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pmnis- airb Nr. 276. 19. Jahrgang.

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2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 26. November 1902.

Milde Richter.

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Lokales.

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Berliner Partei- Angelegenbeiten. Das Baugewerbe nämlich veranlaffen, bei den zuständigen Behörden Bangeschäfte Berlins will den Bund der Arbeitgeber- Verbände für Der Prozeß gegen Graf Püdler und Genossen, in welchem zu gestern vormittag vor der 9. Strafkammer des Land- wochabend 8%, Uhr feinen Bortrags- Zyklus über Arbeiterschutz und Orten, wo Verträge zwischen den Organisationen der Unternehmer In den Arminhallen fezt Genosse Stadthagen heute Mitt gewerbe zu petitionieren. Bei Submissionen sollen an allen um Anerkennung der Tarifgemeinschaften im Bau­gerichts I Publikationstermin anberaumt war, ist noch nicht ganz Arbeiterrecht fort. Zahlreiche Beteiligung erwartet die Vertrauens- und der Arbeiter geschloffen find, für die Dauer dieser Verträge die zu Ende gekommen. Vorsitzender Landgerichtsdirektor Müller person. machte den Angeklagten Graf Bückler darauf aufmerksam, daß seine vereinbarten Lohn- und Arbeitsbedingungen zu Grunde gelegt und Berurteilung wegen der Rede vom 11. Novembec auf Grund des Charlottenburg . Morgen Donnerstag spricht Genosse Dr. die außerhalb der Koalition stehenden Arbeitgeber von der Be­§ 186 Str.-G.-B. erfolgen könnte. und zwar wegen des Eatzes, der Eduard David aus Mainz in einer Volksversammlung, die werbung ausgeschlossen werden. da lautete:" Unfre Behörden laufen aber wie toll und verrückt hinter im Volkshause, Rosinenstr. 3, stattfindet, über: Socialismus Mit diesem Antrage hat der Verband der Baugeschäfte Berlius den Juden her!" Graf Püdler bestreitet nochmals, derartige Be- und Landwirtschaft". Der Vorirag wird das Agrarproblem, anerkannt, daß das Necht auf Organisation nicht allein leidigungen ausgestoßen zu haben. Angell. Bruhn beantragt seine principielle Tragweite und feine Bedeutung für die Pragis zwedmäßig ist, wenn es von den Unternehmern für sich in Anspruch die Bernehmung des Kriminalkommissarius Dr. Henninger. Dieser unsrer Partei im Kampfe gegen das Agrariertum behandeln. genommen wird, sondern auch, wenn die Arbeiter es üben. Diese werde bekunden, daß unter Billigung der Staatsanwaltschaft bei ein wenig spät kommende Einsicht hat zwar in der Praxis wenig zu andren Zeitungen die Sache stets so gehandhabt wird, daß bei einer bedeuten, da die Arbeiter sich organisieren ohne Rücksicht darauf, ob es Strafverfolgung immer nur der für den betreffenden Zeitungsteil dem Unternehmertum und dem mit ihm im Bunde stehenden Staat ge­Verantwortliche in Anspruch genommen wird. Rechtsanwalt nehm ist oder nicht. Aber interessant ist es doch, daß die Clemente, 11 Irich beantragt auf Grund einer ihm zugegangenen Puitkarte Es giebt feinen außergewöhnlichen Notstand in Berlin ", so hieß die vor wenigen Jahren die Organisationen der Arbeiterschaft mit einen Beweis darüber zu erheben, daß der Journalist Schiveder, auf es im vorigen Winter, als die socialdemokratische dem ihnen von der Regierung dargebrachten Zuchthaus - Gesetz deffen Bericht hin der Angeft. Graf Bückler wegen Richter- Beleidi-& taktion der Stadtverordneten Versammlung ftranguliert wissen wollten, heute zu der Anschauung kommen, daß gung