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Nr. 5. 20. Jahrgang.

Artikel fort:

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Mittwoch, 7. Januar 1903.

doch lediglich, daß man sie nicht entbehren kann. Dagegen werden könnte. Es ist bei solchen Gelegenheiten immer lehrreich, zu be­sie von der wichtigsten Statistit der Streits systematisch ferngehalten, obachten, wie die vom Kapitalismus ausgehaltene Presse das Wesen um diese Statistik um so tendenziöser gegen das Koalitionsrecht der des Rechts und des Rechtsstaates auffaßt. Arbeiter auszugestalten und im Arbeitsstatistischen Anit wird ihnen keine Gefets

Die deutschen Gewerkschaften im Jahre 1902. Vertretung eingeräumt, Das Zolltarif= Zu den Wahlmänner- Erfahwahlen im dritten Landtags- Wahl­Das Korrespondenzblatt" der Generalfommission bringt einen ist zum Schaden ber Arbeiterklasse Jahresrücblid, aus dem wir im nachstehenden das wesentlichste, fo­angenommen freise, die gestern vollzogen wurden, wird uns mitgeteilt, daß im worden, ohne cin weit es die Gewerkschaftsbewegung betrifft, mitteilen. einziges Gutachten einer der beteiligten 827. Urwahlbezirk die Ersatzwahl nicht vorgenommen werden konnte, obwohl von der Entscheidung weil der Wahlvorstand, außer dem zweiten Vorsitzenden, nicht er­Zunächst wird ausgeführt, daß das vergangene Jahr im Zeichen Gewerkschaften einzuholen, der andauernden Wirtschaftskrise stand, daß die Arbeitslosigkeit einen einzelner Bollfragen das Wohl und Wehe ganzer Arbeiterberufe ab- schienen war. Die Stadtverordneten- Versammlung hat in ihrer Sitzung am erschreckend hohen Umfang angenommen hatte, weshalb auch die hängig war. Und deshalb veriveigert man den Gewerkschaften den öffentliche Meinung sich mit derselben beschäftigte. Dann fährt der für ihre Existenz unerläßlichen Schuß ihres Koalitions- und Streit Donnerstag u. a. folgende Gegenstände der Tagesordnung zu er rechts gegen behördliche und richterliche Eingriffe, weshalb erfchtvert ledigen: ahl des Vorsichers und des Vorsteher- Stellvertreters.­So standen alle Streise des Gesellschaftslebens, Reich, Staat, man ihnen die forporativen Rechte, die Arbeitgeber- Organisationen Wahl von drei Beisigern und drei Stellvertretern derfelben. Ver­Gemeinden, Industrie, Gerichte, Breffe, unter dem Einfluß der fo leicht gewährt werden? Und to liegt die Anerkennung des lofung der Mitglieder in die Abteilungen. Beschlußfassung darüber, Arbeitslosigkeit. Vor allem aber galt dies natürlich für die Gewerk- Gewerkschaftsprincips: etwa in der Behandlung der Landarbeiter, an welchem Tage und zu welcher Stunde die ordentlichen Sizungen schaften, denen nicht bloß die nächsten Silfsaktionen für die Arbeits- deren beste Elemente durch die Unterdrückung jeder legalen Organis der Versammlung im Jahre 1903 stattfinden sollen. Beschlußfaffung lofen zufielen, sondern die auch durch den die Arbeitslosigkeit be- fation fyftematisch zur Landflucht getrieben werden? Die Gelvert über die Neulvahl: des Ausschusses für die Wahl der unbesoldeten gleitenden Druck des Unternehmertums auf die Arbeitsbedingungen fchaften haben keine Ursache, allzu vertrauensvoll in die Zu- Gemeindebeamten, des Ausschusses zur Begutachtung der Vorlagen wegen der Arbeitenden nach Möglichkeit zu entfräften fuchen mußten. funft zu blicken und sich der Sorge der Staatslenker zu überlassen. Anstellung bezw. Pensionierung besoldeter Gemeindebeamten Und wir können wohl fagen, daß die deutschen   Gelvert. Sie werden stets nur diejenige Anerkennung finden, die sie sich er- und