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Parlamentarisches.

Partei- Nachrichten.

Rheinbabens Etatrede. das Blatt schwer gekränkt fühlte. Es war darin u. a. behaupiet Im Abgeordnetenhause brachte am Mittwoch, nachdem das bis- worden, daß die bekannten ,, Berliner Special- Telegramme", die oftmals herige Präsidium durch Zuruf wiedergewählt war, der Finanz- eine fo beunruhigende Wirkung auf die politische Kaufmanns- Gerichte. Der von der Frankfurter Zeitung " dereft minister den Etat ein. Es war für Herrn v. Rhein - Situation ausübten, insofern gefälscht seien, als sie überhaupt veröffentlichte Gesetzentwurf betreffend die Kauf­baben gerade keine angenehme Aufgabe, diesen Etat, der so recht würden. Das Blatt habe in Berlin gar keinen Korrespondenten. Es Beschlußfassung noch nicht erledigt. nicht aus Berlin herrührten, sondern in Paris fabriziert manns- Gerichte ist, wie wir hören, im Bundesrat durch unfre schlechte Wirtschaftslage widerspiegelt, zu vertreten. Den Nach- wurden ferner über die Persönlichkeit und Vergangenheit des Ur- allernächster Zeit geschehen; die Vorlage dürfte bereits in etwa Es wird dies aber in weis, daß die Regierung trotz der Finanzllemme, in der sie sich be- hebers dieser Telegramme, den Pariser Korrespondenten des Blattes, 14 Tagen an den Reichstag kommen. findet, der Förderung von Kulturaufgaben ihre Aufmerksamkeit widmet, Gordon Smith die bedenklichsten Sachen erzählt. Dieser Artikel konnte der Minister nicht erbringen, es sei denn, daß er die ist von einer Anzahl Blättern, u. a. von den Berliner folossalen Summen, die der Etat an den verschiedensten Stellen Neuesten Nachrichten" übernommen worden. Daraufhin hat zur Bekämpfung des Polentums fordert, unter die der Haupteigentümer des New York Herald ", der in Paris lebende Kulturaufgaben rechnet. Die Ausgaben, die für die Volksschule, für bekannte Millionär Bennet durch Justizrat Dr. Sello Be­Der Correspondent für Deutschlands Buchdrucker" spinnt bie Kunst und Wissenschaft und andre wirkliche Stulturzwecke gefordert leidigungsklage gegen die Berl. N. Nachr. erhoben und unter Beweis Erörterungen über die reinen Arbeitervertreter" in seiner neueſten werden, find kaum der Rede wert. Trocken und nüchtern, stellenweise Sächtigungen seien, die dem Zwecke dienen sollten, sein Blatt herab- daß der Getwerkverein", das Blatt der Herren Hirsch, Goldschmidt gestellt, daß diese angeblichen Enthüllungen unwahre Ver- Nummer noch immer fort und konstatiert dabei mit Genugthuung, fast unverständlich, trug Herr v. Rheinbaben die Zahlen des Etats zuwürdigen. Dagegen hat als Verteter der genannten Zeitung und Genossen seine Vorschläge freundlich behandelt habe. vor. Nur hier und da verstieg er sich zu einigen allgemeinen Be- Rechtsanwalt Dr. Lubszynski einen umfangreichen Beweis für auch ein Stennzeichen, diese Seelenverwandtschaft zwischen dem Es ist trachtungen, so als er die Krisis zwar nicht für überwunden erklärte, die Behauptungen angeboten. Falls das Gericht das Hauptverfahren Correspondent" und dem Blatte, deffen Leiter in jüngster Zeit alle aber doch davor warnte, allzu trübe in die Zukunft zu blicken, und eröffnen sollte, dürfte sich daraus ein Verfahren von erheblicher Hände voll zu thun hatten, um sich und ihre Partei gegen die An­ferner, als er die Agrarier durch den Hinweis auf die schlechte Lage politischer Tragweite entwickeln. griffe aus den eignen Reihen wegen der verräterischen Haltung int der Landwirtschaft und die Leutenot zu weiteren Forderungen an Zollkampfe zu verteidigen. die Allgemeinheit anfeuerte. Daß die färglichen Gehälter der Unter­beamten auch in diesem Jahre keine Aufbesserung erfahren werden, hätte der Minister nicht ausdrücklich zu betonen brauchen. Die Beamten wissen längst, wie es um das Wohlwollen der Regierung und der herrschenden Klassen für sie bestellt ist.

