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Nr. 10. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Ein weiblicher Mäcenas.

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Dienstag, 13. Januar 1903.

Nachdem ich Ihre Arbeiten gesehen, erkenne ich, daß ich nach vielen Massenarbeiten umsonst herzustellen. Dringen die Lernenden" Irrungen endlich den Künstler gefunden habe, den zu unterstützen darauf, in andren Arbeiten unterrichtet zu werden, wie es ver eine Ehre ist. Wie unsicher tappt doch Klinger herum. Aber das sprochen, so werden sie hingehalten, vertröstet, turz und grob be­Vor der 148 Abteilung des Amtsgerichts I stand heute unter Publikum huldigt nicht Ihnen, sondern dem Halben!" Professor handelt und so chikaniert, daß ihnen bald ein Licht aufgeht; ver­Borfiz des Amtsrichters Scheller Termin in der bekamaten Privat Geyger behauptet hierzu unter anderm, daß, als er fein Er- lassen dann die Lernenden diese Lehranstalten vor Beendigung der flage des Bildhauers Prof. Ernst Morik Genger gegen Prof. staunen darüber ausgedrüct habe, welche Gründe wohl Frau Meher Lehrzeit, so haben solche Direktoren" oft noch die Stirn auf Mar Klinger an. Die Parteien find persönlich zur Stelle, dem zu ihrer späteren gehässigen Haltung bewogen haben könnten, Pro- Zahlung der ausbedungenen Konventionalstrafe zu lagen und nur Prof. Gehger steht Rechtsanwalt Senger Berlin, dem Prof. feffor Klinger ihm geantwortet habe: schwer gelingt es bei der Scheu der Damen vor dem Gang nach Slinger Justizrat Bro da Leipzig zur Seite. Als Zeuge ist von ,, Bedenken Sie, es ist eine Frau! Eifersucht!" dem Gericht, die Handlungsweise dieser Direktoren" so aufzudecken, dem Rechtsanwalt Senger der Schwager des Prof. Gehger, Otto von Hopfen, Sohn des Schriftstellers Hans von Hopfen ,, gestellt Professor Klinger bestreitet entschieden, so etwas gesagt daß sie dem Strafrichter übergeben werden können. Dieser Antrag hat das Gewerbegericht befchäftigt und liegt jetzt dem Minister worden. Derselbe soll bei den stattgehabten Vergleichsverhandlungen zu haben, Professor Geyger bleibt jedoch dabei. zugegen gewesen sein und über Aeußerungen der Fran Dr. Meyer Nach fast neunstündiger Verhandlung beschließt der Gerichts­betunden. Zur Anklage steht zunächst der vom Prof Klinger im hof spät abends, die Entscheidung am Mittwoch 1 1hr Leipziger Tageblatt " veröffentlichte Artikel Ein Gegenscherz", in zu verkünden. twelchem über allerlei Testamentsfünstler" Audeutungen gemacht tourden, die es in den letzten zehn Jahren verstanden haben, über

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2 Millionen Mark, die künstlerischen Zweden gewidmet ſein follten, Berliner Partei- Angelegenheiten.

Möller vor.

Landtagswahlen hat der Magistrat von Schöneberg , veranlaßt durch Die Urwahlbezirks- Einteilung für die kommenden preußischen einen Antrag unsrer Genossen im Stadtparlament, vollzogen und den Stadtverordneten bereits Anfang Dezember v. J. im Druck mit­21 je 6 Wahlmänner 17 je 5 24 je 4

