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Darin haben Sie fich getäuscht. Sie haben die wahre Situation des preußischen Abgeordnetenhauses, so wenig Einfluß auf feine refpondent, das offiziöse Organ des Hamburgischen erst erkannt, als am 16. Oftober der Reichskanzler erklärte, eigne Parteipresse hat, daß nicht einmal ein Artikel von ihm Senats, spricht von einer Bergewaltigung der Minorität und in unter feinen Umständen würde die Regierung über ihre Vorlage abgedruckt wird. Ich will nun Herrn v. Kröcher einen Rat geben der Augsburger Abendzeitung", die häufig von der hinausgehen, unter feinen Umständen Konzessionen machen. Als für fünftige Fälle. Wenn er wieder einmal einen Artikel über seine bayrischen Regierung zu offiziösen Rundgebungen benutzt wird, dann der Reichskanzler am 21. Oftober diese Erklärung wiederholte Parteigenossen schreibt und ihn nicht unterzubringen weiß, so mag wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Präsident es mit und als er dann die Taktik beobachtete, Sie gänzlich beiseite zu er ihn ruhig dem Vorwärts" einsenden. Stürmische Heiter- seiner Ehre und feinen weißen Haaren nicht für vereinbar erklären schieben und so zu thun, als läge ihm gar nichts daran, was Sie feit.) Ich gebe ihm mein Wort, der Vorwärts" ist un- werde, die En bloc- Annahme des Tarifs auf dem Wege des Antrags hier beschließen, da erft marschierte Herr Spahn mit parteiisch genug,( Erneute stürmische stürmische Heiterkeit bei der v. Kardorff vorzunehmen. Das sind Urteile, die sich schärfer aus Sem Cylinderhut bewaffnet( Große Heiterkeit) nach dem Palais des Mehrheit.) daß er selbst von seinem geschworensten Feinde, drücken, als wir es hier gethan haben.( Sehr richtig! lints.) Reichskanzlers, da erst überlegten Sie sich, wie das Geschäft fertig als welcher sich wieder Herr v. Ströcher bestätigt hat, sehr gern Hat nicht selbst Herr. Liebermann von Sonnenberg   bewiesen, zu bringen sei. Es war flar, eine Beute, wie der 3olltarif einen solchen Artikel entgegennimmt und ihm damit einen Liebes- daß der Antrag ungefeßlich sei und sich damit sehr ausnahms­fie bot, war viel zu groß, als daß Sie sie leichtlich preis- dienst erweist, den ihm seine eignen Parteifreunde verweigern. weise mit uns auf den gleichen Boden gestellt. Womit entschuldigen gegeben hätten. Als Sie, besonders das Centrum, faben, wie( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Wir haben eben, ohne uns Sie eigentlich Ihren Antrag? Die Minderheit soll Sie dazu ge ernst die Lage wäre, daß ein Teil der Kleinbauern und besonders fortgesezt zu rühmen, weit mehr christliches Gefühl als jene Herren. nötigt haben. Das hat Herr Richter ja eben so schön zu Ihrer ein Teil der Arbeiter gegen den Zolltarif rebellierten, da fagten Sie( Heiterfeit und Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Weiter hat Entschuldigung ausgeführt, viel besser, als es einer von Ihnen ge­sich, es sei die höchste Zeit, Frieden zu machen, damit der Bolltarif Herr von Kröcher Gedanken ausgesprochen, denen ich selbst fonnt hätte.( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Bir nicht vor die Wähler käme. So ist es gekommen, daß Sie oftmals in Freundeskreis Ausdruck verliehen habe. Er sprach sollen angefangen haben nun wir werden das Lied ja beim sich verständigt haben.( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) davon, wie klein dies Geschlecht der Epigonen ge- nächsten Wahlkampf zu hören bekommen, ob Sie( zu der Ich komme nun zu den Ausführungen des Herr v. Kröcher. Herr worden ist, die heute in diesem Hause Wortführer der bürger- Freifinnigen Volkspartei) aber damit Geschäfte machen Richter hat zu meiner großen Ueberraschung soweit hat ihn der lichen Parteien sind. Wären diese Epigonen ihrer Vorgänger würdig, werden, bleibt abzuwarten. Was ist Thatsache, unbestreitbare Geist der Opposition bereits verlassen kein Wort des Tadets für so hätte die Kopflosigkeit in unfren Beratungen nicht den Platz ge- Thatsache? Daß Sie( nach rechts und zum Centrum) vom 30. Oktober die unerhörten Ausführungen des Abg. v. Kröcher winnen können, wie es thatsächlich geschehen ist.