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neueste Dichtung„ Jo lanthe" vor. Dieselbe ift in novellistischer unbekannt seien; ihm komme es auf den prinzipiellen Kampf geblieben und das einzige, was ihm zur Laft gelegt werden Form gehalten und wird berechtigtes Auffehen erregen. Sie ist gegen Auswüchse der Presse an. Der Vorsitzende stellte ihm aber könne, sei, daß er der Aufforderung des Schuhmanns, fortzugehen, geistreich, originell und effektvoll, und der Dichter zeigte fich zu- vor, bei einem so weiten Entgegenkommen der Kläger könne er nicht Folge geleistet habe. Durch die Beweisaufnahme wurde gleich als ein Meister in der Kunst der Rezitation. Sein Vor- um so eher auf den Vergleich eingehen, als er( der Borsigende) thatsächlich auch nichts anderes erwiesen, wie der Angeklagte trag hatte das Gepräge vollendeter Charakterinik und drama- bei aller Anerkennung des bon sens in dem beklagten Artikel felbst zugab. Er soll sich dadurch aber immerhin des Auf tischer Verve. Das zahlreich versammelte Bublifum folgte mit doch einige formal beleidigende und übertreibende Ausdrücke ruhrs" schuldig gemacht haben und in Anbetracht der Gefährlich größter Spannung und lebhaftem Interesse dem Gange der eben darin finde, die unter allen Umständen bestraft werden müßten. teit, welche dergleichen Zusammenrottungen in sich bergen, wurde fo interessanten als pikanten Handlung und brach nach beiden Gin anderes Mitglied des Gerichtshofes fügte hinzu, daß der Angeklagte zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Theilen des Vortrags in einen lang anhaltenden Beifall aus. Harden durch sein Eingehen auf den Bergleich seiner Es folgte dem Vortrage noch ein gemüthliches Beisammensein, prinzipiellen Stellung teineswegs präjudizire; den Kampf Wieder Einer. Der Handelsmann Gustav Balte, ein dem beizuwohnen wir leider verhindert waren. gegen die von ihm angefochtenen Mißstände der Presse gefährlicher Zuhälter, wurde gestern durch Urtheil der zweiten tönne er trotzdem fortsetzen. Nach diesen richterlichen Erläuterungen Strafkammer des Landgerichts 1 wegen Kuppelei, Bedrohung Der am Donnerstag früh verhaftete Schuhmacher willigten die Beklagten in den Vergleich. und Körperverlegung zu vier Jahren Gefängniß und fünfAdamczak wurde am Freitag, Nachmittags 5 Uhr, wieder ent Diefe Richtigstellung übersende ich nicht sowohl um der Besjährigem Ehrverluft verurtheilt. laffen. Von den in Beschlag genommenen Schriften wurden zwei flagten, als um des Vorwärts" felbft willen, von dem ich weiß, Exemplare der Autonomie" Nr. 52 und 57, zwei Broschüren daß er jedes Unrecht, das unwissentlich in seinen Spalten be betroffen, welcher gestern vor der dritten Strajtammer des Lands Ein herbes Geschick hat den Kaufmann Hermann Nudzio tommunistischer Bibliothek, fünf Flugblätter, Arbeiter im Soldaten gangen ist, zu fühnen sich beeifert. Wer die Schuld an dem rock" und neun Aufrufe einbehalten, dagegen wurden ihm ein wahrheitswidrigen Berichte trägt, vermag ich nicht festzustellen. gerichts I stand. Im März 1890 verkaufte Rudzio sein in der Buch„ Sibirien" von Kennan, eine Sammlung von ca. 300 aus Von den mir aus meiner gerichtlichen Braris persönlich bekannten mann Rannert. Er soll dabei dem Käufer verschwiegen haben, ländischen Postkarten und Couverts, zwei Privat Notizbücher, Berichterstattern wohnte keiner der Verhandlung bei. Hieraus, daß die Miethe vom 1. April ab nicht wie bisher 1000 M., ein Gremplar„ Das neue Sozialistengeset" und ein sozialistisches sowie aus dem ferneren Umstande, daß die Berichterstatter der Flugblatt, die auch beschlagnahmt waren, wieder zurückerstattet. verschiedensten Blätter den Bericht übereinstimmend bringen, diesen Umständen das