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Nr. 271. 19. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 19. Bovember 1902,

Berliner Partei- Angelegenheiten,

Parteigenossen!

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heit, altiv mit der Druderschwärze in Beziehung zu treten, denn es aus einer Blechtanne auf das Pflaster fließen. In dem Augenblick, rechnet af rege Mitarbeiterschaft aus unsrem geschätzten Leserkreise", als der Straßenbahnwagen 2313 der Ringbahnlinie die Arbeits­und gleich die erste Nummer enthält eine Blauderei", die zwar stätte passierte, trat S. gebeugt und rückwärts auf den Schienenstrang, einen höchst albernen Inhalt, aber einen richtigen lebendigen Frei- wurde umgeriffen und geriet unter die Borderplattform. Durch das herrn zum Verfasser hat. aufgerissene Straßenpflaster, dessen Steine sich über der üblichen Die nächste Lokal- Liste erscheint am Sonntag, den 30. November Ja, Herr Kracht versteht seine Zeit; welche Lust ist's, wohlthätig Höhenlage befanden, wurde S. gegen den Schutzrahmen gequetscht 1902. Wir ersuchen daher die Mitglieder der Lokalkommission zu sein, wenn man sich dabei nicht nur gut amüsiert, nicht mir und erlitt schwere innere Verlegungen. Er wurde nach dem Kranken­von Berlin und Umgegend, Kenderungen und Neuaufnahmen störper und Kleiderschönheit Leuchten laffen kann, nicht mur( auch hause Friedrichshain gebracht, wo der Unglückliche bald nach seiner bis spätestens Freitag, den 21. November 1902, einsenden zu davon ist im Blatte ausdrüdlich die Rede!) für sich oder seine Einlieferung verstarb. wollen: für Töchter eine gute Bartie ergattern kann, sondern wenn man noch Teltow Beeskow" an den Genossen Hermann Schliebitz in obendrein als Beispiel hilfreicher Tugend schwarz auf weiß ab- halb des Weichbildes liegt, mußten im Etatsjahr 1901/1902 Von dem Grundbesitz der Stadtgemeinde Berlin , soweit er außer­Britz, Jahnstr. 2; gebrudt wird! Das ist wahrlich die höchste Gaumenbefriedigung in 216 041,28 M. Steuern gezahlt werden. Nieder- Barnim" an den Genossen Otto Riebe in Friedrichs- der Bußfertigkeit! Daran ist beteiligt die felde, Victoriaftr. 4; Wenn es unter den Veranstaltern dieser Feste wirklich noch ein 75 829,22 W. Der Rest verteilt sich auf einige andre Steuern die Grundwertsteuer mit Gemeindeftener mit 113 172,16 M., Potsdam- Oft- Havelland" an den Genossen Albert Nene in paar Lente giebt, die ein fociales Wert damit zu ber= Spandan, Jagowstr. 9; Von der gesamten Steuersumme ( Kreisstener, Umsatzsteuer usw.). richten glauben, die meinen, es wäre überhaupt etwas ernsthaft Wertvolles fällt ein beträchtlicher Teil auf die Gas- und Wasserwerke der Stadt. wenn wirklich ein paar Hundert Mart schließlich an ein paar Dugend Leute gelangen und ihnen Die höchsten Steuerbeträge wurden in Tegel und in Schmargendorf Berlin an den Genoffen Wilhelm Hinz. Prinzenstr. 66, S. 14. eine ganz momentane Hilfe gewähren- wenn es noch solche Leute entrichtet, in Tegel 31 753,50 M., in Schmargendorf 80 342,00 M. Die Genossen werden ersucht, hiervon Kenntnis zu nehmen und giebt, so zeigt das von einer geistigen Zurückgebliebenheit um Der diesjährige Weihnachtsmarkt beginnt am Donnerstag, den die Einsendungen umgehend zu besorgen, da spätere Einsendungen etliche hundert Jahre, und das Geistesniveau ihrer Streise erscheint um 11. Dezember und dauert bis zum Freitag, den 26. Dezember. Mit nicht mehr berücksichtigt werden können. so beflagenswerter, wenn wir ihnen ehrliches Empfinden zusprechen. dem Aufbau der Buden, für welche mit wenigen Ausnahmen die­Nachträge lönnen in der Folge nicht mehr veröffentlicht werden. 28ie viel aus der großen Zahl diefer guten Gesellschaft" aber, die selben Standpläke bestimmt find wie im Vorjahre, darf in der Vielfach ist es in den letzten Wochen vorgekommen, daß zuschriften so aufopferungsvoll Seft trinken, Tombolas jammeln, würfeln, Nacht zum 11. Dezember begonnen werden, während die Entfernung in Lokal- Angelegenheiten" an die Nedaktion des Vorwärts" Kontertanzen, wären denn ernsthaft gewillt, ein Glas weniger derselben bis zum 27. abends erfolgt sein muß. Der Abbau der gesandt worden sind; wir teilen daher den Genossen mit, daß alle zu trinken, ein kleid weniger zu tragen un der Armen Verlaufsstände hat deswegen diesmal schon pünktlich stattzufinden, Anfragen und Zusendungen nur an den Genossen Wilhelm Hing, willen??! weil der 28. Dezember auf einen Sonntag fällt. Berlin S. 14, Prinzenstr. 66, zu richten sind und nicht an die Redaktion des Vorwärts

