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Nr. 3. 20. Jahrgang.

wird uns berichtet:

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1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Sonntag, 4. Januar 1903.

Mutter ertviderte uns: Wie soll man denn diese Leute befehren, wenn man sie nicht in den Kneipen aufsucht!" Wenn Herr Stöcker nichts dagegen hat, daß man zur höheren Ehre Gottes müde Kinder in später Abendstunde durch die Straßen schleppt, daß man sie sich Massen in der Kellnerinnenkneipe produzieren läßt, dann mag ja aller­dings wohl alles in Ordnung sein.

ficher auch bereits gefaßt! Und sie werden sich auch davon nicht ab Aus den Spandauer   Musterwerkstätten bringen lassen, wenn nach ihren Erfahrungen der verfloffenen Wahljahre nach den Maffenentlassungen des letzten Jahres, im nächsten Frühjahre, wenige Wochen vor der Reichstagswahl wieder, den Arbeitern mehr Patriotismus nahezulegen, Die wiederholt im Reichstage vom Kriegsminister und seinem um Kommissar recht ostentativ betonte Arbeiterfreundlichkeit" der staat- einstellungen von Arbeitern erfolgen werden. Wie der Vorwärts" lichen Instanzen hat es nun glücklich dahin gebracht, daß so gelegentlich der mißlungenen Dankadressen- Bewegung ganz richtig Zur höheren Ehre Gottes darf ein Surrendejunge auch den ziemlich jeder Arbeiter in den Musterbetrieben" mit der fagte, die Quittung für eine solche Behandlung der Spandauer   Schul unterricht versäumen; die Eltern brauchen deshalb, " Fürsorge", die ihm der Staat angedeihen läßt, unzufrieden Staatsarbeiter wird heißen: Karl Liebknecht.  trog der gesetzlichen und polizeilichen Bestimmungen über die Schulpflicht, geworden ist. Dieses hat vor allem die nach umfaßbaren Grund­feine Strafe zu gewärtigen. Die hochmögenden Ercellenzen und fäßen gebundene Rohnregulierung bewerkstelligt. Als im die alten Jungfern von Adel hören die Surrende nicht nur in der Januar Arbeiterausschüſſen gestellte Weihnachszeit gern, sondern auch bei Hochzeiten, bei Begräbnissen Entwurf einer nesten Cognordnung mitgeteilt wurde, da Berliner   Partei- Angelegenbeiten. burst ont band die Jungen, balb früh erhob sich oder zum Geburtstag. Da müssen bei sämtlichen Arbeitern ein Sturm der Entrüftung. Die Arbeiter­An die Urwähler des 3. Berliner   Landtags- Wahlkreises. Für Eisenbahn nach einem Vorort fahren usw. Ein Brief von der spät, sich in einem entfernten Stadtteile einfinden, mit der ausschüsse machten auch ausnahmslos den Direktionen ihre Bedenken geltend und erhoben eine ganze Reihe Forderungen. die demnächst erfolgende Ersatztuahl eines Landtags- Abgeordneten Stadtmiffion bittet für fie um die Erlaubnis, den Unter­Dadurch sah sich dann die zuständige Instanz gezwungen, das In- an Stelle des verstorbenen Abg. Dr. Virchow gelten nach den gesetz- richt versäumen zu dürfen. Manche Rektoren erteilen diese trafttreten dieser neuen Lohnordnung vorläufig noch zu verschieben. lichen Bestimmungen noch die Wahlen der Wahlmänner vom Erlaubnis, andre verweigern sie grundsätzlich. Es giebt eben Trotzdem bekam es der Abgeordnete des Kreises, Herr Pauli, Oftober 1898. Neue Wahlmänner werden nur gewählt für die immer noch recht schlechte Menschen in Berlin  , auch unter den fertig, zur selben Zeit im Reichstage zu erklären, die Arbeiter feien inzwischen durch Tod, Wegziehen aus dem Urwahlbezirk oder auf Rektoren! Gewiß, es ist schon dagewesen, daß ein paar Kurrende­mit der neuen Lohnordnung durchaus zufrieden. Kurze Zeit darauf sonstige Weise ausgeschiedenen Wahlmänner. Die Aufstellung eigner jungen, nachdem das Geburtstags- Morgenständchen beendet war, den wurde der Herr allerdings wohl eines Besseren belehrt durch eine socialdemokratischer Wahlmänner für die Ersatzwahl ist daher zwecklos; angebrochenen Vormittag nicht besser verwenden zu können glaubten, Versammlung im Roten Adler". Bald darauf festen die Massenentlassungen aus den an dem Resultat würde nichts geändert werden, zumal da Dr. Virchow   als indem sie auf eigne Fauft weiterschwänzten. Aber, so wird man mission beweisen? Etaatsbetrieben ein, deren Hauptursache ja zweifellos in der Finanz- am 3. November 1898 die große Mehrzahl der Stimmen auf sich uns antworten, das soll doch hoffentlich nichts gegen die Stadt­für ihn stimunten 1358, für seinen tonservativ­misere des Reiches zu suchen ist. Vielleicht aber glaubte man auch vereinigt hatte Die Stadtmission selber hält übrigens streng darauf, daß bei auf diesem Wege die unzufriedenen Elemente" loszuwerden, jeden- antisemitischen Gegenkandidaten 782 Wahlmänner. Es wäre also ihrer Kurrende möglichst keine Versäumnisse vorkommen, und falls that man nichts, um diese Entlassungen einzuschränken. Ein nußlose Kraftvergendung, wenn die Socialdemokratie sich in den es scheint, daß sie sich in dieser Hinsicht in der That ganz Privatunternehmer wäre schließlich doch so einsichtig gewesen, die Wahlkampf einmischen würde. Wir empfehlen unsren Genossen, sich anders als die Schule Nespekt zu verschaffen weiß. Im Kurrendestatut Arbeitszeit um etwas zu vertürzen, um so die Entlassung an der Wahl nicht zu beteiligen, sind verschiedene Strafen für Fehlen( auch wenn es entschuldigt von etwa 12 Prozent seiner Arbeiter zu vermeiden. Der Staat Die Vertrauenslente für Berlin   und Umgegend. wird), für Zuspätkommen usw. aufgezählt. Unter anderm heißt es dagegen verstand sich nicht dazu, und daraus sollte eigentlich ein da, daß von dem Monatsgeld für das Fehlen mit vorhergehender jeder Staatsarbeiter erkennen, was er von dem Arbeitgeber Staat" Achtung! Gewerkschaften! Vereine! Donnerstag, den 22. Januar Entschuldigung 20, wegen obligatorischen Schul- oder Turn­zu erwarten hat. Es gelang aber auch nicht durch die Massen- finden in den einzelnen Wahlkreisen öffentliche Versammlungen statt Unterrichts aber nur 10 Pfennige abgerechnet" werden sollen. entlassungen, die Unzufriedenheit einzudämmen, im Gegenteil, durch in denen die Meinung der Arbeiterschaft Berlins   und der Vororte Nun fehlt nur noch, daß die Strafe nicht den Jungen, sondern die oft sehr parteiische Handhabung der Entlassungen wurde die über die unerhörten Rechtsbrüche und Vergewaltigung der Reichstags- den Rektoren und Lehrern auferlegt und entsprechend höher be­Unzufriedenheit nur noch mehr geschürt. Wie könnte dies auch mehrheit zum Ausdruck kommen soll. Wir ersuchen deshalb alle messen wird, damit diese Herren etwas mehr Rücksicht auf das gott­anders sein, wenn 3. V. Arbeiter, Familienväter, mit einem Dienst- Gewerkschaften und Vereine, an diesem Tage Versammlungen nicht gefällige Wert der Stadtmission nehmen lernen. Diesen gottlosen alter von 12 Jahren hinausfliegen, während junge eben vom Militär einberufen zu wollen. Schulmeistern sollte man es gründlich austreiben, so überflüssige entlassene Leute, die auf Empfehlung ihrer Compagniechefs in den Dinge wie obligatorischen Schul- oder Turnunterricht" für Betrieben vor Jahresfrist eingestellt worden sind, von der Kündigung etivas Wichtigeres als ein Geburtstagsständchen der Kurrende zu verschont bleiben, nur weil sie sich mit ihrem Meister gut stehen! Der Wahlverein für den vierten Berliner   Reichstags- Wahlkreis halten. Genug, Ende Oktober d. J. wurde der abgeänderte" Entwurf der( Often) hält am Dienstagabend 81%, Uhr Gr. Frankfurterstr. 117 eine Roch über mancherlei aus den Geheimnissen der Kurrende ist Wohnordnung vom letzten Frühjahr in den Betrieben angeschlagen. außerordentliche Generalversammlung ab. Tagesordnung uns von Eltern berichtet worden, z. B. auch über die Unterrichts­Die Abänderung verböferte die Stimmung aber ganz bedeutend, denn 1. Vortrag des Genossen Victor Fränkt über:" Hofgeschichten". und Erziehungsmethode, die den Böglingen gegenüber befolgt gerade die unteren Lohnklaffen, in der sich das Gros der Arbeiter 2. Diskussion. 3. Antrag auf Erhöhung der Beiträge von 20 auf und auf der Tour zartfühlend erst nach Beendigung des Gesanges befindet, und die zu den meisten Beschwerden Anlaß gegeben hatten, 25 Pf. vom 1. Januar 1903 an. 4. Verschiedenes. beim Passieren des Hausflures zur Anwendung gebracht wird; doch waren nicht um das mindeste gegen den ersten Entwurf aufgebessert wir wollen es für heute genug sein lassen. Auf einiges kommen worden, nur die obersten Stufen hatten eine unerhebliche Auf- Charlottenburg veranstalten am Sonntag, den 11. d. M., im Char­Die Parteigenossen des Wahlkreises Teltow- Beeskow- Storkow- wir vielleicht später noch zurück. besserung erfahren, dagegen ist die ganz eigenartige, nur nach Gut dünken, zu deutsch   Willkür, geregelte Einrangierung der Arbeiter lottenburger Boltshause einen großen Festkommers zur Stärkung in die verschiedenen Klassen unverändert geblieben. Aehnlich los alle Teilnehmer befriedigen. Des Morgens um 11 Uhr treffen des Wahlfonds. Das abwechslungsreiche Programm wird zweifel­wie mit der unmöglich- möglichen Differenzierung der Gerste beim Suchertarif verhält es sich hierbei: nach welchen Grundsäzen will fich die Genossen zum zwangslosen Frühschoppen. Der eigentliche man denn z. B. den Arbeitern das Prädikat" I. oder II. Slaffe" Sm unteren Saale findet zu gleicher Zeit Tanz statt. Eintrittskarten Rommers beginnt nachmittags um 3 1hr im großen oberen Saale. zugestehen? Ein Mensch mit normalem Denkvermögen wird es gar zum Preise von 25 Pf. sind durch die Vorstände der örtlichen Wahl­nicht verstehen, welcher Unterschied denn zwischen Leder- Zuschneider vereine zu beziehen. In Anbetracht des guten Zwedes ersuchen wir I. und II. Klasse, Maurer, Anstreicher, Beizer, Seiler, Tischler, Buchbinder, Former, Hobler usiv. derselben Grade bestehen kann, um denen Lohntlassen einzustellen. Ebenso steht es mit der Germaniastr. 20, ist Dienstagabend 8%, Uhr eine Volks- Vera hundert Bewohner dieser Insel und erreicht damit, daß die Geretteten, die famofen Bezeichnung Betriebsschreiber" und besonders zuver- sammlung, in der Genosse Davidsohn über: Titel V der unter andren Umständen gar nicht beachtet worden wären, als lässige Betriebsschreiber". Die mehr oder minder große Gunstpreußischen Verfassung" spricht. Wundertiere angestaunt werden. Erzherzog Leopold von Destreich des Meisters oder andrer Aufsichtspersonen wird bei derartigen Ein­Wilmersdorf. Mittwochabend 8%, Uhr findet in Wittes Volts- und Kronprinzessin Luise von Sachsen nehmen mit Schmerz, jedoch Löhne felbst. In Lohnklaſſe I beträgt der Anfangslohn 5 M. 50 Pf. Tagesordnung: Vortrag, Abrechnung und Vereinsangelegenheiten. jetzt wittert ein Specialitäten- Direktor Morgenluft. Mit den exfürſt­schäßungen von ausschlaggebender Bedeutung sein. Und nun die garten die Generalversammlung des Wahlvereins statt. mit Faffung von ihren Oberhoffchranzen und Jesuiten   Abschied, und der Höchstlohn 6 M. 50 Pf.( nach 10 Jahren), Stlasse II Gäste, auch Frauen, haben Zutritt. 4 M. 50 Pf. bis 5 M. 50 Pf., Slasse III 4 M. bis 4 M. 50 Pf., Silasse IV 3 M. 60 Bf. bis 4 M.( nach 8 Jahren), Klasse V( Hand­Langer) 3 M. bis 3. 60 Pf.

Die Vertrauensleute für Berlin   undUmgegend.

um recht rege Beteiligung.

Der Vorstand.

Kein Talent, doch ein Charakter. Neben den materiellen und geistigen Werten giebt es noch eine dritte Art, die Zufallswerte, die als Kuriosität im Grunde mur zeit­dem Boden der Kunst" die Sehnsucht aller artistischen Direktoren, veilig Geltung haben. Seit Bertha Rothers Tagen bilden sie auf und Barnum hat ihnen hauptsächlich seinen Reichtum und Ruhm zu verdanken. Auf Martinique   beginnt der Mont Belée sein ver

die Arbeiter gleicher Beschäftigungsart in zwei verschie= Tempelhof- Mariendorf- Marienfelde. Bei Adel in Tempelhof  , Bei Adel in Tempelhof  , derbliches Spiel. Flugs verschreibt ein Cirkusdirektor sich ein Viertel­

Lokales.

Zur höheren Ehre Gottes!"

lichen Herrschaften selbst ist leider nichts anzufangen, auch mit der auttünftigen Gattin des Erzherzogs, der ehemaligen Schauspielerin Julie Adamovic, anscheinend nicht. In der Not aber frißt der Teufel Fliegen, und so muß denn die Schwägerin der Hochgeborenen, Juliens Schwester Auguste, heran. In sonst lauten Reklamen wurde die Dame fchlichtweg als Tanzfängerin bezeichnet; doch bald stellte sich heraus, daß diese Bescheidenheit ihren guten Grund hat. Bei dem ersten Auftreten des Fräuleins im Basiage Theater wurde klar, daß der Direktor dieses Instituts höheres gewollt hat, als nur das Sensationsbedürfnis der Menge fizzeln. Er wollte zeigen, daß

Johannisthal  . Die Generalversammlung des Wahlvereins findet am Dienstagabend 8 Uhr im Lokale von Senftleben statt. In den drei niedrigsten Klassen sind ungefähr 80 Prozent 1. Bericht des Borstandes und der Gemeindevertreter. 2. Vereins­aller männlichen Arbeiter eingestellt, daraus geht hervor, welches angelegenheiten. Interesse die Arbeiter an einer Aufbesserung gerade dieser Lohn­tlaffen haben; nun aber find die Erhöhungen ziemlich unbedeutend, dagegen sind sogar noch direkte Verschlechterungen gegen früher eingetreten. Allein in der Gewehrfabrik, wo die Accordlöhne ohnehin schon sehr niedrige sind, erleidet eine ganze Arbeiterkategorie eine Lohn e inbuße von 50 Pf. pro Tag. Die Ueber die Kurrende der Berliner Stadtmission der Erzherzog Leopold das Hinabsteigen ins Bürgertum viel ernſter betroffenen Arbeiter( ca. 200 Mann) haben sich darum auch ein- find uns aus dem Kreise der Eltern, die ihre Kinder dieſem Institut auffaßt, als die hämische Preise staatserhaltender Tendenz es wahr mütig gegen so I che Rohnregulierung" gewandt. In Klasse V anvertraut haben, allerlei Klagen zugegangen. Es ist nicht das weit entfernt, sich unter dem Abhub betrug der Anfangslohn auch vorher schon 3 M., d. i. auch 50 f. erste Mal, daß wir genötigt sind, uns mit diesem Zweig der haben will, daß er, pro Tag weniger als der in Spandau   für ungelernte Arbeiter Missionsarbeit des Herrn Stöder zu befassen, diesmal aber sind wohl zu fühlen, mit dem Hausbackensten Philisterium die allgemein übliche Lohu. die Klagen und Beschwerden ganz besonders lebhaft. Sie sind uns Bande des Blutes fnüpft. Auguste Adamovic ist Die Betriebsschreiber der Artillerietverkstatt, Geschützgießerei obenein auch von solchen Eltern, die sonst den braven Hofprediger wahrhaftig feine Tanzfängerin und nicht das fleinste und des Feuerwerks- Laboratoriums haben denn auch sofort gegen a. D. und seine Stadtmission samt der Kurrende für das Heiligste Talent verbindet sie mit dem Brettl. Mit ihrer dünnen, diese Verschlechterung ihres Einkommens Einspruch erhoben. Dadurch auf Erden halten, in dem Wesentlichen bestätigt worden. wird Herr Pauli- Potsdam auch sehr unangenehm berührt, denn nun Daß die Kurrende an die Zeit und Kraft ihrer jugendlichen Schüchternen Stimme, ihren linkischen Bewegungen giebt die Dame wird die Dankadresse" der Schreiber, auf die er sich bei den Mitglieder sehr hohe Anforderungen stellt, ist wohl ziemlich bekannt. Deutlich zu erkennen, daß sie eine Zierde des Kochtopfes ist und es letzten Etatsdebatten im Reichstage nicht wenig einbildete, wohl auch Die Eltern nehmen das mit in den Kauf, weil sie der Verdienst in den musikalischen Künsten häuslicher Ehrbarkeit bis zu den Kloster­diesmal ausbleiben. In der vierten Lohnklasse ist die einge- lockt. Pro Monat giebts 5 Mart, und bei guter Führung" wird als glocken und dem Gebet der Jungfrau bringen kann, daß sie aber tretene Lohnverschlechterung noch augenfälliger. Dort erreichte der Belohnung" cine sechste Mark versprochen.( Die Belohnung" mit den Brettern, die die Welt bedeuten, durch nichts als durch eine Wenn Frau Arbeiter bisher schon nach dem se chsten Dienstjahre den Höchst wird erst bei der Konfirmation ausgezahlt; wer früher aus- niederträchtige Tücke des Schicksals verbunden ist. John von 4 M.; nach der neuen Lohnordnung ist dies jebt aber erst scheidet oder wegen ungebührlichen Betragens" ausgeschloffen Leopold Wölfling   auch nur die Hälfte des Mangels an Bühnentalent givei Jahre später, nämlich erst nach acht Jahren Dienstzeit mög- wird, hat statutgemäß nichts zu verlangen.) Die Lauferei hat wie ihre Schwester, so wird sie eine Stütze jedes lich. Die neue Lohnordnung, auf welche die Arbeiter schon seit loftet zwar viel Schuhwerk, aber zu Weihnachten wird wenigstens Bürgerhauses sein und mit leichter Mühe ihren Gemahl zum Jahren vertröstet worden sind, bringt also, alles in allem genommen, ein Baar Stiefel als Geschenk" zurückvergütet. Biele

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unwesentliche Lohnerhöhungen für einen Bruchteil der fämt Eltern halten auch das für einen Gewinn, daß ihre Kinder in der Pantoffelhelden und eifrigen Förderer echt deutschen Familienglücks Tichen Arbeiter; der großen Masse der am niedrigsten bezahlten Ar- Surrende zum mindesten vor den Gefahren der Straße gesichert" seien. Dreffieren. Solche Blicke in die Zukunft hat das gestrige Auftreten beiter bringt jie aber nichts oder gar sehr fühlbare Verschlechte- Nur wenn die großen Feste kommen, dann empfindet doch von Auguste Adamovic geboten, und jeder, der es mit dem Kampfe rungen, wie wir dies an einigen Beispielen gezeigt haben. Was manche Mutter die Anforderungen, die an die Jungen gestell für Ordnung, Religion und Sitte gegen die Parteien des Umsturzes Wunder, wenn da die Arbeiterausschüsse sämtlicher Spandauer werden, als zu arg. Die Zeit vor und um Weihnachten   ist in ernst nimmt, sollte der Direktion des Passage- Theaters dankbar dafür Justitute, die im vorigen Jahre zu Gunsten einer allgemeinen, dieser Beziehung die schlimmste für die Kurrende; dann zeigt die Stadt- fein, daß sie dem deutschen   Volke gezeigt hat, wie wenig bei dem Die Arbeiter befriedigenden Lohnaufbesserung sehr energisch durch mission erst so recht, wie weit sie in der Ausnußung kind auf Verbürgerlichung gerichteten Streben der allerhöchsten Herr­Niederlegung ihrer Aemter demonstriert hatten, auch jetzt wieder ein- licher Arbeitskraft zu gehen vermag zur höheren Ehre schaften von Frivolität die Rede sein kann. mütig Maßnahmen berieten, um noch in lekter Sekunde eine Ab- Gottes. Dann müssen die Jungen nicht nur fingen gehen, sondern änderung der Lohnordnung im Interesse der so schlecht weg- auch treppauf treppab laufen, um Konzertbillets abzusetzen und gekommenen Arbeiterkategorien zu erreichen. Sie mochten auf das fromme Kalender zu verkaufen. Selbst in den Feiertagen müssen Die Uebersicht über die Zahl der in Berlin   aufgegebenen Neu­Wort des Herrn Striegsministers gebaut haben, der gefunden hatte, fie bereits in aller Frühe, um 8 1hr morgens, antreten und sich jahrsbriefe ist von der Ober- Postdirektion bereits fertiggestellt. Sie daß es sich mit seinen" Arbeitern sehr viel besser mündlich auf die Wanderung begeben, um Gerechten   und Ungerechten ihren umfaßt die Zeit vom 30. Dezember 12 Uhr mittags bis zum unterhandeln lasse, und der den Arbeitern vom Ministertische im Festgruß darzubringen. In den Weihnachtsferien sind sie an 1. Januar abends 11 Uhr. Die amtliche Zählung bestätigt die Reichstage aus geraten hatte, sich nicht an den Socialdemokraten manchen Tagen fast fortwährend auf den Beinen. Es giebt extra- erste Meldung, daß der Neujahrsbrief- Verkehr in Berlin   sehr leb­Zubeil, sondern vertrauensvoll an ihn persönlich zu wenden. fromme Leute, die auch einen Ertragenuß verlangen, hochmögende haft eingesetzt hat, denn der sogenannte Vorverkehr, der bis zum Die Arbeiterausschüsse wurden jedenfalls sämtlich um Gewährung Ercellenzen in angesehenen Aemtern, adlige alte Jungfern, und was Silvestermorgen um 5 Uhr gerechnet zu werden pflegt, zeigt eine einer Audienz bei dem Herrn Kriegsminister vorstellig. Der Erfolg sonst noch in alter Treue zu Herrn Stöcker hält. Da muß dann beträchtliche Steigerung, die bei den Briefen und Postkarten aber war ein den Arbeitern ganz unerwarteter, es erfolgte rundiveg allemal die Sturende hin und ein Weihnachtsständchen bringen. Auch fast die Hälfte beträgt. Es wurden im Vorverkehr im letzten Jahre Ablehnung. Nach dem schriftlichen Bescheide, der den Ausschüssen am Abend haben die Jungen manchmal noch Dienst. Es ist vors 638 400, in diesem 912 900 Briefe und Karten aufgegeben. Die Zahl von ihrer Direktion verlesen wurde, verspricht sich der Herr gekommen, daß sie müde und matt erst nach Schluß der Hausthüren der aufgegebenen Drucksachen und und Warenproben stieg von Striegsminister von einer nochmaligen Grörterung der Sache gar zurückkehrten, und an einem Silvester sollen sie sogar bis Mitter- 696 500 auf 806 100. Der gesamte Borverkehr betrug somit nichts; aus Rücksicht auf die Privatindustrie(!) nacht unterwegs gewesen sein. Diesmal 1719 000. Der weitere Verlauf des Verkehrs ers

