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Bauernfänger. Es handelt sich um folgende Aeußerungen des Abg. Bebel( nach) Der Untersuchungsrichter hat festgestellt, daß die Während die Geichstagsmehrheit ihr bißchen Verstand und Gewissen dem unkorrigierten stenographischen Bericht): Die verbündeten sogenannte Villa Allers" der Schauplatz wüster an die Durchsetzung des Antrags Sardorff verzettelt und sich von Regierungen sind also die Urheber des Antrages Kardorff, fie tragen Orgien war, daß Allers dazu seine Freunde und Herrn Dertel den schmunzelnd erteilten Rat gefallen lassen die Schuld an der Verzögerung der Verhandlungen. Insofern muß Bekannte einlud und daß Allers zwei Knaben an muß, etwas mehr„ Ruhe und Umsicht zu bewahren, sind ich allerdings die Ausführungen des Herrn Grafen v. Posadwsky sich lockte." Landbündler und Bauernbündler draußen draußen im Lande eifrig als unpassend und nicht hier am Platze zurückweisen.( Glocke des er nach Deutschland entkommen sein sollte, nicht ausgeliefert Der Korrespondent des Fränk. Cour." erklärt, daß Allers, falls an der Arbeit, um die Mehrheit in den Augen der Bes völkerung zu einer halb traurigen, halb tomischen Figur zu Präsidenten.) Bicepräsident Graf zu Stolberg- Wernige werden würde, da die betreffenden Staatsverträge eine Auslieferung machen. Wohl sind die Aller höchstzöllner im stillen vergnügt, rode: Wenn ich den Herrn Redner richtig verstanden habe, so hat wegen der Allers zur Last gelegten Dinge nicht erwähnen. Die wenn ihnen die Höchstzöllner die Beute nach Hause bringen. Des er gesagt, er müsse die Aeußerungen des Herrn Staatssekretärs Gegenseitigkeit sei nicht zugestanden. doch seit fünf wvegen verzichten sie nicht darauf, die Bauern gegen das„ kernlose Grafen v. Posadowsky als unpassend zurückweisen.( Wird Jahren in Rom ungestört ein deutscher Künstler, den seine Heimats Backobst" scharf zu machen. bestätigt.) Wenn das richtig ist, so erfläre ich eine behörde wegen des gleichen Delikts„ suche". Der Korrespondent Schon beginnt der überagrarische Tanz! Die„ Korrespondenz folche Aeußerung für unzulässig, und δα es fich um fſchließt: des Bundes der Landwirte" meint, der Antrag Kardorff sei ein ein Mitglied der verbündeten Regierungen handelt( Burufe links), Verrat an der bisher immer betrogenen Landwirtschaft" und erklärt rufe ich den Abg. Bebel zur Ordnung. ( Burufe und Heiterkeit bei mehr pathetisch als aufrichtig: den Socialdemokraten.)
erklärt er:
Lebe
Recht, Gesetz und Staatsvertrage versagen; aber es giebt noch etwas Stärkeres: die öffentliche Meinung. Herr Chr. Allers hat für seine durch den Photographenkasten Hergestellten, mit breitem Bleistift überfahrenen Aufnahmen wahre Riesensummen von feinem Mäcen Krupp erhalten; er hat in Neapel persönlich zu er scheinen und dort zu erklären: Der und jener hat in meiner Villa nach deutscher Sitte gesungen, getrunken, getollt, und ich allein habe nach Griechenart gehandelt. Thut das Herr Allers nicht, so ist seine Ehre für immer tot und hin."