Geschäft nicht gekauft haben würde, er sondern 1200 M. betrug. Rennert behauptete, daß er unter Zum Morde in der Kaiser Wilhelmstraße. Der Restau- möchte ich schließen, daß er von Klägerischer Seite präpariri hielt sich für geschädigt, und zeigte Rudzio wegen Betruges an. rateur Hörschleim ist Freitag Abend nach nahezu zwölfstündigem im guten Glauben verbreitet haben. und den Berichterstattern zugestellt worden ist, die ihn Der Leytere versicherte im Termine, daß er wohl dem Zeugen Verhör aus dem Polizeipräsidium entlassen worden; feine ein liebliches Sittenbild Es ist übrigens Rennert von der Miethssteigerung Mittheilung gemacht habe und berief sich außerdem auf das Beugniß Des Sauss der sehen, daß H. am Mordtage gegen 7 Uhr früh über die Straße dem Käufer den neuen Miethskontrakt Berleumder durch gerichtliche Verhandlung zerfchmettern. verwalters, gegangen fei! Diefe Behauptung hat sich aber als eine Züge Dann hindert er nach Sträften den Wahrheitsbeweis für die ihm vorgelegt, in welchem die Miethe bereits auf 1200 M. herausgestellt, da durch nicht weniger als acht Zeugen bestätigt nachgesagten Verschuldungen. Sobald aber dieser Wahrheits- den Kontrakt unterschrieben habe, ohne ihn genau verzeichnet Der Zeuge Rennert erklärte, daß ist, daß H. zu der Zeit bis zur Auffindung der Leiche auf dem beweis doch in bedrohliche Nähe rückt, wird tapfer zum Rückzug lesen. Rudzio wurde auf die bestimmte Aussage des Beugen Sopha gelegen und geschlafen hat. geblasen. Endlich aber erscheint ein schmetterndes Siegesbulletin, es Monaten Gefängniß verurtheilt. Am Tage vor dem Ein blutiges Liebesbrama, das sich gestern Mittag ab. welches nur an dem kleinen Fehler leidet, daß es die Sache Rennert hin für überführt erachtet und wegen Betruges zu vier spielte, wird von der„ Bost" in folgender Weise berichtet: In gerade auf den Kopf stellt. Als" Richter und Dichter" wird Herr Strafantritt unterbreitete der Berurtheilte seinem Bertheidiger, dem Hause Reinickendorferstr. 46 wohnt eine Familie Schröder. Wichert, der Führer der Kläger , in seinen Freundeskreisen ge dem Rechtsanwalt Plaschkauer, eine Anzahl neuer EntlastungsDie Schwester der Frau ist verlobt und wollte, nachdem das feiert, und wahrhaftig! mit einer anmuthigeren Mischung von ftandesamtliche Aufgebot bereits stattgefunden hat, sich am zweiten Jurisprudenz und Poesie hat die fittliche Entrüstung des Kapita- momente, auf Grund deren der Vertheidiger den Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens ftellte. Der Antrag hatte Er Osterfeiertage verheirathen. Das Verhältniß wurde jedoch vor lismus noch niemals ihre beliige Sache versochten. folg, Rudzio hatte aber bereits 14 Tage im Gefängnisse gesessen, Kurzem durch einen jungen Mann gestört, zu dem die jetzige freundlichem Gruß Ihr F. Mehring. als seine Freilaffung erfolgte. Bei Beschaffung des Entlastungs materials für die zweite Verhandlung hatten die Rudzio'schen Gheleute das Unglück, daß einer der Entlastungszeugen sie der Anstiftung zum Meineide bezichtete, sie wurden dieferhalb in Untersuchungshaft genommen und erst nach vier Wochen entlassen, nachdem die neue Anklage fallen gelaffen worden war, weil sich das Haltlose der Bezichtigung herausgestellt hatte. Dann wurde Rudzio in der Betrugsfache noch einmal in Haft genommen und nach nochmaliger Verbüßung von 14 Tagen auf die Beschwerde feines Vertheidigers wieder entlassen.
aus
Giftirung war erfolgt, weil ein Ronkurrent angab, er habe ge- Süngst ertlärt der Verein„ Berliner Breffe", er werbe feine be der kapitalistischen Welt.
der Stelle.
Mit
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zu
In der erneuten Verhandlung wurde Rudzio dann auch vom Vergehen des Betruges freigesprochen.