geteilt. Danach bildete Schöneberg 75 Urwahlbezirke, von denen

männer

13 je 3

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diesen Zwecken zu entziehen. In einem zweiten Artikel illustrierte Prof. Slinger feine allgemeine Behauptung durch gavei Beispiele, Erster Wahlkreis. Heute, Dienstagabend 9 1hr, findet eine Ver deren eins sich auf Prof. Genger bezog. Es wurde erzählt, daß eine sammlung des Wahlvereins in den Spreehallen, Kirchstr. 27, Stunstmäcenin, die schon große Summen für Künstler und Kunstzivede statt, in der Genosse Arons über das Thema: Ist das Reichs­verwandt hatte, die Absicht verfolgte, eine Villa und sonstiges Bejiz tags- Wahlrecht in Gefahr?" referieren wird. Gäste sind willkommen. zu wählen habent, so daß auf die I. und III. Abteilung je 118, auf tum in Florenz dauernd für deutsche Stünstler hinzugeben. Sie habe Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand. die zweite 120 Wahlmänner entfallen; im ganzen find 346 Wahl­eine Art Fideikommiß im Auge gehabt und die Ausführung ihres Dritter Wahlkreis. Mittwochabend 81, Uhr, in Frankes Fest­zu wählen. Planes vertrauensvoll in die Hände des Künstlers gelegt, der ihr sälen, Sebastianstr. 39, Generalversammlung des Wahlvereins. vor den Wahlen ist deshalb so wichtig, weil die Wahlmanns­Die Veröffentlichung der Urwahlbezirks- Einteilung geraume Zeit volles Bertrauen genoß und als erster der Wohlthat der Stiftung Tagesordnung: Bericht und Abrechnung vom 4. Quartal 1902. Er teilhaftig werden sollte. Die Stifterin habe das Grundstücd ergänzungswahl des Vorstandes. gänzungswahl des Vorstandes. Vortrag des Genossen Georg Vortrag des Genoffen Georg Kandidaten in dem Bezirk wohnen müssen, in dem sie aufgestellt worben, es aber gleich auf den Namen des Künstlers eintragen laſſen, Bernhardt: Attiengesellschaften und die Arbeiter. Diskussion. werden; welcher Abteilung fie angehören, ist dagegen gleichgültig. Vereinsangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimiert. Nächsten Sonn­abend im Getvertschaftshause: 12. Stiftungsfest. Zahlreicher Besuch erwünscht Der Vorstand.

ferner

130 000 M. Hypotheken

Lokales.

Dergottgefällige" Unfug,

auch auf ihn übertagen. Dann feien Verhältnisse eingetreten, die der Frau den Verdacht nahlegten, der Künstler tönnie Haus und Be­fiztum als sein persönliches Eigentum in Anspruch nehmen. Sie habe Deshalb den Künstler aufgefordert, er möchte die Stiftung in rechts­gültiger Form dergestalt festmachen, daß keinerlei Unklarheit darüber obivalten könne, oder das Ganze wieder in ihre Hände zurückgeben. Da sei dann der Künstler mit der Behauptung aufgetreten, daß er ben die Stöckersche Stadtmission, wie wir fürzlich gezeigt rechtmäßiger Eigentümer fei. Er habe später die Hypothek von haben, an den Kurrendejungen verübt, hat in der Bresse 130 000 M. zurückgezahlt und im übrigen ein Testament gemacht, teine direkte Beschönigung gefunden. Selbst die frömmsten Blätter wonach das Befiztum in Florenz den deutschen Säänstlern dauernd erhalten bleiben solle; das Testament sei aber rehtsungültig und haben es nicht gewagt, die Richtigkeit unfrer Mitteilungen zu be­deshalb müſſe man von dem Künstler verlangen, daß er die Ange- streiten. Sie haben, flug genug, fich daran genügen lassen, zu legenheit so bald als möglich ordne. Darauf beruht die schweigen. Privatflage.

tünstlerischen Bethätigung,

zunächst also zum Bau eines Ateliergebäudes, verwenden dürfe. In einem Briefe habe sie an Gehger geschrieben, das ihm zugewendete dürfe auf seine Familie nicht vererbt werden. Ms er ihr in einem Briefe geschrieben, daß er Geld brauche, habe sie ihn sofort 91 000 W. geschickt und zugleich eine Hypothek in Hamburg auf seinen Namen umschreiben lassen. Rechtliche Verpflichtungen habe sie dem Privattläger bei diesen Zuwendungen nicht auferlegt. Es sei aber ihre Willensmeinung gewesen, daß er die moralische Ver­pflichtung zu fünstlerischer Bethätigung übernehmen sollte. Genger habe ihr wiederholt erklärt, er werde Fürsorge dahin treffen, daß das ihm Zugewendete nicht in seine Familie fomme, unter anderm habe er einmal vorgeschlagen, den

Auffällig ist es, daß in Schöneberg nur 34 Bezirke mit 3 und 6 Wahlmännern 41 solchen mit 4 und 5 Wahlmännern gegenüber­stehen, während§ 7 der Verordnung vom 30. Mai 1849, auf welchen das Reglement vom 18. September 1898 in§ 1 ausbrüdlich hin­weist, verlangt:

Die Urwahlbezirke müssen, soweit es thunlich ist, so gebildet werden, daß die Zahl der in einem jeden derselben zu wählenden Wahlmänner durch drei teilbar ist.

