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wird aufgehoben. Die Angeklagte reicht ihren Berteidigern zum Dante die Hand und läßt sich alsdann wieder abführen.

Aus Indultrie und Handel.

Auf dem amerikanischen   Eisenmarkt   scheint thatsächlich bereits ein leberangebot in fertigen Stahlwaren vor handen zu sein, denn auch dem Londoner Fronmonger" wird jetzt telegraphisch aus Pittsburg   gemeldet, daß der Stahltruſt sich anschickt, einen Teil seiner Stahlwaren nach Europa   abzusehen.

Die Handschuhnäherinnen in Kallenberg bei Waldenburg in Sachs. befinden sich in einer Lohnbewegung, die sich in erster Linie gegen die Zwischenmeister richtet. Diesen ist von den Näherinnen ein Tarif unterbreitet, aber abgelehnt worden. Einzelne Fabrikanten haben aber den Tarif anerkannt. Die Bewegung der Arbeiterinnen geht mun dahin, daß sie nun für diese Fabrikanten unter Umgehung der Zwischenmeister arbeiten wollen. Auch den übrigen Fabrikanten foll Der Tarif unterbreitet werden. Die Zwischenmeister haben sich ver­einigt, um diesem Bestreben der Arbeiterinnen entgegen zu wirken. Die letzteren hoffen aber, trotzdem mit ihren Forderungen durch­zudringen.

