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Nr. 301. 19. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Volksblatt. Donnerstag, 25. Dezember 1902.

Wenn Könige rafen..

Litterarische Rundschau.

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Wir

christlichen Traditionen leiste, die Garantie des europäischen die preußische Armee passieren ließen, fo ivar die Be­Besisstandes, die Unantastbarkeit des europäischen   rechtigung des Schlusses unabweislich, daß ein bewaffnetes Wenn Könige rafen, trägt das Volk den Schaden", so lautet Bundesterritoriums in feiner Totalität und Vorgehen gegen die Schweiz   die Großmächte gegen Preußen dem Sinn nach ein sprichwörtlich gebrauchter Vers des Horaz, dessen das heilige Versprechen, mir nach, in und durch vereinigen würde. Daß man sich alles das in den re­Wahrheit die Landsleute des Satirendichters schon bald nach seiner den Frieden mein treues Neuenburg ohne Bedingungen wieder gierenden Kreisen von Berlin   nicht ganz verhehlte, erweist die vor­Zeit des öftern buchstäblich haben erleben müssen. Der Cäsaren zu verschaffen Danach fannt man sich füglich nicht liegende Aftensammlung. Unter diesen Umständen auf einen Krieg wahnsinn der Caligula  , Nero  , Domitian   usw. ist berüchtigt. Um mehr wundern, wenn er ein paar Jahre früher( 28. September 1851) loszusteuern, bei dem für Preußen günstigstenfalls eine Riesen­eins von diesen gekrönten Häuptern herauszugreifen, so war der von einem Kreuzzug der heiligen Alliance gegen die Schweiz   träumte, blamage, unter Umständen der völlige Ruin, dagegen unter keinen kaiserliche Dichter und Musiker Nero schon ungefähr ein Jahrzehnt um zu seinem Zwed zu gelangen. Was erstrebt werden muß, ist Umständen eine Förderung irgend welcher wirklichen Staatsintereffen irren Geistes, ehe er durch den Tod die Herrschergewalt einbüßte, das ein Bouleversement( Umsturz) der Schweiz   mit vollkommenster zu erwarten stand, mutet als heller Wahnsinn an. Beim König ist Wort auf den Lippen:" Welch ein Künstler stirbt in mir!" Achtung der ehrwürdigen und echt konservativen Kantonalfreiheit. das nicht verwunderlich. Was soll man aber von den Junkerit Aber auch in Zeiten, die der Gegenwart viel näher liegen, In dem daraus wahrscheinlich folgenden Kampfe wird es vielleicht sagen, die bei dem ganzen finn- und Hirnlosen Getobe eifrig mit­ist der Fall öfter dagewesen, daß regierende Cliquen, um sich im gelingen, die Schweiz   zu dismembrieren, und dann kann daran ge- thaten? Besitz der Staatskuppe zu behaupten, einen Unglücklichen, der in die dacht werden, fie dem Deutschen Bunde zu erwerben...." Und so So saß die preußische Staatskunst gegen Ende des Jahres 1856 Frrenanstalt gehört hätte, jahrelang im Besiz der souveränen Ge- weiter mit Grazie im hirnverbranntesten Blödsinn. in einer Klemme, aus der sie eigne Straft nicht herausbringen konnte. walt und also der Möglichkeit, grenzenlosen Schaden zu stiften, be- Man sieht, der König lebte der Ueberzeugung, daß der preußische Die besonnene Haltung der Schweiz  , die zwar auch rüstete, aber ließen. Die englische Geschichte hat Georg III.  , die französische   Staat dazu da sei, seinen romantischen Marotten zu dienen. Mit doch die Ruhe nicht verlor, und das vermittelnde Eingreifen eines Karl IX.  , die russische Baul I. So hat auch Preußen einen König jeder modernen Staatslehre war das natürlich unvereinbar; denn ausländischen Potentaten haben Preußen aus der Tinte geholfen. Während aufzuweisen, von dem das Gleiche gilt: Friedrich IV. Das ganze zwischen Preußen und Neuenburg bestand bloß eine Personalunion. der König einerseits die Schweiz   mit Zerschmetterung durch die preußi­letzte Jahrzehnt seiner Regierung ist, wenn man bloß das persönliche Friedrich Wilhelm   war gar nicht als König von Preußen Fürst von schen Bajonette bedrohte, wandte er sich andrerseits mit wehleidigen Bettel­Moment in betracht zieht, Krankheitsgeschichte, Material für den Neuenburg, nicht einmal als Hohenzoller, sondern als Prinz von briefen an europäische Fürstlichkeiten, um ihr Mitgefühl rege zu Bathologen. Faßt man aber die Sache unter einem allgemeineren Dranien. Ebenso klar war natürlich, daß Preußen nicht das machen, ihren Beistand zu erwirken. Ein aller Würde bares Schreiben Gesichtspunkte auf, so erscheint sie als eines der schönsten unter den vielen mindeste Interesse an dem Besitz des durch so und so viel dieser Art richtete er z. B. an die Königin Victoria von England, Ruhmesblättern, von denen die Geschichte des preußischen Junkertums dazwischenliegende Länder bon ihm getrennten Landfezzens selbstverständlich ohne jeden Erfolg; der Schluß davon lautet: Ich ſtroit. Es kann nämlich nicht der mindeſte Zweifel bestehen, daß die hatte, der infolge seiner geographischen Lage, seiner wirtschaftlichen und lege mich mit wiederholtem Dank zu den Füßen meiner höchst­regierende Junkerclique, die Camarilla, um die Unzurechnungs- politischen Zusammenhänge und der Eigenart seiner Bevölkerung für verehrten und geliebten tönigl. Schwester als Ew. M. allerergebenster fähigkeit des Königs schon längere Zeit gewußt hat, ehe sie wider- jeden vernünftigen Menschen offensichtlich mit der Schweiz   zu treuester Diener und guter Bruder Friedrich Wilhelm  ." willig zu der Stellvertretung des Prinzen von Preußen sich verstand; fammen gehörte. Abgesehen aber davon, daß Friedrich Wilhelm   kein Dezembermann Napoleon, den er sonst als plebegischen Empor daß sie dem wahnsinnigen König die Hand geboten hat zu den vernünftiger Mensch mehr war, so hatte er auch in gefunden Tagen tömmling und als Erben der Revolution nicht genug verachten und tollsten Streichen in der auswärtigen Politik, um die innere Politit stets bis an den Hals im Feudalismus gesteckt, und zu dieser könig- verabscheuen konnte, hätte er sogar gern sein treues Ländchen am ungestört nach den eignen Interessen lenken zu können. Den Beweis lichen Lieblingsidee du moyen- âge"( des Mittelalters), um mit Jura" in" Verwahrung" gegeben, um feinen Zweck, die Befreiung dafür erbringt jenes tragikomische Kapitel preußischer Geschichte, das feinem Bruder, dem Prinzen von Preußen, zu sprechen, bildete der Gefangenen, zu erreichen. Das famose Aktenstück lautet: als Neuenburger Angelegenheit" berüchtigt ist und eben jetzt durch allerdings die Inanspruchnahme des preußischen Staates für den Friedrich Wilhelm   von Gottes Gnaden König von Preußen, Fürst den Schlußband der Poschingerschen Publikation aus dem Nachlaß des depoffedierten Fürsten von Neuenburg   weiter keinen Widerspruch. von Neuenburg   und Vallengin, übergeben im Einverständnis mit Sr. W. Ministerpräsidenten Otto von Manteuffel  ") eine Vermehrung feines Der groteste Aberwiß lag darin, daß dem König jeder Maßstab für dem Staiſer der Franzosen   unser Fürstentum Neuenburg   und urkundlichen Materials erfahren hat. Größenverhältnisse abhanden gekommen war, daß er nur seines Ballengin der genannten kaiserl. Majestät in Verwahrung( en dépôt) Der Klimar dieser Affaire fällt in die Wende von 1856 auf 57. treuen Ländchen am Jura" willen alle Machtmittel des preußischen bis zu dem Zeitpunkt, wo die zwischen uns und den Signatar­Ihre Anfänge aber reichen zurück bis in die nämliche Zeit, wo Staats gegen die neutrale Schweiz   zu fehren Luft hatte. Daraus mächten des Londoner Protokolls vom 24. Mai 1852 zu eröffnenden scharfblickenden Beobachtern zuerst klar ward, daß der König schon mußte dann notwendig ein allgemeiner europäischer Konflikt Berhandlungen zu einer Festsetzung über die Zukunft des gedachten mehr als überspannt, daß er nicht mehr normal fei: in das Jahr erwachsen, bei dem Preußen große Gefahr lief, jenen Fürstentums geführt haben. Wir erteilen ferner Sr. Kaiserl. Maj. 1848. Krankhafte Ueberspanntheit verraten ja auch schon Briefe aus 1850 in Dlmüß seiner ersten Hälfte ersten Hälfte nach verwirklichten das Recht, Besatzungen in unsre Schlösser Neuenburg und vormärzlicher Zeit, direkte Zeichen geistiger Gestörtheit wurden erst Wahlspruch des östreichischen leitenden Staatsmanns Schwarzen- Colombier und andre von Sr. M. für zivedmäßig erachtete feitdem auffällig. Herzog Ernst von Koburg z. B. schildert in berg auch in feinem Rest Thatsache werden zu fehen: Plätze zu legen, und stellen dabei keine andre Bedingungen, seinem bekannten Memoireniverk Auftritte, die 1848 zwischen dem il aut havilier la Prusse et puis la démolir"( Man als daß 1. unire seit 4. September des gegenwärtigen Jahres 1856 Stönig und ihm vorgefallen sind und entschieden darauf schließen muß Preußen demütigen und nachher vernichten). Würde das inhaftierten Neuenburger Unterthanen aus der ungerechtfertigten Ge­Lassen, daß der Zerstörungsprozeß im Gehirn des Königs begonnen regierende Junkertum es auf dies Risiko ankommen laffen? fangenschaft entlaffen werden; 2. unfren seit der nämlichen Katastrophe hatte. Januar 1849 ließ sich Friedrich Wilhelms natürlicher Bruder, Daß die nüchternen Geschäftspolitiker der herrschenden Kaste die flüchtigen Unterthanen die freie Rückkehr an ihren heimischen Herd der Graf von Brandenburg, zu Bunsen mit vorsichtiger Reserve Affenliebe ihres Königs zu den Neuenburgern für ganz ungewöhnlich gestattet wird. Wir sprechen gleichzeitig den lebhaften Wunsch aus, daß also aus: Unfres Herrn Kopf ist anders organisiert, dummes Zeug hielten, ist ganz sicher. Ebenso sicher ist aber auch, es Sr. Majestät dem Kaiser der Franzosen gefallen möge, die von der als der andrer Menschen." Zwei Jahre später äußerte sich daß sie den unglücklichen Monarchen in seiner Monomanie univider revolutionären Regierung von Neuenburg und Vallengin unterdrückte Radowitz zu Bunsen über den Dualismus" im Wesen des Königs: sprochen ließen und ihn durch diplomatisches Eintreten Preußens für Bourgeoisie in den vollen Besitz ihrer Nechte, Vorrechte und Be­" Bunsen meinte darauf, was Radowiz Dualismus nenne, müßte feine Ansprüche direkt darin bestärkten. Sie erreichten auch wirklich sibungen zu versetzen." Daß der König bei Abfassung dieses tollen mit Unredlichkeit oder mit Tollheit enden". Im nämlichen Monat etwas. In einem Londoner Protokoll   vom 24. Mai 1852, abgefaßt Wisches nicht mehr bei gefunder Vernunft gewesen ist, liegt auf der Januar des Jahres 1856 vernahm Beckerath das Gerücht, daß der bei Gelegenheit der endgültigen Preisgebung Schleswig- Holsteins   Hand und kann auch den Junkern nicht unklar geblieben sein, die König an Gehirnerweichung leide. Thatsachen genug, die zu an Dänemark  , erkannten die Mächte das Recht des Preußen- den Vorschlag zur Güte zu Gesicht bekamen. Schlüssen in dieser Richtung berechtigten oder vielmehr nötigten, fönigs auf Neuenburg an.. Das war aber auch alles. Dann Napoleon   übernahm es, zwischen König und Eidgenossenschaft zu waren nun auch dem herrschenden Junkertum bekannt, wie aus hätte Friedrich Wilhelm  , wie die citierten Briefe an Bunsen vermitteln, offenbar schmeichelte ihm die Rolle des europäischen   Schieds­zahlreichen Stellen in den Tagebüchern des Generals v. Gerlach beweisen, bei Gelegenheit des orientalischen Striegs gerne fein richters. hervorgeht. Und wenn sonst nichts vorgelegen hätte, das Verhalten verlorenes Schweizerfantönchen als Beute heimgebracht. Mit seinem Es kam denn auch dahin, daß am 15. Januar die gefangenen des Königs in der Neuenburger Angelegenheit hätte spätestens gegen haltlosen Hin- und Herschwanken zwischen Rußland   und den Ver- Royalisten ohne Urteil freigelassen und des Landes verwiesen Ausgang des Jahres 1856 auch dem blödesten Auge Klarmachen bündeten verdarb Preußen es aber bloß nach allen Seiten und wurden, nachdem die Schweiz   sich vergewiffert hatte, daß sie dann müssen, weß Geistes Kind Friedrich Wilhelm IV.   war. erfreute sich so allgemeiner Mißachtung, daß es nicht einmal zu dem endlich vor weiteren komischen Belästigungen durch den Preußenkönig Das Fürstentum Neuenberg und Vallengin am Schweizer Jura   Pariser Kongreß eingeladen wurde. Erst zur letzten Sigung wurde verschont bleiben wirde. Preußen brauchte sich also nicht noch un­war während des spanischen   Erbfolgekrieges 1707 in die der preußische Ministerpräsident v. Manteuffel zugelassen und machte sterblicher zu blamieren, indem es die angekündigte Mobilmachung Hände der Könige von Preußen gekommen, aber niemals ihren nun am 8. April 1856 den Kongreß auf die welterschütternde wahr machte. übrigen Landen einverleibt worden. Abgesehen von einer furzen Thatsache aufmerksam, daß in Neuenburg die Wiener Verträge ver- Am 5. März 1857 trat dann wieder ein Kongreß der Großmächte in Unterbrechung in den Zeiten der napoleonischen Kriege gehörte das lezt worden seien: ohne eine Miene zu verziehen, aber mit Schweigen Paris   zusammen, der den vielen Lärm um nichts definitiv aus der Ländchen, das auf ganzen 13 Quadratmeilen etwa 70 000 Menschen nahm der hohe Rat Europas   die wichtige Mitteilung auf. Sein Welt schaffen sollte. Die erhebende Aufgabe wurde in der Weise zählte, bis 1848 den Hohenzollern   und brachte ihnen jährlich die Mensch nahm die Sache ernst, und auch die junkerlichen Machthaber gelöst, daß der König alle Herrschaftsrechte in Neuenburg gegen eine gewaltige Summe von 25 000 Thaler ein. Außerdem aber war es versahen sich wohl keiner weiteren Komplikationen. Entschädigung von 2 Millionen Frank aufgab. Hierauf verzichtete er jeit 1815 ein Kanton der Schweizer Republik. Diese originelle Es kam aber anders. In Neuenburg gab es eine royalistische großmütig, dagegen behielt er sich den unschäßbaren Titel Fürst von Mischung von Republik   und Monarchie mochte halbwegs angehen, Partei", die sogenannte Bourgeoisie de Neufchâtel, eine Anzahl Neuenburg   und Ballengin" vor. Er trug sich dann noch mit der so lange die Schweiz   bloß ein ganz loderer Staatenbund von aristokratischer Familien, deren frühere Pribilegien mit dem Fürstentum weisen Absicht, auf die große Tragikomödie, die mit dem 3. Sep­Tonservativen Kantonen war. Als sie sich aber 1848 in einen zusammen abgeschafft worden waren. Ihre Absicht, beides miteins tember 1856 angehoben hatte, eine Medaille schlagen zu laffent. demokratischen Bundesstaat umwandelte, da ward das Abhängigkeits- burch ein Konterrevolutiönchen wiederherzustellen, war in Berlin   bekannt. Diese Dummheit wenigstens haben ihm seine Ratgeber ausgeredet. verhältnis des Kantons Neuenburg   zu einem ausländischen Poten- Der König und seine Umgebung leugneten nachher, die mißvergnügten Ein paar Monate später im Oktober 1857 wurde der taten unhaltbar. Jm März 1848 verjagte ein Freischarenzug, der Neuenburger zu einem Butsch angeftiftet zu haben; im Gegenteil Wahnsinn des Königs so offenlundig, daß die Kamarilla, der Not von Chaux- de- Fonds ausging, den Statthalter Friedrich Wilhelms IV. wollten sie davon abgemahnt haben., Jedenfalls aber die Neufchateler gehorchend, nicht dem eignen Triebe, darauf verzichten mußte, ihn noch aus Neuenburg, und es etablierte sich eine revolutionäre Regierung, Aristokraten schlugen in bestimmter Erivartung preußischen Beistandes länger für regierungsfähig auszugeben. Die Junker wußten es aber die alsbald die Rechte des Königs von Preußen für erloschen erklärte. am 3. September 1856 los: eine Schar Royalisten unter dem Grafen noch ein Jahr lang zu verhindern, daß der Prinz von Preußen Die Eidgenossenschaft   bestätigte die neue republikanische Verfassung Pourtalès und dem Oberstlieutenant de Meuron überfiel das Neuen verfassungsmäßig tegent wurde. So lange mußte er sich mit des Kantons, ohne sich im mindesten an den papierenen Brotest zu burger Schloß, verhaftete die republikanische Regierung und rief den beschränkten Befugnissen eines Stellvertreters" begnügen, stören, womit Friedrich Wilhelm   sofort aufwartete. Das Duodez- Friedrich Wilhelm IV. von neuem zum Fürsten von Neuenburg aus. welche Kategorie die Junker erytra erfunden hatten, um sich revolutiünchen blieb damals während der gewaltigen Stürme, die Der reaktionäre Spaß dauerte nicht lange; denn schon am folgenden so lange wie möglich noch am Staatsruder zu behaupten. über Europa   dahinbrausten, so gut wie unbemerkt. Aber der Tage nahmen die Republikaner, hinter denen das ganze Volk des Sie machten sogar den Versuch, durch die Hofkabale die Preußentönig forgte schon noch dafür, daß der Name Neuenburg in Stantons stand, das Schloß wieder ein und machten 150 Nohalisten Königin Elisabeth an die Stelle des Prinzen zu bringen, der ihnen aller Leute Mund kam, indem er um die Sache ein Lärmen schlug, zu Gefangenen. Seitens der Schweizer   Standesbehörden wurde nicht gewogen war und von dem sie das Ende ihrer Herrlichkeit als wenn das kostbarste Juwel aus feiner Krone herausgebrochen dann, wie ihr gutes Recht war, ein Prozeß gegen die verhafteten befürchteten. Ihre Verfeindung mit dem Thronfolger war denn auch tonservativen Umstürzler eingeleitet. in letzter Linie der Grund, warum sie dem franken Könige in der Es verging freilich noch eine Reihe Jahre, ehe zur akuten Krisis Diese Nachrichten versetzten den König in einen wahren Neuenburger Angelegenheit soweit den Willen