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Nr. 269. 19. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 16. November 1902.

Arbeiter Berlins  !

Heute von 12 Uhr mittags bis 8 Uhr abends werden in 16 Wahlbezirken die Arbeitnehmer- Beisiger zum Berliner   Gewerbegericht gewählt. Alles Nähere ist an andrer Stelle dieses Blattes bekannt gegeben.

Arbeiter, Parteigenossen! Thut Eure Pflicht, übt Euer Wahlrecht aus, helft bei den Wahlarbeiten.

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Lokales.

Ein Denkmal.

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In unsrer Haupt- und Residenzstadi Berlin  , die bekanntlich ,, doch noch mal die schönste Stadt der Welt werden" soll, ist ja in den letzten Jahren der Denkmalfegen ein bißchen groß gewesen. Er ift so reichlich ausgefallen, daß es nachgerade den Freunden wie den Gegnern der Denkmalswut gleia) tvenig darauf ankommen kann, ob Berlin   noch ein Denkmal mehr friegt oder nicht. Aber das Denkmal, das am morgigen Montag enthüllt wird, beansprucht ein besonderes Intereffe; denn es ist keins von den gewöhnlichen.

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Die Enthüllungsfeier wird, wenn das Programm nicht etwa noch im letzten Augenblick geändert wird, sich gleichfalls in bemerkens werter Weise von dem interſcheiben, wo ingrediare in bementenen

Besuch in der Irrenanstalt.

stalt. Wie sie sich freut, ihn wieder besuchen zu können! Wie ihre daß ihr Kind bereits am 13. Oftober in Prenzlau  Augen leuchten, wenn sie von ihm spricht! Ein guter Junge, ein gestorben sei; soeben fei die briefliche Mitteilung eingelaufen. hübscher Junge und trotz seiner Krankheit immer noch ein kluger Am 10. November also erfuhr die Waisenverwaltung, daß das Junge. Gerührt lauschest Du ihren Worten. Aber wenn Du hinaus: Kind am 13. Ottober gestorben war! Auch hier waren wieder vier kommst und in den gemeinsamen Saaf, in dem die Kranken ihre Be- ochen vergangen, che die Verwaltung die Todesnachricht suche empfangen, den guten, hübschen und immer noch fingen befam auch hier fonnte man der Mutter die Mitteilung erst in Jungen" erblickt, wenn Du sehen mußt, wie er gierig über Kuchen, Büdlinge, Pflaumen usw. herfällt und auf die Mutter schilt, daß sie nicht noch mehr gebracht hat, dann erschrichst Du über das Jammerbild, das sich Dir bietet. Wie blind doch Mutterliebe ist!

