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Hus Induftrie und Handel.

Auf Grund des§ 120d der Gewerbeordnung hatte die Polizei­behörde in Hamburg den Inhabern eines größeren Stonfektions­16 bis 18 Jahren an Sonnabenden und Vorabenden von Festtagen geschäfts aufgegeben, die von ihnen beschäftigten Arbeiterinnen von schon um 5% Uhr zu entlassen.

erlaffen

Gerichts- Zeitung.

Die Heiligkeit der Kavaliersehc.

Verfammlungen.

Zur Preispolitik der Kartelle. Das Centralblatt der Walz­Bersammlung die zu ihrem Schuß erlaffene Bundesrats- Ver­Die Steinarbeiter besprachen am Sonntag in einer öffentlichen fverfe" bringt eine längere Zuschrift eines Walzwerkbesizers zum Abbruck, in der treffend die schädliche Rückwirkung der Preispolitik Die Anordnung wurde nicht befolgt und die Geschäftsinhaber in ordnung, welche seit dem 1. Oktober in Straft ist. Die Steinarbeiter des Halbzeug- Verbandes auf den Erport der deutschen Fertig- Eisen- Strafe genommen. Sie riefen alle Gerichtsinstanzen und schließlich hatten ihre auf diese Angelegenheit bezüglichen Forderungen be­industrie dargelegt wird: " Die Schuld an der augenblicklich traurigen Lage trifft außer wiesen. Sie wandten gegen die polizeiliche Anordnung ein, daß sie alter führte in feinem Referat aus, daß die Verordnung den An­auch das Oberlandesgericht an, wurden aber auch von diesem abges kanntlich in einer Denkschrift an den Reichstanzler niedergelegt, die der Verordnung als Grundlage gedient hat. Der Vertrauensmann dem Kohlen- resp. Coatssyndikat hauptsächlich den Halbzeug- Werband, zweckmäßig sei und ihren Geschäftbetrieb störe, da sie gerade an alter führte in feinem Referat aus, daß die Verordnung den An­dessen Logik überhaupt nicht zu verstehen ist. Weshalb 3. B. verkauft den fraglichen Tagen das Hauptgeschäft machten. Das Oberlandes forderungen, welche die Steinarbeiter an wirksame Schutzbestimmungen der Halbzeug- Verband nach dem Auslande das Flußzeisen um 20 W. gericht erklärte in seinem Urteil, daß es nicht die Zweckntäßigkeit der stellen, bei weitem nicht genügt. Eine Anzahl der Bestimmungen sei bandes, so bekommt man zur Antwort: Na, das ist doch selbstver- Die Polizeibehörde war aber berechtigt, eine solche Verordnung zu steinarbeitern gegenüber nicht genügend präcifiert. Beim§ 1, welcher die Tonne billiger? Fragt man hiernach die Herren dieses Ver- Polizeiverordnung zu prüfen habe, sondern nur ihre Gesezmäßigkeit. auch so unklar, daß eine zweifache Auslegung möglich sei. So fei der Unterschied zwischen Marmor- und Granitarbeitern den Sand­ständlich! Weil wir unsre Produktior in unserm Lande nicht unter­bringen können!" Das würde einem Fernstehenden nicht einleuchten; von der Beschaffenheit der Arbeitsstätten handelt, wurde namentlich der würde bei einem solchen Bescheide sagen: Da habt Ihr recht; der Mangel einer Festsetzung der Größe der Arbeitsstätte bezüglich