Diverse Orte" an den Genossen Gustav Fellwoot, Ebers­ walde , Eisenbahnstr. 67.

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Die Parteiblätter der genannten Kreise werden um Abdruck

erfucht.

Die Lokal- Kommission.

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Das ist das schlimmste an dieser amüsanten Wohlthätigkeit, die Der Ueberschuß aus dem Markthallen- Betrieb ist im Etatsjahr für Hunderte ein Sport ist wie andres mehr: Sie tötet das sociale Pflichtgefühl durch Selbstbetrug; sie wiegt Menschen in den 1901/02 sehr bedeutend gestiegen, nachdem er einige Zeit hin­falschen Wahn ein, für das Wohl leidender Mitmenschen auf so be- durch im Rückgange gewesen war. Er beträgt diesmal 272636,90 M., queine leichte Art etwas gethan zu haben, sie bringt die Stimme das ist um 108 282,88 2. mehr als im vorhergehenden Jahre. Bei des Gewissens zum Schweigen und ertötet endlich ganz das Gefühl mehr an Einnahmen erzielt, besonders durch Mehrvermietung von den Ausgaben wurden Ersparnisse gemacht, andrerseits wurde ein dafür, daß der Arme von uns feine Gnade, leine Wohlthat, sondern Ständen, Kellern, Kühlräumen, Läden zc., daher diese Erhöhung des sein Recht, seinen Anspruch an Lebensgld zu erleberschusses. Von der Gesamteinnahme, die sich auf 2 841 017,19 m.

Erster Wahlkreis. Treffpunkt für unsre Partie nach Waidmanns­luft( in Gemeinschaft mit dem Gesangverein Freiheitstlänge"), morgens 9 Uhr, Charlottenstraßen- Ece Unter den Linden . Nach zügler treffen uns in Waidmannsluft, Lokal von Kuhn, Schweizer - heben hat. häuschen". Es wird eine rege Beteiligung erwartet.

Adlershof . Der Wahlverein hält Donnerstag bei Fechner, Oppen­ftraße 56, feine Mitgliederversammlung ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. ein Vortrag des Genossen Dr. Borchardt- Charlotten­burg über Die Arbeitslosen- Versicherung". Frauen haben zu dieser Versammlung Zutritt. Der Vorstand.

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Lokales.

Der Wohlthätigkeitssport.

Das ist die große Gefahr des Wohlthätigkeits- Sports, der im Organ des Herrn Stracht einen unvergleichlich Karen Ausdrud ge­funden hat.

