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In den badischen Orten Malsch  , Kleinsteinbach   und Forchheim   wurde in der dritten Klasse die ganze socialdemo fratische Liste gewählt.

Polizeiliches, Gerichtliches usw.

Redakteur und Straßendirne.

In der letzten Sigung des Landgerichts Fürth   wurde eine Brostituierte zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie in Bes ziehung auf ein anständiges Mädchen eine unflätige Aeußerung gethan hatte. Die Klage wurde seltsamerweise von der Staats­anwaltschaft geführt, was feineswegs durch den Umstand genügend erklärt wird, daß die Beleidigte die Tochter eines Gefängnis- Auf­sehers ift. Doch dies nebenbei. Der Staatsanwalt begründete seinen Antrag auf Bestrafung mit der Behauptung, die Aeußerung der An­geflagten stehe in innigem Zusammenhange mit der Knödel- Aus­stellung" der Fürther Bürgerzeitung"( unfer Parteiblatt); der Redakteur Quindt und die Dirne seien zwei ebenbürtige Bundesgenossen. Diesen Gedanken spann der Herr Staatsanwalt noch länger aus, sich dabei in allerhand be= leidigenden Ausfällen gegen den socialdemokratischen Redakteur er­gehend.

Quindt hat nicht nur Beschwerde über den Staatsanwalt bei feiner vorgefeßten Behörde erhoben, sondern auch Strafantrag gegen ihn wegen Beleidigung gestellt.

Nachdem angeordnet worden ist, daß Redakteure nicht mehr mit Raubmördern usw. zusammengefesselt werden dürfen, empfiehlt sich vielleicht auch eine ministerielle Anweisung, die die Redakteure vor moralischen Mißhandlungen durch die Organe der Justiz schützt, zu­mal wenn es sich um Redakteure handelt, die nicht einmal unter einer Auflage stehen.

Alles wahr, aber doch strafbar! Diesem Grundsabe muß wieder einmal ein socialdemokratischer Redakteur 30 M. Geldstrafe und die Kosten des Verfahrens opfern. Der Genosse Sa u I, jetzt in Halle, hatte als Redakteur der" Volkswacht" in Breslau   über den Transport eines Geisteskranken in Hahnan berichtet( nach einem dortigen Lokalblatt), wobei das Verfahren der transportierenden Beamten sich als sehr verurteilenswert erwies. Trotzdem wollen die Beamten beleidigt sein und flagten. Die Verhandlung vor dem Landgericht in Breslau   ergab die Wahrheit der Behauptungen des Artikels. Aber die Form! Die Form fei beleidigend und daher 30 M. Geldstrafe:

Aus Induftrie und Handel.

Roheisen- Produktion. Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher   Eisen- und Stahlindustrieller belief sich die Roh­eisen- Produktion des Deutschen Reiches( einschließlich Luxemburgs) im November 1902 auf 730 928 Tonnen, darunter Buddel- Roheisen und Spiegeleisen 97 494 Tonnen, Bessemer- Noheisen 26 624 Tonnen, Thomas- Roheisen 458 067 Tonnen, Gießerei- Roheisen 148 743 Tonnen. Die Produktion im November 1901 betrug 627 356 Tonnen. Vom 1. Januar bis 30. November 1902 wurden produziert 7 648 665 Tonnen gegen 7144 342 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor­jahres.

Aus den vorstehenden Zahlen darf indes nicht geschlossen werden, daß die Roheisen Industrie in den ersten elf Monaten des laufenden Jahres bessere Geschäfte gemacht hat als im vorigen Jahre. Die Produktion war allerdings etwas größer, der deutsche Eisenverbrauch aber wesentlich geringer. Ein beträchtlicher Teil der deutschen   Roheisen Erzeugung ist in dem zu Ende gehenden Jahre nach ausländischen Märkten abgestoßen worden, und zwar meist zu weit niedrigeren Preisen, als in Deutschland   bezahlt werden mußten.

D

Belgiens   Außenhandel. Die Einfuhr nach Belgien   erreichte in den ersten elf Monaten des Jahres 1902 einen Wert von 2 083 414 000 Franken gegen 1 938 366 000 Franken im gleichen Ab­schnitt des vergangenen Jahres. Der Wert der Ausfuhr belief sich auf 1 665 189 000 Franken gegen 1572 959 000 Franken in den Monaten Januar bis November 1902.