man macht Euch ungerecht Borivürfe!" Aber, die Sache liegt be= der Höhe und Breite vermiẞt. Aud) wurde bemängelt, daß die deutend anders: Weil der Halbzeug- Verband so billig nach dem Aus­Berordnung nur auf die Werfstätten, die mehr als fünf Arbeiter be­Yand verkauft, werden die deutschen Walzwerke vom Ausland mit schäftigen, Geltung hat, für die Kleineren Betriebe aber seitens der deutschem Material unterboten!! Und da wundert man sich, weshalb Eine Dreißigmillionen- Brant ans Amerika , zu deren Einfanging Bolizeibehörde Sonderverordnungen erlassen werden sollten. Es feine Arbeit vorliegt, und das heute, wo wir auf den Erpori ange- für einen Kavalier" ein ganzes Konsortium thätig war, spielte in fei in der Steinhauerei sehr leicht möglich, daß ein Arbeit. wiesen sind! Angesichts solcher Unistände fragt man sich: Weshalb eine Anklage hinein, die gestern die dritte Straffammer des Land- geber heute drei Arbeiter und morgen 25 beschäftige. Bei räumt der Halbzeug- Verband dem Inlande nicht dieselben Be- gerichts I gegen die Kaufleute bezw. Agenten Adolf Mendel- ben Sonderbestimmungen für die Steinarbeiter fam es dingungen ein wie dem Auslande? Man sollte doch meinen, die ein- ohn, Moris Mendelsohn und Hermann Pincus zu einer längeren Debatte über den§ 6, der bestimmt, heimische Industrie läge dem Verbande mehr am Herzen als die aus- wegen Erpressung zu verhandeln hatte. Der Rittergutsbesitzer daß die Arbeiter auf ihren Arbeitspläzen mindestens zwei ländische?! Wenn man sich in Düsseldorf zu diesem Schritt ent- Frhr . Burchard v. M. war im Jahre 1897 zur Artillerie- Schießschule Meter von einander entfernt sein sollen. Die Bestimmung ist, so schließen wollte, dann würde sofort genügend Arbeit hereingeholt fommandiert und lernte hier die Majorin d. Quizow fennen, die führte man aus, insofern höchst ungenau, als fie teine Rüdsicht werden können, nachdem die Preise für Stabeisen, Bleche, Draht usw. fich mit Heiratsvermittelungen befaßt. Dasselbe thut ein gewiffer nimmt auf die Größe des Arbeitsstückes. Es sei wohl möglich, daß dann entsprechend ermäßigt sind! Eißler in Stuttgart , der inzwischen das Malheur gehabt hat, un- die Arbeiter bei Beginn der Arbeit zwei Meter von einander ent­Vielleicht richten die einzelnen Verbände mehr aus wie die Ver- freiwilligen Aufenthalt im Zuchthause nehmen zu müssen. Von fernt feien, sich aber langsam näher rüdten. Die Forderung der braucher allein. Wenn nun der Feinblech- Verband oder dergl. käme diesem Eißler erhielt Frau v. Q. eines Tages eine Depesche folgenden Dentschrift habe gelantet: Um jedes Arbeitsstid muß ein freier und sagte dem Halbzeug- Verband: Wir kaufen Euch zum Export Inhalts: Haben Sie einen Kavalier an der Hand, der sofort reisen Raum von 1 Meter sein. Scharf sprach man sich gegen die Be­preis so und so viel tausend Tonnen ab und sorgen für den Vertrieb fönnte, dann schicken Sie