Das Haus nahm die Etatsrede fast gleichgültig auf. Nur bei der Betonung der Notwendigkeit einer Reichs- Finanzreform und bei den üblichen Schlagworten des Herrn v. Rheinbaben wider die polnische Gefahr und die Entschlossenheit der Regierung, dieser Be­wegung Herr zu werden, erscholl lauter Beifall.

Die Beratung des Etats beginnt am Montag. Das Herrenhaus hat sich wieder auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Die Herren werden sich vermutlich von der anstrengenden Arbeit der beiden letzten Tage bis Ostern ausruhen.

Zu der Unterschriften- Erpressung auf dem ,, Bulkan " erklärt uaser Stettiner Bruderorgan unter genauer Feststellung einer Reihe beweis­fräftiger Thatsachen, daß es alle seine Behauptungen über das unfreiwillige Zustandekommen der Huldigungsadresse voll­kommen aufrecht erhalte. Es konstatiert ferner, daß ein großer Teil der Besucher der Protestversammlung zu den Arbeitern des Vulkan" gehört habe, die die Adresse unterzeichnet hatten.

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Auch ein Erfolg der Krupp Heyze. In unsrem Magdeburger Bruderorgan lesen wir: Kurz vor Redaktionsschluß geht uns von einem anonymen Spender ein Brief zu, dem der Betrag von 20 M. beigefügt war und die Mitteilung enthielt, daß der Geldbetrag den beiden Gemaßregelten auf dem Grusonwerk zukommen folle. Der Anonymus schreibt in dem Briefe: Sehr geehrte Redaktion!

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Der fächsische Hoffonflikt.

von einem Uebereinkommen, demzufolge nicht die Ehescheidung Genf , 14. Januar. Die Nachrichten mehrerer Wiener Blätter zwischen dem Kronprinzen und der Kronprinzessin von Sachsen ver­langt und die Kronprinzessin sich nach einem böhmischen Schlosse zurückziehen werde, werden der Schweizerischen Depeschen- Agentur" von maßgebender Seite als Phantasiegebilde bezeich net. Die Verhandlungen zwischen den Anwälten des Kronprinzen und der Kronprinzessin würden voraussichtlich heute beendet.

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Ausland.

Ueber die Kämpfe in Marsffo wird einem Berliner Blatt vom Dienstag aus Tanger genteldet: Die soeben eingetroffene amtliche Poſt aus Fez meldet, der Kriegsminister fci gefallen, der die stärkste Persönlich­feit in dem Gefolge des Sultans war. Die Nachricht macht hier außerordentlichen Eindruck. Das Schicksal der Europäer in Fez ist unbekannt. Eine halbe Stunde von Tanger stehen Kabylen im Gefecht. Man sieht und hört Gewehrsalven. Die hiesige Fremden- Kolonie ist sehr beunruhigt; man wünscht mehr Kriegsschiffe herbei. Zwei englische Kreuzer liegen in Gibraltar , zwei spanische in Tarisa und Algeciras . Die Mauren verbreiten Ge­rüchte, daß die Engländer heimlich Truppen an der Ostküste gelandet hätten, und schüren dadurch das Mizirauen gegen die Fremden. Ferner liegen folgende Meldungen vor:

Madrid , 14. Januar. In Ceuta eingetroffene Nachrichten aus Tetuan besagen, daß infolge der unter den Kabylen Stämmen in der Nachbarschaft der Stadt herrschen= den Erregung die Einwohner der Stadt diese befestigen; die Einwohner befürchten, daß, wenn der Prätendent siegreich sein sollte,

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Bei dieser Gelegenheit beschäftigt sich der Correspondent " auch aus diesem Anlaß entstandenen Auseinandersetzungen. Natürlich zieht mit den Vorgängen bei der Berliner Gewerbegerichtswahl und den unsre Haltung in dem Streite zwischen den beiden gewerkschaftlichen er dabei wieder gegen den Borwärts" vom Leder. Er mißbilligt Richtungen, unterstellt uns der Wahrheit zuwvider, wir hätten die gewerkschaftlichen Lokalorganisationen als die Stellen bezeichnet, von benen wir Direktiven entgegennehmen werden und schüttet dami etliche Scheffel seines Grolles auf die hiesigen gewerkschaftlichen Lokalorganisationen, die er mumdtot machen und an die Wand drücken will. Wir wollen uns beileibe nicht mit dem " Correspondent " in eine Diskussion über diese Dinge einlassen. geben. Am 11. Dezember 1902, also vor fünf Wochen, schrieb er Dagegen wollen wir noch ein Eitat aus dem Correspondent " nämlich:

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Alle gewerkschaftlich organisierten Arbeiter zu einer gemeine samen Thätigkeit zufammenzuführen, gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben der modernen Gewerkschaften. Diesen Sag haven wir seit Jahren verfochten und begründet. In zweiter Linie habent wir den Standpunkt vertreten, daß zu diesem Zwecke von den freien Gewerkschaften eine Annäherung an andre gewerkschaftliche Drganisationen ständig in Fluß zu halten ist und haben wir dem gemäß das Wort Legiens verurteilt, daß die zwischen den freien und den christlichen Gewerkschaften bestehenden Gegenfäße ausgekämpft und nicht ausgeglichen werden sollen."

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Liebe und Versöhnlichkeit für alles, was nicht socialdemokratisch ist; Der Correspondent für Deutschlands Buchdrucker" ist voller da muß ständig eine Annäherung in Fluß gehalten und alles sein freundlich ausgeglichen, beileibe nicht gekämpft werden; wo sich aber etwas Socialdemokratisches zeigt, da bekommt er einen Koller, da die Kabylen die Stadt mit Sturm zu nehmen suchen werden. Unter dem gewaltigen Eindruck der geftrigen Protest- Versamm Tanger , 14. Januar. Heute ist aus Fez ein Eilbote hier ein- stürzt er mit wütendem Kampfgefchrei drauf los, um es nieberzu­lung im Luisenpark " fühle ich mich gedrungen, Ihnen beifolgenden getroffen. Man versichert, daß die von demselben überbrachten Nach- tämpfen und so weit geht sein Haß gegen die Socialdemokratie, daß fleinen Betrag für die auf dem Krupp Grusonwerk Gemaßregelten richten beruhigend lauten. Von einer Niederlage des er felbst das Fundament für den Socialismus" aufbauen will int zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe, daß sich andre bemittelte Sultans und einem Rückzuge desselben in westlicher Richtung, Kampfe gegen die Socialdemokratic. Kreise meinem Vorgehen anschließen und mit mir dadurch bekunden, worüber auswärtige Blätter berichtet haben, ist hier nichts Aus den Organisationen. Der Provinzial- Parteitag für die daß auch in bürgerlichen Kreisen der in der Versammlung bekannt. Provinz Hannover wird am 1. März in Hannover abgehalten gebrandmarkte Gewissenszwang aufs schärffte verurteilt wird. Ich Schweiz . werden. Auf der Tagesordnung stehen Reichstags- und Landtags­stand bisher Ihren Bestrebungen leider fern, allein die Vorgänge Ungültigkeitserklärung des Mandats Siggs. Nach einer Mel- wahlen.. der letzten Zeit und der bewundernswerte Mut und die Geschicklichkeit, Der socialdemokratische Verein für den sechsten fächsischen mit welcher die Socialdemokratie allen Anfeindungen sich gewachsen dung aus Genf hat der Stadtrat das Mandat des wegen Militär­zeigte, drängen mich geradezu in Ihre Reihen und ich schätze mich dienstverweigerung verurteilten Deputierten Sigg für ungültig er- Reichstags- Wahlkreis beschloß die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zeigte, drängen mich geradezu in Ihre Reihen und ich schätze mich flärt. Zum Ersaßmann wurde Guillemet ernannt. Letzterer bon 25 f. monatlich auf 10 Bf. wöchentlich. Der Verein zählt jest glücklich, fortan der Ihrige zu sein. ist ebenfalls Socialist und war Mitglied des Generalstreit- Komitees. 2188 Mitglieder( einschließlich 110 Frauen). Die Einnahmen des Mit vorzüglicher Hochachtung letzten Jahres betrugen 8738 M. Frankreich .