Die Beteiligung der wichtigsten Länder an dieser Handels­bewegung gestaltete sich wie folgt:

Deutschland  

Großbritannien  

Frankreich  

Niederlande  

Einfuhr

1902

Ausfuhr

1901

1901 1902 Wert in tausend Franken 233 065 215.955 337 885 333 744 188 814 176 525 317 368 301 591 308 537 285 432 325 136 314 882 178 946 173 081 194 106 173 424 Arbeitsmangel bei den Walzwerken des Effener Reviers. Nach einer telegraphischen Meldung aus Effen wird auf sämtlichen Walz­werken der Betrieb von Weihnachten bis Neujahr fast ganz ruhen. Im Arbeiterentlassungen zu bermeiden, werden nach Neujahr Lohn­ermäßigungen geplant. Die größeren Gemeinden des Industrie­bezirts planen die Ausführung von Notstandsarbeiten.

Noch einmal:

Krupps Wohlfahrts- Einrichtungen.

Besonders kommt hierbei in Betracht, daß für zahlreiche der-| 11 mit 48 Stunden; 103 Steinbrudereibetriebe haben 11 Arbeits­artige Einrichtungen, wenn sie dem allgemeinen Besten dienen zeiten zwischen 43, und 60 Stunden usw. sollen, ein gewisser Zwang, sei es in Form von Beiträgen oder in Es unterliegt keinem Ziveifel, daß diese Anarchie innerhalb der andrer Art. faim zu bermeiden ist. Wie joll selben Gewerbe- Arten nicht nur feinerlei sachliche Berechtigung hat, aber ein solcher 3wang statthaft sein, wie soll sondern auch direkt schädlich wirkt, indem sie Beschäftigungsmangel man eine Unterstügungs- oder Pensionskasse auf der einen Seite und Ueberarbeit auf der andern mit sich bringt. obligatorisch machen können, wenn nicht eine Eine gefeßliche Regelung würde dieser Unordnung ein Ende machen. gewählte Arbeitervertretung diesen Grundsatz Die Voraussetzung für eine solche Regelung ist aber eine von Reichs­billigt und durch eine entscheidende Teilnahme wegen vorzunehmende Untersuchung über die Arbeitszeit in der ges an der Verwaltung rechtfertigt." samten Industrie. Was die Berliner   Gewerkschaftskommission für Und auf Seite 59 heißt es: Berlin   fertig gebracht hat, das muß doch wohl auch das Reich mit seinen so viel größeren Mitteln fertig bringen können.

Hohn statt Lohn!

Die 3208 Arbeiterwohnungen, die Krupp in Essen   errichtet hat, bieten dem Arbeiter sicher besseren Aufenthalt, als die überfüllten Eigenhäuser in Mül haufen. Dem Vorteil gegenüber, der darin liegt, daß ein Aus Zillerthal im Riesengebirge   wird der Breslauer Eigentumswechsel und übermäßiges Aftervermieten vermieden Bolfswacht" geschrieben, daß die dortigen Weber jetzt auf einen wird, steht aber der Nachteil gegenüber, daß der Arbeiter Wochenverdienst von 2 bis 5 Mark kommen. jest nicht nur mit seiner Arbeit, sondern auch mit feiner Wohnung vom Arbeitgeber abhängig ist, und Dafür ist aber im Websaale die Breslauer Kaiserrede aufgehängt.

daß er im Falle des Verlustes seiner Arbeit auch Daß der Kaiser von der guten Existenz der Arbeiter reden konnte, zugleich die gerühmte Wohnung einbüßt. Weder braucht nicht wunder zu nehmen; der Kaiser kann nicht wissen, in für den Arbeiterstand, no ch für den unwelchem kläglichen Elend Hunderttausende von Arbeitern leben. Seine befangenen Beobachter kann diese Lösung als verantwortlichen Ratgeber haben Wichtigeres zu thun, als ihm befriedigend angesehen werden. Mein Urteil diese Wahrheit zu sagen. Es ist dem Kaiser ganz be­

über die Möglichkeit einer direkten Fürsorge des Unternehmers stimmt unbekannt, daß es Arbeiter giebt, die für die Arbeit für die Wohnungen seiner Arbeiter muß daher vollständig einer ganzen Woche nicht mal ein anständiges Trinkgeld be­negativ ausfallen."

