Einzelbild herunterladen
 

Nr. 11.

Abonnements- Bedingungen: Abonnements Preis bränumerando: Bierteljährl. 8,30 0, monatl. 1,10 9, wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags­nummer mit illustrierter Sonntags. Beilage Die Neue Welt" 10 Bfg. Post­Abonnement: 1,10 Mart pro Monat. Eingetragen in der Post- Zeitungs. Preisliste für 1903 unter Nr. 8203. Unter Kreuzband für Deutschland und Defterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

Ericheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblaff.

20. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonel­zeile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins­und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. ,, Kleine Anzeigen" jedes Bort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Insecate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormitttags geöffnet.

Zelegramm- Adresse: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Die erlauchten, edlen und geehrten

Herren

Mittwoch, den 14. Januar 1903.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

aufzutveisen! Daß die Finanzlage Preußens traurig ist, weiß man. Die Resolution tourde schließlich einstimmig angenommen und Jeder, der auch nur einigermaßen den Lauf des Wirtschaftslebens die Erörterung der weiteren fünf Refolutionen auf Mittwoch vertagt. verfolgt, konnte das schon längst vorhersagen. Daß trotzdem Aus- Eine Aussicht, daß die Reichstags- Abgeordneten sich in beschluß­gaben, die im politischen und wirtschaftlichen Interesse dringend fähiger Zahl in dieser Woche zusammenfinden, besteht wohl nicht. des preußischen Landtages wurden am Dienstag mit geboten find, nicht zurückgestellt werden sollen, ist ja recht folgender Thronrede vom Grafen Bülow bedacht: fchön. Schade mur, daß davon nichts zu verspüren ist. Landtag. Die neue die Polen - Vorlage, die Thronrede ankündigt, wird man Im Anschluß an die feierliche Eröffnung des Landtags doch im Ernst faum für eine politisch oder hielten beide Säufer die üblichen geschäftlichen Sigungen ab. wirtschaftlich notwendige Maßnahme halten fönnen. Die schränken sich deshalb auf notwendige und unaufschicobare Maß millionen oder Milliarden, die die Regierung zur Förderung des Das Abgeordnetenhaus glaubte, genug gethan zu haben, Schon bei Ihrer letzten Berufung ist auf die wenig befriedigende Deutschtums in den Ostmarken verlangen wird, werden genau so zum nachdem es ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser ausgebracht Gestaltung der Finanzlage des Staates hingewiesen worden. Die Fenster hinausgeworfen sein, wie die früher für diesen Zweck be- hatte. Das Herrenhaus begnügte sich damit nicht, es tvilligten Summen. wählte außerdem noch das bisherige Präsidium wieder. Dafür Rechnung des Jahres 1901 hat mit einem

" Die bevorstehende Tagung ist die letzte einer arbeitsreichen Legislaturperiode. Die Ihnen zu unterbreitenden Vorlagen be­

nahmen.

abgeschlossen.

Fehlbetrage von rund 37%, Millionen Mark

Auch für das laufende Etatsjahr wird nach den bisherigen bem kanal, für dessen Zustandekommen sogar der preußische am Mittwoch statt. Unmittelbar nach der Konstituierung wird

bleiben.

Dem Ausbau des Verkehrs soll die übliche Kleinbahnvorlage kann es auch, wenn es am Mittwoch die Vereidigung der dienen. Von dem Mittel, das die Regierung für den Ausbau des neuen Mitglieder vorgenommen hat, bis Ostern in die Ferien Verkehrs in früheren Jahren als unbedingt notwendig hinstellte, gehen. Im Abgeordnetenhause findet die Wahl des Präsidiums Die Minister Frh. v. Rheinbaben den Etat einbringen. werden können. Zwar ist in den letzten Monaten im Verkehr König fein Wort verpfändet hat, schweigt die Thronrede. und das Junkertum auf den Staatseisenbahnen eine geringe Steigerung eingetreten, Regierung hat endgültig tapituliert fann doch wird der Reinertrag hinter dem Voranschlag erheblich zurüd- wieder einmal gelungen ist, der Regierung seinen Willen mit Fug und Recht triumphieren, Das Fiasko des Huldigungsschwindels. es ihm daß Man schreibt uns: Der mächtigen Kundgebung der Stettiner Der Entwurf des Staatshaushalts- Etats für 1908 wird Ihnen aufzuzivingen und dem Stulturfortschritt Halt zu gebieten. Wie von Arbeiter ist jetzt auch die der Magdeburger auf dem Fuße ge­Der Entwurf des Staatshaushalts- Etats für 1903 wird Ihnen alsbald vorgelegt werden. Trotz der vorsichtigen und sparsamen der Stanalvorlage, so wird auch von der Wiedereinbringung der folgt. Auch die letzten Trümmer der abgeschmackten Adressen- Recht­fertigungsversuche sind mit ihr dahingetrieben worden. Dent Bemessung der Ausgaben in allen Zweigen der Staatsverwaltung Vorlage über die Ausbildung der Juristen Abstand genommen. hat es sich nicht vermeiden lassen, zur Herstellung des Gleichgewichts In den Thronreden der beiden letzten Jahre war ein Wohnungs- die Kundgebung der Arbeiter des Krupp- Gruson- Werkes hat eine ganz besondere Bedeutung. Weit über 1300 gesetz in Aussicht gestellt. Auch davon will die Regierung nichts noch den Staatskredit in beträchtlicher Höhe in Anspruch zu nehmen. Dieſe mehr wissen. Ausgaben für Stulturzwecke fallen ja nicht unter die Berfonen, darunter, wie ausdrücklich festgestellt unerwünschte Erscheinung hat ihren Grund darin, daß infolge der Schwierigkeiten, mit denen seit Jahren die Landwirtschaft im wirtschaftlichen Intereffe dringend gebotenen. Statt dessen be- wurde, 800-900 Arbeiter des Krupp- Werkes, hatten und in letzter Zeit auch Handel und Industrie zu kämpfen haben, gnügt sie sich mit der Forderung einiger weiterer Millionen sich im Magdeburger Luisenpark eingefunden, um gegen den bei Ab­bei einem Teil der Betriebsverwaltungen auch für das Jahr 1903 zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse der Staatsarbeiter sendung der famosen Kaiser Adresse ausgeübten Ge­mit einem weiteren Rückgange der Ueberschüsse gerechnet werden muß. die Arbeiter in immer größere Abhängigkeit von sich bringen zu Maßregelung der beiden, ein halbes Menschenalter bei Strupp thätig Glaubt sie doch, durch solche Maßnahmen wissenszwang und Terrorismus zu protestieren. Die Die zeitweilige Finanzlage hat jedoch nicht dahin führen können, gewesenen ehrlichen Arbeiter hat am Montagabend der Social­Ausgaben zurückzustellen, die im politischen und wirtschaftlichen Interesse dringend geboten find. Hierunter fallen die erheblichen Mittel, welche die Staats­regierung in Fortführung ihrer auf den

und Beamten.

fönnen.

So wird sich denn allem Anschein nach die neue Session ihren demokratie zu einem geradezu glänzenden Triumph ber­Borgängern an Unfruchtbarkeit würdig an die Seite stellen können. holfen. Minutenlang wurden die Redner, die das Gebahren der be­Am Ende der Gesetzgebungsperiode werden die Boltsvertreter" mit teiligten Streise bei der Sammlung der Unterschriften ins rechte Licht Schutz des Deutschtums in den Ostmarken dem Bewußtsein vor ihre Wähler treten können, daß sie, getreu ihrem rückten, von Beifall unterbrochen und nicht eine einzige Stimme fand und auf deren wirtschaftliche Stärkung gerichteten Politit von Ihnen Princip, jeden Stulturfortschritt verhindert und dem Dreillaffen- fich zur Rechtfertigung der Krupp- Kamorra. Was aber der Protest­erbittet. Auch soll den in diesen Landesteilen wirkenden mittleren Parlament den Stempel einer Interessentenvertretung noch stärker bersammlung die ganz besondere Bedeutung beilegt, ist folgendes: und unteren Beamten sowie den Lehrern an den öffentlichen Volts- als bisher aufgeprägt haben. Hoffen wir, daß es die legte Seffion Die fog. Kaifer Deputation der( siebenmal gefiebten) Ar­und unteren Beamten sowie den Lehrern an den öffentlichen Volks- ist, in der die Herren, ungestört von Arbeitervertretern, fein werde. beiter, die nach der Beerdigung Krupps im Bartesaal in Eſſen die schulen die in Aussicht gestellte Zulage gewährt werden. Vom wirtschaftlichen wie vom Standpunkt einer fürsorgenden Diese unfäglich müde Thronrede mutet an, als ob in Preußen bekannte Rede mit anhören mußte, war vollzählig( 16 Mann) Finanzpolitik erschien es ferner nicht ratsam, den großen Betriebs- nichts mehr zu thun sei, als ob alles gesättigt und geglättet sei. in der Versammlung erschienen. Bereits vorher hatte man er­verwaltungen die Mittel zu versagen, die zu einer ordnungsmäßigen und doch ist in diesem Preußen seit mehr als einem halben Jahr- fahren, daß diese Deputation, die gleichzeitig das Unterschriften­hundert noch alles zu thun. Die politischen und fulturellen sammeln freiwillig übernommen" hatte, in der Versammlung Ergänzung ihrer Einrichtungen erforderlich find. Namentlich er- Schulden Preußens find ins Ungemessene gewachsen. Und weil der die Erklärung abgeben sollte, daß thatsächlich die Unterschriften achtet es die Staatsregierung für ihre Pflicht, auch in den Zeiten achtet es die Staatsregierung für ihre Pflicht, auch in den Zeiten Anfang einer Schuldentilgung den Zusammenbruch des ganzen sämtlich freiwillig" gegeben worden seien und daß der Inhalt der ungünstiger Abschlüsse mit der regelmäßigen Ergänzung ungünstiger Abschlüsse mit der regelmäßigen Ergänzung des Fuhrparks nicht zurüd zu bleiben. Die Bewilligung der Systemis zur Folge haben müßte, darum fängt man eben nicht erst Staiser- Adresse der innersten Ueberzeugung aller Arbeiter des Krupp­hierzu erforderlichen Mittel wird die Staatsregierung zugleich in den an sondern überläßt fatalistisch alles der waltenden Vorsehung Gruson- Werts entspreche". Allein die Strupp- Reiniger haben nun Stand setzen, die Arbeitsgelegenheit im Lande zu vermehren. der Junker und Pfaffen. einmal das Beches kam nicht zu der beabsichtigten Ehren­rettung"! Trozz viermaliger, nachdrücklicher Aufforderung des Vorsitzenden, trotz der Provozierung von Rednern, die selbst 12 und mehr Jahre auf dem Werke gearbeitet haben, nahm keiner der Abgesandten das Wort!! Erst als sie daran erinnert wurden, daß sie doch deswegen gerade hergeschickt worden seien, er­flärten z tv ei von den 16 Mann, daß sie beim Sammeln

Zum Ausbau des Staatseisenbahn- Systems durch Erwerb mehrerer Privateisenbahnen, zur Erweiterung des Staatsbahnnetzes und zur Förderung der Kleinbahn- Unternehmungen sind größere Mittel vorgesehen.

werden.

Meine Herren! Auch in der bevorstehenden Tagung sind Sie zu wichtigen Arbeiten berufen. Mögen dieselben dem Vaterlande zum Segen gereichen!

Politische Uebersicht.

Berlin , den 13. Januar.

Der Reichstag

"

--

Der Verbesserung der Wohnungsverhältnisse der in den staat­lichen Betrieben beschäftigten Arbeiter und der gering befoldeten hat am Dienstag seine Arbeiten nach den Weihnachtsferien wieder der Unterschriften keinen Druck auf irgend einen Arbeiter Beamten ist mit Ihrer Zustimmung wiederholt besondere Fürsorge aufgenommen. Es war eine kühle geschäftliche Sizung ohne ausgeübt, da fie doch nur thre Pflicht der Firma gewidmet worden. Da das Bedürfnis unverändert fortbesteht, wird Fanfarentlänge, wenn in ihr auch eine Nachlese auf dem Tariffelde gegenüber gethan hätten!! Ja noch mehr: Ein Redner der Ver­von Ihnen in einem neuen Gefeßentwurf ein weiterer Kredit zu vorgenommen wurde. Auf der Tagesordnung standen die Refo- sammlung konnte ausdrücklich erklären, daß sogar die an gleichem Zwecke erbeten werden. Iutionen, die den Schwanz des Tarifgesetzes bilden, aber nur wesende Saiser Deputation( meist aus Arbeitern bestehend!) Im Interesse der Förderung der allgemeinen Volfsgesundheit eine von ihnen wurde erledigt. Es war die Resolution, die eine die Maßregelung der Kameraden für eine Schmach und eine wird Ihnen alsbald ein Gesezentwurf zugehen, um das Reichsgefeß. Enquete unter Sinzuziehung von Sachverständigen dahin fordert, ob Schande anfähe!!! Das Erstaunen der Versammelten wollte betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, innerhalb nicht im Interesse der kleineren Tabakbauern sich das Gesetz über schier kein Ende nehmen! Erbarmungslos wurden die sogenannten des preußischen Staates zur Ausführung zu bringen. die Besteuerung des Tabats vereinfachen ließe. Die Frage Wohlfahrtseinrichtungen Krupps als eine famose Einnahmequelle für Der im vorigen Jahre nicht zur Verabschiedung gelangte Gefeß- hat den Neichstag bereits mehrfach beschäftigt und die Zoll- bie Firma Krupp gebrandmarkt; erbarmungslos gingen die Redner entwurf über die Befähigung für den höheren Berwaltungsdienst fommission hat schließlich, um die drängenden kleinen Tabakbauern mit denen ins Gericht, die so unberechtigterweise die Borwärts"- wird Ihnen in etwas veränderter Gestalt wieder vorgelegt zu beschwichtigen, eine solche Resolution vorgeschlagen. Im Hause Redakteure beschimpft und verleumdet; mit beißendem Hohn fausten Hieb stieß die Resolution bei keiner Partei auf Widerspruch. Genosse auf Hieb auf die Millionenfirma und ihre freiheitlichen" Einrichtungen Ihre Zustimmung wird ferner zu einem Gesetz über die Ehrhart bestätigt, daß das Tabaksteuergefeg, ein wahres Mon- Hernieder und die abgesandte Kaiser Deputation Bildung kirchlicher Hilfsfonds für katholische strum, überflüssige Placereien und Scherereien für den Tabaksbau nickte den Rednern bestätigend zu. Sie, die gekommen Pfarrgemeinden erbeten werden. darstellt. Die Steuerbureaukratie schwelgt in Belästigungen der war, zu reden, zu retten, zu vergelten sie faß refigniert da und Produzenten und die Gewichtssteuer, bei der jedes Tabaksblatt auf verwünschte innerlich ihre Mission wer weiß wie! Es war ein herr­der Goldwage gewogen wird, giebt ihr reichlich Anlaß, alle ihre licher, ein prächtiger Gemuß, das mit anzusehen, zu sehen, wie der Künste der Drangsalierung spielen zu lassen. Huldigungslegende so arg mitgespielt wurde! Und nun die Krönung In der Vertverfung des Steuersystems war das Haus einig des glänzenden Erfolges: Eine im schärfsten Stil gefaßte Protest­und auch der Vertreter der verbündeten Regierungen, Unterstaats- Resolution, die rückhaltlos den Gewissenszwang brandmarkte und fekretär v. Fischer, fagte eine wohlwollende Prüfung der Frage fonstatierte, daß die Arbeiter nie und nimmer an das Tischtuch­zu. Die eigentliche Debatte galt auch viel mehr der Frage des Die Thronrede, mit der die letzte Session einer der unfrucht- Tabat 301 les als der Frage der Tabaksteuer. Ehrhart hatte nicht Berschneiden denken, wurde einstimmig doch nein, nach mehr­barsten Legislaturperioden eröffnet wurde, ist so nichtssagend und nur die Aufhebung der Inlandssteuer, sondern auch die Be- facher, ausdrücklicher Wiederholung der Gegenprobe, gegen eine bedeutungslos wie nur irgend denkbar. Zu wichtigen Arbeiten" sind seitigung des Tabakszolles gefordert, während der nationalliberale einzige Stimme angenommen!!! Nicht endenwollender Jubel folgte die erlauchten, edlen und geehrten Herren von beiden Häusern des Agrarier Freiherr v. Heyl zu Herrnsheim im Verein mit den der Bekanntgabe dieses Resultats. Die Kaifer Deputierten Landtags berufen. In der That, eine wichtige Arbeit, den Etat zu Agrariern Röfide, Lucke und Schrempf eine Vergrößerung der faßen mit refignierten Mienen Mienen da und hielten die beraten und einige belanglose Gefeßentwürfe zu verabschieden! Die Spannung zwischen Tabaksteuer und Tabakzoll verlangte. Der Hände tief in den Hosentaschen bergraben. Es schien, Regierung weiß sehr wohl, daß fie für die Kulturaufgaben, sei es Kampf mit diesen Agrariern wurde fast ausschließlich von unsrer als müßten sie sich Zwang anthun, nicht trotz ihrer auf dem Gebiete des Volksschulwefens, sei es auf dem der Förde- Partei geführt, für die neben Ehrhart Geyer, Moltenbuhr Mission für die Resolution zu stimmen. Das muß man rung des Verkehrs, fei es auf dem des Ausbaues der socialpolitischen und v. Elm wiederholt das Wort ergriffen. Eine leb gesehen, mit angehört haben, um die ganze Bedeutung dieses Gesetzgebung, bei diesem Landtage, in deffen einem Hause unein- haftere Form nahm diese Debatte aber nur bei der Er- fläglichen Fiastos zu ermeffen. Zum Schluß der imposanten Ver­geschränkt die Junker das große Wort führen, während das andre örterung der privaten Verhältnisse des Freiherrn v. Heyl an. sammlung, die so begeistert verlief wie feine feit langen, langen einen durch und durch konservativ- klerikalen Charakter trägt, fein Gehör Dieser bestritt, daß er an dem Tabakbau so viel verdiene, wie ihm Jahren, konstatierte der Vorsitzende noch, daß auf dem Krupp- Werk findet, und deshalb streckt sie von vornherein die Waffen. Graf Bülow, dessen die Südd. Tabatzeitung" nachgerechnet habe und stellte auch in sich der stärkste Rückhalt der Magdeburger Socialdemokratie befände, Gesundheitszustand durch innere Krisen Schaden leiden könnte, unter- Abrede, daß er jüngst erst wieder seinen Fideikommißbefiz durch daß das Wert eine Hochburg der socialdemokratischen Agitation sei wirft sich dem Willen des allmächtigen Junkertums und seines hohen Anfauf großer Areale erweitert habe. Er will nur Familiengüter und daß die weiteren Früchte von der Strupp- Affaire bei der nächsten Verbündeten, des Klerus. feinem Fideikommiß einverleibt haben. Von unsrer Seite wurde Reichstagswahl gepflückt würden. Mit einem brausenden

Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs erkläre ich den Landtag der Monarchie für eröffnet."

.

Wie Spott klingt es, wenn die gegenwärtige Legislaturperiode ihm erwidert, daß die Nachrichten über seinen Erwerb neuen Grund- dreimaligen Hoch auf die internationale Socialdemokratie, in welches eine arbeitsreiche genannt wird. Habent doch die ganzen legten befizes aus den agrarischen Kreisblättern seiner Nachbarschaft ge- auch ca. 12 von den 16 Kaiser- Deputierten mit ein­Jahre nicht eine einzige gesetzgeberische Maßnahme von Bedeutung Inommen und im guten Glauben weiter gegeben seien. stimmten, wurde die Kundgebung geschlossen.