Der Stadtverordneten- Versammlung ist eine umfangreiche Magistratsvorlage über Neubauten auf dem städtischen Vich- und Schlachthofe zugegangen. Zum erstenmal sollen zweistöckige mit Fleischlammern usw. dort erbaut werden. Die Kosten sind mit Ställe für Rinder und Hammel sowie zwei Schweineschlachthäuser 881 000 m. veranschlagt, die aus den im Extra- Ordinarium des Schlachthof- Etats für 1902 ausgeworfenen Anleihemitteln entnommen werden sollen.

Aus den einleitenden Worten des Magistrats von Schöneberg ist hervorzuheben, daß man der Anregung unfrer Genossen erst folgte, nachdem man sich überzeugt, daß außer Charlottenburg auch Hannover wird der Berliner Magistrat dem Beispiel dieser Orte folgen? und Breslau die Abgrenzung der Urwahlbezirke bereis vollzogen. vielleicht berufen die Berliner sich auf eine Bemerkung des Schöne berger Magistrats, daß diese Abgrenzung möglicherweise durch Auch die Stadtmission selber hat keinen Versuch gemacht, eine Aenderung des jetzt gültigen Wahlreglements umgestoßen werden Bon Bedeutung ist die kommissarische Aussage der Frau Dr. Marie fich zu rechtfertigen. Wohl aber hat, wie wir hören, eine Ver- fann." Meher zu Freiburg . Sie ist 69 Jahre alt und Witwe des nehmung von Kurrendejungen stattgefunden. Offenbar Dem gegenüber ist anzuführen, daß das Reglement zwar vom Fabrikanten Dr. Friedrich Adolf Meher. Sie hat unter anderm be- wollte man herausbekommen, von wem die Beschwerden ausgegangen Minister geändert werden kann, aber nur soweit die Materie nicht stätigt, daß sie durch Professeor Klinger auf den Privatkläger auf- find. Daß stlagen über eine zu weit gehende Ausnutzung der Surrende- gesetzlich geregelt ist; die Art der Abgrenzung der Urwahlbezirke merksam gemacht worden sei; er sei ihr von dem Angeklagten als einer der bedeutendsten lebenden deutschen Künstler bezeichnet worden. iungen an uns gelangt waren, hatte man am Johannistisch bereits 30. Mai 1849 und das Gesetz vom 29. Juni 1893 festgelegt. Hieran wie auch der Abteilungen ist aber durch die Verordnung vom Bei einem Aufenthalt in Berlin habe sie mit ihrem Pflegefohn das erfahren, noch che wir etwas darüber veröffentlichten. Wir hatten kann nur durch Gesetz, also unter Mitwirkung des Landtages, etwas Atelier Gengers besucht. Die Arbeiten desselben hätten ihr sehr uns nicht mit den Angaben begnügt, die uns Eltern von Kurrende- geändert werden. gefallen. Gehger habe ihr dann auf ihre Bestellwag einen Kupfer- jungen aus eignem Antriebe zugetragen hatten, sondern waren, um Wir wollen übrigens noch einmal darauf hinweisen, daß in ftich und eine Bronze geliefert und sie in Freiburg besucht. Er habe jene Angaben zu kontrollieren, noch zu andren Eltern, auch zu sehr allen Gemeinden mit mehr als 1750 Einwohnern die Bezirks­ihr dabei erzählt, daß er nach Florenz übersiedeln wolle. Eine Dame frommen, gegangen und haben diese bezw. ihre Jungen befragt. einteilung durch die Gemeinde- Verwaltungsbehörden vorzunehmen habe ihm zum Anlauf eines Grundstüds und zur Erbauung eines So tam man am Johannistisch rechtzeitig in die Lage, den ist; mögen unsre Genossen allerorts auf die sofortige Herstellung Ateliergebäudes dort 50 000 M. zugefagt. Diese Summe. reiche Jungen Verhaltungsmaßregeln zu geben für den Fall, daß der der Einteilung bringen; die Wahlvorbereitung wird dadurch wesentlich aber nicht. Sie habe ihm dann zu dem angegebenen Zwed weitere Onkel", der sich die Füße abläuft", noch weitere Besuche machen erleichtert werden. 