Der Antrag Dr. Spahn wird gegen die Linke angenommen, Wehrzahl derselben sprach sich gegen die Aufnahme von Gold- und Silberarbeitern aus. Demgemäß veröffentlichte der Vorstand in Schluß der Sigung 10% Uhr. Nr. 30 des Verbandsorgans folgende Erklärung:„ Es ist unzulässig, 30 Gold- und Silberarbeiter in unfren Verband aufzunehmen; die sich eventuell Meldenden sind an den Deutschen Metallarbeiter- Verband" zu verweisen."
Großer Lärm bei der Mehrheit.) Es ist ja sehr traurig, wenn solche| fächerliche Sachen hier im preußischen Reichstage vorkommen. die morgige Sigung beginnt um 10 Uhr. ( Stürmische, minutenlange Heiterkeit auf allen Seiten des Hauses.) Der Reichstag kommt mir dabei in der That weniger vor, wie der deutsche, als wie der polnische!( Sehr gut! links. Lärm bei der Mehrheit.)
Vicepräsident Büsing:
Abg. Gothein( fortfahrend):
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Ausland.
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Herr Abgeordneter, Sie wollten zur Geschäftsordnung sprechen. Konkurrenzneid hatte eine Petition der Handwerkerkammer Die Vermittelungskommiffion, die in Odense vor einiger Zeit eingesetzt Kleinhändlerischer Der Kampf um das Koalitionsrecht der dänischen Hafenarbeiter. von Stuttgart veranlaßt, welche das gänzliche Verbot des Haufier wurde, um einen Vergleich zwischen der Handelsvereinigung und der Bei diesen Unterbrechungen kann ich das nicht. Ich wollte also handels beziv. seine weitere Einengung und Beschränkung auf gewiffe Safenarbeiter Organisation herbeizuführen, einigte sich in ihrer bloß die Bitte aussprechen, daß alle diejenigen, die es mit der Warenforten verlangte. Jacobstötter( konf.) wollte die Petition lezten Sitzung mit den Vertretern beider Parteien auf folgenden Bürde des Reichstags ernist nehmen, dafür sorgen, daß nicht solche hielt die Zeit für eine Alenderung der Gewerbe- Ordnung noch nicht vorschlag:" Die Handelsvereinigung zieht ihre Forderung, die zur Erwägung überwiesen wissen. Der Regierungskommissar Scenen vorkommen, wo weder der Präsident noch die überwiegende für gekommen. Lenzmann( freis.) und Thiele( Soc.) traten mit Hafenarbeiter sollten sich verpflichten, keinem Fachberein anzugehören, Mehrheit des Hauses merkt, daß ein Redner nicht mit einem Worte Entschiedenheit für llebergang zur Tagesordnung ein. Schrempf zurück. Dagegen wird ein permanentes Schiedsgericht zur Sache spricht. Wenn wir hier einen Vertagungsantrag ein-( t.) befürwortete die Ueberweisung zur Erwägung, denn viele Garantie dafür, daß die Hafenarbeiter in Odense in keinen richtet. Der dänische Arbeitsmanns Verband übernimmt die bringen, so werden Sie ihn ja doch ohne weiteres niederstimmen. Hausierer seien Stromer und Strolche, die äußerst aufdringlich sich Streit hineingezogen werden." ( Sehr richtig! rechts.) Indem Sie hier weiter tagen, provozieren geberdeten. Der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung wurde Odense hat nun aber in einer Versammlung der Importeure und Die Handelsvereinigung von Sie aber derartige Scenen und das fällt mit auf Sie zurück, denn angenommen, soweit das Verbot des Haufierhandels verlangt Exporteure der Stadt diesen Vorschlag abgelehnt und beharrt darauf. daß die Hafenarbeiter feinem Fachverein angehören sollen. Der Bürgermeister Dithmer, der Vorsigende der Vermittelungskommission, hat diesen Beschluß dem Vorsitzenden des dänischen ArbeitsmannsVerbandes, Folkethingsmann Lyngsie, mit dem Ausdruck tiefst en Bedauerns mitgeteilt. Die Hafenarbeiter aber haben beschlossen, an ihrer Organisation festzuhalten und den Kampf aufzunehmen.- andeles
Sie alle haben es nicht bemerkt, daß Herr Fischer nicht zur Sache 14 gegen 10 Stimmen als Material überwiesen. wurde. Die Wünsche auf weitere Einschränkung wurden mit
sprach.( Große Unruhe bei der Mehrheit. Bravo! links.)