ihn sofort hierher." Es handelte ſtimmungen für die Lehrlinge im§ 10 und§ 18 aus. Der lezte der Fertigfabrikate", so würde damit der ganzen Kalanität abge- fich um das Zustandebringen einer Ehe mit einer 30 Millionen Baragraph bestimmt, daß die Festsetzungen des 8 10, daß holfen sein. Es fann dem Halbzeug- Verband finanziell einerlei fein, fchweren Amerikanerin, deren Eristenz durch deren Gristenz durch die ehemalige jugendliche Arbeiter in Steinbrüchen bei der Steingewinnung ob wir im Juland seine Preise für Export zahlen oder Belgien , Eng Kammerzofe der beneibenswerten Amerifanerin in Stuttgart befantt und Rohaufarbeitung, in Steinhauereien bei der trodenen Be­land usiv. Wichtiger aber ist die Frage, ob er uns vorzicht oder das geworden war. Da hier ein riesiger Verdienst in der Luft lag, arbeitung von Sandstein, beim Transport und Verladen von Ausland, und da sollte man doch wohl annehmen dürfen, daß die Be- nahmen sich eine ganze Anzahl von Personen diefer feltenen Sache Steinen nicht beschäftigt werden dürfen, auf solche jugendlichen antwortung derfelben zu unsern Gunsten ausfallen müsse! Der Halb- an, darunter auch die Angeklagten und das Chevermittelungs- Arbeiter leine vending finden, die vor dem Inkrafttreten der zeug- Verband hat durch seine rücksichtslose Taktik der deutschen In- Konsortium hatte bald den Herrn v. M. dahin gebracht, als Be- Bundesratsverordnung bereits beschäftigt find. Man wies darauf dustrie manche Million in den letzten Jahren aus der Tasche geholt; werber um den weiblichen Krösus jenseits des großen Wassers auf hin, wie wohl ein Lehrling von vierzehn Jahren, der in der es liegt nun in seiner Hand, dem gewohnten Surse treu zu bleiben zutreten. Man gab ihm zunächst 300 M. zur Reise nach Stuttgart Junungsverfamunang im Auguſt eingestellt worden sei, fräftiger was gleichbedeutend ist mit dem Ruin unsrer heimischen Industrie und nach den dort gepflogenen Unterhandlungen mit Eißler rijtete fein könne, als en andrer, der erst jetzt im Alter von sechzehn oder aber die Karten zu wenden und damit einigermaßen das sich Herr v. M. zur Reise nach Amerita. Auch das Reisegeld zu Jahren eingestellt würde. Bei Besprechung der Frage, wie weit wieder gut zu machen zu versuchen, was er uns im Laufe der Zeit dieser großen Tour erhielt er von dem Konsortium. Vor seiner die Bundesratsverordnung zur Durchführung gekommen fei, stellte hat Trauriges erfahren lassen." Abfahrt stellte er dem Eißler als eventuelle Vermittelungsgebühr für sich heraus, daß bei der Firma Zeidler u. Co., Mühlenstraße, bis Die Schädigung der deutschen Industrie fertiger Eisenwaren die 30 millionen- Braut Wechsel in der Höhe von 1500000 M. aus, mit auf das Trinkwasser nichts den Bestimmungen entspräche. All­durch die billigen Erxporte des Halbzeug- Verbandes weiß der Verfasser der Maßgabe, daß diese erst eine bestimmte Zeit nach der Tranung