Lehrer und des Ausschusses für Petitionen. Beschlußfaffung schaften den auf sie hereinstürmenden Gewalten standhielten fämpfen, sie werden sich wie bisher auf ihre eigne Macht verlassen, über die Neuwahl derjenigen Ausschüsse und gemischten Deputationen, und wader ihre Pflicht erfüllt haben. Mußten erfüllt haben. Mußten fie in auf die Sträfte der Klassenbewußten Arbeiterschaft fügen müssen, um welche im Jahre 1902 zur Vorberatung einzelner Gegenstände ein­der vorigen Krisis alles aufbieten, um zunächst die eigne Grifteng zu das, was ihnen notwendig ist, zu erhalten, und um ihre Errungen- gefeßt, den ihnen erteilten Auftrag aber noch nicht erledigt haben.­sichern, un dem Massenverlust von Mitgliedern entgegenwirken, fchaften zu verteidigen. Was sie bisher erreicht, ist nicht einem Berichterstattung des zur Vorbereitung der Neuwahl eines Stadtfajul­so konnt sie diesmal, nachdem sie während des Aufschwunges die Liebeswerben um höhere Gunst, sondern zielbewußter Organisierung rats eingesetzten Ausschusses. Berichterstattung über die Vorlagen Organisation gut fundiert hatten, sofort thatkräftig für die Arbeits- der Arbeitermassen zu danken; auf dieser gesunden Basis ruhen auch betreffend den speciellen Entwurf für die Gemeindeschule in der Butbuser­Tofen eintreten. Und sie haben nicht nur einen namhaften Teil ihrer ihre Zukunftserfolge. straße 3/6 und die Vorentwürfe zum Neubau einer Gemeinde­Berbandsfonds für die Arbeitslosen geopfert, sondern sich auch außer Doppelschule in der Straße 4 und 1A, Abteilung XIII( nahe der dem zum Teil ganz erhebliche Steuern auferlegt, um den an sie Greifswalderstraße), einer höheren Mädchenschule und einer Ge­herantretenden Ansprüchen zu genügen. Selbst solche Gewerkschaften, meinde- Doppelschule in der Pantstraße 22a/ 23 sowie einer Gemeinde­deren Statut keine Arbeitslosen- Unterstützung vorsieht, haben schule am Stoppenplay 12. Berichterstattung des zur Prüfung der Tausende von Mark für Notfall-, Maßregelungs- u. a. Unterstügungen aus Titel III des Special- Etats 45 für Vereine und Institute be­bewilligt, und Zehntausenden von Arbeitslosen ist durch willigten Beiträge eingesetzten Ausschusses. Die Einführung neuer ihre Unterstügungen geholfen worden. Nahezu alle Gewerkschaften Bedingungen für die Gasentnahme aus den städtischen Gaswerken. Die Bewilligung von Ehrenpreisen ant den aber, die noch nicht im Besitz einer statutarisch geregelten Arbeitslosen­Verein Berliner Geflügelzüchter" Fortuma", die Abhaltung ban Unterstüßung sind, haben im verflossenen Jahre zu dieser Frage Stellung genommen. Die Meinungsverschiedenheiten über die Pferdemärkten auf dem hiesigen Viehhofe, die Mietung ve taktische Bedeutung dieses Unterstügungswesens haben sich mehr als Diensträumen für die Betriebs- Strankenkasse der Stadtgemeinde je geklärt, und wenn die Arbeitslosen- Unterstützung in mehreren Berlin  , die Annahme der Hinterlassenschaft des Genremalers Gewerkschaften( Dachdecker, Schuhmacher, Fabritarbeiter) abgelehnt Rabe, den Vorentivurf zum Neubau des Andreas- Real­gymnasiums auf dem Grundstücke Stoppenstr. 75/76, den speciellen nicht betrachten, da die betreffenden Beschlüsse unter Entwurf für den Neubau des Lehrerwohngebäudes in der Luchener­ftraße, sowie den Umbau des Schulgebäudes der 74./79. Gerzeinde­schule Pappel- Alle 30/31, und die Mietung von Räumen im Bureaus. Außerdem findet in dieser Sigung und zwar im 7 Uhr durch den Herrn Oberbürgermeister die Einführung der nengewählten, umbesoldeten Stadträte Jabo by und Kolle statt.

