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Nr. 11. 20. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

286. Sigung. Dienstag, den 13. Januar 1903, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstische: Graf Posadowsky. Präsident Graf Ballestrem: Indem ich die Sizung eröffne, be­grüße ich die Herren nach der längeren Beinachtspause auf das Herzlichste und wünsche Ihnen nochmals ein recht glückliches neues Jahr.( Beifall.)

Mittwoch, 14. Januar 1903.

Tabakagrarier. Der einzig wirksame Schutz für den dentschen größeren Gewinn als diese vom Centner Tabak. Ob das aber Tabakbau liegt darin, daß die Spannung zwischen Tabak der Fall ist, lasse ich dahingestellt. Die Berichtigung des Herri steuer und Tabatzoll vergrößert wird. Herr Ehrhart freilich v. Heyl an die Süddeutsche Tabakzeitung" wurde von dieser will weder Tabatzoll noch Tabaksteuer, aber das Reich auf Grund der Urteile von Fachleuten alsbald wieder be­braucht doch Geld und kann ohne Steuern seine Institutionen nicht richtigt. Die von mir wiedergegebenen Angaben sind zuerst in erhalten mit Ansnahme vielleicht des Reichstages, der ja feine reisblättern mitgeteilt, die in der Nähe des Wohnfißes des Diäten erhält.( Seiterkeit.) Die Tabatsteuer muß ermäßigt, der Frhrn. v. Heyl erscheinen. Mit diesen Blättern, die vorzugsweise Boll dagegen erhöht werden. In Bezug auf die Resolution hat ja auf agrarischem Standpunkt stehen, sollte sich doch Herr v. Heyl die Regierung eine sehr liebenswürdige Erklärung abgegeben. Ich zunächst auseinandersetzen. Im übrigen ist es ja eine alte Erfahrung, fann Sie nur bitten, der Resolution zuzustimmen. Baß die Agrarier nach Zollerhöhungen ihren Grundbesitz arrondiert Abg. Berth( fri. Vp.): Die Erklärung des Regierungsvertreters haben, weil sie aus den höheren Zöllen einen größeren Gewinn für Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung der zum torische und chitanöje Maßnahmen möglichst beseitigt werden sollen. Rentabilität des Tabatbaues stehen mit der Behauptung des Herrn ftellt ein Entgegenkommen in der Richtung in Aussicht, daß vera- fich erwarteten. Die statistischen Angaben der Regierung über die 8olltarif gestellten Resolutionen sowie der Petitionen. An erster Stelle wird beraten über die von der Kommission In diesem Sinne ist der Zweck der Resolution erreicht, und wenn v. Heyl durchaus im Widerspruch. Das Geschrei über Unrentabilität angenommene Resolution: den Bundesrat zu ersuchen, mit wir dafür stimmen, so werden wir das erhalten, was wir wünschen. find wir ja von den Herren Kapitalisten gewohnt, mag es sich nun möglichster Beschleunigung unter Hinzuziehung von Vertretern des Abg. Frhr. Heyl zu Herrnsheim( natl.) polemisiert gegen den um Leder oder Tabak handeln. inländischen Tabakbaues in eine Prüfung darüber einzutreten, in Abg. Frese. welchen Beziehungen die zur Ausführung des Gesetzes vom 16. Juli Abg. Ehrhart( Soc.) tritt nochmals furz für eine Aufhebung der 1879 betr. die Besteuerung des Tabats erlassenen Bor- Tabatsteuer ein. schriften im Interesse der Kleineren Tabakbauern vereinfacht Abg. Frese( frs. Bg.) hält seine Behauptung aufrecht, daß die werden können, und dem Reichstage von dem Ergebnis diefer Unter- age des deutschen Tabakbaues sich gebessert habe. suchung Mitteilung zu machen."

