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Politische Uebersicht.

Berlin , den 12. November. Der Fortgang der Zollberatung.

hatte, ihre Pflichten zu erfüllen und sich den Vorschriften der s

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Ausland. Der neue Nationalrat.

Bom indirekten Wahlsystem. Universität unterzuordnen, wandte er sich mit großer Strenge gegen Welche Blüten das Vormundschafts- Wahlsystem zeitigt, zeigte sich die ausländischen Studenten. Prof. Gierke warnte die Ausländer, auch jetzt, wie uns aus Hessen geschrieben wird, bei der dortigen bis atasemifce Breigt alle sorberingen bet nibuhan. Sandtagswahl. Zur Wahl des Abgeordneten im Streife Groß- Uin­sondern streng und unbedingt alle Forderungen der Universitäts- stadt- Dieburg waren 38 Wahlmänner erschienen, von denen im ersten Die fachlichen Beratungen des Reichstags treten angesichts statuten zu erfüllen und die öffentliche Ruhe und die Wahlgang 16 ihre Stimmen dem ultramontanen Kandidaten, Staffen­des Geschäftsordnungs- Umsturzes start in den Hintergrund. gefegliche Ordnung eines Landes, das sie so gaft rendant lebel Dieburg gaben. Der liberale Realschul- Direktor Am Mittwoch wurde an Stelle des schweigsamen Ver- freundlich empfange, nicht zu stören." Dr. Lahm- Groß- Umstadt erhielt 13 Stimmen und der antisemitische Legenheitsführers der Konservativen, v. Normann, sein Fraktions- oder gar die gesetzliche Ordnung des Deutschen Reiches durch aus- fich aber beim zweiten Wahlgang? Es ist bisher nicht bekannt geworden, daß die öffentliche Ruhe Standidat Landwirt Haud- Schaafheim nur 9 Stimmen. Was zeigte tollege Himburg zum Schriftführer gewählt. In der Debatte ländische Studenten gestört worden wäre. Die Nede des Rettors auf einmal die liberalen Wahlmänner auf ihren Da verzichteten über den Zolltrieg- Paragraphen 8, die noch eine geraume Weile liegt sich würdig jenen Aften der gerühmten deutschen Gast- Kandidaten, da die Antisemiten Miene machten, Wahlenthaltung zu fortgesetzt wurde, hielt Herr Dr. Beumer eine wütende Kampf- freundschaft an, die die russischen Studenten auch im Auslande der üben, und um nur ja den wie den Beelzebub gehaßten Ultramon rede gegen die Yankees und bekannte sich als Urheber einer väterlichen Fürsorge ihrer Polizei unterstellt und ihnen in der tanen, dessen Sieg dan unvermeidlich gewesen wäre, nicht fiegen zu der unsinnigsten Bestimmungen dieses Paragraphen. Aus- Richtung gegen Sibirien bis an die Grenze freie Fahrt gesichert lassen, werfen sie sich dem Antisemiten in die Arme. ländische Waren sollen unter Umständen denselben Zöllen und haben. Herr Hauck, der die wenigsten Stimmen im Kreise erhielt, wurde da­Zollabfertigungs- Vorschriften unterworfen werden, die im Ur- Ein Verein der Fürstinnen zur Hebung der Sittlichkeit ist von durch mit 22 Stimmen gewählt und der reine unverfälschte Bolts­sprungslande auf deutsche Waren Anwendung finden. Das der Prinzessin zu Hohenlohe Schillingsfürst ins Leben wille tam dadurch großartig zur Geltung. bedeutet also, daß unsre Zollbeamten ungefähr alle Sprachen gerufen worden. Ihm gehören 71 hochadlige Damen an, darunter Ein andres Bild aus dem