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Centrum, Süden) zu bearbeiten haben. Die Mitglieder der Versammlung ab, in welcher eine an die Bevölkerung gerichtete erfahren habe. Stadtverordneten- Vorsteher Schröder führte aus, Kommission haben das Recht, sich zum Zwecke der Information an Broklamation verlesen wurde, welche die Veranlassung zu dem Aus- er habe, da Rieger sehr schnell zu sprechen pflege, die Aeußerung erst Det und Stelle zu begeben und Berhöre vorzunehmen.- ftande mitteilt. Es wurde beschlossen, den Ausstand so lange fort überhört, sei aber dam von den Beifikern darauf aufmerksam zusehen, bis sämtliche Forderungen der Streitenden von den Schiffs gemacht worden und habe nun dem Redner einen Dronungsruf Italien  . gesellschaften bewilligt seien. Der Sekretär des Matrosen- Synditats erteilt. Auf Verlangen aus der Versammlung sei der Ordnungsruf Die Kammer wurde am 26. November nach einer fünfmonatlichen forderte die Ausständigen auf, die Ruhe zu wahren und der Polizei protokolliert worden und nun habe Rüger beantragt, auch Bause eröffnet. Gleich zu Beginn der Sigung gab der socialistische teinerlei Anlaß zum Einschreiten zu geben. seine Aeußerung zu protokollieren. Bei der ersten Protokollierung Deputirte Ciccotti im Namen der socialistischen Fraktion eine Auch heute( Sonnabend) ruht auf den Quais die Arbeit voll- fei folgende Fassung festgelegt worden:" Die Art und Weise des Erklärung ab, welche die Stellung der Partei zu der Frage des ftändig. 1200 Duniarbeiter feiern, 39 Dampfer sind gegenwärtig Bescheides ist ein Stüid aus dem Tollhause!" Auf Antrag Riegers Südens betraf. Ciccotti legte dar, daß die Socialisten die beaußer Dienst gestellt. fei der Saß aber dahin abgeändert worden: Der Drömungsruf dauernswerte Lage, in welcher sich die Bevölkerung eines ganzen wurde erteilt, weil derfelbe die Art und Weise, wie auf die Der Buchbinderstreit in Göteborg   dauert fort. Bei einer Ab- Beschwerde geantwortet worden ist, als ein Stück aus dem Tollhause Landesteiles befände, wohl zu begreifen vermöchten. Deshalb hätten sie schon längst verlangt, daß das Parlament dieser Frage ſtimmung, die vor einigen Tagen stattfand, wurden 176 Stimmen bezeichnet hat." Dieser Fassung habe der Angeklagte selbst zu­die größte Aufmerijamfeit schente, aber ihr Verlangen sei bei der für und nur 6 gegen Fortführung des Streits abgegeben. Inzwischen gestimmt. Auch die Mehrheit der übrigen Beugen hat die Regierung bisher nicht günstig aufgenommen worden. Die Vor- hat sich die Zahl der Ausständigen noch durch Anschluß mehrerer Aeußerung des Angeklagten nicht auf die Behandlung in der ſchläge aber, die unterbessen von der einen oder der andren Arbeiterinnen erhöht. Der Centralvorstand des Buchbinder- Ber- Versammlung, sondern auf den Bescheid des Präsidenten bezogen. Seite im Intereſſe der südlichen Provinzen gemacht wurden, bandes hat seine Zustimmung dazu erteilt, daß auch die Lehrlinge. Auf Grund dieser Befundungen gelangte der Gerichtshof zur Ber­seien nach der Auffassung der socialistischen Fraktion durchaus um die gegen ihren Willen genötigt werden zu arbeiten, sich den urteilung. Der Angeklagte habe das Recht gehabt, den Bescheid zu genügend und würden ihren Zweck nicht erreichen. Die socialistische Streifenden anschließen. Fraktion würde deshalb den Projekten der Regierung Opposition| machen und in furzem mit eignen Entwürfen, die geeignet sein würden, das Los der bedauernswerten Bevölkerung des Südens aufzubessern, hervortreten.