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genau dem Augenblick machen, wo sie beglückt ihr Kind in die Arme zustände! Wissen denn die Waisenväter nicht, was sie zu thun zu schließen gedachte! Das sind doch in der That unerhörte haben? Wir müssen auch hier wieder fragen: Hat der Waijenbater vier Wochen lang nicht nach dem Kinde gesehen, oder hat er die ihm Die Besucher und ihre Gaben werden in den Anstalten einer zugegangene Todesnachricht erst nach Wochen abgesandt? Die strengen Kontrolle unterworfen. Womöglich werden nur die nächsten Waisenverwaltung hat die Pflicht, fich offiziell hierüber zu erklären. Dieses nicht aus dem Staatssäcket und auch nicht aus dem Angehörigen und zu jeder Besuchszeit nicht mehr als drei Personen Eine Jugendschriften- Ausstellung findet auch in diesem Jahre im Privatportemonnaie des Königs errichtete Denimai verherrlicht zugelassen. Was mitgebracht wird, muß dem Aufsichtspersonal ge- Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15, statt. Wie wir hören, weder ein gekröntes Haupt, noch einen ordengeschmüdten Feld- zeigt werden. Speisen und Getränke, die dem betreffenden Kranten ist hierfür ein größerer Saal als im vorigen Jahre in Aussicht ge­Herrit. Keins von den gewöhnlichen Denkmälern ist es gerade schädlich werden könnten, werden zurückgewiesen, namentlich nonunen, weil sich der Andrang des Publiiums in den Abendstunden deshalb, weil es in einem gewissen Sinne eben doch ein gewöhn- Spiritnofen. Die Aufenthaltsräume der Stranten dürfen von den außerordentlich stark zeigte ind weil das ausgestellte Material fiches ift. Es gilt nämlich nur dent Andenken ganz fimpler Feuer- Besuchern in der Regel nicht betreten werden. Die Kranken werden, umfangreicher geworden ist. Zu den Büchern, die ausschließlich auf wehrmänner, derjenigen Mitglieder unsres Feuerwehrcorps, die soweit sie nicht bettlägerig sind, zu ihren Angehörigen in einen be- Grund des vom deutschen   Jugendschriften Ausschußfe( einer über in den fünfzig Jahren seit der Schaffung einer Berufsfeuerwehr fonderen Saal geführt, der während der ganzen Besuchszeit von Verzeichnisses beschafft werden, gejellen fich diesmal die vom Teubner­mehr als 40 deutsche Städte vereinigten Lehrervereinigung) aufgestellten für Berlin   in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen sind. scharf aufpassenden Wärtern und Wärterinnen überwacht wird. In schen Verlag( Leipzig  ) herausgegebenen bunten Künstlerdrucke für Die Stadtgemeinde ist es, die diefes Feuerwehr- Denkmal gedrüdter Stimmung sizen hier die Besucher umher, mit gedämpfter Schule und Haus. Die Ausstellung wird in der Woche vom Montag errichtet. Draußen im Südosten der Stadt, auf dem Mariannen Stimme unterhalten sie sich mit den draufen und hören ihre Slagen den 1., bis Sonnabend, den 6. Dezember, von 10 bis 10 Uhr geöffnet Play hart an der Waldemarstraße, ist das von Stadtbaurat Hoffmanns an. Nur wo ein Aufgeregter" seinen Besuch empfängt, geht es fein. Am Montag, den 1. Dezember, abends 8 1hr, wird der Stünstlerhand entworfene Denkmal aufgestellt worden. Anfangs lauter zu. Hier spielen sich, wenn die Kranten ihren Angehörigen Berliner   städtische Lehrer Herr Troll im größten Saale des Ge­war der Hof der Hauptfeuerwache in der Lindenstraße, der zugeführt werden, manchmal tief erschütternde Auftritte ab, deren werkschaftshauses einen Vortrag über die Bedeutung einer guten von Privatpersonen nicht betreten werden darf, als Standort aus- Schilderung man uns erlassen möge. Das Ende der Besuchszeit Jugendlektüre und über die einschlägigen Bestrebungen des deutschen  erfchen. Es war ein glücklicher Gedanke, den ursprünglichen Plan kommt manchem' unter den Besuchern sichtlich wie eine Erlösung. Sie Jugendschriften- Ausschusses halten. Der Besuch der Ausstellung sowie zu ändern und das Denkmal auf einen öffentlichen