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Parlamentarisches.

daß sie wie Menschen leben, tönnen, es wird dann Zufriedenheit herrschen und die Stadt wird blühen und gedeihen, was schon seit vielen Jahren nicht mehr wahrzunehmen ist, man braucht als Beweis nur die Einwohnerzahl zu verfolgen.

die uns ben Antrag unterstüßen läßt, sondern Rücksicht auf uns, tveil wir es für eine Herabwürdigung halten, hier weiter zu beraten, da nichts zu stande kommen kann, wenn wir annehmen, daß wir es Der Abg. Bassermann hat schon seit einigen Tagen an den Ver­hier mit Männern zu thun haben, die gewöhnt sind, ihr einmal handlungen des Reichstags nicht mehr teilgenommen. Es ist dem gegebenes Wort zu halten.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten, nationalliberalen Führer ärztlich geraten worden, den parlamentari In Vorstehendem bestätigt also ein Fabrikant, was die Arbeiter Unruhe rechts.) Graf von Limburg sprach von der Obstruktion der schen Kämpfen einige Zeit fernzubleiben, da sich bei ihm plöglich schon von Anfang der Bewegung an gesagt haben, nämlich daß die Linken. Das Wort nimmt sich tomisch aus im Munde eines die Anzeichen einer Herzaffettion bemerkbar gemacht haben. geringen Forderungen, welche die Weber stellen, und die nicht einmal Mannes, dessen Freunde sich als Meister der Obstruktion erwiesen eine Lohnerhöhung, sondern mur eine Zurücknahme der Lohnherab­haben bei der Kanalvorlage.( Sehr gut! links.) Der Centrums- Abgeordnete Brandenburg ist gestorben. Er ist fegungen bedeuten, ohne den geringsten Schaden für das reelle seit 1891 Mitglied des Reichstags, in den er als Nachfolger Windt- Geschäft bewilligt werden können, daß aber die Fabrikanten nich Bräsident Graf Ballestrem: horsts für den dritten Hannoverschen Wahlkreis Meppen- Ringen bewilligen wollen, um einen Zustand aufrecht zu erhalten, der Die Kanalvorlage tommt sicher nicht auf die Tagesordnung. Bentheim gewählt worden ist. Er ist im Jahre 1834 in Osnabrück ihnen die rücksichtsloseste Konkurrenz auf Kosten der ohnehin schon ( Stürmische Heiterkeit.) geboren und Amtsgerichtsrat in Bersenbrüd. Dem preußischen in den elendeſten Verhältnissen lebenden Arbeiter gestattet. So ift Landtag gehört er seit dem Jahre 1883 an. Er war Mitglied der es nicht nur in Meerane , sondern auch in andren Orten, und so Wahlprüfungskommission und als Redner trat er im Reichstag meist ziemlich bei allen Lohnbewegungen. Die Staatsgewalt aber fühlt mur in Wahlprüfungs- Angelegenheiten auf. sich berufen, solche unverschämten Ausbeuter zu schützen und ihre Machtmittel gegen die streikenden Arbeiter anzuwenden.

Abg. Singer( fortfahrend):

in dem

Partei- Nachrichten.