Diese Erklärung wurde mit großer Spannung entgegen genommen; schon in den nächsten Tagen wird die Debatte über die Entwürfe der Regierung und des Erministers Sonnino beginnen.

Amerifa.

Vermehrung der Marinemannschaften. Der Staatssekretär des Marine- Amts Moody erklärt in einem Bericht, die Marine bedürfe dringend einer Vermehrung ihrer Offiziere und fordert den Kongres auf, dieser Angelegenheit seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Er empfiehlt auf das nachdrücklichste, die Zahl der Seekadetten zu Annapolis   zu erhöhen und den Mannschaftsbestand der Flotte um 3000 Mann zu vermehren. Ferner empfiehlt er ununterbrochenen Fortgang in der Vermehrung der Schiffe.­

Der Streit der Cigarrenmacher von Havanna   scheint zum Teil politischen Charakters zu sein. Französischen   Blättern zufolge sollen die Ausständischen gerufen haben: Nieder mit den Almerikanern!" Die tubanischen Behörden sind den Streilenden sehr günstig gesinnt, und der Sekretär Tamayo verlangt seine Demiffion. Bei den Zus fammenstößen mit der Polizei sollen insgesamt 120 Personen ver­wundet worden sein.-

Auftralien.

Aus Induftrie und Handel.

fritifiren, aber er durfte denjenigen, auf welchen der Bescheid zurüd­zuführen war, nicht als einen Mann hinstellen, der seiner Sinne nicht mehr mächtig sei. Die Beleidigung sei eine sehr schwere und darum fei auf 100 m. Geldstrafe und auf Publikations­befugnis erkannt worden.

Siegerländer Rogeisen- Syndikat. Wie Wolffs telegraphisches Bureau  " berichtet, ist in einer gestern abgehaltenen Sigung nochmals ein Verfuch gemacht worden, die Verlängerung des Siegerländer   visionsinstanz hat jetzt eine Polizeiverordnung, die für Göttingen   er­Ungültige Polizeiverordnung. Das Kammergericht als Re­Roheisen- Syndikats herbetzuführen, doch konnte abermals fein lassen worden ist, wegen der folgenden Bestimmungen für ungültig definitiver Beschluß gefaßt werden. Die Finmentroper Hütte wurde erklärt: Es ist verboten, irgend einen der im Gebiete der Stadt be dem Syndikat zum Stauf angeboten. Diesem Vorschlag stimmten legenen Brunnen zu benußen, falls nicht die Polizei ausnahmsweise alle Hüttenwerte zu bis auf die Geisweider Eisenwerke, welche die und ausdrücklich die Benugung des einen oder bes andren erlaubt. Angelegenheit ihrem Aufsichtsrat zunächst unterbreiten wollen. Eine Die Benutzung von Brimmen jeder Art ist überhaupt verboten, soweit Entscheidung ist erst Dienstag oder Mittwoch zu erwarten. tungen über die Grneuerung des Syndikatsvertrages zu dem Ergebnis ist, daß das Wasser in ungetochtem Zustande beim Betriebe Ver­Dagegen erfährt die Stoln. 3tg.", daß die gestrigen Verhand- Selterswafferfabriken, Meggereien, Bäckereien sowie andre Betriebe der Nahrungsmittelbranche in Frage kommen, bei denen zu befürchten geführt haben, daß eine Verständigung zwischen den beteiligten Bertex erzielt ist. Die Unterzeichnung des Syndikatsvertrags wird flagten, der sich gegen die als gesundheitspolizeilich bezeichnete Ber  endung findet. Das Kammergericht sprach einen Auge­zu Beginn der nächsten Woche erwartet. Außerhalb des Syndikatsordnung vergangen hatte, mit folgender Begründung frei: Die bleiben voraussichtlich neben der Birkenbacher Hütte die Geisweider   Verordnung sei rechts ungültig, soweit sie jene beiden Ver­Eisenwerke. Die Agnesenhütte, die dem Syndikat schon bisher nicht bote ausspreche. Allerdings vertrete das Kammergericht den Stand­angehört hatte, ist auch jetzt nicht beigetreten. punkt, daß Polizeiverordnungen, die die Benutzung von Brunnen verhindern wollen, dann rechtsgültig wären, wenn das Waffer gefund­heitsschädlich sei und eine das Bublifum unmittelbar bedrohende Ge­fahr vorliege. Hier handle es sich aber nicht um direkt gesundheits­schädliches Wasser, sondern nur um folches, das möglicher weise der Sitz von Krankheitserregern werden könne. Ein Verbot der Benutzung solchen Waffers gehe aber über den Rahmen der polizeilichen Befugnisse hinaus.