Abg. Stadthagen ( Soc., zur Geschäftsordnung, mit großer Un ruhe von der Mehrheit empfangen): Der Berichterstatter hat nicht in genügender Weise Bericht über die Pos. 160-163 erstattet, die ſich beziehen auf Mehl, Reis, Graupen und sonstige Müllerei Erzeugnisse. Ich beantrage deshalb, diese Positionen zwecks schrift licher Berichterstattung an die Kommission zurückzuberweisen. Hierbei kommen besonders in Bezug auf den Grenzverkehr Fragen in Betracht, die noch nicht erörtert sind. 19 10 Das Referat des Abg. Sieg ist erledigt.( Lebhafte Rufe bei der Opposition: Nein, nein!) Ich wiederhole, es ist erledigt durch Ablehnung des Zurückverweisungs- Antrages.( Erneute Rufe: Nein, nein!) Abg. Stadthagen :
Vicepräsident Büsing:
Der Präsident ist im Irrtum. Mein Antrag bezieht sich nicht auf die Positionen, die zurückzuberweisen vorhin beantragt war, sondern auf die Positionen 160-163. Vicepräsident Büsing:
Ich hatte mich geirrt.( Sört! hört! bei der Opposition.) Abg. Stadthagen fährt fort seinen Antrag zu begründen. Abg. Dr. Spahn( E.) beantragt Uebergang zu einfachen Tages orduung über den Antrag Stadthagen und bemerkt dazu: Ich
branche meinen Antrag nicht weiter zu begründen. Gründe sind so
billig wie Brombeeren.
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Der Verband der Chorsänger und Chorsängerinnen an deutschen Bühnen, Siz Frankfurt a. M., beschwert sich über die sehr trüben Arbeitsverhältnisse, die durch den üblichen Kontrakt noch verschlechtert werden, über die Nichtzugehörigkeit zur Alters- und Invaliden verschiedener Mißstände an, die beseitigt werden könnten. versicherung usw. Der Regierungskommissar erkennt das Bestehen anfangs vom Referenten Thiele( Soc.) gestellte Antrag auf UeberTu der weisung zur Berücksichtigung keine Annahme fand, votierte er auf Erwägung, der die Kommission gegen eine Stimme ( Demmer freis.) beitrat.
Aus Induftrie und Handel.
Deutsche Bank. In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung, in der ohne Debatte entsprechend dem Antrage der Die jüdischen Lehrerseminare, die nicht staatlich sind, fordern die Verwaltung die Erhöhung des Aktienkapitals um 10 Millionen Mart Buerkennung des gleichen Rechts, das den staatlichen Lehrerseminaren beschlossen wurde, führte Direktor Stod) zur Begründung der Erzusteht, nämlich das Recht der Ausstellung von Befähigungszeugnissen höhung aus, es habe sich der Deutschen Bant die Gelegenheit zu für den einjährig- freiwilligen Militärdienst. Der Regierungstommiffar einer Verstärkung ihrer Bestrebungen in Rheinland- Westfalen geteilt mit, daß Erhebungen in der Angelegenheit im Gange feien und boten, und zwar durch die Absicht der Duisburg - Ruhrorter Bank, würde. Die Kommission beschließt die leberweisung zur Er- Deutsche Bank sei die dringende Notwendigkeit entstanden, dieser wahrscheinlich den Wünschen der Betenten Rechnung getragen werden sich an ein größeres Berliner Institut anzugliedern. Für die wägung und spricht die Erwartung aus, daß auch den andren Anregung Folge zu leisten, da sie sonst hätte ertvarten müssen, daß privaten Lehrerseminaren, sofern sie gleichen Lehrplan haben wie die das, was sie bisher in Rheinland- Westfalen angefangen hatte, eine staatlichen, das Recht zuerkannt wird.