nicht in geitungen stehen. Frau Golde habe ihn ersucht, ganz leise| Schulz eine ehrenhafte perion verhaftet. Wenn auf die Aussage| einem Hamburger Unternehmer Arbeit gefunden und seine Thätigkeit Plötzlich wurde der zu sprechen. Ich fann mit gutem Gewissen beschwören, daß das, eines Menschen wie Schulz eine Frau, die wegen eines entehrenden zu deffen voller Zufriedenheit ausgeübt. was ich gesagt habe, wahr ist.- Schulz: Dann schwören Sie Bergehens noch nicht beshaft ist, ins Zuchthaus kommen soll, Maurer mum unter dem Ausdruck des Bedauerns entlassen dann ist niemand mehr var dem Zuchthause sicher. Sie dürfen mit der Begründung, die Innung Bauhütte" habe die Order aus falsch. Der folgende Zeuge ist der Herausgeber der, Gazeta Robotnicza", die Angeflagte nur dam schuldig sprechen, wenn Sie von der gegeben, daß Leute, die vor der Aussperrung in Harburg   gearbeitet So lange Sie haben, nicht beschäftigt werden dürfen. Alle Gegenvorstellungen des Franz Morawski: Dieser wird ebenfalls unter Aussehung der Schuld derselben vollständig überzeugt find. Vereidigung vernommen. Der Zeuge, der augenblicklich eine ein irgend einen Zweifel haben, müssen Sie die Schuldfrage verneinen. Betreffenden nutzten nichts. Man erklärte ihm auf dem Innungs­jährige Gefängnisstrafe wegen Aufreizung zum Ich bin von Berlin   nach Beuthen   geeilt, obwohl die Partei, bureau, daß er vor dem 15. März 1903 keine Arbeit erhalten könne. selaffenhag verbüßt, befundet: Die Notiz, die in der Gazeta der ich angehöre, gerade jegt mit ihren Gegnern Es handelt sich hier nicht etwa um einen Arbeiter, der durch die einem Streik den unversöhnlichen Zorn der Robotnicza" gestanden, hatte er verfaßt. Schulz wollte die Notiz schärfer im Reichstage einen fehr schweren Kampf zu Beteiligung an gefaßt haben, er habe dies aber abgelehnt, da er dem Schulz von führen hat. Ich habe dies aber gethan, weil ich von der Un- organisierten Unternehmer heraufbeschworen hat, sondern um einen vornherein nicht traute. Eine Gegenüberstellung des Morawski mit schuld der Angeklagten überzeugt bin. Ich habe die Neberzeugung, Mann, der selber keine Forderungen gestellt hat und nur durch Be­Schulz führt zu feinem Ergebnis. Auf Antrag des Staatsanwalts Sie werden auf das Zeugnis eines Menschen wie Schulz die schluß der Innung ausgesperrt worden ist. Und dieser Umstand ge­wird dem Morawski seine Aussage, die derselbe am 5. Juni bei dem Angeklagte nicht verurteilen. Thäten Sie es, müßte man an der nügt der Unternehmer- Vereinigung, um dem Arbeiter für längere Untersuchungsrichter abgegeben hat, berlesen. Danach hat Gerechtigkeit berzweifeln. Die ingeklagte bemerkte noch: Der Zeit die Existenzbedingungen zu rauben. der Zeuge damals eine wesentlich eine wesentlich andre Aussage gemacht. Herr Staatsanwalt hat es versucht, nich als Abenteuerin hinzustellen. Die Maler in Hamburg   haben, nachdem die Innung den 1899 Morawski bemerkt: Er habe sich die richtige Aussage bis nach Er- Ich habe mit 16 Jahren die Universität Genf   bezogen, um Medizin vereinbarten Tarif gekündigt hatte, einen neuen Tarif mit der In­ledigung der Revision des Haase vorbehalten.- Borj.: Sie be- zu studieren. Ich bin 5 Jahre Aerztin   gewesen, habe zahlreiche haupten, hente fagen Sie die Wahrheit. Was sollen wir Ihnen Patienten behandelt. In diefer meiner Thätigkeit habe ich das Elend nung abgeschlossen. Derfelbe jetzt für die Zeit vom 1. April 1903 num glauben? Verteidiger Rechtsanwalt Heine: Ich vermute, der des Volkes kennen gelernt. Deshalb bin ich Socialistin geworden. Ich bis 1. April 1906 einen Mindest- Stundenlohn von 60 Pf. fest. Der Zeuge wollte damals mit der Wahrheit noch nicht heraus, da bin Socialdemokratin aus ehrlicher innerer Ueberzeugung, nicht aus Aufschlag für Leiter- und Gerüstarbeit fällt jedoch weg. Bom Streit der Nordhäuser   Kantabat- Arbeiter, der bekanntlich er sich nicht selbst bezichtigen wollte, zumal die Frist zur Stellung persönlichem Vorteil. Ich bin feine Abenteuerin, sondern war ein eines Strafantrages gegen ihn noch nicht verjährt war? Morawski: nüzliches Glied der menschlichen Gesellschaft. Ich lege mein Schicksal im vorigen Jahre längere Zeit mit großer Energie geführt wurde, Der Borsigende giebt alsdann sind jetzt noch