. G. Saije( Tolle), Pringen Heinrich Braun , Sommerziencat Schwabe, Vorsitzender der eingreift. Bei einer andern Gelegenheit erklärt Staatsanwalt Beed, straße 92. 23. 3ippel, Brandenburgfir. 16. Berlin SO. 6. M. Mittag, Adalbertstr. 87. Allgemeinen Drts- Krankenkasse- Leipzig, Redakteur Vollrath, daß er eventuell in die Lage kommen würde, zu beantragen, dem Verteidiger das Wort wegen Mißbrauchs des Klagerechts Berlin SW. G. Rettig, D. Alberts, Friesenstr. 24. Magistratsassessor Dr. Freund, Fräulein Pappris. Weißbach u. Fischer, Belle Alliance. Der Vorstand hat Stooptationsrecht und wird, wie mitgeteilt au entziehen. Hier solle ja gewiß nichts bemäntelt werden, die Frage- Belle Alliancefir. 94. wurde, demnächst kooptieren: Prof. v. Bergmann, und einige Verstellung müsse sich aber doch innerhalb des Rahmens der Anklage straße 23. C. Schröder, Fürbringerstr. 7. halten. Rechtsanwalt Sonnenfeld: Seine Aufgabe und fein Pankow . Buchmann, Mühlenstraße 17. Rosemann, Brehmie freterinnen der Frauenbewegung. Recht sei es, nachzuweisen, daß der Artikel, der hier zur Anklage firaße 65. Es folgte noch ein Vortrag des Direktor Uhlmann( gem. stehe, einen berechtigten Schrei der Entrüstung wiedergebe. Dazu Charlottenburg . Kassenlokal der Drts- Krankenkasse Charlottens Orts- Krantentaffe Leipzig ) über Geschlechtsfrankheiten und Krankenkassen". Anfangs haben fajt alle Krantentassen gehöre, daß die Mißstände im einzelnen klar gelegt und gezeigt werde, von der Befugnis des.§ Ga des.-.- G. Gebrauch gemacht und daß zahlreiche Mißstände mit den Mitteln des Reparaturfonds ab Geschlechtskranken das Krankengeld verweigert. Neuerdings wird dies gestellt werden konnten. Zu allen Darstellungen, die auf Grund der Anfragen des Veranders. Bon 45 angefragten Stassen zahlen heute nur noch 14 den Geschlechtskranken kein Krankengeld. Bei der Leipziger Orts- Kranken- teidigers gegeben werden, nehmen Landstallmeister v. Oettingen und Oberamtmann Konradi sowie Bautechniker übert fasse waren 1896 6,6 Broz. der Mitglieder geschlechtskrank; diefelben wiederholt das Wort, um die vorgebrachten Beschwerden von ihrem kosteten der Kasse 140 000 m. bei einem Gesamtumsatz der Kasse von 3 Millionen. Beim Handlungsgehilfen- Verband waren nach einer Standpunkt zu beleuchten und zum Teil als unberechtigt zu erklären. Beuge v. Dettingen weist wiederholt darauf hin, daß er schon Statistit im Durchschnitt 9,2 Proz. der Mitglieder geschlechtskrant. in einer Eingabe vom 5. August 1896 anerkannt habe, daß SchulDieselben kosteten an Arzthonorar 16 Broz, an Medikamenten 17 Broz: häuser und Arbeiterwohnungen in einem jämmerlichen, teilweise der Gesamtsummen. Redner fordert schließlich die unentgeltlichkeit menschenunwürdigen Zustande sich befanden und hervorgehoben, daß der Behandlung von Geschlechtskranten Krantenhäusern usw. und zur Erleichterung diese Maßregel die unzureichenden Wohnräume der Leute eine künstliche Ausdehnung der Krankenversicherung auf alle minderbemittelten Volksschichten, Beseitigung der Bestimmungen zu lugunsten seien. Er habe auch nie den Zustand der Danzkehmer und Mittisch der Geschlechtstranten, Sulajjigkeit von Raisen aufwendungen für hygienische Belehrung. Verbesserung der Stassenstatistik. Bis dies in der Novelle zum K.-B.-G. bestimmt wird, sollen die Kaffen vou sich aus auf die Aufhebung der Ausnahmebestimmungen hinwirten, und an der hygienischen Aufflärung der Bevölkerung mitarbeiten.
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Dann teilte noch Neisser mit, daß die Gesellschaft eine Beitschrift zur Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten"( Leipzig , Ambrosius Barth) herausgeben werde. Mit einigen Dankesworten, die v. Bergmann dem vorbereitenden Komitee widmete, schloß die interessante Sigung.
C. F.
Zuchtstätte moralischen und physischen Elends
Gr
tehmer Schule geleugnet und mit allen Kräften dafür gesorgt, daß die sämtlichen Schulhäuser neu gebaut werden. Das sei geschehen. Ebenso seien die Beamten- Wohnhäuser neu gebaut worden. habe sich bezüglich der Bauten natürlich nach dem Etat, der vom Abgeordnetenhause genehmigt werde, zu richten.
