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Nr. 283. 19. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 4. Dezember 1902.

Parteinachrichten.

Parteipreffe. Für den austretenden Genossen Hertlein ist am 1. Dezember der Genosse Bildstein aus Cannstadt in die Ne­daktion der Schwäbischen Zagwacht" eingetreten.

Gemeindewahlen. Bei den Stichwahlen in Frankfurt a. M. find unfre Parteigenossen unterlegen. In München wurden bei der Wahl der Ersaßmänner noch zwei Parteigenossen gewählt. Unfre Parteigenossen in Stuttgart beschlossen für die bevor­Aehende Bürgerausschuß- Wahl mit der Boltspartei sechs Kandidaten auszutauschen, um die nationalliberale Mehrheit des Kollegiums zu brechen.

Im Königreich Sachsen wurden gewählt: In Groß­3fachwig ein Parteigenosse, einer in Krippen a. E. und zwei in Pillnig. Der Gemeinderat in Bogtsberg bei Dels­niz besteht jetzt aus sieben Socialdemokraten und fünf Gegnern.

Polizeiliches, Gerichtliches usw.

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Fleischlöße befchwert, die nicht geschmeckt hätten. Darob sei eine Teil unfres Volfes die Lektüre. Es sei aber, förmliche Untersuchung und große Umfrage gehalten worden. Ein führte der Vortragende aus, nicht gleichgültig, was das Volk, Kranker, der nicht zu den Beschwerdeführern gehört, habe der Unter- ivas im besonderen der Arbeiter Lefe. Nicht nur das fuchungskommission erklärt: ihm hätten die Klöße gut geschmedt. Wissen auch die ästhetische Bildung sei eine Macht, auch sie könne Hierüber große Entrüstung unter den Genossen, die dem" Bu als Waffe im socialen Stampf dienen. Millionen würden alljährlich friedenen" gegenüber zunächst in der Drohung zum Ausdrud kam:

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" Das würde ihm noch besorgt werden!" Als derselbe die Anstalt von der Arbeiterbevölkerung für schlechte Lektüre ausgegeben verließ, um nach dem Bahnhof zu fahren, wurde sein Wagen Millionen, die sie zu ihrem eignen Schaden opfern. von den beschwerdeführenden Patienten untertvegs angehalten Die Ursache dieses Elends der Volkslektüre ist, und der Mann gründlich verhauen und mit Sand beworfen. wie Herr Troll weiter ausführte, das Elend der Jugendlektice. Ms am andren Lage der Gendarm die Thäter ermitteln wollte, Von der Indianergeschichte und der Erzählung für Badfische führt war das unmöglich, weil der eine für des andren Alibi eintrat. der Weg zum Hintertreppen- Roman und zum Zeitungsklatsch. Jung Auch sonst seien die Zustände in der Anstalt wenig erfreulich. gewohnt, alt gethan! Wollen wir die Voltslettüre bessern, so müssen Die freie Zeit wird benutzt zum Vogelfangen und Ausnehmen wir bei der Jugendlettüre anfangen. Auch hier gilt das Wort: Wer von Vogelnestern. Während der freien Zeit wird Bier und Schnaps

getrunken und in den benachbarten Dörfern tüchtig geknipft. Man die Jugend hat, hat die Zukunft.