Kreise Offenbach- Land zeigt aber noch der Welt beherrschen und in alle Geheimnisse aller Zolltarife wei stöniginnen, 35 Fürstinnen aus regierenden und 34 aus vor- häßlichere Seiten dieses Schacher- Wahlsystems. Obwohl die Centrione eingeweiht sein müssen. mals reichsunmittelbaren Häusern. Liberale Nörgler meinen, die leute den ersten Wahlgang durch ihre Abwesenheit verhindert haben, so Fürstinnen hätten sich lieber bestehenden Vereinigungen anschließen besteht doch nicht die geringste Aussicht, daß dem Genossen Orb bi lieber bett Molkenbuhr machte darauf aufmerksam, daß es mit sollen, statt ihre eignen Wege zu gehen. Wir glauben, dieser An- Offenbach der Sieg entrissen wird. Da versuchen nun die auf Treu einer solchen Ausbildung unsrer Zollbeamten zu Virtuosen ficht entschieden widersprechen zu müssen. Offenbar richtet sich das und Ehrlichkeit patentierten Centrumschriften, unsren Genossen der Zollchikane doch gute Wege haben würde und der Vor- Bestreben der Damen dahin, die Sittlichkeit in den ihnen zum Verräter an der eignen Sache zu machen. Als fchlag zu Blamage Deutschlands vor aller Welt führen na hefteben den bien eine Wieder­aristokratischen Kreisen zu letztes Mittel wurde versucht, den bisherigen socialdemokratischen müsse. Dieselbe Anschauung vertraten die Herren Gothein fördern. Das vorausgefeßt, dient ihr Sonderverein wirklich dazu, Abgeordneten des Streifes, Genossen Rau- Mühlheint, der eine Wieder­Dieselbe Zinigauung bezitaten die heuren 3o the förbert. Das und Brömet, und auch Herr Fisch bed schloß sich ihr einem lange empfundenen Bedürfnis abzuhelfen.- wahl abgelehnt hatte; zur Annahme einer neuen Kandidatur an, der einen Augenblick verringerter Wachsamkeit Richters Ungerechtfertigte Verhaftungen. Zum Fall Lampke macht am Donnerstag stattfindenden Wahl zu bewegen. Ja, man machte benutzte, um sich zum allseitigen Erstaunen an dieser Debatte das Berliner Tageblatt" darauf aufmerksant, daß das Gericht nach hier und da Andeutungen, daß Rau der Sache nicht ganz abgeneigt sei, da die Centrumswahlmänner für ihn stimmen würden. zu beteiligen. § 427 der Strafprozeßordnung in einer Privatklagesache einen im Man hoffte wohl unsere Genossen uneinig zu machen, um dann Die Mehrheit ließ sich durch die guten Gründe der Hauptverhandlungstermine ausgebliebenen Angeklagten neu vor davon profitieren zu können, denn wenn eine Spaltung bei unsern Minderheit natürlich nicht beirren, sie lehnte sämtliche social- führen, niemals verhaften lassen darf. Herr Tampke könne demnach Genossen einträte, würde der Sieg des Centrumskandidaten nicht demokratische und freisinnige Amendements ab, wobei sie eine den betreffenden Richter für den Schaden, der ihn durch eine Ver- völlig von der Hand zu weisen sein. Genosse Rau, dessen Frau namentliche Abstimmung zu passieren hatte, und nahm die haftung erwachsen fei, civilrechtlich verantwortlich machen. Ueber eine merkwürdige Verhaftung weiß auch die Livv. Landes- man für diesen unsauberen Plan zu gewimen suchte, hat den Herren Fassung der Kommission unverändert an. zeitung" zu berichten. In Detmold wurde der vierzehn da er öffentlich erklärt, daß er hoffe, daß ihn wohl kein sozialdemo= aber das Concept in gehöriger Weise verdorben, Die Debatte über den sehr umfangreichen und verfährige Sohn eines Maschinenmeisters am Dienstag voriger fratischer Wahlmann einer solchen Schurterei für fähig halte.