Direktoren einer Eisenbahngeselkschast dafür zu tadeln,daß sie einen Mann in der verantwortlichen Stellung einesStationsaufsehers entlassen, weil er nach ihrer Ansicht keinvertrauenswürdiger Beaniter ist, so muß ich sagen, daß nachmeiner bescheidenen Ansicht das Haus damit die Verant-wortung für die Geschäftsführung der Eisenbahn aus sichladen würbe*. Das Haus gehe die Sache eigentlich nurinsoweit an, als die Direktoren Hood bei der Entlastung— so ganz beiläufig— in einer Weise herunterputzten, diemöglicherweise andere Arbeiter von der Abgabe von Zeugen-aussagen abschrecken könne. Dadurch, daß die Direktorenfeierlich erklärt hätten, eine solche Absicht mit ihrer Maß-regelung Hood's nicht verbunden zu haben, und für denetwaigen unbeabsichtigten Verstoß gegen die Privilegien desHauses um Entschuldigung gebeten hätten, sei im Grundeauch diese letztere Angelegenheit schon erledigt, und so könneman um die fatale Angelegenheit mit einer milden Ermah-nung an die im Innersten ihres Herzens reinen Direktorenherumkommen. Sprach's und legte dem Hause eine ent-sprechende Resolution vor.Das ging verschiedenen Abgeordneten, die Arbeiterdistriktevertreten, denn doch wider den Strich. Der irische Glad«stoneaner I. P. O'Connor beantragte, den Verstoß derDirektoren der Cambrischen Eisenbahn nicht eher für ge-sühnt zu erklären, als bis sie Hood entweder wieder in seinealte Stelle eingesetzt oder ihm entsprechende Entschädigunggeleistet hätten, und auch einer der liberalen Häuptlinge,Sir George Trevelyan, protestirte gegen die jammervolleRede des Ministers. Aber er hatte die Rechnung ohne den„Chef* und dessen Stab gemacht. Hn einer seiner öligstenReden trat Herr Gladstone dem Minister in allen Punktenbei. Es komme hier auf das„Prinzip* und nicht auf dasIndividuum an. Um Letzteres habe das Haus sich nicht zukümmern, wolle es nicht einen bedenklichen Präzedenzfallschaffen.Damit war der Ausgang der Debatte entschieden. Wieein Main, stimmten die Konservativen und mit zwei Aus-nahmen, auch die liberalen Unionisten für den Regienings-antrag. Desgleichen eine Anzahl Gladstoneaner, geführtvon den« Chef und seinen Lieutenants John Morley undSir William Harcourt. Der Antrag O'Connorerhielt 159, ein Antrag des Liberalen Picton, nur die Ent-schädigung Hood's zu verlangen, 189 Stimmen. DieseMiiwrität setzte sich aus dem radikalen Flügel der Glad-stoneaner, den Jrländern und den Arbeiter-Abgeordnetenzusammen. In der Schlußabstimmung erhielt dann derRegierungsantrag 349 Stimmen, während 7V Abgeordneteihre Opposition bis zuletzt aufrecht erhielten. Dann wurdendie vorgeladenen Direktoren, die während der Debatte denSitzungssaal hatten verlassen müssen, wieder hereingeholt,und ihnen vom Vorsitzenden, dem„Sprecher*, die beschlosseneVerwarnung ertheilt. Worauf die Herren sich verneigtenund„gebessert" nach Hause gingen, d. h. mit dem festenEntschluß, nie wieder einem Beamten bei der Entlassung zusagen, daß er wegen seiner Aussagen vor einer parlamen-tarischen Kommission entlassen werde.Die schäbige Haltung der Hauptführer der Liberalenin dieser Angelegenheit hat in Arbeiterkreisen große Ver-stimmung erregt und würde der Partei bei der nächsten Wahlverschiedene Sitze kosten, wenn ans die Arbeitervertreterselbst mehr Verlaß wäre, eine von der bürgerlichenPatronaae unabhängige Arbeiterpartei nicht vorläufig nurerst in Resolutionen bestände. Es fehlt nicht an wirklichenAnsätzen dazu, die 159 bezw. 189 Stimmen gegen die Er-'mahnungs-Komödie sind der beste Beweis dafür, denn ohneeine tiefgehende Bewegung in der Arbeiterklasse würden diebetreffenden Anträge nicht den vierten