in Kraft gemein wurde geklagt, daß zum vorgeschriebenen Fenchthalten der recht gut zu fchildern, da er diese Wirkungen im eigenen Betrieb ver- treten dürften. Von Amerika aus beanspruchte Herr v. W. die Zu- Sandsteinarbeiten die Gefäße für das Wasser fehlten. Auch wurde spürt; sonst aber muß er sich über die Grundfäße, nach denen die sendung einer weiteren, nicht zu kleinen Sinne, da er in der Lage über die ausgedehnte Verwendung der Lehrlinge beim Transport Startelle bei ihren Inlands- und Auslandsverkäufen verfahren, in sein müßte, der Millionen- Braut sich mit standesgemäßem Aufwand und Verladen geklagt. Es wurde fodann, nachdem angeregt war, seltsamer Täuschung befinden. Er könnte im andren Fall sicherlich zu nähern. Das Ende vom Liede war, daß Herr v. W. die die Gewerbe- Inspektoren direkt anzugehen, folgende Resolution ein­nicht die Behauptung aufstellen, es tönne dem Halbzeng- Verband amerikanische Millionärin gar nicht heiratete, sondern eine andre stimmig angenommen:" Die Versammlung erklärt, daß ihren be­finanziell einerlei fein, ob das Inland ihm seine Preise für Erport Dame als Gattin heimführte, die allerdings auch in Amerita lebte, rechtigten Forderungen in der Denkschrift nicht genügend Rechnung zahle, oder Belgien , England usiv. Die billigen Berkäufe des Ver- aber ihm eine wesentlich geringere Mitgift zuführte. Inzwischen getragen und die geforderte Sicherheit zum Schuhe für Gefundheit bandes nach dem Auslande sind nur dadurch möglich, daß ihm durch waren den Mitgliedern des Konsortiums, insbesondere auch den drei und Leben der Steinarbeiter in der Bundesrats- Verordnung nicht die Zölle gestattet wird, auf dem Inlandsmarkt Preise zu fordern ingeklagten, von Gißler einige der v. M.schen Wechsel gewissermaßen zum Ausdruck kommt. Die Versammelten verpflichten sich aber, die und zugestanden zu erhalten, die ihm für die geringen Vorteile und als Fauftyfand für ihre Bemühungen in dieser Affaire liberantwortet Bundesrats- Berordnung durch persönliches Eintreten für dieselbe so Berluste bei den Erporten entschädigen. Wollte er im Inland zu den worden. Der Angeklagte Pincus fuchte nun eines Tages Herrn v. M. weit zur Geltung zu bringen, wie es die Möglichkeit der Verordnung felben Exportpreisen verkaufen, wie auf den Auslandsmärkten, würde in einem hiesigen Hotel auf und soll ihm hierbei nahe gelegt zuläßt, resp. die Unternehmer auf die Bundesrats- Berordnung aus­es bald mit seiner Herrlichkeit aus sein. Deshalb wird sich auch der haben, sich mit ihm und den Mendelsohns in Güte auseinander- merksam zu machen." Halbzeug- Verband auf die in der Zeitschrift gestellten Forderungen zusetzen, da sie die Wechsel ohne Entschädigung für ihre nicht einlassen. Helfen kann nur eine Herabsehung bezw. Abschaffung Bemühungen nicht herausgeben würden und Herr v. M. doch fachen zur Kenntnis gebracht zu sehen. Herr v. M. hat dann dem