dem Berlin  

und Umgegend. betrieb im Monat Dezember 1902: Centralverein   für Arbeitsnachweis. Bericht über den Geschäfts­betrieb im Monat Dezember 1902:

Arbeiter

ner

Ungelernte Maler Schlosser Klemp- Tape- Beibt. Ins­zierer Bers. gesamt 84 159 2234

Eingeschriebene, ar­beitsuchende Bers. 1511 von Arbeitgebern

berl. Arbeitsfräfte 1080

In Arbeit gebrachte Bersonen.. 1000

-

148 237 88 112 43 85 188 73 127

95

39

79 94 Deutfches Reich.

durchführen.

1596

1412

wurde, so kann man dies als ein endgültiges Votum Die Maurer in Rathenow   haben mit der dortigen Arbeitgeber­Bereinigung einen Arbeitsvertrag abgeschlossen. Auf Grund des Eindruck der Schwierigkeit einer Beitragserhöhung inmitten felben wird vom 1. April an ein Stundenlohn von 40 f. gezahlt. der Krisis zu stande fament. Man wird diese Ablehnungen Die Arbeitgeber- Bereinigung erwartet, daß die Arbeitnehmer biefen gleich zu stellen haben( Gastwirtsgehilfen, Fleischer, Textilarbeiter, nehmern es sind deren neun­vielmehr den Vertagungsbeschlüssen einiger andrer Gewerkschaften Vertrag auch bei den außerhalb der Vereinigung stehenden Unter- Hause Neue Friedrichstr. 9/10 für die Zwecke des elektrotechnischen Bergarbeiter, Steinarbeiter, Schneider). Dagegen muß es mit Genugthuung begrüßt werden, daß fechs Organisationen im Jahre 1902 die Einführung der Arbeitlosen- Unterstützung beschlossen haben ( Maschinisten, Lederarbeiter, Holzarbeiter, Böttcher, Bureau Angestellte und Gärtner), so daß gegenwärtig diese Einrichtung statutarisch für 27 Organisationen besteht, die aber die größte Hälfte der gewerkschaftlich organisierten Mitglieder umfaffen. Diese Ent widelung wird sich zweifellos in den nächsten Jahren fortsetzen und der Zeitpunkt dürfte nicht mehr ferne fein, an welchem jeder gewer schaftlich organisierte Arbeiter in seiner Organisation gegen die drückenderen Folgen der Arbeitslosigkeit gesichert ist.