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fneipt auch außer der regelrechten Ausgehzeit, indem man durch Welche Jugendschriften sind gut zu nennen?- Es gab eine oder über den Zaun steigt. Nachts nach 10 Uhr fand z. B. der Zeit, in der man überhaupt keine Jugendlitteratur, keine Kinder­Oberarzt einen völlig betrunkenen Patienten vor dem Zaun. Er bücher kannte. Goethe griff als Kind zu dem Bücherschatz des mußte ihn durch den Bademeister in die Anstalt bringen. Die Erwachsenen. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts tamen Jugend? - Die von den staatserhaltenden Parteien geschaffene_Miß­Maifeier, an einem von den Genoffen durch Laufzettel bestimmten schriften" auf, und damit begann das Elend der Jugendlektüre. stände herabzuwürdigen soll die Absicht des Genossen Martwald Blazz an der Ulme", mußte erst durch Polizei verhindert werden. Zwei Arten solcher Jugendschriften" sind zu unterscheiden. Die in Magdeburg gewesen sein, als er in der Boltsstimme" das Wenn ein Patient fich mit den Genossen" nicht einläßt, heißt unterhaltungsschrift kommt meist nur dem Hang des Kindes Verhalten zweier Schuyleute bei einem Unfalle tritisierte. So be= es, er sei ein Verräter. Er muß sich sehr vorsehen, daß er hauptete wenigstens der Staatsanwalt in der dieserhalb wegen Be­leidigung der Schußleute abgehaltenen Gerichtssigung. Die Social­nicht geschlagen wird, und ist froh, wenn er die Anstalt verlassen zum Stofflichen, zur spannenden Handlung" entgegen. Das gilt fann." nicht nur von den Indianergeschichten, auch manche andre, recht demokraten find zwar gewiß geneigt, auch die Vorkonimnisse des täg­lichen Lebens möglichst unter allgemeinen Gesichtspunkten zu betrachten, rungs- Anstalt Berlin mit der Bitte, diesen Anschuldigungen auf den darauf, das ästhetische Intereffe zu wecken. Die Tendenzschrift Wir wandten uns an ein Vorstandsmitglied der Landesversiche- vornehm auftretende Unterhaltungsschrift für Kinder verzichtet aber die bestehenden Zustände herabzuwürdigen aus Anlaß einer an Grund zu gehen, und erhielten darauf folgende Zuſchrift: geblichen Nachlässigkeit zweier Schußleute, das ist doch wohl auch trägt ein moralisches Mäntelchen. Ob sie religiöse, ob sic einem Socialdemokraten nicht gut möglich. Es handelte sich nämlich weil ich dachte, an Ort und Stelle " Ich begab mich am Dienstag dieser Woche nach der Heilstätte, patriotische Stoffe behandelt- immer erdrückt die Tendenz darin, daß eine auf der Straße verunglückte Frau nicht rasch genug bestand feststellen zu können. am besten den That die künstlerische Gestaltung und mordet die Wahrheit. In diesen Mein erster Schritt war zu polizeiliche Hilfe erhalten haben soll. Der Staatsanwalt beantragte dem Chefarzt der Anstalt, Herrn General- Oberarzt Dr. Groschte. Schriften wird stets das Gute belohnt und das Böse bestraft, sind gegen Marivals nicht weniger wie ſechs Wochen Gefängnis und Ich trug diesem Herrn den Inhalt der Zeitungsmeldung vor, die er stets die Deutſchen tapfer und edel und alle andren das Gegenteil. gegen zwei Feuerwehrleute, von denen Martwald seine Informationen übrigens auch schon zu kennen schien. Auf meine Frage, ob er über Unterhaltungs- wie Tendenzschriften find gehalten in einem auf hatte, je 150 M. Geldstrafe. Das Gericht fah in der einfachen Mit Unzuträglichkeiten der geschilderten Art zu flagen habe, erhielt ich in dringlich wirkenden Kinderton", der selbst den kind­feilung allerdings auch eine Beleidigung der Schuyleute, erkannte bestimmter Form eine verneinende Antwort. Von feinem Kranten lichen Leser verstimmt und dem Theodor Storm das Wort entgegen. jedoch nur auf 50 M. Geldstrafe gegen Markwald und 30 M. und feien ihm Stlagen, wie sie in dem Zeitungsartikel verlautbart werden, gestellt hat: Wer für die Jugend schreiben will, ber 40 M. gegen die beiden Feuerwehrleute. zu Dhren gekommen; wenn Beschwerden der Insassen untereinander darf nicht für die Jugend schreiben." Eine gute Die Schantsperre, die als Guillotine des Versammlungsrechts erhoben worden wären, so habe es sich um kleine Hänseleien harm Jugendschrift muß ein absichtslos geschaffenes Werk der Dichtkunst wirft, geht im Stuhrrevier wieder um. In einem Lokal bei loser Natur gehandelt, wie sie unter 190 Batienten felbstverständlich sein, das auch dem Erwachsenen Genuß zu bereiten vermag. Und Werden, das noch niemals Schanksperre gehabt hat, sollte am eintreten könnten. Soweit wirklich ernsthafte Fälle in Betracht zu Sonntag eine Bergarbeiter Versammlung stattfinden. Drei Stunden ziehen seien, tönne erwähnt werden, daß im August dieses Jahres alles das gilt übrigens auch für die Bilderbücher, deren Ein­vor Beginn der Versammlung erhielt der Wirt den polizeilichen zwei Berliner Patienten plöglich wegen einer Brügelei hätten fluß auf die Erziehung der Jugend und des Volkes zum Verständnis Befehl, während der Dauer der Versammlung den Ausschant einzu- entlassen werden müssen, ein ähnlicher Fall im September habe der bildenden Kunst noch sehr verkannt wird. stelleir. ebenfalls die Entlassung des Schuldigen zur Folge gehabt. Seitdem Die deutsche Lehrerschaft, schloß Herr Troll, sei seit habe kein Anlaß zu energischem Einschreiten vorgelegen. Jahren bemüht, die guten Jugendschriften und die guten Bilder­