bestraft werden soll, ein unzuverlässiger Berichterstatter jei. auf die herrschende Arbeitslosigkeit hinwies und die städtischen Bes eine Einigung mit diesen Organisationen für den Beruf im ganzen Der Abg. Liebermann v. Sonnenberg und der Kaufmann Trautmann hörden aufforderte, durch Schaffung von Arbeitsgelegen gute Früchte tragen fann und die außerhalb einer Organisation in Reinickendorf würden bekunden, daß Schweder wegen unzu- heit helfend einzugreifen. Eine andre Antwort enthält der Bestehenden Elemente verfehmt werden müssen. Dies Vehmrecht nehmen verlässiger Berichterstattung vom Vereinstag in Stasiet ausgeschlofericht über die Thätigkeit der Armendirektion im Jahre die Petenten vorab zwar mir im Kampf gegen ihresgleichen in Anspruch, toorden ist. Der Gerichtshof hält diesen Antrag für wichtig genug. 1901/1902, den der Magistrat jest veröffentlicht wenn darin auch aber bei einigen Fortschritten in der socialpolitischen Erkenntnis um ihm stattzugeben, da nach der Beweisaufnahme der Beuge mit teinem Wort auf die Verschärfung des Notstandes Bezug ge- kommen fie vielleicht auch zu der Einsicht, daß Arbeiter, die fich den Schiveder seinen Bericht nur auf Grund von Notizen konstruiert hat. nommen wird. Gewerkschaftsorganisationen feindlich gegenüberstellen, ebenfalls feine Der Gerichtshof beschließt deshalb, die Vergandlung in der Der Bericht ergiebt, daß vom vorletzten zum letzten Jahre ge- Rücksicht verdienen. Wir sind daher begierig auf einen von den stiegen find: die Ausgaben für das Armenwesen vor: 9 154 014 organisierten Unternehmern der Regierung unterbreiteten Wunsch, und zur Fortsetzung dieses Teils der Verhandlung einen neuen ringen Einnahmen geleistete Zuschuß von 8 439 964 M. auf schaft besonders nüßlichen Elemente vor jedem schiefen Blick an Mark auf 9 771 646 Mark( um 6%, pet.), der nach abzug der ge- der Staat möge die Streitbrecher nicht mehr als die für die Gesell­Lermin auf Sonnabend, 29. November. vormittag 39 039 599 M.( um 7 pet.). Eine so bedeutende Erständiger Arbeiter in Schuh nehmen. 8 Uhr anzusetzen. Zu diesem Termin sollen der Reichstags- höhung der Ausgaben bezw. bez zufchuffes für Abgeordnete Liebermann v. Sonnenberg, der Kaufmann das Armenwesen haben wir in Berlin feit vielen zu lesen: Abteilung für Medizin: Die Sizung vom Mittwoch, den Akademischer Sittenschutz. In der Hochschul- Zeitung" ist folgendes Emil Trautmann, der Polizeilieutenant c; ir mer und der Jahren nicht gehabt. Man muß hen bis auf den Anfang 26. November, fällt aus, da Se. Magnificenz der Herr Neftor Journalist Schweder geladen werden. Der Betveisantrag auf der 90er Jahre zurückgehen, um etwas Aehnliches zu finden. Speciell die Genehmigung zu dem angekündigten Vortrage des Herrn Ladung des Kriminalkommissars Dr. Henninger wird abgelehnt. Nachdem auf weitere Erörterungen verzichtet worden, verkündet der stühungen gingen von 6 936 694 M. hinauf bis 7 464 698 M.( um unter besonderer Berücksichtigung des dritten Geschlechts( Konträre die Ausgaben für die von der Armenkommission gezahlten Unter Dr. Magnus Hirschfeld : Die Entstehung der Geschlechter, Vorsitzende das 7% pet.). Es ist ja immer nur ein kleiner Teil der Arbeitslosen, Segualempfindung)" nicht erteilt hat. der fich dazu herbeiläßt, die Hilfe der Armenpflege in Anspruch zu nehmen. Wenn trotzdem die Ausgaben so außerordentlich gestiegen find, so läßt sich ermessen, wie drückend die Notim legten Jahre gewesen ist.