Theil der Stimmenerhalten haben; aber die Dezentralisation der Bewegunghat doch immer wieder Rückfälle in die alte Kompromißlereizur Folge.So sehr aber die radikale und Arbeiterpresse hier zuLande Recht hat, wenn sie die Behandlung der Angelegen-heit von Seiten der tonangebenden Parlamentsführer-und ihrer Getreuen als eine faule Komödie be-zeichnet, so ist selbst diese faule Komödie eineSache, um die man in Deutschland die Engländernoch beneiden kann. Daß ein aus Bourgeois zusammen-gesetztes Parlament keine Entscheidung gegen das unver-äußerliche Recht des Arbeitsherrn,„seine" Angestellten nachBelieben zu entlasten, treffen mag, ist zu natürlich, um sichdarüber weiter zu verwundern. So lange die englischen„Wo haben Sie denn Ihren Begleiter gelassen; ichwäre begierig, einmal so einen Menschen zu sehen! Läßtes sich leidlich mit ihnen umgehen?"„Sehr leidlich, je nachdem; und es thut mir nun schreck-lich leid, daß ich mein Exemplar nicht mitgebracht habe,um es Ihnen zeigen zu können."„Sie haben es nicht mitgebracht? Wo ist denn derMann?"„Er ist in der Wohnung des Herrn Barth geblieben."„Das ist sehr anständig und sehr seinfühlend von demManne."„Gar nicht so sehr, wie Sie denken, theuerste Fanny;denn der Mann hat mich nur allein gehen lassen, weil ernicht mitgehen konnte."„Ist er krank geworden?"„Rein, das gerade nicht; aber ich habe ihn ein-geschlossen."„Herr Frank, was machen Sie für Geschichten!"„Man thut, ivas inan kann."„Es wird Ihnen sehr verübelt werden."„Das soll mir ganz besonderes Vergnügen machen."„Sie sind wirklich unverbesserlich."„Bessern Sie mich, liebste Fanny,* rief Frank undhatte der Zürnenden, ehe sie sich v versah, einen Kuß aufdiejenige Stelle des Schleiers gedrückt, die dem rosigen Mnndcam nächsten war.Der kleine Lockenkopf schien sehr böse, denn er wendetesich ganz von dem Begleiter ab.„Sind Sie mir böse, Fanny?"„Sie sind recht unartig."„Ich will mich ja bessern."„Sie bringen es gar nicht zu Stgnde."„Zürnen Sie mir nur nicht mehr, sonst bereue ich, daßsch durchgebrannt bin."„Das sollen Sie nicht, ich bin nicht so böse. Aberwarum haben Sie den Aiann geradezu eingeschlossen?"„Das will ich Ihnen ganz genau erklären. Sehen Sie,das Gericht nimmt an, daß seine Diener, wenn man sie auchgetrost als Nachtvögel bezeichnen könnte, bei Tage bessersehen, als bei Abend, und deshalb wird uns der Ausgang nurArbeiter Bourgeois ins Parlament wählen, müssen sie aufthatkrästige und durchgreifende Wahrnehmung ihrer Klassen-interessen verzichten. Die Verhandlung war nur soweitKomödie, als der Gegenstand den Bourgeois-Parlamentariernnicht am Herzen lag. Soweit aber ihr eigenes Recht, d. h.das Recht der Volks verirelung, in Betracht kam, das indeßim gegebenen Moment auch für die Arbeiterklasse ausgenutztwerden kann, zeigten sie deutlich, daß sie nicht mit sichspaßen lassen. In dieser Hinsicht läßt die Ermahnungsrededes„Sprechers" an die Direktoren wenig zu wünschen übrig.„Ich wünsche Ihnen und Allen wissen zu thun", sagte er u. A.,daß die Privilegien dieses Hauses kein unwirkliches,schattenhaftes oder inhaltsloses Ding sind. Das Haushält an ihnen fest und ist entschlossen, sie aufrecht zu er-halten. Der Privilegienbrnch, den Sie begangen, bestehtdarin, daß Sie durch Ihr Gebahren einen vor dieses Hausgeladenen Zeugen eingeschüchtert haben. Ihr Verhaltenihm gegenüber ist geeignet, Zeugen abzuschrecken, vor diesemHause Zeugniß abzulegen. Das Haus hat in seinem Er-kenntniß, und ich sollte hinzufügen, in seiner Milde michbeaustragt, Sie zu verwarnen. Ich verwarne Sie aus dasErnstlichste und lasse Sie gewarnt sein, daß irgendwelcheWiederholung