Noch ist die Annahme des Antrages von Kardorff freilich Es ist das erste Mal seit Bestehen des deutschen Reichstags, daß nicht gesichert, und als Freund des Vaterlandes und der nationalen Arbeit muß man unbedingt wünschen, daß das ungleichmäßig be- fich ein Abgeordneter über den Ordnungsruf eines Präsidenten beladene Zollschriff noch in letzter Stunde angesichts des Hafens schivert hat. Ein ähnlicher Vorgang aber spielte sich im Jahre 1871 Schiffbruch erlitte. ab, und die Beteiligten waren der Präsident v. Simson und wieder In Northeim und Eisleben tobt Diederich Hahn der Abg. Bebel. Präsident v. Simson hatte dem Abg. Bebel gegen das Resultat der Verständigung. Im Scherlichen Tag" das Wort entzogen, dabei aber die von der Geschäftsordnung vorgeschriebenen Formen nicht gewahrt. Auf eine Beschwerde des Abgeordneten Bebel wurde die Angelegenheit der Geschäftsordnungs - feiner Freunde wegen der italienischen Justiz zu stellen. Er wird Herr Allers wird, sofern er sich schuldig fühlt, sich hüten, sich Kommission des Reichstages überwiesen. Diese gab dem Präsidenten die von Krupp erhaltenen„ Niesensummen" irgendwo vergnügt verv. Simson recht und erstattete einen Bericht, gegen den Bebel von zehren. neuem Protest einlegte. Bei der Verhandlung im Plenum beantragte Beachtenswert erscheint, daß diefe Caprefer Lasterhöhle erst der Abg. Windthorst, indem er den Protest des Abg. Bebel für ausgeräuchert wurde, nachdem der Krupp- Artikel im Vorwärts" begründet erklärte, nochmalige Rückverweisung an die Geschäfts- erschienen war.- ordnungs- Kommission. Präsident b. Simson legte infolge dessen sein Amt als Präsident nieder. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie viel von dem
Es ist gar keine Frage, daß die Verständigungsaktion schließ lich den Erfolg haben wird, daß sie einen tiefen Steil zwischen Landwirtschaft und Industrie treibt und daß sie in Zukunft die Zustimmung der Landwirtschaft zur Fortsetzung der Handelsvertrags- Politik geradezu zur Unmöglichkeit macht.
Nun ist aber so viel vollkommen flar: Wird der Zolltarif in der unsinnigen Fassung, die ihm die Stommission gegeben hat, durch den Staatsstreich der Rechten zum Gesetz proklamiert, dann muß die Regierung um jeden Preis Handelsverträge abschließen. Wird ihr dieser Ausweg im nächsten Reichstag verrannt, so steht sie vor der tollsten handelspolitischen Konfusion, die jemals erlebt Rechtsgefühl Windthorsts bei seinen Epigonen übrig geblieben ist.- tölnische Volkszeitung". Unter diesen ärgerlichen Vorfällen versteht
worden ist.
Auch die Bautenbündler schlagen sich in Bayern mit dem Centrum herum, dem sie seinen vollständigen Umfall vorwerfen. Gegen diesen Vorwurf wehrt sich in der„ Neuen Bayrischen LandesZeitung" der Centrumsabgeordnete Morig. Troydem ist das Blait boshaft genug, die seltsame Rechtschreibung dieses Voltsvertreters genau wiederzugeben. Sein Brief lautet: Berlin NW 7 den 29. Nov. 1902.
273 Verehrliche Redaktion
Reichstag . G In Nr. 273 Ihres geschäßten Blattes steht, In der Reichs tag Sizung v. vor. Mittwoch ist das gesamte Zentrum unter der Führung Spahn zur Regierung umgefallen indem es dieser der Regierung die Kündigung der Handelsverträge anheim gestellt hat. Ob es umgefallen ist untersuche ich nicht aber ich muß meinerseits konstatiren daß ich es der Regierung nicht anheimgestellt, mich auch nicht habe führen lassen, sondern für den Stommissionsbeschluß gestimmt habe wie es aus dem Stenograph. Bericht zu ersehen ist. Ich bitte deshalb bei weiteren Berichten nicht immer gleich Alles zu verallgemeinern wenn es nicht so ist. Moritz, M. 6. R.
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Wählerschwund im Centrum. Ueber ärgerliche Vorfälle", die sich bei den neuesten Gemeinderatswahlen in Städten mit vorwiegend katholischer Bevölkerung abgespielt haben, flagt in lauten Tönen die
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sie nämlich die argen Wahldurchfälle, die sie sich in mehreren Städten Sie wollen Thaten sehen. Anknüpfend an einen Artikel der erst jetzt wieder in München zugezogen hat. Die„ verNeuen Zeit", in dem ausgeführt wurde, daß selbst die stärksten rostete Organisation" und der Mangel an Disciplin" sollen daran Worte der höchsten Stelle wirkungslos verhallen müßten gegenüber Schuld tragen. In Wirklichkeit dürfte die städtische Bevölkerung, sie der werkthätigen Arbeit der Socialdemokratie, hezt die Konservative mag noch so katholisch sein, wenig Lust haben, durch Abstimmungen im Sinne des Centrums der Politik der Zollräuber Vorschub zu Korrespondenz": " Die Worte des Kaisers werden, davon sind wir fest überzeugt, leisten. Feld- wie Hausagrariern drohen schlimme Zeiten. nicht wirkungslos verhallen; es wird und muß auf sie die That folgen. Der Größenwahn der Socialdemokratie und ihr Wachtbewußtsein wird und muß endlich zerstört werden, wenn nicht die Grundlagen von Staat und Monarchie unwiderbringlich Schaden leiden sollen."