Beamtenbeleidigungs- Sache abzuicennen

Urteil

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halten werden soll, sondern im engen Streise medizinischer Fachmänner. Man beachte, daß der Vortrag keineswegs vor aller Welt ge­Der Rettor der ersten Universität Preußens macht sich die Weisheit werden darf. des sächsischen Gendarmen zu eigen, daß über Thema nicht gesprochen

des Gerichts dahin: Der Angell. Graf Bückler wird wegen Beleidi­gung des Sanitätsrats Dr. Neumann in Glogau zu 500 M. Geld ftrafe ebent. 30 Tage Haft, wegen Aufreizung zu Gewaltthätig feiten in zwei Fällen zu 700 M. Geldstrafe event. 70 Tagen Ge- Beachtung verdient hierbei der Umstand, daß die Aufivendungen fängnis verurteilt, im übrigen freigesprochen. Der Angell. für Extra Unterstübungen in viel stärkerem Grade zu­eber wird wegen Beleidigung des Sanitätsrats Dr. Neumann genommen haben als die für regelmäßige Unterstüßungen. Vom Die elektrische Hoch- und Untergrundbahn wird mit dem Durch zu 100 M. Geldstrafe event. 10 Tagen Haft verurteilt. Die vorlegten zum letzten Jahre vermehrten sich die Almosenzahlungen gangsverkehr über den Potsdamer Platz einen neuen Fahrplan in diei übrigen Angeklagten werden freigesprochen. Dem von 358 423 auf 370 142( um 3%, pet.), der Betrag von 5 343 616 Straft fezzen. In dem neuen Fahrplan werden nur noch zwei Dr. Neumann wird die Publikationsbefugnis zugesprochen und die Mart auf 5 618 857( um 5 pCt.), die Extra- Unterstübungen für Richtungen aufgeführt, Warschauer Brüde- Zoologischer Garten und Einziehung bezw. Vernichtung der vorfindlichen Gremplare der Almosenempfänger von 24 257 auf 27 685( um 10 pct.), der Be- Zoologischer Garten- Warschauer Brücke. Bei jedem Zug ist leicht Staatsbürger- Zeitung" sowie der Platten und Formen verfügt. trag von 174 190 M. auf 190 946 M.( um 9% pet.), die Pflege- zu ersehen, ob er über den Potsdamer Plaz geht. Der neue Fahr­raf Pückler hat sich nach Ansicht des Gerichts durch die Reden vom geld- Zahlungen von 118 878 auf 119 513( um ½ pCt.), der Be- plan mit dem Durchgangsverkehr über den Potsdamer Plaz er 24. Februar und 7. März gegen§ 130 Str.- G.-. vergangen. Im trag von 768 491 M. auf 808 372 M.( um 5 pet.), die Ertra- möglicht es während der ganzen Betriebsdauer von jeder Station großen und ganzen bieten diese Reden nicht Gelegenheit zur Be- Unterstüßungen für Pflegegeld- Empfänger von 7689 auf 9836( um der Ost- und Weststrecke nach jeder andren Station der beiden ftrafung des Redners, dagegen ist in einzelnen gezingen Abfäßen 28 pet.), der Betrag von 65 272 M. auf 80 804 M.( um 24 pet.). Strecken innerhalb einer Zeit von durchschnittlich fünf Minuten ab­ber§ 130 verlegt. Viele Säße in diesen Reden cnihalten nur bild- endlich die Extra- Unterstüßungen für nicht fortlaufend Unterstüßte fahren zu können. Bei Benutzung der Züge, die über den Potsdamer liche Ausdrücke, dagegen sind zwvei Säße els aufreizend zu erachten, von 57 455 quf 74 803( um 30 pet.), der Betrag von 585 080. Plaz fahren, langt man immer noch früher auf den Haltestellen der 1imlich in der Rede vom 24. Februar der Sat:" Wenn Euch auf auf 765 719 M.( um 31 pct.). Besonders die zuletzt angeführten jenseitigen Strede an, als wenn man den nächsten unmittelbaren dem Heimwege schwarzlockige Jünglinge oder Samen begegnen, so Bahlen und ihre außerordentliche Zunahme lassen erkennen, daß im Durchgangszug abwarten würde. tretet auf sie zu, gebt ihnen patsch, patsch ein paar hinter die letzten Jahre die Armendirektion die Wirkungen Ohren, dann hebt den Fuß und verseht ihnen einen Fußtritt", und der Arbeitslosigkeit start zu spüren bekommen in der Rede vom 7. März der Saz: 20 stämmige Sterle müßten hat und in erheblich größerem Umfange als sonst von Notleidenden ' mal den Anfang machen und einige den ordentlich verdreschen!" vorübergehend in Anspruch genommen worden ist. Mit Rücksicht darauf, daß die Reden in. großen und ganzen sich

