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Partei- Nachrichten.

Der Majestätsbeleidiger.

von den Mousselinarbeitern des oberen Geschäfts( Vitalli) etliche aur

Deutsches Reich .

Aus Industrie und Handel. Aushilfe herangezogen wurden. Dort ist auch in neuester Zeit bie Helios Elektricitätsgesellschaft, Köln . In der gestrigen General: Kontrolluhr eingeführt worden und jede Minute Verspätung führt Am heutigen 30. Oftober öffnen sich die Thore des Gefängnisses versammlung wurde nach heftigen Angriffen verschiedener Aktionäre zu Schuriegeleien. Eine Organisation besteht nicht, meistens werden dent Genossen Albert Schmidt aus Magdeburg , nachdem er gegen die Direktion und den Verwaltungsrat, der fürzlich mitgeteilte Schuttervälder Bauern als Lohnbrücker verwendet. Was die Berliner drei volle Jahre im Kerker zugebracht hat für ein unbedachtes Wort. Rekonstruktionsplan mit großer Stimmenmehrheit angenommen, Firma Vitalli betrifft, so bestätigt diese durch Thatsachen, daß die Am 9. Januar 1899 wurde die Deffentlichkeit in hohe Erregung jedoch mit einigen fleinen für die Aktionäre günstigen Abänderungen. Arbeitgeber wie diese selbst jagten die Forderungen der versezt durch ein Urteil der Straffammer beim Landgericht Magde- So sollen auf jede Borzugsaktie von 2000. je zwei Genußscheine Arbeiter wohl bewilligen können, aber nicht wollen. Die Familie burg , durch das der Genosse August Müller, Redakteur der und auf jede solche Attie von 1000 M. ein Genußschein ausgegeben Bitalli führt nämlich ein so luxuriöses Leben, daß es der Firma Magdeburger Boltsstimme", wegen Majestätsbeleidigung zu 4 Jahren werden. Diese Genußscheine sollen von dem Gewinn, der nach Aus- ein leichtes wäre, den Arbeitern etwas zuzulegen, ohne fich selbst Das 1 Monat Gefängnis verurteilt wurde. Urteil erregte zahlung von 6 Proz. Dividende an die Vorzugsaktien und der dadurch zu benachteiligen. Aufsehen sowohl toegen der außergewöhnlich hohen Strafe, als Gewinnanteile des Aufsichtsrats verbleibt, ein Biertel dergestalt er auch wegen den begleitenden Umständen. Müller war an der ihm halten, daß auf jeden Genußschein ein Betrag bis zu 10 M. entfällt. zur Last gelegten That völlig unschuldig; zwei Zeugen bestätigten Verbleibt dann von diesem Viertel des Gewinns noch ein Rest, so soll dies, das Gericht hielt aber ihre bestimmten Aussagen für un- derselbe zur Auslosung von Genußscheinen zum Betrage von 100 M. glaubwürdig, lehnte die Bereidigung der Zeugen ab und erkannte für das Stüd benutzt werden. Die nach Abzug des erwähnten Viertels auf die unerhörte Strafe. verbleibenden drei Biertel des Gewinns werden zwischen Vorzugs­Aftien und Stamm- Aktien geteilt. Die 6 prozent. Vorzugs- Attien mit dem Rechte auf Nachzahlung werden außerdem noch mit dem Rechte der vorzugsweisen Berücksichtigung im Falle der Liquidation ausgestattet. Die vereinigten Webereibesizer haben das vom hiesigen Stadt­Ferner wurde der Antrag, 5 Millionen Mark neue Vorzugsrat vorgeschlagene Einigungsamt heute abgelehnt. aftien zum Zweck der Einziehung von Schuldverschreibungen aus Schreiben erklären dieselben, daß von ihrer Seite Zugeständnisse zugeben, dahin abgeändert, daß nur für 3 Millionen Mark Borzugs- auf keinen Fall gemacht werden können, und sollte der Generalstreit aftien ausgegeben und das Recht auf den Bezug dieser Aktien nur Monate dauern. Die Fabrikanten beharren darauf, daß die jene Aktionäre haben sollen, die ihre alten Aktien unter Zuzahlung Streifenden den von ihnen den Fabrikanten aufgestellten Lohu in Vorzugsaktien ungewandelt haben. tarif unbedingt annehmen.

