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me efchiedsgerichtliche Schlichtung

Mommsen und Wilhelm N.

Damit das große Werk der Tarifvorlage zum Segen des Vaterlandes gereiche", meinte Graf Bülow. Was Brot und Fleisch! pt Kartoffeln zum Segen des Vaterlandes, wofern nicht auch für die der beschlossene Zoll des autonomen Tarifs in Kraft gesezt wird. Eßt Kartoffeln!

parteien des Reichstages ist es leider gelungen, den durch die bes Streitfalls zn übermitteln. Amerika   hat allerdings erklärt, daß Anders als Wilhelm II.  , der deutsche   Kaiser, urteilt über die Kommissionsbeschlüsse noch wesentlich verschlechterten Zolltarif zur An dieser Vorschlag kein solcher der Union   sei, sondern daß sein Socialdemokratie Theodor Mommsen  , der berühmte Gelehrte, nahme zu bringen. Umsomehr erachtet es der Handelsvertrags- Verein Geschäftsträger in Venezuela   lediglich ermächtigt sei, den Mächten den feine Verehrer mitunter den Kaiser der deutschen Wissen für seine unveränderte Aufgabe, durch Aufklärung im Volte weiter den Vorschlag Caftros zu unterbreiten. Aber wenn man sich ver- fchaft genannt haben. In einem Aufsatz in der Nation" urteilt dahin zu wirken, daß in Zukunft gegenüber der agrarischen Begehr­lichkeit die deutsche   Handelspolitik in maßvolle Bahnen gelenit gegenwärtigt, wie ängstlich es im Transvaalkriege alle Mächte, er über die Socialdemokraten wie folgt: auch Amerika  , ablehnten, selbst zu einer folchen schein Ich bin nie einer gewesen und gedente auch nicht es zu werde, und zunächst auch Wahlen zu stande kommen, welche bar unverbindlichen Vermittelung die Hand zu bieten, so wird man terben; aber es ist leider wahr, zur Zeit ist dies die einzige die herabjegung der übermäßigen, das heimische Wirtschaftss Amerikas   Stellung erst richtig würdigen können. Daß Amerika   seinen große Partei, die Anspruch hat auf politische Achtung. Bon dem leben schwer schädigenden Zölle des Tarifs in Aussicht stellen.- Talent ist es nicht nötig zu reden; jedermann in Deutschland   weiß, Geschäftsträger zur Uebernahme dieser diplomatischen Mission Der preußische Landtag ist zum 13. Januar einberufen worden. daß mit einem Kopf wie Bebel ein Dutzend ostelbischer Junker so autorisierte, bedeutet zweifellos eine indirette Unter ausgestattet werden könnten, daß sie unter ihresgleichen glänzen Bum Segen des Vaterlandes." Der Bayrische Courier" stützung derselben. Amerika   gewinnt durch seine formell würden. Die Hingebung, die Opferbereitschaft der socialdemo- schreibt: Wir haben Grund zu der Annahme, daß die künftigen zurückhaltende Stellungnahme nur die Möglichkeit, den Mächten kratischen Massen imponiert auch dem, der ihre Zwede nichts vertragsmäßigen Viehzölle nicht unter einem Satze, der zwischen die Pille zu berbittern, indem es habboffiziös ber­weniger als teilt. An der Disciplin der Partei, deren ungeheure 9 bis 10 M. pro Doppelcentner sich bewegt, angesetzt werden, breiten läßt, daß es nicht hoffen könne, daß die Mächte das Schwierigkeiten uns ihre Parteitage drastisch vor Augen führen, d. h. 2 bis 5 Mal so hoch als jetzt. Anerbieten Venezuelas   nach all dem Vorhergegangenen noch an­könnten namentlich unsre Liberalen sich ein Muster nehmen. Und trotz seiner ehrlichen Gegnerschaft erklärt er: nehmen würden. Wenn die Mächte sich nun doch auf die schieds­gerichtliche Entscheidung zurückziehen sollten, wäre ihre Blamage nach den beleidigenden Worten und schroffen Handlungen Caftros noch schlimmer! Es wird aber voraussichtlich den Mächten nichts andres übrig bleiben, als die ihnen durch Amerikas   Vermittelung überreichte bittere Bille mit Würgen zu verschluden. In Deutschland   scheint man diesen Rückzug möglichst lange verheimlichen zu wollen. Einem Berliner  Blatt, das an Regierungsstelle Erkundigungen eingezogen hat, wie fich Deutschland   wohl zu dem Schiedsgerichts- Vorschlag stellen werde, hat man die Antwort mit der Motivierung verweigert, daß man noch keine offizielle Kenntnis von dem Vorschlag erhalten habe. Aber man hat bezeichnenderweise auch jede Eventual erklärung ab­gelehnt! In London   dagegen scheint man auch in Regierungsfreifen den Rückzug bereits ernstlich vorbereiten zu wollen. am Freitagabend im United Klub" der Staatssetretär des Aeußern, Marquis of Lansdowne, daß England keinerlei ein­gewurzelte Antipathien hege, nicht einmal gegen Bene= zuela.