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Schädigung erleiden würde. Diese Schädigung abzuwenden und andrerseits ihrer dortigen Entwicklung neue Elemente zuzuführen, habe die Deutsche Bant bewogen, die leberlegung zu nehmen, die Duisburg - Ruhrorter Bank in ihren Streis zu ziehen.
Treber Schmidt droht eine weit höhere Strafe, als er bei seiner Auslieferung erwartet haben dürfte. Der Untersuchungsrichter II heißt: Nachdem die französische Regierung der Strafverfolgung beim Kasseler Landgericht erläßt jetzt eine Aufforderung, in der es Schmidts auch wegen Betruges zugestimmt hat, werden alle diejenigen, die in den Jahren 1898 bis 1901 durch die günstigen Geihnen seitens der Direktion erteilte Auskunft zu dem Eriverb von schäftsberichte der Gesellschaft, die Höhe der Dividenden oder sonstige Treberwerten bestimmt wurden und infolge des Zusammenbruchs der Trebergesellschaft Verluste erlitten haben, aufgefordert, hierüber unter Darlegung des Sachverhalts zu den Atten J. I. 1217/01 schleunigst an den oben bezeichneten Richter Mitteilung zu machen.
Ueber die Beschäftigung in der Metall- und Maschinenindustrie schreibt die Arbeitsmarkt- Korrespondenz":
1900 4818
1901 3676
1902
3364
Eine eigenartige Arbeiterfreundlichkeit bethätig gegenwärtig Abg. Fischer- Sachsen( Soc.) macht längere Ausführungen gegen toie man uns schreibt die Firma Keiling u. Thomas den Antrag auf Tagesordnung. Gerade aus den Kreisen der Wähler Eisengießerei und Maschinenfabrit, Ackerstraße 129. In diesem Bedes Centrums sind eine große Reihe von Positionen an uns gelangt, triebe hat es schon seit geraumer Zeit allerhand Differenzen zwischen die Erleichterungen des Grenzverkehrs verlangen. Daher haben die Arbeitgebern und Arbeitnehmern gegeben. Herren vom Centrum nicht den Mut, eine ausführliche Debatte über mangelhaften sanitären Einrichtungen, die den Unwillen der Arbeiter Besonders sind es die diese Positionen zuzulassen.( Unruhe im Centrum.) tachgerufen haben. So u. a. das Fehlen von Ventilatoren, was Die Abstimmung über den Antrag Spahn ist auf Antrag sich hauptsächlich beim Gießen recht unangenehm fühlbar macht. Doch Bebel eine namentliche und ergiebt die Annahme desselben auch Lohnabzüge und das univürdige Strafgeldersystem haben längst mit 207 gegen 67 Stimmen bei einer Stimmenthaltung. den Unwillen der Arbeiter erregt. Um nun den beregten Uebelſtänden Abg. Bebel( Soc., zur Geschäftsordnung): abzuhelfen, wählten die Arbeiter eine Kommiffion, die zu verschiedenen Wie Herr Gothein schon festgestellt hat, ist mein Parteigenosse Beiten bei dem Firmeninhaber vorstellig wurde. Zu diesem VorFischer durch einen sehr begreiflichen Frrtum vorhin, als er gegen Ordnung heißt: Beschwerden... find in geziemender Form bei der gehen glaubten sie sich umsomehr berechtigt, als es in der Arbeitsden Amirag Spahn auf einfache Tagesordnung sprechen follte, Direttion anzubringen. Herr Kommerzienrat Siciling, der bekanntlich gewerbe während der Wintermonate etwas nachlaffen würde, muß Die Hoffnung, daß die Geschäftsflaue im Metall- und Maschinennicht dazu gekommen, die Rede über die Positionen 164, 165, 169 zu halten, sondern hat über die Position 160 die Verbandes ist, erklärte den Arbeitern kurz und bündig, daß er in Zu einem Orte mit ziemlich starker Maschinenfabrikation, haben bis in 2. Vorsitzender der Vertrauensmänner Stommission des Kühnemänner- nunmehr als endgültig beseitigt angesehen werden. In Halle a. S., Rede gehalten, die er nachher zum zweitenmal an richtiger tunft ihre Stommission überhaupt nicht mehr empfangen werde, sondern die jüngste Zeit hinein noch immer Entlassungen stattgefunden, obStelle, hielt.