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stellt und die des vorhergehenden Jahres um 70 552,99 M. über­hat sich die Einnahme aus Standgeldern im ganzen trifft, tommen auf die Standgelder allein 2 118 847,36 9. Erhöht 56 193,55 M. Sie ist in sieben Hallen( I, Ia, II, III, VI, VIII, XIII) Um ungelegte Gier fümmerte man sich gestern im Bezirksverein um zusammen 63 816,44 M. gestiegen, aber in den übrigen 7 Hallen Die Central- Markt­der südlichen Friedrichstadt . Ein Mitglied warf die Frage auf, ob um zuſammen 7622,89 D. heruntergegangen. auf der städtischen Untergrundbahn der Zehnpfennig- Tarif ballen I und IA haben fast die Hälfte der ganzen Standgelder­Auch zu der Mehreinnahme eingeführt werde? Stadtverordneter Rosenow gab darauf die Einnahme gebracht, 1026 469,37 2. Antwort, daß auf den Behnpfennig- Tarif wohl nicht zu rechnen sei aus Standgeldern trugen diese beiden Hallen allein 42 894,88 m. bei. und man fich auf Streden zu 15 Pf. gefaßt machen müsse. Weiter Ju der Steinauerschen Mordaffaire entwidelt die Kriminalpolizei, teilte der Herr mit, daß eine Gesellschaft sich gefunden habe, welche nachdem nunmehr an der erfolgten Ermordung und Beraubung des J. B. Es giebt immer Menschen, die ihre Zeit verstehen. Ich die Bahn für 56 Millionen Mark erbauen wolle, doch sei die Verkehrs- vermißten Kaufmanns nicht mehr gezweifelt werden kann, eine Leb­meine jetzt aber nicht die Vorkämpfer der Menschheit, denen die deputation nicht geneigt, dies Gebot anzunehmen, da sie glaube, bei hafte Thätigkeit und in den lezten Tagen haben verschiedene Ver­tiefften Bedürfnisse der Zeit, ihre nach Entwicklung ringenden Sehn- Bergebung einzelner Streden den Bau billiger herstellen zu fönnen. nehmungen in diefer Sache stattgefunden. Es ist auch bereits ein füchte klar werden und die diesen Bedürfnissen der Zeit ihre ganze Uns will scheinen, als ob es mit der Erörterung des Fahrpreises Zeit Kaufmann. sistiert worden, mit dem Steinauer zwei Tage vor feinem Verschwinden noch gemeinsam ein Geschäft abgeschlossen hatte. Straft opfern, oft genug noch verhöhnt und beschimpft, ohite hat, bis die Bahn ihrer Vollendung nahe iſt. Dieser Kaufmann erschien aber nur dadurch verdächtig, daß er sich Dank und Lohn die meine ich hier nicht. Bon jenen Die Stadtverordneten- Bersammlung hat sich in ihrer Sigung seit einigen Jahren unangemeldet in Berlin aufhielt. Auffälliger Marodeuren der Stultur spreche ich, die alle kleinen Krankheiten am Donnerstagnachmittag 5 Uhr mit folgender Tagesordnung zu weise ist von den Schmucksachen, welche Steinauer bei sich getragen, ihrer Zeit, ihre Lafter und Eitelkeiten flug auszubeuten verstehen, die befassen: Vorlage, betreffend den Entwurf einer Polizeiverordnung immer noch nichts ermittelt worden. Die Damenuhr, die ebenfalls ihr Geschäft aus allen modischen Dummheiten zu machen wissen. zur Regelung des Straßenhandels in Berlin . Einen gewissen psychologischen Scharfsinn wird man ja auch diesen von Mitgliedern der Versammlung, betreffend die Vermehrung der Deckel des Rüdens ist vollständig mit flach eingelegten Brillant­Antrag eine Beute der Mörder geworden ist, besteht aus Gold und der Leuten nicht absprechen tönnen, und ihr Thun ist deshalb nie un Bahl der Schulärzte. Vorlagen, betreffend die Verteilung splittern besetzt. intereffant für den der den Geist seiner Zeit auch in den negativen Fer Zinsen aus den Vermächtnisse des Hofrats Heber, die Ab­Seiten gern flar erkennen möchte. änderung der westlichen Fluchtlinie der Bellermannstraße am Bahn Großfener tam in der Nacht zu gestern in der Kurstr. 