- Die schlungenen Baragraphen 9, der die Einfuhrscheine Woche plöglich auf Veranlassung der hannoverschen Staats- frommen Herren müssen sehr niedrig von Socialdemokraten und und Transitlager behandelt, wurde durch einen gewalt anwaltschaft wegen Straßenraub berhaftet, weil er in samen Schlußantrag beendet. In die Firma für Schluß- Hannover einem zehnjährigen Jungen ein Fünfzig- Pfennig- ihrem Solidaritätsgefühl denken, ein bedenkliches Zeichen dafür, was anträge ist übrigens au Stelle Rettichs Herr v. Normann ein- trokdem der stuabe tags zuvor bei seiner Arbeit einen Unfall ftüd abgenommen haben sollte. Die Berhaftung erfolgte, fie ihren eigenen Genossen zutrauen. trotzdem der Knabe tags zuvor bei seiner Arbeit einen Unfall Zu wünschen bleibt, daß der neue Landtag mit einem Wahlrecht, getreten! Die gemischten Transitlager sollen nach dem Entwurf erlitten hatte und infolge dessen nur mit Hilfe von Stöden das so korumpierend wirkt, min endlich einmal reinen Tisch zu macht. Die gemischten Transitlager sollen nach dem Entwurf gehen konnte. In der Untersuchungszelle verschlimmerte sich sein fünftig nur im Falle des dringenden Bedürfnisses anerkannt Bustand so, daß der Gefangenarzt die Ueberführung des Kranten in werden. Wir beantragen, diese Einschränkung zu streichen, das Landkrankenhaus anordnete. Die erste amtliche Mitteilung über weil die Gefahr dringend ist, daß hierbei nach Gunst den Verbleib ihres Sohnes erhielten die Eltern erst am Sonnabend; vom und Mißgunst verfahren wird. Selbst wenn der Krankenhause erging nämlich an sie das Ersuchen und ihre Erlaubnis Zürich , 10. November.( Eig. Ber.) Die gestern stattgefundenen Bundesrat für bestimmte Orte gemischte Transitlager grund zur Vornahme einer Operation an ihrem Sohne. Der Zutritt legten Nationalrats- Stichwahlen, an denen nur noch zwei Social­fäßlich zuläßt, tann doch fortwährend der Handel durch die zu dem Kranken blieb ihnen aber noch immer versagt. Erst als der demokraten beteiligt waren, brachten uns nach einer vorausgegangenen Frage beunruhigt werden, ob die bestehenden Lager nicht auf Fall dem Amtsgerichtsrat Eberhardt geschildert wurde, erteilte dieser außergewöhnlich heftigen Wahlbewegung im Stanton St. Gallen den Frage beunruhigt werden, ob die bestehenden Lager nicht aufbereitwillig einen Erlaubnisschein zum Besuch des Patienten. Der Sieg unfres Genossen Brandt, der mit 5108 gegen 5069, also gehoben werden sollen, geschweige denn, daß neue erlaubt Junge liegt jetzt schwer trant danieder, und es ist noch fraglich, ob mit einer Mehrheit von 39 Stimmen gewählt worden ist. Im ersten werden. Wie dringend notwendig aber die gemischten Transit- er mit dem Leben davon konunt. asgii springstid Wahlgange hatte Brandt 4731, sein Gegner 4557 Stimmen erhalten. Lager für die Getreideversorgung sind, wie ihre Aufhebung den Weswegen wurde der arme Junge, der sich kaum auf Stöcken Den Ultramontanen kann das Zeugnis