50 000 M. zu geben sich bereit erklärt. Aus ihren Aeußerungen Habe der Privattläger entnehmen müssen, daß sie mit dem Gelde, sollte. Die von ihrem Kurrendeführer ausgefragten Jungen haben daß sie ihm zuzuwenden zusagte, ihn nur in seiner künstlerischen nicht sämtlich zugegeben, daß jemand von der Zeitung" bei Bethätigung unterſtüßen wollte. Sie habe ihm also eine unentgelt ihren Eltern gewesen sei. Daß es einige, entgegen dem von uns fiche Zuwendung machen wollen, jedoch unter der ihm kenntlich ge- gegebenen Rat, verschwiegen haben, bedauern wir, aber wir begreifen machten Voraussetzung, daß er das ihm Bugewendete nur 31 es. Eltern haben uns gegenüber die Befürchtung geäußert, daß ihre feiner Jungen, wenn sie sich meldeten, aus der Sturrende ausgefchloffen werden könnten und dann die seit Jahren angesammelte, erst bei der Konfirmation auszuzahlende Prämie"( pro Monat 1 M.) cin­büßen würden. Diese Prämie", deren Verlust durch das Kurrende- täuflich erworbene 32 Hektar große Gelände an der Ober- Spree Der Berliner Magistrat beabsichtigt das kürzlich vom Forstfiskus Statut für den Fall eines früheren Ausscheidens angedroht wird, ist, gegenüber dem Eierhäuschen, ganz oder teilweise zu verpachten. Das wie man uns gefagt hat, noch das einzige Mittel, die bedauerns- Gelände grenzt unmittelbar an die Wuhlheide und soll später zum werten Jungen bei der Kurrende zusammenzuhalten. Sonst würden Bau einer Gasanstalt dienen. Die näheren Bedingungen find die Herren Kurrendeführer," so bemerkte mit bitterem Spott eine Klosterstraße 63 I zu erfahren. Mutter, auf den Höfen bald Solo fingen müssen". Die städtische Bade- Anstalt an der Schillingsbrücke bleibt vom Der Vernehmung der Kurrendejungen durch ihre Kurrendeführer 19. bis 29. Januar d. J. wegen Ausführung baulicher Arbeiten wird hoffentlich bald eine Bernehmung der für die Kurrende ver- geschlossen. antwortlichen Personen durch die Aufsichtsbehörde folgen. Die Mordverschwörung des Pastors Riemann. Die schweren Be­Wir erwarten, daß dem Unfug, die Kinder um der Kurrende willen schuldigungen, die Pastor Riemann in der von ihm bei der Beerdi­Prof. Klinger zum Erben den Unterricht versäumen zu lassen, ein Ende gemacht wird. Wer gung des Gastwirts Alisch gehaltenen Grabrede gegen eine Anzahl einzusehen. Ein andres Mal habe er vorgeschlagen, das Grundstück bei Hochzeiten, Bebräbnissen, an Geburtstagen usw. nach dem frag- unbekannter Personen erhoben hat, sind von diesem Geistlichen auch in Florenz zur Heimstätte einer Künstlerakademie zn machen. Irgend würdigen Ohrenschmaus eines Surrendegefanges verlangt, der möge heute noch mit feinem Worte erhärtet worden. Er hat weder der etwas Festes und Bindendes habe er aber nicht festgesetzt, obwohl fich gefälligst die schulfreie Zeit dazu aussuchen. Seit wann hat Bolizei von der von ihm entdeckten Mordverschwörung irgend welche fie sich mit dem Gedanken der Widmung des Grundstückes als Seim ftätte einer Künstlerakademie einverstanden erklärt hatte. Auf die die Schule nötig, fich nach der frommen Laune von Privatpersonen Stenntnis gegeben, noch ist die Presse von ihm mit einem auf­Nachricht, daß Gehger sich verheiraten werde, habe sie ihn stärker zu richten! Ebenso ist für die Gefänge, die die Kurrende am Re- flärenden Wort bedacht worden. Wir haben am Sonnabend bereits gedrängt, die spätere Bestimmung des Zugeivandten endlich zu regeln. formationstage vor dem Lutherdenkmal anstimmt, die schulfreie Zeit betont, daß irgend eine Ursache, mit näheren Angaben hinter dem In einem Briefe vom 18. Juli 1897 habe sie einen kräftigeren Ton gut genug. Es will uns nicht einleuchten, warum dieser zweifel- Berge zu halten, für den Geistlichen nicht mehr vorliegen kann, angeschlagen. In diesem Briefe habe sie Geiger nur kurze Frist ge- hafte Genuß dem Publikum durchaus in der Mittagstunde geboten nachdem fest, um die Hamburger Sypothet auf ihren Namen umschreiben zu werden muß. Auch der andre Unfug, daß man müde Kinder noch heimnis am offenen Grabe sein aufsehenerregendes Ge­laffen. Er