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tommt.

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Polizeiliches, Gerichtliches usw. Flugblattverbreitung am Sonntag.

andren Barteien sehr wenig Entgegenkommen. Unter dem das passiert, so kann man sich denken, daß es andren Leuten noch schluß seiner Zeit in der Erregung erfolgt sei. Dieser Antrag wurde Socialistengesetz hatten wir Parteigenoffen, die das Jubiläum viel schlimmer geht. Es war eine Gewissenlosigkeit und Nieder- angenommen. ihrer hundertsten Haussuchung feierlich begehen tonnten, tracht ersten Ranges.( Sehr richtig! lints.) Während der In derselben Versammlung wurde der Monatsbeitrag von 20 auf ohne daß ein einziges Mal die betreffende Polizeibehörde Pfingstfeiertage war kein Richter fein Richter zu haben, ich mußte 25 Pf. erhöht. hätte nachweisen können, daß sie von seiten der richtigen Behörde bis zum dritten Feiertag warten, ehe ich entlassen werden dazu bevollmächtigt worden wäre. Man brauchte nur immer die konnte. Wie geringfügig das Vergehen war, mögen Sie daraus er­Ausrede, es sei Gefahr im Berzuge." Diese Bestimmung ist in der sehen, daß ich unter dem Vorsitz desselben Herrn Mangold zu zwei unerhörtesten Weise gemißbraucht worden. Daß heute auch die Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Als in der sächsischen Stammer Gegen die bekannte Bestimmung aller preußischen Verfrommungs bürgerlichen Parteien für diese Fragen mehr Interesse zeigen, tommt der Fall zur Sprache gebracht wurde, nahm der Justizminister Ordnungen, wonach an Sonn- und Feiertagen öffentlich bemerkbare ganz naturgemäß daher, daß allerdings auch die Fälle sich häufen, Herrn Mangold in Schuß und erklärte die Verhaftung für gerecht Arbeiten verboten sind, sollten sich die Parteigenossen Wuttke und 130 angesehene Perionen aus bürgerlichen Kreisen in einem fertigt, ich hei wirklich ein Heimatloser. Gegen solche Willkür hilft Arbeiten verboten find, sollten sich die Parteigenossen Wuttke und Maße, wie das früher nie der Fall war, der Polizeiwillkür natürlich kein Gesetz, aber durch strengere Anweisung an die Würz im Posenschen vergangen haben. Sie hatten nämlich eines ausgefekt find. Selbst die Kreuz- Beitung" schrieb vor kurzem, Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden könnten doch Zehn Sonntagsmorgens, vor dem Beginn des Hauptgottesdienstes, ihrer Uebergriffe feien nicht zu vermeiden, aber was in den legten tausende von Verhaftungen erspart werden. Herr Dertel hat hier Parteipflicht genügt und socialdemokratische Flugblätter verteilt. Monaten auf diesem Gebiete sich zugetragen habe, übersteige den den Fall Augspurg zu rechtfertigen gesucht. Wir ahnten es, als wir Sie gingen von Haus zu Haus und gaben die Blätter in den Häusern an doch alles erlaubte Maß. Es muß den Beamten auf dem Wege der ihn in so langer Unterhaltung mit Dr. Paulßen sahen. Weil Herr die Bewohner ab oder legten sie an den Eingangsthüren zu den Wohnungen Berordnung auf das nachdrücklichste nahegelegt werden, daß fie sich Dr. Paulßen es selbst nicht unternehmen wollte, ließ er es Herrn nieder, aber immer nur innerhalb des Hauses. Das Schöffengericht streng an die gesetzlichen Bestimmungen zu halten haben. Ueber Dertel thun. Seine Darstellung ist aber unrichtig, Fräulein verurteilte sie zu einer Geldstrafe, das Landgericht Liffa als Berufungs­die Behandlung der Gefangenen und ähnliches tönnen in Augspurg selbst hat eine andre Darstellung des Falles gegeben. weitgehendem Maße Vorschriften auf dem Verordnungswege Die Thatsache läßt sich nicht aus der Welt schaffen, daß die Weimarer instanz sprach sie jedoch mit folgender Begründung frei: Die Ver­erlassen werden.