Plaß zu stellen. waren hinausgefahren, um Trost zu bringen und Trost zu fuchen, nicht statt! Die Veranstaltung soll ausschließlich dazu dienen, Eltern des Vortrages steht jedermann unentgeltlich frei. Ein Verlauf findet Die Wahl fiel auf einen Platz des Südostens einer Stadtgegend, aber bei vielen ist die schmerzende Wunde neu aufgerissen worden. und Erziehern die Möglichkeit zu bieten, sich völlig ungeniert und die ebenfalls nur eine gewöhnliche" und darum für ein Dentinal Auf der Rückfahrt kommt das in der Unterhaltung deutlich zum auf Wunsch unter fachverständiger Führung mit der für die Jugend ungewöhnliche ist. Aber es wird dem Andenken der tapferen Männer, Ausdrud. Nur wenige machen hiervon eine Ausnahme, nur wenigen vom zartesten Alter bis zur völligen Reife geeignetsten Lektüre zu die im Kampfe gegen das vorheerende Element unerschrocken ihr ist der Besuch in der Jrrenanstalt aur Erquidung geworden. Sie orientieren. Leben für ihre Mitbürger gewagt und drangegeben haben, teinen dürfen hoffen, ihre Kranken bald als wieder genesen nach Sanfe Wer arbeiten will, findet auch Arbeit." Eine Jünfication zu Hause Illustration Abbruch thun, daß man ihr Denkmal nicht in die statuengefegnete führen zu können oder sie denkeit wenigstens, daß sie sich dieser dieser oft gehörten Phrase fatter Moralbürger bietet der soeben Umgebung der prunkvollen Linden, sondern mitten in ein schlichtes Hoffnung hingeben dürfen. Neben uns fist eine junge, hübsche herausgegebene Vericht der Wärmehallen" für das Jahr 1901/2. Arbeiterviertel hineingestellt hat. Für ein Denkmal der Feuerwehr, Frau, die uns auf der Hinfahrt durch ihre Schweigfamkeit auffiel. Es heißt da: die Tag für Tag in stiller, ernster Arbeit ihre schwere Pflicht thut, Jezt ist sie überraschend lebhaft und redet in heiterem Ton fort- Obwohl der Winter im Durchschnitt milde war, ist der Besuch ist gerade hier die richtige Stelle. während auf uns ein. Sie erzählt von ihrem Manne, den sie der Wärmehallen zeitweise stärker gewesen, als in der voran­draußen besucht hat. Er wird wieder gesund werden sie weiß es gegangenen Berichtsperiode. Dieser limitand ist offenbar auf die bestimmt. Dabei trägt sie uns mit wachsendem Eifer vor, welche Die Werringerung der Arbeitsgelegenheit hat es auch mit sich gebracht, bekamiten ungünstigen Verhältnisse des Arbeitsmarftes zurückzuführen. Bläne er hat und wie er fie auszuführen gedenït, wenn er erst aus Die hat es que, mit jeg se grbeit Denkmalsenthüllungen her gewöhnt ist. Die Berliner Feuerwehr der Anstalt wieder heraus ist. Die Berliner Feuerwehr der Anstalt wieder heraus ist. Es sind sehr hochfliegende Pläne herangezogen wurden, obwohl stets eine große Zahl Arbeit wird eine königliche" genannt und ist nach militärischem Muster uns erscheinen sie als wirre Phantasien eines bedauernswerten fuchen der vorhanden war. Wir benußen deshalb die organisiert. Aber auf Entfaltung militärischen Pompes, wie sie sonst Stranten, aber sie ist felsenfest von ihrer Ausführbarkeit überzeugt. Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß sich in den Wärmehallen bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit üblich ist, soll bei Bestürzt blicken wir ihr in das vor Erregung glühende Gesicht, in beinahe regelmäßig Männer finden, die jede Arbeit dankbar über­der Enthüllung des Feuerwehr- Dentmals verzichtet werden. Auch das flackernde Auge. Armes Weib mun verstehen wir dich! nehmen und auch außerhalb Berlins   zu arbeiten bereit sind, sobald das ist durchaus in der Ordnung! Ein um so lebhafteres Interesse C in einigen Umfange Gewähr Unfer Wagen hält. Wir verabschieden uns mit furgem Gruß, die Arbeitsbedingungen werden alle Schichten der werkthätigen Bevölkerung Berlins   dieser steigen ab und stehen, befreit aufatmend, auf dem Straßenpflaster. für ein bescheidenes Auskommen bieten. Freilich ist