habe aber in dieser Frist nichts gethan, sondern noch zivei am Abend durch die Straßen schleppt und in der Kneipe fingen die durch die Enthüllungen des Pastors bermruhigte Deffentlichkeit ausgeplaudert hat. Wo folches geschehen, hat Monate verfteichen lassen, bis er ihrem Vertreter in Hamburg feine Bereitwilligkeit zur Umschreibung der Hypothek erklärte und zugleich läßt, darf sich nicht wiederholen. Die Berliner Polizeiverordnung ein Recht, nähere Aufklärung zu verlangen. Wie der mysteriöse Fall fich dazu erbot, daß er Ende des Jahres 91 000 m. an fie aus vom 21. Dezember 1899, durch die die gewerbliche Beschäftigung des Herrn Niemann auch liegen möge: das eine muß doch feststehen, zahlen würde. Sie habe darauf ihrem Vertreter geantwortet, er schulpflichtiger Kinder eingeschränkt worden ist, hat Herrn Stöder daß ein hoher Würdenträger der evangelischen Stirche nicht ins Blaue folle die Hypothet auf ihren Namen umschreiben lassen. Nach der umd den mit der unmittelbaren Leitung der Kurrende beauftragten hinein eine Beschuldigung von der Schwere der vorliegenden erhebt Verheiratung Gehgers habe sie dem Professor Klinger eine Anzahl Personen keine Unbequemlichkeiten verursacht; dazu find ja die und damit gegen den Verleumdungsparagraphen des Strafgesetz­Briefe Gengers überfandt und ihn ermächtigt, diese Briefe andren Forderungen und Vorschriften dieser Verordnung viel zu bescheiden. buches und gegen das achte Gebot frevelt. Herr Pastor Riemann nach seinem Ermessen zu zeigen, um andre zu warnen, daß sie selbst Aber empfinden denn diese Brüder in Chrifto nicht die moralische hat überdies noch vor Augen, wie sehr z. B. die verleumderischen Berpflichtung, freiwillig zu unterlassen, was ihnen bisher Beschuldigungen sich als haltlos erwiesen haben, die aus Anlaß der Professor Klinger habe sofort von ihr erfahren, daß die Sypothek auf leider noch feine Bolizeiverordnung und kein Gefeß verboten hat? ihren Namen umgeschrieben worden sei und daß sie auf die Rückzahlung Strupp- Affäre in tausend Zeitungen von angeblich staats- und religions­Der 91 000 m. verzichtet habe. Verboten habe sie dem Professor erhaltender Seite gegen uns erhoben worden sind, wie ver Sulinger nicht, weiter über die Sache zu sprechen, zu öffentlichen Akademische" Gauner. Zur Beseitigung von Mißständen in so- blüfft die gutgesinnte Presse dastand, als der Staatsanwalt aus Angriffen habe sie den Professor Klinger gegen Genger nicht ver- genannten Unterrichtsanstalten für Strawattenfabrikation, Gründen, die hier nicht erörtert werden sollen, auf die Fortführung anlaßt. Professor Stlinger habe ihr fogar einen Brief geschrieben, Butzmacherei und Wäschenäherei ist dem Ausschuß des Berliner Gecines Prozesses verzichtete, der nach der Hoffnung staatserhaltender in dem er selbst sagte, daß er ohne ihr Wissen und Willen die Sache werbegerichts ein von 32 Beisitzern Arbeitgebern und Kreise uns und der gesamten Socialdemokratie das Genick brechen in die Zeitung gebracht habe. Professor Geiger habe gezwungen Arbeitnehmern unterzeichneter Antrag unterbreitet. In der Be- sollte und dessen von uns vorausgesehenes Ende mun zu einer Art werden müssen, die 130 000 M. zurückzugeben, erst auf Drohung gründung heißt es u. a. In einzelnen Branchen, in denen meist Triumph für die Vertreter der verhaßten Partei wurde. habe er sich hierzu herbeigelassen. Auf Befragen des Rechtsanwalts Frauenarbeit verrichtet wird, wie in der Krawattenfabrikation, Butz­Senger hat Frau Dr. Meher noch gesagt: Sie habe dem Professor und Wäschebranche, Kurbelstepperei finden sich neben guten, einwand­Diese Geschehnisse sind auch Herrn Pastor Riemann noch frisch Stlinger nie mitgeteilt, daß sie das Grundstück in Florenz getauft freien Lehranstalten und