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Braut früher in Beziehungen gestanden hat. Die Braut nahm Im Prozeß Polfe drehte sich die gestrige Verhandlung um schließlich diese Beziehungen wieder auf, wandte dem früheren die Beweisaufnahme betreffs der Rourstreibereien des Angeklagten. Bräutigam ihre Neigung wieder zu und erklärte dem jezigen Eine große Anzahl Notizen, welche die Vertheidigung anführt, Verlobten, das Verhältniß zu ihm lösen und den andern heirathen foll beweisen, wie unparteiisch das Polke'sche Börsen- Journal zu wollen. Der verschmähte Liebhaber wurde durch diese Erklärung feine Rathschläge ertheilt hat. so aufgebracht, daß er beschloß, mit seiner Braut lieber zu sterben, als sie einem Anderen zu überlassen. Als die Braut heute Mittag Wegen Vergeheus gegen die Konkurs- Ordnung standen gegen 112 Uhr mit ihrer Mutter zu der Schwester in der gestern die Kaufleute Sally und Adolf Löwenthal vor der Reinickendorferstraße zu Besuch tam, lauerte der Zurückgesetzte vierten Straftammer des Landgerichts I . Die Angeschuldigten dem Mädchen auf und tödtete es im Hausflur durch einen eröffneten am 1. Ottober 1889 am Kölnischen Fischmarkt ein Revolverschuß. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst und Manufakturwaaren Geschäft. Schon nach anderthalb Jahren gab einen Schuß auf sich ab. Die entsegte Mutter suchte ihn wurde der Konkurs eröffnet. Es zeigte sich, daß die Buchführung von dem Vorhaben abzubringen. Der Selbstmörder brachte ihr eine höchst mangelhafte gewesen. Anfangs geriethen die An Um amerikanisches Rinderpökelfleisch, ein in den letzten jedoch ebenfalls einen Schuß bei, der sie schwer verletzte und dem geklagten in den Verdacht, daß sie große Posten Waare zum Jahren sehr beliebter Einfuhrartikel, handelte es sich in einer Anfie jetzt auch bereits erlegen sein soll. Schließlich richtete der Nachtheile ihrer Gläubiger bei Seite gefchafft und sich somit lage wegen Bergebens gegen das Nahrungsmittelgesen, die am junge Mann den Revolver nochmals gegen fich und feuerte zwei des betrügerischen Bankrotts schuldig gemacht hatten. Dieser Mittwoch vor der dritten Strafkammer des Landgerichts L. gegen Schiffe ab, der dritte, in den Mund gerichtet, tödtete ihn auf Verdacht wurde beseitigt, als die Angeklagten nachwiesen, die Kaufleute Hermann Mattner und Wilh. övermann daß ein Kaufmann Hentschel in Frankfurt a. D. einen verhandelt wurde. Die Angeklagten betrieben bis zum 1. Juni großen Theil des Waarenlagers gekauft hatte, wie der Bücher vorigen Jahres in der Lindenstraße ein Fleischwaarengeschäft ge Der Kellner Herr Louis Ebert, Oranienstr. 188, früher revisor Bierstedt meinte, zum halben Preis des Fakturenwerths. meinschaftlich in der Weise, daß Mattner den Einkauf besorgte, Redakteur des Kellnerfachblattes„ Der Gastwirthsgehilfe", ersucht Sonst sei es faum möglich, daß die Angeklagten in der furgen während Hövermann den Detailverkauf leitete. Am 1. Juni trat uns mitzutheilen, daß er mit dem Arbeiter" Ebert, welcher im Reit des Bestehens ihres Geschäfts eine Unterbilang von etwa Mattner aus und Hövermann blieb alleiniger Inhaber. Berliner Straßentrawall- Prozeß zu drei Jahren Gefängniß ver- 90 000 m. haben konnten. Ein Theil der Waaren war lomm 2. Juni wurde aus dem Geschäfte ein halbes urtheilt wurde( siehe„ Borwärts" Nr. 68 vom 20. März 1892), bardirt worden, wie viel und für welchen Preis ließ sich aber Pfund Rinderpökelfleisch verabsolgt, welches der Polizei nicht identisch ist. E2 Einschreiten Veranlassung gab. aus den Büchern nicht ersehen. Die Angeklagten müssen ein zum Polizeibericht. Am 6. d. M. Nachmittags wurde ein ziemlich luxuriöses Leben geführt haben. Sally Löwenthal hatte dem Hövermann'schen Geschäft ca. 100 Pfd. Fleisch beschlag7 jähriges Mädchen vor dem Haufe Raiserstr. 