nicht versagt werden, daß sie Handel vertreiben und Tausende von Arbeitern brotlos machen fortbewegen konnte, verhaftet. Etwa wegen Fluchtverdachts? simit feltener Bündnistreue zu dem socialdemokratischen Kandidaten würde, wiesen Haase und Dreesbach für Königsberg und Manu- Ein polnischer Wahlverein für Schlesien , dem sofort 150 Mit gestanden und dessen Wahl ermöglicht haben. Hätten die Demokraten heim überzeugend nach. glieder aus allen Orten Oberschlesiens beitraten, twurde am im zweiten Wahlkreise des Kantons Zürich ebenso nach der Parole Den Bündlern freilich genügt diese von der Kommission Montag, den 10. November, in Gleiwitz begründet. Die ihrer Presse für unsren Genossen Ernst gestimmt, so wäre er zweifellos getroffene Beschränkung ebensowenig wie die neu eingeführte Eröffnungs- Versammlung nahm scharf gegen das Centrum ebenfalls gewählt worden, während er mit 4974 gegen 8954 Stimmen Verzinsung der Zollkredite. Sie beantragen die gemischten Stellung, ebenso gegen die polnische und deutsche Socialdemokratie. feines Gegenkandidaten unterlegen ist. Es gehören also die fünf Nationalräte dieses start industriellen Kreises mit etwa Tranfitlager ganz zu beseitigen und die reinen Transitlager Aber auch die Se a tolik" Richtung unter den oberschlesischen nur in den deutschen Seestädten zu gestatten. Herr Dr. Hahn Polen, welche die Verbrüderung mit den Centrum befürwortet, 15 000 Fabritarbeitern der raditalen Geldsackspartei an, während Und dann schwindeln weiter von ihrem frei­- ober- willigen verteidigte diesen Antrag und behauptete, daß die Transitlager erhielt eine scharfe Absage. Es handelt sich wahrscheinlich um die Arbeiterschaft leinen Vertreter hat. die Getreide Preisbildung ungünstig beeinflußten und dem Richtung. Der Verein tritt sofort in Attion und wird dem ober- den die liberale Partei mit einem schamloſen Terrorismus eine beachtenswerte Organisation der radikalen Gornoflazat- diefelben Radikalen Proporz" Aus dem St. Galler Wahlkampfe, Landwirte die Kalfulation umwürfen. Spekuliert der Landwirt, schlesischen Centrum bei den Wahlen viel Schmerzen machen.- dann nennt es Herr Dr. Hahn Kalkulation und hält es für Zwist im Centrum. Aus Krefeld wird uns berichtet: In liberalen Wahlkomitees an alle Unternehmer, patimmen zu ohnegleichen führte, ist erivähnenswert ein geheimes Cirkular des berechtigt; falfuliert aber der Getreidehändler, dann nennt Rheydt fand eine Versammlung des Centrumsvereins für den Wahl- Geschäften vorhandenen Angestellten( und Arbeiter) zukommen zu laſſen Herr Hahn es Spekulation und wirft es in den Abgrund. kreis M.- Gladbach statt, in der Stellung gegen den Brotwucher ge- und die Namen derjenigen, die ihnen als liberal gesinnt bekannt, Mit ihrem Spekulationsantrage werden die Bündler übrigens nommen werden sollte. Die Veranstaltung dieser Versammlung war besonders zu bezeichnen. Perfider kann eine Wahlbewegung nicht ge­wenig Glück haben. Schatzsekretär v. Thielmann behandelt den Centrumsgrößen im Kreise sehr unangenehm und sie beorderten führt werden. Der demokratische St. Galler Stadt- Anzeiger" war sie sehr von oben herab und Herr Herold vom Centrum einige katholische Geistliche nebst mehreren Hundert fanatische katholische in der glücklichen Lage, das Geheimcirkular betreffend Gesinnungs, zeigte ihnen ein böses Gesicht. Arbeiter, diese Versammlung zu sprengen. Kaum war die Ver- schnüffelei nach dem Wahltage veröffentlichen zu können. sammlung eröffnet, als ein Staplan, Dr. Hohns, Bureauwahl ver- Die focialdemokratische Nationalrats- Fraktion besteht nunmehr langte, weil dies in allen Centrumsversammlungen Usus wäre. aus 7 Mitgliedern gegen 4 im Jahre 1899 und zwar find die Ge Diefe offenbare unwahrheit denn in keiner Centrumsverfamm- wählten: Arbeitersekretär. Greulich und Stadtrat Bogel­lung wird eine Bureauwwahl vorgenommen noch freie Diskussion ge- fanger, beide in Zürich ; Dr. Studer Winterthur , bisher währt beantworte der Einberufer, indem er erklärte, er würde Bezirksvorsteher, hat aber nun als solcher demissioniert; Regierungs­die Bersammlung selbst leiten aber jedem Anwesenden unbeschränkte rat Scherrer St. Gallen; Paul Brandt Zürich , Redakteur Redefreiheit gewähren. Der Kaplan war mit der Erklärung des Grütlianer", gewählt in St. Gallen ; Dr. Bruftlein- Bern, nicht zufrieden und nun veranstalteten die treuen Schäfchen ein Advokat, gewählt in Basel ; Fabrikant Gschwind- Oberwil, ge­Geblöt, daß der überwachende Kommissar die Versammlung auflöfte. wählt im Stanton Baselland. Von den 7 Abgeordneten gehörten Gewißigt durch frühere Vorgänge, hatten die Einberufer gleich zwei Bogelsanger und Gschwind bereits vorher schon dem Nationalrat Lieber Schatz! Ich kann leider auch heut nicht zur Jagd in Versammlungen angemeldet und machte mun bekannt, daß eine an. Es ist eine kleine, aber träftige Schar und darf man erwarten, Lieben sein, ich muß vielmehr bei dem schönen Wetter als Stimm- Stunde später eine weitere Versammlung stattfinde. daß sie die von der ganzen schweizerischen socialdemokratischen Partei vich dienen auf Befehl der Juden und Judengenossen." at Die Versammlung wurde pünktlich eröffnet und der Referent von ihr erhoffte Attivität, Initiative und Energie in der Vertretung Der Brief eröffnet uns tiefe Einblicke in das Seelenleben der hatte sein Referat schon begonnen, als die katholischen Fanatiker der Arbeiterinteressen bethätigen werde. Zolljunker. Welche Frechheit dieser Juden und Judengenossen, daß unter Führung der Geistlichen aus dem katholischen Bereinshaus, Nach einer von mir gemachten vorläufigen Zusammenstellung die Gegner des Zollwuchers die Junker nicht dem edlen Waidwerk wo sie sich erquickt hatten, wieder eintrafen. Eine Zeit lang hielten find die Parteien im neuen Nationalrat gegenüber dem vorher obliegen lassen und mithelfen, daß auch in ihrer Abwesenheit ihre diese Leute sich ziemlich ruhig, doch plötzlich wurde es dem Staplan bestandenen Verhältnis folgendermaßen vertreten: Dr. Hohns zu lang und er forderte den Vorsitzenden auf, dem Refe Zollprofite vom Reichstag fertig gestellt werden.- renten das Wort zu entziehen, weil er schon lange genug gesprochen. og a Radikale Lieben liegt im Regierungsbezirk Frankfurt a. D., dem Wahl- As der Vorsigende fich weigerte, einer solchen Forderung Folge zu treife Sternberg. d)