Auf dem rheinisch- westfälischen Kohlenmarkt war in dieser Woche wie der Boff. 3tg." aus Effen berichtet wird, ein Rückgang in der Nachfrage aus Frankreich   deutlich zu verspüren. Da indeß das Streckengeschäft noch recht rege ist, tam derselbe bei dem Versand nicht zum Ausdruck. Die Kohlenzufuhr nach den Häfen bei Duisburg  In Neuseeland   fanden diese Woche die Parlamentswahlen statt. und Ruhrort   ist zwar recht lebhaft, allein die oberrheinischen Ver­Ein flares Bild der Ergebnisse läßt sich vorläufig nicht geben. Nur Yadungen sind nicht mehr so umfangreich wie Anfang des Monats, soviel ist sicher, daß die bisherige Regierung unerschüttert aus den da der Hausbrandbedarf in Süddeutschland   bereits zum großen Wahlen hervorgegangen ist. Die Minister wurden mit großer Mehr- Teil gedeckt ist. Man beginnt dort bereits wieder von neuem, heit wiedergewählt. Das Unterhaus, das aus etwa 80 Abgeordneten Sohlen zu lagern. Mit Anfang nächster Woche dürften die Ueber Letzte Nachrichten und Depeschen. besteht, zählt 49 Progressive( Anhänger der Regierung), 23 Oppo schichten auf den Zechen geringer werden. trial du fitionelle, 4 Unabhängige und 4 Vertreter der Maoris( Eingeborenen). Die Nngültigkeit der Warenhaussteuer ist, wie der Stone Was die vier Unabhängigen sind, ist noch nicht bekannt. Beachtens wert ist die Thatsache, daß die Regierungsmehrheit in stärkerem Mr. Richard Seddon  , der bisherige Premierminister, bleibt also auch fernerhin Bürger Neuseelands  . Er hatte eine Riederlage erwartet und traf die nötigen Vorbereitungen zu einer Abreise nach Johannesburg  .

Gewerkschaftliches.

Deutsches Reich  .

fektionär" erfährt, vom Oberverwaltungsgericht in einem von einem hiesigen großen Warenhaufe anhängig gemachten Prozesse wegen ungerechtfertigter Einschätzung in einem Urteil vom 9. Oktober 1902 ſtener mit dem reichsrechtlich geschützten Grundfake der Gewerbe­freiheit nicht vereinbar und deshalb nicht rechtsgültig fei, wenn hierdurch der Warenhausbetrieb in unzulässiger Weise durch diese Besteuerung bedrüct oder unmöglich gemacht würde.