( Lebhafte Zustimmung bis zum 22. November sieben kostbare Arbeitstage durch Ihr Schwänzen gehabt. Herr v. Kröcher ist bekannt als derjenige, der vor ein paar bei den Socialdemokraten.) Die jezige Debatte wäre uns geraubt haben.( Unruhe rechts und im Centrum. Sehr gut! Jahren nach dem starken Mann gegen die Socialdemokratie rief. ganz unmöglich, wenn Sie( zur Mehrheit) nutr ein bei den Socialdemokraten.) Daß Sie vier kostbare Tage durch den Er fühlt sich unzweifelhaft selbst als dieser starke Mann.( Sehr gut wenig über Ihre eigne Nasenspize hätten hinaussehen können. Antrag Kardorff vertrödelt haben.( Unruhe. Heiterkeit.) Sie find bei den Socialdemokraten. Heiterfeit bei der Mehrheit.) Er hat Als vor einigen Tagen Meldungen in der Presse verbreitet wurden, schuld, daß wir nicht vorwärts kommen.( Unruhe.) Wir wollen vor­Heute an dieser Stelle, obgleich das mit der Geschäftsordnungs- daß man abermals in den Mehrheitsparteien die Köpfe zusammen wärts.( Unruhe und Heiterkeit.) Kann es etwas Beschämenderes Debatte in gar teinem Zusammenhang stand, sein politisches steckte, um über neue Geschäftsordnungs- Anträge zu beraten, da geben, als daß wir Woche für Woche konstatieren müssen, daß Sie Programin gegenüber der Socialdemokratie schrieb ein so ho changesehenes nationalliberales das Haus beschlußunfähig machen( Große Unruhe rechts), daß entwickelt. Er hat ein Programm entwickelt, von dem Blatt wie der Hamburgische Correspondent":" Was Sie Ihre Pflicht nicht erfüllen, während wir den größten Eifer er hofft, daß es an einer höheren Stelle die nötige Beachtung finden wird denn da wieder für eine Dummheit herauskommen?"( Heiter an den Tag legen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) möge. Herr v. Kröcher glaubt, daß er einmal berufen sein möge, feit links.) Ohne die Kopflosigkeit der Mehrheit wäre es auch nicht Es ist eine Blamage vor der ganzen Welt, dieses Schauspiel, das den starken Mann gegen die Socialdemokratie abzugeben. Herr möglich gewesen, daß wir heute bereits am vierten Tage eine Ge- Sie hier im Reichstage geben. Von Stufe zu Stufe sind Sie ge­v. Kröcher meinte, er werde harte Worte sagen müssen, aber er schäftsordnungs- Debatte haben müssen, nachdem Sie( zur Mehrheit) funken. Da ist die Verordnung des Präsidenten, daß man sich nicht werde sich bemühen, das in milden Worten zu thun. Nun, er hat uns anfänglich eine Frist von 24 Stunden verweigert hatten. mehr in der Nähe des Reduers hinstellen darf. Ihr führendes in uns eine sehr ruhige und sehr dankbare Zuhörerschaft gehabt. Herr v. Kröcher hat die Revolution an die Wand gemalt. Drgan, die Germania", schreit schon nach dem Strafrichter gegen ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Er ist nicht mit einem Ich habe ihn im Verdacht, daß er die betreffenden Aeußerungen Abgeordnete, die sich nicht aus dem Saale entfernen, wenn der Silbchen von unsrer Seite unterbrochen worden. Wir haben sogar einem Leitartikel der Krenz- Zeitung" entnommen hat, in dem auch Präsident es verlangt. Wohin kommen wir? Nicht nur, daß einigemal Mühe gehabt, die Heiterkeitsausbrüche, des Abg. Richter lobend gedacht war. Herr Richter hat in dieser Geschäftsordnungs- Paragraphen, die seit Bestehen des Reichs­die uns auf der Zunge saßen, zu unterdrüden, damit ganzen Zeit das Malheur gehabt, von seinen sonstigen Gegnern so tags in Kraft find, geändert werden sollen, das Strafe er möglichst ungestört reden könne. Auch als Herr b. Kröcher gelobt zu werden, daß man sagen fann, er ist moralisch zu Tode Gesetzbuch soll zu Hilfe genommen, alle Privilegien dieses Hauses uns eine Beleidigung ins Angesicht warf und erklärte, gelobt worden.