Die Majestätsbeleidigung wurde gefunden in einer Kleinen Fabel, die im Sommer 1898 in der Magdeburger Volksstimme" erschienen war und vom Gericht auf den Kaiser und den Prinzen Eitel Frizz bezogen wurde. Müller befand sich zu dieser Zeit bereits seit zwei Wochen in Ferien in Wernigerode . Zufällig war er am Tage des Erscheinens der fraglichen Nummer der Boltsstimme" in privaten Angelegenheiten auf einen Tag nach Magdeburg gekommen und auch auf einige Minuten in den Redaktionsräumen gewesen, mit der Herstellung des Blattes hatte er jedoch nicht das geringste zu thun gehabt. Ohne sein Zu­thum und ohne sein Wissen war fälschlich sein Name als der des Berantwortlichen auf das Blatt gekommen. Die Umstände wurden in der Verhandlung gegen Müller durch diesen und die Zeugen mit geteilt, ohne daß das Gericht Gewicht darauf legte. Auch das Reichsgericht bestätigte dieses unglaubliche Urteil.

Als Mindestfumme, deren die Gesellschaft zur Durchführung des Rekonstruktionsplanes bedarf, wurde von der Verwaltung der Betrag Sie rechnet also darauf, daß von 3 Millionen Mark bezeichnet. etwa vier Fünftel der Aktionäre die Zuzahlung leisten werden. Ob diese Rechnung stimmt, erscheint recht fraglich.

Genosse Albert Schmidt, der die betreffende Nummer der Volksstimme" allein redigiert hatte, fah sich deshalb genötigt, fich Deutscher Eisenverbrauch. Dr. H. Renzsch, der Statistiker des felbft dem Gericht als Thäter zu stellen, zu welchem Zwecke er vom Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen, hat für 1901 die Reichstage die Genehmigung zum Verzicht auf seine Immunität Ein- und Ausfuhr von Eisen, Stahlwaren und Maschinen der erbat und erhielt. Anfangs fchien es, als ob Schmidts Selbst- wichtigsten eisenproduzierenden Länder zusammengestellt. Danach bezichtigung dem Genossen Müller nichts nüßen sollte. Nicht vur, wurden im vorigen Jahre in Deutschland 7861 000 Tonnen Roheisen daß sich die Erhebung der Anklage gegen Schmidt monatelang hin- erzeugt. Werden sämtliche Eisenwaren und Maschinen auf Roheisen zögerte und Müller indefien in Haft behalten wurde, behandelt die umgerechnet, so betrug für Deutschland die Einfuhr 526000 Tonnen, Anklageschrift den Genossen Schmidt nur als Mitthäter. die Ausfuhr 3 304 000 Tonnen, der inländische Verbrauch 5 083 000 Am 29. September 1899 endlich fand die Verhandlung gegen Tonnen, das ist pro Kopf der Bevölkerung 89,2 Kilogramm. Da­Schmidt statt. Sie endete damit, daß Schmidt als Thäter zu drei Jahren Gefängnis und zum Verlust seiner Mandate als Reichstags- der Eisenverbrauch a. d. Roheisen­gegen belief sich in den voraufgegangenen 10 Jahren: der Eisenverbrauch a. d. Abgeordneter und Stadtverordneter verurteilt wurde. Kopf der Bevölkerung 1896 90,1 kg. 1897 104,1 1898 105,8 1899 128,4 1900 131,7

Das Urteil erregte nicht bloß in den Kreifen unsrer Partei einen Sturm der Entrüstumg; auch die bürgerliche Bresse Deutschlands wie des Auslandes übte daran scharfe Kritik. Namentlich die Presse des civilisierten Auslandes ließ feinen Zweifel darüber, daß es eines Kulturvolles unwürdig sei, die Presse und die freie Stritit mit solchen unerhörten Mitteln zu Inebeln.