Weit schärfer noch lautet die verurteilende Kritik, die der Karls- kommen, die mit 5 M. eine Familie sieben Tage lang satt ruher Professor Heinrich Herkner   über derartige Wohlfahrts- machen und kleiden sollen. Aber wie Unternehmer es wagen können, Institutionen fällt. In seiner Arbeiterfrage"*) schreibt der bekannte ihren Arbeitern statt Brot dieſe Nede vor die Nase zu hängen, das Gelehrte unter ausdrücklicher Eremplifizierung auf ist ganz unbegreiflich. Die Absicht der sicher sehr monarchisch ge­die Kruppschen Veranstaltungen( S. 444 ff.): sinnten Unternehmer ist doch nicht etwa, die Arbeiter zu verhöhnen.

"

Es handelt sich da un jene Fabrikantenphilanthropie, die der Sie müssen doch wissen, daß ihren armen Sklaven der Hunger in den Oberelsässer K. Grad, einer der sachkundigsten Vertreter dieser Eingeweiden wühlt. Können sie sich wirklich nicht vorstellen, wie es Politik, als ein gutes Geschäft" bezeichnet hat. Den vergleichsauf solche Arbeiter wirken muß, wenn man ihnen diese Rede in weise guten und billigen, vom Arbeitgeber hergestellten Wohnungen die Hand giebt, in der ihnen von ihrer guten und gesicherten Existenz steht der Nachteil entgegen, daß die Auflösung des Arbeits­verhältnisses für die Arbeiter auch noch gleichzeitig die Auf­kündigung seiner Wohnung bedeutet..

Aehnlich

erzählt wird?

Einst wird es sich rächen! Wohl diesen Ausbeutern, wenn ihren armen gequälten ausgehungerten und obendrein verhöhnten Arbeitssklaven das Licht des Socialismus aufgeht, bevor sie zum Bewußtsein der Macht ihrer Zahl erwachen!

Wie sehr dadurch die Lage des Arbeiters bei einer Arbeits­einstellung verschlechtert wird, hat sich in England oft genug gezeigt. Tausende von streifenden Arbeitern mit ihren Familien wurden aus ihren den Arbeitgebern gehörigen Wohnungen in rauher Jahreszeit aufs freie Feld verwiesen. Ein Gemütsmensch ist der Fabrikant für Bade- und Kühlapparate wirken manche von den Arbeitgebern ausgehende Kassen- Einrich- J. Blank in Heidelberg  . In einer der letzten Nächte brannte ein tungen, Pensionsinstitute usw. Auch auf diesem Wege wird großer Teil seiner Fabrik nieder, darunter auch die Wohnung des die Abhängigkeit des Arbeiters erhöht, da er im Hausmeisters, der sich und seinen Angehörigen nur das nackte Falle der Auflösung des Arbeitsverhältnisses alle durch Prämien- Leben retten konte. Anstatt nun den von allen Hilfsmitteln ent­zahlungen erivorbenen Ansprüche verliert. bößten Leuten, die im Dienste des Unterehmens mit Hab und Gut beinahe auch noch das Leben verloren hätten, selbst unter die Arme zu greifen, erläßt der Herr Fabrikant in einem Heidelberger   Blatt die folgende

Durch solche Maßnahmen wird das unwürdige Abhängigkeits­verhältnis, in welchem der Arbeiter gegenüber dem Arbeitgeber sich befindet, weder beseitigt, noch erhält der Arbeiter durch sie einen größeren Anteil am Reinertrage der nationalen Produktion. Derartige Fortbildungen des Arbeitsverhält nisses find daher weit mehr als höchst gefährliche, zu einer Versumpfung der socialen Reform führende Rückbildungen anzusehen." verwirft Herkner, indem er meint( S. 448): Auch die wirklichen Wohlthätigkeitsanstalten der Arbeitgeber

Unsern vom modernen Zielbewußtsein, vom Streben nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung erfüllten Arbeitern der westeuropäischen Industriestaaten vermögen sie im allgemeinen feine Befriedigung zu gewähren. Ihre Losung ist: Wir wollen feine Wohlthaten und Almosen, wir wollen unser Recht! Jede Socialpolitik, welche den als Mann sich fühlenden Arbeiter zum Gängel band bedürftigen Rinde herabwürdigt, muß scheitern".