eine Anzahl von Kautabak- Arbeitern ohne Arbeit. So ist es. Alsdann erscheint als Zeuge der Untersuchungsrichter, vertrauensvoll in Ihre Hände. Landrichter Reuhl: Schulz hat sich etwa 14 Tage vor der Haupt- den Geschwornen die Rechtsbelehrung, worauf sich dieselben zur Mit besonderer Härte ging damals die Firma C. A. Kneiff vor, die Nach kaum 20 Minuten treten die verschiedene der Ausständigen dauernd aussperrte, darunter die verhandlung gegen ihn bei ihm gemeldet. Er habe zu Protokoll Beratung zurückziehen. Der Obmann verkündet unter größter ältesten Arbeiter, welche 36-40 Jahre bei der Firma beschäftigt gethan: Er habe einen Meineid geleistet, er hätte dies nicht Geschwornen wieder ein. gethan, wenn ihn nicht Frau Dr. Golde dazu angeftiftet hätte. Spannung des überfüllten Zuhörerraums, daß die Geschwornen waren und wegen ihres vorgerückten Alters anderweitig keine Arbeit Der Vorsitzende verkündet mehr finden. Zur Zeit sammeln die organisierten Kollegen der Diese habe gesagt: Bleiben Sie nur dabei, die Socialdemokratie die Schuldfrage verneint haben. wird alles auf sich nehmen, heraus wird nichts kommen. Ich darauf: der Gerichtshof hat, dem Spruch der Geschwornen ent- Ausgesperrten Gelder, um diesen Opfern eines unversönlichen Unter­hatte den Eindruck, daß Schulz die volle Wahrheit gesagt und sprechend, die Angeklagte freigesprochen und die Kosten des Vernehmertums eine Weihnachtsfreude zu bereiten. über seine That Reue empfinde. Bors.: Schulz, treten Sie noch fahrens der Staatstasse auferlegt. Der Haftbefehl in dieser Sache einmal vor. Wir stehen jezt am Ende der Beweisaufnahme. Sie haben noch Zeit, jezt Ihre Aussage zu ändern. Ich frage Sie bei dem Bild des Erlösers, des gekreuzigten Christus, ist das, was Sie heute gejagt haben, woahr? Schulz( mit fefter Stimme): Jawohl.- Der Gerichtshof beschließt danach, das Ehepaar Morawsti und die Beugen Benneck und Korbella nicht zu vereidigen. Der Vorsitzende legt den Geschwornen die Schuldfrage vor: Ist die Angeklagte schuldig, den Schulz zur Ableistung eines falschen Gides verleitet zu haben? Staatsanwalt Tichenschler weist hierauf in längerer Rede darauf hin, daß Schulz, außer vor 30 Jahren wegen Diebstahls mit 13 oder 14 Monaten Gefängnis, nicht bestraft sei. Schulz sei sonst ein anständiger, arbeitsamer Mann gewesen, der wohl bisweilen trant, sonst aber ein gutes Familienleben führte. Er hatte auch keine Veranlassung, einen falschen Eid zu schwören. Er leistete dadurch nicht einmal dem damaligen Angeklagten Haase einen Dienst. Es entsteht deshalb die Frage, was mag den Schulz veranlaßt haben, einen Meineid zu leisten? Der Herr Borsigende hat schon hervorgehoben, nur bodenloser Haß gegen Herrn Erzpriester Schmidt   fonnte im stande sein, den Schulz zu einem Meineide zu veranlassen. Schulz, hatte aber keinerlei Grund, Herrn Erzpriester Schmidt   zu hassen, im Gegenteil, er war dem Herrn Erzpriester zu Dank verpflichtet. Die ganze Sache hat eben einen politischen Hintergrund. Es ist bekannt, daß die polnische Social­demokratie feit langer Zeit bemüht ist, in den Induſtriebezirt zu bringen. Ein Mann wie der Erzpriester Schmidt bildet aber einen mächtigen Wall gegen diese Bemühungen der Social­Die von dem leitenden Organ der Metallbranche, Jron Age". demokratie. Es galt daher, diesen Mann mit allen Mitteln aufgestellte Behauptung, daß im Eisenhandel troß der anscheinend zu bekämpfen. Es erschienen in der Gazeta Robotnicza" ver- günstigen Verhältnisse doch die Ueberzeugung um sich greift, die gute fchiedene Angriffe gegen den Erzpriester, es waren das aber nur Stonjunktur habe ihren Höhepunkt überschritten, hat in weiten Streisen Kleine Nadelstiche, die dem Herrn Erzpriester nicht schaden konnten. Aufsehen erregt. Anscheinend findet diese Ansicht Bestätigung durch Es mußte daher ein Hauptschlag geführt werden. Diefer Haupt- Preisreduktionen, die für leichtere Formen von Eisen- und Stahl­Die Arbeitszeit der Gastwirtsgehilfen. schlag wurde geführt, indem in der Gazeta Robotnicza" behauptet produkten, wie Stahlblech, Drahtwaren und gewisse Arten von Gegenüber der Auffassung der schlesischen Gerichte, daß die Gast­wurde: Erzpriester Schmidt habe sich der Unterschlagung von Eisenröhren zuerst von Konturrenten des Stahlwirtsgehilfen auf die ihnen gewährte" Ruhezeit freiwillig" ver­Kollendengeldern schuldig gemacht. Diese Behauptung mußte durch trusts und neuerdings auch von letterem anzichten dürfen, wodurch die Bundesrats- Verordnung in diesem Punkte einen Eid bekräftigt werden. Der Staatsanwalt weist im weiteren gekündigt worden sind. Ferner steht eine 10 prozentige praktisch aufgehoben ist, interessiert folgendes Schriftstück, das im darauf hin, daß eine Anzahl Zengen bekundet haben: fie hätten Preisermäßigung für Weißblech zum 1. Dezember bevor. Die von Gastwirtsgehilfen" veröffentlicht wird: einige Male gesehen, wie die Angeklagte auf Schulz, lebhaft ein- der National Tube Co., einer Tochter- Gesellschaft der 11. S. Steel geredet habe. Weshalb sollte auch Schulz gerade die Angeklagte Corp., kürzlich ausgegebene neue Preisliste für Gewerbe Inspektion. belasten, obwohl Morawosti der Verfasser des Artikels war. Der nächst jährige Lieferung läßt im Vergleich zum An den Verb. d. G., Heinemann, Mainz  . Angeklagten ist auch die That zuzutrauen. Sie ist Ruffin, sie hat Borjahre Preisnachläffe von 25 bis 40 Prozent Ihre wiederholten Zusendungen Der Gastwirtsgehilfe" haben wegen politischer Umtriebe 5 Monate auf der Festung Warschau   ersehen. Die Gesellschaft ist jedoch nur dann zum Abschluß von wir erhalten und verfehlen nicht, Ihnen mitzuteilen, daß diese gesessen und hat zweifellos aus Furcht vor Sibirien   ihr Vater Lieferungs- Kontratten auf Grund dieser niedrigeren Preise bereit, Gerichtsverhandlungen über das Wort gewähren", noch nicht der land verlassen. Sie tam zunächst nach Beuthen  . Sie hat auch wenn die Stonsumenten sich geneigt erklären, ihren ganzen nächst Rechtsprechung des Reichsgerichts unterlagen. Wir haben inzwischen einen Schriftsteller Caspari geheiratet. Ich habe nicht den ge- jährigen Bedarf von ihr zu beziehen, wogegen sie sich ihrerseits vom Großh. Ministerium Anweisung erhalten, das Wort gewähren" ringsten Zweifel, diese Che ist die Angeklagte eingegangen, lediglich, verpflichtet, bei etwaigen Preisrüdgange der kontrahierten Ware nicht so auszulegen, daß eine freiwillige Beschäftigung in der gesetzlich um die preußische Staatsangehörigkeit zu erlangen. Wenn man die Käufer schadlos zu halten. Auch in diesem Falle handelt es sich vorgeschriebenen Ruhezeit zuzulassen wäre. die erwägt, welch' großen Einfluß die socialdemokratischen Führer auf um eine Regelung der Preisverhältnisse, die dadurch notwendig ge- Wir sehen gern Ihren versprochenen Mitteilungen in Bezug auf die breiten Massen ausüben, dann wird man den Einfluß begreifen, worden ist, daß während der beiden letzten Jahre der National die Regelung der Arbeitszeit der Gastwirtsgehilfen in der Stadt den die Angeklagte auf Schulz ausgeübt hat. Es ist ferner zu Tube Co., gleich andren Tochter- Gesellschaften des Stahltrusts, Mainz   entgegen, um dann unsrerseits entsprechende Revisionen vors erwägen, daß die Angeklagte dem Schulz als studierte Frau, als große und weitgehende Konkurrenz erwachsen ist. zunehmen. Baentsch. Doktorin gegenübertrat. Ein gewöhnlicher Mann hätte Schulz Allerdings hat auch jetzt noch die New Yorker Handelsztg." wohl nicht veranlassen können, einen Meineid zu leisten. Ich getreu ihrer optimistischen Auffassung der Gesamtlage, allerlei Be Das Gesek über die Unfallfürsorge für Gefangene vom gebe zu, Schulz hat infam gehandelt, aber seine niedere Handlungs- schönigungen bereit. Bei den Preisherabseßungen handelt es sich 30. Juni 1900 tritt nach faiserlicher Verordnung vom 24. November weise begann erst am 24. Februar 1902; Schulz müßte geradezu nur um Preisregelungen. Es braucht aber taum gesagt zu werden, dieses Jahres am 1. April 1903 vollständig in Kraft. eine Hhänennatur fein, wenn er ohne jeden Grund den Meineid daß Preisnachlässe von 25-40 Prozent nicht eingeräumt würden, geleistet hätte. Ich behaupte: Schulz ist nicht schlecht, er ist nur wenn die Nachfrage noch in einigermaßen entsprechendem Ver­Schwach. Vert. N.-A. Czapla( Beuthen  ): Die Antlage steht und hältnis zum Angebot stände. Aus Vergnügen reduziert kein Werk fällt mit dem Zeugen Schulz. Dieser hat in dem Prozeß Haase seine feine Preise. Aussage mit demselben Pathos gemacht wie heute. Damals hat

Zugleich berichtet Laffans Bureau, daß alle mit dem Stahltrust in Interessengemeinschaft stehenden Eisenbahnen bereit sind, ihn in seinem Bestreben zu unterstützen, sich im Auslande einen Markt für seine leichten Stahlfabrikate zu erschließen. Diese Mitwirkung der Eisenbahnen soll den Trust in den Stand seßen, den ausländischen Bettbewerb überall zu unterbieten. Die" Great Northern Railway" befördert Draht und Nägel, die zum Export bestimmt sind, nach den Geen- Häfen zu 9 Dollar die Tonne.

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Auch die New Yorker Handelsztg." sieht sich jetzt zu einem halben Eingeständnis der zunehmenden Abflauung des amerikanischen  Stahlmarktes genötigt. Sie schreibt in einer Uebersicht über die Marktlage in der ersten Hälfte des November:

In Forst( Lausiß) Yegten bei der Firma Friedrich Hammer 52 Weber und Weberinnen wegen Lohndifferenzen am Donnerstag­vormittag die Arbeit nieder. Nach Verhandlungen mit der Kommission der Arbeiter bewilligte der Geschäftsinhaber die geforderte Lohn­aufbesserung( 1 bezw. ½ Pf. für 1000 Schuß), sowie besondere Ver­gütung bei Verarbeitung schlechten Materials. Darauf wurde am Nachmittage desselben Tages die Arbeit wieder aufgenommen.

Ausland.

Ende des französischen   Bergarbeiterstreiks. St. Etienne, 28. Rovember.( W. T. B.) Heute vormittag ist die Arbeit überall ohne Zwischenfall wieder aufgenommen worden. Die Bergleute sind so in fo großer Zahl, wie es der Zustand der Schächte erlaubt, ein­gefahren. Etwa 85 Proz. der Grubenarbeiter find heute wieder bei der Arbeit. Der Ausstand ist somit zu Ende.

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Sociales.

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Fabrikgesetzgebung in Japan  .

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18. Rob. 02,

Der foeben eingetroffenen Labor World". Organ der social­demokratischen Partei von Japan  , entnehmen wir, daß der nächsten Landtagssession der Entwurf eines Fabrikgesetzes unterbreitet werden soll.

Dem Centralorgan, dessen Redakteur der Genosse Katayama, ift ferner zu entnehmen, daß der Socialismus in Japan   stetig an Aus­dehnung gewinnt. Alle Bevölkerungsklassen, so schreibt Katayama, beschäftigen fich notgedrungen in freundlichem oder in feindlichem Sinne mit der socialen Frage und dem Socialismus. Eine Anzahl