Um den Wirt nicht zu schädigen, verständigten fich die Veranstalte daß die Versammlung unterbleiben solle, von auch die Gendarmen in Kenntnis gesetzt Nachdem sich die Anwesenden dann einige Stunden bei einem Glafe Bier zwanglos in Gegenwart der Gendarmen unterhalten und einige Lieder gesungen hatten, sprang plöglich einer der Gendarmen auf, erklärte die Versammlung für aufgelöst, forderte die Anwesenden auf, das Lokal zu verlassen, und verfündete überdies noch offiziell die Schanksperre, das heißt also nunmehr noch nach der Ver­fammlung.

Kommunales.

Straßenhandel.

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Soweit die Auskunft des Chefarztes. Da ich gerade gegen die bücher von den schlechten zu sondern und bei den Verlegern auch wurden. Mittagszeit angekommen war, bat ich Herrn Dr. Groschke, mit den auf niedrigere Preisberechnung hinzuwirken. Was bisher ge Berliner Patienten gleich nach Tisch persönlich sprechen zu dürfen. Teistet fet, zeige die Ausstellung. Zu wünschen sei nur, Diese Erlaubnis wurde mir gern gegeben, und so erging an die Teistet sei, zeige die Ausstellung. Zu wünschen sei nur, Berliner die Bitte, daß fie nach dem Mittagessen noch im Speise- daß den Eltern nicht bloß vor Weihnachten, sondern ständig Ge­faal verweilen möchten. Ich fand etwa 150 Personen im Saale legenheit gegeben werde, die Jugendlektüre selber zu prüfen, viel­fizzen, unter diesen auch Patienten andrer Versicherungsanstalten, leicht durch Vermittelung der Voltsbibliotheken. Auch das Kind müsse ebenfalls einige in Post- und Militär- Uniform. Die nicht von der in ästhetischer Hinsicht endlich zu seinem Recht kommen. Berliner Anstalt gesandten Patienten wollten den Saal verlassen, An den gedankenreichen Vortrag, den die gut besuchte Versamm­doch blieben sie auf mein Ersuchen. Als ich den Versammelten den Tung mit lebhaft zustimmendem Beifall aufnahm, knüpfte sich eine Inhalt der von den kapitalistischen Blättern gebrachten Anschuldigungen furze Besprechung. Der Vorsitzende, Genosse Sassenbach, schloß mit mitteilte, erhob sich allseitig ein Sturm der Entrüstung als Antwort dem Wunsche, daß die Ausstellung, die bis 6. Dezember täglich von und die Verdächtigten beruhigten sich erst, als ich ihnen die mir vom 10-10 bei freiem Eintritt geöffnet ist, regen Besuch finden und gute ueberfluß richtete ich dann noch das Ersuchen an die Patienten, auch Früchte bringen möge. Chefarzt gewordene Widerlegung der Berleumdungen mitteilte. Zum hinfort nichts zu thun, was der Unternehmerpresse Stoff zu Ver­dächtigungen bieten tönne. Hier sei jeder nur Patient, wenn er gebessert die Anstalt verlassen habe, tönne der Einzelne wieder wirken, wie es in seinen Kräften stehe. Bemerken will ich noch, daß der jetzige Chefarzt bei den Patienten durchaus angesehen ist, wo­gegen über seinen Vorgänger viele Slagen laut geworden sind." National- Zeitung" eine Zuſchrift der Anstaltsleitung der Zungenheil­Im Anschluß an diese Auskunft sei noch erwähnt, daß die stätte am Grabowsee veröffentlicht, die sich im wesentlichen mit den Mitteilungen des Vorstandsmitgliedes dedt und nur insoweit davon abweicht, als sie berichtet, daß seit Juli 13 Stranke strafweise entlassen sind.

Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung, dem die Vor­Beratung der vom Polizeipräsidium beim Magistrat beantragten Polizeiverordnung betreffend, die Einschränkung des Straßenhandels mit Baren, Zeitungen, Blumen usw. übertragen ist, hat gestern abend getagt und in dreistündiger Beratung seine Arbeit beendet. In der zeitweise recht lebendigen Generaldiskussion wurde von verschiedenen Rednern sehr die Ansicht vertreten, daß die vorgelegte Polizeiverordnung im Verkehrsinteresse unnötig fei, und daß die politische Tendenz der Verordnung( Verbot des Zeitungsverkaufs, wobei der Polizei in besondren Fällen Genehmigung gestattet sein soll) energisch bekämpft werden müsse. Für eine Großstadt sei der Straßenhandel ein nüßliches und legitimes Gewerbe, das nicht unterdrückt werden dürfe. Von andrer Seite wurde zum Schutz der feßhaften Gewerbetreibenden die Ein­fchränkung des Straßenhandels gefordert, weil den Ladenbesitzern die Kundschaft durch den Straßenhandel entzogen wird. Das Er­gebnis der Generaldiskussion war der mit 8 gegen 7 Stimmen gefaßte Beschluß, der Versammlung zu empfehlen, den Magistrat zu ersuchen, der vorgelegten Polizeiverordnung nicht zuzustimmen.

In eine Specialberatung der einzelnen Paragraphen wurde nicht eingetreten. Mehrere Resolutionen, welche auf Beseitigung einzelner Formen des Straßenhandels( Feststehende Wagen in außergewöhn lichem Umfange, Straßenhandel für Rechnung eines. andern) hin­auwirken beantragten, wurden ebenfalls abgelehnt.

Lokales..

Jn 27 Volksversammlungen

Der wesentliche Teil dieser Zuschrift lautet:

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Die Große und das Publikum. Ein Leser schreibt uns: Geradezut unerhörte Zustände herrschen auf der Linie Spittelmarkt- Friedrichs­felde" der Großen Berliner Straßenbahn. Die Gesellschaft läßt es zu, daß auf der genannten Strecke. Fahrgäste, trotzdem sie ihr Fahr­geld bezahlt und ihren Fahrschein für die Fahrt bis zur Kirche in befördert werden. Muß man sich das bieten lassen? Auf genannter Friedrichsfelde erhalten haben, gar nicht oder doch nur mangelhaft Strecke verkehren die Wagen wegen des starken Verkehrs meist mit Anhängewagen. An dem Ringbahnhof Frankfurter Allee oder an der Hubertusstraße wird dann in den meisten Fällen der Anhängewagen abgehängt, ohne Rücksicht darauf, ob der Verkehr stark oder schivach ist. Durch einfaches Verlöschen des Lichtes und Stehenbleiben des Wagens ... Auch ist Vorsorge getroffen worden, daß Bedrängung einzelner werden dann die Fahrgäste gezivungen, die Fahrt stehend und arg Kranker durch politisch oder religiös Andersdenkende verhütet und. zusammengepreßt im meist schon übervollen Motorwagen fortzusetzen. wenn sie vorkommt, streng geahndet wird. Es ist deshalb Ja, einmal geschah es, daß eine ganze Gesellschaft- trotzdem sie nicht gerechtfertigt, aus einzelnen Unregelmäßigteiten im Ver- ihr Fahrgeld bezahlt hatte an einem Sonntage aus Raummangel halten der Kranken verallgemeinernde Schlüsse auf Mangel nicht weiter befördert wurde der Anhängewagen blieb am Ring­an Ordnung in der Anstalt zu ziehen. Daß der Besuch bahnofe zurüd. Der Rechtslage nach ist die Gesellschaft verpflichtet, des in der Anstalt eingerichteten Gottesdienstes erschwert jeden, der einen entsprechenden Fahrschein gelöst hat, bis an das werde, hat nicht festgestellt werden können. Der Herr Ende der Strecke zu befördern. Geschieht dies nicht, so wäre der Anstaltsgeistliche hat uns ermächtigt, zu erklären, daß der nichtbeförderte Fahrgast berechtigt, da er einen Beförderungs­Kirchenbesuch ein reger ist. Als Zeitung ist seitens der Anstalt in vertrag mit der Gesellschaft durch Lösung des Fahrscheins jedem Tageraum der drei Krankenblocks lediglich ein Lotalblatt abgeschloffen hat, sich auf Kosten der Gesellschaft zur Weiter­ausgelegt. Daß von einzelnen Stranten andre Zeitungen durch fahrt bis zum Ende der Stecke ein Automobil zu mieten. Für die Post bezogen werden, ist nicht zu verhindern. Das seitens die Mehrkosten müßte die Gesellschaft thatsächlich aufkommen. des Verbandes Berliner Metallindustrieller der Anstaltsleitung zu benso ist aber jeder Fahrgast, der die Fahrt auf einem Sizplat gegangene und gleichzeitig in einer Zeitung veröffentlichte Schreiben, des Anhängewagens begonnen hat, berechtigt, zur Fortsetzung der welches den Anlaß zu den Erörterungen in der Preise gegeben Fahrt einen Sizplatz zu beanspruchen, er hat nicht nötig, fich als hat, lief Ende Oktober d. J. ein. Die infolgedeffen eingeleiteten überzähliger Bassagier stehend befördern zu lassen. Es sind das Erhebungen wurden dadurch erschwert, daß der Name des fich Zustände, die dringend sofortiger Abhilfe bedürfen. Trotz vieler angeblich beeinträchtigt glaubenden Kranten nicht genannt war, Beschwerden- biefe Strede hat nach Aussage eines Schaffners die wie denn derselbe auch jezt noch nicht bekannt ist. meisten Beschwerden, hat die Gesellschaft nicht das mindeste Es ist unrichtig, daß seitdem weitere Unregelmäßigkeiten vor geändert. Hätte da nicht die Behörde die Pflicht, die Große" auf gekommen sind. Die neuerdings in einzelnen Zeitungen be- ihre Pflichten aufmerksam zu machen? sprochenen einzelnen Vorkommnisse sind früheren Datums, liegen zum Teil weit zurück und find in jedem Falle nach genauer Untersuchung geahndet worden.