Unternehmen vielfach gewiffenlose Arbeit- genug im Gedächtnis, um ihn selbst für den unmöglichen Fall, daß und Herrn Gehger zum ersten Nu nießer eingesetzt habe. Sie geber, die unter verlockenden Anpreisungen Mädchen und er seine Pflichten als Geistlicher einen Augenblick außer Acht gelassen habe ihm ferner nicht mitgeteilt, daß sie den Plan gefaßt habe zu Frauen als Lernende" heranzuziehen und auszubeuten suchen. hätte, in der von ihm berührten Angelegenheit zu äußerster Vorsicht einer Stünstlerakademie in Florenz . Eben so wenig habe sie ihm Nach den Prospekten ruht die Direktion solcher Akademien" zu bestimmen. Wir geben daher trotz allem die Hoffnung noch nicht mitgeteilt, daß fie für solche Akademie Millionen hätte stiften wollen. in den Händen tüchtiger Kaufleute, Die feit langen auf, daß Herr Riemann mit näheren Mitteilungen über die von ihm Es gelangen hierauf zahlreiche Briefe der Frau Dr. Meyer an Jahren in der betreffenden Branche thätig sind und zahlentdedte Mordverschwörung herausrückt. Er ist dies sich und seinem Prof. Genger, des letzteren an Frau Dr. Meher, sowie an Professor reiche Schülerinnen mit so großem Erfolge unterrichtet haben, daß Stande schuldig. Slinger usw. zur Verlesung. Die Briefe an Professor Genger atmen sie zum Teil selbständige Arbeitsstuben leiten, worüber zahlreiche durchweg eine Anerkennungen und Dankschreiben vorlägen. Die Zeitdauer der Beginn des Umbaues der Stadtbahn. Mit der Umgestaltung glühende Begeisterung Kurse schwebe zwischen 1 bis 10 Wochen, das Honorar zwischen 10 der Stadtbahn, deren Grundzüge wir bereits vor längerer Zeit mit­und 150 M. Jufolge dieser Prospetie werden Frauen aus allen geteilt haben, ist heute Nacht der Anfang gemacht worden. Die auf Lebensstellungen angelodt und dann auf Grund eines verklausulierten den Stationen Westend , Schlesischer Bahnhof und Nummelsburg Bertrages nach Zahlung des Lehrgeldes eingestellt. In fast allen stehenden Nordringzüge Nr. 1-20 werden zurückgezogen und durch Fällen gestaltet sich das Verhältnis derart, daß kaum eine der Borortwagen ersetzt. Jeder aus Vorortzügen gebildete Zug der Lernenden" das findet, was sie sucht. Nichts von dem, was ver- Stadt- und Ringbahn führt zwei Wagen zweiter und fünf agen sprochen worden, wird gehalten und schon nach furzer Zeit sehen sie dritter Klasse. Sie sind bis auf einen Wagen dritter Klaffe durch ein, daß fie schnöde getäuscht worden sind. Die Akademie ", die großen, Kreuztuppelung verbundene Doppelwagen und werden durch Luft­hellen, fomfortabel eingerichteten Lehrfäle" bestchen meist aus einer brudbremse gefahren. Da die Zugänge zu diesen Wagen sehr hoch gewöhnlichen Stube. Die Arbeiten selbst bestehen aus den sind und die Stadtbahnsteige erst später erhöht werden, so muß dem einfachsten Vorrichtungen, und die Lernenden" werden Publikum von morgen früh an Vorsicht beim Einsteigen empfohlen dazu ausgebeutet, dem Lebrherrn" die übernommenen werden. Der Wagen hat zwei Trittstufen. Bei den Vorortzügen,

nicht hereinfallen.

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für dessen Kunst, die Frau Dr. Meher in den schwärmerischsten Aus­brüden lobt. Zu einem Briefe vom 6. Dezember 1895 stellt sie ihm 50 000 W. zur freien Verfügung und mit dem Zusaß, daß, wenn das Geld aufgebraucht sei, weiteres folgen werde. Das kleine Ver­mögen folle sein Eigentum sein. In einem andren Briefe bittet Frau Dr. Meyer, sie nicht Gönnerin" zu nennen. Er sei der Geber und sie sei nur die Vermittlerin. Nicht Aufträge" wolle sie erteilen, freies Schaffen sei das einzig Richtige. In einem Briefe heißt es: Ju Geldsachen kann man nicht vorsichtig genug sein; darum wissen von den Zuwendungen nur Sie, Ernst( Dr. Große) und ich Conft niemand!" Weiter schreibt sie unter anderm: