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der Geschäftsordnung, gegen die dreißigjährige Praris dieses Hauses Der Uebergang zur Tagesordnung über den Antrag Gröber| zu wollen, über welchen Gegenstand Sie zur Geschäftsordnung hat der amtierende Präsident mir das Wort zur Geschäftsordnung wird mit 88 gegen 208 Stimmen abgelehnt bei 4 Stimm- fprechen wollen. nicht erteilt. Ich erwarte bon der Loyalität des Herrn enthaltungen. Abg. Singer: Präsidenten, daß er seinen Fehler zurücknimmt und mir jetzt tibent Graf Stolberg  : Der Antrag Singer, über den teine Bestimmung, die einen Abgeordneten verpflüchtet zu

das Wort giebt.( Lachen rechts.) Indem der Präsident von Schlußantrag zur einfachen Tagesordnung überzugehen, ist ab- sagen, was er zur Geschäftsordnung ausführen wolle. dem Recht Gebrauch gemacht hat, das Wort zur Geschäftsordnung gelehnt.( Lachen links. Verwunderung bei der Mehrheit.) Vicepräsident Büfing: Das ist richtig. Ich wollte aber meiner­zu verweigern, hat er schon jetzt das Recht, das ihm durch den An- Abg. Singer: Der Herr Präsident ist im Irrtum. Wir haben feits den Herren, welche zur Geschäftsordnung zu sprechen wünschen, trag Gröber erst gegeben werden soll, anticipiert, das ist bezeichnend. nicht abgestimmt über den Schlußantrag zur einfachen entgegenkommen.( Lachen links.) Ich habe diese Frage nur ( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Tagesordnung überzugehen, sondern über den Antrag auf einfache gestellt, um danach besser beurteilen zu können, ob in dem einzelnen Tagesordnung über den Antrag Gröber... Falle die Worterteilung angemessen ist.( Lachen links.) Wenn Vicepräsident Graf Stolberg( unterbrechend): Ueber den Antrag die Herren bon Ge= diesem Entgegenkommen feinen

Abg. Haußmann- Böblingen( südd. Volkspartei): Jch habe zu fonstatieren, daß mir durch den Schlußantrag das Wort zur sachlichen Kritik des Antrages

schnitten worden ist. Es kommt thatsächlich immer gröber. links.) Hierauf wird der Verbesserungsantrag der Welfen( Abg. dann an mir sein, ohne weitert das ihre Sache, es wird

( Sehr wahr! und große Heiterfeit links.) Wenn Sie die fachliche Erörterung derart verhindern wollen, dann nehmen Sie die Peitsche und lassen uns den Maulkorb in Empfang nehmen.( Sehr richtig! links.) Abg. v. Kröcher( fons.): Es ist nicht zu bestreiten, daß der Abg. Singer insofern im Recht ist, als nach der bisherigen Praris das Wort zur Geschäftsordnung auch in dem Stadium der Verhandlung erteilt worden ist, d. h. nachdem ein genügend unter­stügter Schlußantrag eingebracht worden ist. Ich meine aber, diese Praxis widerspricht dem Klaren Wortlaute des§ 52 Abs. 2 der Geschäftsordnung, und nach meiner Ansicht haben die Präsidenten früher etwas gethan, was ihnen durch die Geschäftsordnung ver­boten ist. Ich glaube, daß der gegenwärtig amtierende Herr Präsident nach dem Wortlaut der Geschäftsordnung verfahren ist.

Stadthagen   ruft: Verbesserungs- oder Verböserungsantrag?( Heiterf.) der Diskussion das Wort zur Geschäftsordnung erteile oder nicht. Vicepräsident Graf Stolberg( streng): Verbesserungsantrag.( Erneute Ich habe geglaubt, mir durch mein Vorgehen den Dank der Herren Heiterkeit.) in einfacher Abstimmung gegen die Stimmen der Welfen zu verdienen.( Gelächter links.) abgelehnt.

