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Kölu, den 15. November 1902

Der Polizei- Präsident.

8 Nr. 15 764.

Zum Schreiben vom 12. November 1902. Eine die Bundesrats- Bekanntmachung vom 23. Januar 1902 abändernde Verordnung ist nicht ergangen.

150,-. Verband der Schneider 150,-

zu erlangen, wandten sich die Gehilfen an das Polizeipräsidium,| Tagschneider von Hoffmann, Friedrichstraße, 18,05. Schneideriverkstatt Unter ungeheure Belastung des Volkes im Interesse einer verhältnismäßig worauf sie folgende Antwort erhielten: den Linden 13 40,- Jmme 1,-. Verband der Handels- u. Transportarb. einen Gruppe, der Agrarier und deren Anhang, zu verhindern. Verband der Schmiede 100,- Der Redner fezte weiter auseinander, daß sich die Brotwucherer nicht Drganisierte Herrenschneider von Gerson 20,-. Tischlerei Pribenow u. Roth­mann 3, Genoffen des 7. Bezirks Kirdorf 8,10. Dr. Radek 20,00. Tischlerei gescheut haben, Recht und Gesek mit Füßen zu treten und alle Ge­Hofmann 3,20. M. Lohr, 1,50. Abt. Etr. 8tg. Etz. H. S. Hermann 6,40. altmaßregeln anwandten, um die Opposition lahm zu legen. Er Buchbinderei G. Klemm 10,-. Einige Chemigraphen von Labisch 4,25. vies nach, daß die Taktik der Socialdemokratie, die auf dem Boden Tischlerei Moder 10,60. Schirmstodfabrik A. Bend 10,-. Setzer und des Rechts zu erzwingen suchte, daß die überaus wichtige Frage des Stereotypeure von D. G. 17,15. Blikbude H. Ulfert 5,50. Töpfer von 3olltarifs zunächst dem Volte zur Entscheidung unterbreitet wird, Nach der Bekanntmachung ist die den Angestellten gemäß§4 Möbelfabrik von Kümmel 65,-. Tischlerei Braun u. Meyer 6,40. Storb- Genossen, die Brotwucherer wären erst durch dieses Vorgehen zu­Richter u. Skurbel, Rummelsburg 7,15. Tischlerwerkstatt Lachmann 7, völlig berechtigt war, und daß die Behauptung Eugen Richters und zuzubilligende ununterbrochene Ruhezeit von 24 Stunden nur zu macher von Wittkopf 3,55. Tischlerei Fischer, Weidenweg 10, Möbelfabrit sammengeführt worden, der reine Unsinn sei. gewähren, wenn und so oft Ucberarbeit im Sinne des§ 3 ftatt- Philipp 8,75. Schneiderwerkstatt, Friedrichstr. 202 20,-.. D. B. N. 1, Geschäftsordnung des Reichstages in der schlimmsten Weiſe ver­Die Zöllner haben die gefunden hat. Berliner Tanzlehrer- Verband 10,-. Startonfabrik Wohl 8,50. Brenner­Eine gerichtliche Entscheidung, welche die Berechnung der fabrik Arend u. Go. 23,80. Zusammenfunst 2,20. Babel, Schönhauser gewaltigt, den ganzen Barlamentarismus ruiniert, lediglich um ihre 24 stündigen Ruhezeit anders normiert, ist bisher nicht zu meiner Allee 3,-. H. Schlesinger, Turmstraße 10,-. Groſſeiche Handschuhfabrik Wucherpläne zur Durchführung zu bringen. Das Vorgehen der Mehr­Kenntnis gelangt. 3,50. Berlmutterfabrit Münch, Straußberg 3,85. Bablabend bei Fischer, heitsparteien war diktiert von der Habgier und der Angst vor der gez. Weegmann, Polizeipräsident. Baldstraße 4,50. Bochum , Familie Meyer 6,-. Galvanoplastik( 2. Rate) Socialdemokratie, die sich streng an Recht und Gefeß gehalten, aber Die Auffassung des Polizeipräsidenten findet in der Bekannt- m. G. 10,-. B. B. 10,-. Töpfer und Träger von Lehmann, Bau 25,- Tischlerei A. B., Görlizer Ufer 20,-. E. R. 20, J. G. 20, allerdings bis zum letzten Augenblick nicht daran geglaubt hat, daß machung des Bundesrats nicht die geringste Stüge. Die 24 stündige Friedenau 8,35. Stodfabrit Heuer, Krautstr. 