Der Steinbildhauer- Streit in Leipzig   dauert bereits neun Wochen. Die Ausständigen haben beschlossen, das Gewerbegericht als Die Annahmestellen der Sparkasse, die zur Erleichterung der Einigungsamt anzurufen. Im Ausstande befinden sich noch 43 Bild­hauer. Zwei Unternehmer haben die Forderungen bewilligt. Einzahlung von Spargeldern über die ganze Stadt verteilt sind, Die Metallschläger in Nürnberg  - Fürth   haben sich mit ihren werden von den Sparern sehr verschieden start benutzt. Im letzten Die Metallschläger in Nürnberg  - Fürth   haben sich mit ihren Etatsjahr( 1901/02) wurden in der meistbenutzten Annahmestelle Arbeitgebern dahin geeinigt, daß die wöchentlich 48 stündige Arbeits- 34 mal so viel Einzahlungen gemacht und dabei eine 47 mal so zeit auch ferner beibehalten wird, da die Geschäftslage so un große Summe eingezahlt, wie in der wenigstbenusten Annahme­günstig ist, daß eine weitere Einschränkung der Produktion unerläß- ftelle. Die meistbenuste aller Annahmestellen ist seit einer Reihe lich erscheint. von Jahren regelmäßig die in der Lützowstraße. Von den 241 648 Einzahlungen im Gesambetrage von 13 150 419 Mart, die im legten Etatsjahr bei allen Annahmestellen zusammen vor­famen, fielen auf diejenige in der Lützowstraße allein 18 263 Erst in weitent Einzahlungen im Betrage von 821 024 Mart. Abstande folgten die Annahmestelle Mariannenstraße mit 9271 Cin zahlungen und 489 528 M., eine Annahmestelle in der Brunnenstraße mit 7617 Einzahlungen und 450 065 W. usw. Den schwächsten Ver­fehr hatte die Annahmestelle Schwedterstraße, die es nur auf 391 Einzahlungen und 17 388 M. brachte; einen ähnlich schwachen die Annahmestelle Marienburgerstraße mit 488 Ginzahlungen und 24 140 M., die Annahmestelle Memelerstraße mit 649 Einzahlungen und 20 475 M. usw. Im ganzen ist die Benutzung der Annahme­stellen seit einigen Jahren im Nüdgange( 1899/00, 1900/01, 1901/02: 266 187, 250 848, 241 648 Ginzahlungen, 13 947 366, 13 349 968, 13 150 419 M.), während in den Räumen der Sparkasse selber die Einzahlungen wie die eingezahlten Summen sich weiter vermehrt haben.

Die Maler in Malmö   haben den bisher geltenden Lohntarif ge kündigt und Vorschläge zu einem neuen llebereinkommen den Unter­nehmern borgelegt. Sie verlangen eine Erhöhung des Minimal Lohnes und eine neue Regelung der Arbeitszeit. Die Maler in Estilstuna haben beschlossen, ihren Lohntarif auf den 1. April zu

fündigen.

Der Buchbinderstreit in Göteborg   dauert unverändert fort. Die Streifenden, deren Zahl jezt, nachdem einige Kleine Arbeitgeber be­willigt haben, 195 beträgt, halten fest zusammen, namentlich beweisen auch die Arbeiterinnen eine musterhafte Solidarität.

In gleichem Maße, als die Gewerkschaften sich an den Aktionen Der Weberausstand bei Schneider u. Baumgärtel in Gera   ist zur Linderung der Arbeitslosennot beteiligten, erwachte aber auch ihr durch Vermittelung beigelegt worden. Die Firma hat die Meeraner Interesse an einer gefezlichen Regelung der Arbeitslosigkeitslasten, Stetten wieder aus den Stühlen entfernt. die sie bisher fast allein tragen mußten, ohne einen vesent Husland. lichen Einfluß auf die Verminderung der Arbeitslosigkeit entwideln zu fönnen. Dieser Einfluß liegt vielmehr bei den Unter nehmern und bei den großen öffentlichen Arbeitgebern, die zugleich die Hauptschuld an dem die Arbeiterklasse drückenden Elend tragen, die Hauptschuld an dem die Arbeiterklasse drückenden Elend tragen, ohne an den Kosten der Unterstüßung teilzunehmen. Die Getvertschaftsbetvegung konnte während der Krisis auf zahlenmäßig erkennbare Fortschritte nicht hoffen; ihr nächstes Streben mußte die Erhaltung des gegenwärtigen Mitgliederstandes sein. Das ist ihr auch völlig gelungen; war der Rückgang schon während des Ansturms im ersten Krisenjahre ganz unerheblich, so dürfte im Berichtsjahre nach den übersehbaren Erfahrungen ein weiterer Mid­gang laum zu verzeichnen sein. Manche Organisationen haben im Gegenteil ihre vorjährigen Verluste wieder ausgeglichen und andre berichten über weitere Zunahmen, so daß die Abnahme in einzelnen Ileineren, von der Krisis besonders heimgesuchten Berufen kaum schwer ins Gewicht fällt, sondern durch die Zunahmen mehr als aufgewogen werden dürfte. Indes müssen erst die Winterquartal Ziffern vorliegen, ehe man sich ein zuverlässiges Bild der gelverk Reichstags- Abgeordneter Stadthagen   spricht heute abend 81% Uhr schaftlichen Entwicklung machen fann. Die finanzielle Entwicklung in den Ar minhallen über Arbeiterrecht und Arbeiterschuß. Rege der Gewerkschaften dürfte jedoch tros ansehnlich gesteigerter Ein Beteiligung erbittet Die Vertrauensperson. nahmen durch die hohen Arbeitslosigkeits- Ausgaben ungünstig beeinflußt sein. Zum Glüd bürgt  .das Klassenbewußtsein der organi fierten Arbeiterschaft, ihr wachsendes Vertrauen auf die gewerkschaft liche Organisation dafür, daß alle Verluste in wenigen Jahren mehr als ausgeglichen werden.