Der Antrag Gröber wird hierauf in namentlicher Abstimmung mit 176 gegen 125 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen( Präsenz ziffer: 307) angenommen. Damit ist der erste Gegenstand der Tagesorgmung erledigt. Das Haus fährt fort in der zweiten Beratung des Zoll­tarifgesetzes(§ 1, 1 des Tarifgefeßes in Verbindung mit dem Antrag v. Kardorff und Amendement  ). Die Berichterstattung über die Kommissionsverhandlungen wird fortgesetzt. Vicepräsident Graf Stolberg: Bevor ich dem Abg. Schlum­berger das Wort zu seinem Referat erteile, hat um das Wort zur Geschäftsordnung gebeten Abg. Brömel. Abg. Brömel ist nicht vorhanden( Große Heiterkeit), pardon, er ist nicht anwesend. Eingegangen ist ein Antrag Baudert( Soc.), die Positionen 389-435 zur schriftlichen Berichterstattung an eine Stommiffion zu verweisen.

Abg. Singer: Nach der soeben gehörten Erklärung habe ich für mich und, wie ich hoffe, auch für meine Parteigenossen zu erklären, daß wir für diese Art des Entgegenkommens danken, und nicht die Neigung haben, uns hier wie Schuljungen behandeln zu lassen. ( Lebhafter Beifall links, große Unruhe bei der Mehrheit.)

Vicepräsident Büsing: Herr Abgeordneter, in Ihren Worten liegt eine Kritik des Präsidenten, die ich mir meinerseits verbitte und wegen deren ich Sie zur Ordnung rufe!( Bravo  ! bei der Mehrheit.)

Nunmehr erstattet der Abg. Förster- Sachsen( fons.) das Referat über die Positionen 436-469( Baumwolle, bearbeitet). Das Referat dauert von 5 Uhr 43 Minuten bis 5 Uhr 52 Minuten. Vicepräsident Büsing: Der Abg. Grünberg beantragt, die Positionen 436-469 der XVI. Kommission zur schriftlichen Bericht­erstattung zu überweisen.( Abg. Stadthagen  : Zur Fragestellung.) Davon ist zur Zeit nicht die Rede zur Geschäftsordnung erteile ich das Wort dem Herrn Abg. Grünberg.

Abg. Grünberg( Soc.) begründet seinen Antrag, währenddessen übernimmt Präsident Graf Ballestrem das Präsidium. Präsident Graf Ballestrem( nach fünf Minuten den Redner mitten im Satz unterbrechend): Herr Abgeordneter, Ihre Zeit ist ab­gelaufen.( Große Heiterkeit.)