38, Ede Da scheint mir denn ein Blättchen überaus lehrreich, das ein hof Gesundbrunnen , die Festsetzung der Fluchtlinien für eine neue der Alten Leipzigerstraße, aus unermittelter Urfache zum Ausbruch. findiger Herr seit dem 1. November in Berlin erscheinen fäßt. Gs Giraje 23A in Abteilung XI des Bebauungsplanes, die Ab- Bei Ankunft der Feuerwehr um 10 Uhr stand dort ein großer präsentiert sich recht feudal auf vorzüglichem glattglänzenden Papier änderung des Bebauungsplanes Abteilung XI zwischen Behm, Lagerfeller in großer Ausdehnung in Flammen. Es brannten mit großem lateinischen Druck und benamst sich Das huelf- Schwedter-, Gleimstraße, Straße 16 und Ring- Eisenbahn, die Bosamenten. Um die Flammen, die auch das Erdgeschoß ergriffen reiche Berlin ". Herausgegeben wird es von einem Herrn Erwerbung von Ländereien in Schönow , Schmetzdorf, Ladeburg, hatten, zu löschen, mußten sechs Schlauchleitungen vorgenommen Stracht unter Mitarbeit hervorragender Persönlichkeiten der Abels- Vernan und Hönoto zur Eriveiterung der nördlichen Rieselfelder, werden. Der Qualm war so enorm, daß die Mannschaften zeitweise Finanz- und Geistes aristocratic".( Man beachte die Reihenfolge und den Umbau der Feuerwache in der Oberbergerstraße, die in der Zeit nur mit Stauchkappen und Feuerschutzanzügen bis zum Brandherd vor­mache ein bescheidenes Fragezeichen zur dritten Klasse!) Dies vom 1. April bis 30. September 1902 der Stadtgemeinde gemachten dringen konnten. Mehrere Feuerivehrmänner erlitten beim Vor­Organ hat die großartige Idee, der Mittelpunkt zu werden Bulvendungen, die Mietung von Diensträumen im Hause Dielsen- gehen Schnitt- und Brandivunden, und andre erkrankten unter der für alle, die da zum Besten der Armen und Glenden Straße 1/2 für die IIIa. und IV. Bau- Inspektion und die Fest- Einwirkung des Qualms. Es blieb schließlich nichts anderes übrig, todesmutig Seft trinfen und Cotillons arrangieren, die febung von Baufluchtlinien für die Verlängerung der Rungestraße als den Keller unter Wasser zu sehen, damit eine weitere Ausdehnung da in unbegrenzter Opferfreudigkeit Tombolas und Theater- bis zur projektierten Spree - Uferstraße. Pensionierungs- und vermieden wurde. Der Keller und das Erdgeschoß sind ausgebrannt vorstellungen veranstalten, sich wöchentlich auf 2-3 Wohl- Unterstübungsfachen. Vorlage, betreffend den Ablauf der Wahlzeit und der Schaden ist ganz bedeutend. thätigteitsfesten" trant tangen alles zum Besten der Armen und von zwei Mitgliedern des Kuratoriums der Stiftung der Berliner Wegen Erbschleicherei und Betruges schwebt ein Strafverfahren Elenden. Es war wirklich Zeit, daß für diesen Hauptfaftor im Gelverbe- Ausstellung im Jahre 1879. Leben von Berlin W. ein Organ geschaffen wurde und Herr Kracht versteht eben seine Zeit. Aus dem Programmauffah des Blättchens, der in seiner un bewußten Frivolität schlechthin ein Stulturbolument ist, feien folgende Passi hervorgehoben:

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gegen einen Herrn. und seinen Schwiegersohn aus der Quizow­Der frühe Winter. Bis auf 8 Grad unter Null sant gestern straße. Herr S. heiratete vor langer Zeit eine Witive, die aus ihrer morgen das Thermometer. Schon am Sonntag früh war der Gefrier- ersten Ehe zivei Söhne besaß und ihm noch vier Töchter gebar. Vei punft erreicht und am Montagmorgen hatten wir 4 Grad Stälte. ihrem Tode hinterließ die Frau ein Grundstück in Colberg, das mit 3600 m. belastet war, aber bedeutend mehr wert ist. Sie verfügte Gestern sind bereits die ersten Kunsteisbahnen eröffnet worden und Die gute Gesellschaft"( dies lieber Leser ist das Lieblings- nicht lange dürfte es bei der jetzigen Witterung dauern, daß auch die lettwillig, daß ohne Einwilligung aller sechs Kinder an dem Grund­stück nichts geändert werden solle, weder die bestehende Hypolhet ge wort des Blattes!) sucht ihre Vergnügungen mit dem Gebot der Seen des Tiergartens sowie Havel und Müggelſee fest gefroren tindigt, noch eine neue eingetragen werden, noch ein Verkauf statt­weitgehendsten Nächstenliebe in Einklang zu bringen, fie find. Das anmutige Bild des Eisbahnflirts wird sich also bald in amüsiert sich selbst zum wohlthätigen gwed voller Herrlichkeit entwickeln und herrliche Tage winken allen, die sich und bezahlte nach dem Tode seiner Frau auch pünktlich die Zinsen finden dürfe. Herr K. Hatte den Nießbrauch bis an fein Lebensende Wenn die Könige bauen, haben die Kärrner gute Tage" diefer dem Schlittschuhsport hingeben können. Saz heißt variiert, wenn die Großen sich amüsieren, haben die Mit weniger frohen Gefühlen sieht die Arbeiterschaft den frühen eine der vier Töchter geheiratet hat und bei ihm wohnt, die den Früthen der Hypothet. Vor furzer Zeit aber löfte sein Schwiegersohn, der Kleinen den Vorteil davon! Nicht allein der Reinertrag des Festes Winter kommen. Für sie bedeutet die Kälte in unzähligen Fällen Hypothek aber ohne Wissen der beiden Söhne aus erster Ehe, von denen der ist frohe Gabe, nein, die ganzen Kosten des Unternehmens tommen Arbeitslosigkeit. Auf den Bauten haben die Arbeiten vielfach einge eine in Stettin wohnt, während der andre hier in der Prinz Louis den Lieferanten, also(!) der Allgemeinheit(!!) zu gute. Insofern stellt werden müssen und auch mit den Straßenpflasterungen hapert ist jeder ngus Wohlthätigkeit. Das Geld kommt ins es. Allen diesen Arbeitern und ihren Familien erscheint das Ge- Ferdinandstraße als Geschäftsmann ansässig ist. Herr St. ſtellte Rollen und sickert durch viele Kanäle in die Hände von vielen spenst der Notstandes zur fröhlichen, feligen Weihnachtszeit. Die feinem Schwiegersohne für die Hergabe des Geldes, das nicht wieder hundert Bedürftigen. Darum also ein Hoch den Wohlthätigkeits- Särte des Winters dem Proletariat, seine Freuden den Herrschaften eingetragen wurde, einen Schuldschein aus, da er dann aber leine Zinsen mehr bezahlte, so kam das Grundstück unter den Hammer. festen 1"-" von Bildung und Besiz. Das nennt man ja wohl göttliche Welt- Bei der Versteigerung erstand es eine der vier Töchter St.s für Diefe unvergleichlichen nationalökonomischen Betrachtungen ordnung. 