( Heiterkeit.) Nun ist aber infolge dieses eigen wer eine Beschwerde habe, inöge diese selbst bei ihm anbringen. tümlichen Umstandes, den der zu jener Zeit die Geschäfte Ale pohl von 1900 auf 1901 eine ganz bedeutende Verminderung der führende Präsident gar nicht bemerkte, es so gekommen, daß die daraufhin mehrere Arbeiter ihre Beschwerden persönlich anbrachten. b fchiftigten Metallarbeiter stattgefunden hat. Nach einer Zählung jenigen, die gegen den Antrag auf einfache Tagesordnung gefiel auch dies Herrn Keiling nicht mehr. Er beschloß, die„ miß den 26 größten Betrieben des Metall- und Maschinengewerbes über den Antrag Gothein sprechen wollten, keine Rede beliebigen Elemente" nach und nach aufs Pflaster zu seßen. Durch waren zu Beginn des letzten Jahresvierteljahrs Arbeiter beschäftigt: Tommen haben.( Sehr richtig! links, großze Unruhe bei der Reihen der zufriedenen" Leute legte er sich eine Liste der Aufdie Mitwirkung liebevoll gehegter Schmarober- Eristenzen in den Mehrheit.) Es war also ganz erklärlich, daß die Herren von wiegler" an und dann in voriger Woche begannen die Entlassungen. Besonders zurückgegangen ist in diesem Jahr die Zahl der Schlosser, der Mehrheit sich nicht haben überzeugen lassen.( Große Heiterkeit links.) Als erster kam ein Arbeiter an die Reihe, der 7% Jahre in dem von denen in den angeführten Betrieben 1900 noch 1157, 1901 866, Auf jeden Fall hat ein Verfahren stattgefunden, das geschäftsordnungs- Betriebe thätig war. Den Grund der Entlassung sieht dieser Mann dagegen mäßig unzulässig war. Der Präsident war verpflichtet, den Abg. in einem Gespräch mit dem Gewerbe- Inspektor, der ihn gelegentlich waren. gegenwärtig nur noch 563 Arbeiter beschäftigt Fischer zu unterbrechen. Wir hatten nicht die Möglichkeit, den Herrn einer Revision gefragt hatte: Haben Sie im Betriebe auch Deckel auf auch Recht ungünstig liegen die Beschäftigungsverhältnisse Präsidenten darauf aufmerksam zu machen, denn wir dürfen ja, den Pfannen? Die Antwort lautete wahrheitsgemäß" nein", und in Chemnit und Leipzig . Namentlich Fabrikschlosser während ein Abgeordneter spricht, uns nicht zur Geschäftsordnung über die Folgen dieser Antwort konnte der Arbeiter dann nachdenken, ist die Abnahme der beschäftigten Arbeiter gleichfalls groß. Auf nd Dreher überschwemmen den Arbeitsmarkt. In Hannover melden. Ich möchte daher in der Debatte über den Antrag Spahn als ihm seine Entlassung gegeben wurde. Bemerkt sei, daß der Grund einer Umfrage in Maschinenfabriken, Eisengießereien, Metallauf einfache Tagesordnung über den Antrag Gothein das Wieder Fabrik- Inspektor schon wiederholt fanitäre Mängel in der Fabrit ge- gießereien usw. hat sich ergeben, daß fast in allen Betrieben die aufnahmeverfahren beantragen.