thaten. Wollten sie gedieh, was selbst der nationalliberale Professor Jäger die arm Paroyysmus der Wut und des Kummers und veranlaßten ihn, alle ihn davon abhalten, aus dieser firen Idee heraus Dummheiten zu feligste Bagatelle" nennt, welche jemals die hohe Politik beschäftigt Hebel in Bewegung zu setzen, um mindestens die gefangenen Royalisten machen, so gab es bloß ein Mittel dazu: Entmündigung zu hat." Dem erleuchteten Verstande des Königs aber erschien die zu befreien, womöglich aber feine Souveränetät in Neuenburg Gunsten des Prinzen von Preußen. Das aber hieß den Ast, worauf Affaire keineswegs als eine Bagatelle, sondern geradezu als der Dreh- wiederherzustellen. Das nächste halbe Jahr wurde mm die aus fie saßen, selber abfägen. Lieber ließ ihr bewährter Batriotismus und Angelpunkt feiner ganzen Bolitik, als ihr Alpha und Omega. Wie wärtige Politik Preußens von der Neuenburger   Haupt- und Staats- Breußen zum Gespött von ganz Europa   werden, lieber sehr die Wiedererlangung von Neuenburg ihm zur firen Jdee geworden aktion dermaßen beherrscht, daß in der vorliegenden Urkunden wollten die Kreuz- Zeitungs"-Ritter für die Wahnideen eines Toll­war, zeigen besonders schlagend zwei Briefe des Königs an Bunsen fammlung, in der ungefähr hundert Seiten darüber handeln, ein häusters zu Felde ziehen unter dem adligen Wahlspruch: Mit Gott  vom 9. und 29. Jamuar 1854, worin mit dürren Worten gesagt ist, Pariser Bericht des Grafen Haßfeldt an Manteuffel fagen tann: für König und Vaterland". daß alles andre hinter jenem Herzenswunsche zurückstehen müsse. Ueber andre Sachen als Neuenburg habe ich teine Zeit zu schreiben, Drei Fragen sind für den König in dieser Zeit, da der Krimkrieg aus- obwohl manches interessiert." Das war bei der Ausdehnung, die bricht, brennend: 1. die orientalische, 2. die Frage der Christen- der tragikomische Handel mittlerweile angenommen hatte, durchaus emancipation in der Türkei   und 3. Welsch- Neuenburg( ört! teine lebertreibung. Preußen hatte alsbald und kategorisch von der hört!), denn, soll ich Großbritannien   in diesen Wirren Dienste leisten, Schweiz   bedingungslose Freigabe der Gefangenen verlangt, was so ist der Preis, die conditio sine qua non die Wiederherstellung die Republik   rundweg ablehnte, wenn nicht als Vorbedingung meiner Autorität über und der Legitimität meines lieben, treuen, der formelle Verzicht Friedrich Wilhelms auf Neuenburg unter die Füße der Gottlosen zertretenen Ländchens am Jura". erfolge. Und begann fn Preußen ein wvistes Numero 3 aber ist die Hauptsache. Da die dritte brennende( in Säbelgerassel, das durchaus nicht bloßes Theater war. Die giebt nichts Langweiligeres und Falscheres als die Darstellung der meinem Herzen und meiner Fürstenpflicht brennende) Frage Reservisten wurden im Herbst 1856 bei den Fahnen behalten, und im obigen bereits genugfam charakterisiert ist als die, welche am 1., später am 15. Januar 1857 follten acht Divisionen mobil meinem Verhalten in den andren zwei Fragen als Be- gemacht werden. Eine Heeresmacht von 130 000 Mann unter dem wegungs- und Lebensprincip dient, so schweige ich, so klage ich Oberbefehl des Generaladjutanten Graf von der Gröben sollte in nicht mehr, obgleich obgleich die bittere Klage eines verwundeten die Schweiz   einfallen, um die Eidgenossenschaft zur Herausgabe Giebt es eine Möglichkeit, Weltgeschichte in Bildern zu geben, Gemüts nimmer