N. N.

Mädchenhandel. Der Polizeipräsident von Potsdam Graf v. Bernstorff, welcher sich auf einem mehrmonatlichen Auslands­urlaub befindet, da er von dem Kaiser eine Fahrkarte zur Studienneise nach Westindien und Südamerika zur Verfügung ges stellt bekommen hat, ist zugleich beauftragt worden in jenen Ländern als deutscher Vertreter Verhandlungen wegen Beseitigung des Mädchen­handels zu pflegen.-

Jaurès Bicepräsident der Kammer. Zum vierten Bicepräsidenten wurde Jaurès mit 209 Stimmen gewählt. Auf Renault Morlière ( Progreffist) entfielen 196 Stimmen.

Afien.

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Sociales.

Furcht vor Moral. Am 13. Januar hielt das Direktorium des

Aus der Schweiz . Die Heze gegen die Arbeiterbewegung in Genf hat die Abonnentenzahl unsres dortigen Partei Organs , Le Peuple de Genève" von 2000 auf 4500 gesteigert. Das noch wöchentlich erscheinende Blatt dürfte bei weiteren Fortschritten bald Libre Parole" veröffentlicht ein Telegramm Dérout in cin Tageblatt umgewandelt werden, was sehr zu begrüßen wäre. de an einen Pariser Abgeordneten, in welchem es u. a. heißt: Für die Familien der Genfer Verurteilten find bereits über Die Wahl Jaurès zum Vicepräsidenten der Kammer, diefes Ber - 7000 Fr. gesammelt. Der leitende Ausschuß des schweizerischen leugners des Rechts, dieses Renegaten Elsaß - Lothringens , diefes Arbeiterbundes ernannte zum Stellvertreter des inhaftierten Genoffen Katholische Polen gegen das Centrum. Am Sonntag fand in Freundes unsrer Feinde, wird eine Entehrung mehr sein für das Sigg den Sekretär der Genfer Arbeitskammer, Genossen Schäffer. Das Telegramm schließt polnischer Arbeitervereine aus dem rheinisch- westfälischen Industrie- mit den Worten: Nieder mit der Republik des Parlaments, es unter diesem Titel erscheint in Lausanne ein neues Parteiblatt und gebiet statt. Die Sprecher wandten sich scharf gegen das Centrum, lebe die Republik des Volkes!" zwar alle 14 Tage. von dieser Partei hätten die Arbeiter Gutes nicht zu erwarten, das habe das Centrum offenkundig bewiesen durch sein Verhalten bei der Die Kriegsentschädigungsfrage. Der Gesandte der Ver­Beratung über die Zollvorlage. Das Centrum ist Schuldeinigten Staaten in Beting sagt in seinem Berichte über daran, daß dem Arbeiter die allernotwendigsten Lebensmittel durch die Erklärung Chinas , daß es unter den gegenwärtigen Umständen Erhöhung der Zölle empfindlich verteuert werden. Unter keinen Um zur Zahlung der Entschädigungssumme auf der Goldbajis gan 3- Centralverbandes deutscher Industrieller in Berlin eine Sitzung ab. ständen Ünterstützung des Centrums, das war das hervorstechende lich außer stande sei, China habe darum ersucht, wenn die in der wieder einige diese Scharfmachergesellschaft kennzeichnende Moment, das in den Verhandlungen zum Ausdruck kam. Die meisten Mächte auf ihrem Verlangen bestehen wollen, die Einfuhrzölle in Beschlüsse gefaßt wurden. Es wurde u. a. beschloffen, eine Eingabe Delegierten erklärten fich für Aufstellung eigner Kandidaten. EGold erheben und so in Wirklichkeit seine Einnahmen verdoppeln zu an den Reichskanzler zu richten gegen die Beschränkung der gesehlich wurde beschlossen, überall Komitees zu bilden, welche die erforder- dürfen. Staatsjettetär Say erwiderte, daß die Vers zulässigen Arbeitszeit der Arbeiterinnen über 16 Jahre. Ferner wurde lichen Arbeiten erledigen sollen.- einigten Staaten ihrerseits der Annahme der Silberbasis für die Zahlung der Entschädigungssumme zugegenüber der völlig unzureichenden Vertretung der Juduſtrie in itimmten, daß daher Chinas Vorschlag, der eine schwere dem Beirat für Arbeiterstatistit, wo einer geschlossenen Schädigung des amerikanischen Ausfuhrhandels zur Folge haben socialmoralistischen Mehrheit von 12 mur 3 Induſtrielle würde, für sie nicht in Betracht kommen könne. Die Bertreter der gegenüberstehen, der Beschluß gefaßt, für die beffere Heranziehung übrigen Mächte brachten verschiedene andre Vorschläge zur Geltung. der interessierten Streise vorstellig zu werden." England tritt für eine Herabseßung der Höhe der ein­3elnen Zahlungen der Entschädigungssumme durch eine beträchtliche Ausdehnung des gegenwärtig für die Zahlung festgesezten Zeitraums von vierzig Jahren ein. Danach scheint es mit der Eintreibung der Kriegsentschädigung gute Wege zu haben!-