Die Aktiengesellschaft Düsseldorfer   Eisenwerk beendet ihr Ge­schäftsjahr mit einem Fehlbetrag von 1 172 000 Mart. Das Aktien­tapital beträgt 1%, Millionen Mart. Als Gläubiger find beteiligt Ein vrivates Koalitionsverbot hat die Firma Kempf u. Geiger, die Niederrheinische Bank, Filiale der Duisburg  - Ruhrorter Bant Möbelfabriken in Mühldorf   am Inn   und in Neusorg   im Fichtel- mit 756 000 m., der A. Schaaffhausensche Bankverein mit 320 000 zebirge erlassen. Dieser gegen den Holzarbeiter-Ver- Mart. Ferner wird unter den Bassiven aufgeführt Liquidations  and gerichtete, das Koalitionsrecht für die betreffenden Arbeiter tonto Niederrheinische Bank" mit 66 600 M. und Liquidationskonto Muforisch machende Utas lautet: A. Schaaffhausenfcher Bankverein" mit 150 000 M. Der Schaaff­Hochachtung für unsre Schreiner! Ruhigen Betrieb wischen uns und unfren Schreinern zu erhaufensche Bankverein soll für seine Forderung durch eine Hypothet helen, find wir gezwungen, hierdurch bekannt zu geben, daß wir gedeckt sein. jedem Schreiner, den wir in Zukunft mit dem Bevollmächtigten der Insolvenz. Die alte hiesige Getreidefirma J. Herzfeld& Sohn Rahlstelle oder sonst mit einem Verbandsmitgliede verkehren hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Firma, die vor Jahren ein sehen, unwiderruflich am nächsten Zahltage fündigen werden. renommiertes Getreide-, Mehl- und Spiritusgeschäft betrieb, hatte Wir wollen endlich einmal mit dieser Angelegenheit zur Ruhe sich seit längerer Zeit von der Produktenbörse zurückgezogen und nur fommen, und es liegt sicherlich gerade so gut im Interesse der noch geringe geschäftliche Bedeutung. Die Verluste, die insgesamt Schreiner als auch in unsrem Interesse, daß jeglicher Ver- auf eine halbe Million Mark geschätzt werden, sind durch Beteiligung an industriellen Unternehmungen und besonders durch Spekulationen tehr mit dem Verbande abgebrochen wird. ir Minentverten entstanden.

Wir erklären hiermit, daß wir unter gar feinen Umständen den Verband jemals wieder in unsrer Fabrik aufkommen lassen werden, und zwar im cigensten Interesse der Schreiner  . Wir sind gern bereit, vernünftige und ausführbare Wünsche unfrer Schreiner nach Möglichkeit zu berücksichtigen. Wir erivarten aber auch von unfren Schreinern, daß dieselben unser Geschäftsinteresse stets hoch­halten und wahren und hierdurch alsdann auch ihr eignes Interesse schützen.

Sociales.

Frondienste im 20. Jahrhundert.

Sie werden hierdurch aufgefordert, den von Ihnen zu leistenden Frondienst am... zu leisten, und zwar haben Sie einen Tag in der Gasse Graben zu befreien von Eis.

Sollten Sie zu der angegebenen Zeit den Frondienst nicht leisten und sich vorher auch nicht genügend entschuldigen, so verfallen Sie in eine Geldstrafe von erstmalig 2 Mart, im Wiederholungsfalle 6 Mart, die bei Uneinbringlichkeit in einen Tag eventuell drei Tage Altenfeld, den 25. November 1902.

Die Firma Kempf u. Geiger ist vor kurzem in weiteren Streisen dadurch bekannt geworden, daß sie die organisierten Holzarbeiter aus sperrte. Ob es der Firma gelingen wird, endlich einmal mit dieser Angelegenheit zur Ruhe zu kommen", dürfte giveifelhaft sein. Wenn man durch Verbote der vorstehenden Art Arbeiterorganisationen vers Strafarbeit umgewandelt wird. nichten könnte, dann hätten die Unternehmer längst die Ruhe, welche sich die Firma Kempf u. Geiger wünscht.

Mit dem Meeraner Weberstreit hat sich am Donnerstag eine start besuchte Versammlung von Einwohnern Meeranes beschäftigt. Die Versammlung nahm einen stürmischen Verlauf und wurde polizeilich aufgelöst. Die Stimmung der Streifenden ist durch diesen Zwischenfall noch fampfluftiger geworden.

