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2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 291. 19. Jahrgang.

Murik. 2/196

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Sonnabend, 13. Dezember 1902.

färbung und Betonung ist hier wohl noch nötiger und schwieriger als weniger, als man glaubt, und persönliche Ansprüche, Indispositionen im Hochdramatischen"; ja es scheint, als müsse der Vortragsstil für und so weiter wiegen schwerer, als Außenstehende annehmen. Bei folche Feinheiten auf dem modernen Opernboden mit seiner Ge- Fräulein Schäfsberg sah man sofort, daß man vor einem tüchtigen Opernhaus. Konzerte. Un die toeite Beliebtheit von Bigets wöhnung an extreme Stälte und an extreme Size erst gefunden Seönnen steht, wenn man auch über Dinge der Auffassung und der Oper" Carmen  " knüpft sich, sehr nebenbei, die Erinnerung, daß der werden. Eine fo große Leistung ist von unfrem Opernhaus Programmanlage andrer Ansicht sein mag. Allein es scheint, der Komponist vorher auch noch einige andre Berke geschrieben hat, die am wenigsten zu erwarten. Vorgestern( Donnerstag) wurde dort zähe, wuchtige Busoni  - Anschlag, den die Spielerin hat, taugt nicht vielleicht ungerecht vernachlässigt werden. Unter seinen Opern sind die Djamileh" neu herausgebracht. Herr Philipp und Fräulein für alle Verhältnisse, am wenigsten für eine bereits izgendivie die Perlenfischer"( aus dem Jahre 1863) hie und da wieder auf- Rothauser fangen ja meistens recht hübsch; aber eine Stil- irritierte Dame. Je nachdrücklicher die Konzertgeberin sich in die genommen worden. Seltener scheint mant des Einatters Offenbarung machten sie nicht. Herr Nebe gab einen Helfer und widerspenstigen Taften einbohrte, desto schwerer schien der Flügel " Djamileh" zu gedenken. Bizet   hat hier zu den Vorzügen seiner Intriguanten mit beachtenswerten Feinheiten im Gesang, und Frl. anzugehen, und vielleicht hätte die leichtere Anschlagsweise älterer " Carmen  " ein Seitenstück geschaffen, das schon( und vielleicht an Urbansta tanzte eine Sflavinrolle mit charakteristischem Wider Schule die Widerstände erfolgreicher überwunden. Man sieht. jeden­eiften) beim Lesen mit einem eigentümlichen Zauber gefangen spiel der schilderungsreichen Musik. falls, wie viele technische Schwierigkeiten im Reinen fein müssen, nimmt. Dort Stimmung und Färbung der spanischen   Zigeuners Bei solchen Werken sieht man ganz besonders augenscheinlich, che über eine Kunstleistung glatt geurteilt werden kann. svelt, hier die des aegyptisch- arabischen   Genußlebens; pifante ivas ja an sich kaum erst noch zu erwähnen wäre: daß Kunst himmel- Stonzerte wie die Populären Philharmonischen Rhythmen Bizets Hauptschatz dort wie hier; lokale Tänze, weit mehr ist als Präcisionsmechanik. Allerdings muß sie auch das sind mit Derartigem nicht behelligt. Sie gehen ihren sicheren Gang fachte Chöre, Lieder von wirbelnder Lust und von vergiveifelndem fein; fleinste Ungenauigkeiten, unscheinbare Mängel oder Zusammen- weiter, falls man da von einem Weiterschreiten überhaupt sprechen Schmerz da wie dort. Kaum ein musikalisches Bühnenwert, das so stöße in den Grundlagen einer Kunstleistung tönnen diese gänzlich kann, und werden uns voraussichtlich nur selten zu mehr als zu wie Djamileh" auf eine tiefgehende Stimmungsfunft angelegt ist; vernichten. Ein Beispiel dafür gab vor wenigen Tagen eines der einem Konstatieren ihres bekannten Gehabens Gelegenheit geben. der einleitende Nilschifferchor gehört zu dem Reizvollsten, was es in ungezählten Konzerte junger, um Anerkennung ringender Künstle Dagegen erlebten wir wieder einen Widerstreit zwischen einem shm= dieser Art überhaupt giebt, und aus dem weiteren Verlauf wären rinnen. Die Klaviervirtuofin Irene Schafsberg hatte in pathischen Künstlertum und den Vorbedingungen dazu in einem noch zahlreiche musikalische Goldstücke aufzuzählen. Nur nimmt der einem ersten Konzert, wie ich höre, gut bestanden, mußte aber in Liederabend von Margarethe Heilbron1. Es ist uns lange Tert bald einen Gang, der durch die Einstreuung von Sprechdialogen ihrem zweiten Stonzert mit einer ersichtlichen Indisposition fowie feine so gentiütvoll ansprechende Altstimme und feine so interessante und durch sein Auslaufen in eine gewöhnliche Harems Liebes mit einem jedenfalls nicht gut klingenden und anscheinend schwer und fluge Programmzusammenstellung untergekommen( der gar geschichte immer mehr ernüchternd wirft und der feinen unbrama- fpielbaren Flügel fämpfen, bis sie melden ließ, daß fie wegen Ju- fiarte Antlang an Mendelssohns Auf Flügeln des Gesanges" in tischen, Thrisch- epischen Grundzug( nach einer Erzählung von A. de disposition das Konzert abbrechen müsse. Es fragt sich nun jeden einer Romanzetta des Italieners P. Tosti sei turz erwähnt). Frl. Musset) nicht verleugnet. Zu retten bleibt da freilich noch viel. Die falls, ob die Konzertleitung oder Saalverwaltung nicht die unabweis Heilbron wird aber manchmal gut thun, ihren Tonansa freier, d. h. Erstaufführung in Paris  ( 1872) foll mäßig gewesen sein. Das liche Pflicht hat, stets für ein dem Künstler persönlich völlig zu nicht in der Mundhöhle gehemmt sein zu lassen; alle sonstige technische Werkchen ist denn auch anspruchsvoller, als man anfangs ahnt; nur fagendes Instrument au forgen, schon damit sie selber ganz gedeckt sei, Vorzüglichkeit und alle Gefühlstvärme nüßen nichts, wenn auf jene eine sehr warme und distinkte Ausdrudsweise wird diesem eigentüm- wenn die Schuld etwa doch am Künstler liegt. Es war vor kurzem Weise die Tonfarben getrübt und die Konsonanten verwischt sind. lichen zarten Stil gerecht und mag über einige unleugbare Weichlich ein ähnlicher Fall vorgekommen. Mit einer Berufung auf Künstler- und wenn einem ist, als müßte man der Sängerin helfen, den Lon feiten und Gewöhnlichkeiten hinweghelfen. Temperamentvolle Klang- nervosität ist da kaum etwas gethan; eine solche existiert wohl erst ganz herauszuziehen.

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