( Sehr richtig! links.) Leider ist es eine Polizeibehörde selber ein Entschuldigungsschreiben an Fräulein ordnungen über die Heilighaltung der Sonn- und Feiertage könnten unbestreitbare Thatsache, daß es nur wenige Polizeiämter Augspurg gerichtet hat, in welchem ununwunden anerkannt wird, im Königreich Preußen nur regeln, was geeignet sei, die äußere in Deutschland giebt, wo nicht die Mißhandlung verhafteter Personen daß der Polizist einen Mißgriff gethan hat. Wenn Herr Lenzmann Heilighaltung dieser Tage zu stören. Verboten werden könnten z. B. ganz systematisch betrieben wird. In sehr vielen, ja den meisten gemeint hat, daß die Gerichte im Osten minderwertig, im geräuschvolle Arbeiten oder Thätigkeiten, die sonstwie geeignet Fällen wagen die Gemißhandelten es nicht, an die Behörden zu Westen aber verhältnismäßig gut ſeien, jo tann ich ihm wären, Aufſehen zu erregen und zugleid das religiöse Gefüht gehen, weil sie sich vielleicht mit Rücksicht auf ihre Stellung scheuen, nicht zustimmen, zumal soweit das Dortmunder Land- des Publikums zu verlegen. Im eine solche Thätigkeit handele es fich die Thatsache in die Deffentlichkeit zu bringen, daß fie mit der gericht selber in Frage bei den ( Sehr richtig! aber im vorliegenden Falle nicht, da die Angeklagten die Flugblätter Polizei in Konflikt geraten sind.( Sehr richtig! bei den Social- Socialdemokraten.) In dieser Hinsicht besteht so gut wie gar nur in den Häusern und Wohnungen verteilt und sich unauffällig Sehr interessant wäre eine Statistik für das tein Unterschied und Westen. Wir Jahr 1901 darüber, wieviel Hunderttausende Untersuchungs- aber haben nun zwischen word and Sid, tieten, die etes benommen hätten. Das bloße Gehen auf der Straße habe gleich­Saft sugebracht haben, wie viele von ihnen aus der Haft Beifall bei den Socialdemotraten.) gefangene in Haft genommen sind, wie lange sie in der Kulturstaates unwürdigen Zuständen ein Ende zu machen.( Lebhafter falls nicht gestört. Nach ihrer ganzen Art und Ausführung wäre hier die Flugblattverbreitung nicht geeignet gewesen, zu stören und cntlassen werden mußten, ohne daß Anklage erhoben werden Weimarischer Bundesbevollmächtigter Dr. Baulßen: das religiöse Gefühl zu verlegen. Ein Hotelbesitzer, der die An­fonnte usw. Eine solche Statistik, die wir vielleicht beim nächsten Ich habe zu dem Fall Augspurg nur deshalb nicht das Wort ge- geklagten bei der Polizei anzeigte, habe dies nur gethan, weil er Etat in einer Resolution verlangen könnten, würde die großartigste nommen, weil ihn der Herr Interpellant nur beiläufig gestreift hat. fich über den Inhalt des socialdemokratischen Druckstücks ärgerte. Illustration unsrer Reichszustände bilden, die Herren würden entsegt Es lag um so weniger Anlaß vor, ihn in den Vordergrund zu Auf eine Verlegung der äußeren Heilighaltung des Somitags Heilighaltung d sein über die Resultate, die uns aus ihr entgegenstarrten. ftellen, weil ganz andere und schwerwiegendere Fälle tönne durchaus nicht geschlossen werden. Auf die Thatsache, daß verurteilte Polizeibeamte fast stets zur Erörterung gekommen sind. Ich stehe nicht an zu erklären, daß Das Kammergericht verwarf die gegen dieses Urteil von der Begnadigt werden, ist bereits hingewiesen worden. Ein Polizei es ein bedauerlicher Mißgriff war, daß der Schuhmann Fräulein beamter hat mir einmal selbst zugegeben, daß diese Thatsache bei Augspurg angehalten und eine Anzahl Fragen an sie gerichtet hat. Staatsanwaltschaft eingelegte Revision. Sie scheitere an der that­den Beamten den Eindruck hervorruft, als beurteile