39/40 von einem Antheil an einem Renupferd und das Konto des Angeklagten nahmt, dessen Zustand jeder Beschreibung spottet. Es war durch übermäßig schnell fahrenden Schlächterfuhrwert überfahren und Adolf Löwenthal war mit 6900 M. für Haushaltungskosten für weg in Fäulniß übergegangen und enthielt im Innern Höhlen, fehr schwer verlegt. Das Kind wurde nach dem Krankenhause ein Jahr belastet. Bei Gründung des Geschäfts hatten die mit Maden angefüllt waren. Aus dem Umstande, daß die am Friedrichshain gebracht. Am 8. d. M. Nachmittags wurde die Angeklagten nach der Eröffnungsbilanz zufammen 5000 M. Maben todt waren, wurde, geschlossen, daß das Fleisch dieselben der Arbeiter Bauer auf dem Hofe des Grundstücks Weidenweg 20, eingefchoffen, ihre Privatschulden betrugen aber eine höhere fchon enthalten hatte, bevor es eingepötelt worden war. Der als er in eine dort aufgeworfene, etwa zwei Meter tiefe Grube Summe und nach Eröffnung des Geschäftes wurden diefe Privat- Genuß derartigen Fleisches mußte nach dem Gutachten des Kreissprang und hierbei eine der Steifen herabriß, durch das schulden der beiden Juhaber von der Handelsgesellschaft über- Physikus, Sanitätsrath Dr. Mittenzweig, Magen- und Darmnachstürzende Erdreich verschüttet und an den Beinen so be- nommen. Danach hatten die Angeklagten das Geschäft schon mit fatarrh hervorrufen. Der Angeflagte Mattner behauptete, daß deutend verlegt, daß seine Ueberführung nach dem Lazarus einer Unterbilang angefangen. Die Gläubiger werden nach dem er das Fleisch, eine Zonne, bie etwas über 2 Bentner enthielt, Krankenhause erfolgen mußte. An der Ecke des Grünen Gutachten des Konkursverwalters nur einen geringen Prozentsaz im Februar von einer Bremer Firma gekauft und das Pfund Weges und der Andreasstraße gerieth zu derselben Zeit ein etwa aus der Masse erhalten. Der Staatsanwalt beantragte gegen mit 53 Pf. bezahlt habe. So lange er Inhaber des Ge 3 jähriges Mädchen unter die Räder eines Arbeitswagens und den Angeklagten Sally Löwenthal zwei Monate, gegen schäfts sei, sei die Waare gut gewesen, man müsse in Amerita Der Gerichts die untere Hälfte der Tonne mit der verdorbenen Waare anerlitt außer einem Bruch des Oberschenkels bedeutende Verletzungen Adolf Löwenthal sechs Wochen Gefängniß. am Ropfe, so daß es nach dem Krankenhause am Friedrichshain hof ging weit über den Antrag des Staatsanwalts hin- gefüllt haben und dies lag außer seiner Berechnung. Der gebracht werden mußte. Vor dem Hause Langestr. 36 fand aus, da die Handlungsweise der Angeklagten hart an betrüge Staatsanwalt hielt den Angeklagten Mattner auch für hinreichend Nachmittags zwischen den obdachlosen Arbeitern Krohn und John rischen Banfrott grenzte. Sally Löwenthal wurde zu se ch 3, entlastet und beantragte gegen denselben die Freisprechung, gegen Hövermann dagegen zwei Monate Gefängniß. Der Gerichtshof eine Schlägerei statt, wobei Letterer durch einen Messerstich im Adolf Löwenthal zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt. war dagegen der Ansicht, daß auch der Angeklagte Mattner Geficht schwer verlegt wurde. Er wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht und der Thäter verhaftet. Abends övermann dagegen zu drei Monaten Gefängniß verfahrlässig gehandelt, derselbe wurde zu einem Monat, sprang ein Monteur, gegenüber dem Generalstabsgebäude, in die urtheilt. Spree , wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser gezogen und nach der Charitee gebracht. Um 8. d. M. und am darauf folgenden Morgen fanden sieben Brände statt.
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Gerichts- Beitung.