Die zahlreichen namentlichen Abstimmungen, die bei§ 9 noch vorzunehmen sind, wurden auf den unbekannten Tag vertagt, wo der Antrag Aichbichler Gesetz geworden ist.

Konservative Zollstimmungen.

Einem in diesen Tagen aus dem Reichstag abgesandten konser­bativen Brief entnehmen wir den folgenden erschütternden Not­schrei: odragloi gojdie

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leisten, sprang der Kaplan auf einen Stuhl. Dies war das Zeichen zum allgemeinen Standal, denn jetzt ging ein Gebrüll und ein Lärm los, peals wenn die Hölle losgelassen würde, sodass der Ueberwachende Deutfches Reich. auch diese Versammlung auflöſte. Von den Wirkungen der Zettelabstimmung, wie sie der Antrag Deutschlands doch nicht erreicht, denn in einer Versammlung, welche Ihren Zweck haben die Männer vom katholischen Volksverein Aichbichler nach berühmten Pariser Muſtern einzuführen beber absichtigt, entwirft der Pariser Korrespondent der Voffischen 3tg." der Centrumsverein in M.- Gladbach abhielt, wurde beschlossen, bei absichtigt, entwirft der Pariser Korrespondent der Bosnischen 3tg." den Reichstagswahlen den offiziellen Centrumskandidaten christlich­in seinem Blatt ein artiges Stimmuungsbild. Zunächst stellt er fest, demokratische Kandidaten entgegenzustellen. daß die Einsammlung der verschiedenartigen Ja- und Nein- Zettel

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1902

1899

are end

105

84

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19 terdi

7

4

3

6

167

147

tramontane Konservative. 19617 Socialdemokraten jetoni Demokraten. 9nquit Total.

Unter den 105 Radikalen ist auch einer, der bisher der social­politischen Gruppe angehörte. Der Vergleich beider Zahlen zeigt, daß die Radikalen die neuen 20 Size vollständig für sich erobert

haben, während die Demokraten 2 Size verloren, die Ultra­montanen 1 gewannen, aber auch die Konservativeu 2 verloren haben, obwohl sie in Genf den Radikalen eine Niederlage bereiteten und von den 7 Mandaten derselben nur 2 überließen. Das ist der wohlverdiente Dank, den die Radikalen von der übrigen Genfer Bourgeoisie für ihre Staats- und Gesellschaftsretterei anläßlich des Generalstreiks mun ernteten. Zugleich mögen sie ihre politische Gfelei auch begreifen im Hinblick auf die Stimmenenthaltung der Arbeiter, mit deren Unterstützung sie wiederum gefiegt haben würden. Dabei haben die Arbeiter freilich ebenfalls ihren bisherigen einzigen

Destreich- Ungarn .

Der Einbruch ins Arbeiterheim. -st- Wien, 11. Rovember. Die standalöse Gewaltthat der