Schulz seine Aussage beschworen und trotzdem war sie unwahr. Syndikat der Walzwerke. Nach Mitteilung der Rheinisch- West­Heute hatte Schulz nicht nötig zu schwören. Jedenfalls verdient ein fälischen Zeitung" soll das in der Versammlung zu Stöln am Mann wie Schulz nicht den geringsten Glauben. Die Zeugen 22. d. M. beschlossene Syndikat nicht nur die Stahlwerke, sondern Benneck usw. verdienen doch, obwohl sie Socialdemokraten sind, zum alle deutschen Walzwerte umfassen, die Stabeisen und Grubenfchienen mindesten denselben Glauben wie Schulz. herstellen. Die zur Einleitung der ersten Verhandlungen gewählte Schulz wußte, daß er sehr hart verurteilt werden würde, es kam achtgliedrige Stommission hat ihre Thätigkeit noch nicht aufgenommen; ihm daher der Gedanke, sich als ein von der Socialdemokratie ver- es ist bis jetzt auch noch kein Tag in Aussicht genommen, an dem die führtes Opfer hinzustellen. Verführt war aber Schulz nicht. Nicht die erste Versammlung stattfinden wird. Boraussichtlich wird das aber Agitatoren find in Versammlungen, die allerwärts abgehalten werden, Socialdemokratie ist zu ihm, sondern er ist zur Socialdemokratie ge- in nicht zu ferner Zeit geschehen, da die heutigen Verhältnisse ohne für die Sache des Socialismus thätig. gangen. Meine Herren Geschwornen! Sie werden mir zweifellos irgenddwelche Preisvereinbarungen auf eine längere Dauer, wie beiflimmen, wenn ich sage: Wehe dem Menschen, dessen ganzes das Bechenblatt meint, taum haltbar sind. Die Hauptschwierigkeit Leben von dem unbeeideten Zeugnis eines Menschen abhängt, der für das Zustandekommen des geplanten Synditats dürfte auch dies

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wegen wiffentlichen Meineids bestraft iſt. Ich habe nichts weiter zu mal wieder in der Einschähung, an welcher alle früheren Werfuche Letzte Nachrichten und Depeschen.

Westfälisches Coakssyndikat. Der Vorstand des westfälischen Die Köpenider Stadtverordnetenwahlen, die gestern stattfanden, Coatssynditats teilt der Reinisch- Westfälischen Zeitung" mit, daß endeten mit dem Resultat, daß die Genoffen Hein und Schneider für den Dezember nach den vorliegenden Aufträgen eine Bro- mit 847 beziv. 852 Stimmen gewählt wurden. Die Gegner brachten duktionseinschränkung von 17 Prozent gegen die vorgesehene Ein- es auf 94 bezw. 99 Stimmen. fchränkung von 19 Proz. im November erforderlich ist. Der formelle Beschluß soll in der nächsten Versammlung nachgeholt werden.

Deputiertenkammer.