Die Tabatarbeiter der Firma Kespohl u. Gronemeier in Der

linghausen( Lippe) befinden sich wegen Lohnherabjeßung schon seit 11 Wochen im Ausstande. Sie ersuchen alle Arbeiter, fie in ihrem Kampfe dadurch zu unterstützen, daß keine Cigarren, welche von der genannten Firma herrühren, gekauft werden.

Ausland.

Der Streif der Seeleute von Marseille  ,

Der Gemeindeborstand. Wenzel. Das Dorf Altenfeld gehört zu Schwarzburg- Sondershausen  . Es handelt sich ja dabei nicht um Herrendienste, sondern um Ge­meindeleistungen, aber die Art dieser Leistungen mutet denn doch etwas sehr mittelalterlich an. Ein sich über diese Fronauflage Be Schierender erhielt den Bescheid, daß es der Gemeinderat befchloffen und das Ministerium genehmigt habe.

Gerichts- Zeitung.

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Die Raiserrebe.

Berlin  , 29. November.( 2. Z. B.) Die Ansprache, welche der Kaiser gestern in Görlitz   bei Entgegennahme des Ehrentrunks in der Ruhmeshalle hielt, wird sehr verspätet auch offiziell durch Wolff veröffentlicht. Die Hauptstellen lauten in dieser Fassung: Wir will es aber scheinen, als ob die jetzige Generation der Verpflichtung, durch Arbeit das fortzuführen, was uns durch die Arbeit der Bäter überkommen ist, nicht vollkommen entsprechen wollte. Unjer Bolt in feinen verschiedenen Klassent und Ständen ist für diese Aufgaben miempfänglicher geworden. Die großen Fragen, die an dasselbe herantreten, feitdem ein einiges deutsches Vaterland und ein einiges germanisches Volk wieder her­gestellt sind, werden nicht verstanden. Ich hoffe aber, daß jeder Bürger, der hier ein- und ausgeht, aus diesem Anblick zum Na­benten angeregt werden möge, und daß in den Laufizern, und auch in den Fremden, die hier hoffentlich in großer Zahl sich einfinden werden, das Gefühl für den kategorischen Imperativ der Pflicht wieder wach werde...

Das neue Jahrhundert wird beherrscht durch die Wissenschaft, inbe griffen die Technit, und nicht wie das vorige durch die Philosophie. Dent müssen wir entsprechen. Groß ist der Deutsche in feiner wissenschaft­lichen Forschung, groß in seiner Organisierungs- und Disciplin fähigkeit. Die Freiheit für das einzelne Individuum, der Drang zur Entwicklung der Individualität, der unfrem Stamme innewohnt, iſt bedingt durch die Unterordnung unter das Ganze zum Wohl des Ganzen. Möge deswegen die zukünftige Zeit ein Geschlecht herans wachsen sehen, das in voller Erkenntnis dieser Thatsachen in freudiger Arbeit Individuen entwickelt, die sich, unterordnen zum Wohl des Ganzen und zum Wohl des Volkes und des Vaterlandes.

Freiheit für das Denken, Freiheit in der Weiterbildung der Religion, und Freiheit für unsre wissenschaftliche Forschung, das ist die Freiheit, die ich den deutschen Bolle wünsche und ihm er fämpfen möchte, aber nicht die Freiheit, sich nach Belieben schlecht zu regieren.

Begnadigung jugendlicher Verurteilter in Destreich.

Wien  , 29. November  .( W. T. B.) Das Justizministerium hat an alle Gerichte und Staatsanwaltschaften eine Verordnung betreffend die Begnadigung jugendlicher Verurteilter erlassen, in welcher aus­geführt wird, daß bei vielen straffällig gewordenen jugendlichen Berbrechern der Vollzug der verwirkten Strafe sich als eine Härte erweise, deren Vermeidung zu den Aufgaben der vom Geiste der Mensch lichkeit getragenen Strafrechtspflege gehöre. Der Kaiser habe in Ausübung des Gnadenrechtes das Justizminifterium ermächtigt, die Gerichte anzuweisen, in allen berücksichtigungswerten Fällen von Berurteilungen jugendlicher Berbrecher Gnadengesuche zu stellen und hierbei von dem Grundfage auszugehen, vor allem Unmündige in dem Alter von 10 bis einschließlid Falls der Vollzug der 18 Jahren zu berüidjichtigen. Strafe ben Strafrechts- Bwvede nicht förderlich erscheine und die Berurteilten gerichtlich noch nicht vorbestraft seien. Jedenfalls sei bei Einreichung des Gnadengefuches der Strafvollzug auszusehen.