Selbst der starke Mann, der sich dieser Tage dem Reichstag produzierte, a weifelte, daß sein Vorschlag, die Socialdemokratie nicht als Subjekt, sondern als Objekt der Gesetzgebung zu behandeln, Beachtung finden werde. Die Epigonen find eben nicht start und unintelligent genug, um sich von brutalen Gewalt maßregeln auch mir den geringsten Erfolg zu versprechen. Uns fönnte eine Politik der Unintelligenz wahrhaftig nichts schaden.-
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Der Beirat für Arbeiterstatistik ist zum Montag, 15. Dezember zu einer Sigung einberufen, um weitere Beschlüsse zu fassen, über die Erhebungen betreffend die Arbeitszeit in den Comptoiren und über die Herausgabe einer Monatsschrift für Arbeiterstatistit. Beide Gegens stände find an Ausschüsse verwiesen, die am 6. resp. 8. Dezember zusammentreten werden.
Die Erhebungen betreffend die Arbeitszeit in den Comptoiren bilden eine Fortsetzung der von der Kommission für Arbeiterstatistik begonnenen Arbeiten. Durch Ausgabe von Fragebogen hat man aus zehn Prozent der Betriebe die Dauer der Arbeitszeit festgesetzt. Jezt sollen ähnlich wie bei früheren Erhebungen die Organisationen gefragt werden, NB. Noch möchte ich anfügen wenn es möglich sein sollte, Ultramontane Revolutionsphantasien. Die„ Märk. Volkszeitung" denen hierdurch Gelegenheit gegeben ist, auf besondere Mißstände dieses Geses zu Ende zu bringen, wofür heute noch nicht die meint, die Kundgebungen der Socialdemokratie gegen den Bollwucher hinzuweisen. Dieser Teil der Erhebungen wird umfangreicher als Wahrscheinlichkeit besteht und ich dann doch noch dafür stimme und den parlamentarischen Rechtsbruch bewiesen, daß man gern die ersten Ermittelungen. Durch die Fragebogen wurde nur die waß ich heute noch nicht weis, so habe ich Gründe die ich mit etwas Revolution spielen" wolle. Die Anfeuerung des Vorwärts": Dauer der Arbeitszeit des kaufmännischen Personals ers meinem Gewissen verantworten kann weil schon der Grund venn" Verteidigt in machtvollen Kundgebungen das Recht wider die Gewalt mittelt. Jetzt wird die Erhebung auch auf die Handelsdie Juden Sozi sich solche Mühe geben wie sie es tum das Gesetz folle zu Straßendemonstrationen anreizen. Das ultramontane Blatt hilfsarbeiter ausgedehnt und werden die an die Organisationen zu hintertreiben so muß man doch zur ganz entgegengesetzten verwechselt den socialistischen Begriff der Revolution offenbar mit der Hilfsarbeiter auszugebenden Fragebogen auch Fragen betreffend Ansicht kommen. Soeben wurde wieder eine künstliche Beschluß dem seinigen. Es glaubt offenbar, daß wir die Tattit der die Dauer der täglichen Arbeitszeit enthalten. Die Organisationen unfähigkeit des Hauses herbeigeführt, wozu auch die Collegen vom Opposition mit Mist gabeln und Janche, den die tleritaten werden jetzt ihr Material mitteilen können, aus welchem die beBauernbund und ihre nähere Freunde beigetragen haben indem Freunde der, Martischen Volkszeitung" in Frankreich fonderen Mißstände zu erkennen sind, und ferner wird die Frage zu heute auch nicht ein Einziger Mann zur Stelle war. gegen die Staatsgewalt angewendet haben, auf unfre Tattit über- beantworten sein, ob ein Eingreifen der Gesetzgebung notwendig, Moris. tragen wollten. Die Anwendung der Jauche im parlamentarischen wünschenswert und durchführbar ist. Ferner werden die Drgani und Straßenkampf überlassen wir neidlos den Ultramontanen. sationen sich darüber äußern können, wie eine Regelung der Arbeitszeit gedacht wird.