( Stürmische Heiterkeit links, große rügt hatte. Seitens der Fabrikleitung ist dann meistens gesagt worEntlassungen überwiegen. Dabei haben viele Firmen, um ihren Unruhe bei der Mehrheit.) den, die mangelhaften Einrichtungen beständen nur vorübergehend, Betrieb nicht noch weiter einschränten zu müssen, Aufträge zu schr Präsident Graf Ballestrem: in Wirklichkeit aber bestehen sie dauernd, an eine Aenderung wurde gedrückten Preisen hereingenommen oder auf Lager gearbeitet und Das Mißverständnis, von dem Herr Bebel und schon vorher gar nicht gedacht. In vergangener Woche setzte Herr Keiling dann die bergleichen mehr. In Brandenburg a. S., ivo namentlich FahrradHerrr Gothein gesprochen hat, hätte nicht vorkommen tönnen, wenn Entlassungen von Kommissionsmitgliedern oder Vertrauensmännern Fabrikation betrieben wird, äußert sich der schlechte Geschäftsgang in Herr Gothein seinen Antrag rechtzeitig schriftlich eingereicht hätte. Ich der Arbeiter in schneller Reihenfolge fort. Bis jetzt find 7 Mann einer Abwanderung vieler Arbeiter nach dem Lande. Auch in Berlin bitte deshalb, daß diejenigen Herren, die zur Geschäftsordnung entlassen, und zwar solche, die bis zu 13 Jahren für die Firma ist die Beschäftigung noch immer unbefriedigend, so daß vorübersprechen wollen, ihre Anträge möglichst sofort schriftlich hier ein- thätig gewesen sind. Ein solches Vorgehen ist um so charakteristischer, gehend Arbeitszeitvertürzungen notwendig werden. Die Aussichten reichen. als Herr Keiling sich stets den Deckmantel besonderer Arbeiterfreund- für die nächsten Monate sind ungünstig und die Meinung herrscht Inzwischen ist mir der folgende Antrag Bernstein zugegangen: lichteit umzuhängen verstanden hat. Er thut sich viel darauf zu gute, vor, daß eine Aenderung zum Besseren sobald kaum zu erwarten Der Reichstag wolle beschließen, Tarifstelle 174( 3ucker) an die daß es- außer dem allgemeinen Metallarbeiter- Streit Kommission zur schriftlichen Berichterstattung zu über noch nie zu einer Arbeitseinstellung in seiner Fabrik gekommen ist, bis jetzt sein dürfte. weisen. auch hört er es nicht ungern, wenn feine zufriedenen" Arbeiter von ihm als von Bater Steiling" reden. Doch jetzt scheint auch den Zufriedenen" ein Licht aufgegangen zu sein. Auch diese können ea nicht mehr verstehen, wie ein„ arbeiterfreundlicher" Mann wie Herr Steiling die Arbeiter erst auffordert, Beschwerden bei ihm anzubringen und dann die Beschwerdeführer, die meistens nur im Auftrage der übrigen Arbeiter handelten, einfach auf die Straße setzt. Eine start besuchte Metallarbeiter- Versammlung der Keilingschen Fabrik beschloß deshalb am Montag, zu gegebener Zeit die richtige Antwort auf die erfolgten Entlassungen zu erteilen, d. h. falls noch weitere auf der Aufwieglerliste verzeichnete Arbeiter entlassen werden, dann sofort über den Eintritt in einen Streit zu beraten. Deutsches Reich .
Abg. Bernſtein( Soc.) begründet diesen Antrag in längeren Ausführungen mit specieller Beziehung auf die Brüsseler Zuckerkonvention. Der Reichstag würde mit einer gewissen Leichtfertigkeit, ja Frivolität über die Intereſſen weiter Kreise hinweggehen, wenn er diese Zurüdberweisung nicht beschlösse.( Bravo ! links.)
Präsident Graf Ballestrem: Sie dürfen Mitgliedern des Reichstages nicht Frivolität vorwerfen. Abg. Bernstein : Ich habe nur geäußert, daß der Reichstag sich diese Bezeichnung nicht zuziehen möge. Deshalb bitte ich dringend um Annahme meines Antrages.( Beifall bei den Socialdemokraten.) Präsident Graf Ballestrem teilt mit, daß ein Antrag Dr. Stock mann( Rp.) eingegangen ist, die Positionen 166-168 und 170-175 ( pflanzliche Fette, Stärke, Zuder usw.) an die Kommission zurüdzuverweisen; ferner ein Antrag Dr. Spahn( C.), über die eingegangenen Zurückveriveisungs- Anträge zur Tagesordnung überzugehen.