So erklärte

Wenn dieses Land von Gewaltthaten gegen britische Unter­thanen und britisches Eigentum ablassen, berechtigte Schuld­forderungen bezahlen, ja auf höfliche diplomatische Vorstellungen nur antworten wollte, brauchte England keinen Streit mit ihm zu haben."

Venezuela   hat ja nunmehr, sogar durch die Vermittlung der Union  , geantwortet, also...

Das Gescheiteste, was die Mächte thun tönnten, wäre, so pein­lich ihnen diese Chamade auch sein müßte, den Schiedsgerichts­Borschlag anzunehmen. Das schickliche diplomatische Rückzugs­gefecht würde ja auch das Genie eines Bülow noch zu organisieren fähig fein. Mit dem Bombardement der Hafenstädte ist es ja nichts, und ein Landkrieg gegen Venezuela   ist ebenfalls ausgeschlossen. Läßt sich doch der Tag" aus Paris   schreiben:

" Der junge Herzog von Morny, der eben aus Caracas  gekommen ist, hält den Krieg im Innern für aus­geschlossen. Mit den stetig an abschüssigen Felsen hinführenden Biegenpfaden zwischen La Guayra und Caracas   ver­glichen, seien die berüchtigten Kopjes Gegenden Transvaals wahre Brachtstraßen".

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Die 8ollbeschlagnahme ist, wie die oben angeführte Stelle der Morning Post" beweist, auch ein äußerst zweifelhaftes Mittel. Und die Blockade würde weniger als Venezuela   felbst Deutschland   und England schaden. Umsomehr, als Amerika   sich die Blockade wahrscheinlich einfach nicht gefallen lassen würde. Hat sich doch nach einer Meldung des Tag" aus Washington   das Staatsdepartement nicht verpflichtet, die im Falle einer Blockade dem amerikanischen   Handel etwa auferlegten Beschränkungen anzuerkennen. Deutschland   versuchte voriges Jahr eine Ver­ständigung hierüber herzustellen, doch das Staatsdepartement nahm die Ansichten Deutschlands   einfach zu Protokoll, ohne fie anzunehmen oder abzulehnen.

Hoffen wir also, daß dieser so fiegesfreudig begonnene Borer­frieg demnächst im Ha ag enden möge!

Für den Spott werden dann freilich schon die unbeteiligten Mächte sorgen!

Politische Ueberficht.

Berlin  , den 13. Dezember. Der Geßlerhut. Die beiden Aufrechten von Magdeburg   liegen auf der Straße! Die Magdeburgische Zeitung" hat noch den lächerlich plumpen Ver­such unternommen, ihre Entlassung mit Arbeitsmangel zu entschul digen. Die Post" aber verschmäht jedes Feigenblatt und bekennt fich ganz offen zur Moral des Erpressertums. Ohne Scham, auch ohne Furcht vor dem Staatsantvalt darf sie schreiben:

Was nun den vorliegenden Fall betrifft, so kann man es wahrlich keinem Arbeitgeber verdenken, wenn er sich weigert, Leute zu beschäftigen, die kein andres Ziel haben, als ihn, sobald sie nur tönnen, feines Besitzes zu berauben, die mit dem Gelde, das zu, verdienen er ihnen Gelegenheit giebt, eine Agitation unterstützen, welche den glühendsten Haß gegen ihn und seinen Stand, gegen Monarchie, Vaterland und alles, was einem Patrioten heilig ist, predigt. Im vorliegenden Falle aber handelt es sich speciell um eine Wahl zwischen dem eben ins Grab gesunkenen Arbeitgeber, der sich stets nur als edler Wohlthäter feiner Arbeiter­schaft erwiesen hat, und denjenigen, die ihn durch boshafte Schmähungen in den Tod getrieben haben. Leute, die sich offen zu den Hezern bekennen, durch deren meuchlerische Giftpfeile ihr Brotherr ins Grab gebracht wurde, können sich nicht wundern, wenn sie bei solchem Berhalten die Konsequenzen ihrer Entschließung tragen müssen. Wir möchten einmal sehen, ob eine in socialdemo fratischen Unternehmungen beschäftigte Persönlichkeit, die sich weigerte, eine Vertrauensfundgebung für den Verteidiger eines schwer beschuldigten und geschmähten socialdemokratischen Führers zu unterzeichnen, noch einen Tag in ihrer Stellung geduldet würde. Es wäre eine Verfündigung am Andenken Friedrich Alfred Krupps, wenn die Firma Arbeiter weiter beschäftigte, die sich in dem so­genannten Falle Strupp" so offen und dreist auf die Seite der Socialdemokratie stellen.

Es darf nicht mehr geschehen, daß der Frei­finnige dem unverschämten oder verschämten Reaktionär seine Stimme lieber giebt als dem

Socialdemokraten. bes umbes kann im nicht Bom Handelsvertragsverein. Im erweiterten Ausfuß

Das Gerede von der Bekämpfung des Umsturzes kann ihm nicht imponieren. Denn er meint:

des Handelsvertragsvereins wurde am Sonnabend der Versuch der bekannten nationalliberalen Großindustriellen, den Verein Dem ebenso falschen wie perfiden Köhlerglauben muß ein auf die Bahn der Regierungs- Bolltarifvorlage zu drängen, zurück­Ende gemacht werden, daß die Nation fich teile in Ordnungs- gewiesen. Mit 40 gegen 6 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen parteien und in eine Umsturzpartei, und daß es die erste politische wurde eine Resolution angenommen, in welcher ausgesprochen ist, Pflicht der zu jenen sich zählenden Staatsbürger sei, die Millionen daß der Handelsvertragsverein seine Propaganda in der bisherigen der Arbeiterpartei als pestverdächtig zu meiden und als staatsfeind- Weise weiterführen solle. lich zu bekämpfen.

In der That giebt es im politischen Leben weder Ordnungs- Bon der Reichstags- Ersakwahl in Liegnis liegen nun endlich die noch Umsturzparteien, oder, wie man es auch ausdrücken kann, abgeschlossenen Resultate vor. Danach erhielten: Bohl( frf. Vp.) jede Partei ist eine Umfturzpartei. Was sind die Ziele bei uns 7576 Stimmen, Bruhns( Soc.) 6473, Röhrig( f.) 6300 Stimmen. der Liberalen, des Centrums, der Junkergesellschaft, der Arbeiter- Es ist eine Stichwahl zwischen Bruhns und Pohľ partei? Die Liberalen möchten das Reichsoberhaupt in den erforderlich. ersten Beamten des Staates umwandeln nach dem Muster Eng  - Die Thatsache, daß sämtliche Parteien in der Wählerzahl gegen lands und Nordamerikas  . Für unsre Nation mit ihrem tiefen, 1898 zurückgegangen sind( die Freijinnige Volkspartei um 1516, anscheinend unzerstörbaren dynastischen Gefühl ist das der Umsturz. die Socialdemokratie um 732, die konservative Partei um 566 Stimmen, Das Centrum möchte die Rekatholisierung Deutschlands   da lettere aber, da die 614 Centrumswähler von 1898 diesmal fon­aufnehmen, wo sie im siebzehnten Jahrhundert abgebrochen fervativ gewählt haben dürften, in Wirklichkeit um 1170, läßt fich ward, und unsern Herrscher umwandeln in den Statthalter des wohl nicht anders als aus der Ungunst der Jahreszeit erklären. Statthalters Gottes auf Erden. Auch ein Umsturz. Die Junker- Besonders stark ist der Stimmenrüdgang bei der Frei­partei strebt nach dem formell gesicherten Alleinbesitz der höheren finnigen Volkspartei. Und dabei wagt es die Freifinnige Beamten- und Militärstellungen und will den deutschen Kaiser Beitung", die Wahl gegen die Socialdemokratie auszuspielen, die herabdrücken zum ersten unter seinesgleichen. Gewiß ebenfalls ein doch den geringsten Stimmenrüdgang aufzuweisen hat, obwohl sie Umfturz. Die Socialdemokraten beabsichtigen oder behaupten zu mir auf die schriftliche Agitation angewiesen war. beabsichtigen, daß die Volkswirtschaft von der privaten Kapital­bildung absehen und daß jedem, ohne Unterschied seiner Leistung, aus dem großen allgemeinen Topf das gleiche Quantum Suppe verabreicht werde. Das stürzt freilich auch alle bestehenden Ver­hältnisse um.

Und auch darüber ist Mommsen nicht im Zweifel, welche von diesen Umsturzparteien" in diesem Augenblicke die eigentlich gefährliche ist. Denn gleich zu Anfang seiner Ausführungen schreibt er:

bon

Rebeblüten aus dem Lieguiter Wahlkampf. Ich kenne über­Haupt kein Proletariat, feinen vierten Stand! Beides ist von den Socialdemokraten nur erfunden worden, um Hezen zu können." Ich bin eifriger Turner und habe in den Turnvereinen mit den Arbeitern gerade so gut verkehrt wie mit den anständigen Turnbrüdern!"- Wer die Gesinde Ordnungen beseitigen will, nimmt damit dem Gesinde auch sehr viel gutes weg."

Der Umsturz der Reichsverfassung entwickelt sich rasch. Nach­dem durch gewiffenlose Interpretation der Berechtigung zusammen fassender Beschlüsse man sich die Befugnis verschafft hat, ein in alle wirtschaftlichen Verhältnisse tief einschneidendes, die mannigs Und wieder eine andre Lesart. So wollen wir weiterstreben faltigsten und wichtigsten Lebensfragen der Nation wie der Einzelnen bestimmendes Gesetz ohne jede ernste Dis- in der Freiheit der Religion und der Weiterbildung unfrer fuffion formell zu legalisieren, ist nun auch das Reberecht wissenschaftlichen Forschung", soll nach dem neuesten Bericht des im deutschen Reichstag dem Belieben eines jeden frommen Reichsboten" der Kaiser gesagt haben, und diese Lesart augenblicklich Vorfigenden abhängig gemacht worden, hat also auf- fei unverfänglich". gehört ein Recht zu sein. Was folgen wird, wird sich zeigen. Gegen die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung, soweit der Wir stehen nicht am Schluß, sondern am Beginn eines Staats- Glaube davon nicht berührt wird, hat auch der Reichsbote" nichts streiches, durch den der deutsche   Kaiser und die deutsche   Volks- einzuwenden. vertretung dem Absolutismus eines Interessenbundes des Junker­tums und der Kaplanofratie unterworfen werden sollen. Das einstmalige absolute Regiment des Monarchen war, verglichen mit dem uns drohenden, eine milde und humane Regierungsform.

Der das sprach war feineswegs der Agrarier Röhrich, sondern der freifinnige Reftor Kopsch, Fraktionsgenosse Eugen Stichters.

dem Zusammenschluß aller nicht in diese Verschwörung verwickelten Theodor Mommsen   meint, die einzige Rettung sei zu finden in Barteien, selbstverständlich unter Ausschluß derjenigen, die den Namen wie des Liberalismus so auch den der Nation geschändet hat, und selbstverständlich mit Einschluß der socialdemokratischen".

Die Socialdemokratie ist immer bereit gewesen, die chrliche Hilfe bürgerlicher Parteien anzunehmen, sie ist aber auch immer darauf gefaßt gewesen, alles durch ihre eigne Kraft allein bewirken zu müssen. So weit die Socialdemokratie auch davon euffernt ist, die Meinungen des berühmten Gelehrten zu teilen, so sehr wird sie Sen Mut der redlichen Ueberzeugung schätzen müssen, der sich in seinen Worten ausspricht.

Deutfches Reich.

der Landwirte", Wangenheim, Röside, Hahn, veröffentlicht Borzeitiger Couliffenwechsel. Der engere Vorstand des Bundes in der Deutschen Tageszeitung" einen wütenden Angriff gegen den Antrag Kardorff und den Verständigungsumfall. Nach unglaub­lichen Renommagen über die Kraft, die der Bund bei Bekämpfung der Socialdemokratie angeblich entwickelt, heißt es:

-

...