Nicht immer dürfte der Streit zwischen dem Centrum und den Bolltollhäuslern so heiter bleiben. Denn schon erklärt die„ Neue Bayrische Landeszeitung"," daß unsre Bauern auf das ganze Zoll.arifgepappel so wenig mehr wie auf die schönen Verprechungen des Centrums geben werden."
Ist erst das Korn in der Scheune, so wird der Ochse geprügelt.
Deutfches Reich.
Die Staatsstreichler machen Kaffe. Die Kölnische Volkszeitung" beginnt schon die flingenden Münzen abzuzählen, die sie aus dem Zollraube zu ergattern hofft. Sie stellt folgende Bilanz auf: 1. Die Landwirtschaft erhält einen durch gefeßliche Festlegung gewährleisteten Mindestmehrzoll für ihre wichtigsten Produkte in Höhe von: Mark 2,- pro D.- Ctr. Weizen 57 Proz. des bish. Zolles,
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2. Im allgemeinen Zolltarif sind die übrigen wichtigeren Produkte der Landwirtschaft, insbesondere auch die der Viehzucht, ganz allgemein wesentlich erhöht, insbesondere der Zoll für: pro 100 Kilo Lebendgewicht mithin erhöht um Daifen von 4, M. auf 18 M. 350 Broz. 700 Broz. Kühe von 2,25 M. auf 18 M. Schweine von 6,- M. auf 18 M. 200 Proz Auch wenn solche durch Handelsverträge um 25 Proz. oder selbst um 50 Broz, reduziert werden sollten, bliebe noch eine Erhöhung gegen die jetzigen Vertragssäte um 240, 500, 125 Broz. bezw. um 125, 300 und 50 Proz
3. Für Gerbrinden und Quebrachoholz, von denen erstere bisher 0,50 M. pro 100 Kilogramm zahlten, letzteres zollfrei einging, wird fünftig ein Zoll von 1,50 M. pro 100 kilogramm Gerbrinden und 7 M. pro 100 Kilogramm Quebrachoholz er hoben, zum Schute des deutschen Schälwaldes.
4. Der Hopfenzoll ist von 20 auf 70 M. pro 100 Kilogramm erhöht. 5. Für Gemüse und sonstige gärtnerische Erzeugnisse, welche feither zollfrei eingingen, ist ein angemessener Schutzoll erreicht. 6. Die zollfreien Transitläger werden auf das wirkliche Bedürfnis beschränkt und für das auf denselben befindliche Getreide, sofern es in den deutschen Verkehr übergeht, nicht allein der Zoll, fondern auch die Zinsen des Bolls während der Einlagerungszeit erhoben. 7. Der Zoll für Getreide und sonstige wichtigere landwirt schaftliche Produkte wird künftig nicht mehr auf fechs Monate zinsfrei gestundet wie seither, sondern muß bei der Einfuhr bar bezahlt werden.
Sie findet zwar nicht, daß das sehr viel sei, meint aber, es sei fehr fraglich, ob die fünftige Zusammensetzung des Reichstags jemals wieder eine den landwirtschaftlichen Interessen so günstige sein werde, als die jetzige und ob nicht bei Ablehnung des Tarifes die Möglich feit, bessere Bollsäge für die Landwirtschaft zu erreichen, dauernd berloren gehe.
Damit erneuern die Zollräuber das Bekenntnis ihrer Schuld. Sie wissen, daß sie gegen den Willen der Volksmehrheit handeln und schlagen lieber alle Ordnung in Trümmer, als daß fie dem Bolle das letzte Wort ließen.