Ein Schneiderstreit ist in Groningen   in Holland   ausgebrochen. Die Zahl der Streifenden beträgt ca. 200.

Lokales.

In der Deffentlichen Bibliothek und Lesehalle, Alexandrinen Straße 26, ist in diesen Tagen eine neue, etwa 2000 Bände um­faffende Abteilung Nationalöłonowie" der allgemeinen Benutzung übergeben worden. Der in der Ausleih- Bibliothek den Lesern zur Verfügung stehende 130 Drudseiten starte Katalog zerfällt in drei Hauptabteilungen: Volkswirtschaft, Socialwissenschaft, Socialismus und Socialdemokratie; diese wiederum sind der leichteren leber­Daß es zweierlei Recht giebt, eines für Bourgeois und eines sichtlichkeit wegen in 30 Unterabteilungen geordnet. Die unter Be­rüdsichtigung der Vorschläge von Fachgelehrten sorgfältig getroffene für Proletarier, ist wohl selten so fraß in die Erscheinung getreten, Auswahl wissenschaftlicher und gemeinverständlicher Werke läßt feinen wie in der Angelegenheit, über die wir gestern aus der Heilstätte Hervorragenderen Forscher alter und neuer Zeit unvertreten. am Grabow see berichteten. Das Scharfmacherblatt Berliner   Ganz besonders reichhaltig ist die unsre Leser vor allem inter­Das bedeutendste Ereignis auf gewerkschaftlichem Gebiete tvar Reueste Nachr." findet es ganz in der Ordnung, daß der Mehrzahl effierende Litteratur über die neueren nationalökonomischen Theorien im vergangenen Jahre der vierte deutsche Gewerkschaftstongreß und der Patienten in der Heilstätte das Lesen ihrer Zeitung unmöglich und die moderne Arbeiterbewegung vorhanden. In dem Abschnitt: mit ihm die internationale Gewerkschaftskonferenz, die wirksamer gemacht werden soll. Die zwanzig Eremplare, die bisher nach Arbeiterfrage" finden sich in den Unterabteilungen: Allgemeines, als alle früheren internationalen Kongreffe die Internationalität der Grabowsee gesandt wurden, sind dem Scharfmacherorgan zufolge als Gewerbegericht, Arbeiterfekretariat, Arbeitslosigkeit und Arbeits­gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung bethätigte. Der Kongreß erledigte nachweis, Gewerkschaften und Koalitionsrecht, Streifs, Arbeitslohn, cine gülle gewerkschaftlicher und focialpolitischer Fragen von hoher agitationsmittel benutzt worden, und ferner habe die Anstalt auch wohnungsfrage, Arbeiterschutz Gesetzgebung, Arbeiterversicherung, Wichtigkeit. Sein bestes Werk war die Gründung eines Central aus hygienischen Gründen Ursache gehabt, das Weitergeben des Frauen- und Kinderarbeit, Lage der Arbeiter in einzelnen Berufen usw. Arbeiterjekretariats, daß in diesen Tagen seine Thätigkeit aufnehmen Vorwärts" zu verbieten. Wörtlich schreibt das Blatt: Daß die wohl alle wichtigeren Schriften über die betreffenden Gegen­und hoffentlich Tausenden von Arbeitern, die um ihre gefeßlichen An- Lektüre des Vort." aber für die feelische Ruhe der Patienten stände vor. sprüche tämpfen müssen, zum Segen gereichen wird. Die auf förderlich ist, wird wohl jeder, der die in letzter Zeit alles Maß Die Abteilung Socialismus und Socialdemokratie vereinigt eine diesem Kongreß beschloffene Berlegung der Generalfommission nach überschreitenden Verhegungen und Aufreizungen des genannten sorgfältige und reichhaltige Sammlung von Schriften, die in den Berlin   wird an der bisherigen Wirksamkeit dieser Körperschaft Blattes kennen zu lernen Gelegenheit hatte, mit Entrüftung in Ab- letzten Jahrzehnten für und wider Socialismus und Socialdemokratie nichts ändern; fie ivar das Produkt reiner Swedmäßig rede stellen!" erschienen sind. Alles in allem ist uns in Berlin   außer in den