Soziale Leberlicht.
der Kaufmann Georg Köhler vor der vierten Stra tammer Unter der Auflage des schweren Diebstahls stand gestern des Landgerichts I . Der Fabrikant Galli hatte den Angeklagten am 1. Januar 1890 als Sozius angenommen: Röbler batte feine baare Einlage zu machen, sondern nur seine Arbeitskraft dem Geschäfte zu widmen, wofür er ein Gehalt von 200 Mark pro Monat erhalten follte. Gewinn und Verlust sollte zwischen den beiden Inhabern getheilt werden. Die Erwartungen, welche Galli an feinen Sozius geknüpft hatte, gingen feineswegs in Erfüllung, am Jahresschluß stellte sich nicht nur fein Gewinn, 8 Schuittarbeiter der Firma Goliafch u. Ko., Berlin , sondern ein Berluft von ca. 14 000 Mark heraus. Das folgende Sebastianstr. 61( Metallwaaren- Fabrik und galvanoplastisches Zu unserm vorgestrigen Berichte über die Prozeßver. Jahr hatte ein ebenso ungünstiges Ergebniß, Galli fab ein, daß es Justitut), haben gestern die Arbeit eingestellt, weil ihnen eine so nicht weiter gehen könne und ließ feinen Sozius merken, daß er Bohnreduktion von 15-20 pCt. zugemuthet wurde, nachdem sie handlung: Verein Berliner Presse" gegen Harden- Stilke geht uns folgende Bufchrift zu: Abgesehen von der tendenziösen daran denke, das Gesellschaftsverhältniß zu lösen. Am 4. No erst vor Kurzem eine solche von 10-20 pet. über sich hatten ervember v. J. war der Angeklagte plöglich verschwunden. Galli gehen lassen. und mehrfach unrichtigen Darstellung des Ganges der Verhand stellte fest, daß ein Behältniß des Geldschranks mittelst Nachlung, enthält namentlich der letzte Satz des Berichts eine grobe schlüssel geöffnet worden war. Der darin aufbewahrt gewefene Der Streit in der Baumwoll Spinnerei Unwahrheit, indem er als fachlichen Kern des abgeschlossenen Baarbetrag von 8800 M. war entwendet. Köhler, der sich nach Lampertsmühle soll nach einem Kaiserslauterer Telegramm Bergleichs angiebt, daß die Beklagten ihr Unrecht bedauert" hätten. Davon steht nicht nur nichts in bem protokollirten Ber- talien begeben hatte, wurde steckbrieflich verfolgt und nach drei des Herold'schen Bureaus beendigt sein. Monaten ergriffen. Im gestrigen Termine bestritt der Angeklagte gleiche, sondern die Beklagten haben nicht einmal mündlich irgend zwar nicht, das Geld genommen zu haben, wohl aber die Rechts Für Böttcher! In Harburg find Maßregelungen vor wie ein Bedauern ihres Unrechts" ausgedrückt; der Gerichtshof widrigkeit. Er will allen Grund zu der Befürchtung gehabt gekommen, weshalb um strenge Fernhaltung des Zuzuges er hat ihnen auch mit feiner Silbe eine derartige Zumuthung ge- haben, stellt; ja selbst der Anwalt der Kläger hat sich feineswegs zu vortheilen würde, außerdem müsse er die Richtigkeit der daß Galli ihn bei der Auseinandersegung über- fucht wird. einer derartigen Forderung aufgeschwungen, die nach Lage der von Galli aufgestellten Bilang in Zweifel ziehen. Er wollte des Firma G. Bilhain u. Ro. in Limbach- Nußdorf Der Streif ber Färber und Appretur Arbeiter der Dinge von seinem Standpunkte aus geradezu komisch gewesen Glaubens gewesen sein, daß ihm noch ein Guthaben von etwa Firma C. Wilhain u. Ko. in Limbach- Nußdorf sein würde. Ich habe der Verhandlung von Anfang bis zum 5000 M. zustehe. Aus dem Gutachten des Bücher- Revisors( S. Altenburg) dauert fort. Buzug ist daher strengstens Ende im Zuhörerraum beigewohnt und schicke ihrer nachfolgenden Bierstedt und der Vernehmung des Beugen Galli gewann der fernzuhalten. Alle Briefe und Sendungen sind zu richten an - Stizzirung zum Berständnisse voraus, daß in der Verhandlung Staatsanwalt die Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten Louis Meinig, Limbach, Feldjtr. 1. Louis Meinig, Limbach, Feldstr. 