( Große Heiterfeit.) Unser Lachen hat Herrn Kröcher aufgegeben werden. Meine Aeußerungen in Hamburg   sollen er glaube nicht an unsre sittliche Entrüstung, bewiesen, wie wenig Eindruck gerade seine Worte über die Revolution Ihr Vorgehen veranlaßt haben? Ach, lange, lange, vorher waren haben wir geschwiegen. Denn unter Umständen kann auf uns gemacht haben. Daß Revolutionen wieder notwendig werden, Sie schon entschlossen, so zu handeln. Stadthagen   hat nachgewiesen, ein Herr v. Kröcher die Socialdemokratie nicht beleidigen. wenn die unterdrückten Massen jeden Rechts beraubt werden, daß schon im Frühjahr, als Sie noch gar nicht wissen konnten, wie ( Lebhafte Zustimmung und Rufe: Sehr gut! bei den Social- wenn die Pläne des Herrn v. Kröcher Wirklichkeit werden, wenn wir vorgehen würden, Herr v. Kardorff seinen Antrag angekündigt demokraten.) Herr v. Kröcher hat weiter gefagt, ich hätte den Krieg Wahlentrechtung, Ausnahmegefeße, Unterdrückung jeder Opposition hat. Der Antrag ist aber nicht im Gehirn Kardorffs ent­erklärt, allerdings die Schuld auf die Mehrheit gewälzt, wie das Blaz greifen, will ich nicht bestreiten. Das läßt kein Bolt sich ge- standen; dazu reicht es nicht aus.( Heiterkeit.) Seine Urheber ja bon Dlims Zeiten an immer so gewesen sei. Als Historiker, in fallen. Dann kommt es aber zu einer Revolution einer Masse, deren sind die Kasuisten des Centrums, die Herren Bachem, Gröber und welcher Eigenſchaft ihn kennen zu lernen wir heute die Ehre und Bildung und Schulung, so lange wir eine Kultur haben, noch nicht Spahn, die heiligen drei Könige des Centrums. das Vergnügen hatten( Heiterkeit), sagte er, daß vom trojanischen erreicht worden ist.( Unruhe rechts.) Das aber zu verhüten,( Stürmische Heiterkeit.) Seitdem das Centrum Herr im Reichstag  Ariege bis auf Napoleon III.   niemals derjenige, der den find wir ehrlich gewillt.( Sehr richtig! links.) Deshalb allein ist, schricht es vor keinem Trick mehr zurück.( Unruhe im Centrum. Krieg hätte haben wollen, das auch zugestanden habe. treten wir auf den Boden des Parlaments, un mit Ihnen gemein- Denken Sie an Ihre Haltung bei der Flottenfrage, an das Stimmt! Indessen: in diesem diesem Falle thut er uns wieder jam Gefeße zu machen und die Unterdrückung der Massen ab- Aeternat, zu dem früher nie eine Mehrheit bereit war. Sie Unrecht. Wenn Herr v. Kröcher glaubt, es mache mir zuwenden und das Los der arbeitenden Klassen möglichst zu ver- find, wenn es Ihren Zwecken dient, bereit, die Geschäfts. und meinen Freunden ein besonderes Vergnügen. Hier in wochen- bessern.( Sehr gut! links.) Herr v. Kröcher fagt, er habe sich ordnung zu zertrümmern und niederzutrampeln. und monatelangen Debatten Tag für Tag mit Aufwand aller ungern wählen lassen. Ich glaube es ihm. Das allgemeine Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.) Die Nationalliberalen unsrer physischen und geistigen Kräfte diesen Zarif und die Mehrheits  - gleiche Wahlrecht ist ihm so verhaßt, daß er mit ihm nicht gern folgen Ihnen. Es ist eine Nemesis fondergleichen, daß die­parteien zu bekämpfen, so irrt er ganz gewaltig. Wir wären im fich wählen läßt.( Heiterkeit.) Da tam aber das Bäuerlein und jenigen, die einst Ihnen den Fuß auf den Nacken setzten, heute von Gegenteil froh, wenn dieser Tarif überhaupt nicht an das deutsche redete ihm tapfer zu: Besser ein Guter fehlt, als ein Schlechter ist da. Ihnen an der Kette mitgeschleppt werden.