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Nr. 275. 19. Jahrgang. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Dienstag, 25. November 1902.

Krankenhaus( Seestraße), 10 Millionen für ein 5. Krankenhaus, und meindebehörden genehmigt. Ferner wurde der vorgeschlagenen Ver­Krankenkassen- Mitglieder Berlins   und der Vororte! 1 millionen für ein neues Kinder- Krankenhaus( in Treptow   oder befferung der öffentlichen Beleuchtung in der Hochmeister- und Wir weisen nochmals darauf hin, daß den Kassen nunmehr am Blänterwald), 6 Millionen für eine neue Siechenanstalt, über Oldenburgstraße zugestimmt. Wir weisen nochmals darauf hin, daß den Kassen nunmehr vier Apotheken zur Verfügung stehen, welche Kaffenrezepte ohne 7 Millionen für die dritte Jrrenanstalt( Buch), ziemlich elf Ein neues Kinder- Krankenhaus. Das Kaifer und Kaiferin Barzahlung anfertigen und 20 Proz. Rezepturrabatt gewähren. Millionen für eine 4. Frrenanstalt, gegen 6 Millionen für eine Friedrich Krankenhaus im Norden von Berlin   soll bedeutend er­Es sind dies die neue Jbiotenanstalt, rund 6 Millionen für das 2. Rathaus, weitert werden. Die Koften find mit 21 Millionen Mart veranschlagt 334 Millionen für die Verlegung von drei höheren Lehranstalten und sollen auf drei Etats verteilt werden. Außerdem beabsichtigt ( Friedrich- Werdersches Gymnasium  , Friedrich- Realgymnasium, Andreas­der Magistrat noch ein städtisches Kinder- Krankenhaus in Treptow  Realgymnasium), 2 Millionen für zwei höhere Mädchenschulen( Norden zu erbauen. und Südwesten), 84 Million für die geplante technische Mittel­ichule usw. Für das Nordpark- Projekt, das eine Zeit lang schon als aufgegeben galt, find 21%, Millionen angefeßt.

Brinzen- Apotheke, N. Brinzen- Allee 69( Bösenhagen), Luisen- Apotheke, N. Rügenerftr. 21( Brandes).

Apotheke zum goldenen Adler, S. Alexandrinenstr. 41( Bloch). Pelikan- Apotheke, W. Leipzigerstr  . 93( Liece). Sedan- Apotheke, Schöneberg  , Sedanstr. 3( Dr. C. Wedel). Weiter veröffentlichen wir im Folgenden die erweiterte Rezept- Sammelstellen.

Liste der

straße 26.

( Die durch Fettdruck hervorgehobenen Stellen find neu hinzu­gekommen): Berlin   C. A. Collin, Spittelmarkt 15. Bernh. Mood, Alte Schönhauserstr. 12. P. Haese Nachf. C. Aßmuß, Niederwallstr. 28/29. Otto Kretschmar, Rosenthalerstr. 6/7. E. Kunzendorf, Rosenthaler­ftraße 42. Berlin   N. R. Azmus, Gerichtstr. 10. C. Fischer, Lothringer­straße 19. R. Richter, Reinidendorferstr. 61. R. Sanffarth, Schön W. Kapell, Brunnenstr. 118. Th. Sinabe, Wörther­H. Schulz, Müllerstr. 166a. C. Tribolet, Franseckistr. 10. 2. B. Wannste, Wörtherstr. 12. Went, Chauffee­P. straße 7. A. Wohlgemuth, Aderstr. 69. C. Spizer. Stralsunder­Straße 29. P. Würfling, Invalidenftr. 128. Berlin   NO. E. Hennig, Marienburgerstr. 27. Theophil Quade, Neue Königstr. 32. Kiefebusch, Landsberger Plat 1. Berlin   W. M. Edert, Culmsir. 1. 3. Ambos, Potsdamer straße 96b. Winkler, Kurfürstenstr. 139.

hauser Allee 44a.

Ein

geöffnet, jeden Tag von 7 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Gestern Die Wärmehallen sind seit gestern( Montag) morgen endlich uchten und fanden zunächst etwa 200 bis 300 Männer Einlaß: im Das Bouquet, das der Magistrat hier zusammengestellt hat, werden aus unerklärlichem Grunde auch junge Leute unter 20 Jahren präsentiert sich recht stattlich. Erläuternd wird in der Vorlage aus- nicht zugelaffen. Das war auch früher schon so, jetzt wird aber zum geführt, daß die Befriedigung der vorerwähnten außerorbent erstenmal durch Anschläge im Innern der Halle ausdrücklich darauf lichen Kämmerei- Bedürfnisse, die in einem geit aufmerksam gemacht. raum von wenigen Jahren erfolgen müsse, nicht mehr auf Den Inhabern von Arbeiter- Wochenkarten werden auf verschiedenen die laufenden Einnahmen des Stadthaushalts- Bahnstationen immer noch unangenehme Scherereien bereitet. Etats berwiesen werden könne, wenn man eine leber- Arbeiter aus Fredersdorf   konnte dieser Tage eines Morgens wegen anipannung der Steuerkraft bermeiden wolle. Der Kälte nicht arbeiten und wollte vom Schlesischen Bahnhof   aus eigentlich längst ausgeführt sein müßten, wenn man dem Bedürfnis den Durchgang mit der falschen Begründung, daß Wochenkarten erst Unter den genannten Bauten usw. befinden sich freilich mehrere, die mit dem 10 Uhr 15 Minuten vormittags abgehenden Zug wieder nach Haufe fahren. Auf drei Stellen verweigerte man ihm jedoch rechtzeitig hätte genügen wollen. Das ist nicht geschehen- da von 12 Uhr ab Gültigkeit hätten. Auch der Stationsvorsteher wies drängt sich nun alles zusammen! Natürlich wäre auch der Pump den Arbeiter ab und dieser mußte zusehen, daß ihm der Zug vor im großen, den die Stadt jetzt anlegen muß, schon viel früher ge- der Nase wegfuhr. Erst im Bureau der Eisenbahnverkehrs- Inspektion, tommen, wenn man sich nicht so lange nur mit dem Aller wohin der Fahrgast sich schließlich mit seiner Beschwerde wandte, auch einmal dem Mangel an Gemeindeschulen durch Bereitstellung Veröffentlichung dieses Falles dazu bei, daß die Unterbeamten an­notwendigsten durchgewürgt hätte. Uebrigens follte man bestätigte der Ober- Stationsvorsteher Reimann ihm zu spät, daß er mit jedem Vorortszuge hätte fahren dürfen. Hoffentlich trägt die von Anleihemitteln, die eine außergewöhnliche Vermehrung der gewiesen werben, den Inhabern von Arbeiter- Wochenkarten hinfort Schulen ermöglichten, wirksamer als bisher abzuhelfen versuchen. feine Unannehmlichkeiten mehr zu bereiten. Die Anleihe soll in zwei Serien zerlegt werden, zu 128 Millionen und zu 100 Millionen. Die Tilgung foll beginnen bei Serie I am Staatsrettung im Polenkampf. Polizeilich verboten wurde die Berlin   SO. G. A. Mittag, Adalbertstr. 87. Gustav Kohl, 1. April 1908, bei Serie II im Jahre nach ihrer Begebung, vielleicht Aufführung des polnischen Theaterstüces Der Stern Rottbuserstr. 7. D. Pötsch, Wrangelstr. 171. E. Finsterbusch erst am 1. Januar 1910. Der Binsfuß foll auf 3% Proz., die Getverbevereins in Spandau   dargestellt werden follte. Das Verbot Sibiriens   das von Mitgliedern des polnisch- katholischen ( P. Habicht), Staligerstr. 63/64. Rudolf Hoffers, Reichenberger Tilgungsquote auf 2 Broz. festgesetzt werden. ftraße 55. M. Grünenthal  , Wienerstr. 69. Rud. Hoffers, Man­Die Stadtverordneten- Versammlung wird voraussichtlich die Aufführung von polnischen Stücken von der Einreichung einer vort­erfolgte aus principiellen Gründen; die Polizei erklärte nämlich, die teuffelstraße 92. Vorlage zunächst einem Ausschuß überweisen, der sie noch näher zu getreuen Ueberfegung abhängig machen zu müssen. Da eine solche prüfen haben wird. Gespannt darf man darauf sein, wie sich die Ueberfeßung nicht zu beschaffen war, wurde die Vorstellung verboten. Regierung, deren Genehmigung eingeholt werden muß, zu dieser Bisher haben derartige Aufführungen in polnischen Vereinen un­Anleihe stellen wird. beanstandet stattgefunden.

Berlin   NW. F. Kühne, Alt- Moabit 45. Berlin   S. R. Jahnz, Dranienstr. 191. Ad. Neumann( Progasty), Dranienstr. 45. G. Saffe( Polle), Prinzenstr. 92. 28. Sippel, Brandenburgstr. 16.

Berlin   O. Herm. König, Rüdersdorferstr. 42. G. D. Mecklenburg  ( Schmidt), Andreasstr. 50. Otto Gottschalt, Krautstr. 55 a. Berlin   SW. D. Alberts, Friesenstr. 24. G. Rettig, Belle Allianceftr. 94. Weißbach u. Fischer, Belle Alliancestr. 23. C. Schröder, Fürbringerstr. 7.

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Auch für die Deckung des Familienbedarfs können die Rezept­Sammelstellen benutzt werden. palem Centralfommission der Krankenkassen Berlins  und der Vororte.

grudder schillout Arbeiter- Konzert.

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In den letzten Tagen ist der Vorwärts" von Straßenhändlern Bankow  . Buchmann, Mühlenstraße 17. Rosemann, Brehme als Extra- Ausgabe" zum Preise von 20 Bf. ausgerufen und verkauft Straße 65. In einem vortrefflichen Artikel, der in der von Otto Rashes worden. Wir legen Wert darauf, zu betonen, daß der Verlag mit Charlottenburg  . Rassenlokal der Drts- Krankenkasse Charlotten Berlin   herausgegebenen Liebergemeinschaft" veröffentlicht wird, ver- folchen Treibereien nichts zu thun hat und selbstverständlich aus den burg, Rosinenstr. 3. B. Habermann, Bestalozziftr. 28. H. Munter, breitet Dr. Hermann Dunder sich über den Charakter der gänzlich ungerechtfertigten Preiserhöhungen keinerlei Vorteil zieht. Dandelmannstr. 2. Neumann Söhne, Berlinerstr. 103. A. Hörisch, Arbeiterfeste. Der Verfasser weist auf die Geschmadlosigkeiten hin, Berlinerstr. 56. deren fich Arbeitervereine vielfach schuldig gemacht haben, und nennt lebtesten Teile Berlins   in der Rolle eines Raub mörders ver­Ein berüchtigter Streitbrecher hat Montagmorgen sich im be Rigdorf. P. Lemke, Kaiser Friedrichstr. 242. G. Jacobi Nach die Mittel, die geeignet fein tönnen, hierin Wandel zu schaffen. fucht. Das Bankgeschäft von Schwerdtfeger u. Co. im Centralhotel folger, Richardstr. 117. Raffenlofal der Orts- Krankenkasse, Berg. Komische Vorträge auf einer Laffalle Totenfeier find Dinge, die fich hat in dem Hause Friedrichstr. 99, gerade gegenüber der Uhr des Straße 32, jeder Gefangverein, der an einem Arbeiterfeste mitzuwirken hat, ver- Bahnhofes Friedrichstraße  , einen Laden, der besonders dem Bedürfnis Schöneberg  . Kassenlokal der Orts- Krankenkasse Schöneberg  , bitten follte. Kein Verein, so sagt Herr Dunder mit Recht, der Reisenden dient. Es ist ein fleiner Laden mit einem schmalen Hauptstr. 8. H. Hope, Sedanstr. 82. D. Richter, Gleditschstr. 52. follte seine Teilnahme zusagen, wenn B. Caspary, Maaßenstr. 10. F. Rubeau, Tempelhoferstr. 5. er nicht über das Eingang, die Auslage enthält allerhand Münzen und Wertpapiere. Festprogramm vorher orientiert wird, und man sollte fich Das Bweiggeschäft wird von dem 28 Jahre alten Bankbeamten Otto Friedenau. Lorenz, Uhrmacher, Rheinstr. 55. vidim für zu gut halten, ein feierlich erhebendes Lied zu Gehör Salzwedel   verwaltet. Am Sonnabendabend tam zu ihm ein junger Mann, Alle nicht eiligen Rezepte sollten diesen Sammelstellen fiber zu bringen, wenn als nächste Nummer ein Komiter feine platten verlangte einige Münzen, sprach über dieses und jenes, und hatte fo Zeit, wiesen werden. Die Kaffenmitglieder erhalten dann ohne Verige reißt. auslagung des Betrages die Arznei frei ins Haus geliefert; Bu den reinen" Konzert- Aufführungen übergehend, beklagt der nachdem Salzwvedel den Laden geöffnet hatte, tam der junge Manu fich in dem Laben genau umzusehen. Sonntagmorgen um 81%, Uhr, lurz es bleiben ihnen also so die Abholung der Arznei und die Verfasser des Artikels die häufige Ueberlastung des Programms: borläufige Berauslagung des Betrages erspart. Zugleich aber er wieder unter dem Vorwande, daß ihm noch einige Münzen fehlten. wächst der Kaffe und damit doch auch den Kaffenmitgliedern lich von Männerchören einmal gehört! Mit solcher Maffenproduktion der gerade das Gold, Silber und Papiergeld enthaltende Spind Habe ich doch schon selbst dreistündige Darbietungen ausschließ Besonders wünschte er einige aus dem Schaufenster. Salzwedel  , ein Borteil, da auch auf die dort abgegebenen Rezepte ein Rabatt geht man aber weit über die Leistungsfähigkeit des Publikums geöffnet hatte, um Wechselgeld herauszunehmen, tam hinter dem von 20 Proz. gewährt wird. hinaus. Es giebt doch wahrlich hinreichend Solo- Lieder, die in Ladentisch   vor, um die berlangten Münzen aus der Auslage heraus­bas Programm verstreut werden könnten. Freilich begegnet man da zunehmen. In diesem Augenblick stieß ihm der Kunde einen als Einzelvorträgen häufig genug trivialen Schmarren, und die Dolch am Naden in die Schulter. Dem ersten Stich folgte männlichen Primadonnen vieler Vereine fcheinen von Lieder fofort ein zweiter. Salzwedel   floh hinter den Ladentisch  , der Kunde, Kompofitionen eines Schubert, Schumann, Franz, Löwe u. a. noch blindlings auf ihn einstechend, hinter ihm her. Zu Boden gestürzt, nicht einmal dem Namen nach etwas gehört zu haben. Da können raffte er sich wieder auf, als dem Näuber der Dolch entfiel. Nun die Chorleiter viel wirken, wenn sie diese Sänger an etwas edlere fah der Kunde seinen Mordplan bereitelt und lief davon, bevor der Liederquellen führen. Ueberlassen wir das Lied, das meine Mutter Gestochene die Ladenthür erreicht hatte und blutend auf der Straße Variété  , da haben sie neben der mehr oder weniger betolletierten gemacht, hatten jedoch Straßengänger ihn beobachtet. Sie fahen, fang", und wie diese parfümierten Gaffenhauer alle heißen, dem zusammenbrach. Durch die Hilferufe Salzwedels aufmerksam Bote ihren besten Play". daß er von der Friedrichstraße   in den Bahnhof hineinging und ihn Ein Fest, das sich völlig im Rahmen solcher nüglichen Aus- nach der Kaiser Wilhelms- Akademie zu fofort wieder verließ. Als führungen hielt, veranstalteten die bekannten Gesangbereine der Räuber sich verfolgt fah, rannte er die schmale Straße zwischen Norddeutsche Schleife" und Kreuzberger   ar- Bahnhof und Akademie nach der Spree zu. Am Schlütersteg gelang monie Sonntagabend in der Brauerei Friedrichshain. Unter es den Verfolgern ihn zu paden. Er riß fich aber mit einem ge­der Leitung ihres Dirigenten, Musikdirektor Bleil, gaben diese waltigen Rud wieder los und sprang mit einem Satz über das beiden Liebertafeln ein Brogramm zum besten, das zwar im Geländer hinweg in die Spree. Die alarmierten Obſt­Gesangsteil nur aus drei Doppelvorträgen bestand, aber dafür von schiffer an der Markthalle machten sofort ihre Beiboote los, Schutz­vornehmem, künstlerischen Gehalt war. Besonders befriedigten der männer und Civilisten sprangen hinein und famen gerade zur rechten Vortrag des Liedes Waldfrieden  " von Schulz, des Chors der Beit, um den Untergegangenen zu fassen, als er zwischen den Eis­Gefangenen aus" Fidelio" und Beethovens herrlicher Hymne hollen wieder auftauchte. Er wurde in ein Boot gezogen, ans bem Berliner   Tonkünstler- Orchester, das u. a. Liszts Ungarische geführt. Sonntag war er noch nicht bernehmungsfähig, wurde aber an die Nacht." Unterstützt wurden die Konzertgeber von Land gebracht und zunächst als Polizeigefangener der Charité zu Rhapsodie". Händels berühmtes Largo" und Mozarts Duvertüre zu Figaro" vortrefflich zur Ausführung brachte. Es wäre dringend festgestellt als ein am 25. April 1875 zu Löwenberg in Schlesien ge­zu wünschen, daß die Veranstalter von Arbeiterfesten an den von borener Klempnergeselle Start Mofer. ernſtem Wollen zeugenden Bestrebungen der beiden genannten Liedertafeln sich ein Beispiel nähmen. Bei gutem Willen fann auch das Proletariat wenigstens in großen Städten feine Feste so ge­stalten, daß die Bourgeoisie, was würde und künstlerischen Wert be­trifft, wenig oder nichts vor ihnen voraus hat.

Berliner  

Partei- Angelegenheiten.

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Zweiter Wahlkreis. Morgen, Mittwoch, findet in der Berliner  Bodbrauerei, Tempelhofer Berg, feine Boltsversammlung statt mit der Tagesordnung: und die herrschenden Klassen". Genoffe Reichstags- Abgeordneter Auguft Bebel hat das Referat übernommen. Um recht zahlreichen Besuch ersuchen " Die Vertrauensleute. Bierter Wahlkreis( Südost). Heute, Dienstagabend 8 Uhr, findet im Lokal Sanssouci  , Kottbuserstr. 4a, eine Bolfsversammlung statt, in der Genoffe Ed. Bernstein über Wandlungen in der Anschauung des Socialismus" referieren wird. Um zahlreichen Besuch ersuchen Die Vertrauensleute.

In Nieder- Schönhausen findet heute abend 8%, Uhr bei Sette­forn, Lindenstr. 1, eine Versammlung statt, in der Genosse Bartels einen Vortrag hält und außerdem Wahlen vorgenommen werden. Schmargendorf  . Die heutige Mitgliederversammlung des Wahl bereins fällt aus. Morgen, Mittwoch, abends 8 Uhr, findet im Wirtshaus Schmargendorf   eine öffentliche Brotest versammlung mit Frauen gegen die gollpolitik statt. Das Referat hält der Reichstags Abgeordnete Genosse Frizz Zubeil.

Lokales.

Eine neue Anleihe der Stadt Berlin  

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Er

kommen, um hier bei dem Klempnermeister Schwarz in der Linien­Moser ist im Juli dieses Jahres von Chemnitz   nach Berlin   ge­straße 154c, wo die Arbeiter sich im Ausstande befanden, die schimpfliche Rolle eines Streitbrechers zu übernehmen. bersah seine Aufgabe mit einer Niedertracht, die selbst unter für den Staat besonders nüzlichen Elementen nicht alle Tage vorkommen dürfte. Nachdem er einige Tage bei der Firma gearbeitet hatte, Zum Rücktritt des Polizeipräsidenten. Der wichtige Boften, auf tam er eines Morgens mit verbundenem Arm in der Fabrik an und dem der jezige Polizeipräsident v. Windheim nach dem Berl. Tgbl." verkündete, daß er von den Ausständigen überfallen und soll, wie wir bereits mitteilten, den finanziellen Nöten abhelfen, in nächstens hinaufrüden soll, ist der eines Ministers des mit Salzsäure begossen worden sei. Diese Nachricht war von denen sich unsre Kommunalverwaltung befindet. Die Anleihe von Löniglichen Hauses. Wenn diese Nachricht sich bestätigt, so Anfang bis zu Ende aus den Fingern gesogen, aber sie bot der 1898 im Betrage von 60 Millionen Mark ist zur Zeit bis auf einen wird sie ohne Zweifel in der Bevölkerung mit einer gewiffen Heiter auf Streitbrecherschuß einererzierten Polizei Gelegenheit, eine Anzahl geringen Reſt versilbert und verwendet. Sie sollte die voraussicht das ist der Polizeipräsident, soweit es auf äußere Machtfülle an- gestellt war, stellte die Firma Schwarz ihn trotz seiner moralischen feit aufgenommen werden. Der mächtigste Mann Berlins   denn der Ausständigen festzunehmen. Nachdem Moser wieder her lichen Bedürfnisse bis Ende des Etatsjahres 1902 decken und war fommt- verbringt den Rest seiner Tage damit, die Angelegenheiten Minderwertigkeit wieder in ihren Betrieb ein, sie entließ ihn dann namentlich bestimmt für den Ausbau der Kanalisationswerke, der der töniglichen Fideikommisse zu besorgen, die Ceremonienmeister, jedoch bald, weil er in seinem Fache durchaus untüchtig war. Es Gaswerke, der Wasserwerke, des Vieh- und Schlachthofes, für den königlichen Hausschatz, das Heroldsamt, sowie die Sofliegt ja in der Natur der Dinge, daß die Streitbrecher sich vielfach Brückenbauten usw. Die Aufnahme einer weiteren Anleihe zur fammer der töniglichen Familiengüter zu beaufsichtigen und gemeine aus den bedenklichsten Elementen der Bevölkerung refrutieren. Das Fortführung resp. Vollendung der betr. Aufgaben der Stadt wurde sam mit dem Obersttämmerer den einzelnen töniglichen Hofverwal- wird selbstverständlich auch in Zukunft die Behörden des Staates der damals vorbehalten. Inzwischen find noch verschiedene neue Auf- tungen und den Angelegenheiten der Provinzialerbämter vorzustehen. Socialreform nicht hindern, diese Leute gegen den pflichtgemäß gaben hinzugekommen, so daß der Magistrat nunmehr eine Anleihe von Lauter Verrichtungen, die den Nerven am Ende gut thun mögen, organisierten Teil der Arbeiterschaft mit aller Liebe und Sorgfalt nicht weniger als 228 Millionen Mart aufnehmen will. Den tann, weil sie für den Gang des öffentlichen Lebens durchaus gleich­von denen die Bevölkerung sich aber kaum einen Begriff machen zu schüßen". Stadtverordneten ist jetzt eine Vorlage hierüber zugegangen, mit gültig find. Als Nachfolger des Polizeipräsidenten wird der jetzige wurde in der Person eines Mannes festgenommen, der sich Johann Ein Heiratsschwindler, der wahrscheinlich auch Eisenbahndieb ist, der sie sich in ihrer nächsten Sizung zu beschäftigen haben werden. Landrat des Teltower   Kreises, Herr v. Stubenrauch genannt. wurde in der Person eines Mannes festgenommen, der sich Johann Von den Mitteln dieser neuen Anleihe foll etwas über die Konservative Blätter behaupten allerdings, daß diefer Herr für einen Opfern gegenüber aber auch noch andre Namen beigelegt hat. Der b. b. Oberndorfer" und" Frhr. Johann v. Wallfee" nennt, sich seinen Hälfte für die städtischen Werke, das übrige für die Zwecke der andren höheren und wichtigeren Posten, der demnächst zur Erledigung Opfern gegenüber aber auch noch andre Namen beigelegt hat. Der eigentlichen Kämmerei verwendet werden. Für die Gaswerke werden lomme, in Aussicht genommen fei. Herr b. Stubenrauch fand, wie Damen als Befißer einer Cementfabrit im Rheinlande oder stets sehr elegant auftretende Mann nähert sich heiratsluftigen allein 52 Millionen verlangt, für die Fortführung der Kanalisation andre seinesgleichen auch, einen wesentlichen Teil seiner Thätigkeit auch als öftreichischer Offizier, nachdem er durch Anzeigen für den Vich- und Schlachthof ziemlich 4 Millionen usw. Auch für Seit langen Jahren gehört der Reichstags- Wahlkreis Teltow   zu den Hochzeit angefeht und eine Wohnung bereits gemietet hatte, ( XI. Radialsystem) 3012 Millionen, für die Wasserwerke 121 Millionen, bekämpfte. Der bestimmt verbürgte Erfolg solches Wirkens traf ein: auf seine werte Person aufmerksam gemacht hatte. Wenn er fein Opfer genügend sicher gemacht, einen Termin für die die Fortsetzung des Baues von Markthallen sind 15 Millionen an- sichersten des socialdemokratischen Besitzstandes. gefeßt. Gegen 10 Millionen werden gefordert, um jezt die mußte er plöglich noch eine Geschäftsreise machen nach Paris  , von der Stadt angekauften Aktien der Siemens u. Halste- Straßen- In der geftrigen Situng der städtischen Gasdeputation wurde London   oder sonst wo hin. Bald erhielt dann die Braut eine Bitte bahnen zu bezahlen, deren Kaufpreis vorläufig die Spartasse unter dem Vorsiz des Stadtrats Namslau   die sogenannte, alle um Hilfe aus der Verlegenheit. Er habe Geld verloren, hieß es, ausgelegt hat. Unter den Ausgaben für Kämmereizwede sind be- Jahr wiederkehrende Bautenvorlage für den nächsten Etat ein- oder er sei bestohlen worden zc. ausgelegt hat. Unter den Ausgaben für Stämmereizwede sind be- gehend beraten. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Er- fchidten, was verlangt wurde, felbft bis zu 5000 m. In Char­Die vertrauensseligen Damen sonders zu nennen: 36 Millionen für Verbreiterungen und Durch- neuerungs- und Ergänzungsbauten, eine Erweiterung des Gas- Tottenburg ereilte endlich den Schwindler fein Geschick. Cine legungen von Straßen( ein fetter Bissen für die interessierten Haus- röhrensystems 2c. Die Vorlage wurde angenommen und die Kosten betrogene Dame fah ihn auf der Straße und ließ ihn festnehmen. befizer!), 6 Millionen für Brüden, 8 Millionen für das vierte I anschläge mit 1800 000 m. vorbehaltlich der Zustimmung der Ge- Da der Verhaftete viel hin und her fuhr und immer D- Büge