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feits= Erwägungen und den Zwecken und Interessen der Beide Argumente schlagen feht. Als Agitationsmittel braucht großen staatlichen Instituten teine dem allgemeinen Gebrauch Beide Argumente schlagen feht. Als Agitationsmittel braucht dienende Sammlung nationalökonomischer Werke bekannt, die so allgemeinen Gewerkschaftsbewegung wird die Gentrale der deutschen Gewerkschaften auch in Zuhmft dienen. In ihr letztes Thätigkeits- der Vorwärts" in der Anstalt nicht zu dienen, weil alle Patienten übersichtlich angeordnet und dem Publilinn mit so geringer Mühe jahr fallen zwei wichtige Neuerungen auf statistischem Gebiete, die mit verschwindend geringen Ausnahmen bereits überzeugte zugänglich ist, wie die oben genannte, und wir wünschen, daß sie Einführung regelmäßiger Jahresstatistiken der Gewerkschaftskartelle Socialdemokraten sind und daher für Agitationsversuche regste Benutzung finden möge. Das Institut, Ausleih- Bibliothek und Arbeiterfetretariate. Das kommende Jahr wird ihr die neue nicht in Betracht kommen fönnen. Wohl aber haben diese Patienten wie die mit 440 Zeitungen und Zeitschriften ausgestatteten Leseräume Aufgabe des statistischen Jahrbuches der deutschen Gewerkschaften ein Anrecht darauf, auf dem einzig möglichen Wege fich über die sind geöffnet wochentäglich von 5-10 Uhr abends, an Sonn- und stellen, das ein Zeugnis der Leistungsfähigkeit unsrer Bewegung, Borgänge in der Partei, der fie mit Leib und Seele anhängen, zu Feiertagen von 9-1 und 3-6 Uhr. vor allem aber ein wichtiges Hilfsmittel im täglichen wirken der unterrichten. Lächerlich geradezu ist das Verlegenheitsargument, daß Polizei und Arbeiterrecht. Nach dem Bericht des Berliner  selben sein wird. Den deutschen Gewerkschaften brachte das verflossene Jahr zwei hygienische Gründe für die Verfügung maßgebend gewesen seien. Gewerbegerichts scheint bei den Polizei- Organen in Berlin   mehrfach erstens, daß das Lesen noch die irrige Ansicht zu bestehen, daß bei Gastwirten im Gewerbe­Anerkennungen, die ebenso leicht übers als unterschätzt werden. Die Es grenzt an ein blaues Wunder, Vertretung der Reichsregierung auf dem Stuttgarter Gewerkschafts  - einer Zeitung unter den vorliegenden Umständen überhaupt betrieb beschäftigte Personen eines Dienstbuches bedürfen. Auch bei Stongreffe war nichts andres, als der Ausdrud des Zugeständnisses, frankheitfördernd sei, und zweitens, daß die dem Heilungsprozeß dem Ersatz verlorener oder vom Arbeitgeber widerrechtlich vor daß die deutschen Gewerkschaften sowohl eine legitime Bertretung entgegenstehenden Wirkungen sich nur bei solchen Patienten äußern, enthaltener Duittungskarten scheint die Polizei nicht immer ganz vorschriftsmäßig zu handeln. Sehr häufig wollen die Parteien von der Arbeiterklasse, als auch ein bedeutender Faktor der öffentlichen die das Blatt aus der Hand ihrer Leidensgefährten empfangen, und Polizeibureau abgewiesen und an das Gewerbegericht verwiesen Meiming des focialpolitischen Lebens find, dessen Urteil bei allen nicht bei denen, die es direkt von der Post beziehen. fein. Die Polizei hat in solchen Fällen die Aufgabe, unverzüglich