Abg. Singer( Soc.): Ich muß es dem Centrum und den National­liberalen überlassen, was sie zu den eben gehörten Worten des Abg. v. Kröcher über ihre Präsidenten zu sagen haben. Was die sachlichen Gründe des Abg. v. Kröcher anlangt, so sind diese sehr fadenscheinig. Vielleicht hat er die Güte mir die Frage zu beant­worten, wie denn Anträge auf namentliche Abstimmung über Schluß- Abg. Schlumberger( Hospitant der Nationalliberalen) berichtet anträge eingebracht werden sollen. Diese sind nach der Geschäfts- über die Kommissionsverhandlungen zu den Positionen 389-435 ordnung doch immer noch erlaubt. Herr v. Kröcher wird mir zu-( Seide, Seidengespinnste, Waren ganz oder teilweise aus Seide, Wolle geben, so lange die Unterstützungsfrage für einen Antrag nicht und andre Tierhaare, Gespinnste aus Wolle oder andren Tier­gestellt ist, existiert der Antrag noch nicht. Der Präfident könnte haaren, Spizenstoffe, Posamentierwaren usw.). Der Referent beginnt einen Antrag auf namentliche Abstimmung mit dem Hinweis, daß seinen Bericht um 485 Uhr und beendet ihn um 5 Uhr. der Schlußantrag noch nicht unterstüßt, abweisen. Der gegebene Moment Vicepräsident Büsing: Abg. Baudert hat um's Wort zur Ge- Soeben wird mir ein Antrag des Abg. Baudert überreicht, der­ist also der, wenn die Unterstützungsfrage gestellt ist.( Sehr richtig! links.) schäftsordnung gebeten. Bevor ich darüber entscheide, ob ich ihm selbe lautet: Gine andre Frage entsteht bei Anträgen auf Tagesordnung. Ich das Wort gebe, richte ich an ihn die Frage, über welchen" Ich beantrage, über den Antrag des Abg. Grünberg zur ein­tönnte den Ausführungen des Abg. v. Kröcher beistimmen, wenn Gegenstand er reden will. fachen Tagesordnung überzugehen, dagegen zur Berichterstattung nicht die Majorität durch ihre Auslegung der Geschäftsordnung die Abg. Baudert( Soc.): Ich möchte zu einigen Nummern die über die zweite Lesung der Kommission, welcher der Abg. Förster­Zulässigkeit von Anträgen auf Tagesordnung über Schlußanträge Notwendigkeit der Zurückverweisung an eine Kom- Sachsen nicht beigewohnt hat, die Positionen 436-469 an eine ausgesprochen hätte. Für heute begnüge ich mich mit dem 8u- mission nachweisen. Kommission zurückzuberweisen." geständnis des Herrn v. Kröcher, daß der Präsident heute Vicepräsident Büsing: Herr Baudert, das ist keine Aus- Wir werden also zunächst über den Antrag Baudert abstimmen entgegen dem bisherigen Brauche des Hauses gehandelt hat. Ich führung zur Geschäftsordnung. Das würde Dis- müssen. Das Wort für seinen Antrag hat der Abg. Baudert. appelliere noch einmal an die Loyalität des Präsidenten. Ich kann tussion sein. Nach dem Beschluß des Hauses sollen die Referenten Abg. Baudert( Soc.) begründet seinen Antrag auf Uebergang mir nicht denken, daß der Präsident gewillt ist, die lex Gröber einer nach dem andern referieren über den ganzen Tarif, und es soll zur Tagesordnung in längeren Ausführungen, in denen er die jetzt mit einem Bruch der jetzt noch in Geltung befindlichen zwischen den einzelnen Referaten keine Diskussion stattfinden. Ich gebräuchliche Numerierung der Garne beanstandet. Die Interessenten Geschäftsordnung einzuleiten. Der Herr Präsident muß nach kann Ihnen daher das Wort nicht erteilen. wollten überhaupt keinen Schußzzoll. meiner Meinung das Haus befragen, ob die Abstimmung vorhin zu Recht erfolgt ist. Unterläßt der Präsident diese Ent­scheidung, so sett er sich mit Recht und Gesetz in eklatantesten Gegen­satz.( Bravo lints.)

Vicepräsident Graf Stolberg: Diese lezte Bemerkung verbitte ich mir.( Dhorufe links. Bravo   rechts.)

Abg. Baudert: Ich möchte den von mir gestellten Antrag näher begründen. Vicepräsident Büsing: Ich erteile Ihnen zu dieser Begründung das Wort zur Geschäftsordnung.

Abg. Dr. Spahn( C.), der das Wort gegen den Tagesordnungs­Antrag erhält, macht darauf aufmerksam, daß die Vorgänge, auf die der Antrag Baudert Bezug nehme, sich nicht in der zweiten, sondern in der ersten Lesung der Kommission abgespielt haben.

Präsident Graf Ballestrem: Ich werde nun über den ersten Teil des Antrages Baudert abstimmen lassen, wonach über den Antrag Grünberg zur Tagesordnung übergegangen werden foll. Ein Antrag auf einfache Tagesordnung schließt anderweitige Zusäße aus. Die Abstimmung ist auf Antrag Singer eine namentliche. Der Antrag Baudert wird in namentlicher Abstimmung mit 215 gegen 59 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen an­genommen. um 6 Uhr 40 Min. unter großer Unruhe