( Bewegung.) Sie sind für die Bolt herangetreten wäre. Aber nachdem der Tarif ohne unsre( Heiterkeit.)" Herr v. Kröcher rechnet sich zu den Guten. Das ist Nationalliberalen der Nattenfänger von Hameln.  ( Große Heiterfeit.) einmal gekommen ist, verstand es sich von selbst, daß wir sehr bescheiden! Er gehört zu den Besten, zu den Wenn Sie die Regierungsflöte bliese, dann werden die Armen diesem Tarif den Kampf bis aufs Messer anfagten.( Sehr wahr! Edelsten der Nation.( Große Heiterkeit.) Herr v. Kröcher topflos, finnlos, hirnlos( Große Heiterkeit), bei dem Wettrennen um bei den Socialdemokraten.) Sogar ein Parteigenosse des Herrn b. Kröcher, hat uns dann gut zugeredet, den Boden unsres Programms zu ver- die Regierungsgunst wollen sie nicht um eine Naselang zurückbleiben. Bassermann speciell, Graf Schwerin  - Löwig, hat neulich erklärt, er begreife ja die lassen. Seine Freunde seien nicht so erflusiv. Der Jude Stahl sei Herr diefer Adonis des Stellung der Socialdemokraten gegenüber ihr Führer gewesen.( Abg. Fischer Berlin ruft: Der Jude Liberalismus( Stürmische Heiterkeit), hat sich als häßlicher diefem Tarif; wenn er Socialdemokrat wäre, würde er in Arendt ist heute noch bei Ihnen! Heiterfeit.) Das war reattionärer Mephisto entpuppt.( Ernente Heiterkeit.) Der gleicher Weise handeln.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) sehr nett von Ihnen, Herr v. Kröcher.( Heiterfeit.) Ich glaube schon legte Rest des Liberalismus ist bei den Nationalliberalen ver­Wir würden einfach Verrat an unfren Grundsätzen, Verrat an unfrem ganz gern, daß Sie unsre Juden zu Ihren Führern schwunden. Programm, Berrat an unfren Wählern üben, wenn wir anders haben möchten.( Erneute Heiterfeit.) Sie wären froh, wenn Sie fie Der Antrag Kardorff stellt eine flagrante Ungeseglichkeit dar. Handeln wollten als bisher.( Lebhafter Beifall bei den Socialdemo- hätten.( Ruf lints: Arendt, Arendt. Stürmische Heiterkeit.) Arendt Weshalb Herr v. Sardorff an der Spizze steht, weiß ich nicht. fraten.) Herr v. Kröcher sagte, wir hätten Dr. Bachem gehindert, ist einer, wie sie nicht sein sollen.( Erneute Heiterkeit.) Vielleicht weil er der älteste ist, vielleicht weil er die längste paría­seine Rede zu halten. Aber daß wir das gethan haben, dessen Herr v. Kröcher sprach von dem Umsturz mit geseglichen Mitteln. mentarische Dienstzeit hinter sich hat, vielleicht auch deshalb, weil schämen wir uns nicht.( Lebhafte andauernde Nufe: Hört! Trotzdem sind wir aber alle Zeit bemüht gewesen, auf dem Boden er fo biele böse politische Thaten auf seinem Ge­hört! bei der Mehrheit.) Das war unfre Pflicht und der von Ihnen gemachten Gesetze, die sich durch Radikalismus und wissen hat, daß es auf eine mehr nicht antommt. was Er weiß, der Schuldigkeit.( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Freiheitlichkeit nicht gerade auszeichnen, zum allgemeinen Besten zu( Stürmische Heiterkeit.) Er Antrag be= Dr. Bachem hatte die Beschuldigung ausgesprochen, daß von seiten arbeiten. Wenn Sie aufrichtig und ehrlich gegen sich selbst deutet. So viel weiß( Heiterkeit.) Nunmehr stelle der socialdemokratischen Abgeordneten über die wären, müßten Sie sich auch sagen, daß Sie der Mitwirkung der ich fest, daß Herr v. Kardorff, als der Antrag von ihm Freisinnige Vereinigung und ihre Mitglieder in ganz Socialdemokratie eine ganze Reihe wertvoller eingebracht wurde, ihn ausdrücklich so interpretiert hatte, andrer selbstverständlich schlimmerer Weise geredet gesetzgeberischer Verbesserungen verdanken.