Deputiertenkammer.

Wegen Beleidigung des fönigl. Regierungspräsidenten zu Potsdam Mom, 29. November  .( W. T. B.) In der fortgefekten Be­hatte sich gestern unser Parteigenosse Stadtb. Ernst Rieger aus ratung des Gesetzentwurfs betreffend Ueberweisung gewiffer öffent­Spandau vor der ersten Straffammer am Landgericht II zu ver- licher Dienste an die Gemeinden ergreift Giolitti das Wort und ver über den der Telegraph schon mehrfach furge Mitteilungen gebracht antworten. Der Angeklagte wurde beschuldigt, in der Spandauer   teidigt unter allgemeiner Aufmerksamkeit des Hauses die Vorlage hat, ist ein so vollständiger, daß fast die ganze Schiffahrt brach gelegt Stadtverordneten- Versammlung am 5. Juni d. F. in Bezug auf aufs wärmste. Er betont, alle Redner, mit Ausnahme eines einzigen, ist. Auf dem Fort Saint Jean liegen allein 800 Passagiere, einen zur Mitteilung gebrachten Bescheid des Regierungspräsidenten hätten der Vorlage, die nicht nur von finanzieller, sondern auch von die nach Algier   wollen und nicht befördert werden können. Die geäußert zu haben: Die Art und Weise dieses Bescheides ist ein Stück focialer Bedeutung fei, im Princip sugestimmt. Giolitti verweist Schiffsgesellschaften haben ihnen die Rüdzahlung des Fahrgeldes aus dem Tollhause!" Der Angeflagte führte zu seiner Rechtfertigung am Schlusse seiner Nede auf die Fortschritte, die durch die Deputiertens angeboten, die meisten aber verlangen Schadensersatz für den Aufent folgendes an: Er habe als Schriftführer der socialdemokratischen Frattion fammer auf diesem Gebiete bereits gemacht feien, und meint. jie halt im Hotel usw. Die Forderungen der Seeleute sind folgende: der Spandauer   Stadtverordneten im vorigen Jahre den Auftrag seien der beste Weg zur socialen Gerechtigkeit.( Lebhafter Beifall.) Die Maschinisten verlangen eine achtstündige Arbeitszeit, wobei alle erhalten, namens feiner Fraktionsgenoffen eine Beschwerde an den Das Haus beginnt hierauf die Beratung der einzelnen Artikel des vier Stunden Ablösung zu erfolgen hat; das übrige Personal ver- Regierungspräsidenten zu richten, durch welche dieser auf ver- Gesezes. Finanzminister Carcano hat dem Haufe das Budget für Tangt die neunstündige Arbeitszeit; im Hafen soll die Arbeitszeit der schiedene Mißstände in der städtischen Verwaltung aufmerksam ge- 1903/04 vorgelegt. Maschinisten von 7 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags bei einer macht und um Abhilfe gebeten wurde. Der Regierungspräsident zweistündigen Mittagspause dauern; ein Heizer soll nicht mehr als habe einen Kommissar mit dem Auftrage nach Spandau   entsandt, Zum Anstand der Seeleute in Marseille  . drei Feuerungen zu bedienen haben; schließlich wird gefordert die die Verwaltung der Stadt zu revidieren und besonders die einzelnen Marseille  , 29. November  .