Nr. 259. 19. Jahrgang.
Lokales.
0001 Ein Hohenzoller als Kunstförderer.
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Geburtstag, ein Ereignis, das die Stadtverordneten - Versammlung| Verhalten des Angeklagten für um so verdammenswerter, da man seit drei Jahren bekanntlich unbeachtet läßt. Anders der Magistrat, genötigt sei, einem Arzte Vertrauen entgegenzubringen. Er bes der der Dame den folgenden Glückwunsch zusandte: antragte gegen den Angeklagten eine Gefängnisstrafe von drei Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste Kaiserin und Königin! Monaten. Der Gerichtshof beließ es bei einer Geldstrafe, bemaß Im Hinblick auf die am Sonntag erfolgte Einweihung der König- Allergnädigste Kaiserin, Königin und Frau! Gure kaiserliche und diese aber auf 300 Mart. lichen Akademie der Künste mag es angebracht sein, das Verhältnis zu tönigliche Majestät bitten wir, unsre ehrerbietigsten Glückwünsche zum betrachten, in dem einer der bedeutenderen Hohenzollern zur Sunst heutigen Wiegenfefte allergnädigst entgegennehmen zu wollen. Mit Daß auch ehrliche Leute nicht gern mit der Polizei zu thun stand. Wir meinen den Nachfolger des Begründers der Akademie, dem Ausdruck der innigsten Liebe sind heute die Augen des deutschen haben, zeigte sich bei der Festnahme eines Diebes in der CentralKönig Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Wie dieser die Volkes auf die hohe Frau gerichtet, welche an dem Geschide markthalle am Alexanderplat. Seit geraumer Zeit machten Akademie der Wissenschaften sur Stätte giover Hanswurst- unfres Vaterlandes so herzlichen Anteil nimmt und welche so viel Händler in der Halle die Wahrnehmung, daß ihnen jedesmal, wenn Späße herabwürdigte, so betrachtete er auch die Akademie der Künste Zeit und Mühe dem Wohle unsres Voltes und besonders unsrer Ristchen Wein fehlten. Regelmäßig war dann auch ein Mann am der Andrang an ihrem Stande besonders groß gewesen war, einige als ein besonders unnüzes Institut. Ein Jahr nach seinem ReStadt widmet. Zu aufrichtiger Danksagung vereinen wir heute Stande gewesen und hatte nach diesem und jenem gefragt, ohne gierungsantritt setzte er die Einkünfte dieser Akademie, die unter unsre Stimme mit den vielen, welche durch Eure Majestät Linderung etwas zu faufen. Eine Frau, die auf der Galerie verkauft, sah nun ihrem Begründer 6000 Thaler ausgemacht hatten, auf 300 Thaler in geistiger und körperlicher Not erfahren haben. Möge das herab und legte ihr außerdem noch die Verpflichtung auf, für die ihr Wirten Gurer Majeſtät auch in dem neuen Lebensjahre stets vom gestern von dieſer herab, wie sich der Mann wieder unten an einen über dem Marstall eingeräumten Zimmer eine jährliche Miete von besten Erfolge begleitet sein. Gott erhalte, Gott schütze und ſegne start besetzten Stand heranmachte, zwei Weinkistchen unter den Arm 50 Thaler zu zahlen. Die Pensionen und Gehälter der in der Residenz Eure Majestät und das ganze kaiserliche und nahm und mit ihnen verschwinden wollte. Sie trat plöglich aus ihrem angestellten Künstler wurden gekürzt oder ganz aufgehoben und bald Heile des Baterlandes unto after cönigliche Haus zum Versteck hervor und rief dem Standinhaber zu, daß er beſtohlen sahen diese Männer ein, daß für ihr Wirken kein Raum mehr in Eigentümlich, daß man im Verkehr mit Majestäten glaubt, der worden sei. Als der Dieb hieraus hörte, daß er beobachtet worden Berlin sei. Sie verließen, soweit sie vermochten, das verrohte Preußen deutschen Sprache Daumschrauben ansehen zu müffen. 190Xals ob nichts borgefallen sei. Er wurde aber trotzdem festgenommen war, fehrte er fofort um, stellte die Kistchen wieder hin und that so, und gingen ins Ausland. Wer aber durch Familienbande oder sonstGegen die Beschäftigung von Unteroffizieren in hiesigen Banken und als der Griinkramhändler Rudolf H. aus der Leibnizstr. 79 zu vie hier festgehalten war, mußte fich einschränken und in die Um- hatte der Centralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Charlottenburg erkannt. Jezt ergab sich, daß einige Standinhaber stände fchiden; ja, es soll nach Stredfuß, dem wir hier im wesent bei dem Generalfommando des Gardecorps Beschwerde erhoben, den Dieb schon auf frischer That ertappt hatten. Sie hatten ihn lichen folgen, vorgekommen sein, daß die Meister ihre Kunst ganz auf nachdem das Kriegsministerium diese Behörde als die zuständige aber wieder laufen lassen, um nicht durch Vernehmungen 2c. gaben und zu irgend einer andern Arbeit griffen. bezeichnet hatte. den bedeutendsten Bankhäusern ist Beit zu verlieren. Der Festgenommene ist wegen Diebstahls schon Der vom großen Kurfürsten angelegte und unter dessen Nach die Gepflogenheit herrschend geworden, Unteroffiziere, Bahl mehrfach vorbestraft und wurde der Kriminalpolizei übergeben. folger prächtig urde geebnet, von einem Ende bis zum andern Arkaden und ausgeschmückte meister Aspiranten, Krongardisten in immer zunehmender Luftgarten Gerade Zahl zu beschäftigen.. mit weißem Sande befahren und dann als Erercierplas be- bie Hunderte von Bankangestellten stellungs- und eristenzlos gemachtarbeiter Karl Schuhmann aus der Rigaerstraße berlangte für Billige Straußfedern wurden gestern nachmittag in dem Puzz der Zeit der Krise, geschäft in der Königsbergerstr. 64 zum Kauf angeboten. nuzt. Eine Grotte mit prächtigen Arkaden erhielt ein Tapezierer hat, ist die Konkurrenz von Militär in den beteiligten Kreisen um 60 weiße und 108 schwarze ungekräufelte echte Federn nur 16 M. als Werkstatt überwiesen, und das Orangeriehaus wurde ebenfalls zu so schwerer empfunden worden. Für eine geringe Bezahlung überinduſtriellen Zwecken benutzt und später zu einem Backhof hergerichtet. nehmen aktive Soldaten in den Nachmittagsstunden die Bureau- und erbot ſich, den andern Tag noch 600 Stück zu liefern. Der Doch ist nicht zu leugnen, daß Friedrich Wilhelm sich nunmehr, to Berlin von Künstlern so ziemlich verlassen war, auf seiner Weise arbeiten, um die fich eine Schar von entlassenen Angestellten vergebens Geschäftsinhaber sah aus dem Angebot und der Person dessen, der Er fragte den der Kunst annahm. Er begann seine Vielseitigkeit zu entdecken und bemüht. Nach zweimonatlicher Frist hat nun das Generalkommando dem es machte, fofort, daß hier etwas nicht richtig war. Mann nach allerhand Dingen, die in diesen Handel einschlagen, und fich für einen vorzüglichen Maler zu halten. Um sich die Zeit zu Bevollmächtigten jenes Verbandes folgende Antwort übersandt: „ Auf die geft. Eingabe vom 29. Auguſt d. J., betreffend die da er keine befriedigende Auskunft erhielt, so ließ er ihn festnehmen. bertreiben, verbrachte er manche Stunde an der Staffelei; und wie zu allen Zeiten, so gab es auch damals Schmeichler die Menge, welche Untersagung der Annahme einer Nebenbeschäftigung in hiesigen Ueber die Herkunft der Federn weiß Schuhmann nur, daß sein Banten seitens der Unteroffiziere usw. erwidert das General- Freund Hase sie ihm zum Verkauf gegeben habe. Freund Hase soll dem König ein über das andre Mal versicherten, daß er ganz hervor tommando ergebenst nach eingehender Prüfung, daß es rechtlich auch die andern 600 noch haben, leider weiß Schuhmann nicht, wo ragende Kunstwerte schaffe. Mit Vorliebe porträtierte der König feine nicht in der Lage ist, die Unteroffiziere in der Verwertung ihrer her, der der Kriminalpolizei noch nicht angezeigt ist, daher wurde er wohnt. Die Federn rühren ohne Zweifel aus einem Diebstahl Grenadiere, die langen Rerls, aber auch Bediente und Bauern dienstfreien Zeit, wie dortfeits gewünscht, zu beschränken." wurden dieser Ehre teilhaft. Ein Maler Adelfing hatte die Borträts Wo sich das Diebeslager aufzuzeichnen und wenn dem König ein Pinselstrich mißglüdte, er= Diese Unabhängigkeit, deren fich preußische Unteroffiziere nach Schuhmann einstweilen festgehalten. bem Bescheid des Generalkommandos zu erfreuen haben, ist wohl befindet, hat er noch nicht mitgeteilt. 20 bis heute den weitesten Kreisen unbekannt geblieben. Es ist daher Als Knaufer kam der König bald darauf, aus seinen Lorbeern bedauerlich, daß das Generalfommando nicht die Bestimmungen anGewinn zu ziehen. Er ließ eines Tages den Bilderhändler Schütz gegeben hat, nach denen es ihm rechtlich unmöglich gemacht ist, die nach dem Tabatskollegium tommen und fragte ihn, was er ihm für Verdrängung von Angestellten durch Soldaten, deren Eristenz immerhin Im Verein für volkstümliche Kurse von Berlinern Hochschullehrern Borträt einen Louisdor, erhielt jedoch die Bilder nicht zugewiesen, den sonst so erschreckend weitgehenden Machtbefugniffen der beginnt am Mittwoch, den 5. November, abends 8, Uhr, Profeſſor die von ihm gemalten Bilder geben wolle. Schüß bot für jedes fertige auf Kosten der Steuerzahler gefichert ist, zu verhindern. Mit weil ein andrer Händler gar 100 Thaler für ein Bild zu geben ver- Militärbehörden gegenüber den Mannschaften läßt sich dieser Dr. Martin Mendelsohn feinen Vortragsfurfus über:" Die Herzsprach. Dieser Mann machte trop des hohen Preises sein Geschäft Bescheid des Generalfommandos schwer vereinen. Dem Herrn frankheiten, ihre Entstehung und ihre Verhütung" in der Aula des mit den töniglichen Gudeleien. Er ließ die Bilder an seiner Laden- Seriegsminister dürfte es nicht erspart bleiben, an geeigneter Friedrich- Werderschen Gymnasiums, NW. , Dorotheenftr. 13/14. Er zu erklären. Den Bant- An- ich ersten zibens über bus perz bes Menſchen sprechen. Einthür aufhängen und gab ihnen die Ueberschrift:„ Von der Hand Sr. Stelle diesen Widerspruch gestellten aber wird die Antwort des Generalfommandos den trittskarten zum Preise von 1 M. für sechs Vorträge sind zu haben Majestät des Königs gemalt". Nun ärgerte es doch den König, daß seine Kunstwerte öffentlich Weg zeigen, auf dem sie sich der Lohndrückerei durch aktive Soldaten bei: Georg Belling, W., Leipzigerstr. 136; A. Schütz, O., Holzverschachert werden sollten. Er schickte dem Händler das Geld wieder erwehren können. In Zeiten der glänzendsten Geschäftskonjunktur marktstr. 60; Chr. Tischendörfer, C., Sophienstr. 