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der hohen Zölle, die dem Halbzeug- Verband ſeine heutige Ausbeutung jeden Eflat vermeiden sollte, um feiner Gattin nicht noch die That Letzte Nachrichten und Depefchen.

des inneren Marktes garantieren.

Niederöstreichische Landtagswahlen.

Zu der gestern mitgeteilten Festsetzung der Conkspreise für das Angeklagten Pincus 700 M. und den Mendelsohns 1500 m. gegeben und erfte Halbjahr 1908 schreibt die Stöln. 3tg.": Wie im Vorjahr, dafür die in deren Händen befindlichen Wechsel in Höhe von 150 000 so hat auch diesmal wieder die in der Preisbemessung extreme n- Mart zurückerhalten. Ein aus dieser ganzen Affaire hergeleitetes Am Mittwoch fanden die niederöstreichischen Landtagswahlen statt, fchanung die Oberhand behalten, und man ist demgemäß, allerdings Verfahren wegen Wuchers gegen die Teilhaber des Konsortiums ist wo auch ein focialdemokratisches Mandat, das des Ge­gegen eine nicht unbeträchtliche Minderheit, zu dem Entschluß ge- eingestellt worden. Dagegen ist nun die Anklage wegen Erpressung noffen Adler( Wien- Favoriten), zu verteidigen war. Auch in Wien kommen, jede Breisermäßigung für Hochofencoals abzulehnen und erfolgt, da Herr v. M. feiner Zeit angegeben hatte, daß er sich durch den Preis von 15 M. auch für die erfte Hälfte des Jahres 1908 den Angeklagten Pincus für bedroht gehalten und aus diesem hatten die Christlichsocialen bisher eine erbrüdende Majorität. bestehen zu lassen. Verglichen mit den Vorjahren stellt sich nunmehr Grunde das Geld hingegeben habe. Die Angeklagten, denen Es gelangen 34 Mandate zur Besetzung, davon 21 in Wien der Preis für Hochofencoats wie folgt: Rechtsanwalt Gottschaft, Justizrat Sleinholz und Rechts- und 13 in den Landstädten. Von den 21 Wiener Mandatent 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 anwalt öniger zur Seite standen, bestritten entschieden, besaßen bisher die Christlichsocialen 14, die Fortschrittlichen sechs 11 m. 11. 12,02. 13,87. 14. 14,37 W. 17. 17. 15 M. 15 M. irgendwelche Drohungen gegen Herrn v. M. ausgestoßen zu haben. und die Socialdemokraten ein Mandat. Von den 13 Landstädten Der Preis für Hochofencoats stellt sich hiernach jetzt immer Der Zeuge v. m. vermochte im geftrigen Termin feine früher auf waren bisher sechs durch christlichsociale, fünf durch deutsch - boltlich noch um eine volle Mart höher als in den Jahren der Hoch- gestellte Behauptung, daß der Angeklagte Vincus die Drohung aus- und zwei durch deutsch - fortschrittliche Abgeordnete vertreten. Da die tonjunktur 1898 unb 1899. Db unter diesen Umständen der gestoßen habe, nicht mehr aufrecht zu halten, er gab vielmehr die Queger- Partei durch ungeheuerliche Stimmenfälschungen gefaßte Beschluß besonders glücklich war, ist zu bezweifeln, ebenso, Möglichkeit zu, daß Pincus nur darauf hingewiesen habe, daß Frau ob er auf die Beurteilung der Kartelle im allgemeinen eine günstige v. W. Kenninis von der Sache erhalten müsse, wenn die Wechsel ihrem Erfolg vorgearbeitet hat, dürfen die Gegner dem Ausgang Wirkung ausüben wird. eingeklagt würden. Der Zeuge wußte auch nicht mehr, ob der An- der Wahlen nicht mit allzu hochgespannten Erwartungen entgegen­Deutsche Bank. Wie an der heutigen Börse verlautete, foll in geflagte Bincus mit bestimmten Forderungen hervorgetreten fei oder fehen. Das Resultat liegt in folgenden Depeschen vor: ob er selbst Anerbietungen gemacht. Auch die Gebrüder Mendelsohn Eine Privatdepesche meldet uns: Von den 21 Mandaten Wiens den nächsten Tagen eine Aufsichtsrats- Sigung der Deutschen Bank fönne er nicht direkt bezichtigen, aber er habe damals den Einbrud errangen die Chriftlichfocialen 20, nur in Favoriten kommt Adler stattfinden, die sich mit der Frage beschäftigen wird, ob eine weitere gewonnen, daß auch diese eine Bression auf ihn ausüben wollten. in Stichwahl, er erhielt 5715 Stimmen gegen 5617 christlichsociale, Kapitalserhöhung der Bant nötig sei, da