Nach dieser Ihrer Vergangenheit dürfen Sie sich hier wirklich nicht als Mentor für die Selbstachtung und Würde des Parlaments aufspielen. Sind es doch auch Ihre Freunde, Herr Graf, welche wegen eines Fünfzigpfennigstücks die Throne krachen lassen wollen. Es ist auch eine Thatsache, daß dieser Artikel in einer Zeitung, die Die Anssperrung der Metallarbeiter bei Steinfeldt und einem Mitgliede der konservativen Partei sehr nahe steht, mit großer Blasberg in Hannover ist beendet. Durch Vermittlung des Genosse Albert Schmidt ist gestern 21 Uhr aus dem Gefängnis, Borsigenden des Verbandes der Metallindustriellen kam zwischen Freude begrüßt worden ist. Sie, Herr Graf, sollten wirklich an das Sprichwort denken: Wer im Glashause sigt, soll nicht mit Steinen er drei Jahre zugebracht, entlassen worden. Wie der Firma und den Ausgesperrten eine Ginigung zu stande. Von werfen. Wenn es eine Partei giebt, die ihren Monarchismus, uns aus Halle telegraphisch mitgeteilt wird, hat Genosse Schmidt seiten des Metallarbeiter- Verbandes ist die Sperre über die Fabrik ihren Patriotismus nach Geldinteressen abwägt, so ist es die die Strafe verhältnismäßig gut überstanden. An den Thoren des aufgehoben. Ausland. Konservative Partei. Herr Graf, auf dies Gebiet hätten Sie die Gefängnisses wurde er von seiner Frau, bon Magdeburger , Hallenser Diskussion nicht hinüberspielen sollen. Dr. Sattler hat nun auf den und Genossen andrer Orte begrüßt und trat nach einem Spazier- Kongreß der französischen Postarbeiter. Paris , 27. Oftober. Fürsten Bismarck Bezug genommen und von ihm gesagt, daß er gang an der Saale gegen 6 Uhr die Heimreise nach Magde -( Eig. Ber.) Die französischen Postarbeiter, die ebenso gewerkschaft­immer eine Quittung über seine Vorschläge haben wollte. Fürst burg an. lich organisiert sind, wie die Angestellten des Post- und Tele­Bismarck aber hat sich oft schon mit der Quittung in der zweiten graphenamtes, hielten dieser Tage ihren Kongreß in Paris ab. Lesung begnügt. Ich erinnere an die Militärvorlage. Wenn Sie Zur Wahlagitation. Auf dem Parteitage für das westliche West- 83 Departements entsandten 53 Delegierte, darunter 25 aus Paris . aber wirklich Bismarcs Schüler sein wollen, dann sollten Sie sich falen wurde beschlossen: Von dem Zeitpunkt der Ausschreibung der Gleich am ersten Verhandlungstage ließ der Unterstaats­etwas von seiner Charakterstärke und seinem Selbstbewußtsein an- Wahl an bis zur Beendigung der Stichwahlen wird für die Wahl- Sefretär für das Post- und Telegraphenwesen, der linksradikale eignen. Fürst Bismarck würde sich den Schlag ins Gesicht nicht freise Arnsberg , Hamm , Recklinghausen , Dortmund und Bochum ein Abg Bérard, dem Kongreß auf dessen Buschrift antworten, daß haben gefallen lassen, den der jetzige Reichskanzler durch die Ab- wöchentlich einmal erscheinender Reichstagswähler" herausgegeben./ der zeitweilig angestellten Hilfsarbeiter auch fernerhin beschäftigt stimmungen über die Getreide- und Viehzölle erhalten hat. Als Reichstagskandidat für Lübeck wurde der Genoffe Theodor bleiben werden. Weiter gab er der Delegation, die ihm, wie auf In jedem tonstitutionellen Staat gäbe es nach dieser Abstimmung Schwarz von einer Parteiversammlung einstimmig wieder auf solchen Kongressen üblich, die Kongreßbeschlüsse überbrachte, das nur zwei Möglichkeiten: entweder das Scheiden des Reichskanzlers gestellt. formelle Versprechen, zehntägige Ferien im Jahre ein­aus dem Amt( Sehr richtig! links) oder die Auflösung des Reichstags. zuführen. Der