Abg. Frhr . Heyl zu Herrnsheim( natt.) tritt für die Resolution ein. Seine Ausführungen bleiben im einzelnen auf der Tribüne fast unverständlich. Abg. Ehrhart( Soc.):

Abg. Schrempf( t.): Der fleißige und ehrenwerte Stand der Tabatbauern ist hier mit unerhörten Ausdrücken angegriffen worden. Die Herren Socialdemokraten sind sehr empfindlich, wenn es sich um die Arbeiter handelt. Gegen die Bauern aber erlauben sie sich alles.( Oho! bei den Socialdemokraten.) Ganz unberechtigter­weise haben Sie den Bauern Abg. Geyer( Soc.): irrationelle Bewirtschaftung vorgeworfen. Sie( zu den Socialdemokraten) säen nicht, ohne uns dantit mit den übertriebenen Forderungen der Tabak als die Bauern selbst. Wir haben in der Kommission für die Resolution gestimmt, Sie ernten nicht, und doch wollen Sie alles besser wissen, ( Seiterkeit und Sehr gut! rechts.) agrarier, wie des Freiherrn Heyl zu Herrnsheim, zu identifizieren. Sind Sie denn in dieser Frage sachverständig?( Abg. Hofmann­Herr v. Heyl hat wieder geffagt über den Rüdgang der Rentabilität, Chemnitz ruft: Ja! Heiterkeit.) Man ist allgemein im Lande, namentlich aber bei den Tabak- aber seine Angaben stimmen nicht. Gerade ihm ist nachgewiesen sind nicht dabei gewefen!( Abg. Hofmann ruft: Aber Sie( zum Abg. Hofmann) pflanzern selbst der Ansicht, daß das ganze Tabaksteuer- Gesetz ein worden, daß er als Tabakbauer besonders hohe Preise babei! Heiterkeit.) Ich bin doch unseliges ist. Vor allem bringt es eine unerhörte Masse von erzielt.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Er bekommt industrie hat der Tabakhandel, nicht die Produktion. Ich bitte um Den meisten Nutzen in der ganzen Tabat­Blackereien und Scherereien für die kleinen Tabakbauern für den Centner Tabak 30 Mart, während die übrigen Bauern sich Annahme der Resolution.( Bravo ! rechts.) mit sich. Die Regierung scheint die Absicht zu haben, den mit 24 Mart begnügen müssen. Seine Produktionskosten belaufen sich Ileinen Tabakbau allmählich in Deutschland zu beseitigen. auf 15 Mark für den Centner. Da hat er doch wirklich am aller der Materie vor. Da möchte ich daran erinnern, daß Abg. Lucke Abg. Moltenbuhr( Soc.): Der Vorredner warf uns Unkenntnis Jetzt nun, nachdem das Gesetz 23 Jahre besteht, sollen die Vollzugs- wenigsten Ursache, nach einem erhöhten Schutzzoll für Tabat zu schreien. im September 1894 eine Rede in einer Bauern- Ver­bestimmungen einer Revision unterzogen werden. Der Notschrei Die Herren Tabatinteressenten empfehlen ja fortwährend die Versammlung zu Kassel mit den Worten einleitete: Ich soll über den herrschenden Zustand ist schon seit Erlaß des Gesezes wendung deutschen Tabats zur Cigarrenfabrikation; als aber bei heute über den Tabat sprechen. Bevor ich das thue, muß ich ertönt, aber noch heute ist die Kommission so vorsichtig gewesen, einer früheren Gelegenheit verschiedene Herren aus dem Reichstage hnen bekennen, daß ich vom Zabatbau sehr wenig der Regierung nur nahezulegen, Erwägungen anzustellen, ob es folche Cigarren geprobt haben, da haben sie sehr verzwickte Mienen verstehe."( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Herr Lude möglich sei, diese Vollzugsbestimmungen zu vereinfachen. Man will gemacht.( Heiterfeit.) Der deutsche Tabatbau reicht eben an die flagte darüber, daß die Bauern nicht vom Tabakbau leben nichts weiter, als den fleinen Tabakbauern ein Berlegenheitspflaster ausländische Produktion nicht heran. Oder wollen Sie den Ge- können. Die allermeisten deutschen Tabakbauern bewirtschaften nur ein aufzulegen, man wirft ihnen einen Knochen vor.( Sehr richtig! bei ſchmack des Raucherpublikums künstlich zurückschrauben? Höhere Areal bis zu einem Heftar. Soll der Ertrag eines so fleinen Areals den Socialdemokraten.) Die Vollzugsbestimmungen des Gesetzes Zölle werden nur den Konsum einschränken, besonders wenn genügen, um die Eristenz einer Familie zu erhalten? Die Tabak­\ sind der Art, als ob man von vornherein vorausseßte, daß alle man versucht, schlechte Qualitäten zu teuren Preisen an arbeiter aber sind auf ihre Arbeit allein angewiesen und wir können fleinen Bauern Spizbuben seien, während man doch sonst den kleinen den Mann zu bringen. Das müßte auch die ausgedehnte den Ruin vieler Tausender von diesen Arbeitern nicht ruhig mit an­Bauern nicht genug Lob spenden fann. deutsche Cigarren- Industrie schwer schädigen. sehen.( Beifall bei den Socialdemokraten.) Frühere Zollerhöhungen für Tabak haben die Lage der Cigarren­arbeiter auf das Niveau der erzgebirgischen Weber herabgedrückt ( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Die Bauern werden durch das Geschrei nur getäuscht.

