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nicht gar Mädchenarbeit unter Tage soll auf arbeiten dürfen. den Kohlenwerken Frauen- und ... ganz aufhören. jedem vom Staatssekretär festgestellten Minendistrikt wird für je 6000 beschäftigte Personen ein Grubeninspektor angestellt. Das jetzige Kohlengruben-Arbeiter-Schutzgesetz (Coal Miners Regulation Actj verbietet die Nachtarbeit in allen gefährlichen und für den weiblichen Organis- mus ungeeigneten Arbeiten und führt den Zehn- stundentag mit nur fünf- bis sechsstündigem Ar- besten an Sonnabenden durch. Die Wahlkreise, in denen die Arbeiter eigene Kandidaten aufstellen, mehren sich, und jeder Kandidat muß sich auf den Achtstundentag verpflichten. Bekanntlich haben die Bergarbeiter- Abgeordneten für Northumberland  , Bnrt und Fenwick, und der Vertreter für Nord- Durham, Wilson, kürzlich im Unterhause gegen den gesetzlichen Achtstundentag für die Bergarbeiter gestimmt (vergleiche unseren Brief aus England, Nr. 76 vom 30. März, 2. Beilage); dafür stimmte nur der Vertreter des Ver- bandes der Bergarbeiter von Süd- Wales, Abraham. Der Generalsekretär der Großen Miners Federation, Pickard, war damals krank. Die Federation ist im Gegensatz zur Miners Union   von Durham   und Northumberland   Haupt- sächlich für den gesetzlichen Achtstundentag. Schon auf dem letzten Jahreskongreß der Trabes Unions zeigte es sich, daß die Vertreter von Durham   und Northumberland   Kirchthurms- Politik trieben. Die Häuer in den dortigen Revieren, die selbst nur sieben Stunden arbeiten, sind Gegner des Acht- stundentags für alle Grubenarbeiter, weil sie ihre kurze Arbeitszeit nur aufrecht erhalten zu können glauben, wenn die Schlepper und sonstigen Hilfsarbeiter, darunter ein großer Prozentsatz jugendlicher Arbeiter, bis zu zehn Stunden und darüber arbeiten. Dieser selbstsüchtige Stand- punkt hat den Vertretern dieser Reviere auf dem letzten Gewerkschaftskongreß lebhafte Vorwürfe eingetragen. In- zwischen rüsten sich die englischen Bergleute, den demnächst in London   zusammentretenden(dritten) internationalen Bergarbeitertag zu empfangen..In der deutschen Fach- presse/ schreibt mahnend die ultramontane.Kölnische Volkszeitung'(Nr. 219 vom 21. April), die eine seine Fühlung für die Fortschritte der sozialistischen   Ideen unter den deutschen Bergarbeitern hat,.wird eifrig für den Kongreß agitirt. Möchten bei der zweiten Berathung der Berggesetz-Novelle im Abgcordnetenhause die Zeichen der Zeit verstanden werden! Von der Gestaltung dieser Novelle dürste das Fortschreiten der sozialdemokratischen Agitation unter der Bergarbeiterschast wesentlich abhängen/ Die Novelle, mag sie verballhornt durch die Ritter und Schulz, oder in ihrer ursprünglichen Gestalt Gesetz werden, wird in der That ein kräftiger Hebel der Propaganda für unsere Partei sein. Zum Prozeß de? LondonerEommonweal". In der Anklagejchrstt gegen Nichols und Mowbray werden dieselben beschuldigt, in dem Artikel des polizei-anarchistischen Eommonweal" zur Ermordung des Staatssekretärs Matthew?, des NrchterS Nawkins und anderer Personen aufgefordert zu haben. Was wir vom»Commonwea/ und dessen Hinter- Männern denken, das wissen unsere Leser. Wir müssen jedoch davor warnen, daß man den Gruselgeschichten, die seit einiger Zeit auS England kommen, und noch einige Zeit kommen werden, irgend Glaubwürdigkeit beimesse. Tie englische Polizei will sich rechtfertigen. Sie hat eine schmachvolle Lockspitzelarbeit verrichtet; mit den Schurken in ihrem Sold hat sie ein paar Gimpel, Nullen in jeder Beziehung, gefangen, und da gilt es nun, die Gimpel zu fürchterlichen Verbrechern