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innerhalb erlaubter Grenzen

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Arbeit verursacht hat und dem die Brände am Krögel, ain Haadschen Der Brandstifter, der seit Wochen schon der Feuerwehr viel Markt, in der Neuen Promenade, Stralauerstraße, Kurstraße usw. Uebrigens hat auch die Zahl der regelmäßig Unterstützten in ur Last gelegt werden, setzt sein Treiben mit einer Frechheit fort, lekten Jahre recht auffällig zugenommen, in stärkerem Grade als die trifft. Montagabend hatte die Feuerwehr schon wieder mehrere die selbst die der Brandstifter der Moabiter Dachstuhlbrände über­halten, hat der Gerichtshof eine Geldstrafe noch einmal für zulässig von 29 869 auf 30 845, der Pflegefinder von 9907 auf 9959, aller Balfen u. a. braunten, dann um 9 Uhr einen Kellerbrand im Quer­Bevölkerung. Es stieg die Durchschnittszahl der Almosenempfänger Kellerbrände zu löschen. In der Sebastianstr. 17, wo Schaaldecken, erachtet. Graf Büdler ist ferner wegen Beleidigung des Sanitäts- regelmäßig Unterstüßten von 39 776 auf 40 804, d. h. von 215 rats Dr. Neumann verurteilt worden. Wenn auch die Begutachtung unter je 10 000 Einwohnern auf 218. Trotzdem giebt es keinen gebäude des Hauses Inselstr. 9a, to Hausrat in Flammen stand vor dem Gericht in Glogau , die mit Gründen vorgetragen worden, und die Feuerwehr träftig Wasser geben mußte. Kaum vielleicht dem einen oder andern nicht vollständig genug erscheinen außergewöhnlichen Notstand in Berlin " 1 war dieser Brand gelöscht, als schon wieder ein Kellerbrand mag, um daraufhin einen so schtvertviegenden Antrag auf Beob- Zustände in Berliner Bäckereien. Vom Verband der Bäcker wird aus der Alten Jakobstr. 78 gemeldet wurde. Es brannte im achtung des Geisteszustandes zu stellen, so durfte Graf Büdler nimmer uns gefchrieben: Kürzlich veröffentlichte der Vorwärts" einen Artikel rechten Seitenflügel eine Menge alter Hausrat, Stroh 2c. mehr den Dr. Neumann in dieser Weise beleidigen, wie er es durch übr die Unsauberkeit in Dresdener Bäckereien, daß in Berlin die Gestern früh vor 7 Uhr wurde dann ein Kellerbrand aus der Jusel­die in der Staatsb.- 3tg." veröffentlichten Notiz gethan. Die Be- Zustände keineswegs besser sind, mögen folgende von uns festgestellte straße 4 und gleich darauf aus der Seydelstr. 11 gemeldet. Mit leidigung sei augenscheinlich eine absichtliche gewesen. Da der An- Thatsachen zeigen: der Gassprize mußte tüchtig Wasser gegeben werden, um die geklagte Graf Bückler in hoher Erregung sich befunden hat, hat der Am 30. Mai erging vom Verband gegen den Bäckermeister H. Flammen, die schon eine große Ausdehnung erlangt hatten, zu Gerichtshof auch hier eine Geldstrafe für angemessen erachtet. im Südosten eine Anzeige. H. hielt in den Badräumen Staninchen, löschen. Noch während die Feuerwehr dort thätig war, wurde ein Wegen des Abdrucs der Notiz über Dr. Neumann mußte auch der die mit den Rohmaterialien und mit der Backware in Berührung neuer Kellerbrand zwei Häuser weiter gemeldet. Es brannte Angeklagte Weber verurteilt werden. Wegen der Rede vom kamen. Seydelstr. 