( Sehr gut, daß dadurch die Enbloc- Annahme des Tarifs herbeigeführt wurde. worden sei, als es hier äußerlich erscheine. Das war eine Ver- links.) Wir haben keine Obstruktion gemacht bei der ungeheuren Mehrheit Er fügte hinzu: Sie( nach links) haben uns selbst auf diesen Weg dächtigung unsrer Partei, eine Beleidigung unsrer Partei, und es war der Gesetze, wir haben sie nur im äußersten Notfall an- gedrängt." Da unterbrach ihn die Glocke des Präsidenten. Ich habe zugleich der Versuch, zwischen die Socialdemokratie und die Frei- gewendet. Und bei der lex Heinze haben die Herren das bedauert, obwohl der Präsident im Recht war, bedauert des­finnige Vereinigung einen Keil zu treiben.( Sehr richtig! links.) Bassermann und Sattler mitgemacht.( Widerspruch wegen, weil wir dann noch mehr schöne Wahrheiten zu hören be= Mit der Freifinnigen Vereinigung haben wir gar bei den Nationalliberalen.) Sie sind mit uns hinausgegangen, um fommen hätten.( Große Heiterkeit.) Ein ziveites Mal hat Herr teine Gemeinschaft als die, daß sie gleich uns, zum Teil das Haus beschlußunfähig zu machen. Das ist Thatsache. v. Kardorff dieselbe Interpretation gegeben. Er sagte ausdrücklich, vielleicht aus andern Gründen, ein entschiedener Gegner des( Widerspruch bei den Nationalliberalen.) Die Konservativen haben daß es sich um die Enbloc- Annahme mit Ausnahme weniger daß 3olltarifes ist, daß wir hier Schulter an Schulter kämpfen, beim Bürgerlichen Gesetzbuch erklärt, sie würden dieses Kulturwert Positionen handele, und als ich sprach, sagte ich, Genau so haben Sie( zu den Konservativen) und das Centrum mit seinen 2600 Paragraphen zu Falle bringen, wenn der Hasen- der Antrag die Guillotinierung der Minderheit be­so und so oft Schulter an Schulter mit einander gekämpft, ins- schaden hineingekommen wäre.( Widerspruch bei den Konservativen: deute. Zustim Der stenographische Bericht verzeichnet: besondere gegen Ihre jezigen Heloten in der eine Obstruktion!) Sie haben erklärt, wenn das Koalitions mung des Herrn v. Kardorff. Der Präsident hatte nationalliberalen Partei.( Große Heiterkeit links.) Jch verbot im Bürgerlichen Gesetzbuch aufgehoben wird, sehr starke Zweifel an der gefchäftsordnungsmäßigen Zulässigkeit. habe in den Jahren 1871 und 1872, als der einzige socialdemokratische lassen Sie das Gesez scheitern. Das ist doch Obstruktion. Als Herr Richter seinen Zuckersteuer- Antrag einbrachte, erklärte der Abgeordnete gegen das Jesuitengesetz als ein Ausnahmegesetz ge-( Nuje rechts: Nein!) Jawohl, das ist Obstruktion. Das Scheitern Präsident diesen nettement et purement für unzuläffig. Ich war sprochen und gestimmt. Alle meine Parteigenossen haben in allen der Vorlage wurde nur dadurch verhindert, daß Fürst Hohenlohe zweifelhaft, ob nicht der alte erfahrene Parlamentarier gegenüber späteren Seffionen die gleiche Taftit beobachtet. Wir haben ohne eine besondere Vorlage, die das Verbindungsverbot der politischen dem Präsidenten Recht hatte. Ich habe aber geschwiegen, weil gegen Rücksicht darauf, daß wir später selbst unter dem Socialistengesetz Vereine enthalten sollte, versprach. Und Herr v. Kröcher, haben Sie eine solche Erklärung des Präsidenten nichts zu machen ist. Hier schmachteten( Burufe: Maigefege!) Die Maigeseze sind im nicht selbst bei der Kanalvorlage Obstruktion getrieben?( Herr liegt tausendmal mehr Anlaß für den Präsidenten vor, den Antrag preußischen Abgeordnetenhause gemacht worden, nicht im Reichstag. Wir b. Ströcher ruft: Nein, ich habe nicht mitgestimmt!) Jawohl, gegen nettement et parement für unzulässig zu erklären. haben ohne Rücksicht darauf, daß die Herren vom Centrum später in voll- die Kanalvorlage ist Obstruktion getrieben worden. Der Reich 3= Wie steht nun die Situation? Die Majorität bringt den Antrag ständiger Verkennung ihrer eignen Haltung und ihrer eignen Unter- tanzler hat jelbst erklärt, er verspreche sich von der Beratung ein, der Präsident hat sehr gerechtfertigte Bedenken, und dieselbe brüdung zum Teil für die Verlängerung des Socialistengefeßes ge- teinen Erfolg mehr und ziehe die Vorlage zurüd. Majorität entscheidet, ob