Verschlenderte Millionen. In seiner Abschiedsrede sagte Herr Witting, der bisherige Oberbürgermeister von Bofen: Unzweifelhaft und offenkundig gehe das Deutschtum zurück, die Behauptung, es ginge vorwärts", sei Selbsttäuschung. Es gehe zurück, fichtlich zurück. Soll die Provinz, soll der Osten nicht für das Deutschtum in zehn bis zwanzig Jahren rettungslos verloren sein, so müßten ganz neue Organisationen geschaffen, müßten die hundert Widerstände des modernen Verwaltungsapparates beseitigt oder doch vermindert werden. ( Lebhafter Beifall.) Andernfalls würde jede noch so starke Kraft allmählich sich aufreiben. Nur ungeheure Mittel könnten noch helfen: nicht um Haß oder Liebe handelt es sich, sondern um eine großartige historische Auseinandersetzung, um die Frage, wer Amboß, wer Hammer sein soll.

Witting irrt. Auch ungeheure Mittel" reichen nicht dazu aus, cine Nation auszukaufen. Die sociale Differenzierung des Polen­tums, das Entstehen einer heißhungrigen jungen Bourgeoisie ist nicht aufzuhalten. Aber soweit bestätigt er eine alte Wahrheit: Die hunderte Millionen, die an die kindliche Idee des großen polnischen Ausverkaufs gewendet worden sind, sind zum Fenster hinausgeworfenes Geld.-

Reichstag.

( Schluß aus der 1. Beilage.)

Abg. Dr. Paasche( natl.):

Aber dieser Kampf muß geführt werden mit Mitteln, welche auch erfolgreich und dauernd wirken! Man darf sich nicht täuschen Es ist Herrn Dr. Barth natürlich unbequem, daß die Obstruktion laffen durch Scheinfämpfe mit den untauglichen Waffen, die man zum Zusammenschluß der Mehrheit und der Regierung beigetragen jezt im Reichstage hervorgefucht hat! Man darf auch nicht unter hat. Ich kann aber aus den Verhandlungen thatsächlich verraten, dem täuschenden Schein einer Attade, eines anscheinend fiegreichen daß der Obstruktion ein guter Teil der Verständigung Vorgehens in wirtschaftspolitischen Fragen thatsächlich den Rückzug zuzuschreiben ist. Wie Herr Dr. Barth meint, das Bewußtsein antreten, die von so hoher und grundlegender Bedeutung sind, daß ihnen gegenüber die aktuelle Tagesparole als bedeutungslos erscheinen muß.

Nach der Ueberzeugung des Vorstandes giebt es nur eine Ron­sequenz:

Der Bund der Landwirte muß auf ein weiteres Zusammengehen mit denjenigen politischen Parteien und Abgeordneten verzichten, welche feine wichtigsten Ziele durch Annahme des Antrages Kardorf preisgeben.

Schließlich erklärt er:

der angeblichen Rechtsverletzung werde nicht sobald im deutschen Bolte erlöschen, so werden wir dafür sorgen, daß die Stellung feiner Freunde zu den grundsätzlichen Gegnern der Staatsordnung, den Socialdemokraten, vom Volfe nicht sobald vergessen wird.( Leb­hafte Unterbrechungen links.) Daß man sich stets erinnern wird, wie seine Freunde der Socialdemokratie Vorspann geleistet haben. Herr Barth hat die Haltung meiner Freunde ironisch als heroisch und glanzvoll bezeichnet. Meine Freunde haben gar keine Vers anlassung, sich der Rolle zu schämen, die sie gespielt haben, sie sind vielmehr stolz darauf, daß es uns gelungen ist, eine Mehrheit für Wir halten es nicht für ausgeschlossen, daß bei manchen Ab- das zu gewinnen, was die Regierung für allein erreichbar erklärt geordneten, die aus Selbsttäuschung über die Sachlage augenblicklich hat.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen, Lachen links.) Durch die noch dem Antrag zuneigen, sich die eigne Auffassung bis zu der ent- Obstruktion der Socialdemokratie und der Freisinnigen Vereinigung  scheidenden Stunde vielleicht noch klären wird, daß bis dahin auch ist eine fachliche Beratung des Tarifs unmöglich gemacht worden. vor ihren Augen vielleicht der ethisch- politische Schleier zerrissen sein( Lachen lints.) Die Kommissionsverhandlungen wurden durch un­wird, den man kunstvoll um sie geschlungen hat, und daß sie dann erträglich lange Dauerreden zu einer wahren Höllen Der Socialdemokrat, der im Sinne der" Post"-Moral handelte, vielleicht noch rechtzeitig flar fehen und erkennen werden, in gual für die übrigen Mitglieder gemacht, wie feiner Zeit würde mit Schimpf und Schande aus der Partei gejagt werden. welcher Richtung das wahre, wohlverstandene Interesse des deutschen selbst ein freisinniges Blatt fchrieb.( Lachen bei den Vaterlandes bei der bevorstehenden Entscheidung liegt, und welche Socialdemokraten.) Die Verhandlung im Plenum hat 46 Sigungen Man bedenke: Republikanisch gesinnten Arbeitern mutet große Verantwortung diejenigen auf sich laden, die in einer nach in Anspruch genommen, aber auch hier ist durch die ewigen man zu, eine Adresse an den Monarchen zu unterschreiben, die in den thatsächlichen Erfahrungen der letzten zehn Jahre nahezu un namentlichen Abstimmungen und durch Dauerreden eine fachliche dem Tone der allerunterthänigsten byzantinischen Manieren gehalten begreiflichen Täuschung befangen bleiben, und aus diesem Irrtum Beratung unmöglich gemacht. Wenn der Tarif nun nicht so aus­ist! Und das geschieht just in dem Augenblicke, in dem dieser Monarch heraus zu einem Votum gelangen, daß die wahren Interessen des sieht, wie es allen unsren Wünschen entspricht, so tragen Sie( zu alles aufs schärfste verurteilt, was ihnen bisher hoch und heilig Vaterlandes aufs schwerste verlehen würde. den Socialdemokraten) die Schuld daran.( Gelächter bei den Social­gewesen ist! Mit einem Federzug follen fie alles verleugnen, was Dieser Aufruf erschien Sonnabendnachmittag um 5 Uhr. Herr demokraten.) Ich habe nämlich schon gefagt, daß das Werk, so wie bis dahin den edelsten und reinsten Inhalt ihres Lebens gebildet hat. Dertel hatte sich verrechnet. Er hatte offenbar geglaubt, daß zu es nun dasteht, vielleicht niemanden befriedigt.( Abg. Singer: Dank Ihrer Profitgier!) Nein, Dank Ihrer Obstruktion.( Lachen bei den Die es thaten, weil sie Weib und Kind zu Hause haben, sollen dieser Zeit die Kuh schon im Stalle sein würde. Schaumschläger!"" Spiegelfechter!" Socialdemokraten. Ruf: Faule Ausrede!) Das ist eine faule Ausrede, nicht verurteilt werden. Die es zu thun sich geweigert haben, haben fich als elden benommen und Millionen rufen ihnen Beifall. Wie die Zollmehrheit arbeitet. Der Abg. Schrempf teilt in fagen Sie?( Burufe bei den Socialdemokraten, Glode des Bräft Millionen aber werden auch über jene das richtige Urteil finden, der Deutschen Tageszeitung" mit, daß sein Name während die ihre armen Opfer vor die Wahl stellen wollen zwischen fittliche einer Beurlaubung irrtümlich unter den Antrag der das gesagt hat, zur Ordnung( Zuruf bei den Socialdemokraten, Bicepräsident Graf Stolberg: Jch rufe den Herrn Abgeordneten, Herold gesetzt worden ist. Es scheint beinahe, als ob die Unterstützung von Anträgen also ich rufe den Herrn Abg. Reißhaus zur Ordnung auf ähnliche Weise zu stande käme, wie gewiffe Huldigungs  - erstenmal!( Stürmische andauernde Heiterkeit.) adressen.

Selbstschändung und körperlichem Selbstmord.

Ein neuer Geßlerhut ist aufgesteckt, das neue Rütli wird

nicht ausbleiben.

Zu spät werden durch Schaden flug werden, die frech an das Letzte greifen, was der deutsche   Arbeiter hat an feine Ehre!-

"

-O

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Der Gesamtausschuß des Handelsvertrags- Bereins faßte in seiner am 13. d. M. stattgehabten Sizung mit 41 gegen 6 Stimmen bei 4Stimmenthaltungen eine Resolution, in der es heißt: Den Mehrheits­

benten.)

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zum

Abg. Dr. Paasche( fortfohrend): Dank der Obstruktion können wir die Wünsche, die auch aus unsren Kreisen an uns gelangt sind, leider nicht berücksichtigen. Von einer Novelle ist mir nichts bekannt und meine Freunde werden