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Abg. Baudert( Soc.) beginnt seine Ausführungen zur Geschäfts­ordnung um 5 Uhr 2 Minuten unter großer Unruhe des Hauses. Abg. Schrader( frs. Vg.): Nach der bestehenden Praxis, wie sie Redner führt aus: Der Berichterstatter hat viele in der Kommission zweifellos geführt worden ist, hat der Präsident das Wort zur Ge- berührte Gesichtspunkte außer acht gelassen. Die Interessenten schäftsordnung jederzeit zu erteilen. Der Antrag auf namentliche freise wünschen aber doch Aufklärung über die einzelnen Zoll­Abstimmung fann erst bei Schluß der Beratung vor der Auf- erhöhungen. Für meinen Antrag spricht vor allem der Protest, den forderung zur Abstimmung erfolgen. Der Abg. Singer hat sich in den letzten Tagen der Verein deutscher Kammgarn daher durchaus im Recht befunden. Es würde die Autorität des spinner an den Reichstag   gerichtet hat. Auch weiter Herrn Präsidenten nicht schädigen, wenn er zugestände einen Fehler haben wir seit Schluß der Kommissionsberatungen noch Nunmehr beginnt begangen zu haben. Nach unsrer Geschäftsordnung hat jeder Ab- eine ganze Reihe von Petitionen erhalten. Der Bericht des Hauses geordnete das Recht, einen Antrag auf namentliche Abstimmung zu erstatter fonnte gar nicht genau über alle Vorgänge aus Abg. Reißhaus( Soc.) den Kommissionsbericht über die Positionen stellen. Diese Bestimmung wird auch durch die lex Gröber nicht der Kommission berichten, weil er während der ganzen zweiten 470-502( pflanzliche Spinnstoffe, Waren aus Gespinsten, Posa­geändert.( Sehr richtig! links.) Lesung in der Kommission nicht anwesend war.( Hört! hört! bei den mentierwaren). Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antis.): Der, vorliegende Socialdemokraten.) Beim Kollegen Schlumberger treffen daher die Gegen die Erhöhung des Zolles auf Taschentücher haben sich Antrag ist von so grundsäglicher Wichtigkeit, daß wir Worte zu: Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach. viele Petitionen, darunter auch die Handelskammer in Bielefeld  , ge­geglaubt haben, jede Partei würde zum Worte zugelassen( Heiterkeit.) Gerade in der zweiten Lesung hat die Kommission wandt. Zu den Positionen 494-498 wurde eine Resolution eins werden. Nur nach schweren Bedenken und nur aus ganz besonderen einschneidende Veränderungen vorgenommen. Ich erinnere an die gebracht, welche den Reichskanzler ersucht, zum Schuße der Gründen haben wir unsre Unterschriften zum Antrage gegeben. Ausführungen Dr. Bachems über die Kunstseide sowie an das Wort Gesundheit der in den Jutespinnereien und-Webereien bes Da wir diese Gründe hier nicht entwickeln konnten und ohne diese von den Schwindlern und Heßern, an den Gegensatz zwischen schäftigten jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen auf Grund der§§ 120a und b der Gewerbe Ordnung Vorschriften zu erlassen. Diese Resolution wurde jedoch von der Mehrheit der Kommission abgelehnt. Redner schließt seinen äußerst eingehenden Bericht um 8 Uhr 15 Minuten mit der Bitte, falls er etwas aus den Kommissionsverhandlungen übersehen habe, ihn darauf aufmert­sam zu machen, damit er die Punkte ergänzen könne.( Beifall links.) Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Mittwoch Uhr vormittags. Schluß 8 Uhr.

Gründe unire Zustimmung zu dem Antrage mißverſtanden werden fönnte, werden wir nunmehr gegen den Antrag Gröber stimmen.) ( Lautes Gelächter lints.)

Spinnern und Webern--- 900.

Um 5 Uhr 7 Minuten wird Abg. Baudert mitten im Sate vom Vicepräsidenten Büsing unterbrochen mit den Worten: Die fünf Minuten sind abgelaufen!( Große, anhaltende Heiterkcit.) Abg. Baudert verläßt die Rednertribüne.