20; F. G. Lederer, und forderte seine Bilder zurüd; der Mann aber antwortete, er sei haben sie an den Millionengewinnen der Banken teinen Anteil W., Sturfürstenstr. 70; Bernhard Staar, SW., Friedrichstraße 250; Raufmann und könne unmöglich fo wertvolle Sachen, an denen er be- gehabt, in der Zeit des Niederganges werden sie auf die Straße Centralstelle für Arbeiter Wohlfahrtseinrichtungen, SW., Dessauerdeutend verdienen wolle, für den Einkaufspreis zurückgeben. So gefeßt, um durch Unteroffiziere ersetzt zu werden. Nur durch ein- ftraße 14( 8 bis 8 Uhr). 3 mußte der König dem Händler den gewünschten Profit gewähren und mütigen Zusammenschluß mit ihren Berufskollegen, durch die Unterfelbft den Käufer für seine Bilder machen. Von den Kunstwerken stützung der Organisation werden sie erreichen können, was sie bisher Friedrich Wilhelms I. haben sich manche erhalten; einige noch vor- vergeblich erbeten und erbettelt haben. handene Porträts von Bauern tragen die Inschrift: Fridericus Wilhelmus in tormentis pinxit in Schmerzen gemalt, weil sie entstanden waren, während der König an Podagra litt. Mit Schmerzen hatten ihm aber auch die Bedienten und Bauern gefeffen, denn wenn dem König die Arbeit nicht gelang, so prügelte er auf feine Modele los oder strich ihnen einen Pinsel voll Farbe ins Gesicht und schrie dann wütend:" Nun bist Du gewiß getroffen!" In dieser geistreichen Weise wirfte der Hohenzoller Friedrich Wilhelm I. für die Kunst und die künstlerische Erziehung seines Voltes. 104& 12 13
hielt der künstlerische Handlanger jedesmal eine reiche Tracht Prügel
mit dem Malstock.
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Gegen den hiesigen Lokal- Anzeiger" wollen, wie die Münchenet Neuesten Nachrichten" melden, die Londoner Times" einen Prozeß anstrengen, weil Herr Scherl zu Unrecht die Memoiren Krügers aus dem Londoner Blatt abgedruckt habe.
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Verfehlung eines Geistlichen. Der Selbstmord des Pastors Mar Wagner in Papliz bei Baruth in der Mart erregt in weiten Streifen berechtigtes Aufsehen, da die That mit sittlichen Verfehlungen Bei der Rekrutenvereidigung, die gestern im Lustgarten erfolgte, des Geistlichen im Zusammenhange steht. Vor drei Jahren nahm hielt der Kaiser eine Ansprache, in der er die Soldaten zur Wagner die damals taum konfirmierte Frida Schliebner Tochter Selbstzucht, zu unbedingtem Gehorsam und zu christlicher des Schuhmachermeisters Schliebner aus Baruth , in feinen Dienst Gottesfurcht ermahnte, ihnen die Bedeutung des Fahneneides und hatte, wie fich jetzt herausgestellt hat, Umgang mit dem ans Herz legte, fie aufforderte treu zu sein auch im kleinsten, und Madchen , der nicht ohne Folgen blieb. Vor etwa 4 Monaten fie mit den Worten entließ: Nun gehet hin und thut Euren mußte das Mädchen auf Drängen der Frau Pastorin den Dienst vers Dienst." laffen, worauf es sich nach Berlin wandte, um in einem Mädchen
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Vermifchtes.
Bruchsarbeiten in der Maschinenhalle der Ausstellung wurde einem Ban- Unglück. Aus Düsseldorf wird berichtet: Bei den AbTechniker aus Rheydt , der an einer Winde beschäftigt war, der Kopf zerquetscht, so daß der Tod bald darauf eintrat. Außerdem erlitten erquetscht, so daß der Tod bald darauf eintrat. Außerdem erlitten mehrere Arbeiter leichte Verlegungen.