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Kopf der Bevölkerung 1891 69,7 kg. 1892 74,3 1893 72,5 1894 73,9 1895 71.9

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erzeugung 93,8 kg. 98,8 98,7 105,5 105,1

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Roheisen­erzeugung

121,4 kg.

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129,8 136,6

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19

150,8

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152,1

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Der Weberstreit in Meerane . Gestern teilten wir mit, daß Einigungsverhandlungen angebahnt feien. Die Hoffnung, welcher unfer. Chemnizer Partei- Organ an Die Fabrikanten diese Mitteilung niipfte, hat sich nicht erfüllt. nehmen eine so schroffe Haltung ein, daß die Aussichten auf einen Friedensschluß wieder in weite Ferne gerückt find. Aus- Meerane wird uns unter dem 29. Oktober telegraphiert:

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In einem

Der deutsche Bergarbeiter- Berband hat in seiner letzten Vorstands­sigung beschlossen, den streitenden französischen Bergleuten als erste Rate 5000 M. Unterstützung zu senden. Der Vorstand erneuerte den Aufruf an die deutschen Bergarbeiter, teine Ueber schichten zu machen, damit nicht noch mehr deutsche Kohle nach Frankreich geschafft werde. Trotz aller Ableugmung der Unternehmers Brgane werden auf sehr vielen, nanientlich auf westfälischen Zechen wir wollen hier mur nennen die Zechen Friedlicher Nachbar" und Baaker- Mulde", Zeche Hagenbeck" bei Essen, Mont Tonis" bei Herne ,, Tannenbaum" bei Bochum - allwöchentlich mehrere Tage, namentlich die letzten 3 Tage in der Woche, Ueberschichten erzwungen. Der Zwang wird ganz rücksichtslos ausgeübt. Auf einigen der ge­nannten Zechen hat man den organisierten Bergleuten ganz einfach mit Entlassung gedroht, wenn sie nicht mitmachen oder etwas in die Zeitung bringen würden.

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Unter den Berglenten herrscht deshalb große Erregung. Ihre Führer sind von ihnen schon wiederholt bestürmt worden, ob es nicht beffer sei, ebenfalls zu streiten. Wenn die eindringlichen Abratungen der Verbandsleiter nicht mehr befolgt werden und die Bergleite durch die bezeichnete Aufreigung seitens der Werksverwaltungen noch in den Streit getrieben werden, so weiß dann alle Welt, wer die Schuld trägt.

