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Bon der marokkanischen Regierung inspirierte Nachrichten be-| nichtswürdige Rechtsbrüche und Gewaltthaten im Kampf ums Recht die Sache geht die Partei als solche nichts an". Gradnauer wußte streiten zwar die Größe der Niederlage, die die Armee des Sallani überhaupt zu wehren wagt. Auch über das Bildungsniveau der auch nach seiner Rückkehr von Capri teine Herrn Strupp belastenden betroffen hat, sie gestehen aber immerhin ein, daß ein Teil der Socialdemokraten beklagt sich die Partei des Herrn Kropatscheck, die Thatsachen zu berichten, die geeignet gewesen wären, eine Unter­Truppen des Sultans zu den Truppen der In Freunde der Bildung so hübscher Ausdrücke wie:" Juden runter!" lage für die schmählichen Verleumdungen des Vorwärts" zu jurgenten übergegangen sei, wodurch der Rest der und Stann man dem Sterl nicht ein paar runterhauen!"- bieten, obwohl sich an ihn viele Personen zur Abgabe von Aus­Truppen auf Fez, die Hauptstadt Marokkos , zurückgeworfen Pad schlägt sich Daß die Konservativen nach ihren lärmenden sagen herandrängten, auf die er jedoch wegen ihrer Unwahrheit worden sei. Protesten gegen den Zolltarif der Regierung jämmerlich umgefallen berzichten mußte." Als die Anklagebehörde das Strafverfahren gegen den Vorwärts" find, das ist nicht zu leugnen. In dem Hervorheben dieser Unter­verfung liegt die Stärke der bündlerischen Schreier. Daher bewegen Beleidigung Krupps einstellte, erklärten wir, daß damit der Wir lassen uns inentwegten des 7 Wart- Bolles gegenwärtig der Dreschflegel eifrig in dieser Absicht auch jetzt nicht durch die wahrheitswidrigen Klatsch­greift man es, daß zwischen den 5%, Mark- Menegaten und den persönliche Fall Krupp auch für uns erledigt sei. 7%, geschichten des General- Anzeiger " in Essen beirren. Nicht wir geschwungen wird. So ereifert sich die Konservative Korrespondenz" haben die Gerichtsverhandlung in der Krupp- Angelegenheit scheuen über die verleumderische" Zuschrift eines Konservativen" in der müſſen!- centrums- agrarischen Rheinischen Volksstimme": Hakatisten Beleidigung. Das Hauptverfahren gegen

Die marokkanischen Wirren erhalten eine besondere Bedeutung, daß der Sieg des Prätendenten oder auch nur der Ausbruch eines Bürgerkrieges eine Intervention der Mächte nach sich ziehen dürfte. Verschiedene Mächte, so Spanien und Italien , tragen fich seit langem mit der Hoffnung auf eine Annektion Marokkos . Diese Ansprüche müssen begreiflicherweise zu allerhand inter­nationalen Verwicklungen führen. Wie sehr die dabei interessierten Mächte bereits durch die Niederlage des Sultans in Aufregung ver­setzt worden sind, beweisen folgende Meldungen:

Madrid , 29. Dezember. Infolge der Nachrichten aus Marokko haben die Minister der Auswärtigen Angelegen heiten, des Krieges und der Marine eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Silvela gehabt über Maßnahmen, welche im Hinblick auf mögliche Ereignisse zu er­greifen seien; es werden Instruktionen an die Bot­schafter in London und in Paris abgesandt werden. Die Minister des Krieges und der Marine werden über die Berteilung der Land- und Seestreitkräfte, welche erforderlich sein könnten, sich schlüssig machen.

Rom , 29. Dezember. Die Tribuna" bringt zu der Nach­richt von der Niederlage des Sultans von Maroffo ein bemerkens­wertes Kommentar. Das Blatt sagt, im Falle, daß der Sieger das europäische Element bedrohe, werde Italien wegen seiner Stellung im Mittelmeer der marokkanischen Frage ein größeres Interesse widmen müssen.