man an der was weiter vorgekommen, ist noch nicht ganz geflärt. Auf Grund fächlichen Feststellung, daß die Thätigkeit der Angeklagten nicht ge­höchsten Stelle ihre Vergehen nicht so schwer. Es wird in ihnen das der Aften und der Aussagen der Schutzleute, die besonders zur eignet gewefen fei, das Publikum in seiner Allgemein­Gs ber der die der Aften um in feiner Gefühl erweckt: wir sind absolut, wir founen thun, was wir wollen. strengen Wahrheit ermahnt worden sind, liegt die Sache so, daß heit in feiner Feiertagsstimmung zu stören. Das Landgericht sei ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Ganz verkehrt ist der von Anhaltens durch den Schuhmann von zutreffenden Erwägungen ausgegangen.-§ 10 des preußischen Grundsatz, die Polizeibeamten nicht aus der Gegend zu nehmen, in das freiwillige Martyrium des Fräulein Angsping beginnt. Breßgesetzes, der noch Rechtskraft habe, fei hier ebenfalls nicht an­der sie ihre Thätigkeit haben. In Berlin haben wir Schutzleute, die Sehr interessant ist das Entschuldigungsschreiben des Bürgermeisters Preßgesetzes, der noch Rechtskraft habe, fei hier ebenfalls nicht an­aus den rückständigsten Gegenden, aus dem Osten der Monarchie von Weimar . Hier heißt es: Der Schußmann vermutete in Ihnen wendbar, denn er verlange eine polizeiliche Erlaubnis nur für das stammen, zum Teil find sie sogar der deutschen Sprache nur sehr eine andre Person. Bei gewissenhafter Brüfung derjenigen Gründe, Vertreiben von Druckschriften an öffentlichen Orten, hier aber seien inäßig mächtig!( hört! hört!) Die Elsaß- Lothringer find überzeugt, welche für ihn bestimmend waren, hätte er zu dieser Vermutung die Drudschriften weder an öffentlichen Orten, noch gewerbsmäßig daß Polizeibeamte aus Baden und Württemberg viel mehr zur nicht kommen können, er hat unvorsichtig gehandelt. Daher spreche verteilt worden. Annäherung Lothringens an Deutschland beitragen würden als ich mein lebhaftes Bedauern über dies Vorkommnis aus und habe Freigesprochen wurde gestern, wie uns aus Augsburg Schuhleute aus dem Osten der Monarchie, die die Gefühle den betreffenden Schugmann entsprechend rettifiziert." In den Akten telegraphiert wird, Genosse Rollwagen, der wegen Veröffentlichung des Volkes nicht verstehen können.( Sehr richtig! bei den Socialdem.) befindet sich dabei der Vermerk, daß eine Instruktion an die gedes Artikels: Majestätebeleidigungen einst und jetzt" angellagt war. Was die Behandlung der Gefangenen anlangt, so liegen eine Anzahl famte Schußmannschaft ergangen ist. Ich glaube wirklich, Fälle vor, die dem Reichskanzler als preußischen Ministerpräsidenten daß unter diesen Umständen der Fall Augspurg als erledigt gelten Anlaß zum Einschreiten hätten bieten müssen. Nach einem Bericht kam. der Kölnischen Zeitung " vom 29. Juni vorigen Jahres über den deutschen Aerztetag wurde dort lebhafte Klage geführt darüber, daß Trotz der vorgerückten Stunde muß ich doch zu dem Fall die Aerzte seitens der Gerichte so viel schlechter behandelt würden Augspurg einige berichtigende Bemerkungen machen. Der Fall ist als die Juristen. Besonders wurde die Behandlung von Aerzten im nur durch das refolute Auftreten der Dame so abgelaufen, an sich Elberfelder Militär- Befreiungsprozeß als empörend bezeichnet. Ein ist er geradezu typisch, es gehört jest fast zum guten Ton, Arzt wurde mit gewöhnlichen Verbrechern zusammen eingesperrt usiv. daß ganz unschuldige Frauen, welche den besten Ständen an Leider scheinen die preußischen Justizbehörden hier nicht gehören, verhaftet und einfach als Dirnen behandelt werden. in der erforderlichen Weise eingegriffen zu haben.