sie Recht hat! Stann es einen unerhörteren stimmt haben, uns dennoch nicht abhalten lassen, immer wieder Leider sind Sie( nach rechts) die Mächtigen im Staat. Zustand geben? für Ihre( zum Centrum) Anträge auf Aufhebung Wenn Sie nicht die Gesetzgebung in Händen hätten( Wider- Wenn die Majorität ihre ungeheuerlichsten Anträge für zulässig des Jesuitengeseges zu stimmen. Wir haben alles ge- spruch rechts), um den preußischen Staat würde es beffer be- erklären kann, dann ist die Minorität jeder Willfür, jeder Ber­than, was eine Partei thun kann, die es ehrlich mit ihrer Ueber- stellt sein.( Abg. v. Kröcher ruft: Wenn wir regierten, würde es gewaltigung preisgegeben.( Lebh. Zustimmung b. d. Soc.) Dann ist zeugung, mit ihren Grundsätzen auch dem Feinde gegenüber meint, besser sein.) Wenn Sie regierten, würde sich Ihre Gewaltspolitik in die Minderheit wehrlos und rechtlos. Das wäre gerade so, wie wenn und daß Sie der Feind, der Todfeind sind, das wissen ihrer ganzen Nacktheit zeigen und das könnte uns nur lieb sein. ein Räuber in eigner Sache entscheiden sollte.( Bravo  ! b. d. Soc.) Sie selbst am besten.( Sehr richtig! bei den Social-( Abg. v. Kröcher: Ich glaube nicht, daß Ihnen dies angenehm sein Das wäre gerade so, wie wenn der Wolf darüber sich zu entschließen demokraten.) Trotzdem habe ich Ihnen gegenüber stets Ge- würde.) Vicepräsident Graf Stolberg bittet, den Redner nicht zu hätte, ob er das Lamm frißt oder nicht. Die Geschäftsordnung, die rechtigkeit geübt. Wohl aber haben Sie uns gegenüber die unterbrechen.) Verfassung des Hauses soll zertrümmert, die Minorität auf Gnade Gerechtigkeit mehr als ein Dugend Mal mit Füßen getreten! Etwas läglicheres, Armseligeres für die Beund Ungnade der Majorität übergeben werden. Dann ist der Präsi ( Rebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Sie treten in gründung des Antrages b. Kardorff habe ich nicht dent nicht mehr der Präsident des Hauses, sondern das ausführende diesem Augenblick mit dem Antrag b. Kardorff wieder Gefch gehört, als es die sog. Begründung des Präsidenten des preußischen Organ der Mehrheit, ihr Büttel.( Lebhafter Beifall bei den Soc.). und Recht, Gerechtigkeit, Moral und Sittlichkeit mit Füßen! Abgeordnetenhauses war. Von ihm hätte ich wirklich tiefgründigere Dann muß die Winderheit jedes Bertranen zum Präsidenten ver­( Stürmische Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Ausführungen erivartet. Sie geben fich aber überhaupt nicht gern lieren, dann muß sie erffären, daß sie einen solchen Präsidenten Vicepräsident Graf Stolberg- Wernigerode: Der Nedner hat mit dem Denken ab. Gewalt ist Ihr politisches Programmt.( Sehr nicht mehr wählen kann.( Lebhafter Beifall bei den Socialdemo- fraten.) Vicepräsident Büsing: Ich habe dem Redner genügend Spiel­gemeint, mit dem Antrag v. Kardorff würde Recht und Gerechtigkeit gut! links.) Herr v. Liebermann, der sich ausnahmsweise ein­mit Füßen getreten.( Erneute stürmische Aeußerungen der Zu- mal auf unsre Seite gestellt hat, hat mich wegen der Lärmscenen raum bisher gegeben. Wenn er aber in bestimmter Weise ein Urteil Es sind unparlamentarische über den Präsidenten fällt, wenn er in solcher Weise Kritik an einem stimmung bei den Socialdemokraten.) Ich erkläre es für unzulässig, meiner Parteifreunde apostrophiert. von einem Antrag von Mitgliedern dieses hohen Hauses einen solchen Scenen erfolgt, harte und böse Worte gefallen; aber auf beiden noch dazu abwesenden Präsidenten übt, dann muß ich den Redner Ausdruck zu gebrauchen!( Unruhe bei den Socialdemokraten.) Seiten des Hauses. Zwischen den Lärmscenen, die ersuchen, sich weiterhin aller und jeder Kritik des Präsidenten zu ent hier vorgekommen sind und den Lärmscenen, die Freunde halten.( Beifall rechts und im Centrum.)