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Die Korrespondenz des Bundes der Landwirte" hält die Professor Delbrück wegen Beleidigung des Vorsitzenden des Anklagen" jenes fogenannten Konservativen für vollfomnien zu- Deutschen Ostmarken- Vereins ist nach der National­treffend". Das ist wieder ein Beweis, in welchem Sinne von ge- 3eitung" auf Beschwerde des Privatklägers durch Beschluß des Land­wiffer Stelle in der Bundesleitung gegen die konservative Partei gerichts I eröffnet worden. gewühlt wird. Wieder erlaubt sich das offizielle Organ des Herr Delbrück vertritt in der Bolenfrage eine vernünftige An­Bundes zu schreiben, die konservative Fraktionsmehrheit habe sich schauung und hat deshalb mit seiner Kritik der Polenfresserei nicht durch die irreführende Parole( gegen die Obstruktion) verleiten zurückgehalten.

laffen, den Schutz der Landwirtschaft preis zugeben. Gegen Eine militärische Maßregelung? Der Kommandant der ,, Wittels­diese verdächtigenden Entstellungen muß auf das Ent- bach", Kapitän Wallmann ist, nach einer Laffan- Meldung aus Kiel , schiedenste Verwahrung eingelegt werden. Diese Auslassungen des plöglich feines Postens enthoben und zur Verfügung des Geschwader­fogenannten Konservativen" machen den Eindruck bestellter chefs gestellt worden. Man vermutet, daß der Vorgang mit der Arbeit. Mag man in demokratischen Bauernbünden mit solchen Strandung der, Wittelsbach" in Verbindung steht. niedrigen Mitteln kämpfen, so sollte man doch im Bunde der Land­wirte sich der Anwendung von Entstellungen und Verdächtigungen Realschul- Lehrer Sidenberger( E.) wurde zum Professor ernannt und München , 27. Dezember. ( Eig. Ber.) Der Landtags- Abgeordnete enthalten. Die Bundes- Korrespondenz konnte darüber keine 3- falls zweifelhaft sein, wes Geistes Kind sie in dem rheinischen wird voraussichtlich erst furz vor der nächsten Landtags- Session statt­muß deshalb fein Landtags- Mandat nieberlegen. Die Nachwahl " Konservativen" vor sich hatte." Bestellte Arbeit sind im Grunde diefe ganzen Schlägereien Münchener socialdemokratisch- ultramontanen Kompromiß bei den finden. Herr Sickenberger verdankt seinen Siz im Landtage dem zwischen Landwirtsbündlern und Konservativen. Jm Reichstog nimmt man, was man kriegt, im Lande brüllt man um mehr. Bei lezten Wahlen; die Frage, ob er wieder kandidieren wird, ist vor­der Wahlurne und bei den parlamentarischen Kuhhändeln werden läufig noch nicht gelöst. ift freilich, daß die Blamierten des Zollhandels die Konservativen sich die feindlichen Brüder schon wieder zusammen finden. Richtig find. Das Centrum hat wenigstens den Kuppelsold des Braugersten­zolls erhalten.

Ausland. Oestreich- Ungarn.

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Wien, 29. Dezember. Wie die Neue Freie Presse" meldet, hat zwischen den beiden Ministerpräsidenten v. Körber und v. Szell die die Regierung die deutsch czechische Verständigungs- Konferenz auf den 3. Januar n. 3. einberufen. Heute vormittag findet auf 3. entscheidende Schlußkonferenz über die Ausgleichsfragen statt. hischen den beiden Ministerpräsidenten v. Körber und v. Szell die entscheidende Schlußkonferenz über die Ausgleichsfragen statt.

Die Ursache der marokkanischen Unruhen liegt in folgenden Vorgängen: Nach dem am 6. Juni 1894 erfolgten Tode des Sultans Mulay Hassan bestieg ein jüngerer Sohn desselben, Mulay Abdul Ajis, der gegenwärtige Sultan, den scherifischen Thron. Er ver Landwirte wird von Schweinburg mit großem Jubel begrüßt. Er Die Lossagung Kardorffs und feiner Fraktion vom Bund der dankte dies einer gefchidten Intrigue des Großtämmerers Si Ahmed sieht in diefem Schritt die Wiederherstellung des alten Wucherkartells Ben Musa, welcher den Tod Mulay Hassans während zweimal zwischen Industrie und Landwirtschaft, da beide gleichermaßen das vierundzwanzig Stunden geheim gehalten und währenddem die Pro- Volt rupfen. Dem Budapesti Hirlap" zufolge hat Ministerpräsident v. Sz e II flamation des 16jährigen Abdul Asis durchgesetzt hatte. Es geschah dies Die Politik des Centralverbandes der Industriellen ist also ministern die Ermächtigung erhalten, wenn not­in dem am Sonnabendabend abgehaltenen Ministerrate von den aus Haß gegen den nächstberechtigten Thronerben, den ältesten augenblicklich wieder Trumpf. Das wird auch durch das Wieder- wendig, in Wien die Abdantung des Gesamt­Sohn des Verstorbenen, Mulay Mohammed. Dieser erhob erscheinen der scharfmacherischen Intriguen bewiesen. Der 12 000 ministeriums zu überreichen. alsbald die Fahne des Aufruhrs, unterlag jedoch und Mark- Geist geht um!- Die Neue Freie Presse" schreibt: Die Kündigung des italieni­schen Handelsvertrages ist erfolgt. Die Kündigung betrifft den ganzen Vertrag, nicht bloß die Weinzollflaufel.

" Das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht wird ohne Not der schlimmste Reaktionär nicht antasten, weil er dadurch dem Gegner eine Truzwaffe in die Hand drücken würde, die ihm selbst den Garaus machen müßte. Aber darüber täusche man sich nicht: dieses Wahlrecht, für das unsre Väter mit Begeisterung gelitten haben, hat im liberalen Bürgertum viel von seiner magnetischen Straft verloren, feit wir in der Praris seine Wirkungen erfahren haben, seit wir wissen, daß es den Parlamentarismus verrottet und in der Volks­achtung herabjekt, daß es nur die socialdemokratische Klaffenherrschaft und die ultramontane Priestergewalt zu stärken geeignet ist. Wer für dieses Wahlrecht, vorausgesezt immer, daß es nicht ernstlich bedroht ist, seine Lanze einlegt, fämpft gegen Windmühlen und endigt wie Don Quixote."

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Schweiz. Der Genfer Attentäter" ist bereits erwischt worden. Ein Teles gramm meldet:

Der Urheber des Bombenanschlags gegen die Peters- Kathe­drale ist in Saint- Blaise bei Neuenburg verhaftet worden. Es ist ein geisteskranker Italiener Namens Machetto. Er hat die That eingestanden und erklärt, teine Mitschuldigen gehabt zu haben.

Sonderbar, daß der geistestranke Attentäter" soviel Polizei­verstand hatte, den einen Dynamitartikel enthaltenden Secolo" am Thatort zurückzulassen. Dieser Wahnsinn verrät eine nur zu ber­dächtige Methode.

schmachtet seitdem im Kerker zu Mekinez. Der junge Sultan erwies Die Nationalliberalen und das Reichstagswahlrecht. Auch die sich im Laufe der folgenden Jahre als reformfreundlich im europäi- Nationalliberalen bekennen jeßt, daß fie keine Freunde des Reichstags­schen Sinne, was ihm die Gegnerschaft der Streng- wahlrechts find, wenn sie auch eine Aenderung für unmöglich halten. Die Kölnische Zeitung" schreibt: gläubigen zuzog. So kam es, daß die im Stillen fort­glimmende Stebellion, welche insbesondere bei den turbu Lenten Berberstämmen des Nordostens guten Boden fand, in dem Augenblicke wieder aufloderte, als ein Führer erstand, welcher eine politisch- religiöse Parole hintarf. Dieser Führer fand fich in der Person eines schlauen Soldaten, Namens Omar Barhuni, welcher, halb Fanatiker, halb Charlatan, sich als Ver­fünder des Mahdi ausgab und großen Anhang gewann. Er werde, versprach er, die Rebellion fiegreich nach Fez führen und dort in der Moschee den Mahdi heraufbeschwören, welcher das in einem Pfeiler der Moschee eingemauerte heilige Schwert herausholen werde, um das große Werk der Verjüngung des Glaubens zu voll­bringen. Eine zufällige Aehnlichkeit mit dem eingeferferten be­Freilich für das Anarchistengesetz läßt sich aus diesem Attentat rechtigten Thronerben Mulah Mohammed begünstigte sein Unter- liberalen zu einem Ding geworden, das besser nicht da wäre. nun doch kein Kapital schlagen. Man muß schon einen zurechnungs­nehmen. Nach Prophetenart gab er sich einen Beinamen und nannte Sobald es gegen die Stlassenherrschaft des Stapitalismus wirft, fähigen Spigel dingen.- sich nach seinem Lieblings- Reittier, einer weißen Eselin, Bu sobald es die wüfte Bügellosigkeit der Interessenten des Besizes Frankreich. Die Familie Humbert traf am Montag früh in Paris ein. Die Hamara"( Vater der Eselin"). Anfangs schien ihm das Glück einschränkt, pfeifen die Liberalen auf dies höchste Volfsrecht. Es nicht lächeln zu wollen. Er wurde am 3. November geschlagen und ist mit dem Wahlrecht wie mit der Verfaſſung im allgemeinen und Gefangenen verließen den Waggon, von je zwei Polizeikommissaren flüchtete sich zum Stamme der Chiatas. Der Krieg dauerte dann seine Rechte nicht zu gebrauchen weiß, sind diese Nechte gut und trennt, von den Leitern der Sicherheitspolizei Hamard und Maréchal der Geschäftsordnung des Reichstags. So lange das Proletariat eskortiert, und wurden in zwei Wagen, Männer und Frauen ge­mit wechselndem Erfolge fort, um nunmehr mit dem glänzenden heilig. Sobald das Bolt aber den zweckmäßigen Gebrauch lernt, nach der Conciergerie gebracht. Siege des Prätendenten den vorläufigen Abschluß zu finden.- schilt man über Mißbrauch und fordert ihre Beseitigung. Die Bourgeoisie gewährt dem Proletariat nur unter der Voraussetzung freiheitliche Rechte, daß es sie nicht benutzt. Deutsches