es vor­Denkmalsenthüllung entgegenbringen. Und das hastende, nie rastende Treiben der Großstadt, der sich vor- gekommen, daß von einzelnen Arbeitgebern Bedingungen gestellt wurden, die nicht angenommen werden konnten. beiwälzende Strom der Passanten reißt uns jäh mit sich fort. Von dem Komitee, das den Bericht unterzeichnet hat, gehören drei Mitglieder dem Berliner Magistrat an. Mit welchem Eifer In den städtischen Jrrenanstalten hat sich in der letzten Zeit Wen trifft die Schuld? Das tadelnswerte Vorkommis, das mögen die Herren in diesem Kollegium agitieren, um dem Magistrat ein stärkerer Andrang von Besuchern bemerkbar gemacht. Diese Er wir vor mehreren Tagen aus der städtischen 23aisenpflege eine andre Meinung als seine lanbläufige über die Arbeitslosigkeit fcheinung steht offenbar im Zusammenhang mit den Aufsehen er- mitzuteilen hatten, harrt noch immer der amtlichen Aufklärung. Die beizubringen. Schade mir, daß wahrscheinlich nicht einer dieser regenden Vorkommnissen, die in den letzten Monaten und Wochen Waisenverwaltung hat sich zu dem Steindruder Herrn Kurt Richter   Herren das Zeng hat, den stämmerer den Geldbeutel zu aus diesen Anstalten bekannt geworden sind. Es ist begreiflich, daß bisher noch nicht darüber geäußert, wie es geschehen konnte, daß der öffnen. in solchen Zeifen bei denjenigen, die einen Angehörigen in einer der Tod seines Kindes, das er notgedrungen für einige Zeit der betreffenden Anstalten haben, noch mehr als sonst der Wunsch rege Verwaltung ohne sein Wissen nach Golzow   im Oderbruch in Pflege fich, der Berl. 3tg." zufolge, in feiner letzten Sizung mit der Frage städtischen Waisenpflege anvertraut hatte und das dann von der geschäftsführende Ausschuß des Deutschen Lehrervereins beschäftigte wird, sich wieder einmal nach dem Befinden des Kranken zu er gegeben worden war, der hiesigen Verwaltung erst 4 Wochen der Kostendeckung des Trakehner   Prozesses für den Lehrer Nickel.  nachher bekannt wurde. Herr Richter wartet auch noch darauf. Nach längeren Grörterungen lehnte der Ausschuß, der in der An­Seitdem man die Jrrenanstalten der Stadt Berlin   nach außer daß ihm von der Verwaltung die Todesursache mitgeteilt und die gelegenheit juristische Gutachten eingeholt hatte, den Gedanken, die halb hinaus verlegt hat, sind die Besuche mit mancherlei Schwierig- Sterbe- Urkunde zugefandt wird. Den schriftlichen Antrag, den man erforderlichen Mittel auf dem Wege einer öffentlichen Sammlung feilen verknüpft. Sie gleichen heute fast einer kleinen Reise. Man auf dem Bureau der Waisenverwaltung von ihm forderte, hat er zu beschaffen, wegen entgegenstehenden gesetzlichen Bestimmungen fährt von dem Innern der Stadt nach Dalldorf   mit der Straßenbahn sofort gestellt, die Verwaltung hat ihm aber zunächst nur antworten ab. Der Ausschuß hält auch die Anwendung eines derartigen außer­für 10 Pf. in 50 Minuten, nach Herzberge mit der Straßenbahn tönnen, sie habe sich brieflich an den Waiſenvater in Golzow   gewandt. gewöhnlichen Mittels durchaus nicht für notwendig, da die An­für 10%. 20 in 50 Minuten, nach Wuhlgarten mit der Eisenbahn bis Inzwischen hat nun die Pflegemutter, hei der das Kind in gelegenheit auf dem geordneten Wege des Rechtsschutzes, der eine Biesdorf   für 20 Pf. in 30 Minuten. Wer Wuhlgarten besucht, hat sie jetzt erfahren hat) geschrieben und in bestimmter Form erklärt, befriedigend erledigt werden kann. Golzow   gestorben war, den Richterschen Eheleuten( deren Adresse dauernde Institution des Deutschen Lehrervereins ist, vollkommen außerdem noch einen Marsch vom Bahnhof Wisdorf nach der Anstalt fe habe den Waifenvater ihres Dries it is in zu leisten, der weitere 20 Minuten Das sind Opfer an dem Tode des Kindes in Kenntnis gesezt. Das Kind Das Verbot des Straßenverkaufs bringt die Polizeibehörde jetzt Zeit und Geld, die gerade von derjenigen