Eine Niederlage des Centrums. Die Rheinische Boltsstimme", das Organ der rheinischen Centrumsagrarier, sollte gemäß einem Antrage des Centrums- Abgeordneten Graf A. v. Spec, des Mit besizers des Blattes und Vorsitzenden des Rheinischen Bauern vereins, von dem letzteren aufgetauft werden, um das Blatt dem bündlerischen Einfluß zu entziehen und dessen Aufwiegelung der katholischen Bauern gegen das Großstadt- Centrum" ein Ende zu machen; der jezige Redakteur Schreiner sollte abgesägt werden. Die von dem Grafen einberufene Versammlung der Anteilhaber der Rheinischen Volksstimme" hat aber die Anträge des Grafen ab­gelehnt und beschlossen, die Geschäfte in der bisherigen bewährten Weise" weiterzuführen.

Amerika. Venezuela .

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Die 12,, Socialmoralisten", die den Aerger des Centralverbandes erregen, sind, außer dem einen Socialdemokraten, ausschließlich Ver­treter der socialpolitisch durchaus rückständigen Parteien und Beamte der Posadowsky - Regierung!

Als socialpolitischer Bierbankphilifier präsentierte sich der preußische Handelsminister, Herr Möller, am Montag den rhein­ländischen Handwerksmeistern in Köln . Bei einem Festessen, das zur Eröffnung von Handwerksmeisterkursen veranstaltet wurde, sagte er unter anderm:

Die Zeit ist überwunden, wo irgend ein Stand die Berechtigung

den gründlichsten Untersuchungen Anlaß gegeben und in einer so wichtigen Frage begründet der preußische Handelsminister seine er­bitterte Gegnerschaft gegen eine von Millionen erhobene, von den mannhaftesten Gelehrten vertretene Forderung mit einer Bierbank­redensart. Für Preußen gewiß nicht sehr rühmlich.