Vermischtes. Metalle

Vicepräsident Graf Stolberg: Die Bestimmung des§ 58 lautet: Der Antrag auf Vertagung oder auf den Schluß der Debatte be­darf der Unterstüßung von 30 Mitgliedern. Wenn folche erfolgt, so Vicepräsident Büfing: Vom Abg. Reißhaus( Soc.) ist der An­wird demnächst ohne weitere Motivierung des Antrages und ohne trag eingegangen, die Position 403( dichte Gewebe, ganz aus Seide) Diskussion über denselben abgestimmt." Danach habe ich verfahren. an die XVI. Kommission( die Bolltarif- Kommission) zurückzu­( Lachen und Unruhe bei den Socialdemokraten.) verweisen. Abg. Baudert dagegen beantragt, sämtliche Positionen, 10 Abg. Singer: Herr Präsident, es giebt auch noch einen andern über die Herr Schlumberger referiert hat, an eine Kommission zu Baragraphen unsrer Geschäftsordnung, nämlich den§ 57. Dieser berweisen. Abg. Singer hat sich zur Geschäftsordnung gemeldet. Zu besagt: Auf namentliche Abstimmung tann beim Schluß der welchem Gegenstande wollen Sie sprechen? Beratung vor der Aufforderung zur Abstimmung angetragen teilung zu machen. Abg. Singer( Soc.): Ich habe zur Geschäftsordnung eine Mit­werden; der Antrag muß von wenigstens 50 Mitgliedern Opfer des Hungers und der Winterkälte. Während die Zoll­Vicepräsident Büsing: Herr Singer, da Sie es ablehnen, meine wucherparteien im Reichstage unter Rechtsbruch ihre fette Beute unterſtüßt werden." Da zunächst die Unterstützung für den Antrag auf Schluß der Debatte erfolgen mußte, mußte ich erst diese Frage zu beantworten, bin ich nicht in der Lage, Ihnen das Wort einzuheimsen suchen und dreiste Unternehmer ihre Ausgebeuteten Unterſtüßung abwarten, ehe ich meinen Antrag auf namentliche zu erteilen.( Lebhaftes Bravo! bei der Mehrheit.) Abg. Neiß- zum Komödienspiel zwingen, fallen hungernde Proletarier schutzlos Abstimmung stellen fonnte. Vielleicht hat der Herr Präsident die aus hat sich zur Geschäftsordnung gemeldet. Zu welchem Gegen- der bitteren Kälte zum Opfer und geben so im Tode eine grauen­Güte, auch diese Bestimmung der Geschäftsordnung sich einmal an­Abg, Reißhans Soc.): Ich möchte meinen Antrag begründen. hafte Illustration der göttlichen" Weltordnung ab. Der Bossischen üchte meinen zusehen.( Heiterfeit bei den Socialdemokraten.) Außerdem habe ich Beitung" geht aus Thorn folgende Mitteilung zu: Die strenge den schriftlichen Antrag eingebracht, über den Antrag Gröber zur Antrage Baudert zusammen. Vicepräsident Büsing: Der Antrag fällt teilweise mit dem Kälte der letzten Tage hat in den Ostprovinzen mehrere Opfer Die Begründung Ihres An­Tagesordnung überzugehen. Bevor wir aber hierzu kommen, muß gefordert. In Konig wurde der Arbeiter Schebelewski aus fönnte faum eine trages andere sein, ich die Frage an das Haus stellen, ob es den Präsidenten für be: Baudert soeben gegeben hat.( Widerspruch bei den Socialdemokraten.) nach der Einlieferung im Krankenhause. Der Ortsarme Aufulsti als die, die Herr zerst in der Bahnhofstraße er starrt aufgefunden; er starb gleich rechtigt hält, einen Antrag auf namentliche Abstimmung und auf unter diesen Umständen kann ich Ihnen das Wort zur Geschäfts- aus Tarnowo, der in einem Stall Schutz vor der Kälte gesucht Uebergang zur Tagesordnung über den Schluß, ntrag zu unter: ordnung nicht erteilen.( Stürmischer Beifall bei der Mehrheit. hatte, wurde morgens erfroren aufgefunden. Der Kriegsinvalide drücken, indem er trotz der gehörten Meldung( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten) das Wort zur Geschäftsordnung nicht er­Unruhe bei den Socialdemokraten.) Schmidtke war auf dem Wege von Stresom   nach Roschütz   ein­teilte. Diese Frage ist wichtig, Das war doch nicht die Absicht die Anträge Baudert und Reißhaus. Abg. Singer beantragt namentliche Abstimmung über geschlafen und ist erfroren. Und aus Düsseldorf   wird demselben der Herren, die den Antrag Gröber unterzeichnet