( W. T. B.) Die Ausständigen Anerkennung der Organisation, mit der über alle ausbrechenden Beschwerdepunkte zu untersuchen. Obwohl die Beschwerde höchft haben auf der Arbeitsbörse eine Versammlung abgehalten, in der sie Streitigkeiten verhandelt werden soll. Was die Bezahlung anlangt, fachlich abgefaßt war, habe weder er noch einer der Mitunterzeichner beschlossen, falls vor nächsten Mittwoch nicht eine Verständigung so werden seitens der Arbeiter neue Forderungen nicht gestellt, einen Bescheid erhalten. Der Bescheid des Präsidenten sei einfach an erzielt werde, sich an die 112 Syndikate der zur Anmusterung vor­fondern diese soll auf Grund der Kontratte von 1900 weiter erfolgen. den Magistrat ergangen mit der Aufforderung, den Beschwerdeführer gemerkten Seeleute um Erlaß eines Aufrufs zum Generalstreit zu Die Unternehmer aber haben beschlossen, über den Sontratt von 1900 von dem Inhalte in öffentlicher Stadtverordneten- Sigung Mitteilung wenden. Der Präsident des Syndikats der zur Anmustering bor  nicht hinauszugehen, alle oben aufgestellten Forderungen also ab- zu machen. Das sei geschehen. Der Stadtverordnete Jenne habe gemerkten Seeleute von Bordeaux   hat telegraphisch eine Wer­zulehnen. Der Präfeit hat den Streifenden versprochen, zu ver- barüber referiert, den Wortlaut des Bescheides aber nicht verlesen, ständigung mit den Schiffsgesellschaften empfohlen. In Cette und fuchen, zwischen den Parteien zu vermitteln. vielmehr habe derselbe den Bescheid nur ironisch gloffiert. Er habe Port- Louis   weigern fich die Hafenarbeiter Marseiller Frachtdampfer Ueber die gegenwärtige Situation des Ausstandes liegen folgende dann den Vorsteher um eine Abschrift des Bescheides gebeten, dieser auszuladen. Man erwartet in Marseille   awei Torpedoboots­Nachrichten vor: habe ihn damit an den Magistrat gewiesen, der anwesende Magistrats- zerstörer, die den Postdienst von Marseille   nach Algerien   und Korsika Wie aus Cette gemeldet wird, sind die im dortigen Hafen vertreter Bürgermeister Wolf habe aber die Abschrift verweigert. versehen sollen. liegenden Dampfer von ihren Bemannungen verlassen worden; Darauf habe er fich zum Bort gemeldet, der Borsteher Schröder sämtliche Matrosen des Hafens haben sich dem Ausstande ange habe aber jede Distuffion durch den Hinweis auf die bor schlossen. Wie es heißt, beabsichtigt die Transatlantische Dampfer- gerüdte Zeit, die herrschende Schwülle und durch die Bemerkung gesellschaft, ihre Schiffe außer Dienst zu stellen. Nach einem Tele- abgeschnitten, daß über diese Sache faum noch was zu reden wäre, gramm aus La Ciotat   find die dortigen Matrosen gleichfalls in den imb die Mehrheit habe dem zugeftimunt. Nun habe er die Ausstand getreten. Gestern hielten die ausständigen Schiffsmann- inkriminierte Aeußerung gethan, er habe dieselbe aber nur bezogen schaften in der Arbeiterbörse eine von ca. 3000 Personen besuchte auf die Behandlung, welche der Bescheid in der Versammlung hat, zu zehnjähriger Zwangsarbeit. Verantwortl. Redakteur: Earl Leid in Berlin  . Snjevatenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlegsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilngen u. Unterhaltungsblatt.

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Baberborn, 29. November  .( W. T. B.) Der frühere langjährige Centrums, Reichs- und Landtags- Abgeordnete, Mitglied des einrich Hesse- Baderborn ist heute hier gestorben. Ronen, 29. November  .( W. T. B.) Das Schivurgericht verurteilte den Maler Syndon, der den Financier Lucien David erfchoffen