Abg. Dr. Spahn( C.) spricht ganz kurz für seinen Antrag, Abg. Wurm( Soc.) ausführlich dagegen. Der Redner wird wieder holt durch stürmische Rufe der Mehrheit: Zur Geschäftsordnung interbrochen, an denen sich vor allem die Abgg. Dr. Heim und Gröber( E.) beteiligen.
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Roheisenproduktion der deutschen Hochöfen. In den Hochöfen. In den ersten zehn Monaten 1902 wurden von den deutschen Hochofenwerken produziert: 997 021 Tommen( in der gleichen Zeit 1901: 1135 922 Zonnen) Buddelroheisen und Spiegeleisen, 326 631 Tonnen( 393 358 Tonnen) Bessemer Roheisen, 4 276 948 Tonnen( 3 732 369 Tonnen) Thomasroheisen und 1317 137 Tonnen( 1 255 337 Tonnen) Gießereiroheisent, in Summa also 6917 737 Tonnen( 6516 986 Tonnen) Roheisen. Davon entfallen, nach der„ Rhein- Westf. 3tg.", in der Hauptsache auf Rheinland und Westfalen 2 686 991 Tonnen( 2516 734 Tonnen), auf Siegerland , Lahnbezirk und Hessen- Nassau 447 632 Tonnen ( 536 384 Tonnen), auf Saarbezirt, Lothringen und Luremburg 2715 833 Tonnen( 2 424 855 Tonnen) und auf Schlesien 564 965 Tonnen ( 639 379 Tonnen).
Die Brauerei- Arbeiter in Zwickau und Umgebung hatten an den öffentlichten Geschäftsbericht hat die Brauerei unter der ungünstigen Attien- Brauerei Friedrichshain, Berlin . Nach dem soeben verVogtländischen Brauverein das Gesuch gerichtet, den im vergangenen wirtschaftlichen Lage zu leiden gehabt, wodurch der Absatz trok Gr Jahre abgeschlossenen Lohntarif zu Gunsten der Arbeiter abzuändern. weiterung des Kundenkreises um über 5000 Seltoliter zurückDaraufhin erhielt die Lohnkommission ein von einer Anzahl gegangen ist. Günstige Einkäufe der Rohmaterialien und verbesserte Rücksicht auf die durch die Zollerhöhung drohende winmausfall auszugleichen und ein etwas besseres Resultat als in Brauereien unterzeichnetes Schriftstück, nach dem sie es mit Betriebseinrichtungen ermöglichten indessen, den entstandenen Getrifis ablehnen, die Aenderung eintreten zu lassen. Es kam lebten Jahre aufzuweisen. Der Reingewinn beträgt nach 201 353 aber doch eine Stonferenz einer Anzahl Brauereibefizer und der er- Mart( i. V. 214 805 M.) Abschreibungen 113 873 M.( i. 2. wähnten Lohnkommission zu stande, in der der Tarif durchberaten 130 228 22.) Präsident Graf Ballestrem erhebt sich, schwingt die Glocke, fetzt Die Brauereibefizer versprachen, in ihrer demnächstigen allgemeinen( i. v. 7073 M.), der Beamten 6000 M.( i. 2. 5000 M.), 4 Proz. und verschiedentlich den Wünschen der Arbeitgeber angepakt wurde. 6846 M.( i. V. 6204 M.), Tantieme der Direktion 7804 Wi. und finder folgende Verwendung: Reſervefonds sich aber, nachdem Ruhe eingetreten ist, schiveigend nieder. Die Abstimmung über den Antrag Spahn ist auf Antrag Versammlung Stellung zu den Beschlüssen zu nehmen. Diese Ver- Dividende gleidh 120 000 M.( i. V. 3% Proz. gleich 105 000 m.). Bebel eine namentliche und ergiebt die Annahme desselben mit 216 faminlung lehnte indes jedes Gingehen auf die bescheidenen Vortrag 3222 M. gegen 53 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen. Forderungen ab. In einer darauf abgehaltenen BrauereiarbeiterAbg. Röfice- Dessau( wild- liberal): Bir verhandeln jetzt über Berjammlung wurden diese Vorgänge scharf kritisiert und beschlossen, bie Diener und ſchreiten.derungen zehn Stunden. Ich beantrage daher, mit Rüdjicht auf das Personal, an den Forderungen festzuhalten und eventuell zum äußersten zu Beamten des Hauses, die morgen nicht erst
Gerichts- Zeitung.