6000 W., da diese selbst aber kein Geld hatte, so trat wieder der werden nur noch durch ein Bild überboten, dessen sich der Ver­Klage gegen den Overpräsidenten. Der Oberpräsident hat die Schwiegersohn ein, der mum das Grundstüd erhielt und seine Schwä faffer gleich zu Anfang bedient. Er spricht da von der Pfiffigkeit, mit der mittelalterliche Mönchlein aur Fastenzeit etwa eine Ente vom Genoffen Schubert gegen den Befcheid des Polizeipräsidenten gerinnen mit je 500 M. Schweigegeld abfand. Dann aber verlaufte Froschtenlenragout auftreten ließen und fährt fort: eingelegte Beschwerde zurückgewiesen. Der angefochtene Bescheid der Schwiegerfohn das Grundstück weiter für 11 000 M2. an einen Gaumenbefriedigung und Bußfertigkeit wußten hatte die unberechtigte Auflösung der Provinzialfonferenz und die Maurermeister. Das Ergebnis aller dieser Schiebungen ist, daß die Söhne der Erblasferin leer ausgingen. Aber nicht allein das; der fich zu ein gen. Dieses pilante Exploiment ins geistige Entfernung der Frauen aus dem Saal als berechtigt erachtet. Gegen Schwiegersohn S. verklagte sie auch noch auf Anerkennung des Gebiet verlegt zeitigte die Wohlthätigkeitsfeste." den Bescheid des Oberpräsidenten ist nunmehr Klage beim Ober- Schuldscheins. Num machten sie Anzeige wegen Erbschleicherei und Die Unverfrorenheit solcher Säge würde empörend sein, wenn Berwaltungsgericht erhoben. Betruges. nicht die unglaubliche Naivetät, mit der sie sich selbst preisgiebt, allzu fomisch wirkte. Ja Gaumenbefriedigung und Bußfertigkeit" Ein Berliner Arbeiter, der Monteur Baul Gnaud aus der Mit einer ungewöhnlichen Dreistigkeit trat gestern ein Wechsel ben letzten Rest socialen Pflichtgefühls, den man etwa noch hat, Bingendorfer Straße 6 ist in Italien seinem Beruf zum Opfer ge- fallenfsteller in einem Café am Alexanderplatz auf. Es war ein ersticken in Amusements, deren ethische Benennung zwar über die fallen. Er war im Auftrage der Firma Siemens u. Halste in einer Mann in orientalischer Tracht mit dem roten Fez. Nachdem er ver­totale Wertlosigkeit solcher socialen Hilfeleistung nicht hinweg- Fabrit zu Turin beschäftigt. Als Gnaud am Abend des 14. Nobem fucht hatte, allerhand buntes Seidenzeng los zu werden, fezte er sich täuschen kann, deren pastoraler Firnis aber der lieben Gitel- ber, so schreibt uns sein Arbeitsfamerad, bei der Arbeit thätig war, hin und trant eine Flasche Rotivein. Als ihm der Kellner beim Be keit der Afteure einen ganz besonders aparten Stachel bietet. tam er mit einem Stüd Supferdraht der unter Strom befindlichen zahlen einen Hundertmarkschein wechseln wollte, verlangte er nach Zu allen Leckereien der Tafel obendrein noch den Ruhm eines Asteten Leitung zu nahe und fiel vom elektrischen Schlage getroffen leblos einem nicht ganz neuen Kniff bestimmte Münzen und da ihm diese schlürfen ja das ist was! Wer daran zweifelt, daß diefe Spielart hin. Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg. Das Unglüd soll nicht gegeben werden konnten, so nahm er feinen Schein zurüd, ließ großstädtischer Winterfeste ausschließlich der lieben Eitelkeit und allen- der Unvorsichtigkeit des Verunglückten zuzuschreiben sein, der sich troß aber, ohne daß der Stellner es merkte, eins der aufgezählten falls noch dem Zeitübermaß der Damen ber guten Gesellschaft" eindringlicher Warnung des mit der Aufsicht betrauten Angestellten gwanzigmarkstücke in feine Tasche verschwinden. Später ließ er den ihre Blüte verdankt, der lese den zweiten Artikel dieses hilfreichen schon furz vorher an der gefährlichen Stelle zu schaffen gemacht Schein denn doch wechseln, stibigte ein Behnmarlitüd weg, während Berlin ", in dem sich der Geist dieser Stritik kondensiert hat. Dieser hatte. Gnaud hinterläßt eine 23itive mit zwei noch schulpflichtigen der Kellner fleine Minize suchte, behauptete. dann, daß der Stellner Artifel ist eine Wochenschau" über die legten großen Feste, Bazare ze. Kindern. fich um 10 M. geirrt habe und erhielt in der That diesen Betrag Der Kellner, der einen Irrtum für möglich hielt, Einige Zeilen zur Probe:

als

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2C. 2C."

süd seit 20 Jahren und betrieb darauf ebenso lange seine Fabrit mit 36 bis 40 Gesellen und Arbeitern. Seit einigen Monaten war er infolge von Ueberanstrengung sehr nervös. In einem unbewachten Augenblick stieg der Kranke gestern mittag durch die Bodenluke auf das Dach des Seitenflügels, stürzte sich auf den Hof hinab und fand auf der Stelle den gesuchten Tod.

Aus den Nachbarorten. gons

Durch einen Sturz vom Dache seines Hauses hat sich gestern der noch einmal. " Im Lichthof wurde von Frau Dr. Ruffat Seft fredenzt. In einer Würfelbube waltete Frau Landgerichtsrat Schulze ihres Amtes, 56 Jahre alte Klavierfabrikant Louis Mörs aus der Reichen- sah erst beim Staffe machen, daß der Orientale ihn um 30 m. ge während and Schwedischen Buffet Frau H. Schanz, Frau Baronin bergerstrake 142 das Leben genommen. Mörs besaß dieses Grund- prellt hatte. v. Grünhoff, Frau Trulson und Frau General Weinberger die Honneurs machten. Sehr beliebt schien im letzten Saal das Wiener In Rigdorf legten gestern auch die Wahlen in der zweiten Café zu sein, wo Frau Generallieutenant Süper, Frau A. Graz mann, Frau Hauptmann v. Santen In diesem Tone geht es über 100 Beilen lang und vor dem Wählerklasse Zeugnis vom Fortschreiten unsrer Partei ab. Im Nord­bezirt brachten es unsre Genoffen auf je 48 Stimmen, während die berauschten Blicke des Lesers entbreiten sich an die 200 Namen von Damen der guten, besten, ja der allerbesten Gesellschaft" wie Von einem Straßenbahnwagen ist gestern nachmittag 4 Uhr der Gegner zusammen ungefähr dreimal so viel Stimmen erhielten. der Nedakteur so sinnig fagt. Wer wollte zweifeln, daß all die Stredenarbeiter Robert Sieg aus der Streligerstr. 11 bei der Gewählt wurden die Herren Nofter und Rahmig mit 158 und 163 Stimmen; zwischen Deter, der 91 und Siltmann, der 80 Stimmen Damen , die sich hier gedruckt sehen, flugs Abonnenten dieses Blattes Arbeit getötet worden. Sieg war bei Neupflasterungsarbeiten werden, gegen dessen ausführliche Würdigung die schüchternen An- in der Andreasstraße beschäftigt und hatte die Aufgabe, die Fugen erhielt, hat Stichwahl stattzufinden. Im Südbezirk siegten die fänge des Kleinen Journal" etwa denn doch ganz und gar nicht der eingesetzten Kopfsteine des Pflasters mit Teer auszufüllen. Er Kandidaten der vier Kommunalvereine, Vögelle und Noye, mit je aufkommen. Ueberdies bietet die Hilfreiche Berlin " auch Gelegen- stand dicht an dem Straßenbahngeleise und ließ den flüffigen Teer 108 Stimmen, während auf unfre Parteigenossen je 23 Stimmen

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