Schließlich sei noch ein gewiß einwandsfreies Zeugnis an­

geführt:

Deffentliche Bitte.

Bei dem Brande meiner Fabrik verlor der Hausmeister, ein armer Familienvater von vier Kindern im Alter mit 1 bis 7 Jahren, seine ganze Habe. Derselbe ist zwar versichert, doch fehlt es augen­blicklich an den notwendigsten Kleidungsstücken. Ich richte daher an edeldenkende Menschen die herzliche Bitte, durch Kleider und Geld­spenden der bedrängten Familie zu Hilfe zu kommen. Gütigst zugedachte Gaben bittet man in meiner Wohnung, Landhausstr. 26, abgeben zu wollen. Jos. Blank, Fabrikant.

Herr Blank ist ein steinreicher Mann, der erst fürzlich für eine verhältnismäßig unbedeutende Verletzung bei dem großen Heidel­berger Eisenbahnunglück vom badischen Eisenbahnflskus eine Ent­schädigung von 100 000 M. erhalten hat.

Sociale Rechtspflege.

In den im Auftrage des großherzoglichen Minifteriums des Innern herausgegebenen Berichten der badischen Fabrikinspektion Um die Auslegung des Paragraphen 142 der Gewerbe- Ordnung heißt es aus dem Jahre 1892 in Bezug auf die Fabrikanten handelte es sich bei einem jetzt vom Kammergericht erledigten Rechts­Wohnungsfürsorge( S. 132): fall. Das Ortsstatut, durch welches in Barby   der obligatorische Der Mißstand besteht in den sehr kurzen, zudem vielfach Fortbildungsunterricht eingeführt ist, hatte der Buchdruckereibefizer an die Dauer des Arbeitsverhältnisses geknüpften Kündigungs- Ernst übertreten, indem er seine Buchdruckerlehrlinge nicht in die fristen, so daß int der Regel die Wohnung Fortbildungsschule geschickt hatte. Er wurde zu einer Geldstrafe mit Ablauf des Arbeitsverhältnisses geräumt werden muß. verurteilt. Er legte Berufung ein und machte geltend, daß nach Hierdurch sind die Arbeiter gehindert, sich in diesem Falle ander-§ 142 der Gewerbe Ordnung vor dem Erlaß eines solchen Orts­wärts eine passende Eristenz zu gründen, da sie ihre Familien statuts eine Anzahl der beteiligten Arbeitgeber und Arbeiter nicht nicht leicht an dem seitherigen Wohnorte zurücklassen können. Annur vom Magistrat, wie hier geschehen, sondern auch von der diesem Punkte feßt auch, und zwar mit Recht, die Stadtverordneten- Versammlung angehört werden müßten. Das Kritik der Arbeiterparteien gegenüber den Ar- Landgericht verwarf jedoch seine Berufung und erklärte es nach beiterwohnungen der Fabriken an. § 142 der Gewerbe Ordnung für genügend, daß die Beteiligten Die vorstehenden Proben bürgerlicher Meinungsäußerung mögen überhaupt angehört worden feien. Das Kammergericht bestätigte genügen. Sie zeigen mit hinreichender Deutlichkeit, was von diese Entscheidung. dem heuchlerischen Entrüstungsrummel der Scharfmacherpresse zu halten

iſt. Zugleich aber find fie ein neuer Beweis dafür, daß innitten Letzte Nachrichten und Depefchen.

der trostlosen Versumpfung unsres Preßwesens die socialdemokratische Presse allein den Mut und das Verdienst hat, die Wahrheit gegen alle Erdrosselungsversuche zu verteidigen.

Sociales.

Arbeitsanarchie.

Die Freiheit im Denken.

Mainz  , 24. Dezember.  ( B. B.)( Frif. 3tg.") Gegen den ver­antwortlichen Redakteur der Mainzer   Wolfsztg." Bernhard Abelung ist wegen einer an der lezten Kaiserrede geübten Kritif, durch Ver­öffentlichung eines Artikels, ein Strafverfahren wegen Majestäts­beleidigung eingeleitet worden.