haben, Socialdemokraten und der Freifinnigen Vereinigung unterstützt. Der Antrag wird von den Blatt berichtet: Aus dem rheinisch- westfälischen Industriebezirke auch auf andren Gebieten die Minorität der werden als Folge des gegenwärtigen scharfen Frostes zahlreiche Vicepräsident Büsing: Abg. Baudert hat ums Wort zur Todesfälle durch Erfrieren gemeldet. Diktatur des Präsidenten zu unterstellen. Die Erfrorenen hätten der Bo fommen wir denn da hinaus? Das kann man doch Geschäftsordnung gebeten. Ich frage ihn zu welchem Gegen- Erwägung Raum geben sollen, ob sie nicht gut gethan hätten, vor wenigstens verlangen, daß der Herr Präsident die Bestimmungen der stande er zu sprechen wünscht. dem Tode noch schnell in einer patriotischen Kundgebung ihren Ab­Geschäftsordnung, über die er Gewalt hat, auch kennt.( Sehr gut! Abg. Baudert: Herr Präsident, ich habe eine Mitteilung scheu vor der Socialdemokratie zu bekunden. bei den Socialdemokraten.) Es soll das keine Beleidigung sein, zu machen.( Große Heiterkeit.) Vicepräsident Büsing: Da Sie die Beantwortung meiner Frage Der reduzierte Harem. Aus Teheran   berichtet man den ruffifchen aber die Erfahrung haben wir doch, daß die Kenntnis der Geschäfts- ablehnen, so erteile ich Ihnen das Wort zur Geschäftsordnung nicht. Blättern, daß der Schah von Persien eine Reform durchgeführt hat, ordnung durch den Herrn Präsidenten nicht so umfassend ist, daß er( Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Wir stimmen zunächst über welche man allgemein für unmöglich gehalten hatte, indem er seinen in jedem Augenblick den richtigen Paragraphen zu finden weiß. Der Antrag Bau dert Harem auf beinahe den dreißigsten Teil seines früheren Bestandes ( 3nstimmung bei den Socialdemokraten.) Damit kann doch das wird mit 223 gegen 75 Stimmen, der Antrag Reißhaus mit reduzierte. Als der Schah nach seinem Vater Najr- Eddin den den weitestgehenden Antrag Baudert ab. Haus nicht einverstanden sein. Ich wiederhole meine Bitte, den 227 gegen 60 Stimmen bei fünf Stimmenthaltungen a b= Thron bestieg, fand er im Harem 1700 Frauen und 200 Söhne vorigen Beschluß für ungültig zu erklären, damit nicht auf das Wort und Töchter bor. Nach der gegenwärtig durchgeführten der Vorwurf fällt, fich dem geschäftsordnungswidrigen Vorgehen des gelehnt. Vicepräsident Büsing teilt mit, daß bei der Feststellung des radikalen Reduktion besigt der Schah in seinem Harem bloß Präsidenten angeschlossen zu haben.( Lebhafter Beifall bei den Resultats der Abstimmung über den Antrag Gröber ein Versehen 60 Frauen und 30 Kinder. In ganz Perfien wird diese Reduktion borgekommen sei.( hört! hört! links.) Das definitive Resultat ist des Harems als ein Beweis von Mut und Energie und als cine Präsident Graf Stolberg: Es liegt der Antrag auf Uebergang folgendes: Es haben für den Antrag gestimmt 206 Abgeordnete, Heldenthat angestaunt, die noch kein persischer Herrscher gewagt hat. zur Tagesordnung über den Antrag Gröber vor. Ich habe einem dagegen 92, der Stimme enthalten haben sich 6, ungültig waren Nichtsdestoweniger soll es in Teheran   nicht an Höflingen fehlen, Redner das Wort für und einem Redner das Wort gegen den Antrag 12 Stimmen. welche unter sehr schlauem Augenzwinkern zu verstehen geben, daß zu geben. Es ist ein Antrag Stadthagen   eingegangen, die Positionen die Reduktion des Harems nicht allzu ernst genommen werden dürfe 389-435 zur schriftlichen Berichterstattung über die Vorgänge in der und daß es dem Schah mehr um eine Ausmusterung als um weiten Lesung der Kommiſſion an eine Stommiſſion zu verweisen, eine Reduktion zu thun gewesen sei, um Raum für jüngere und da der Berichterstatter Abg. Schlumberger der zweiten Lesung der schönere Frauen zu gewinnen. Kommission nicht beigewohnt und deshalb über diese nicht Bericht erstattet hat. Dieser Antrag ist nach dem eben gefaßten Beschluß unzulässig.