könne den Forderungen der Arbeiter nach weiterer Lohnerhöhung Gelegentlich wird auch eine Kneipe aufgesucht, um auch hier die giebt aber, daß er sich etwas nach vorne geschoben hat. Der nicht entsprochen werden. Man würde sich sonst auch, in Rücksicht Bösen zu erteichen und die Guten denn selbst diese gehen be- Hauptverkehr, der bis zum Neujahrstag 11 Uhr abends gerechnet auf die schon jetzt sehr hohen Betriebskosten, genötigt sehen, die dauerlicherweise in die Kneipen- zu erbauen. Sogar vor der Un- wird, blich noch etwas hinter dem des Vorjahres zurück. Es staatlichen Betriebe bis auf das unentbehrliche Maß zu reducieren, heiligkeit der Kellnerinnentneipe schreckt man dabei nicht zurück, doch wurden aufgeliefert 5 471 100 Briefe und Postkarten und 4 746 300 Den größten Teil der Arbeiter zu entlassen und die scheint man sich bisher nur in ein Lokal gewagt zu haben, Drucksachen und Warenproben, zusammen 10 217 400 Stück Fabrikation der Waffen gänzlich der Privatindustrie zu in dem die Jünger des Dreschgrafen Bückler sich von das find 340 000 weniger als im Vorjahr. Die Steigerung des übertragen. zarter Hand bedienen Lassen. In der Hopfenblüte" hat Vorverkehrs ist aber so groß, daß das Gesamtergebnis wieder eine

Den Arbeitern der Spandauer   Staatsbetriebe wird also nach ein paar Tage bor dem diesmaligen Heiligabend die Zunahme bedeutet. Sie beträgt 44 100 Stück oder 0,37 Proz. wie vor nichts übrig bleiben, als sich an socialdemokratische Reichs- Kurrende ihr Stille Nacht, heilige Nacht" angestimmt und dann Die Zunahme ist so gering, daß sie mehr einen Stillstand bedeutet. tags- Abgeordnete zu wenden, wenn sie sich geeigneten Orts Gehör selbst der zarten Hand nicht gewehrt, ihre Gaben in den aufgehaltenen Die steigende Beliebtheit der Postkarte und besonders der Ansichts­verschaffen wollen; damit ihnen dies umso bequemer werde, werden Hut zu werfen. Wir kennen Eltern, die das für einen standalösen tarte zeigt auch die jetzige Neujahrsstatistik; die Zahl der aufgegebenen fie gut thun, felbst einen Socialdemokraten in den Reichstag zu Unfug halten, aber von andrer Seite wurde uns zu verstehen ge- Briefe und Postkarten hat sich um 219 600 vermehrt, während die fenden. Den Vorsatz wenigstens hat der größte Teil der Arbeiter geben, daß ein gottgefälliges Werk kein Unfug sein kann. Eine Zahl der Drucksachen um 175 000 zuridaegangen ist.