das

dem

Moment des

Abg. Dr. Müller- Meiningen :

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-

- Ein tiefsinniges Versammlungsverbot erließ die Polizei in Meißen . Es lautet: Meißen , den 14. November 1902. Aus einem für die allgemeine Veröffentlichung bestimmten Plakate ist uns bekannt geworden, daß in der von Ihnen... für den 15. ds. Mts., abends 1/29 Uhr in das Restaurant Turmhaus Namens einberufenen öffentlichen Bersammlung ein Mann Frauboese als Redner über das Thema: Der Kampf ums Dasein" aufzutreten beabsichtigt. Da nach der Person des treten bei der Anmeldung der Versammlung der Polizeibehörde gegenüber verschwiegen worden ist, anzunehmen ist, daß der Zweck der Versammlung darin besteht, zu Gesetzesübertretungen geneigt zu machen und die Versammlung eine Gefährdung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit zur Folge haben kann, so wird hiermit polizeiwegen die Abhaltung der eingangs bezeichneten Versammlung verboten.

teinem deutschen Staate befinden sich die gewöhnlichen Polizei geradezu eine Verhöhnung der Dame bedeutete.( Sehr richtig!) vorgedachten Redners und aus dem Umstande, daß dessen Auf­

In gefängnisse , die fleinen Amtsgerichtsgefängnisse in einem so erbärm- der That verlief der Vorgang folgendermaßen: Der Schußmann, lichen, schauderhaften, menschenunwürdigen Zustand wie in Preußen. der Fräulein Augspurg lange gefolgt war, redete sie Hier müssen die Behörden im Namen der Menschlichkeit eingreifen. schließlich an: Na, Freilein, ich fenne Sie gar nicht, wann Auch den Fall Lampke haben wir ja nur wegen der Behandlung sind Sie denn eigentlich zugereist?" Darauf hat er sofort ein Tamptes im Polizeigefängnis vorgebracht. Seine Verhaftung selbst langwieriges examen rigorosum mit der Dame angestellt, war, wenn die Angaben des Staatssekretärs richtig sind, durchaus wo sie herstamme, wie lange sie zu bleiben gedenke usw. Endlich gerechtfertigt. Auf unfre Kritit der schauderhaften Zustände im unterbrach ihn Frl. Augspurg mit der Frage: Was wollen Sie Gefängnisse aber hat der Staatssekretär kein Wort der Erwiderung nun eigentlich bon mir, wollen Sie mich berhaften? gefunden. " Jawohl, das will ich."" Nun dann gehe ich mit Ihnen." Sieraus geht doch klar hervor, daß von einer Provokation der Verhaftung nicht die Rede sein kann. Die Dame wurde eben

Eine Blüte

Nichtbefolgung dieser Verfügung wird die sofortige Auflösung der Versammlung und die Bestrafung der beteiligten Personen zur Folge haben. Der Stadtrat Abteilung für Sicherheits- Polizei, Dr. Goldfriedrich.

Ein weiterer Fall: Vor drei Jahren wurde eine Parteigenojjin von mir in Hamburg wegen Bergehens gegen das Preßgesetz zu drei Tagen Gefängnis verurteilt. Dort wurde sie einer zwangsweisen einfach als Dirne behandelt. Und warum das gerade an diesem ärztlichen Untersuchung unterworfen( Hört! hört!) und am nächsten Tage so leicht möglich war, werden Sie verstehen, daß damals Was ist das für ein fürchterlicher Mensch, dieser ,, Mann Namens Tage mit einer Heerde von Prostituierten und Verbrecherinnen gerade in Weimar ein Soldatenfest war. Aus diesem Framboese"?" Den Reiz der Neuheit und das will bei zusammen in einen Raum gesperrt. Vier Frauen zusammen hatten Grimde glaubte sich Vier Frauen zusammen hatten Grunde glaubte sich die Polizei jedenfalls berechtigt, jede fächsischen Versammlungsverboten viel sagen hat der Ver­immer eine Waschschüssel und ein Handtuch. Wie leicht konnten fremde Dame für eine Dirne zu halten. Blüte des botsgrund, daß die Verschweigung des Namens des Res dabei Krankheiten übertragen werden. Hier in Berlin werden ganzen Systems ist erwachsen in Treptow an der Rega. ferenten bei der Anmeldung auf dessen Gefährlichkeit schließen die politischen Gefangenen selbst nach Verbüßung ihrer Dort giebt es eine Polizeiverordnung, wonach Dienstmädchen lasse. Der Anmelder ist ja gar nicht verpflichtet, der Polizei Strafe noch in unwürdiger Weise behandelt. So wurde, und andre ledige Frauenzimmer, die sich im Sommer nach 11, im den Namen des Referenten zu nennen; er hat also mur wie es üblich ist, auch mein mein Parteigenosse John nach Winter nach 10 Uhr allein oder in verdächtiger Begleitung auf von einem gefeßlichen Rechte Gebrauch gemacht. Daß er ihn nicht Verbüßung einer Gefängnisstrafe wegen Breßbergehens vom der Straße oder in den Anlagen umbertreiben, ohne weiteres aus dunklen Verschwörerabfichten verschweigen wollte, geht doch aus platz gefahren und erst dort entlassen. Solcher Behandlung werden fache ist es, solche Mißgriffe der Polizei rücksichtslos an den Pranger hier die heitere Erscheinung, daß eine Versammlung verboten wird, Redakteure zu teil, deren Strafe im Kampfe um ihre Ueberzeugung der Deffentlichkeit zu stellen. Deshalb war die Einbringung der weil der Referent genannt wurde, und zugleich deswegen, weil er teine Schmach, sondern eine Ehre ist. Ich empfinde solche Strafen Interpellation ein Verdienst. Ich bin selbst in meiner Thätigkeit nicht genannt wurde. Wer schlägt diesen Rekord? ebenso sehr als eine Ehre, wie der Soldat die Wunden im als Richter manchmal geradezu erschrocken über die polizeilichen Mizz­Rampfe fürs Vaterland.( Beifall bei den Socialdemokraten.) griffe und die Deckung dieser Verstöße seitens der Richter.( hört! Ich selbst habe in Plößensee einmal ein paar Monate wegen Bismard- hört! links.) Hoffentlich macht die Regierung gegenüber solchen beleidigung abzufigen gehabt und weiß ja, wie da die Behandlung Mißgriffen endlich Erust!( Beifall links.) ist. In den preußischen Gefängnissen wird ja leider keine Selbst­Damit schließt die Besprechung. belöftigung eingeräumt. In Sachsen ist man in dieser Beziehung Das Haus vertagt sich. weit anständiger. Ich kann hier allerdings nur von meinen eignen Erfahrungen sprechen. Ich wurde während meiner zweijährigen aft auf einer allein anständig sächsischen Festung nicht handelt, sondern diese zwei Jahre haben mir geradezu dass Leben gerettet. Ich weiß nicht, ob das gerade die Absicht des Staates war.( Heiterkeit.) Allerdings traue ich auch dem Staate nicht so viel Unbarmherzigkeit zu, daß er das Gegenteil gewünicht hätte.( Heiterkeit.) Diese zwei Jahre sind mir sowohl für meine Gesundheit wie für meine geistige Ausbildung ganz vorzüglich zu statten gekommen. Obgleich ich das Urteil an sich noch heute für durchaus ungerechtfertigt halte, habe ich doch keine Veranlassung, diese Zeit zu bedauern. Der Arzt tröstete, als das Urteil tam, meine Frau mit den Worten: Seien Sie nur froh, Ihr Mann wird dabei gesund werden!" Das ist auch geschehen. In Sachsen habe ich immer Selbstbeköstigung bekommen, in Preußen nicht.