dieses argen Vergehens— denn es ist einarges Vergehen— von diesem Hause mit strengster Sühneund Zurückweisung heimgesucht werden wird."So spricht eine Volksvertretung, die weiß, daß sie dieherrschende Macht im Staate ist. Und, wie gesagt, es liegtnur an den Arbeitern selbst, diese Macht sich dienstbar zumachen. Es hängt von ihrer Energie, ihrem geschlossenenpolitischen Auftreten ab, der Verwarnung diejenige Trag-weite zu geben, die sie nach Wunsch und Willen der konser-vativen Parteigötzen— nicht haben sollte.Als ich Ihnen in meinem letzten Briefe schrieb, dieAngeklagten in der Walsaller Bombenaffäre würden fürdie Sünden Ander ermitzubüßen haben, da hatte ich dochkaum eine rechte Vorstellung, bis zu welchem Grade dieseVermuthung sich bewahrheiten würde. Zehn Jahre Zucht-Haus für ein noch nicht über die ersten Stadien der Vor-bereitung— geschweige denn der Ausführung gediehenesVergehen, nicht gegen den Anstifter, sondern gegen die An-gestifteten, das sst viel mehr als man nach dein Ergebnißder Untersuchung und der Zeugenverhöre hätte erwartenoder befürchten sollen. Jndeg die Pariser Explosionen unddie wahnsinnigen Flugblätter, die man bei den Leuten ge-funden, haben ihnen den Hals gebrochen. Es half demarmen Charles nicht, daß er betheuerte, mit dem Inhaltdieser Ftugblätter nicht übereinzustimmen, daß er für Eng-land eine Dynanntpolitik für„unmöglich" erklärte, er erhieltdieselbe Strafe zudiktirt wie Calles, der das Flugblatt„ein anarchistisches Fest in der Oper" wenn nicht ver-faßt so doch reproduzirt hatte. In diesem Flugblattwird mit einem Behagen, das einen Kannibalen schauernmachen könnte, der Hochgenuß geschildert, der jedes an-archistische Herz höher schlagen machen müsse, wenn die vonMenschen angefüllte Oper niederbrenne, wenn sich in daSPrasseln des Fettes der Reichen das Geschrei ihrer Weiberund ihrer Brut mische. Welch' ein Entzücke», selbst nurvon Ferne solch einen rolhen Brand in unserer Stadt zusehen! Tausendmal schöner als das Feuer des reinstenDwmanten."Man kann sich nach solchen Proben nicht wundern,daß selvst derjenige Theil der englischen Presse, der sonstfür alle politisch Verfolgten eintritt, durchaus kein Wortgegen die Höhe der erkannten Strafen hat, und daß selbstdie sozialistischen und Arbeiterblätter nur laue Kritik andem Urtheil üben. Plan bedauert Leute wie Charlesund Deakin, die allgemein als Opfer eines Schurken-streichs des Herrn Coulon betrachtet werden, aber das istauch alles. Ein Protestmeeting, das die anarchistischen Gesinnungsgenossen von Charles auf gestern nach Hyoeparkeinberufen hatten, wird an dieser Stimmung nichts ändern.Das radikale„Daily Chronicle", das ein ziemlich guterTherniometer für die Stimmung der kleinen Leute in London ist, benutzt im Gegeutheil das Meeting, um in dürrenWorten zu erklären, daß man zivar in England wenig Lustverspüre, auf die von französischer Seite angeregten Be-rathungen behufs internationaler Maßregeln gegen denAnarchisnms sich einzulassen, daß aber ein Vorschlag auswenig Widerspruch stoßen würde, Dynamitanfertigern:c.gegenüber das Gerichtsversahren dahin zu ändern, daß die-während der Tagesstunden gestattet. Bei Tage konnte ichSie aber doch nicht abholen, oei Abend dürfte ich nicht mehrausbleiben, also mußte ich etwas riskiren. Und da sich meinBegleiter bei Abend schlecht zu besehen scheint, habe ich ihnder Vorsicht halber, um seiner selbst willen, einstweilen.ein-gesperrt."„Und bei Herrn Barth?"