Nach Erledigung sämtlicher bis dahin vorhandener Betveismittel stellt Rechtsanwalt Sonnenfeld noch eine lange Nethe von Beweisanträgen. Danach soll eine Reihe von Zeugen darüber gehört werden, daß auf jedem einzelnen Vorwerke Beruntreuungen an Futtermitteln, Stohlen c. im allergrößten Umfange borgekommen sind, erkennbar und sichtbar für jeden, der sehen und er kennen wollte. Die Zeugen sollen weiter bekunden, daß diese Veruntreuungen, die über 100 000 M. im Jahre hinausgehen, wieder holt Gegenstand der Anzeige bei Herrn v. Dettingen gewesen seien, In dem Prozeß betreffend die Trakehner Schulverhältnisse ohne daß darauf etwas erfolgt wäre. Ferner: Daß nicht bloß in wurde gestern die Verhandlung wieder aufgenommen. Der Ber - den einzelnen Vorwerken, sondern in Trakehnen selbst aus dem teidiger Rechtsanwalt Sonnenfeld fährt mit der Fragestellung Saferspeicher fort und fort Vorräte weggebracht worden seien; daß an die anwesenden Zeugen und Herrn v. Cettingen fort. Er ver- in vielen Fällen die Arbeiter beim Verlassen des Speichers/ Scheffel weist zunächst auf eine von letterem erlassene Suh- Verbots- Wer mit sich trugen, ohne daß fie angehalten worden wären, daß die ordnung", wonach ohne seine Erlaubnis teine Suh verkauft werden Beamten aus den Getreidespeichern Getreide ohne Bezahlung ent darf und jeder, der eine Kuh von außerhalb antauft, 3 M. zur Kuh- nahmen, un es in ihren Privatställen zu verwenden; daß die Vors Versicherung anzumelden habe. Herr v. D. Habe anfänglich be- wertsvorsteher, die sich Deputatsvieh hielten, sich noch je 200 Stild firitten, eine folche Verfügung erlassen zu haben. Auf Befragen Febervieh hielten, während ihnen nur 50 Stüd erlaubt waren, dag des Verteidigers bekundet der Lehrer Lamprecht: In einem fie sich für dieses Federvieh niemals die geringste Kleinigkeit van Beschtverdefalle habe der Landstallmeister zu ihm gesagt:„ Wenn Futtermitteln gekauft, sie vielmehr aus den Vorräten der Gestüt sich die Lehrer mit den Vorwerksvorstehern streiten, dann bespeicher entnommen haben; daß sich bestimmt bezeichnete Personen tommen die letzteren immer echt!" Beuge 6 und 8 Pferde gehalten haben, ohne sich das geringste Quantum an Heu oder Futtermittelu zu kaufen; daß Herr v. Dettingen sich für feine *) Die Zahl der Mitglieder beträgt bereits jetzt 700.
burg, Rosinenstr. 3. P. Habermann, Pestalozzistr. 28. H. Munter, Dandelmannftr. 2. Neumann Söhne, Berlinerstr. 103. A. Höritsch,
Berlinerstr. 56.
Schöneberg . Kaffenlokal der Drts- Krankenkasse Schöneberg , Hauptstr. 8. H. Hoßze, Sedanstr. 82. D. Nichter, Gleditschstr. 52. Friedenau . Lorenz, Uhrmacher, Rheinstr. 55. Alle nicht eiligen Rezepte sollten diesen Sammelstellen überDie Kaffenmitglieder erhalten dann ohne Berwiesen werden. austagung des Betrages die Arznei frei ins Haus ges liefert; es bleiben ihnen also so die Abholung der Arznei und die vorläufige Berauslagung des Betrages erspart. Zugleich aber erwächst der Staffe und damit doch auch den Kassenmitgliedern ein Vorteil, da auch auf die dort abgegebenen Rezepte ein Rabatt von 20 roz. gewährt wird. Auch für die Dedung des Familienbedarfs können die Rezept- Sammelstellen benutzt werden. Centralkommiffion der Krankenkassen Berlins und der Vororte.
Berliner Partei- Angelegenbeiten.
Erster Wahlkreis. Infolge verspäteter Versammlungsanzeige durfte die zum 16. Oftober anberaumte Versammlung nicht stattfinden. Es findet nunmehr am Donnerstag, den 23. Oktober, abends 8 Uhr, die Versammlung im Lotal des Herrn Miegel, Stralauerffr. 57, mit der Tagesordnung statt: Wahl des Vorstandes und Vortrag des Genossen Lantow Ueber die Entwicklung Frank reichs vom 16. bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts".
Dritter Wahlkreis. Dienstag, abends 81%, Uhr, in Voigts Salon, Nitterstr. 75, Generalversammlung des Wahlvereins. Tagesordmmg: Bericht und Abrechnung vom dritten Quartal. Vortrag des Reichstags- Abgeordneten Rosenow : Heimatspolitik, Brotwucher und Arbeiterklasse." Diskussion. Vereinsangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimiert. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Borstand. Treptow - Baumschulenweg. Morgen Mittwoch, findet bei Mischler, Ede der Ernst- und Marienthalerstraße, die ordentliche General= versammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht des Gen. Böste über den Münchener Barteitag. Borstands bericht und Wahlen sowie Stellungnahme zur Erhöhung der Beiträge. Adlershof . Den Wählern der dritten Klasse bringen wir hiermit nochmals in Erinnerung, daß die Erfahwahl für die Gemeinde