Kongreß hatte allerdings 15 Tage Ferien ber­Wir wollen hier nicht dem bloßen Kuhhandel zu Liebe anivesend langt. Der Unterstaatssekretär versprach fernerhin, die Ver sein und reden müssen. Wir haben mit dem Antrage unser Ge­besserung der Alterspensionen in Erwägung zu ziehen. Es wissen salviert( Heiterkeit), wir wollen Ihnen( rechts) die letzte Mög­handelt sich nach dem Wunsche des Kongresses um ein Pensions­lichkeit nehmen, zu sagen, daß wir die Verhandlungen verschleppen. Mit Revolvern bewaffnet empfingen zwei Brüder, Inhaber eines bon 1200 Fr. für die Arbeiter, die während minimum von 600 Fr. für alle Arbeiter und um ein solches ( Sehr richtig! links.) Sie sehen, wir haben also nicht nur in letzter Zeit öfter genannten Glasergeschäfts einige Streitbrecher, Beiträge in die Pensionskasse geleistet haben. Von den sonstigen 25 Jahren Achtung vor unfrer Zeit, sondern auch vor Ihrer. Sie können später wirklich nicht mehr mit der Behauptung die ihnen von einem Verwandten aus Offenburg in Baden hierher Beschlüssen seien hervorgehoben: Ausdehnung des Achtstunden­kommen, daß wir schuld find an der Verschleppung dieser gesandt worden sind. Einer der Streitbrecher wurde in der Wohnung tages auf alle Postarbeiter der Provinz, Lohnminimum von 5 Fr. Beratung. Bei jeder andren Verhandlung würden Sie die Beratung seinen streitenden Berufsgenossen des Meisters einquartiert, um ihn vor jeder Berührung mit täglich, Ernennung von Werkführern und Werkstätten- Chefs aus­abbrechen. Nur beim Zolltarif nicht, weil es sich hier um Ihre ihm jedenfalls die zu bewahren, materiellen Vorteile handelt.( Bravo ! links. Lärm rechts.) Wir Meister schließen- als eine Horde von Räubern geschildert tärischen Kapitulanten auf das Aufseheramt, Wiederanstellung der - darauf läßt schon die Bewaffnung der förderungswesens, Beseitigung des Vorrechts der ausgedienten mili­darauf läßt schon die Bewaffnung der schließlich aus den Reihen der Arbeiter, Verbesserung des Be­haben teinen Vorteil von diesem Zolltarif. Wenn Graf Limburg- hat. Wenn der Mann trotz aller Vorsichtsmaßregeln seiner Arbeit- Arbeiter nach Rückkehr aus dem Militärdienst in ihrem früheren Stirum von der Ausnutzung politischer Rechte spricht, so muzen wir fie aus, um das Volt vor Schaden zu bewahren. Etwas Andres geber die Streikenden kennen lernt, wird er sich überzeugen, daß die Posten u. a. m. ist es aber bei Ihnen, Sie nuken Ihre politische Macht für eine Revolverspielereien recht überflüssig sind. Der Karlsruher Volksfreund" teilt mit, daß Vitalli in Offen- Eine Aussperrung der Vergolder haben die Unternehmer dieser Gesetzgebung aus, die Ihnen selbst die Taschen füebhaftesburg mehrere Streifbrecher zu Witalli in Berlin geschickt habe, die Induſtrie in Brüssel vorgenommen. Die Vergolder hatten gestreift Bravo ! links. Großer Lärm rechts. Rufe rechts: Zur Ordnung! jedoch ausdrücklich von dem Offenburger Meister darauf aufmerksam und waren der Aufforderung, die Arbeit bedingungslos wieder auf­Zur Ordnung! Ruf rechts: Elender Wicht! Ernentes Bravo! gemacht worden seien, daß die Bleiglaser in Berlin streiken. Es zunehmen, nicht gefolgt. handelt sich also um indifferente Leute, die in Berlin hoffentlich Der Streit der Textilarbeiter von Roanne geht zu Ende; die lernen, daß Solidarität eine hohe Tugend für jeden Arbeiter ist. meisten der Streifenden gehen in die Fabriken und unterhandeln mit den einzelnen Unternehmern. Die Freigabe des Sonnabend­nachmittag ist seitens der Unternehmer zugestanden worden.