Socialdemokraten.)

Abg. Singer bittet ums Wort zur Geschäftsordnung. Präsident Graf Stolberg: Das Wort hat der Abg. Singer. Abg. Singer: Herr Präsident, ich habe die Frage an das Haus gerichtet, ob die vorige Abstimmung nicht für ungültig erklärt werden muß, che über den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung ver­Eingegangene Druckschriften. handelt werden kann.( Sehr richtig! links.) Präsident Graf Stolberg: Dem Herrn Abgeordneten Singer Da wir die generelle Berichterstattung über alle Positionen ab- ist soeben erschienen. Das Titelbild Ein nobles Brüderpaar" vereint Eugen Süddeutscher Postillon"( Verlag M. Ernst in München  ). Nr. 25 hatte ich das Wort für seinen Antrag auf Uebergang zur einfachen gelehnt haben, kann jetzt nicht noch über bestimmte Vorgänge Bericht Richter und Dertel als gemeinsame Schildhalter bei der Erwürgung der Tagesordnung über den Antrag Gröber erteilt. Ich habe jetzt einem gefordert werden.( Widerspruch bei den Socialdemokraten.) Da parlamentarischen Redefreiheit. In Böse Folgen" schuf der Maler mit Herrn das Wort gegen den Antrag zu geben.( Großge Unruhe links. aber zweifel gegen meine Auffassung laut geworden sind, werde ich einfachen Mitteln ein sprechendes Bild der Fleiſchnot. Signore Rubino" Bauſe. Die Mehrheit hat offenbar noch keinen Redner bestimmt. über die Zulässigkeit abstimmen lassen. enthüllt in zwei Schlußbildern die Geschichte des schrecklichen Attentates auf Schließlich meldet sich Abg. Gröber.) Die Mehrheit erklärt den Antrag Stadthagen   für unobenan. Im Schlachtgefang der Neattion" spottet der Bostillondichter des den belgischen Heldenkönig. Auch im Terte stehen die jüngsten Ereignisse Kampfes der Zöllner. Ihm folgen: Der gemütliche Attentäter; Polizei und Belzmärtel, ein Nürnberger Ereignis; Die Zollräuber. Was in der Welt

Abg. Gröber( C.): Ich bitte den Antrag auf Uebergang zur zulässig.. Tagesordnung abzulehnen.( Bravo  ! bei der Mehrheit.) Abg. Singer( Soc.) beantragt namentliche Abstimmung.

Abg. Singer: Ich bitte ums Wort zur Geschäftsordnung. Vicepräsident Büsing: Ich bitte, mir vorher Mitteilung machen vorgeht!