Gefängnis mit einem sogenannten grünen Wagen nach dem Alexander- verhaftet werden sollen.( hört! hört! links.) Die Haupt- der Nennung des Namens auf den Plataten hervor. Wir haben

be=

Schluß 6 Uhr.

2010

Hus der Frauenbewegung.

In dem von den Genosfinnen veranstalteten Vortragscyffus Nächste Sizung: Montag 1 Uhr.( Fortsetzung der Zolltarif erörterte Genosse Stadthagen im legten Vortragsabend die Gründe, gesetz- Beratung.) welche für die Aufhebung des Arbeitsvertrages nach§§ 123, 124 Reichs- Getverbe- Ordnung in Frage kommen. Im nächsten Vortrag wird Genosse Stadthagen die Schadensersatz- Ansprüche behandeln, und werden auch praktische Beispiele behandelt werden, zu welchen die Rechtsbelehrung aus der Mitte der Versaminlung erfolgen soll. Dieselbe findet am Mittwoch, den 26. d. W., abends 81%, Uhr, in den Arminhallen, Kommandantenstraße 20 statt. Zutritt hat

Parteinachrichten.

odbiltm

Gemeindewahlen. Unfre Genossen in der Stadt Posen haben diesmal zum erstenmal ernstlich an den Stadtverordneten- Wahlen jedermann. 101) teilgenommen. Obwohl schon 1900 ein Parteikandidat aufgestellt war, erhielt er doch mangels jeder Agitation nur drei Stimmen. Wählbarkeit der isländischen Frauen. Das isländische Althing Diesmal wurden 114 socialdemokratische Stimmen abgegeben. Das hat ein Gesetz über die Wählbarkeit der Frauen angenommen, das ist in Anbetracht der besonderen Verhältnisse ein ganz beachtens- fezt vom dänischen König bestätigt worden ist. Danach können Witwen und unverheiratete Frauen in den Anitsrat, den Bezirks­

werter Anfang.

Die Wahllokale erwiesen sich als zu klein, so daß viele Wähler vorstand, Stadtrat, Kirchspielrat sowie als Gemeindevertreter unter auf der Straße denselben Bedingungen, die für die Wählbarkeit der Männer fejt­stehen konnten. Auch andre Unregelmäßigkeiten

günstigung der Krankenkost. Ihm wurde auch erlaubt, zu einem umkehren mußten, weil sie bei der großen Stälte nimen vor, wes- gesezt sind, gewählt werden. Sie haben jedoch das Recht, die Wahi

Vermischtes.