durch Diener nur bei gewöhnlichen Abstimmungen erfolgt. Bei Hakatisterei durch Grubenbeamte. Aus Beuthen wird uns namentlichen Abstimmungen erfolgt die Zettelabgabe auf der berichtet: Es scheint noch viel zu wenig bekannt zu sein, daß im ober­Tribüne und über Namensaufruf in alphabetischer Reihenfolge. schlesischen Induſtriebezirk auf Hütten und Gruben die Germani­Dabci passiert es, daß hundert bis hundertzwanzig sierung der polnischen Arbeiter durch ihre Beamten mit aller Kraft, anwesende Abgeordnete fünfhundert bis fünf- aber auch mit dem größten Ungeschick betrieben wird, das, wie alle hundertundfünfzig Stimmen abgeben! falsche Agitation, natürlich nur den Erfolg hat, den die germani Wenn unfre Schutzöllner gegen zu leichte französische Ware fierenden Beamten und ihre Auftraggeber nicht wünschen. Zunächst ein Einfuhrverbot erlassen würden, so wäre das immerhin eine an- bringen diese meiſt ſelbſt ſehr ungebildeten Germanisatoren und nehmbare Form von Heimatspolitik. Indessen soll das französische Hakatisten den Polen die auch beim Militär, wo sie das gelernt haben, Sig verloren, aber dafür die hoffentlich andauernde Abstimmungsverfahren in verschlechterter Form eingeführt werden. üblichen deutschen Schimpfworte bei; sie versuchen also, es dazu zu Einigung der Partei gewonnen, die die Garantie für fünftige Die wirkliche namentliche Abstimmung in Frankreich ist nicht nur bringen, daß die polnischen Arbeiter statt des polnischen piorunie" Siege bietet.- ein minder solides, sondern auch ein viel umständlicheres Ver-( Donnerwetter!) die Safernenschimpf- Bezeichnungen gebrauchen. fahren, als jene Form der namentlichen Abstimmung, wie sie bisher Sie sind aber auch in andrer Hinsicht hatatistisch thätig, ioie im deutschen Neidjstage geübt worden ist.- der folgende Fall zeigt: Jn Scherlaz, auf einer der dortigen Erzgruben, Wilhelm Laufer ist gestorben. Ein Feuilletonist mit reichlich ab war ein alter Häuer, der auf dieser Grube, wie es bisher auf allen oberschlesischen Gruben üblich war, jahrzehntelang beschäftigt ge geblaßten revolutionären Reigungen war er einst von Hohenlohe mesen war, plöblich entlassen worden. Der Grund zur Entlassung Wiener Polizei am Tage der Stichwahl in Favoriten ist heute im an die Spize der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" berufen war: Der alte Häuer hatte einer Frau seiner Nachbarschaft, die worden, um die müde Politik eines Kanzlers, dessen Kaiser fein deutsch gesprochen hatte, obgleich sie polnisch verstand, gesagt, sie solle abgeordnetenhause zur Sprache gekommen. Von unsern Genossen eigner Kanzler sein wollte, publizistisch zu vertreten. Er schrieb Feuilletons und nahm an, was man ihm aus den Ministerien schickte. polnisch sprechen und hatte dieser Rede wohl auch noch etwas zu ist natürlich eine Interpellation eingebracht worden, die der Der Antwort des Bon seinem gefügt. Er wurde hierfür wir brauchen nicht zuzufügen, weshalb Ministerpräsident natürlich sofort beantwortete. So vertrat er Flottenvorlage und Zuchthauskurs. Von seinem gefügt. Er wurde hierfür - mit vier Monaten( 1) Gefängnis be- Herrn v. Koeber ist deutlich zu entnehmen, daß er ganz ins Liberalismus hatte er weniger in seine neuen Amtsräume mit die Strafe sehr hoch war straft. Nach den vier Monaten der Gefängnishaft tam unser alter Luegersche Fahrwasser einschtvenkt: der so modern thuende Minister­genommen, als sein Nachfolger von seinem Scharfmachertum.- Häuer wieder zu feiner Arbeit auf seine Grube, er follte auch wieder präsident ist heute in Wiener Dingen nichts mehr als der Haus­Ausländer, Fremde find es zumeist, die unter uns gefäet den angenommen werden. Nur eine Bedingung stellte ihm die Gruben- fnecht des Lueger. Trozdem mußte der Ministerpräsident zugestehen, Geist der Rebellion. Man schreibt uns:" Am letzten Montag verwaltung: er sollte vor der im Zechenhause versammelten Belegz daß zu dem niederträchtigen Ueberfall tein wie immer geartetes wandte sich der Rektor Prof. Gierte, ehe er in der Aula der schaft in deutscher Sprache die Thatsache und den Grund seiner Kommando ergangen ist, daß vielmehr der Wache fofort Universität die Ceremonie des Handschlags vornahm, mit einer Bestrafung angeben; man wünschte eine hatatistische Demonstration. furzen, aber sehr energischen Rede an die hundert sich immatri- Unfer alter Häuer war fest; er gab die geforderte Erklärung nicht der Auftrag gegeben wurde, sich aus dem Hause, in das fie fulierenden Studenten, unter denen ungefähr 30 Ausländer waren, ab und- ist heute noch arbeitslos feit 13 Monaten. widerrechtlich eingedrungen war, zu entfernen. Obwohl damit Ministerpräsident Bolen, Russen, Italiener usw. Nachdem er die die Universität be- Das ist der Segen der Germanisation! bekennt, daß der Einbruch grund Und die Folge?- ziehenden deutschen Studenten in väterlichen Worten ermahnt Stärkung der Belenbewegung!- Tos geschehen ist, stellt er sich doch an, als ob Cr die

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