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Noch bedeutend geringer als im Jahre 1901 wird sich für 1902 Die Parteigenossen sprachen ihr Urteil über dieses Recht" da- der Eisenverbrauch pro Kopf der Bevölkerung stellen. Er berechnet Am 31. d. M. findet eine internationale Konferenz durch, daß sie Schmidt sofort wieder als Kandidaten für die erledigten sich unter Zugrundelegung des Verbrauches der ersten acht Monate der Bergleute statt, um zu dem franzöfifchen Streit, zu der Mandate aufstellten. Als Stadtverordneter wurde er auch wieder- und bei Annahme der gleichen Bevölkerungsziffer wie 1901 auf nur belgischen Bewegung und zu dem Verhalten der deutschen Bergleute gewählt, bei der Reichstags- Ersagwahl unterlag er jedoch dem 66,6 kilogramm für den Kopf der Bevölkerung und geht damit auf und der deutschen Grubenverwaltungen Stellung zu nehmen. nationalliberalen place. Am 30. Oftober 1899 mußte Schmidt die Strafe antreten und den Stand des Jahres 1888 zurück, der tiefer liegt als irgend einer der letzten zwölf Jahre. Die entlaffenen Gigarrenarbeiter der Straßerschen Fabrik in jetzt ist sein Verbrechen" geführt. Müller wurde bald darauf im Offenburg ( Baden) können Genau geben diese Zahlen natürlich den Verbrauch nicht an, wie uns von dort geschrieben wird Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. da bei der Berechnung nicht die vorhandenen Vorräte mit in Betracht nicht wieder arbeiten. Der Fabrikinspektor, der vermittelnd ein­Das herrschende System hat sich mit diesem Urteil keinen Dienst geleistet. Wie alle Thaten der in Preußen- Deutschland herrschenden gezogen werden können. In Wirklichkeit wird der Verbrauch pro gegriffen hat, riet den Arbeitern, daß sie wegen der ungünstigen politischen Bettelwirtschaft, die von der Hand in den Mund lebt, Stopf in 1899 und 1900 nicht 128,4 bezt. 131,7 Silogramm erreicht Sonjunktur auf ihre Forderungen verzichten. Nur für Licht wurde hat das Urteil nur dazu beigetragen, das Bolt aufzurütteln und haben und dafür in 1901 und 1902 höher sein, als die oben be- durch das Fabrikinspektorat gesorgt. rechneten Zahlen ihn erscheinen laffen. Immerhin zeigt die Zu­die Einsicht von der Unhaltbarkeit dieses Systems zu erweitern. Der fammenstellung, wie enorm der Bedarf des einheimischen Marktes Monarchismus hat durch das Urteil feine Stärkung erfahren; da­gegen ist in den letzten drei Jahren gar tvader wieder an feinen uſammengeschrumpft ist. Grundbesten gerüttelt worden von seinen eigensten Interessenten. Und in den weiteften Streifen der gelehrten Fachmänner gewinnt die Ueberzeugung von der Unhaltbarkeit des Majestätsprozefies immer

mehr Boden.

Sociales.

Mit der Frage der Arbeitslosen- Versicherung beschäftigte sich die Riebecksche Montanwerke, Halle. In der heute abgehaltenen Sigung des Aufsichtsrates der A. Niebedschen Montanwerte, Attien- Freie Bereinigung badischer Orts, Betriebs-, Bau- und Inungs­gesellschaft in Halle a. S., wurde vom Vorstande über die Geschäfts- frankenkassen auf ihrer Jahresversammlung am Sonntag in Offen­Lage und das Ergebnis des ersten Semesters des Geschäftsjahres burg . Sie beschloß dazu folgende Resolution: 1902/03 berichtet. Danach ist die Kohlenförderung mit 19 Millionen Der National- Zeitung" erscheint es zu bescheiden, daß wir von um 1 Millionen Sektoliter höher als im Vorjahre und auch der der socialdemokratischen Hälfte des Schwarzburg - Rudolstädtischen Absatz der Produkte recht befriedigend getvesen. Landtages nur die Durchseßung einiger Reformen erwarten. Viel- Die ermäßigten Verkaufspreise für Kohlenprodukte und die leicht würde eine nationalliberale Hälfte des Rudolstädtischen Land- Folgen der unerfreulichen Lage des Paraffinmarktes konnten durch stübchens die reichsdeutschen Kasernen erobern. Uebrigens mag doch berbefferte Betriebseinrichtungen, größeren Abſaz und billigere Ein­die National- 3tg." abwarten, ob wir nicht noch das neunte von den taufspreise für Materialien nahezu ausgeglichen werden, so daß sich Von das Getvinnergebnis von dem der Vergleichsperiode des Vorjahres 16 Mandaten erobern, was nicht so ganz aussichtslos ist. 9 unter 16 erivarten wir dann noch etwas mehr; 8 unter 16 fönnen nicht wesentlich entfernt. belanntlich noch nicht positiv beschließen, sondern nur negativ reaktion näre Beschlüsse verhindern.