Mädchenhandel. Aus Philadelphio melbet das Bureau

Termin in einer Drofchte zu fahren und in Civilkleidern zu er­scheinen, ebenso wie es dem Zuchthäusler Frhrn. v. Hammerstein wegen die Polen , die über die zu ihren Ungunsten ausgefallenen abzulehnen. Wahlresultate enttäuscht waren, Protest einlegen wollen. Ges erlaubt wurde. Ein gleichmäßiger Strafvollzug bedentet thatsächlich wählt wurden in den meisten Bezirken die Kandidaten des eine große ungerechtigkeit. Leute, die nichts Ehrenrühriges begangen fonservativ- freifinnig- antisemitischen Wahlmischmasches, die unter der haben, müssen anständig behandelt werden. Der Domänenpächter Parole Die Deutsche hie Polen" in den Wahlkampf zogen. Falkenhagen, der unter so erschwerenden moralischen Um- Das Wahl, recht" ist außer den andren reaktionären Bestimmungen ständen ein Duell provoziert hatte, er fist jetzt in an einen Wahlcenfus von 6,56 M.( einem Mindesteinfommen von Raffan: Veranlagt durch Mitteilungen des deutschen Botschafters Danzig und genießt die allergrößte Freiheit. Noch einen 900 M. entsprechend) gebunden, der bei der herrschenden Arbeits­Fall, der mich persönlich betrifft, will ich erwähnen: Ich losigkeit und den elenden Löhnen von nur wenigen Genossen erreicht in Washington , Herrn von Holleben , die ihr durch den deutschen hatte für die Reichstagswahl im Jahre 1881 zur Unterſtüßung wird. Die meisten Stimmen fielen in den früheren Vororten, für Konsul in Philadelphia zugegangen waren, nahm die hiesige Polizei meiner Wahl ein Flugblatt geschrieben und wurde wegen Bundes- die noch der 4 Mart- Census gilt. eine plötzliche Durchsuchung zwanzig verrufener Häuser vor, in rats- Beleidigung angeflagt. Ich war damals aus Leipzig auss In Debschwig bei Gera wurden sieben Socialdemokraten welchen 400 Mädchen festgenommen wurden. Dabei wurden Be­gewiesen, erhielt die Anklage der Dresdener Staatsanwaltschaft auf und zwei Gegner gewählt. In Frankenthal in Reuß i. 2. weise dafür gefunden, daß ein Syndikat mit dem Hauptfit in einer Geschäftsreise nachgeschickt und schrieb der Behörde daraufhin, wurden die beiden socialdemokratischen Kandidaten gewählt. Ebenso Deutschland und Agenturen in Philadelphia und New- York daß ich Pfingsten in Dresden sein würde. Ich kam zehn Tage vor fiegte in der Bauerschaft Schildesche bei Bielefeld der social- besteht, das gewerbsmäßigen Mädchenhandel betreibt. Nach Aus­Pfingsten nach Dresden , war der Polizei signalisiert worden, was demokratische Kandidat. fage des deutschen Konsuls werden die Geschäfte dieser Mädchen­ich aus der Nähe eines Geheimpolizisten entnahm, blieb aber um­behelligt. Ich kam fünf Tage vor Pfingsten wieder nach Dresden , Eine Rehabilitierung nahm der socialdemokratische händlerbande in Europa von einem Einwohner der Stadt alle Geheimpolizisten waren mir wieder auf den Fersen. Ich wohnte im Verein Nürnberg in feiner außerordentlichen General- geleitet. Die Leitung des Geschäfts in Amerika liegt in den Händen Hotel, war polizeilich gemeldet. Am 1. Pfingstteiertage wurde ich auf versammlung am Mittwoch vor. b Vor zweieinhalb Jahren wurde von fünf Personen, von denen drei bereits verhaftet wurden. Die der Brühlschen Terrasse mitten aus der Menschenmenge heraus verhaftet. Der Fabrikant Raubinet ausgeschloffen, weit er in der Dertel- von der Bande verhandelten Mädchen wurden unter verschiedenen Der mich verhaftende Polizeikommisjar Baul gab als Grund der Affaire für die Franff. 3tg." Artikel geschrieben, in denen die da­

Verhaftung Heimatlosigkeit an und thatsächlich stand in dem vom malige Parteileitung schwer angegriffen und gewissermaßen für das Versprechungen, meistenteils dem der Heirat, nach Amerika gelockt, Landgericht und seinem Borsigenden Mangold erlassenen Haftbefehl tragische Geschick Dertels verantwortlich gemacht wurde. Nunmehr dann in öffentliche Häuser verschleppt und dort gefangen gehalten. dieser Grund angegeben.( Heiterkeit und Bewegung.) Wenn mir lag ein Antrag vor, den Beschluß zurückzunehmen, da der Aus­