8,50. Tischler und Bolierer sich die Majorität so bloß stellen und so ungeheuer schmählich ver­Ruhezeit hat mit der Vorschrift über die Zulässigkeit der Ueberarbeit von Hein u. Gerfen 10,20. Stockfabrik von unspach u. Glaser 7,75. Zahl fahren würde, um ihren Zived zu erreichen. Ledebour kennzeichnete stelle der Stockarbeiter 7,10. nach Ziffer 3 gar nichts zu thun. Sie ist angeordnet und zu ge- Stammgäste von Zornow 11,65. Kronenfabrik Hentschel u. Buchholz 11,50. fodann unter lebhafter Zustimmung der Versammlung das Verhalten Anton 1, Buchdruckerei Rosenbaum der verschiedenen Parteien und deren Presse, sowie auch das Ver­währen ganz allgemein und regelmäßig aller zwei oder drei Wochen, u. Hart 5,60. Treppengeländerfabrik Schmidt u. Co. 17,20. Badewannen- halten des Präsidenten, Grafen v. Ballestrem, von dem auch die je nach der Größe des Ortes und ganz unabhängig von irgend fabrit Gehrke 19,55. S. u. H. Charlottenburg durch 2. 7,70. Schleifer von socialdemokratischen Abgeordneten bisher angenommen haben, daß er einer Ueberarbeit und es ist geradezu unbegreiflich, wie der Polizei- mig u. Geneit 7,40. Möbelfabrik von Wöhler u. Schwab 12,00. Stodfabrit absolut unparteiisch verfahren würde, und nun einsehen müssen, präsident von Köln seine Ansicht begründen will. Wir erwarten, daß Schuhmacher, Berlin 300,-. Ungenannt durch Kübler 4,-. A. Hennig 5,75. Buchdruckerei von Janiszewsti 10,- Verein deutscher daß ihre Annahme eine irrige war, daß auch der Graf von Ballestrem sich die Regierung mit dieser Polizei- Entscheidung befaßt. bon Eichwalde 4,35. Bautischlerei von Kussin 15,15. Arbeiter nur als Vertreter der Mehrheitsparteien handelt. Gesangverein Nord 10,-. Töpfer und Berufsgenossen von Neuenhagen demokratie sieht den Kämpfen, die notwendigerweise weiter geführt 43,70. Augustin 4,-. Buchbinderei von Walter 6,55. Maler vom Bau werden müssen, mit ruhigem und sicherem Blick entgegen, und im Tempelhof , Berlinerstraße 3,90. Werkstatt Berger u. Colani 2,50. Werkstatt Gegensah zu den andern Parteien, die uneinig und zersplittert sind, Grüder, Dorotheenstraße 17,- Von einer Delegiertenjigung der Militär- wird die Socialdemokratie, so wie bisher einig und geschlossen und in schneider 8,51. Werkstatt zahnärztlicher Instrumente R. Simonis 9,50. engster Fühlung der Parteigenossen untereinander den Kampf mit Töpfer vom Bau Bär 6,00. Beamie der Drts- Krankenkasse der Kauf- voller Energie aufnehmen. leute 10,50. Stronenfabrit Frister in Schönweide 12,00. Berband der Dachdecker 100,- Arbeiter und Eine Diskussion über den 1ftündigen, mit lebhaftem Beifall Arbeiterinnen der Müzenfabrik S. Gärtner u. Co. 14,-. Organisierte Arbeiter der Eisenmöbelfabrik aufgenommenen Vortrag wurde nicht beliebt. Nachdem der Vorsitzende G. Schulz, Hajenheide 31,60. Maschinenfabrik Luisen Ufer 22,- ebenfalls noch mit dem Hinweis auf die gegenwärtigen Zustände Berband deutscher Buchdruder, Brandenburg a. H., Bezirksverein 25,- und die bevorstehenden Wahlen zur intensivsten Thätigkeit aufgefordert Drtsverein 15, Lederfabrik von Ehf u. Straffer 13,60. Summa 1827,61. hatte, wurde die Versammlung mit einem begeisternden Hoch auf die Um den seit 10 Wochen im Kampf stehenden Webern eine Kleine Weih Socialdemokratie, dem ein ebensolches auf die socialdemokratische nachtsfreude zu machen, ersuchen wir die Berliner Arbeiterschaft, fich recht Reichstags- Frattion folgte, geschlossen. rege an den Sammlungen zu beteiligen. Gelder, welche mit der Post gesandt werden, find an A. Körsten, Engel­User 15, zu adreffieren. Der Ausschuß der Berliner Gewerkschafts- Kommission.

Was ein Vertrauensarzt vom fenfezen weiß. Der Ofenfeßer B. erfitt am 4. Mai 1901 durch Sturz von der Leiter eine Verstauchung und einen Fersenbeinbruch am linken Bein. Er wurde erst 13 Wochen durch die Krankenkasse behandelt und dann 6 Monate in der ,, medito- mechanischen" Heilanstalt des Dr. Roemert. Dieser stellte darauf ein Gutachten aus, daß B. um 40 Broz. in seiner Erwerbsfähigkeit beschränkt sei, und danach wollte die nördöstliche Bau- Berufsgenossenschaft die Rente bemessen. B. wandte sich ans Schiedsgericht und brachte ein Zeugnis des Chirurgen Dr. Adler bei, das auf völlige Erwerbs= unfähigkeit lautete und vor allem die Fortsetzung des Heil­verfahrens für notwendig erklärte.

Auf Beranlassung des Schiedsgerichts gab nunmehr der Geh. Medizinal- Rat Dr. Beder ein Obergutachten, ab, worin er sich im wesentlichen auf den Standpunkt des Dr. Adler stellte und unter anderm sagte:

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Dieser Mann ist meines Erachtens nur noch fähig zu leichter Arbeit beim Sitzen, wozu er allerdings nach seiner bisherigen Lebens­stellung nicht vorbereitet ist, und zwar ist er zu solcher Arbeit auch

Gerichts- Zeitung.

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Arbeiter

Die Ausmukung der Kellnerinnen und das Reichsgericht. Der

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Die Social=

Die Polizei fcheint ganz besondere Erwartungen an die Ver­fammlung gefnüpft zu haben, denn vor dem Lokal waren eine große Anzahl Schuhleute zu Fuß und auch zu Pferde aufgeboten, die natür­lich gar nichts zu thun hatten und denen jedenfalls der unnüße Auf­enthalt auf der Straße bei der schlechten Witterung sehr unangenehm fein mußte.

nur in beschränkter Zeit des Tages befähigt, da er wohl noch ge Schankwirt Michael 3 eife in Berlin beschäftigte Sellnerinnen, Letzte Nachrichten und Depeschen.

" Ein Ofenfeber kann meines Wissens viel fach bei seiner Arbeit fitzen und sein krantes Bein schonen." Dem Reichs- Versicherungsamte imponierte jedoch diese ver­trauensärztliche Entdeckung nicht. Es wies den Rekurs der Berufs­genossenschaft ab und hob in der Begründung seines Entscheides noch besonders hervor, daß der Verletzte bereits 61 Jahre alt sei.

Gewerkschaftliches.

Der Dank des Kronprinzen.

zwungen ist, stundenlang seinen geschwollenen Fuß hochzuhalten und die keinen Lohn bezogen und sich mit den Trinkgeldern, die sie von zu schonen. Die Erwerbsbeschränkung bemißt dieser Sachverständige den Gästen erhielten, begnügen mußten. Von diesen Einnahmen auf 80 Broz. Das Schiedsgericht schloß sich diesem Gutachter an mußten fie aber jeden Tag 5 Pfennig an Zeife abliefern, weil dieser, Dels, Schlesien , 17. Dezember. ( W. T. B.) Anläßlich der An­und verurteilte die Berufsgenossenschaft zur Zahlung von einer Rente wie er sagte, die Krankenkassenbeiträge für sie zahlte. Thatsächlich funft des deutschen Kronprinzen hatte eine Deputation von Arbeitern von 80 Proz. 60,40 M. und 15 M. außergerichtliche Kosten. hat nun aber Zeise gar keine Beiträge an die Krankenkasse die Erlaubnis erhalten, an den Kronprinzen eine Ansprache halten Jetzt ließ die Berufsgenossenschaft ihre Vertrauensärzte abgeführt. Es wurde deshalb Anklage wegen Vergehens gegen das Dr. Roemert und Dr. Blasius antreten. Dr. Blasius findet Krankenversicherungs- Gesetz gegen ihn erhoben, weil die Staats- zu dürfen. natürlich nichts und schließt sich dem Dr. Roemert an und ist der anwaltschaft von der Annahme ausging, daß der Angeklagte seinen In der Lokomotive an der Oder" wird nun folgender Dank Meinung, eine Rente von 40 Broz. sei sehr reichlich bemeffen, bei Stellnerinnen 2ohn abzüge gemacht habe. Das Landgericht I in des Kronprinzen veröffentlicht: einem jungen Mann würden 25 Broz. als ausreichend gelten. Berlin war derfelben Ansicht und verurteilte am 2. Juli den An­,, An die Arbeiter meiner Stadt Dels! Dr. Roemert aber giebt als Grund für seine Rentenfestschung folgende geklagten zu einer Geldstrafe von 30 M. Die Revision des Es ist mir eine aufrichtige Freude gewesen, daß sich viele Weisheit von sich: Angeklagten tam gestern vor dem Reichsgericht zur Verhandlung Arbeiter meiner lieben Stadt Dels der Bewegung angeschlossen Es wurde behauptet, Abzüge von Trinkgeldern seien keine Abzüge haben, die heute überall durch die deutschen Lande geht. Ihr be­von der Lohnzahlung; das Krankenversicherungs- Gesetz sei deshalb weist dadurch, daß keine Gemeinschaft zwischen Euch und jenen auf den vorliegenden Fall nicht anwendbar. Der Reichsanwalt beantragte die Berwerfung der Revision, da die Gesetzes- Kommen Glenben bestanden hat oder je bestehen wird, die es gewagt haben, tatoren fich darüber einig seien, daß die auf Trinkgelder angewiesenen einen deutschen Mann an seine Ehre zu taften, und daß Ihr ge­Kellnerinnen ebenso anzusehen seien als solche, welche Lohn beziehen. sonnen seid, treu zu Eurem Kaiser und Vaterlande zu stehen. Das Reichsgericht war aber entgegengesetter Ansicht und ent- Dies freut mich um so mehr, als ich mit meinen lieben Delsern schied sich für die Rechtsauffassung der Revision. Es hob das zusammengehöre. Se. Majestät der Kaiser, mein geliebter Vater, aller­Urteil auf und sprach den Angeklagten von Strafe und Kosten höchstwelchem ich von der treuen Gesinnung, welche mir Euer Wort­frei. In der Begründung wurde ausgeführt: Für die Anwendung führer heute gelobt, Mitteilung gemacht habe, hat hierüber meine der Strafbestimmung des Krankenversicherungs- Gefeßes ist die Lohn freudige Genugthuung empfunden. Mir aber wird der heutige Tag zahlung Voraussetzung. An dieser fehlt es im vorliegenden Falle. unvergeßlich bleiben. Achtung, Former und Dreher! Die Dreher und Former der Der Angeklagte hatte feinen Kellnerinnen nur die Erlaubnis erteilt, Firma Zachmann haben am Dienstag die Arbeit nieder- Trinkgelder anzunehmen; 2ohn hat er nicht bezahlt. gelegt. Der Nachweis der Kühnemänner weist nur für die Firma Der Inhaber eines Berliner Auskunftsbureaus hatte auf dem Zachmann Arbeit nach. Wir ersuchen deshalb alle Dreher und Firmenschilde nicht seinen Vor- und Zunamen angebracht. Die deutsch - englische Aktion. Former, den Nachweis der Kühnemänner zu meiden. Dadurch sollte er den§ 15a der Gewerbe- Ordnung übertreten haben. London , 17. Dezember. ( W. T. B.) Unterhaus. Auf eine Anfrage, Das Berliner Landgericht als Berufungsinstanz verurteilte ihn auch wie hoch die englischen Forderungen im Vergleich mit den Kosten der zu einer Geldstrafe, indem es meinte, unter offenen Läden im Sinne Expedition seien, erwidert Balfour , man sei nicht vorgegangen, des§ 15a feien alle Geschäftsräume zu verstehen, die um die Forderungen von Aftionären einzutreiben, sondern unter vont Publikum betreten werden fönnten, wie das Auskunftsbureaus der Fall sei. bei großem Widerstreben und langem geduldigen Abwarten, weil Auf die Revision des die venezolanische Regierung britische Unterthanen angegriffen und Angeklagten hob jedoch der Straffenat des de ammergerichts britische Schiffe beschlagnahmt habe. diese Entscheidung auf und sprach ihn mit folgender Begründung frei: Auskunftsbureaus seien teine offene Läden im Sinne des $ 15a. Nach dem Sprachgebrauch sei ein offener Laden ein Raum, in dem Waren feilgehalten und verkauft würden. Der Ausdrud , offene Läden" sei gleichbedeutend mit dem an andrer Stelle der Gewerbe- Ordnung gebrauchten Ausdruck, offene Verkaufsstellen". Dies folge aus der Entstehungsgeschichte jener Bestimmung und aus der Einschaltung der Gast- und Schankwirte.

Berlin und Umgegend.

Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin . Deutsches Reich .

Bergarbeiterstreik in Oberschlesien . Der gestern gemeldete Streif von 80 Bergleuten der fiskalischen Hohenzollerngrube hat sich weiter ausgedehnt. Heut liegen Zeitungsmeldungen vor, wonach auf der dem Grafen Schaffgotsch gehörenden Deutschlandgrube 1800, und auf der Paulusgrube desselben Besizers 750 Arbeiter in den Ausstand getreten sind. Es heißt, die durch das Frostwetter der letzten Tage veranlaßte günstige Gestaltung des Kohlenmarktes habe die Arbeiter bewogen, Lohnerhöhungen zu fordern.

Die ausgesperrten Gärtnergehilfen in Blauen i. B. hatten das Geiverbegericht als Einigungsamt angerufen, schließlich aber die Teil­nahme an der anberaumten Verhandlung abgelehnt, da der Vorsitzende des Gehilfenvereins nicht als Vertreter der Ausgesperrten anerkannt und zugelassen wurde. Er sei kein Gewerbegehilfe, sondern unterstehe als Herrschaftsgärtner der Gesinde- Ordnung, hatte das Gewerbe­gericht entschieden.

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Verfammlungen.

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Der

Schloß Dels, den 16. Dezember 1902.

Wilhelm , Kronprinz.

Campbell Bannerman ( lib.) fragt an, ob Balfour darüber Auskunft geben könne, ob die Deutschen andre Beschwerden gegen Venezuela haben, außer denen, die aus finanziellen Ansprüchen entstanden seien.

Balfour antwortet: Ich glaube, sie haben solche Beschwerden. Healy( re) stellt die Anfrage, ob die Vereinigten Staaten der Blockade zugestimmt haben, welche amerikanische Schiffe ausschließen

würde.

Balfour erwidert: Neutrale werden nicht befragt, wenn wir uns mit einer dritten Partei im Kriegszustande befinden. Sealy( re) fragt darauf, ob denn der Krieg erklärt sei. Balfour stellt darauf seinerseits die Frage, ob Healy denn vermute, daß ohne Striegszustand fremde Schiffe genommen und eine Blockade verhängt werden könnten.

Keir Hardie ( Arbeiterpartei) wünscht zu wiffen, ob Balfour Italien

als Dritter im Bunde.

Bierter Wahlkreis( Südosten). Der socialdemokratische Wahl Unfres Erachtens ist die Zurückweisung des Gehilfenvertreters verein hielt am Dienstag bei Graumann eine außerordentliche nach den Bestimmungen des Gewerbegerichts- Gesetzes nicht be- Generalversammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Ein Antrag gründet. Bezüglich der gewerblichen Rechtsprechung ist das Geiverbe- des Vorstandes, den Monatsbeitrag vom 1. Januar ab auf 25 Pf. darüber eine Erklärung abgeben tönne, ob das Anerbieten einer gericht nach der herrschenden Rechtsauffassung für Herrschaftsgärtner zu erhöhen, wurde nach kurzer Diskussion einstimmig angenommen. fchiedsrichterlichen Regelung von der englischen Regie­allerdings nicht zuständig. Das hindert aber nicht, daß er als Ver- Sodann hielt Genosse Schubert einen Vortrag über: rung angenommen werden würde. treter vor dem Einigungsamt unter Umständen zugelassen werden Die Volksschule eine Klassenfchule." Jn treffender Balfour entgegnet, er tönne eine folche Erklärung nicht ab­muß. Diese Umstände sind im vorliegenden Fall dadurch gegeben, Beife schilderte der Redner das Elend der preußischen geben, und erwidert auf eine fernere Anfrage, daß, soweit er wiffe, daß der Betreffende Vorsitzender der Gehilfen Volksschulen. Zum Schluß entwarf er in großen Umriffen ein Bild ein Zusammentreten des Parlaments vor dem 17. Februar nicht Organisation ist. Im§ 63 des Gewerbegerichts- Gesetzes von dem, was die Socialdemokratie auf diesem Gebiet erstrebt, und notwendig sein werde. heißt es, daß als Vertreter beim Einigungsamt nur( an den Streit- forderte zu unermüdlichem wirken für ihre hohen Ziele auf. fall) Beteiligte zu bestellen find. Beteiligt an einem Konflikt, der Vortrag erregte großes Interesse, das in wiederholten starken Beifalls­zum Ausstand oder zur Aussperrung geführt hat, ist aber ohne äußerungen und in einer lebhaften Diskussion Ausdruck fand. Rom , 17. Dezember. ( W. T. B.) Die Agenzia Stefani" meldet Zweifel die Organisation, der die Ausständigen angehören, Hierbei wurde unter andrem auf den Uebelstand hin aus Caracas von gestern: Der italienische Gesandte hat heute und der berufene Vertreter diefer Organisation kann deshalb auch die gewiefen, daß in den in den Gemeindeschulen Berlins für ein dem Minister des Aeußern eine Note überreicht, in welcher er erklärt, ausständigen Mitglieder dieser Organisation vor dem Einigungsamt und dieselbe Altersstufe verschiedene Lehrbücher in Gebrauch daß er in Anbetracht der verneinenden Antwort auf sein die italie­vertreten. Diese Ansicht hat, wenn wir nicht irren, auch der Vor- sind, was bei Umschulungen, zumal bei den zum Teil unverhältnis- nischen Forderungen betreffendes Memorandum von seiner Regierung sigende des Berliner Gewerbegerichts seiner Zeit vertreten. mäßig hohen Preisen der Schulbücher, zu unnötigen drückenden angewiesen worden sei, Caracas mit dem Personal der Gesandtschaft Ausgaben führt. Dieser Uebelstand würde selbstverständlich Ueber den Bremer Vulkan" ist nunmehr, wie von der Orts- schwinden, wenn die Forderung der Socialdemokratie auf unentgelt- belaſſen. Die Abreise wird med en fin, mit bie Verwaltung Vegesack des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes bekannt lichkeit der Lehrmittel durchgeführt werden würde. Die Genoffen italienischen Konsularbehörden angewiesen worden, die Wappen gemacht wird, die Sperre für Nieter und Stemmer verhängt, da bes 84. Stadtbezirks stellten den Antrag, das Mitglied Albert schilder einzuziehen. Den Schutz der italienischen Unterthanen und alle Versuche der Arbeiter, die Aceordreducierung und erfolgte Maß- Schleh wegen Richtbeteiligung an der Stadtverordnetenwahl aus Interessen