voraussichtlich der Bau Der Gerichtshof hielt unter diesen Umständen jede weitere 226 waren zersplittert. Bon 13 Provinzmandaten find zwei dah eine ihn der Bagbadbahn alsbald bedeutende finanzielle Anforderungen an Beweisaufnahme für überflüssig. Der Erste Staatsanwalt die Bank stellen werde. Außerdem soll über den Abschluß ver- Schönian hielt dennoch die Anklage aufrecht. Habe der Zenge v. M. christlichsocial, sieben bürgerlichfreisinig, ein Socialdemokrat und fchiedener größerer Inlandsgeschäfte beraten werden. auch nicht den Wortlaut der gegen ihn ausgesprochenen Drohung brei Stichwahlen. In Florisdorf siegte Socialdemokrat wiedergeben könne, so habe er doch mit Bestimmtheit befindet, daß Seiz mit 400 Stimunen Majorität. dem Sinne nach eine Drohung gegen ihn ausgestoßen worden sei. Die Verhandlung habe ein trauriges aber lehrreiches Bilb entrofft Wien , 5. November. ( W. B. B.) In den Wahlbezirken der und gezeigt, daß es in Berlin eine Klasse von Geschäftsleuten gäbe, Städte Niederösterreichs find bis jetzt gewählt worden: 5 Deutsch­denen es nur darauf ankomme, im Trüben zu fischen. In diesem voltliche, 2 Christlichsociale, 1 Deutsche Fortschrittspartei und ein Vor dem Schwurgericht in Frankfurt a. D. fiand am Falle sei der Benge v. W., der seinen Vermögensverhältniffen durch Barteilofer. In Storneuburg und Mistelbach find zwei Stichwahlen Montag der 48 Jahre alte Subfütterer Ang. Dühring aus Golzow. eine reiche Heirat aufhelfen wollte, das Opferlamm gewesen. zwischen christlichsocialen und deutschvolflichen Standidaten notwendig. Dem Angeklagten ist zur Last gelegt, am 8. Oktober d. J. eine Die Angeklagten müßten fireng angesehen werden. Er beantrage feinem früheren Dienstherrn Küpper in Alt- Langsow gehörige Stroh gegen Adolf Mendelsohn sechs, gegen Moriz Mendelsohn drei In allen Wiener Bezirken find, bis auf den Bezirk Favoriten, miete vorfäblich in Brand gesteckt zu haben. Er gesteht dies auch Monate, gegen Pincus ein Jahr Gefängnis und fünf in dem eine Stichwahl zwischen dem Socialdemokraten Adler ein und giebt als Beweggrund an: Er wollte ein Unter jährigen Ehrverlust. Unter- jährigen und dem Christlichsocialen Pro hasta notwendig ist, die christlich­tommen haben! Die Verteidiger traten mit aller Entschiedenheit für die Frei- focialen Kandidaten gewählt worden. Der Angeklagte ist seit seiner Jugend an Händen und Füßen sprechung aller Angeklagten ein und verwahrten sich besonders da Im zum Teil verkrüppelt und von Rheumatismus geplagt. Zur französischen Bergarbeiterbewegung. Nach kurzer Beratung kam der Gerichtshof zur kostenlosen Frei­borigen Jahre stürzte er in Diensten bei. in Alt Langfow gegen, daß der Zeuge v. M. als ein Opferlamm" anzusehen sei. von einer Treppe und renkte sich das Schulterblatt aus. Eine Rente sprechung aller drei Angeklagten. Lyon , 5. November. ( W. T. V.) Die Verivaltungsrate für ihn zu erwirten, war nicht möglich. Nachdem er seinen Dienst Eigentümlich berührt es, daß der christliche Staatsanwalt den der Kohlengruben- Gesellschaften nahmen heute im Princip ein verlaffen, versuchte der Angeklagte in verschiedenen Strankenhäusern edlen Freiherrn als unschuldiges Opferlamm hinstellt. In harm Schiedsgericht an und ermächtigten ihre Direttoren, die Forderungen Aufnahme zu finden, wurde aber überall( u. a. auch in Berlin ) ab- loser Naivität wird dieser Herr sich kaun zu dieser klassischen der Arbeiter zu prüfen. Die Bertreter dieser Gesellschaften und der gewiesen. Trotzdem er dann fast unter den Augen der Polizei in Spekulations heirat haben ausrüsten lassen. Vielmehr steht dieser Arbeiter werden morgen in St. Etienne zu einer Sizung zusammen­Berlin dem Bettel oblag, erfüllte man seinen Wunsch nicht. Hierauf adlige Rittergutsbefizer moralisch mit dem famosen Konfortiuun auf treten. fam er wieder nach Alt- Langfow zurüd, worauf die Gemeinde be- gleicher Stufe. schloß, ihn der Reihe nach abzufüttern". Dieser Zustand würde