will die Arbeiterschaft Berlins heute abend mit der zollwucherischen Neichstagsmehrheit Abrechnung halten, die in ihrer Raubgier Recht und Geses mit Füßen tritt. Seit langen Jahren ist die politische Situation nicht so ernst gewesen wie jetzt, wo ganz Deutschland auf die parlamentarischen Vertreter des Proletariats blidt, die die Gesetzlich­feit gegen den Umfturz der Krant- und Schlotjunker- Sippe verteidigen. Dieser ernsten Lage hat das Berliner Proletariat sich dadurch würdig Man fennt die kapitalistische Presse schlecht, wenn man annimmt, zu zeigen, daß es heute abend in Maffen den Bersammlungen zueilt. daß fie nach solcher Abfertigung mit den Verleumdungen franker Hier sollen die Zollwucher- Parteien die Meinung des Boltes zu hören Arbeiter einhalten wird. Solche Berleumdungen gehören zum Syftem bekommen, hier soll den Arbeitervertretern im Reichstage in ihrem der Blätter, die über den Fall Krupp in Entrüstung machen. schweren Kampfe ein Rückhalt gegeben werden.

Kein Proletarier, keine Proletarierin darf daher heute abend fehlen. Agitiere jeder für einen Massenbesuch der im Inseratenteil angefündigten 27 Bersammlungen!

Gute Jugenblektüre gute Bolfslektüre.

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feffor Dr. med. Landau und Genoffen( Dr. Langerhans, Dr. Neumann, Zum städtischen Krankenhauswesen. Der Stadtverordnete Pre

Caffel 2c.) haben der Stadtverordneten- Versammlung folgenden Bersammlung beschließt, den Magistrat zu ersuchen, neben dem dringlichen Antrag unterbreitet:" Die Stadtverordneten leitenden Direktor für das städtische Krankenhaus am Friedrichshain für die chirurgische Abteilung einen in ärztlicher Beziehung gleichgestellten leitenden Arzt in derselben Weise anzustellen, wie es bereits für die innere Abteilung dieses Krankenhauses geschehen ist, und nach Möglichkeit diese Einrichtung auf die übrigen städtischen Strantenanstalten auszudehnen." Der Magistrat hat fürzlich einen ähnlichen Antrag der städtischen Deputation für die Krantenanstalten und öffentliche Gesundheitspflege abgelehnt.