Schuld

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Abg. Bebel( fortfahrend):

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er.

des Abgeordneten von Liebermann in Oestreich ver Abg. Bebel( fortfahrend): Aunächst kann ich in der Situation, Ich habe es ebenso sehr wie Herr v. Kröcher bedauert, daß es anstalten, ist aber doch ein großer Unterschied. in der ich mich befinde, nicht wissen, wer auf dem Präsidentenstuhle am Sonnabend nicht zur namentlichen Abstinumung gekommen ist. Die Freunde des Herrn von Liebermann treiben Standal sigt.( Große Heiterkeit.) Auch wir hätten gern diese Schwänzer der Mehrheit fest- aus Freude am Standal.( Lachen rechts.) Der Lärm meiner Freunde Vicepräsident Büsing: Der Herr Abgeordnete weiß genau, daß gestellt gesehen, die unausgesezt das Haus beschluß- entstand aus der sittlichen Empörung über das Unrecht, Graf Ballestrem nicht anwesend ist. Der gewöhnlichste Tatt hätte unfähig machen, während man sich über unsre Obstruktion be- das man ihnen zugefügt hat.( Erneutes Lachen rechts.) Sie( nach dem Redner doch verbieten sollen, so borzugehen, wie er borgegangen schwert. Herr v. Kröcher hat weiter und das war besonders rechts) allein sind verantwortlich für die Standalscenen, die auch ist.( Bravo  ! rechts und in der Mitte.) interessant gesagt, er sei entrüstet darüber, daß seine eigenen wir bedauern, die aber notwendig waren. Einer Minderheit, die er- Abg. Bebel( fortfahrend): Als ich das Wort bekam, faß Graf Parteigenossen, statt hier ihrer parlamentarischen Pflicht und würgt werden soll, bleibt nichts übrig, als zu den äußersten Mitteln Stolberg   im Präsidium. Ob jezt Graf Stolberg oder Herr Schuldigkeit nachzukommen, vorgezogen hätten, auf die Fasanen- und zu greifen.( Sehr richtig! links.) In Zeitungen, die nichts mit der Büsing oder wer sonst das Präsidium führt, weiß ich nicht. Außer­Hafenjagd zu gehen, und daß er aus dieser Entrüstung heraus einen Socialdemokratie zu thun haben, stehen die schärfsten Urteile über das dem richten sich meine Worte nicht gegen die Person, Artikel geschrieben habe, den nicht weniger als drei Berliner   Verhalten der Mehrheit. Herr Barth hat schon auf den Artikel sondern gegen die Stellung des Präsidenten. Die Worte treffen Zeitungen zurüdgewiesen hätten, so daß er seine Zuflucht zu einem des Kammergerichtsrats Karsten hingewiesen. Das jeden, nicht den gegenwärtigen, sondern auch alle zukünftigen Brovinzialblatt hätte nehmen müssen. Ich bedauere in der That, daß war das vernichtendste 1! rteil über Ihre juristische Ve- Präsidenten.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) ( Schluß im Hauptblatt. ein jo hervorragender Mann wie Herr v. Kröcher, der Bräsident gründung, Herr Dr. Svabn. der Hamburgise Stor

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