Nach hier ein­

In der widerwärtigen Socialistenheze, die sich an das tragische Ende Krupps geknüpft, spielt die an den Wohlfahrtseinrichtungen des Dahingeschiedenen geübte Kritik der socialdemokratischen Presse eine Hauptrolle. Im Zusammenhange mit ihrer Erhebung über die gegenwärtige Das Vorgehen gegen Venezuela  . Nachdem es den Scharfmachern nicht gelungen war, den herzlich Lage des Berliner   Arbeitsmarktes hat die hiesige Gewerkschafts­unbedeutenden Mann zum Industriegewaltigen zu stempeln, von fommission noch eine verdienstvolle Untersuchung angestellt über die Brüssel  , 24. Dezember.  ( Frankf. 3tg.") Die belgische Regierung dessen Person das Wohl und Wehe der deutschen   Industrie abhinge, thatsächliche Dauer der Arbeitszeit in hiesigen Betrieben. Dabei hat richtete in Uebereinstimmung mit der deutschen   und englischen Re­mußten mit umso größerem Nachdruck die Wohlfahrtseinrichtungen sich eine wüste Anarchie in der Arbeitszeit herausgestellt, ein so gierung eine Note an Benezuela, in welcher sie auf Erfüllung ihrer des Verstorbenen gepriesen werden, damit jeder deutsche Arbeiter buntes Durcheinander der verschiedensten Arbeitszeiten in den pekuniären Ansprüche dringt. England und Deutschland   belasten erkennt, was er an dem Dahingeschiedenen verloren. einzelnen Gewerben, daß das Verlangen nach gesetzlicher Regelung sich mit der Eintreibung dieser Forderungen. Als wir diesen wohlberechneten Lobpreisungen gegenüber an immer begründeter erscheint. Die Untersuchungen erstreckten sich auf gegangenen Nachrichten hat sich das Befinden des Präsidenten Stejn der Hand objektiver Thatsachen den wahren Wert der 2352 Betriebe, von denen mur leider die Zahl der Arbeiter nicht bedeutend gebessert. vielgerühmten Wohlfahrtseinrichtungen in das rechte Licht fetten, angegeben ist. In diesen Betrieben wurden 29 verschiedene Wochen­da erhob sich in der gesamten Unternehmerpresse ein gewaltiger Arbeitszeiten festgestellt. Es arbeiteten: Entrüstungssturm wider uns. Man warf uns schnöde Un­49 4912 dankbarkeit vor. Und in allen offiziellen und inoffiziellen Blättern des Scharfmacheriums fehrte und kehrt auch gegenwärtig noch alltäglich die Beschuldigung wieder, daß wir wider besseres Wissen, um das Andenken eines politischen Gegners zu verunglimpfen, und um schmutziger Parteipolitik willen die Werke hehrster Menschenliebe in den Staub zögen.

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32

Stunden pro Woche 42 43 45 46 48 48 Betriebe. 13 1 7 1 139 5 Stunden pro Woche 50 5012 51 511a Betriebe. 3 166 20 Stunden pro Woche 531 54 54 Betriebe. 4 864 1 Stunden pro Woche 57 58 581 Betriebe.

1

9

52 447

5212

53

28

11

55

32

56 561/2 57 4 2 114 59 60 61 61

1

1

4

3 436 1

2

3

Die Aufständischen haben auf die Aufforderung Gastros, sich mit der Willemstad  , 24. Dezember.  ( Meldung des" Reuterschen Bureaus".) Regierung gegen die Fremden zu vereinen, Castro au Matos ver­wiesen, welcher einzig und allein in dieser Frage eine Entscheidung treffen könne.

Washington, 24. Dezember.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die förmlichen Antworten Deutschlands   und Englands, in welchen dem Präsidenten Roosevelt   das Schiedsrichteramt in der Venezuela  - Angelegenheit angetragen wird, sind hier eingegangen, sie sind so abgefaßt, daß Präsident Roosevelt   ohne Schwierigkeit annehmen oder ablehnen kann. Präsident Roosevelt   hat noch keine Entschließung getroffen.

Schwarze Pocken.