Ein böser Konkurrenz- Streich hat dem Milchhändler Göde eine um 12 11hr wieder anfangen zu arbeiten, sondern sehr viel früher, Der Verband der städtischen Arbeiter Württembergs, welcher mit Anklage wegen Sachbeschädigung eingetragen, die gestern vor der und vor allem mit Rücksicht auf die Stenographen, die bis zur dem Centralverband der in Gemeindebetrieben beschäftigten Arbeiter 5. Strafkammer des Landgerichts I in der Berufungsinstanz verErschöpfung thätig gewesen find, Bertagung der Sizung.( Höhnische und Unterangestellten feit ungefähr zwei Jahren im Startellverhältnis handelt wurde. Der Gerichtshof nahm auf Grund der BeweisRufe rechts. Abg. Dr. Arendt ruft: Reden Sie doch weniger!) stand, hat den Beschluß gefaßt, mit dem 1. Januar 1903 zum Ver- aufnal me für erwiesen an, daß der Angeklagte in verschiedenen Der Antrag Röside, für den sich außer der Linken die bande der Gemeinde- Arbeiter überzutreten. Der Verband der Fällen in die Milchbehältnisse, die ein in derselben Straße wohnender Nationalliberalen, ein Teil des Centrums und die Antisemiten er- Württemberger zählt ungefähr 600 Mitglieder. Der Centralverband Konkurrent des Morgens feinen Kunden vor die Küchenthür zu stellen heben, wird angenommen. der Gemeinde- Arbeiter errichtet mit dem Tage des Uebertritts in pflegte, Stückchen Priemtabat geschüttet hat. Die Milch erhielt Präsident Graf Ballestrem schlägt vor, die nächste Sizung Stuttgart ein Sekretariat, welches in Süddeutschland die Agitation 2c. dadurch einen bitterlichen Geschmad, der die Kunden des KonDonnerstag 11 Uhr abzuhalten mit der Tagesordnung: Fortsetzung betreiben soll. furrenten schließlich topfschen machte. Es waren Zeugen aufgetreten, die der heutigen Beratung.
Abg. Dr. Spahn( C.) beantragt, schon um 10 Uhr zu beginnen. Abg. Dr. Barth( frs. Bg.) widerspricht diesem Antrag, für den fachliche Motive nicht vorlägen. Abg. Gothein( frf. Bg.) bittet, die Stenographen nicht zu über laften und es beim Vorschlag des Präsidenten zu belaffen.
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Der Vorstand des Verbandes der Graveure und Giseleure hat sich auf die Lauer gelegt hatten und die Unthat des Angeklagten über die Frage der Aufnahme von Gold- und Silberarbeitern in gesehen haben wollten. Dieser bestritt entschieden seine Schuld den Verband, die zu Grenzstreitigkeiten mit dem Metallarbeiter und behauptete, daß die Hauptbelastungszeugin, die mit ihm in Verbande führen konnte, insofern die Mitglieder des 1899 auf- feindschaft lebe, nur einen Rache- Att gegen ihn ausübe. Der gelösten Goldarbeiter- Verbandes sich legterem anschlossen, durch eine Gerichtshof tam zu andrer Ansicht und verurteilte den Angeklagten Abstimmung der Filialen und Zahlstellen entscheiden lassen. Die zu einer Geldstrafe von 150 m.