links.)

Präsident Graf Ballestrem( unterbrechend):

Jch rufe Sie wegen des Ausdrucks, daß jemand seine politische Stellung ausnuße, um sich die Taschen zu füllen, zur Ordnung. ( Lebhafter Beifall rechts.)

Abg. Singer( fortfahrend):

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

"

man

Bücherwechsel.

Verband der Bäcker. Sonntag tagte in Berlin die Gaukonferenz für den Gau 1 des deutschen Bäckerverbandes. Der Gau umfaßt die Provinzen Brandenburg , Pommern , Ost- und Westpreußen . In der Humanistischen Gemeinde, Niederwallstr. 12, in der Aula Wenn Sie unsern Antrag ablehnen, werden wir selbstverständlich sation noch nicht Fuß gefaßt hat. Vertreten waren die Orte Berlin , 10%, Uhr, Herr Dr. Rudolf Benzig einen Vortrag über:" Ritterlichkeit und Lettere Provinzen kommen nicht in Betracht, da dort die Organi - der Friedrich- Werderschen Ober- Realschule hält am Sonntag, vormittags nach wie vor unsre Pflicht erfüllen. Der Antrag ist nicht deswegen Stettin und Forst. Den Thätigkeitsbericht gab der Gauvorsitzende Mutterlichkeit". Hierauf Vorstandssizung. Damen und Herren haben freien gestellt, weil wir daran dächten, in dieser Pflicht zu erlahmen. Sie Hetzschold, den Kassenbericht erstattete Barth. Leider ist es im Gau Buhritt, werden uns auf dem Plaze finden, und wir werden, ohne daß wir zu irgend sehr schwer, neue Zahlstellen zu gründen, es ist dies in Fürstenwalde , die vegetarischen Speisehäuser Berlins reformbedürftig?" Vegetarier Vereinigung. Heute Diskussionsabend. Referat: Sind einem Mittel greifen, die Ihnen auch mur im entferntesten das Recht geben, Köpenick , Rathenow und Luckenwalde versucht worden. Aus Berlin Herr Streiselmeier spricht. Gäste herzlich willkommen. von einem Mißbrauch der Geschäftsordnung zu sprechen, alles thun, um ist zu berichten, daß sich die Mitgliederzahl vervierfacht hat, während unser Ziel zu erreichen, d. h. das Zustandekommen dieses Gesetzes zu die übrigen Zahlstellen keine Fortschritte zu verzeichnen haben. Der verhindern.( Ruf rechts: Aha! Da haben wir's!) Ihr heutiger Stassenbericht weist eine Einnahme von 748,08 M., eine Ausgabe von Beschluß kann daran nichts ändern. Aber Sie werden durch den 730,30 W. auf. Der Kassenbestand ist 17,78 m. Hetzschold Beschluß, den Sie wahrscheinlich fassen werden beweisen, daß Sie referierte über die weitere Agitation und Barth über:" Unfre Stel­schließlich verzichten werden auf das, was Sie in feierlichster Weise lung zu den Konsumgenossenschaften". Es gelangten schließlich drei versichert haben.( Sehr wahr links.) Sie haben sich die Thür Resolutionen zur Annahme; die erste bezieht sich auf die Agitation, selbst verschlossen; aber Sie wünschen sie wieder aufzumachen und die zweite wendet sich gegen die übergroße Lehrlingszüchterei im fich unter das faudinische Joch der Regierung zu beugen. Wir Bäckerberufe, während die dritte unsre Stellung zu den Konsum­werden unsre Pflicht nach wie vor thun, und wir werden ja ſehen, genossenschaften präcisiert. Die Zahl der organisierten Kollegen im wer von uns es am längsten aushält.( Bravo ! bei den Social- Gau beträgt 600. Leider hapert es vielfach mit der Zahlung der Abg. Dr. Barth:

demokraten.)

Beiträge. Der Vertreter des Hauptvorstandes, Kretschmer, erklärte sich im großen und ganzen mit den erzielten Resultaten zufrieden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich ein Anwachsen der Mit­gliederzahl wohl erst nach der wirtschaftlichen Krise, eventuell bei Auszahlung der Arbeitslosen- Unterstützung zeigen wird. Als Vorort für den Gau wurde Berlin , als Gauvorsitzender Hezschold wieder­gewählt.

Graf Limburg- Stirum hat uns hier moralische Vorlesungen halten zu sollen geglaubt. Ein für allemal will ich dem Grafen Limburg erwidern, daß er am wenigsten bei uns auf der Linken ein solches Ansehen genießt, daß irgend welche Censur von ihm auf uns auch nur den allergeringsten Eindruck machen könnte.( Bravo ! links.) Sachlich habe ich zu erklären: es kommit bei einem Antrag nicht darauf an, wer ihn stellt, sondern welche Bedeutung der Antrag hat. Die Firma G. A. Schulze, Schönebergerstraße 4, ersucht uns, Die Tendenz meines Antrages ist, das Ansehen des Parlaments nicht zu unsrer gestrigen Mitteilung von dem Ausstande der Uhrmacher bermindern zu laffen. Das ist teine spezifische Partei- Angelegenheit, und Mechaniker bei dieser Firma folgendes zu berichtigen: sondern eine Angelegenheit des ganzen Reichstages.( Sehr richtig! Es ist nicht wahr, daß die Löhne in meiner Werkstatt 16 bis links.) Dies Ansehen kann nicht tiefer untergraben werden, als 18 M. betragen. Ein Lohn von 16 M. ist meinerseits niemals ge­Von den 16 in Ausstand getretenen Mechanikern wenn wir mit sehenden Augen in die Weiterberatung einer weit- zahlt worden.