fagen. Verteidiger Rechtsanivalt Heine- Berlin: Wäre die An- gefcheitert find, liegen. getlagte, als Schulz das erste Mal in die Gazeta Robotnicza" tam, anwesend gewesen, dann wäre die Notiz nicht in der Beitung er schienen, denn es ist geradezu kindisch, anzunehmen, ein so reicber Mann, wie der Erzpriester Schmidt, hätte sich an ein paar Mark Kollenden geldern bereichern wollen. Daß eine solche Behauptung der Social­Demokratie etwas nügen könnte, wird kein vernünftiger Mensch glauben. Der Herr Staatsanwalt hat versucht, das politische Gebiet zu streifen. Wie weiter bekannt wird, hat aus Anlaß des in den letzten Ich habe wohl nicht notwendig, den Herren Geschwornen zu bes Tagen durch die Preffe gehenden Gerüchts, es solle das Coatssyndikat Paris, 28. November.  ( W. T. B.) Rose bringt einen Antrag merken, daß politische Sympathie und Antipathie im Gerichtssaal dem Kohlensyndikat angegliedert werden, eine größere Anzahl von ein, nach welchem ein parlamentarisches Mandat unvereinbar mit teine Stätte haben dürfen. Es ist richtig, die Angeklagte ist Stokereien folgendes Schreiben an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats dem Amte eines Pariser Gemeinderats sein soll. Er verlangt Socialdemokratin, sie ist eine Gegnerin ber heutigen Gesellschafts- des Coatssynditats, Bergrat Pieper in Bochum  , gerichtet:" Die unter für seinen Antrag die Dringlichkeit, welche mit 340 gegen 152 Stimmen Ebenso wird die von Rose beantragte so­ordnung. Ich erinnere aber daran, daß die Verfechter der deutschen   zeichneten Beteiligten des Westfälischen Coatssyndikats beantragen beschlossen wird. Einheit in den 1830er Jahren als Hochverräter geachtet wurden, hierdurch, beunruhigt durch die umlaufenden Gerüchte über eine fortige Besprechung des Antrages, trotz Widerspruchs der Rechten während sie jetzt eine hervorragende Rolle spielen. Ich behaupte, beabsichtigte Verschmelzung mit dem Kohlensyndikat, eine Versamm mit 277 gegen 210 Stimmen angenommen. Milleboye bekämpft es giebt Leute, die sehr entschiedene Gegner der augenblicklichen Tung der Stokereibefizer zu berufen, um betreffs der Erhaltung die Vorlage, welche sich gegen 5 nationalistische Deputierte richte Gesellschaftsordnung und trotzdem sehr ehrenhafte Leute find. der Selbständigkeit eine Besprechung herbeizuführen." und eine Fehde- Erklärung an die Stadt Paris   bedeute. Andrerseits giebt es große Verehrer der heutigen Gesellschafts- Die" Rheinisch- Westfälische Zeitung" fügt als Ergänzung dieser Ministerpräsident Combes erklärt, es sei leberlieferung, daß ordnung, mit deren Ehrenhaftigkeit es aber etwas hapert. Daß Meldung hinzu, daß die Mehrheit des Ausschusses des Kohlen ein Mitglied des Parifer Gemeinderats, das in den Senat oder die Angeklagte in der Festung Warschau   wegen Verdachts, Socialistin funditats, der mit der Vorberatung der Erneuerung der Synditats in die Kammer gewählt werde, sein Mandat als Gemeinderat zu sein, 5 Monate gefeffen hat, tam doch nicht gegen fie fprechen. verträge beauftragt worden ist, zwar für baldigste Verlegung des niederlege. Doch wolle er, Redner, der Kammer in dieser Frage Der Herr Staatsanwalt fagte weiter: Die Angeflagte hat zum Sizes des Coatssynditats nach Essen sein dürfte, gleichzeitig aber volle Freiheit laffen.( Beifall links.) Schließlich wird der Gegen­Schein den Schriftsteller Caspari geheiratet, weil sie die Aus- auch die fernere Selbständigkeit des lezteren aufrechterhalten wissen antrag Lafies mit 442 gegen 58 Stimmen abgelehnt. Lieferung an Rußland   fürchtete. Ich frage: Ift denn irgendwie wolle. Dasselbe gilt vom Britettverkaufsverein in Dortmund  . festgestellt, daß Rußland   die Auslieferung der Angeklagten verlangt hat? Wir sind doch noch nicht so weit, daß jemand an Rußland   aus­geliefert wird, auch wenn derselbe nicht verlangt worden ist. leber die Ehe der Angeklagten weiß ich nichts Näheres, der Herr Staatsanwalt weiß es aber auch nicht. Jedenfalls Paris  , 28. November.  ( W. T. B.) Die Budgetkommission hat fann nur das zur Grundlage eines Urteils gemacht werden, was Gegenstand der Beweisaufnahme gewesen ist. Die Angeklagte ist Bom Terrorismus der Unternehmer. Ein Harburger   Maurer, trop der Erklärungen des Ministerpräsidenten mit 12 gegen jedenfalls feine Person, der man die That zutrauen kann. Der der im vergangenen Sommier infolge des Aussperrungsbeschlusses 11 Stimmen beschlossen, von dem Berigte des Generals einzige Belaftimgszeuge Schulz leidet an Strämpfen und ist ein Trinter. Der Jungen von Hamburg  , Altona  , Wandsbek   und Harburg   gleich Boyron Kenntnis zu nehmen, die Mitglieder der Komission aber Es ist jedenfalls sehr bezeichnend, daß man auf die Aussage eines vielen andren auf die Straße gesezt worden tvar, hatte türzlich bei zur Geheimhaltung zu verpflichten. Berantwortl. Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Injeratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Beringsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

Gewerkschaftliches.

Deutsches Reich  .

Der Antrag Rose wird angenommen nach einer Verständigung mit den Nationalisten über die Festsetzung des Termins, an den die Neutvahlen vorgenommen werden. Dieser Termin wird auf zwei Monate nach Beginn der Ferien für die Kammer festgesetzt.

Hierzu 2 Beilagen.