Bevölkerungsschicht, die für sei an Strämpfen erkrankt und trotz ärztlicher Behandlung, mit der mit großem Eifer gegen verschiedene meist illustrierte Wochenschriften die öffentlichen Frrenanstalten in Betracht kommt, den weniger Be- fofort begonnen worden sei, schließlich der Krankheit erlegen. Die in Anwendung. So jind die letzten Nummern der Druckschrift Selt", mittelten, als sehr drückend empfunden wird. Sie erschweren auch Pflegemutter versichert übrigens, das Kind gut gehalten zu haben. fowie des Satyr" von dieser Maßregel betroffen worden, ebenso Diese dem bekannten die Aufrechterhaltung einer Verbindung zwischen den Kranken und Sie habe es auch nicht als Armentind, sondern in einem besseren, die vorletzte Nummer der Pifanterient". aus eigner Tasche bezahlten Sarg beérdigen lassen. ihren Angehörigen recht erheblich. Sittlichkeitseifer der Polizei entsprungenen Thaten üben auf die Hiernach träfe also den Waisenvater die Schuld. Zwar Herausgeber derartiger Litteratur zum Teil die Wirkung aus, daß Die Fahrt nach und von diesen Irrenanstalten   ist für den Be- der Verdacht, daß er vier Wochen lang nicht nach dem Kinde gesehen sie unter einander in Krakehl geraten. Die letzte Nummer der obachter eigentlich noch interessanter als ein Besuch der Anstalten und das längst verstorbene noch immer am Leben geglaubt habe, Bitanterien führt bewegliche Klage darüber, daß ihre Vorgängerin felber. Da für die Besuche bestimmte Tage und Stunden festgesetzt wäre hinfällig. Aber er hätte dann, wie die Pflegemutter behauptet, von dem erwähnten Verbot betroffen worden ist. Nachdem das find, so wird die Fahrt ziemlich von allen Besuchern zu gleicher Zeit die vorgeschriebene Absendung der Todes Blatt seinem Unimuit darüber Luft gemacht, fährt es fort: Bon angetreten. Bestimmte Wagen der Straßenbahn, bestimmte Züge nachricht versäumt. Hoffentlich wird offiziell bekannt gegeben, dem ganz gemein illustrierten Heft Sett" wurden an dem gleichen der Eisenbahn find dann fast nur von solchen Personen besetzt, die nach wie sich die Sache verhält. Auch darüber erwarten wir Aufklärung, Tage in fürzester Zeit 20 000 Gremplare anstandslos auf der Straße den Jrrenanstalten hinauswollen. Wer durch Zufall in einen solchen warum Herrn R., als sein Kind in fremde Pflege gegeben wurde, verkauft. Wo bleibt da Gerechtigkeit und Moral?" Wagen hineingerät, der wird im ersten Augenblick überrascht durch nicht sofort Mitteilung davon gemacht worden ist. Herr St. Hatte das Aussehen der Fahrgäste. Da ist fast keiner und keine, die nicht unter Angabe seiner Wohnung ausdrücklich darum gebeten. mit einem Paket oder mehreren beladen wären. Mannichfach find die Noch ein Waisenhaus Skandal. Die Waisen väter, denen Wassenbäter, Gaben, die den Kranken mitgebracht werden: Stuchen, Obst, die Berliner   Waifenverwaltung die Aufsicht über die nach außerhalb Cigarren, Butterbrot, gebratenes Fleisch, Räucherivaren, fertig zu in Familienpflege gegebenen Waifentinder überträgt, scheinen in der Aufgelöste Bolts- Krankenkasse. Der Polizeipräsident teilt mit, bereiteter Kakao usw. Sehr bunt ist das Bild namentlich am Sonn- That zuweilen eine recht eigentümliche Auffassung von ihrem Amt zu haben. Kaum haben wir den Fall Richter veröffentlicht, und daß die Berolina", Deutsche Volts- Krankenkasse zu Berlin  , tag, der als Besuchstag naturgemäß am beliebtesten ist. An den schon wird uns ein zweiter Fall mitgeteilt, der ganz genau so Eingeschriebene Hilsstasie Nr. 140, C. 22, Kleine Präsidentenstr. 2, Sonntagen werden von der Straßenbahn wie von der Eisenbahn verlaufen ist. Eine von ihrem Manne verlassene Frau P., die nach gegen die vor einiger Zeit Klage auf Schließung bei dem hiesigen besondere Wagen und Züge eingelegt, aber trotzdem entſpinnt sich ihrer Entbindung ins Krankenhaus gehen mußte, ließ am 27. Sep- Bezirksausschusse erhoben worden war, sich durch Beschluß der außer an den einzelnen Haltestellen und Stationen regelmäßig ein heißer tember ihr 10 Tage altes Töchterchen durch eine Nachbarin dem ordentlichen Generalversammlung vom 13. November d. J. aufgelöst Kampf um das Mitkommen. Wer einen lieben Stranken besucht und Waisenhause in der Alten Jakobstraße überweisen. Auf dem Bureau hat. Mit der Abwicklung der Geschäfte sind von der General­nur auf eine kurze Stunde angewiefen ist, hat es noch eiliger als die fügte die Nachbarin ausdrücklich hinzu: Aber nur, bis die Mutter versammlung die Herren A. 2. Schmidtte, Charlottenburg  , Fried­andern, die zu ihrer Erholung in Feld und Wald hinausziehen. wieder gefund ist". Frau P. verließ am 27. Oktober das Kranten bergstr. 24; Mag Echwarz, Charlottenburg  . Spreestr. 48, und Rudolf Während der Fahrt wird allenthalben die lebhafteste Unterhaus, ging am 29. nach dem Waisenhause und bat um ihr Stind. Haffner, Wilmersdorf  , Preußischestr. 2a, beauftragt worden. Da müssen Sie eine Eingabe machen." Eine Eingabe, wenn Anfragen, Unterstützungsgesuche und Beschwerden sind an die haltung geführt. Die meisten haben ja den Weg schon recht oft mit ich mein eignes Stind zurichaben will?!" Ja, gewiß! Das genannten Liquidatoren, deren Geschäftsräume sich vorläufig im einander zurückgelegt und find allmählich einer dem andern bekannt geht nicht so, wie Sie sich das denken. Hier wird alles gewissenhaft alten Kassenlofale Berlin   C. 22, Kleine Präsidentenstr. 2, befinden, geworden. Das Gespräch dreht sich fast überall um denselben Gegen- gebucht." Frau P. schiate die Eingabe" am 30. Oktober ab und und nicht an das Polizeipräsidium zu richten. stand, um die Kranken und ihre Krankheit, aber die Stimmung, die erhielt dann am 4. November vom Waisenhausbureau die schriftliche Ein ,, Central- Krankenpflege- Nachweis" foll in den nächsten Tagen aus der Unterhaltung hervorklingt, ist recht verschieden. Auf der Aufforderung, ihr Kind am 10. zu holen. Am 10. ging sie nach dem einen Seite ruhige Ergebung in das unabänderliche Schicksal des Bureau. Hier mußte sie über den Empfang des Kindes quittieren in der Centrale der Berliner   Rettungsgesellschaft, Ziegelstr. 10/11, in Stranken, auf der andern Seite inbrünstige Hoffnung auf endliche Ges bei der Waifenverwaltung geht aber alles gewiffen haft zu und den nächsten Tagen eröffnet werden. Sie Wegen versuchten Sittlichkeitsverbrechens ist der 19 Jahre alte nesung. Zu den noch immer unerschütterlich Hoffenden gehört auch wurde dann mit einer Bärterin nach dem Kinderafyl geschickt. das grauhaarige Mütterchen da drüben in der Ecke, das mit den werden sich über das Kind freuen," fagte die Wärterin, es ist schon Schlächtergeselle Hieronymus Bolusti von der Kriminal­vorige Woche gekommen." Aber als im Saale   nach dem Kinde polizet festgenommen worden. Woluski, der noch einen knabenhaften zitterigen Händen nicht weniger als fünf Pakete und Düten um gefragt wurde, war leine Wally B. zu finden. Frau P. cilte nach Gindrud macht, spielte gern mit Kindern herum. Vorgestern abend tammert. Sie hat einen dreißigjährigen Sohn draußen in der An- dem Bureau zurüd und erhiet mum hier die entjegliche Nachricht, versuchte er ein ungefähr 11 Jahre altes Mädchen aus dem Hause

Tundigen.

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Der Deutsche   Lehrerverein und der Trafchuer Brozek. Der

In welcher Bedeutung die Zeitschrift das Wort anstandslos" gebraucht, bleibe dahingestellt. Vorläufig soll diese Notiz die haltenen Denunziation nun auch gegen die Zeitschrift Selt" vorging wirtung gehabt haben, daß die Polizei auf Grund der darin ent­haltenen Denunziation nun auch gegen die Zeitschrift Seft" vorging und sie vom Straßenverkauf ausschloß. und sie vom Straßenverkauf ausschloß.

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