13 ebenfalls in großer Ausdehnung in den Steller 6. Januar hat der Gerichtshof den Angeklagten Graf Püdler Am 2. Juni wurde gegen Bädermeister 2. in der Friedrich- verschlägen, so daß auch dort längere Zeit Wasser gegeben werden freigesprochen. Die ganze Rede verrät zweifellos nicht die Absicht, Wilhelmstadt Anzeige erstattet. Die Blase", der in dem Backofen mußte. Bu bedauern sind die arinen Feuerwehrmänner, die besonders Den§ 130 zu übertreten; zu dieser Meinung muß man kommen, wenn eingemauerte Wasserbehälter, aus dem das warme Wasser zur Her- bei Kellerbränden viel unter der Einwirkung von Qualm zu leiden man fieht, wie tiefes Gottvertrauen, wie tiefen Glauben in der christ- stellung der Backware entnommen wird, verbreitete einen abscheu haben. lichen Religion, wie lichen Gestank. hohen patriotischen Sinn Am 19. Juni erging Anzeige gegen Bäckermeister S. in der einige Mitteilungen gemacht, die den Klempnergesellen Moser in Zu dem Raubmordversuch in der Friedrichstraße werden noch die Rede bekunde. Dem gegenüber erscheinen die dazwischen hin- Schönhauser Vorstadt, weil Mäuse in den Betten der Gesellen nisteten, einem neuen Lichte zeigen. Moser hatte behauptet, daß er nach durch gehenden Ausdrücke nicht geeignet, als Uebertretungen des die Staben das Mehl verunreinigten, und, da kein Sieb vorhanden seiner Entlassung vom Meister Schwarz in der Linienstraße noch § 130 zu gelten, fie seien zweifellos bildlich gemeint und nicht ver- war, der Schmuß, wenn er nicht von den Gesellen beim Badprozeß eine Zeitlang in der Chausseestraße gearbeitet habe. Diese Angabe botenus( wörtlich) aufzufassen, so wenig es sich verteidigen läßt, daß entdeckt wurde, mit in die Ware fam. Am 18. September wurde Bäckermeister S. im Norden angezeigt. Daß er die ganze Zeit nach seiner Entlassung von Fahrrad­hat sich als unwahr herausgestellt, sehr wahrscheinlich ist vielmehr, so schtvere Beleidigungen gegen andre ausgesprochen werden, denn der christliche Glaube berechtigt nicht dazu, in dieser Weise Bei ihm wurde das auf dem Mehlboden zusammengefegte Fußboden Diebstählen gelebt hat. Bei verschiedenen Trödlern und Pfand­gegen Andersgläubige vorzugehen. Daß in absehbarer Zeit mehl gesiebt, auf das Roggenmehl geschüttet und mit verbaden. Am 14. Oftober wurde gegen Bäckermeister G. im Südosten einem Militärpaß auswvies, Fahrräder versetzt oder verkauft. leihern hatte in der legten Zeit ein junger Mann, der sich mit 10 etwas passieren würde, was Redewendungen angedeutet, wird kein vernünftiger Mensch glauben. Anzeige erstattet, weil zwei Katzen in seinem Betriebe fortwährend die Kriminalpolizei der Herkunft dieser Räder nachging, fand fie, Säge wie der: Die Judenkerle müssen überall zerschmettert werden", das Mehl verunreinigten. Am 12. November erging gegen Bädermeister R. in der Nähe burgerstraße Nr. 7 wohnte. Da er jedoch zur Zeit im Krankenhause daß der Mann, auf den der Militärpaß lautet, in der Großen Ham­find nach Ansicht des