Wie perfide und verlogen diese niedrigen Insulten der fapitalistischen Schandpresse sind, zeigt die Thatsache, daß vor der Strupp- Affaire bürgerliche Socialreformer ganz dieselbe Kritit an Und dieses Durcheinander findet sich auch in etwas engeren den Kruppschen Wohlfahrtseinrichtungen geübt haben wie ivir. Grenzen innerhalb derselben Branchen, ja innerhalb derselben Ge­So schreibt der wegen seiner socialpolitischen Einsicht rühmlich werbe. So finden sich in 273 Metallwaren- Fabriken 9 verschiedene Wolfenbüttel  , 24. Dezember.  ( B. H.  ) Hier ist eine Erkrankung bekannte Großindustrielle Heinrich Freese in seinem Büchlein Arbeitszeiten, von 48 bis 60 Stunden die Woche, die meisten( 161) an schwarzen Pocken festgestellt worden. Der Erkrankte ist " Fabrikantenforgen"*)( S. 29): mit 54 Stunden, in 54 Betrieben für Graveure und Eiseleure ein vor drei Jahren aus Böhmen   eingewanderter Spinnerei­Mit tiefem Bedauern habe ich bei Krupp Konjum 7 Arbeitszeiten, von 48 bis 57 Stunden, die meisten( 33) mit arbeiter, Namens Paseler, der mit seiner Frau im Krankenhauſe in anstalten gesehen von dem Umfange großstädtischer Ge- 54 Stunden. 222 Fabriken der Maschinenbranche zeigen 11 ver- einem Isolierraum untergebracht wurde. Sämtliche Mitarbeiter schäfte, und bemerkt, daß von der Leitung die Arbeiterschiedene Arbeitszeiten, von 48 bis 611 Stunden, darunter 98 mit Pafelers wurden sofort geimpft und feine Wohnung desinfiziert. schaft ganz ausgeschlossen war. Alles wird einseitig 54 und 78 mit 60 Stunden; 116 Betriebe der elektrischen

ins Leben gerufen. Alles, was geschieht, geschieht von oben herab, Branche haben 8 Arbeitszeiten, zwischen 48 und 61 Stunden, davon Leipzig  , 24. Dezember.  ( W. T. B.) Heute verstarb hier plötzlich und alles, was geschaffen wird, bleibt Eigentum des 46 mit 54 und 45 mit 60 Stunden; 44 Textilbetriebe haben infolge eines Schlaganfalles der Reichsgerichtsrat Nötel, Unternehmers. Fast nirgends hat man den so nahe- 5 Arbeitszeiten zwischen 48 und 60 Stunden, davon 19 mit 54 und der dem vierten Civilsenat als ältestes Mitglied angehörte. liegenden Weg beschritten, die Arbeiter zu der Verwaltung der 11 mit 60 Stunden; 129 Sattlereibetriebe haben 11 Arbeitszeiten für sie bestimmten Anstalten heranzuziehen und diesen dadurch zwischen 46 und 60 Stimden; 77 Tapeziererbetriebe haben 8 Arbeits- in der Arnsgereuther Flur explodierte aus bisher nicht aufgeklärter Saalfeld, 24. Dezember.  ( W. T. B.) In dem städtischen Steinbruch eine Bedeutung zu geben, die sie jetzt nicht haben. Die letzte Ursache dieser Art der Gründung und Verwaltung ist zeiten zwischen 48 und 57 Stunden; 726 Betriebe der Holzbranche Ursache eine in der Frühstücksbude aufbewahrte Menge Dynamit. leider ein ausgesprochenes oder unausgesprochenes Mißtrauen( mur Tischlerei, Holzbildhauerei, Bergolderei und Holzbearbeitungs- Ein Arbeiter wurde getötet, einer schwer, einer leicht verlegt. Fabriken) haben 21 Arbeitszeiten zwischen 48 und 60 Stunden, Bavon die meisten 52 Stunden; 33 Wäschefabriken haben 8 Arbeits- Konstantinopel  , 24. Dezember.  ( W. T. B.) Der Sanitätsrat zeiten zwischen 45 und 60 Stunden: 29 Steinbildhauereien haben fette die Quarantäne für Herfünfte aus Alexandrien   auf fünf und Arbeitszeiten zwischen 42 und 54 Stunden, davon 13 mit 42 und für diejenigen aus den übrigen Häfen auf zwei Tage herab. Seit gestern wüten große Schneeftürme; auf offenem Meere er­eigneten sich zahlreiche Unfälle; es sind viele Verkehrsstörungen ein­getreten.

gegen die Fähigkeiten der Arbeiter, und diesen steht bas gleiche Mißtrauen der Arbeiter gegen die mieigen nügigen Abfichten der Unternehmer als bedauerliche, aber nicht

unberdiente Antwort gegenüber.

*) Eisenach   1896.

*) 3. Auflage. Berlin   1902. Guttentag. Berantwortl. Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.