„Ja wohl, ich wußte keinen besseren Ort als den, weilda die Etage zwei Ausgänge hat nach der Treppe. Ichgehe also mit meinem Begleiter ins Vorzimmer zur Setzer-stube, wo der Lausbursche sitzt, der mir immer die Korrekturenbringt. Dem sage ich, er sollte mir einmal dieses Zimmervon Außen verschließen, was auch eilends genuggeschieht. Wie ich den Schlüssel draußen umdrehen höre,gehe ich gleich nach dem Setzerzinimcr. Mein Begleiterwill mir folgen, aber ich schlage ihm die Thüre vor derNase zu und sage:„Sie warten." Sobald ich im Setzer-zimmer bin, sage ich den Leuten, ich wollte mir mit meinemBekannten drinnen einen Scherz machen, schließe die Thürhinter mir zu und gehe nun vollständig unbehindert undunbelästigt meiner Wege. Können Sie mir das verdenken?"„Ter arme Mann wird schön auf Sie lauern."„Das wird er nicht, denn er wird seit zwei Stundenin Freiheit und ans dem Gerichte gewesen sein, �vo er eineSnize Bleute von Spürhunden auf mich gehetzt haben wird.eder Augenblick, den ich lebe, ist nur dem Schicksalabgestohlen; an jeder Straßenecke, hinler jeder Hausthürekann so ein Schicksalsbote lauern und mich in der nächstenMinute aus Ihrer liebenswürdigen Gesellschaft reißen,denn—„Zwischen Lipp' und KelchesrandSchwebt des düst'ren Unheils Hand"—pflegt der edle Mime Molinaro zu sagen, dem immer nochkein anderes Leben aufgegangen zu sein scheint."„Guten Abend, Herr Frank," rief in diesem Augenblickeine freundliche, einschmeichelnde Stimme.„Du mit dem Menschengesichte, weg, aus meiner Nähe,"rief Frank entrüstet;„konnte Sie der Teufel nicht fünfMinuten später auf diese Stelle führen? Aber freilich,dann wäre es auch kein Teufel gewesen. Hier, theuresselben rn Zukunft die unschuldigen koumnetzrÄe» öd«*wissenschaftlichen Zwecke ihrer Experimente zu beweise»hätten und nicht, wie jetzt, ihnen der strafbar« Zweck bewiesen werden müsse.Das wäre also immerhin ein Erfolg für die Hinter-männer der Coulon, Ravachol und Konsorten.Volikislhe Meberflckk.Berlin, den 13. April.Die neue Militarvorlage. Deutschland, daiKanonen land, hat noch nicht Geschütze genug, duneue Militärvorlage soll die Mittel schaffen, um alleBatterien aus den hohen Etat zu bringen, die Fußartilleriezu vermehren und auch die Frage zu entscheiden,„obuicht eine organisatorische Zutheilung einer angemessenen An-zahl von Gespannen und Transport-Fahrzeugen an die Fuß-Artillerie einzutreten hat, da es in der Absicht liegt, denFeld-Armeen im nächsten Kriege behufs Ausführung gemalt-samer oder abgekürzter Angriffe auf befestigte Punkte allerGattungen kleine mobile, mit der Feldtruppe operirende Be-lagerungs-Trains zuzutheilen."—Weltansstellung in Berlin. Die gemischte Deputationder Berliner Geineindevehörden, bestehend aus 10 Magistrats-Mitgliedern und 20 Stadtverordneten, welche eingesetzt war,um den Plan einer Berliner Ausstellung zu erörtern, hatam 13. April nach eingehender Berathung folgenden Antragdes Stadtverordneten Singer mit allen gegen eine Stimmeangenommen:„Die Deputation beschließt, die Gemeindebehörden zuersuchen, folgenden Beschluß zu fassen: Magistrat undStadtverordneten-Versammlung begrüßen daS Projekt einerWeltausstellung in Berlin mit großer Sympathie und er-klären sich bereit, daS Unternehmen thatkräfttg zu unterstützen. Von diesem Beschluß ist dem Präsidium desdeutschen Handelstages Blittheilung zu machen."