Gerichts mur bildlich aufzufassen und nicht ge­eignet, jemand ernstlich zu beunruhigen. Zu berüdsichtigen ist auch, des Rathauses Anzeige. Bei ihm winunelte es derart von Wanzen, lag, so konnte er als Verkäufer oder Verpfänder der Näder nicht in daß die Rede in einer Boltsversammlung gehalten ist und die daß die Gesellen beim Aufstehen diese Tierchen von den Hemden Betracht kommen. Worte vielfach nicht ganz überlegt sind; nach Ansicht des Gerichts herabsuchen mußten. Sogar auf dem Backtroghenkel wurde das Un Moser in feinen Taschen hatte, auch jenen Militärpaß gefunden, Nun hat man aber unter den Papieren, die enthält die Rede aber keinen Ausdruck, der unter§ 130 geziefer gefunden. dessen Eigentümer mit ihm zusammen bei einer Wirtin wohnte. Da fällt. Daraus ergiebt sich die Freisprechung des Grafen Bückler Bei dem Bädermeister F. in Charlottenburg fand ein Geselle auch die Beschreibung, die die Tröbler und Pfandleiher von ihrem Kunden und der drei in diesem Falle Mitangeklagten. Was die Neben- angen auf dem Streußeltuchen. Die Kazen berunreinigten das Ilage betrifft, so ist auch hier auf Freisprechung erkannt. Die Mehl und die Gesellenbetten. Auch hier fand die Polizei alle An- geben, auf Mojer paßt, so ist kaum daran zu zweifeln, daß dieser der Mann Anwar, der die Mäder verschärfte. Ihm waren die Sachen seiner Schlaf­genossen zugänglich, so daß er sich den Paß leicht aneignen fonnte. die den§ 130 verletzt haben sollten, aber nicht diejenigen, die sich Berlin , soweit Schmutz und Unfauberkeit in Betracht kommen, sich Hause entlassen werden sollte. Dann waren Nachfragen von der auf den Giftmordversuch in der Schweiz und die angebliche Be- kaum von einem andern Ort überbieten läßt. Polizei zu erwarten und die Aufdeckung der Fahrradgeschichte un­teiligung der Glogauer Juden an demselben beziehen. Gottvertrauen, tiefer Glaube in der christlichen Religion und ganzen Jahre nicht die Rede sein, da die Bestimmungen über die länger halten, und der Raubmord sollte ihm die Mittel zur Abreise Im Barbiergewerbe kann von einem völlig freien Tage im vermeidlich. Aus diesem Grunde fonnte fich Moser in Berlin nicht hoher patriotischer Sinn find also die Wilderungsgründe, die den Sonntagsrube hier immer noch eine Arbeitszeit von 6-8 Stunden liefern. Nach seiner Entlassung aus der Charité wird er alsbald Grafen Püdler vor dem Gefängnis bewahrt und die Richter zu zulassen. Die organisierten Gehilfen haben daher die Forderung er den Trödlern und Pfandleihern gegenübergestellt werden. Ver­einem Urteil bewogen haben, das von dem wohlhabenden An- hoben, daß ihnen an den großen Festen der zweite Feiertag nommen worden ist er noch nicht. Den Krankenwärtern giebt er geklagten wohl nicht allzuhart empfunden wird. Wir wollen das ganz freigegeben werde in dem Sinne, daß an diesen Tagen ein feinerlei Antwort. Allem Anschein nach bereitet er sich auf die Rolle Urteil an sich gelten lassen und gewiß kein Wehklagen über allzu völliger Geschäftsschluß eintritt. Das würde für Meister und Ge- des wilden Mannes vor.