hat die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten über­regelungen rückgängig zu machen, an dem hartnäckigen Verhalten dem Verein auszuschließen, und der Vorstand hat sich nach Prüfung der Firma scheiterten. Der Zuzug ist streng fernzuhalten. der Sachlage diesem Antrage angeschlossen. Der Ausschlußantrag Das Resultat der Berg- Gewerbegerichtswahl im Ruhrgebiet ist wurde mit 255 gegen 63 Stimmen angenommen. jekt endgültig festgestellt. Vom Vergarbeiter- Verband wurden 56 Eine Partei- Versammlung für den 6. Wahlfreis tagte am Berlin , 17. Dezember. ( W. T. B.) Das bei Korför fest­Bertreter mit 13 107 Stimmen gewählt. Der christliche Gewerkverein Dienstag im Kösliner Hof". Nachdem Genosse Bittdorf den gekommene Linienschiff Wittelsbach" ist ohne Leck, muß aber er­febte 36 Kandidaten mit 7661 Stimmen durch, die Zechenpartei cr- Bericht über die Thätigkeit der Vertrauensleute erstattet hatte, wurden leichtert werden, ehe es durch den anwesenden großen Kreuzer hielt 9 Vertreter mit 2069, und die Polen 1 mit 862 Stimmen. folgende Genoffen als Vertrauensleute gewählt: für Moabit : Sarl Prinz Heinrich " und das Linienschiff Kaiser Wilhelm der Große" Fischer, für Oranienburger Vorstadt und Wedding : Eugen abgeschleppt werden kann. Zu diesem Zweck find bereits Prähme Der Kohlenträger- Streit in Tromsö . Dem Wunsche des Unter- Ernst, für Rosenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen : Bittdorf. von Storför und der Kieler Werft requiriert. London , 17. Dezember. ( W. T. B.) Auf dem Shannon- Flusse nehmers entsprechend ist jetzt Militär in Tromsö angekommen. Die für Schönhauser Vorstadt: Karl Mars. Hierauf hielt Reichstagsabgeordneter Ledebour einen Vor- fank in der vergangenen Nacht in der Nähe von Tarbert ein zu dem organisierten Kohlenträger aber haben beschlossen, der Löschung des trag, in dem er die gegenwärtigen politischen Verhältnisse und Schiffe Columbia" gehöriges Boot, in welchem sich der Kapitän, Schiffes teine Hindernisse mehr zu bereiten. Die Polizeibehörden namentlich die letzten Vorgänge im Reichstage eingehend erörterte. der Steuermann, der erste Ingenieur und zwei Matrosen des ge­suchen den Abzug des Militärs zu erwirken. Der Referent, der auch die materielle Seite des Bolltarifgefeßes be- nannten Schiffes befanden; alle find ertrunken. leuchtete, verwies darauf, daß die Kämpfe um den Zolltarif mit den Swinemünde , 17. Dezember. ( W. T. B.) Der der hiesigen Für die strekkenden und ausgesperrten Weber in Meerane bisherigen Beschlüssen noch lange nicht zu Ende sind, da die etwaigen Reederei Kunstmann gehörige Dampfer Germania ", welcher am gingen bei der Berliner Gewerkschaftskommiffion folgende Vereinbarungen mit andren Staaten der Genehmigung des Reichs- 4. d. M. auf der Reise von Swinemünde nach New Castle an der Beiträge ein: Tischlerei von Thomas 15,- M. Wahlverein Werder a, H. 23,50. Bahl- tages unterliegen. Bei diesen Verhandlungen werden die Wucher- schottischen Stüfte unweit Aberdeen gestrandet war, ist heute durch fielle 5 der Bauarbeiter 25,- Stodfanit Schülfe Nachf. 10,-. Gesamt- parteien ihre persönlichen Vorteile wiederum mit allen Mitteln ber mehrere englische Bergungsdampfer abgebracht und nach Aberdeen perfonal Galvanoplaftit, 1. State 20,- Tischlerei schner u. Hagen 16,05. ltreten, während es die Aufgabe der Socialdemokratie sein wird, die geschleppt worden.

Ausland.

nommen.

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Schiffsunfälle.

Berantwortl. Redakteur: Carl Leid in Berlin . Inferatenteil verantwortlich: Tb. Glocke in Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanftalt Paul Singer& Co., Berlist SW. Hierzu 2 Bellagen u. Unterhaltungsblatt.