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Bebels Protest gegen den Ordnungsruf des Grafen Stolberg. Wie Präsident Graf Ballestrem heute den Mitgliedern des Reichstages auf einer Drudsache mitteilt, hat der Abg. Bebel, wie wir schon in der gestrigen Nummer erwähnten, gegen den ihm in der Plenarsizung am 3. Dezember vom Ersten Vicepräsidenten Grafen zu Stolberg- Wernigerode erteilten Drdnungsruf Einspruch erhoben. Eine Beschlußfassung des Reichstages über diese Einsprache soll in der Sigung am Freitag, den 5. Dezember d. J., den Geschäftsordnungs- Bestimmungen entsprechend, ohne Distuffion herbeigeführt werden,
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Der Peters versucht mit der ihm eignen Ungeniertheit weiter von fich reden zu machen. Auf die Erklärungen Bronsart v. SchellenGegen die En bloc Annahme des Zolltarifs hat der Verein dorffs und feiner Gemahlin, in denen die dreiste Bezichtigung, deutscher Wolltämmer und Kammgaruspinner dem Reichstag eine Bronfart fei der Urheber des Tucker- Briefes gewesen, in entschiedener Eingabe zugehen lassen. Die Kammgarnspinnerei habe das lebWeise zurückgewiesen wurde, erklärt der Mann, daß er die Be- hafteste Interesse an einer eingehenden und gründlichen Beratung hauptung deshalb aufstellen zu dürfen geglaubt habe, weil sie ihm ber sie betreffenden Zollfäße. Aber auch dem Ansehen und den von durchaus glaubwürdiger Seite mitgeteilt" worden Interessen der gesamten deutschen Industrie sei die Unterdrückung war. Nun hat sich freilich herausgestellt, daß diese durchaus einer sachlichen Beratung der Industriezölle wahrlich nicht würdig. glaubwürdige Seite" durchaus unglaubwürdig war. Dem Für die Kammgarn- Industrie sei eine solche Beratung um so noteters ist also genau dasselbe Bech widerfahren, wie dem Genossen wendiger, als die Beschlüsse und Beratungen der Zollkommission Bebel, über dessen angebliche Leichtgläubigkeit sich der biedere vollständig ungenügend seien.- Afrikaner so ungeheuer entrüstet! Freilich lag die Sache bei Bebel etwas anders. Bebel leistete durch sein Vorgehen gegen den Peters Aus der Heimat Baffermanns wird uns geschrieben: Im der deutschen Kultur einen ganz hervorragenden badischen Musterländle", der Heimat des nationalliberalen Führers Dienst, da lediglich auf seine Antlagen im Bassermann, haben die Vorgänge im Reichstage während der Reichstag hin, wie ja der Peters selbst kürzlich im letzten Tage natürlich ganz besondere Aufmerksamkeit erregt. Hat die Herr Baffermann doch bei den Wahlen vom Juni 1898 fich Tag" in so dankenswerter Weise festgestellt hat, in Mannheim um ein Peters da allerdings mit negativem Erfolge Petersschen Kolonialbestialitäten entlarvt wurden. gegen schützt feine durchaus glaubwürdige Information" lediglich Reichstags- Mandat beworben, und ist er von seinen Parteigenossen vor, um seine ehrenwerte Persönlichkeit in empfehlende Erinnerung zu doch bereits seit Monaten dazu außersehen, bei den Reichstagsbringen, er verdächtigt eine unbescholtene Person, um seine Wahlen des nächsten Jahres dem Jubiläumswerke in Karlsruhe eigne anrüchige Sache durch freche Verdunkelungen der wahren Sach- die Krone afusehen und den dortigen eichstagsfik den Sociallage in ein günstiges Licht zu stellen. Da er in England seine demokraten auzunehmen. Mit seiner Haltung im Kampfe um den tolonisatorischen Talente nicht mehr verwerten kann, möchte er sie Antrag Kardorff hat er fich nun allerdings bedenklich in die eigne in Deutschland , wo er Gras über seine Thaten gewachsen glaubt, Suppe gefpudt; denn die Entrüftung über dieselbe reicht weit über wieder offerieren. Und die deutsche Kolonial- Presse ist in der That die Kreise der linksradikalen Parteien hinaus, und die Proteste der schamlos genug, das Bewerbungsgesuch des Mannes zu befür- National 3eitung" und ihrer Hintermänner haben bis tief in die Reihen des badischen Nationalliberalismus hinein ein orten!