schweigt." Noch toller geht der König in dem Neuenburgs und der Gefangenen zu zwingen. hier ist sie! Oder wenigstens hier ist die Richung angezeigt, in der andren Brief ins Zeug. Ich fühle mich in meinem Ablehnen nach Die projektierte Schweizerreise der preußischen Armee hatte bloß allein die mögliche vollständige Lösung des Problems gegeben ist. West und Ost recht, fest und sehr getroft. So fühl ich mich aber auch einen leinen Halen, der auch dem getrübten Auge des Königs nicht Gerade für den Nichthistoriker, für den wenig Gebildeten, aber im Worthalten und Bundestreue. Täuschen Sie sich nicht und sagen ganz unbemerit bleiben konnte. Preußen stieß nirgendwo direkt an Bildungsbedürftigen ist dieses Buch eine ganz unschäßbare Quelle Sie den britischen   Staatsmännern ins Ohr oder auf dem Markt: Die Schweiz  ; um dahin zu gelangen, mußten die preußischen Truppen der Anregung und der Belehrung. Im Spiel gewissermaßen führt Ich laſſe Deſtreich nicht durch die Revolution angreifen( betti bas gebiet Ich lasse Destreich nicht durch die Revolution angreifen( deren das Gebiet verschiedener souveräner Bundesstaaten passieren. es in die vielverfchlungenen Labyrinthe geschichtlicher Menschheits­Zündkraft ich kenne), ohne das Schwert zu seiner Hilfe Wenn sie also nicht fliegen sollten, mußte mant von den schicksale hinein, und eindringlicher, flarer oft und inapper als die zu ziehen. Ich verlange als Preis meiner echten und Süddeutschen die Durchzugserlaubnis zugestanden bekommen. Damit Kunst eines großen Geschichtsschreibers, eröffnet uns mitunter ein autonomen Neutralität, als Preis des Dienstes, welchen ich das haperte es aber. Der Bundestag faßte awar einen unverbindlichen Kleines Bildchen, das kaum ein Sechstel einer Buchfeite bedeckt, weite durch England in dem unseligen Bruche mit Rußland   und den Beschluß zu Gunsten der preußischen Ansprüche. Aber Leute, die Einblicke in die Geheimnisse längst vergangener Perioden. über dem Kriegsgefchrei noch nicht ganz die Befinmung verloren Es ist erstaunlich, was so ein kleines Bildchen uns alles sagt!

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Weltgefchichte in Karikatur.

Eduard Fuchs  . Die Karikatur der europäischen Völker vom Alter­tum bis zur Gegenwart. Mit 500 Illustrationen und 60 Beilagen hervorragender und feltener Sunstblätter in Schwarz- und Farben druck, Berlin  . 2. Auflage. A. Hofmann u. Comp.

Eine Weltgeschichte in Bildern aber in furzweiligen! Es Geschichte durch Aufreihung von Historienbildern zu versuchen. Die Leute, die Geschichte malen, müßten so tiefgründige Gelehrte und zugleich so gewaltige Stünstler sein, wie es die Piloty und Nach­folger nie gewesen sind.

*) Preußens auswärtige Politik 1850-1858. Unveröffentlichte hatten, argwöhnten mit gutem Grunde, daß Destreich Preußen in Gs lehrt uns Vertrauen zu haben zu unsrem Erkenntnisvermögen, Dokumente aus dem Nachlaß des Ministerpräsidenten Otto Freiherrn eine Falle loden wolle, aus der es nur mit Ginbüßung auch des denn es bringt uns das Menschliche, das allen Zeiten gemeinsam ist, v. Manteuffel. Herausgegeben von Heinrich v. Poschinger. Dritter legten Reftes von Prestige herauskommen fönne. Und selbst zu deutlichem Bewußtsein: Gute und schlimme Charakterseiten, Band: 1854-1858. Berlin  , 1902. G. S. Mittler und Sohn. den Fall setzte, daß die Süddeutschen wirklich Freuden und Leiden, Qualen und Gemüsse. Es schlägt Brüden über