Gewerkschaften von den Staatslenkern bisher vorenthalten wurde,

Arbeiterfragen nicht zu entbehren ist. Soweit diese Anerkennung den In etwas zaghafter Verschleierung will das Scharfmacherblatt nach Feststellung des Sachverhaltes eine Interimsfarte auszustellen. bedeutet sie allerdings einen Meinungswechsel der Regierung. Von einfach zweierlei echt aufstellen und für kranke Arbeiter in Arbeiter mußten mit ihren Schadensersatz- Ansprüchen teilweise ab­einem Systemwechsel in Bezug auf die Behandlung der Gewert Heilanstalten eine Zuchthausbehandlung festgesetzt wissen. gewiesen werden, weil zu der fortgesetzten Verzögerung und der schaften zu reden, wäre indes verfrüht, da jeder geringste Beweis Bir wollen einmal annehmen, ein Fabrikbefizer ginge in ein dadurch hervorgerufenen Arbeitslosigkeit weniger der Arbeitgeber hierfür durch die Laft der Gegenbeweise erbridt wird. Die gewert Sanatorium und gäbe das Hezzblatt", an dem er Wohlgefallen als die betreffenden Polizei- Organe Anlaß gegeben hatten. schaftsfeindliche Tendenz der Regierungsfreise besteht nach wie vor; findet, nämlich die Neuesten Nachrichten", seinen in den politischen Zwei jugendliche Einbrecher wurden in Moabit   unschädlich ge­fie kommt zur Geltung in tausend polizeilichen Nabelstichen, mit Anschauungen mit ihm übereinstimmenden Leidensgefährten zu macht, ein achtzehnjähriger Stempnerlehrling Georg Matuschke benen die Gewerkschaften fortgefest systematisch beunruhigt lesen. Was würde das Blatt wohl für ein Geschrei erheben, und ein 20 Jahre alter Arbeitsbursche Start Schulz. M. meldete werden, in den ministeriell organisierten Juſtiz- Aktionen, die wenn die Anstaltsleitung das Undenkbare wagen sollte, den kranten sich bei seinen Meister in Moabit   frank, blieb den Tag über zu das Koalitionsrecht der Arbeiter git Schanden zu machen drohen, in der Haltung des Staats selbst als Arbeitgeber Fabrikbefizer wegen dieser Handlung auf die Straße zu feyzen? Sause und brach in der Nacht mit S. in die Wohnung und in die und schließlich in der Art und Weise, wie die Krupp- Episode Wahrscheinlich erklärte es die Anstaltsleitung für heilungsbedürftiger Butterhandlungen und andre Geschäfte abgesehen. Wenn sie in der Werkstatt des Meisters ein. Besonders hatten es die Beiden auf gegen die Arbeiterbewegung ausgebeutet wurde. Was will dagegen als den Patienten, der übrigens ungleich dem Arbeiter in solchem Staffe weniger fanden, als sie erwartet hatten, so richteten sie unter das geringe Zugeständnis bedeuten, daß man den Gewerkschaften Falle feineswegs materiell schwer geschädigt würde, sondern am den Waren arge Verwüstungen an. In einem Buttergeschäft in gestattet, zur Statistik des Arbeitsmarktes beizutragen? Das beiveist selben Tage noch für sein Geld eine andre Heilanstalt aufsuchen Moabit   machten sie 52 Kilogramm Butter durch Verunreinigung un­