Auf die ratlose Frage vieler Eltern was geben wir unsern Kindern zu lesen?" giebt die beste Antwort die am Montag eröffnete eröffnete Ausstellung empfehlenswerter Wie man franke Arbeiter verfeumbet. Jugendschriften, die vom Gewerkschaftshaus( Engel­In der für Ordnung, Religion und Krupp schwärmenden Bresse Ufer 15) veranstaltet worden ist. Diese Ausstellung ist ein wichtiges Der Magistrat hat die Ferien für die höheren städtischen Lehr­wird der holde Brauch, die Arbeiterschaft nach Kräften zu verleumden, Stück praktischer Mitarbeit an den dankenswerten Bestrebungen der anstalten für das Schuljahr 1903 wie folgt festgesezt: Osterferien in neuerer Zeit mit verdoppelter Anstrengung geübt. Neben der deutschen Lehrerschaft, aus der deutschen Jugendlitteratur die vom Mittwoch, den 1. April bis Donnerstag, den 16. April, Pfingst­Erfindung von Terroristengeschichten, in denen ausständige Arbeiter elenden Machwerke zu verbrängen. Zur theoretischen Begründung ferien vom Freitag, den 3. Juli bis Dienstag, den 11. Auguft, ferien vom Freitag, 29. Mai bis Donnerstag, den 4. Juni, Sommer­fich wie Räuber benehmen, geht die Fabrikation von Greuelthaten ihres Vorgehens hatte die Verwaltung des Gewerkschaftshauses auf Serbstferien vom Sonnabend, den 26. September bis Dienstag, den franker Arbeiter besonders flott vor sich. In kranken Proletariern Montagabend eine öffentliche Versammlung einberufen, für die 6. Dktober, Weihnachtsferien vom Sonnabend, den 19. Dezember bis fonzentriert sich nach kapitalistischer Anschauung das socialistische der Berliner Gemeindeschullehrer Alex. Troll das Dienstag, den 5. Januar 1904, Osterferien 1904 vom Sonnabend, Gift anscheinend mit besonderer Gefährlichkeit, und überdies macht es fich sehr wirkungsvoll, wenn der Philister zum Morgenkaffee Referat übernomunen hatte. den 26. März bis Dienstag, den 12. April 1904. prideinde Geschichten von der schnöden Undankbarkeit lesen kann, Daß der Schund in der Jugendlitteratur rüdsichtslos bekämpft Der Stadtverordnete Talfe ist am Dienstag beim Ueberschreiten die der ewig unzufriedene Arbeiter den socialen Wohlfahrts- Ein- und den Händen der Kinder entwunden werden muß, leitete Herr der Kreuzung der Friedrichstraße und Behrenstraße von einem Dm­richtungen gegenüber zeigt. Troll ab aus der Notwendigkeit, den beschämenden Zuständen ein nibus überfahren und schiver am Oberschenkel verlegt worden. Durch eine Reihe Blätter, wie Kreuz- Zeitung "," Deutsche Ende zu machen, die bezüglich der Lektüre der Erwachsenen Beitung" c. ging vor etwa acht Tagen eine Geschichte über Miß- herrschen. Er entwarf ein trübes Bild von dem Tiefstand des litte­Die schon angekündigte Erfrischungsstation im Kriminalgerichts. flände in der Lungenheilstätte am Grabow see, die nach der Berficherung diefer Beitungen ein belannter Berliner Industrieller" rarischen Geschmackes der Mehrheit des Lesepublikums. Auf der gebäude ist nun mit dem gestrigen Tage in Thätigkeit getreten: Dem auf dem Gewissen haben foll: einen Seite die Familienblatt- Litteratur der Journal Publikum wurde dies durch Plakate bekannt gemacht, welche folgendes besagen: Der Berliner Verein für Volkshygiene, Kaffeestuben und Nachdem ein anständiger Arbeiter aus dieser Anstalt als ge- efezittel bezw. die Sintertreppen- Romane der starren verabreicht im Zimmer 89 von 11-2 Uhr warme und kalte heilt entlaffer war, berichtete er mir über feine dortigen Bahr- Kolportage- Buchhändler, auf der andren der aus demselben Geifte affoholfreie Getränke und Brötchen zu soliden Preisen. Die Ver­nehmungen bie nachstehenden Einzelheiten: Eine Anzahl Tranter geborene nichtige Klatsch einer gesinnungslosen abreichung erfolgt nur an vorgeladene Personen," Daß die neue Senoffen haben sich bei der Brandenburger Landesverficherma über Tagespresse bilden noch immer für einen großen Einrichtung einem wirklichen Bedürfnis entspricht, werden alle die­