Die einfachste und zugleich die billigste Art der Be­fteuerung wäre die Flächensteuer. Aber gerade deshalb hat würde dieses hohen Hauses und unter meiner eignen Würde, hier über Abg. Frhr . Heyl zu Herrnsheim( natl.): Ich halte es unter der man fie bei uns vielleicht nicht gewählt, sondern die Gewichtssteuer, unwahre Zeitungsnachrichten, die man an den Haaren herbeizieht, zu dis­die die größte Arbeit macht. Redner geht ausführlich auf die äußerst umständliche Art der Ermittlung der Steuer nach dem Gewicht des tutieren. Aber ich möchte doch feststellen, daß die socialdemokratische Presse Ich möchte noch hinweisen auf die wiederholten Regierungs- diese Angaben nicht, wie Abgeordneter Geyer behauptete, ursprünglich Tabaks ein. Um die Menge des zu versteuernden Tabaks zu ver- erklärungen, wonach für Bier und Tabak höhere Steuern in Aussicht der agrarischen Presse der Pfalz entnommen hat. Die agrarische wiegen, tritt zum Beispiel eine Verwiegungkommission in Kraft, welche stehen. Als ich in der Kommission die Regierung darüber inter - Brefie hat sich auf die Mitteilung beschränkt, daß ich Gutsbesitz in aus einem Vorsteher, einem Aufseher und einem Wiegemeister be- pellierte, gab der Staatssekretär Graf v. Posadowsky die feierliche Fideikommiß umgewandelt habe, aber erst die socialdemokratische steht. Der Verwiegung wohnt noch ein Obertontrolleur bei, welcher Versicherung ab, daß die Regierung nicht an eine höhere Presse hat daran die niederträchtigen Verleumdungen geknüpft, die auch sonst bei der Ermittelung vielfach mitwirkt. Die von dem Belastung des Tabaks dente. Der Schassekretär aber äußerte da- Abgeordneter Geher heute wiederholt hat.( Unruhe bei den Social­Pflanzer vorgeführte Menge des Tabaks wird zum Teil durchgezählt mals fein Wort dazu. Ich bezeichnete dies gleich als verdächtig. demokraten.) und ihr werden im hochnotpeinlichen Verfahren Proben entnommen, Derselbe Staatssekretär hat dann aber bei der Beratung des Zoll­gerade wie beim Goldwiegen. Die notwendigen Handleistungen tarifs im Plenum wieder erklärt: Wir werden früher oder später Unfähigkeit vorzuwerfen. Wenn Sie nicht mit Amerika konkurrieren Abg. v. Elm( Soc.): Es fällt mir nicht ein, allen Tabakbauern beim Borwiegen muß der Pflanzer selbst machen resp. die Kosten doch auf den Tabat zurückfommen. Das muß eine dauernde Beun- tönnen, so liegt das eben daran, daß wir in Deutschland keinen dafür tragen. Werden die Tabatpflanzungen durch Naturereignisse ruhigung in der Tabakindustrie hervorrufen. Es scheint, als tvenn guten Boden für den Tabakbau haben. beschädigt, so muß der Pflanzer spätestens innerhalb vier Tagen die die Regierung einen Hauptschlag gegen die Tabalindustrie im Schilde Boll noch so sehr erhöhen, Sie mögen den Ursache und den Grad die Tabakfabrikanten werden der Beschädigung melden. Der führe. Sie will noch weit mehr aus ihr herauspressen, als ihnen ihr Produkt doch nicht abkaufen, tveil Ober- Kontrolleur es eben für nimmt mit dem Gemeindevorsteher eine vielleicht