schichtigen. Vorlage eintreten, die nie zu einem Resultate führen kann, erhielten vier, die erſt furze Zeit ausgelernt haben, einen Lohn von es sei denn, daß die feierlichen Beteuerungen der Mehrheit oder der 18 M. Die übrigen erhielten 21-27 m. pro Woche. In Accord Regierung ins Gegenteil verkehrt werden.( Bravo ! links.) Nachdem verdienten dieselben jedoch weit über ihren Lohnsat, ca. 30-40 m. man fich so feierlich festgelegt hat, sollte man der Welt dieses pro Woche und noch darüber, was durch die Lohnlisten jederzeit nach­Schauspiel nicht bieten. Bisher hat die Linke von den Mitteln, die ihr gewiesen werden kann.

die Geschäftsordnung in die Hand giebt, nur in sehr bescheidenem Umfange Der Streit in der optischen Industrie in Rathenow scheint bald Gebrauch gemacht.( Oho! rechts.) Bei der Beratung der Viehzölle beendet zu sein. Die dem Metallarbeiter- Verband angehörenden war drei Tage lang fein beschlußfähiges Haus vorhanden. Die Streifenden haben Verhandlungen zum Zweck der Wiederaufnahme Linte hätte da ohne weiteres die Vertagung durchfeßen fönnen. Wir der Arbeit mit der Firma Nitsche u. Günther angebahnt. Sie find haben es nicht gethan, um nicht den Eindruck der Chikane zu er- hierzu veranlaßt worden durch das Vorgehen der Gewerkvereinler, weden.( Sehr richtig! links.) Aber in Kehraus- Stimmung laffen welches die Hoffnung auf eine den Ausständigen günstige Beendigung wir diese Vorlage auch nicht erledigen. Hegen Sie nicht die triges des Streits endgültig beseitigte. rische Hoffnung, daß Sie uns ermüden werden.( Sehr richtig! lints.) Viel wahrscheinlicher ist, daß Sie nicht einmal für ein be­schlußfähiges Haus sorgen können. Und dies würde auch nicht zur Hebung der Würde des Reichstages beitragen.( Bravo ! links.) Abg. Richter( frs. Vp.):

Meine politischen Freunde haben selbstverständlich auch nur den einen Wunsch, daß diese Vorlage so bald wie möglich verschwände resp. zurückgezogen werde. Nachdem ein solcher Antrag gestellt ist. entspricht es daher nur unsrer gesamten Haltung, wenn wir dem felben zuftinumen.( Bravo ! bei der freisinnigen Volkspartei.) Abg. Dr. Spahn( E.):

Ich glaube, die Rechte des Reichstages werden unbeirrt der Aus führungen der Herren Barth und Singer gerade dadurch gewahrt, daß wir die Vorlage durchberaten. Die materiellen Interessen sind allerdings bei diesem Gefeßentwurf hervorragend beteiligt, aber es find die materiellen Interessen des ganzen deutschen Volles.( Leb­hafter Beifall im Centrum, große Unruhe links.) Das deutsche Volk hat einen Anspruch darauf, daß diese seine Interessen von uns ver­treten werden und zu erfahren, ob die verbündeten Regierungen mit dieser Vorlage zum Ziel tommen oder ob die Vorlage von der Mehrheit des Reichstags schließlich abgelehnt wird. Wenn es sich herausstellt, daß der Reichstag die Vorlage ablehnt, so muß ein andrer Boden der Verständigung gesucht werden. Darauf aber, daß wir diese Vorlage zu Ende beraten, hat das deutsche Volk einen Anspruch.( Bravo ! im Centrum.)

In persönlicher Bemerkung bestreitet

Abg. Gamp( Rp.) gegenüber dem Abg. Sattler, daß er bei der Beratung der Viehzölle angedeutet habe, daß seine Freunde bereit wären, sich auf die Regierungsvorlage zurückzuziehen.

Hierauf wird unter Ablehnung des Antrages Barth der Antrag Hompesch( C.) angenommen und die Weiterberatung vertagt auf Dienstag 12 Uhr.

Schluß 7 Uhr.

Deutsches Reich ).

Der Weberstreit in Meerane .

Todes- Anzeige.

Am Mittwoch, den 29. d. M., starb unser Freund

Fritz Petsch

der Rendant der Drts- Kranken­tasse der Dachdecker Berlins . Da derselbe seinem Amt als Rendant 23 Jahre treu und gewissenhaft vorgestanden hat, so werden wir ihm stets ein treues Andenken bewahren.

Die Beerdigung findet Sonntag, den 2. November, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause, Wiener­straße 16, aus statt. Um rege Teilnahme bittet 276/2 Der Vorstand.

Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Bater, Bruder und Schwager

Heinrich Diederichs

am 28. Oftober plöglich verstorben ist. In tiefster Betrübnis Marie Diederichs nebst Tochter, Carl Diederichs und Frau. Die Beerdigung findet Sonntagnachmittag 2%, Uhr von der Leichenhalle der Friedens­Gemeinde, Nordend- Nieder- Schön­ hausen , aus statt.

am

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Die Fabrikanten wollen, wie bekannt ist, von einer Einigung, ja nicht einmal von Verhandlungen mit den Streifenden etwas wissen. Die Löhne, welche die Fabrikanten diktieren, sollen gelten und das alte Berhältnis, bei dem die Weber, wenn sie ein Stück in Arbeit haben, noch nicht wissen, wie hoch oder richtiger wie niedrig ihr Verdienst sein wird, soll bestehen bleiben. Wie bei jedem Streit, so kann man auch bei diesem Lohnkampf das bekannte Slagelied der 10-2, 5-7. Sonntags 10-12, 2-4. Unternehmer hören: Wir können nicht mehr bewilligen, die Industrie müßte zu Grunde gehen, wenn wir die Löhne erhöhen. Ein auf diesen Ton gestimmter Slageruf aus Fabrikantenkreisen ist auch durch die Leipziger Neuesten Nachrichten" verbreitet worden. Als Ant wort darauf schreibt ein Fabrikant der Textilbranche dem genannten Blatte folgendes:

Ihr Berichterstatter mag es sehr gut meinen, er scheint aber nicht selbst in der Branche beschäftigt zu sein, sonst würde sein Bericht anders lauten. Ich bin selbst Fabrikant und lache, wenn

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es heißt: die Fabrikanten feien bei Zahlung noch höherer Löhne in ihrer Existenz gefährdet, schlimmstenfalls würden sie ihre Betriebe lieber ganz schließen". Wer in unsrer Branche arbeitet, weiß auch ganz genau, daß es ganz gleichgültig ist, ob Albrecht Löffler( Cello), Sofie Luchesi( Gesang), Max Schütte( Festrede), eine Ware 105 oder 110 Pfennig per Meter kostet, dagegen ist es gewiffen Fabrikanten nicht gleichgültig, wenn sie an einen festen Lohntarif gebunden sind. Denn das Eröffnung 6 Uhr. durch find fie gebunden, festgelegte Löhne zahlen zu müssen, damit hört der Wucher auf, Geschäfte auf Rechnung der Löhne zu machen und andern Fabrikanten, die ordnungsgemäße Löhne zahlen, Orders aus den Zähnen zu reißen. Warum sind es denn nur gewisse Firmen, welche in furzer Zeit viele Hunderttausende zusammenschlagen? Weil es eben nicht jeder fertig bringt, über Leichen zu wandeln. Unfre Arbeiter hier find friedfertig und bescheiden; gebt ihnen so viel,

-Nachher: Tanz. -

Billets sind zu haben in der Schule, bei Horsch, Engel­Ufer 15, Gottfr. Schulz, am Kottbuser Thor, Reul, Barnim­strasse 42, Vogel, Demminerstr. 32, Krause, Müllerstr. 7a, sowie an der Kasse. 5/9