Reich.

Neue Spahn Pläne?

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Das allgemeine Wahlrecht ist damit auch für die National­

Belgien.

Der König und das Spiel. Am 23. Dezember hat der Moni­Zwischen den Baffermann, Stardorff und Kröcher ist jetzt nur teur" endlich das Gefeß betreffend die Aufhebung der Spielhäuser noch die Haarfrisur, nicht mehr der Schädel verschieden. Auch die von Spa und Ostende veröffentlicht. Zu gleicher Zeit aber auch ein Phrase von der ultramontanen Priestergewalt" ist nur noch ein fönigliches Dekret, wonach den Badeplätzen Ostende und Spa für alter wertloser liberaler Lappen. den Verlust, den sie durch Aufhebung der Spielhöllen erleiden, eine In Wirklichkeit trägt der Liberalismus der" ultramontanen Priestergewalt" demütig und hilf- Subvention von 7 Mill. Fr. zugewiesen wird. Die Herren Groupiers bereit die Schleppe. beginnen auszuwvandern. Am vergangenen Sonntag reisten 25 von ihnen mit dem Expreßzuge über Paris nach Marseille, wo sie sich nach Kairo einschiffen. Dort hat sich eine Gesellschaft gebildet, welche in allernächster Zeit ein Kasino zur Ausbeutung des Hazard­fpiels eröffnen wird.- Bulgarien.

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Herr Spahn hat sich um die Geschäftsordnung des Reichstages so außerordentliche Dienste erworben, daß es feinerlei Tollheit mehr giebt, welche die Phantasie der Zeitungen ihm nicht zumißt. Nach den Münch. Neuest. Nachr." soll eine völlige Aenderung der Geschäftsordnung des Reichstages sogleich Die Antwort der Bestie. Gegen den Wucherzoll und die Ver­nach Beendigung der Weihnachtsferien beim Wiedergewaltigung der Minorität des Reichstags protestierte vor einigen zufammentritt der Abgeordneten in die Wege geleitet Tagen auch eine gutbesuchte Voltsversammlung in Landsberg a./28. werden. Mit dem Ersuchen um streng vertrauliche Be- Genosse Wiesenthal Berlin hielt das einleitende Referat. An handlung der Angelegenheit sei den der Mehrheit angehörigen der Diskussion beteiligten sich u. a. auch mehrere Hirsch- Dunckersche Graf Lamsdorff, der Hofmeister des Zaren und Nachfolger Fraktionen ein vom Centrums- Abgeordneten Spahn fertig gestellter Gewerkvereinler, von denen einer das Verhalten der Freisinnigen Murawiews, befindet sich zur Zeit auf einer Reise nach Wien, deren Antrag bereits zugegangen. Unter andrem soll die Redezeit Volkspartei mehr oder minder zu beschönigen suchte. Nachdem der Route über Belgrad und Sofia geht. Man ist allgemein der An­eines Abgeordneten fünftig die Dauer einer Stunde nicht überschreiten Referent aber den Verrat der Eugen Richterschen Wasserstieftergruppe ficht, daß diese Reise im engsten Busammenhange steht mit dem dürfen. Jede lleberschreitung dieser Zeit soll von der Er nochmals treffend gekennzeichnet hatte, schienen die Gewerkvereinler Communiqué der russischen Regierung über die ma cedonische laubnis des Präsidenten abhängig gemacht werden. doch eines Besseren belehrt zu fein. Sie stimmten mit der Frage. Ueber die Mission Lamsdorfs am bulgarischen Hofe wird Die konservativen Fraktionen und die Centrumsfraktion haben den Versammlung für die eingebrachte Resolution, in welcher den aus Sofia vom 28. Dezember gemeldet: Antrag dem Vernehmen nach bereits unterschrieben. Die Mehrheitsparteien wie auch der Freisinnigen Bolts- Graf Lamsdorff, welcher gestern eine mehr stündige nationalliberale Fraktion hatte sich zur Unterzeichnung des Antragspartei das entschiedenste Mißtrauen ausgesprochen Konferenz mit dem Fürsten und dem Minister­zwar noch nicht bereit finden lassen, doch soll die Mehrheit der wurde. präsidenten Danew hatte, soll, wie verlautet, sowohl dem Fraktion einer Beratung des Antrags nicht abgeneigt und mit der Gutbesuchte Protest- Bersammlungen fanden während der Weih- Fürsten wie auch dem Ministerpräsidenten nicht sehr angenehme Einsetzung einer besonderen Kommission einverstanden sein. nachtstage statt in Langenbielau, Reichenbach und Leutmannsdorf, Worte gesagt haben. Diese Erklärung hat selbstverständlich in Herr Spahn, der Häuptling aller Rechtsvergewaltigungen, wird Streis Schweidnig. In ersteren beiden war Kühn, in letzterer Feld- Regierungsfreifen arg enttäuscht und es verlautet, sich nicht wundern, daß man es für möglich hält, er werde den mann Referent. Die Berliner Protest- Resolution fand unter leb- daß die leitenden Staatsmänner Bulgariens und die Führer der Reichstag vollends zur Schulstube herabsetzen wollen. Man würde haftem Beifall einstimmige Annahme mit dem Zusatz: Macedonier entschlossen sind, dem Grafen Lamsdorff furz und bündig nicht mehr erstaunt sein, wenn Herr Spahn dem Präsidenten die Endlich erklären die Versammelten: Sie sind nicht gewillt zu erklären, daß mur feste, garantierte und durchgeführte Entscheidung geben wollte, ob ein Abgeordneter überhaupt das Wort und nicht in der Lage, dem Wunsche zu entsprechen, sich von Reformen eine Gewähr für Aufrechterhaltung erhalten soll. der Socialdemokratie zu trennen; vielmehr sind die der Ruhe in Macedonien bieten. Bloße Ratschläge Antvesenden durch das Verhalten der Beutemacher im Zollkampfe oder gar Drohungen seitens Rußlands würden die revolutionäre und durch die neuesten Angriffe erst recht aufs neue davon über- innere Organisation ganz falt laffen, an ihren Beschlüssen nichts zeugt und durchbrungen, daß die socialdemokratische ändern und der Aufstand werde ohne Beihilfe Rußlands im Früh­Partei die einzig ernsthafte und erfolgreiche Ber- jahr zum Ausbruch gelangen. tretung der Arbeiterklasse, der gesamten leidenden Menschheit ist und sein kann.

Wohl aber bezweifeln wir, ob das Centrum wirklich beabsichtigen fann, die parlamentarische Erbitterung neu zu erregen.

Wir

Die Deutsche Tageszeitung" bezeichnet die Meldung als eine außerordentlich wohlgenährte Ente". Sie wisse, daß die konservativen Frattionen mit einem solchen Antrage noch nicht befaßt worden sind und ihn deswegen auch nicht unterschreiben konnten. glauben auch nicht", sagt die D. T." weiter, daß das Centrum jegt damit umgehe, weitere Aenderungen der Geschäftsordnung zu beantragen. In einem führenden Centrumsblatte war erst fürzlich gefagt worden, daß solche Aenderungen zwar notwendig seien, daß man sie aber zweckmäßigerweise dem nächsten Reichstage überlassen müsse. Die Meldung der Münch. Neuest. Nachr." scheint also von A bis 3 aus den Fingern gesogen zu fein." Kröcher- Sehnsucht äußert die Konserv. Korrespondenz" in ihrem Jahres- Rückblick:

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Die Vorgänge im Reichstage aber, durch welche der bru tale Terrorismus und das tiefe Bildungsniveau der Socialdemokraten so scharf beleuchtet worden sind, haben in weiten Volksschichten die Erkenntnis zum Reifen gebracht, welch schwere Gefahr das Vorhandensein einer solchen Partei für unser öffent­liches Leben bildet. Db man in der Wählerschaft, ob man in maßgebenden Kreisen die nötige Energie befigen wird, die Stim­mung im Lande für die Staatsraison nutzbar zu machen, muß ab­gewartet werden."

Blauen Dunst und Spiegelfechterei nennt der Diederich Hahn solch Gewäsch seiner konservativen Freunde. Immerhin übersteigt es das Maß des gewöhnlichen Schwindels, daß das parteiamtliche Organ vom brutalen Terrorismus" der Minderheit redet. Brutaler Terrorismus ist es für jumterliches Empfinden, wenn man sich gegen

Deshalb werden die Versammelten alles daran fetzen, um dieser Partei am Tage des nächsten Boltsgerichtes, der nächsten Reichstagswahl, den Sieg zu erringen und den schwarzen Volks­verrätern die wohlverdiente Niederlage zu bereiten."-

Krupp- Klatsch. Der Generalanzeiger für Essen und Umgegend" folgt nicht dem Wunsche der verwitweten Frau Krupp, daß die Erörterungen über ihren verstorbenen Gatten nicht fortgeführt werden mögen. Das Blatt schreibt:

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Die gestrige furze Antwort des Grafen Lamsdorff auf die an­läßlich des Fackelzuges von dem Lehrer Naumov an den Grafen gerichtete Ansprache hat unter den Macedoniern eine unbeschreibliche Enttäuschung hervorgerufen. Die Sarafovisten hatten sich an der Demonstration nicht beteiligt und fällen ein verdammendes Urteil über die Ovation.

Amerika.

Socialistische Wahlfiege. Einige Kommunalwahlen, die kürzlich im Staate Massachusetts stattgefunden haben, zeigen eine weitere Vermehrung der socialistischen Stimmen. In Brockton, einer " Bur Beschaffung von Material im Fall Krupp hatte der Arbeitervorstadt von Boston, wurde der Socialist Coulter mit 4857 Berliner Vorwärts" einen Herrn Gradnauer nach Capri gefchickt, gegen 3267 Stimmen, die der republikanische Kandidat, und gegen der jedoch, wie zu erwarten war, nichts Belastendes gegen 553 Stimmen, die der demokratische Kandidat erhielt, zum Bürger­Herrn F. A. Krupp hat erfahren können. Noch bor meister gewählt. In der Stadt Hassehill erhielt der socialistische Rückkehr des Herrn Gradnauer ist auf Grund des von ihm er- Kandidat 2338 Stimmen, während der republikanische Kandidat 2352 statteten Berichtes ein Beschluß der socialdemokratischen Fraktion Stimmen und der demokratische 1663 Stimmen erhielt. In Wirklich­gefaßt worden, daß die ganze Angelegenheit als Privatsache des feit sind die meisten Stimmen für den socialistischen Kandidaten ab­" Vorwärts" zu betrachten und jede Berantwortung der Partei gegeben und ist gegen die Wahl wegen der vorgekommenen dafür abzulehnen sei. Auch solle von einer Agitation gegen den Fälschungen Protest eingelegt. § 175 des Str.-G.-B. aus Anlaß dieses Falles abgesehen werden. Ferner folle, falls die Partei im Reichstage oder in der Gerichtsverhandlung dazu provoziert werde, eine dahinlautende Erklärung abgegeben werden. Ein hervorragender focialdemo Es giebt keine Beschimpfung, die nun nicht der Kron fratischer Abgeordneter hat in einer Unterhaltung über diese An- prinzessin von Sachsen von denen zugeschleudert wird, deren gelegenheit des Vorwärts" die Aeußerung gethan: Uns egal, Aufgabe es ist, stets die Machthaber zu entschuldigen und zu ver­

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Geächtet.