Defraudanten. In Chemnitz wurde der frühere hochangesehene
Leiter des Chemniger Bankvereins in Aue ,& lichenmeister, wegen Defraudationen in Höhe von 100 000 22. verhaftet. Die Verhaftung erregt naturgemäß großes Aufsehen. Der zweite Fall
In früheren Jahren folgte in den Ansprachen vielfach ein Sin- heim die Entbindung abzuwarten. Als es spät abends auf dem weis auf den inneren Feind". So noch 1900, wo der Kaiser den Bahnhofe in Schöneberg antant und sich hier bei dem dort dienst Militärstand auch einen besonderen Stand nannte. Bei der habenden Bahnbeamten Manzke nach einem Mädchenheim erkundigte, Vereidigung 1896 sagte der Kaiser Wer meine Uniform antastet, bot ihm Manzte Unterkunft in seiner Familie an, was auch an Den Erholungsstätten vom Roten Kreuz, deren Wirken fich allge- der beleidigt mich selbst"; 1894 aber: 3hr tragt des Kaisers Rod, genommen wurde. Es erhielt loft und Logis und zahlte dafür meiner Anerkennung erfreut, ist ein Gegner erstanden in dem Ihr seid dadurch andren Menschen vorgezogen." Bei der Truppen- angeblich monatlich 35 M. Almonatlich erhielt nun das Mädchen 100 me. Magistratskommissar für die Orts, Betriebs- und Innungsbereidigung in Potsdam am 23. November 1891 fielen bie be- von auswärts zugeschickt, und bald war es im Hause bekannt, daß dieses Krantentassen, Herrn Stadtrat Friedel. Die Erholungsstätten fannten Worte:" Bei den jezigen focialistischen Umtrieben Geld von einem Geistlichen komme, der ein Verhältnis mit dem am Eichtamp, in Schönholz, in der Jungfernheide und auf dem kann es vorkommen, daß ich Euch befehle, Eure eignen Berwandten, Mädchen habe. Wie nun Manzle die Sache darstellt, lief fürzlich Brüder, ja Eltern niederzuschießen, was ja Gott ber bei der Schliebner ein Brief ein, in welchem der Pastor Wagner Spandauer Berg wurden vor zwei Jahren auf Kosten des Vereins hüten möge. Aber auch dann müßt Ihr meine Befehle ohne seinen Besuch antiindigte. Lediglich aus dem Grunde, um den bom Roten Kreuz erbaut und dienen vornehmlich Mitgliedern der Murren befolgen." Geistlichen von diesem Vorhaben abzubringen, will mun Manzte am Strantentassen tagsüber als Netonbalescentenheim. Es Der Beleidigungsprozeß gegen den Freiherrn v. Münch sollte vorigen Dienstag nach Papliz gefahreu sein und dort eine Auswerden den Kranten Räume in frischer, freier Luft und in schöner gestern vor der neunten Straffammer am Landgericht I verhandelt einandersetzung mit Paftor Wagner gehabt haben. Thatsache ist, daß Umgebung geboten, während sie sonst die ihnen vom Arzt vor- werden. Es handelt sich hierbei um eine Broschüre, die Herr sich Pastor Wagner furz nach der Unterredung mit Manzte in seinem geschriebene Ausgehzeit günstigsten Falles auf den umliegenden v. Münch verfaßt hat und in der er die angeblichen Gefeßwidrigkeiten Studierzimmer erfchoß. Er war 42 Jahre alt und hinterläßt Frau Straßen und Plägen ihrer Wohnung zubringen müssen. Auf schildert, deren die württembergische Regierung sich bei seiner Ent- und drei noch unerwvachfene Kinder. der letzten Tuberkulose Konferenz fanden diese Erholungs- mündigung und Unterbringung in eine Frrenanstalt schuldig ge- e dis stätten vielfach lobende Erwähnung. Um den Kranten den macht haben foll. Gegen v. Münch, der inzwischen die preußische Aufenthalt während des ganzen Tages Staatsangehörigkeit erworben hat und hier auf freiem Fuß gelassen ermöglichen, zu hat das Note Kreuz die Einrichtung getroffen, daß für 30 Pf. den antrag wegen Beleidigung gestellt. Nachdem der Angeflagte in worden ist, hatte die württembergische Regierung mumehr StrafBesuchern ein Mittag brot verabreicht wird. Vielfach ist es den logisch flaren Ausführungen zunächst versucht hatte, die in der Kranten bei der fargen Krantenunterſtügung, die auch zum Unter- Broschüre aufgestellten Behauptungen zu begründen, erklärte er sich halt der Familie dienen muß, natürlich unmöglich, selbst diese 30 Pf. bereit, fich medizinischen Sachverständigen auf die Dauer von sechs aufzubringen und so sehen sich einzelne Krankenkassen- Verwaltungen Wochen zum Zwecke der Beobachtung seines Geisteszustandes zur schon seit zwei Jahren in richtiger Auffassung ihrer Aufgaben ver- Verfügung zu stellen. Der Gerichtshof berfagte hierauf die Beranlaßt, solchen erkrankten Mitgliedern, die Besucher der Erholungs- handlung und beauftragte die in der Sigung anwesenden Sachstätten sind, das Mittagessen auf Kosten der Kasse zu ge- berständigen mit der Beobachtung des Angeklagten. währen. Bei einer jüngst vorgenommenen Revision einer Drts- Mit neuartigen Eisenbahnwagen 4. Klaffe werden gegenwärtig betrifft umfangreiche Steuer- Defraudationen im Bürgerlichen Brau trantenfasse erklärte nun der Revisor, daß er in Zukunft die Aus- auf der Strecke Berlin - Insterburg , Versuche angestellt. Während Hause zu Bilsen , die jetzt, nachdem fich die Aufregung über die gaben für das Mittagessen beanstanden würde und stellte fogar in die gewöhnlichen Wagen 4. Klaffe innen gar nicht oder zur Ab- Millionen- Unterfchlagungen in der gleichfalls rein czechischen St. WenzelAussicht, daß auch die Zahlung von Geldern, die die Kassen ihren sonderung eines Frauen- Abteils nur einmal geteilt sind und die Bank in Prag taum gelegt, entdeckt wurden. Wie die„ Ostdeutsche RundMitgliedern zur Fahrt von ihrer Wohnung zur Erholungsstätte Eingänge an den beiden Querseiten haben, befißen die neuen Wagen schan" in Wien meldet, ist es im Bürgerlichen Brauhause zu Pilsen mehrere Abteile, deren Eingänge sich an den Längsseiten befinden. zu umfangreichen Steuerhinterziehungen gekommen, welche wohl bewilligten, moniert würde. Da die Abteile mit Sigbänken versehen find, gleichen fie fast den schon lange Zeit hindurch zum Schaden des Fiskus vorgenommen Es ist völlig unverständlich, aus welchen Gründen der Magistrats Wagen 3. Klaffe und bieten den Reisenden einen gegen früher an worden sind. Auf die Anzeige eines Finanz- Oberauffehers in Pilsen fommissar zum Verbot einer Krantenfaffenleistung schreitet, die nach genehmeren Aufenthalt. Reisende mit großen Traglasten haben den verfügte die t. 1. Finanz- Landesdirektion in Brag telegraphisch über dem Urteil aller Aerzte die vorzüglichste Fürsorge für die Erkrankten dafür bestimmten Wagen alten Systems au beugen. Während den Kopf der Finanz- Bezirksdirektion in Bilsen hinweg die bedeutet. Ueber 2 Jahre haben die betreffenden Krankenkassen die der Fahrt und am Endziel werden die Reisenden von Eisenbahn - Suspendierung der dortigen Steuer Aufsichtsorgane, ließ diefelben nebenbei verhältnismäßig geringen Aufwendungen für diese Swede, beamten gefragt, wie ihnen die neuen Wagen gefallen und ob durch Heranziehung von Wachorganen ersetzen und leitete gegen die sie noch Aussehungen zu machen haben. Die Aussagen werden Schuldtragenden und gegen die Betriebsleitung des Bürgerlichen die durchaus im Nahmen ihrer Thätigkeit liegen, machen dürfen, um protofoliert und sollen die Grundlage bilden in der Frage, ob sich Brauhaufes, das bekanntlich den taiserlichen Abler in Schild und mun plöglich darin behindert zu werden. Wird die Kasse den Kranken das Mittagseisen und das Fahrgeld in Zukunft nicht die Wagen bewähren und ob sie sich zur allgemeinen Einführung Siegel führt und ein großes czechisches Unternehmen ist, die Unter eignen. gewähren dürfen, so wird die Zahl der Besucher wahr- Die Verhaftung des Musitschriftstellers Bernstein wird aus Ham- Die Cholera in Palästina. Dem Standard" wird aus Jeru scheinlich gering werden und die Existenz der vom Rotenburg gemeldet. Der aus Berlin und Hamburg ausgewiesene Mufit falem unter dem 23. Oktober geschrieben, daß etwa um die Mitte Kreuz nur durch außerordentliche Opfer ermöglichten Erholungs - schriftsteller Cola Bernstein, dem in Hamburg eine Aufenthaltsfrist dieses Monats die asiatische Cholera von Aegypten nach Palästina ftätten überhaupt in Frage gestellt. Der Bau von Erholungsstätten bis zum 1. November gewährt war, ist gestern dort verhaftet übertragen worden ist, in Gaza und Lydda heftig tobt und auch in hätte schon lange Aufgabe der Gemeinde sein müssen. worden, wie es heißt, wegen zahlreicher Betrügereien. Jaffa aufgetreten ist. Eine amtliche Liste der Sterbefälle wird nicht Wahrscheinlich betrachtet der Herr Magistratskommissar die durch Ein empfehlenswerter Arzt. Eines groben Vertrauensbruchs geführt, aber trotzdem glaubt man mit Sicherheit annehmen zu private Mittel erbauten Erholungsstätten als eine beredte Anklage gegenüber einer Patientien war der praktische Arzt Dr. Georg lönnen, daß bereits über 400 Todesfälle vorkamen. Die Opfer der gegen die socialpolitischen Unterlassungssünden der freisinnigen Borchardt beschuldigt, welcher gestern vor der zweiten Straf Krankheit sind meistens eingeborene Mohamedaner. Der Gouverneur Stadtverwaltung, zu beren Rechtfertigung er zeigen will, daß lammer des Landgerichts I stand. An einem Jumitage wurde der bon Jerusalem hat sehr energische Absperrimgsmaßregeln getroffen Erholungsstätten überflüssig sind. Die Krankenkassen werden Angeklagte von einer jungen Dame wegen eines geringfügigen und den Eisenbahnverlehr mit Jaffa eingestellt. Man sagt, daß der hoffentlich kein Mittel unversucht laffen, um diesen Streich univirksam Leidens in Anspruch genommen. Sie wurde in einer Weise be- mangelhafte Grenzdienst an der aegyptischen Grenze die Einschleppung Man fegt große Hoffnung auf den jetzt einhandelt, die sie zur Borsicht mahnte. Dann verschloß der An- verschuldet habe. zu machen. getlagte die Thür, hielt die auf dem Stuhl fißende Dame fest und getretenen Wetterumschlag. Bon Zeit zu Zeit ist es einmal angebracht, den Einfluß zu füßte sie trotz ihres Sträubens auf die Wange. Sie sprang dam Wetter- Prognose für Mittwoch, den 5. November 1902. beachten, den die freifinige Unentwegtheit des Magistrats auf die auf und war weiteren Budringlichkeiten nicht ausgesetzt. Sie stellte Ein wenig fälter, teilweise aufflarend, vorwiegend nebelig bei mäßigen deutsche Sprache ausübt. Bor furzem hatte die Kaiferin Strafantrag wegen Beleidigung. Der Staatsanwalt erachtete das nordöstlichen Winden; keine wesentlichen Niederschläge.
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