Die Kreditanstalt für Industrie und Sandel in Liquidation in Dresden schließt die Bilanz für das erste Liquidationsjahr pro 12. Juli 1902 mit einem Verlust von 17 519 505 M. ab.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Politik und Schulbänke. In Pascheliszen im Kreise Hehbetrug waren Schulbänke zu machen. Die Arbeit wurde im Wege der Submission an den Tischler Schmeil in Heydekrug ver­geben. Bei der Ablieferung der Bänke fragte der Schulvorstand, was Schmeil mit dem Landrat vor habe; er wäre beim Kreis­schulinspektor gewesen; es sollte eine Eingabe bei der Regierung gemacht werden, um eine Beihilfe zu erhalten. Da habe der Kreis­Lohnforderungen der städtischen Barkarbeiter. Eine sehr gut chulinspektor gescholten und gefagt, es gefällt dem Landrat nicht, besuchte Versammlung der städtischen Barkarbeiter tagte am Montag daß ein Socialdemokrat die Bänke gemacht hat; abend, um Stellung zu ihrer Lohnforderung zu nehmen. Schubert er werde entschieden nicht befürworten, daß der Schulsocietät gab in seinem Referat ein Bild der jezigen Lohnhöhe, die auch nicht eine Beihilfe von der Regierung gezahlt wird. Auch habe der im entferntesten genügen könne, um bei den heutigen Verhältnissen Landrat wissen wollen, wer dazu geraten hat, daß dem Social- eine Familie zu ernähren. Denn während in andern Betrieben der demokraten die Lieferung der Bänke übertragen wurde. Der Schul- Stadt zumeist Minimallöhne von 3,50 M. gezahlt werden, gilt dieser inspektor habe sich geweigert, die Eingabe an die Regierung zu Sak in der Parkverwaltung schon als ein hoher und nur für die schreiben, und dem Schulvorstand geraten, sie selbst zu schreiben, was

dieser denn auch gethan habe.

Der arme Schulvorstand hatte gar nicht gewußt, daß Schmeil unser Parteigenoffe ist; er hatte die Arbeit dem gegeben, der sich als der Leistungsfähigste erwies und nun soll die Gemeinde dafür büßen.

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Die heutige Generalversammlung erachtet die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit als unumgänglich notwendig. Dieselbe muzz auf der Basis einer öffentlich rechtlichen Institution mit Zwang für alle Arbeiter eingeführt werden, zu deren Lasten Reich, Unternehmer und Versicherte beizutragen haben. Als Träger dieser Versicherung werden die Krankenkassen bestellt, in Verbindung damit der Arbeits­nachweis. Beide Inftitutionen müssen einer gründlichen Ausgestaltung bemessen und von gleicher Dauer sein, wie bei den Krankentassen." Die Unterstüßung müßte in gleicher Höhe zu

unterzogen werden.

Arbeiterstatistik in Destreich.

Der östreichische Arbeitsbeirat, eine ähnliche Institution wie der dem deutschen reichsstatistischen Amt beigegebene Beirat, jedoch besser zusammengefeßt, nahm folgenden Antrag der socialdemokratischen Mitglieder an:

das 1. 1. arbeitsstatistische Amt zu ersuchen, Einrichtungen für eine Arbeitslosen Statistit zu treffen, um eine genauere Kenntnis über den Umfang und die Bedeutung der Arbeitslosigkeit zu ermöglichen."

Ebenso wurde ein Antrag auf Einleitung von Erhebungen über die Lage der landwirtschaftlichen Arbeiter an­genommen.

Aus der Frauenbewegung.

Gerichts- Zeitung.

Verein für Frauen und Mädchen. Montag, den 3. Noventber, Gärtner berechneter. Die Arbeiter erhalten noch weniger und daher abends 8 1hr, in den Anminhallen, Kommandantenstr. 20: Bor erscheine eine Aufbefferung für dieselben als äußerst notwendig. Der Einwand, daß sich unter den Arbeitern Leute befänden, die Armen- trag von Lily Braun über: Entwicklungstendenzen der Frauen­arbeit." Gäste willkommen. Der Vorstand. unterstüßung beziehen, könne doch nicht stichhaltig sein, um die andern Arbeiter vor der in andern Betrieben gewährten Lohnerhöhung und andern Einrichtungen 3. B. Errichtung eines Arbeiterausschusses Aus den mitgeteilten Aeußerungen muß man schließen, daß der auszuschließen. Deshalb halte er ein Vorgehen um Erhöhung Landrat, wenn er rechtzeitig seinen Einfluß hätte geltend machen des Lohnes für durchaus berechtigt. Sämtliche Diskussionsredner können, die Bergebung der Arbeit an den Socialdemokraten ver- sprachen sich in diesem Sinne aus und wurde beschlossen, folgende hindert hätte, selbst auf die Gefahr hin, daß die Gemeinde von Petition an die Parkdeputation zu senden: andren Tischlern nicht so gut bedient worden wäre. ugog a boo Barteipreffe. Eine Barteikonferenz für den Regierungsbezirk verhältnisse der in ihrem Beruf Beschäftigten in der Weife regeln, Magdeburg , die sich mit den Reichstagswahlen zu beschäftigen hatte, faßte unter anderm folgenden Beschluß:

Die Regierungsbezirks- Sonferenz erklärt, daß das einzige social­demokratische Partei- Drgan des Regierungsbezirts Magdeburg die in Magdeburg erscheinende Boltsstimme" ist und weist das furfierende Gerücht, das Halberstädter Tageblatt" als zukünftiges Parteiblatt zu betrachten, zurück."

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Woche.

Einu arger Reinfall der Polizei. Vor der 145. Abteilung des Schöffengerichts stand am Montag abermals Termin an gegen den Schuhmacher Sanft. Selbiger sollte sich am 1. Mai d. J. des groben Unfug 8 und eines Vergehens gegen§ 132 der Straßen­ordnung- Verkehrsbehinderung, hergeleitet aus der Teil­daß Lohnstalen eingeführt werden, nach denen die Gärtner einen nahme an einem unerlaubten öffentlichen Aufzugeschuldig Anfangslohn von 4,50, steigend von Jahr zu Jahr um 25 Pf. bis gemacht haben. Von der Polizei war ihm deswegen ein Strafmandat zum Höchstbetrage von 6,50 M. beziehen und den Arbeitern ein An- in Höhe von 30 M. zugegangen, wogegen er durch den Rechtsanwalt fangslohn von 3,50 M., gleichfalls steigend um 25 Pf. pro Jahr bis Wolfgang eine Berufung eingelegt hatte. In dieser Sache fand zur Marimalgrenze von 4,50 M. gewährt wird, daß ferner für bereits vor mehreren Wochen ein Termin statt, der aber auf Antrag leberstunden 33%, Broz. und für Nacht- und Feiertagsarbeit der Staatsanwaltschaft vertagt wurde, weil noch zwei Bolizeioffiziere 50 Broz. Zuschlag bewilligt, sowie auch den Wächtern die zu leistende als Zeugen geladen werden sollten. Der Thatbestand ist hurg folgender: Ueberstundenarbeit entschädigt wird. Der Kongreß der fsocialistischen Gemeinderäte Belgiens tagte am Am 1. Mai d. J. hielt die Berliner Zahlstelle des Vereins 26. Oktober in Brüssel . Metallarbeiter! Bei der Firma G. A. Schulze haben die deutscher Schuhmacher ihre von ca. 2000 Personen besuchte Mai- Der Kongreß verlangt in einer Resolution die Abschaffung des Uhrmacher und Mechaniker die Arbeit niedergelegt. An- fest- Versammlung bei Lipps im Friedrichshain " ab. Nach ( für die Gemeinden gültigen) Vierftimmen- Systems. Weiter eine laß hierzu gab der mangelhafte Verdienst von 16 bis 18 M. pro beendeter Versammlung wollten sich die Teilnehmer nach dem Altersversicherung für die Gemeinde- Angestellten. Schlesischen Bahnhof begeben, um einen gemeinschaftlichen Ausflug Ferner wurden die Gemeinderäte verpflichtet, bei Neu- An- Der Streit der Justierer bei Rothmann( Rigdorf) nach Friedrichshagen zu unternehmen. Sie verließen also das Lokal unb stellungen von Lehrern nur für solche au stimmen, welche das staat dauert unverändert fort. Herr Nothmann bemüht fich, Streifbrecher gingen in zwanglojen Gruppen auf dem erhöhten Promenadenwege der liche Seminar( Ecole normale officielle) besucht haben und sich bei zu bekommen, bis heute allerdings ohne Erfolg. Seitens der Friedenstraße nach dem Landsberger Thor. Währenddessen war aber Anstellungen von Lehrern, welche aus den Priesterseminaren kommen, Rigdorfer Polizei wird alles versucht, um das Streifpoftenstehen un- die Absicht der Versammelten, sich an dem Ausflug zu beteiligen, ablehnend zu verhalten in Anbetracht ihrer notorischen Minder- möglich zu machen. von dem überwachenden Bolizeilientenant Go I Be auf Grund er= wertigkeit; ferner bei der Wahl der Schulbücher nur solche zu Der Streit der Drahtarbeiter bei eine dauert ebenthaltener Instruktion an den Reviervorstand telephonisch gemeldet wählen, die feine religiösen oder militärischen Tendenzen verfolgen. falls fort. Auch diese Firma versucht, von außerhalb Streitbrecher worden. Polizeihauptmann etich to hatte bereits vorher in Erwartung Der nächste Kongres findet am 15. August 1903 statt. beranzuziehen; den sich Meldenden wird obendrein noch die Bedingung einer großen, vielleicht revolutionären Mai- Demonstration die Schutz­gestellt, nicht Mitglied des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes zu mannschaft des Reviers bedeutend herstärkt und zusammengezogen 92 Delegierte waren anwesend. Ein zweiter Socialdemokrat im Magiftrat Kopenhagens . Die fein. Bis jest find die Bemühungen des Herrn Heinze vergeblich und rückte nach erhaltener Meldung sofort an der Spize feiner Gemeindevertretung Kopenhagens wählte am Montag mit 38 von gewefen, denn es arbeiten bei ihm weder Verbändler noch Nicht- Bolizeitruppe nach dem Landsberger Thor ab, um die angeblichen Demonstranten zu zerstreuen und so einen möglicherweise geplanten 34 abgegebenen Stimmen unfern Parteigenossen B. Knudsen Mitglied des Magistrats an Stelle eines verstorbenen konservativen Zum Streit der Bleiglaser wird uns geschrieben: Es scheint, revolutionären Gewaltatt noch im Seime zu ersticken. Als er der harmlosen Ratsmannes. Knudsen wird in die dritte Abteilung des Magistrats daß den vom Streit betroffenen Unternehmern durch die Firma Spaziergänger ansichtig wurde, kommandierte er vom Pferde herunter: eintreten, die besonders mit der Armenpflege und der Alters- Vitalli- Schell in Offenburg ( Baden) thatkräftige Hilfe geleistet wird. Schwärmen"! Die Schuyleute bildeten hierauf eine Kette und versorgung zu thun hat. Von dem Magistrat, der aus den 4 Bürger- Wie verlautet, wird daselbst in der That Berliner Streitarbeit ver- brangen im Sturmschritte in die Masse ein, diese in wenig rücksichts­meistern, 4 Ratsmännern und dem Oberpräsidenten besteht, sind jetzt richtet. In der Schellschen Abteilung am Bahnhof werden alle voller Weise fortwährend zum Auseinandergehen auffordernd. Sie 2 Ratsmänner Socialdemokraten.- Kräfte übermäßig angestrengt, besonders in der Bleiglaserei, so daß auch hatten laut früherer eidlicher Bekundung des Schußmanns

berbändler.

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