auf Grund des Zolltarifs hätte herausgepreßt sie nicht vertvendbar ist. Aus reinem Pfälzer Tabak können sie keine Besichtigung an Ort und Stelle vor und fertigt ein Gut- werden fönnen. Nach den Erklärungen des Erklärungen des Schatjekretärs Cigarren herstellen. Selbst Pfälzer Bauern würden sich bedanken, achten an. Ebenso groß wie die Meihe der chikanösen müssen wir ja annehmen, daß eine Aenderung des Gesetzes derartige Cigarren zu rauchen. Benn Herr Lucke sagte, die Fabri­Bestimmungen ist die Anzahl der Strafbestimmungen. Der in Aussicht steht. Wenn der Schazsekretär der Erklärung des tanten möchten an der Ausstattung der Cigarren sparen, ja sie wo= Pflanzer muß ein wahrer Seilfünstler sein, wenn er über all diese stellvertretenden Reichskanzlers in solcher Weise widerspricht, so muß möglich ganz beseitigen, so bedenkt er dabei nicht, daß eine große Strafbestimmungen heil hinwegkommt. Bürde das Gesetz in seiner hier im Plenum immer wieder auf diese Aussicht einer höheren Be- Anzahl von Arbeitern in Arbeitern in der Ausstattungs­vollkommenen Schtvere gehandhabt, so könnten heute teine zehn lastung des Tabaks hingewiesen werden. Centner Tabat mehr in Deutschland gebaut werden. Der Reichstag Industrie beschäftigt sind, die dadurch brotlos Sehr charakteristisch ist übrigens, daß gleich nach dem der Zoll- werden würden. Warum müssen denn die Tabalbauern durchaus hat sich bereits mehrfach mit diefer Angelegenheit beschäftigt. Ein tarif eingeheimst ist, Herr Hehl zu Herrnsheim große Strecken Landes Tabak bauen, wenn ihr Boden dazu nicht geeignet ist? Warum vor längerer Zeit eingebrachter Antrag auf Herabfezung der den kleinen Tabalbauern in seiner Gegend abgekauft hat. Er glaubt bauen sie nicht andre Produkte? Eine Zollerhöhung kann ihnen mur Inlandssteuer für Tabal wurde von seiten der Bundesrats- jedenfalls nun auf Grund des neuen Zolltarifs seine Taschen wieder etwas nützen; fie schädigt nur die Tabatindustrie- Arbeiter, deren bertreter mit finanziellen Bedenken bekämpft. Aber recht füllen zu können.( Unruhe bei den Nationalliberalen.) hente können doch diese Bedenken nicht mehr gelten, da Lebenshaltung schon jetzt die allerniedrigste ist. Uebrigens hat die Sie( nach rechts und dem Centrum) in der Nacht vom 18. zum deutschen Tabakbaus muß möglichst gesichert werden, um seine Ren- haben, absolut nichts zu thun.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Abg. Dr. Röside- Kaiserslautern( B. d. 2.): Die Eristenz des Frage der Zollerhöhung mit der Resolution, gegen die wir nichts 14. Dezember dafür gesorgt haben, daß der Staatssekretär tabilität zu erhöhen. Daß die Tabatarbeiter besser fahren, wenn sie des Reichs- Schagamtes im Fette schwimmt! Es kommt hinzu, Abg. Geyer( Soc.): Herr Heyl zu Herrnsheim warf mir nieder­daß die Erhebungstoften einen großen Teil der Steuer fofort wieder ausländischen Tabak statt des inländischen verarbeiten, kann ich nicht trächtige Verleumdung vor. Ist es denn wirklich eine Verleumdung, Herr v. Heyl scheint der

verschlingen. Das einzig Richtige ist die Aufhebung der Inlands- inländischen Zabals erhöht wird. Vor allem liegt das auch im um größere Grträge zu erzielen. einsehen. Die Hauptsache ist doch, ist doch, daß der Konsum des wenn behauptet wird, jemand habe Land gekauft zu dem Zwecke,

Ich konstatiere,

Die Resolution wird mit großer Mehrheit angenommen. Sierauf vertagt das Haus die Weiterberatung der Resolutionen Mittwoch 1 Uhr. Schluß der Sigung 6 Uhr.

Hus der Frauenbewegung.

Zur Geschichte der Sittenpolizei. Die Münchner Post" be­

steuer. Sier wäre Gelegenheit für Sie( zur Mehrheit), Ihr Interesse der beim wohlthätiges Herz gegenüber Tausenden von kleinen Tabakbau felbft beschäftigten Arbeiter. Kultur seines Landes mehr Aufmerksamkeit zu widmen, als der armen Bauern zu bethätigen.( Sehr richtig! bei den Diese Arbeiter, die auf der Scholle arbeiten, berücksichtigen Kultur seiner Sitten.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Socialdemokraten.) die Herren Socialdemokraten aber nicht. Ich kann mich nur den Präs. Graf Ballestrem: Ich habe nicht gehört, daß der Herr Heute wird geradezu der Kleine Tabakbau dem Fiskus auf- Ausführungen des Herrn Abg. Hehl zu Herrnsheim anschließen, daß Abg. Sehl zu Herrnsheim den Abg. Geyer oder einen andren Ab­geopfert. Eine Aufhebung der Steuer würde es dem deutschen die Hauptsache eine Erhöhung des Tabatzous bei möglichst niedriger geordneten der niederträchtigen Verleumdung beschuldigt hat; so viel Tabakbauern ermöglichen, eine größere Sorgfalt auf die Stultur Steuer auf inländischen Tabat ist. ich gehört habe, hat er diese Aeußerung auf Zeitungsartikel bezogen, und Veredelung des Tabaks zu verwenden und sich mehr und mehr dem Geschmade der deutschen Konsumenten anzupassen. Angebliche zwei unrichtige Behauptungen aufgefiellt. Er hat auf Grund einer trächtige Berleumdung, wenn einem Abgeordneten vorgeworfen wird, Abg. Heyl zu Herruheim( natt.): Herr Geher hat mir gegenüber font hätte ich das gewiß nicht zugelaffen. Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim( natl.): Es ist eine nieder­Freunde der pfälzischen Tabatbauern haben diesen zwar ein- Notiz der Süddeutschen Tabatzeitung" mir vorgeworfen, ich hätte er habe für das Zolltarifgesetz gestimmt, mit der Absicht, fich dadurch zureden versucht, daß bereits jest pfälzische Tabake ausgeführt und keinen Grund zu klagen, da ich selbst an meinem Tabat viel felbst zu bereichern. dann als Havannatabat nach Deutschland wieder eingeführt würden. verdiene. Diefe Notiz beruht auf unrichtigen Staltulationen von fratischen Breffe ausgesprochen und Herr Geher hat sie wiederholt. Diese Berleumdung ist in der socialdemo Solche Schmeicheleien ligeln das Selbstbetoußtsein der Bauern, Tabaffabrikanten, die sich von mir geschädigt glaubten. Ich stelle Damit schließt die Diskussion. nügen ihnen aber nichts. Weiterhin hatte man eine demgegenüber fest, daß ich in den letzten Jahren 16 Prozent am lebhafte Agitation zu Gunsten einer Erhöhung des Tabak Tabat verloren habe. Weiter hat Herr Geher die Behauptung des zolles eröffnet. Die Gemeinden haben Tausende auss Bortvärts", ich hätte den Zolltarif benußt, um meinen Grund­gegeben für Deputationen nach Berlin , um Minister, Prinzen besitz zu vermehren, und so hier niedrige Geschäftsinteressen ver- auf und was sonst von Einfluß ist, für eine Zollerhöhung zu gewinnen. treten, zu meinem Bedauern hier wiederholt. Redner giebt eine längere Darstellung der Agitation für eine Er daß ich seit Jahren nicht einen Morgen Landes neu höhung des Tabakzolles, bleibt aber bei der großen Unruhe des gekauft habe. Ich habe lediglich Grundbesitz, der seit längerer Zeit Hauses im einzelnen auf der Tribüne unverständlich. meiner Familie gehört, zum Fideikommiß gemacht. Dazu muß ich Die heutige Resolution giebt dem Berdacht Raum, daß die erklären, daß der Besitz schuldenfrei ist. Bereits 1899 wurden auf Regierung noch andre bis jest nicht ausgesprochene Grund einer ebensolchen Erklärung ähnliche Vorwürfe wie jetzt gegen Abfiten in petto hat. Der einzig richtige Weg ist die mich erhoben. Ich bedauere, daß, derartige Aeußerungen, die auf richtet: Dieser Tage wollte eine Kaufmannswitwe aus Wien , die gänzliche Abschaffung der Tabaffteuer. Damit werden alle niedrige Gesinnung nicht bei mir, sondern vielleicht an andren im Hotel Leinfelder auf einige Tage Quartier genommen hatte, fich Chilanierungen beseitigt und die Pflanzer in den Stand gefeßt, mit Stellen schließen lassen, durch die einem Abgeordneten die niedrigste nach dem Barthotel begeben, um bort im Kreise von Bekannten zu mehr Luft und Liebe zu arbeiten und den Tabalbau zu berebeln. Schacherpoltit vorgeworfen wird, im hohen deutschen Reichstage foupieren. Auf dem turzen Wege dahin gefellte sich ein Herr zu ihr, Wir stimmen trotzdem für die Resolution, werden aber, falls fie möglich sind.( Bravo ! bei den Rationalliberalen.) eingebracht wird, nicht vergessen, zu gegebener Zeit die Herren von der sie freundlich einlud, doch mit ihm zum/ Souper zu gehen. Die der Regierung an sie zu erinnern.( Beifall bei den Socialdemokraten.) industrie deshalb stets besonders ein, weil diefe in ganz besonderem troßdem immer vom Effen redete, er solle halt mit ihr ins Park­Abg. Moffenbuhr( Soc.): Wir treten für die Arbeiter der Tabat- Angesprochene lehnte dankend ab und meinte, als der Herr Abg. Frese( fr. Vg.): Frhr . Hehl zu Herrnsheim suchte die Lage Maße durch die Tabafsteuer- Gesetzgebung gefchädigt worden find. hotel gehen, da werde auch er speisen fönnen. Darauf rief der Herr des deutschen Tabakbaues und die Tabalpreise für inländisches Auch die Zollerhöhung hat diesen Arbeitern nichts genügt, man hat einen Schußmann herbei und ließ die Dame wegen hinreichenden Gewächs als besonders ungünstig hinzustellen. Das widerspricht sie ihnen einfach vom Lohne abgezogen. Daß die Spannung Verdachts, Gewerbsunzucht zu treiben, arretieren. durchaus den Feststellungen des Deutschen Tabakvereins, wonach in zwischen Steuer und Zoll die Hauptsache für den Tabakbau sein soll, der Konsumtion eine wesentliche Verschiebung zu Gunsten des halte ich nicht für richtig. Die Spannung ist jetzt schon außerordent deutschen Tabakbaues stattgefunden hat. Auch die Preise für guten lich groß. Wenn der deutsche Tabakbau trotz des hohen Zolles nicht deutschen Tabat haben sich sehr gehoben. Was die Kontroll- tonturrenzfähig ist, so tann das nur an der Unfähigkeit der Tabat­bestimmungen anlangt, so sind wir stets dafür eingetreten, daß fie bauer selbst liegen. möglichst wenig einengend gestaltet werden mögen und ich kann diesen Wunsch nur wiederholen. Abg. Lucke( B. d. 2.): Die Lage des deutschen Tabakbaues ist Direktor im Reichsschazamt v. Fischer: Wenn die Resolution heute so schlecht, daß viele Taufende von Bauern ihren Betrieb haben angenommen wird, werden sich die Verbündeten Regierungen der aufgeben müssen. Für das Wohl dieser Bauern haben wir ebensosehr Aufgabe nicht entziehen, in eine Prüfung der Frage einzutreten, ob das Recht einzutreten, wie die Socialdemokraten für die Arbeiter und inwieweit im Interesse der Heinen Tabatpflanzer eine Vereinzutreten vorgeben.( Dho! bei den Socialdemokraten.) einfachung der Steuervorschriften herbeigeführt werden kann. Das Abg. Geyer ( Soc.): Die deutsche Tabat- Kommission, die sich vor System der Flächensteuer fann nicht algemein eingeführt werden, einigen Jahren im Interesse der Hebung des deutschen Tabakbaues weil bei ihm die Kontrolle sehr schwer ist. gebildet hat, hat festgestellt, daß die Produktionsfosten für

Der Schußmann tam dem Auftrage mit großer Pünktlichkeit nach und brachte die Dame auf die Polizei, wo sie nach mehr­stündigem Aufenthalt unter dem Ausdrucke des Bedauerns, einemt Mißgriff zum Opfer gefallen zu fein, wieder entlassen wurde. Und wer war der noble Herr, der die Verhaftung der Dame veranlaßt hatte? Nun, es war einer unsrer berühmten Kriminaler".

Die Kellnerin", das in München begründete Fachorgan des ge­famten Stellnerinnenstandes, hat, wie die Münchner Boſt" jezt fest­stellt, mit dem dort bestehenden Verbande der Kellnerinnen nichts zu thun. Das Blatt ist in einer Weise gestaltet, daß ernsthafte Arbeiter­organisationen sich nicht mit ihm identifizieren fönnen. Die Münchner Post" belegt das durch verschiedene Beispiele aus dem nhalt.

Abg. Dr. Deinhard( natl.): Der pfälzische Tabak ist der beste. Den Centner Tabat in der Gegend von Lampertsheim auf 15 M. zu ( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Daher will ich als stehen kommen, während thatsächlich Herr v. Heyl, deffen Tabat( E. 5.88.) Mittwoch, den 14. Januar, abends 8%, Uhr, bei Feind, Wein­Kranken Unterstützungs- Verein der Tabakarbeiter Berlius. Vertreter eines pfälzischen Wahlkreises auch ein paar Worte zur Sache pflanzungen in dieser Gegend liegen, 30 M. pro Gentner erstraße 11: Außerordentliche Generalversammlung. Tagesordnung: Box­fagen. Gefreut hat es mich, daß auch die Socialdemokraten für die zielt hat. Selbst tvenn Herr v. Heyl 5 M. Produktionskosten legung des Entwurfs eines neurevidierten Statuts. Resolution eintreten, man muß nur suchen, dann findet man auch mehr aufwendete als die übrigen Bauern, hätte er noch einen