einer Anstalt überwiesen.

Sociales.

Ein Berbrecher.

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Baris, 3. November. ( W. Z. B.) Heute wurden im Departement

Man

gruben in Baldonne haben beschlossen, die Arbeit wieder auf­Marseille, 5. Noventber.( W. T. B.) Die Arbeiter der Kohlen­

zunehmen.

dem Angeflagten, dem das Zeugnis eines ordentlichen Arbeiters Wegen Landesverrats hatte sich gestern vor dem vereinigten Nord zum erstemnal die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeiter von ausgestellt wird, auch zugesagt haben, wenn dem fiechen, von zweiten und dritten Straffenat des Reichsgerichts in Leipzig der den Schiedsrichtern Heurteau und Delafond vernommen. Rheumatismus geplagten Störper die Wohlthat eines Bettes geworden Geschäftsreifende Edo Beder aus Wolffenbüttel zu verantworten. glaubt, daß morgen vormittag nochmals eine Verhandlung statt­wäre. Das aber ist bei diesen Abfütterungen" nicht Mode er Den Vorsitz führte der Senatspräsident Treplin, die Auflage vertrat findet und daß das Urteil morgen abend für das Departement Nord mußte fortgesetzt auf Stroh schlafen. Bevor er nun die That beging, der Oberreichsanwalt Olshausen, Verteidiger ist Rechtsanwalt Wild gefällt werden wird. verlangte er noch vom Polizisten in Gusow feine Verhaftung und hagen. Geladen sind 11 Zeugen, 3 Militärfachverständige und ein erklärte, als derselbe dies abschlagen mußte, daß er dann etivas Dolmetscher. Außerdem wohnt im Auftrage des Ministeriums für begehen müßte, damit er ein Unterkommen finde. Elfaß- Lothringen Polizeidirektor Zahn- Straßburg den Verhand In der Verhandlung bat der Angeklagte fast unter Thränen, lungen bei. Der Angeflagte ist im wesentlichen ge ständig, einem ihm nur recht viel zu geben! Schließlich wurde die Verhandlung französischen Spion Namens Meunier militärische Korrespondenzen vertagt und der Angeklagte zivecs Feststellung feines Geisteszustandes und photographische Aufnahmen der Meher Festen Lothringen" und Bremen , 5. November. ( W. T. B.) Die Weser- Zeitung" meldet Graf Haefeler" geliefert zu haben. Wehrere Ze ugen befunden, aus Brake , nach einem Telegramm aus Masatlan sei die Braker Dem Unglücklichen wird ja mun fein Wunsch erfüllt werden: den Angeklagten mehrfach in verdächtiger Weise am Fort Graf Bark" Freya ", Kapitän Aden, auf der Reise von Mansanillo nach entweber tommt er als geistestrank und gemeingefährlich in eine Jrren- Baeseler" gesehen zu haben. Ein Meter Stantinenwirt will den Ans Punta Arenas total verloren gegangen. Ueber die Mannschaft liegt anstalt oder er kommt ins Gefängnis. Der letztere Fall ist der un geflagten mit weißem Papier und Bleistift gesehen haben, als derselbe feine Nachricht vor. günstigere für ihn auch deshalb, weil er aus dem Gefängnis veram Fort Graf Haefeler" Aufzeichnungen machte. Der Angeklagte mutlich eher wieder herauskommt wie aus dem Irrenhause und bestreitet, jenen Mann gesehen zu haben. Der Zeuge erklärt jedoch, heute gegen den Mörder Vidal der im letzten Tezember 3 me i Nissa, 5. November. ( W. T. B.) Das Schivurgericht sprach Dann sieht er sich vor dem alten Elend der Freiheit. Sein bißchen den Angeflagten mit Bestimmtheit wiedererkennen zu können. Der Moral wird aber nicht gestärkt werden im Gefängnis, er wird dann Angeklagte Edo Becker wurde unter Anrechnung der ihm in Metz auf- bas obesurteil aus. Frauen ermordet und drei andre zu morden versucht hatte, leichter wie vorher etwas begehen", um aufs neue ein Unterlommen erlegten Gefängnisstrafe von 1 Jahr 3 Monaten zu 3 Jahren zu finden. 3uchthaus, 10jährigem Ehrverlust und Stellung unter Polizeis London , 5. November. ( W. T. B.) Jn einer Baumwoll Diesen Verbrecher" hat ganz allein die bürgerliche Gesellschaft aufsicht verurteilt, Es wurde bezüglich der Festen Graf Haefeler" spinnerei zu Stockport brach heute nachmittag Feuer aus, durch welches auf dem Gewissen, die es unterläßt, für ihre Armen und Glenden und" Lothringen " Landesverrat als erwiesen angenommen. drei Personen das Leben einbüßten und viele verlegt zu forgen. tourden. Das Feuer ist bisher noch nicht gelöscht. Verantwortl. Redakteur: Carl Leid in Berlin . Inferatenteil berantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderet u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen n.Unterhaltungsblatt.

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