—Koffiith Danckwardt. In Sachen des Bauernlegensin Neuvorpommern erhält die„Freisinnige Zeitung" Kenntnißvon einer interessanten Thatsache.Als in der Sitzung des Abgeordnetenhauses am7. April 1892 der Abg. Neukirch den freisinnigen Gesetz-entwurs begründet hatte, welcher die Ausdehnung der imübrigen Preußen seit 1850 geltenden Bestimmungen überdie Ablösung der gutsherrlichen Verhältnisse auf Neu-Vorpommern und Rügen betrifft, lsuchte der Minister seineUnentschlossenheit in dieser Frage damit zu begründen, daß,wie er ausführte, bei den Berathungen des jetzige»Proviuziallandtags in Pommern„gerave das Mitglied aus dem neuvorpommerfchen Bezirk denAntrag gestellt hat, das geforderte Gesetz nicht zu erlassen,«inMitglied, welches mit den dortigen Verhältnissen als Rechts-anwal, sehr genau und eingehend bekannt ist."Welches ist nun„da? Mitglied aus dem neuvor-pommerscheu Bezirk", auf welches sich der Landwirthschafts-minister beruft? Laut den Berichten über die VerHand-lung des Provinzial- Landtags ist es der Justizrath P-Langemak, Rechtsanwalt und Notar in Stralsund.Wer ist aber Herr Langemak? Herr Langemak ist derselbeRechtsanwalt, welcher als Mandatar gerade gegenwärtigdas Bauernlegen im Auftrage deS Kammernherrn undMajors a. D. Rittergutsbesitzers von Esbeck-Platenauf Kapelle betreibt. Der„Freisinnigen Zeitung" liegtdas Original des Schreibens vor, durch welche« genannterLangemak im Auftrag des genannten Herrn v. Esbeck demKossäthensohn Gustav Dankwardt zu Münkwitz bei Dresch-witz aus Rügen das bisher von seinem am 28. Februarverstorbenen Vater an der Kossäthenstelle zu Mönkwiy nachBauernrecht ausgeübte Nutzungsrecht zu Johannis„aufsagt"und den Kossäthensohn auffordert, seinem Auftraggeber denKossätheuhos mit deuGebäuden undJnventarien zurückzuliefern.Der eine Antrag Neukirch forderte gerade deshalb, weil dieRegulirung des gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisses un-mittelbar praktisch ist und noch vor Einführung des be-treffenden Abschnitts aus dem Gesetz von 1850 besagterHerr v. Esbeck eine Bauernfamilie aus Anlaß eines Todes-falls von dem seil zwei Jahrhunderten besessenen Hans undHos treiben will, daß schon vom 1. Januar 1892 ab jedeAusübung des„Rechts", Bauern zu legen, sistirt werde.Fräulein, sehen Sie ein Exemplar jener unheimlichen Gattung,und zwar eines der vorzüglichsten Exemplare, die es gebenkann, Herrn Riemer.„Die Stunde schlägt, Mathilden soll ich lassen,„O, den Gedanken kann mein Herz nicht fassen."„Wir werden einige Minuten warten, wenn Sie eswünschen," bemerkte Riemer höflich.„Sehr verbunden; aber warum das majestätische„Wir"?Sollten Sie nicht allein sein, sollte etwa gar der be-rühmte—"„Schneider wartet an der anderen Straßenecke."„Richtig; Niemand kann seinem Riemer und Schneiderentgehen, sagt das Sprüchwort. Nun, jedenfalls stehe ichIhnen gleich zu Diensten."„Diese häßlichen Menschen", meinte schmollend dasMädchen,„stören uns sogar beim Spazierengehen. Nunmüssen Sie wieder hinaus und dürfen wahrscheinlich garnicht wieder herunter. Aber wenn ich morgen früh auf denMarkt gehe und kann es irgendwie ermöglichen, so kommeich auf ein Paar Minuten zu Ihnen hinaus."„Sie gehen aus den Markt? Morgen'früh? Ohne Be-gleitung Ihrer Mutter?"„Ja, so ist es bestimmt."„'Ach, ich möchte gar zu gern einmal mit Ihnen ausden Markt gehen. Das müßte so reizend sein."„Was Sie für Einfälle haben! Mit mir auf den Marktgehen! die Leute würden mich schön angucken."„Da würden Sie auch etwas Schönes sehen. Dochwir sind hier an Ihrer Hausthür und wollen die neidische»Schicksalsgötter nicht weiter herausfordern. Also Adle»bis morgen und Wiedersehen entweder auf der Erde oderüber der Erde. Und nun, Ihr unerbittlichen Dienfreiner unerbittlichen Gerechtigkeit, nehmt Euren Raub'»Empfang."„Es thut uns leid, Herr Frank," meinte Riemer,„aberSie wissen... unsere Jiistruktion..."„Keine� überflüssigen Redensarten unter uns, HerrRiemer. Sagen' Sie mir nur um Alles in derwelcher heimtückische Animus hat Sie gerade hierher gef'ch"-(Fortsetzung folgt.)