1. bem des Schöffengerichte die Erhebung Wahr und beantragte gegen denselben ein Jahr Gefängniß. Das Urtheil heitsbeweises an dem Einspruche ber In Altwaffer stellten, wie die Boff. 8tg." mittheilt, die Kläger lautete auf neun Monate Gefängniß, wovon zwei Arbeiterinnen der Zielscher Porzellanfabrit ( Rammergerichts- Rath Wichert und Genoffen) bezw. ihres Monate durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt er wegen der neuen Arbeitsordnung die Arbeit ein. Bertreters, des Rechts Anwalts Friz Friedmann gescheitert war und daß die Beklagten ihre Berufungsschrift haupt- achtet wurden. fächlich darauf begründet hatten, daß ihnen doch der WahrheitsAus Bradford meldet ein Telegramm des„ S. T.-B.": Harte Strafe. Wegen Aufruhrs, Widerstands gegen die Die Färbereibefizer Bradfords fündigten den 6000 beweis( in einer reß verfolgung, die wegen Breß beleidigung Staatsgewalt und Nichtbefolgung einer Aufforderung eines Be- ftreifenden Arbeitern die Schließung sämmtlicher Färbereien an, von einem Preẞ verein eingeleitet war!) nicht abgeschnitten amten hatte sich der Arbeiter Hermann Träger vor der zweiten falls der Ausstand nicht sofort aufhöre. Die Arbeiter hielten werden dürfe. In der gestrigen Berhandlung erklärte nun der Straftammer des Landgerichts 1. zu verantworten. Am Abende Borsigende der Berufungskammer von vornherein, daß der des 26. Februar hatte die Schußmannschaft an der Ecke der darauf eine Massenversammlung ab, in der beschlossen wurde, Wahrheitsbeweis allerdings den Beklagten zugebilligt werden Rosenthaler- und Weinmeisterstraße einen schweren Stand. sofort in den allgemeinen Ausstand einzutreten. müsse. Insbesondere müffe unter Beweis gestellt werden, 11. A. Gine nach Tausenden zählende Menschenmenge hatte fich In Sachen der Gewerbegerichts- Wahl wird uns aus durch Bernehmung des Chefredakteurs der Magdeburgischen dort angesammelt, welche Drohungen ausstieß, die Schaufenster 31n berichtet, daß zufolge einer Verfügung des Ober- Bürger Zeitung", ob das Borstandsmitglied des Vereins Berliner zertrümmern und die Läden plündern zu wollen. Bergebens meisteramts alle zur Beit Arbeitslofen von der Wahl Presse" Herr Julius Schweiger, an verwerflichen forderte die Schuhmannschaft die Menge auf, auseinanderzugehen. ausgeschloffen wären. Da wir den Wortlaut der Ver Gründungen betheiligt gewesen sei. Der Vorsitzende fragte des Einer der Schi hleute stand neben dem Angeklagten, von dem er fügung nicht in Händen haben und auch die Einrichtung des halb den Bertreter der Kläger , ob er nicht auf die Klage, soweit den Ruf zu hören glaubte:" Haut die Blauen nieder!" Der Kölner Gewerbegerichts nicht fennen, wiffen wir nicht, ob sich der p. Schweißer sie angenrengt habe, verzichten wollte. Der Schuhmann ergriff den Angeklagten, welcher sich losriß und die gegen jene Maßregelung der Arbeitslosen mit Erfolg Beschwerde Rechtsanwalt Friedmann erweiterte diese Anregung dahin, Flucht ergriff. Der Schußmann verfolgte ihn, zog den Säbel erheben läßt. Jedenfalls aber wäre die Verfügung eine neue daß er im Sinne feiner Mandanten zu handeln glaubte, wenn und hieb den Flüchtenden nieder. Erheblich verwundet wurde fatirische Jülustration zur Sozialreform von oben. er sich zu einer völligen Begleichung der Sache bereit erklärte; der Angeklagte
vor
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der Sanitätswache gebracht. Im
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als Vergleichsmodus schlug er vor, daß Harden und sein Mit gestrigen Termine erklärte derselbe, daß daß er das Opfer An die organifirte Arbeiterschaft Deutschlands ! beklagter eine fleine Summe, beide zusammen etwa 100 m., an eine einer Personenverwechselung geworden sei. Nicht er habe Werthe Genossen! Zwei Jahre find verflossen, feit wir mit wohlthätige Anstalt zahlen sollten. Auf die entsprechende Frage des den aufreizenden Ruf gethan, sondern ein neben ihm Eurer Silfe die Arbeiter- Rontrollmarte als Rampfmittel für Borsigenden weigerte sich Harden, auf einen Vergleich einzugehen, ſtehender unbekannter Mann. Er sei aus Neugierde mit seinem unsere Branche eingeführt haben; in dieser Zeit haben wir ca. da ihm die Personen der Kläger gleichgiltig und fast durchweg Schwager und seiner Schwägerin bei dem Menschenhaufen stehen 800 000 Stüd Marten an verschiedene Fabritanten ausgegeben.