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In einer der Täglichen Rundschau" übersandten Zuschrift lautes Echo gefunden. Dies spiegelt sich insbesondere in der rempelt Peters auch Bebel wieder an, weil er erst jetzt erklärt habe, ileinerc, nicht unmittelbar der Parteileitung unterstehenden daß Bronsart sein Gewährsmann in der Tucker- Brief- Affaire nicht nationalliberalen Presse des Landes wieder, die mehr gewesen sei. Dabei leistet er sich folgende groteste Schimpferei: die Stimmung der Masse der Gesinnungsgenossen als die Anfichten „ Die Socialdemokraten scheinen die Gesetze des einfachen der Partei- Oberen zum Ausdruck bringt. So erklärt jetzt ein weitbürgerlichen Anstandes nicht immer fennen zu wollen. verbreitetes, bisher zur nationalliberalen Presse gezähltes Tageblatt, Diese Herren schielen immer nach der großen französi- die Mittelbadischen Nachrichten" in Achern , es fühle fchen Revolution", wo man unbequeme Gegner sich nach den erwähnten Vorkommnissen gezwungen, von der Partei einfach töpfen ließ. Aber in Deutschland befinden wir Baffermanns abzurüden; es bleibe auch fernerhin national und fortschrittlich, nationalliberal wolle es aber nicht mehr genannt werden. uns einstweilen noch nicht in der socialen Revolution." Hänge- Peters hat unvorsichtigerweise einen für ihn sehr Der Vortourf, nationalliberal zu sein, wirkt allerdings nachwunden Bunkt berührt. Statt von historischen Vorgängen zu reden, gecade beleidigend. von denen er ja doch nichts weiß, hätte er in seinem eignen Eine Wahlrechtsverschlechterung nach hamburgischem Muster wird Gedächtnis blättern sollen. Er selbst liebte es ja wie in 2übed geplant. Eine von Senat und Bürgerschaft nieders gerichtlich festgestellt ist unbequeme Gegner, zwar nicht politische gesezte Kommission soll den Vorschlag gemacht haben, daß ein Gegner, aber Rivalen in puncto veneris, wenn auch nicht Census von 1200 M. eingeführt wird, der durch 5 Jahre versteuert töpfen, so doch hängen zu lassen. Er thut uns aber wirklich eine fein muß, bevor ein Bürger wählen kann. unverdiente Ehre an, von seinem edlen Gemütsleben auf das der Socialdemokratie zu schließen.-
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Der freisinnige Fränt. Courier" erhält aus Rom folgende Korrespondenz: Der Untersuchungsrichter am fgl. Landgericht Neapel hat seine am 21. November begonnene Untersuchung auf Capri mit folgendem Beschluß beendigt: „ Saftbefehl.
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Die läbischen Handelspatrizier scheinen beizeiten dem Eindringen der Arbeitervertreter in das exklusive Parlament vorbeugen zu wollen.
Die Münchener Gemeinderatswahlen. München , 2. Dezember. ( Eig. Ber.) Die Gemeindewahlen vom 1. Dezember haben mit einer gründlichen Niederlage der Ultramontanen geendet, denen damit die Quittung der bayrischen Hauptstadt für das Schuldotationsgesetz und ihr städtefeindliches Verhalten im Landtage ausgestellt wurde. Die Kleritalen wußten natürlich, was für sie diesmal auf dem Spiele stand und hatten alle Hebel in Bewegung gesezt, um die Gegenparteien zu Gegen den etwa 48jährigen Maler Christian Allers , überwältigen. Aber aller Liebe Müh war vergeblich. In einem der Angehörigen des Deutschen Reichs, vordem in Karlsruhe im Groß- äußeren Stadtbezirke ließen die Liberalen aus freien Stücken und herzogtum Baden , ergeht der richterliche Befehl auf Festnahme und ohne vorherige Verabredung Plakate anschlagen, durch die ihre Einlieferung in die Gefängnisse des Landgerichts Neapel . Der Parteifreunde aufgefordert wurden, für den Socialdemokraten zu Allers ist nach den eingelaufenen zwei Denunziationen und der stimmen, um die Wahl des Centrumsmannes zu verhindern. Als von mir geprüften Thatsachen dringend verdächtig, in die Ultramontanen dies erfuhren, ließen sie in der ganzen Stadt der auf seinen Namen im Grundfatafter eingetragenen plakatieren: 3m 6. Bezirk Kompromiß zwischen Liberalen und Villa auf der Insel Capri in den Jahren 1900 bis 1902 in Socialdemokraten! Juden, Freimaurer und Genossen haben sich mindestens zehn Fällen mit zwei minderjährigen gegen das christliche München vereinigt. Berhindert die Herrschaft des Senaben Bergehen und Verfehlungen wider die guten Sitten Unglaubens und wählt Centrum!" Dies veranlaßte die Liberalen, berübt zu haben. Der Angeschuldigte ist flüchtig. Capri, 26. November 1902.
Dr. jur. Collenza."
in den übrigen Außenbezirken die Socialdemokraten gegen das Centrum zu unterstützen, wogegen ihnen unsre Genossen in der inneren Stadt Silfe leisteten. Dieses erst um die Mittagsstunde