In der Diskussion sprachen sich, nach dem Bericht der Volks­stimme", die Anteilhaber einmütig gegen jede Aenderung aus. Präsident Castro soll nach einer Washingtoner Meldung Und das geschah, obwohl Graf Spee mit seinem Rücktritt ge auf der Aufhebung der Blodade vor Beginn der hatte, allein im Staate zu herrschen; die Tüchtigkeit ist seit Jahren droht hatte, wenn der Zwiespalt fortdauern sollte. Man muß den Centrumsbauern zugestehen, daß sie viel energischer Verhandlungen in Washington bestehen. Italien unter bei uns im stande, sich aus der Tiefe heraufzuarbeiten. Diese Mög-. und trotziger in der Vertretung ihrer Interessen sind als die Centrums- st i ze angeblich diese Forderung, und die amerikanische Re- lichkeit muß nach allen Richtungen hin erweitert werden. Das ist das arbeiter, die sich noch immer als Stimmvieh für den Kleritalismus gierung soll geneigt sein, in demselben Sinne zu Ausföhnende, daß der Fleißige sich hinaufarbeiten kann, und dieses ist wirken. Dazu meldet der Hamb . Korr.", daß alle die einer der Gründe, warum ich ein erbitterter Gegner eines Magimal­der befizenden Stlassen mißbrauchen lassen. Auf der Walz nach der Pfalz befindet sich der nationalliberale Blockade betreffenden Nachrichten mit Vorsicht aufzunehmen seien. arbeitstages bin. Ich behaupte: nur sehr wenige Menschen Zuckerheilige Paasche. Wie schon berichtet, soll er am kommenden Die Frage, ob und in welchem Stadium der Verhandlungen die gehen an der Arbeit zu Grunde. Darum braucht man nicht besorgt zu sein um eine Beschränkung der Arbeitszeit für die­Sonntag auf dem pfälzer nationalliberalen Parteitag in Neu- Blockade aufgehoben werden soll, sei bisher noch nicht Gegenstand jenigen, die einen eigenen Willen haben. stadt a. d. H. über den Zolltarif sprechen. Das soll aber nur der der Erörterung zwischen den beteiligten Mächten gewesen. Herr Möller sollte einen Ehrenzopf von sämtlichen Innungen aus Der Matin" meldet Bortvand sein, um ihm Gelegenheit zur Absolvierung eines Gast­Caracas vom Dienstag, die Deutschlands bekommen. Die gefeisliche Beschränkung der Arbeitszeit spiels bei den Pfälzern als Reichstags- Standidat zu geben. Wie der venezolanische Regierung, die 2 Millionen Bolivares brauche, habe hat alle Socialpolititer und Nationalöfonomen beschäftigt und zu bauernbündlerische Pfälz. Sturier" mitteilt, soll bei den National- alle hervorragenden Kaufleute auf die Präfektur in Caracas berufen, liberalen die Absicht bestehen, mit dem Zuderprofessor den Ueberzöllner Röside in Raiserslautern auszustechen. um diese Summe durch eine besondere Besteuerung der reichsten Dem Bundes- Rösicke haben sie denn auch bereits durch die Bürger zu erlangen. Die Familie Guzman- Blanco folle allein mit Pfälz. Preffe" erklären lassen, daß er für sie nicht mehr in 200 000 Bolivares besteuert werden. In Cumana habe der englische Betracht tomme. Auf die Weiterentwicklung der Angelegenheit Blockadefreuzer sämtliche venezolanische Boote weggenommen und darf man gespannt sein. fortgeschafft. Es wäre übrigens nicht das erste Mal, daß der Wahlkreis Kammergericht und Ober- Verwaltungsgericht sind schon wieber Staiserslautern von den Nationalliberalen zu großen" Dingen aus­ersehen würde. Ihn vertrat seiner Zeit auch Herr Miquel, ebe griffen am 6. d. Mts. Cumana an, das durch 500 Mann Re- einmal in einer Rechtsfrage ganz entgegengesetter Meinung, woraus ergeben er Finanzminiſter wurde, und nicht viel hätte gefehlt, so wäre nach gierungstruppen verteidigt wurde. Nad einem siebenstündigen Ge- fich für Gewerbetreibende allerlei Unannehmlichkeiten der Beförderung Miquels Bismarck damit belehnt worden. Doch fechte, das von dem britischen Kreuzer Tribune" aus beobachtet Die Luftbarkeits- Steuerordnung für Halle will das Halten dem alten Fuchs war die Geschichte zu riskant. Miquel war mit wurde, zogen sich die Aufständischen unter Burüdseines Orchestrions versteuern. Der Restaurateur Lüttich war auf nur 18 Stimmen Majorität gewählt worden, und er winkte den lassung von 200 Gefangenen, 300 Gewehren und Grund jener Bestimmung zur Steuer herangezogen worden, weil er Uebereifrigen ab.- 29 000 Patronen zurüď. in seinem Lokal ein mechanisches Rollen- Biano hielt. Dieses wird durch Einwurf eines Gelbstüces in Bewegung gesetzt und ahmt Ein deutsch amerikanischer Preßprozeß. Eine Berliner Kor­Amerikas Konflikt mit Haiti . Ein Telegramm aus Can außer dem Klavierspiel noch das Spiel eines Triangels, einer respondenz meldet: Die Berliner Korrespondenz des New Yorker Herald" wird demnächst den Gegenstand der Domingo besagt, die Regierung have den amerikanischen Gesandten Trommel und eines Glockenspiels nach. Lüttich klagte und beantragte Verhandlung vor dem hiesigen Schöffengericht bilden. Vor einiger benachrichtigt, daß sie der Forderung auf sofortige Zahlung von 6500 Freistellung. Bevor es vor dem Bezirksausschuß zur Verhandlung Zeit hatte eine in New York erscheinende deutsche Korrespondenz Pfund Sterling an die Clyde- Steamship- Linie nicht nachkommen tam, wurde ein Strafverfahren wegen Nichtanmeldung des In­strumentes sur Steuer erledigt, Das Kammergericht als Mitteilungen über das amerikanische Weltblatt gebracht, durch die sich könne.-

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N

Caracas, 14. Januar.

Elfhundert Rufständische

fönnen.

Luftbarkeitssteuer und Orchestrion.