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Als

Juliage richtete fich nur auf Bergehen gegen§ 130 des Strafgefeh- gaben des Werbandes beſtätigt, daß das ehrſame B Diese paar Proben lehren, daß das ehrsame Bäckerhandwerk in Er wußte aber auch, daß dessen Eigentümer jezt aus dem Kranken­

buchs. Es waren nur alle die Teile der Nede unter Anklage gestellt,

große Milde erheben. Ja, wir gehen weiter und sagen, daß der hilfen eine Ruhezeit von 40 Stunden bedeuten. Leider stellen sich

Graf aus Gründen, welche die Richter anscheinend nicht in Betracht diesen Wünschen der Gehilfenschaft nicht allein die reaktionären in der Naunynstr. 29 sprach am Montagnachmittag gegen 3 Uhr ein Der Tod des Arbeitslosen. Bei der Familie eines Glasmalers gezogen haben, hätte freigesprochen werden sollen. Aber da Elemente unter den Meistern, sondern auch teilweise die Regierungen unbekannter Mann von etwa 45 Jahren vor und bat um etwas der Gerichtshof nun einmal geglaubt hat, den Angeklagten als einen entgegen. So hat der Regierungspräsident von Oberbayern ein ent- Mittagessen. Die Frau ließ ihn in der Küche Platz nehmen und für seine Handlungen bollauf verantwortlichen Mann hinnehmen sprchendes Verlangen der Zwangsinnung in München mit der Bereichte ihm Rottohl mit Kartoffeln, die er haftig. Blöglich ließ zu müssen, ist es fehr wertvoll, daß er flipp und flar gründung abgelehnt, daß den Bedürfnissen des Publikums Rechnung er die Gabel fallen, während er den Teller frampfhaft festhielt, fiel das eine ausgesprochen hat, was zwar als ständige Gerichts getragen werden müsse; der Regierungspräsident für die Rheinpfalz mit dem Kopfe hintenüber und starb nach wenigen Minuten. Die praris gilt, aber doch mit dieser Dentlichkeit unfres hingegen hat ohne weiteres einem derartigen Antrage stattgegeben. Revierpolizei ließ die Leiche nach dem Schauhause bringen. Der Wiffens vom Gerichtstisch aus nicht allzu oft verkündet wird: daß Ebenso hat der Senat von Hamburg den Geschäftsschluß an den drei Verstorbene, der weiter nichts gefagt hatte, als daß er arbeitslos fei, nämlich Gottvertrauen und patriotischer Sinn bei Anklagen wegen zweiten Feiertagen verfügt, nachdem mit Zweidrittelmehrheit ein ist klein und schlant, hat braunes Haar und einen roten Vollbart Vergehens gegen den Aufreizungsparagraphen als sehr wesentliche solcher Antrag gestellt worden war. Was in einer Großstadt wie und trug einen braunen Rod, ein braunes Jadett mit Weste, eine Wilderungsgründe in Betracht gezogen werden müssen. Einem Hamburg möglich ist, sollte auch in Berlin eingeführt werden können, graugemischte und eine schwarze Hose, eine schwarze weißpunktierte Atheiſten oder Socialdemokraten wäre also auf keinen Fall anzuraten, und man darf wohl erwarten, daß das Publikum in dieser Beaugemischte im Vertrauen auf eine mildere richterliche Beurteilung Kraftausdrücke wegung den Gehilfen nach Kräften zur Seite steht. Sammetmüße, graue Strümpfe und Zugstiefel. der im legten Büdler- Brozeß festgestellten Art zu gebrauchen. Das Eine Einbrecherbande ist von der Kriminalpolizei festgenommen Urteil und feine Begründung ist für die Beurteilung unsrer öffent- Ein focialpolitisches Damaskus scheint über die organisierten worden. Ein früherer Rohrleger Adler hatte sich mit einem Seutscher lichen Zustände von sehr großem Wert. Bauunternehmer hereingebrochen zu sein. Der Verband der Noack und einem Steinsetzer Ritter zusammengethan, um in Heinen