auszustaffiren, damit von den be- zahlten Schuften, und der ganzen schuftigen Machenschast die öffentliche Aufmerksamkeit abgelenkt werde. Die englische   Polizei hat in dieser internationalen Polizei- Anarchisten-Verschwörung genau dieselbe schmähliche Rolle "'"ielt, wie die französische, spanische und russische Polizei. die Loi enn dem Gelde, welches londoner und Walsaller Anarchisten bei ihrer Verhaftung in der Tasche hatten, seine Herkunft aufgeftempelt wäre, dann würoe die englische Polizei in die nämliche Lage kommen, wie die spanische Polizei mit ihrem entsetzlichen Dtznamiterich Muuoz, der vor dem Untersuchungsrichter plötzlich Gewiffensbisse bekam, und im Austrag der Polizei gehandelt zu haben gestand. Wie gesagt, die englische   Polizei ist in keiner besseren Lage. und sie sucht jetzt die Augen John Bull's   durch allerhand Gruselgeschichten von ihren unsauberen Praktiken zu eist- fernen. So will sie z. B. eine.anarchistische" Räuber- und Mördergesellschaft entdeckt haben, die reiche Leute, ,,be- sonders Staatsmänner" abfangen wolle. Auch von einer »anarchistischen" Brandstifter-Bande wird gefaselt. Alles Zeug, das wir schon vor Jahren gehört und gelesen haben und zwar mehr als einmal. Die Polizelphantasie ist eben von erschreckender Unfruchtbarkeit und Mouotoiiie. Die italienische Ministerkrise. Diese Krisis gehört auch zu den Würmern, die nicht sterben können. Gestern war siebeendigt", heut ist sie wieder am Leben. Natür- lich will der Milstarismus nicht auf das Futter verzichten, das er schon in den Zähnen zu haben glaubte. Siegen wird er ja und Italien   wird weiter vorstürmen auf der Bahn zum Bankrott. Dänische Wahlen. Nach dem nunmehr vorliegenden Ergebniß der am 20. April stattgehabten Wahlen zum Folkething sind 30 Kandidaten der Rechten, 43 Kandidaten der gemäßigten Linken und 28 Kandidaten der radikalen Linken gewählt. In zwei Wahlkreisen von Kopenhagen  wurden die sozialdemokratischen Kandidaten gewählt. Ge- nofse Holm, der im fünften Kopenhagener Bezirk aus- gestellt war, siegte mit 8794 Stimmen, der Kandidat der Rechten erhielt 747 Stimmen. Clektrokution. Dieses barbarische Wort ist am eri- k a nischen Ursprungs und funkelnagelneu, und es druckt etwas Barbarisches aus eine der neuesten Barbareien Unserer sog.Zivilisation" nämlich die Hinrichtung durch Elektrizität. Lesen wir, was unser New-l)orker Bruderorgan, dieNcw-Aorker Volkszeitung" schreibt: J m N a m e n d- r Z i v i l i s a t i o n! Die grauenhaften Szenen, die sich bei der elekrischen Hinrichtung des Morders Colto abspietlen, veranlassen bürgerliche Blatter, gegen die Verwendung der Elektrizität bei der Exekution zu protesnren und«ine Aushebung der diesbezüglichen Bill zu verlange». So schreibt die.New-Hork Sun" u. a.:Es erscheint unbegrelf- l'ch. daß menschliche Wesen gesunden, verde» können, die bei einem solchen Schauspiel noch helfende Hand reichen. Wenn Eoito ein Hund gewesen wäre und nicht ein Mensch, so wäre das laug fortgesetzte Erperiment init ihm schon empörend ge- wefen», und der Londoner.Lancet" drückt die Hoffnung aus, daß ein Gefühl des AnstandeS die Aerzte davon abhalte» möchte, wiederum als Zeugen oder Gehilfen an solchen Hin richtungsszenen Theil zu nehmen, was eine sehr geringe Kenntniß der Qualität eines gewissen' Theils der amerikanischen Aerzte beweist. Im Namen der Zivilisation und als Volk eines christ- lichcn Staates", so ruft dieSun", voller Entrüstung aus, laßt uns ein Halt gebieten diesem barbarischen und emporenden Geschäft!" und im Namen dieser Zivilisation und dieses christ- liche» Staates verlangt das Blatt dann, daß die Legislatur ein Gesetz erlasse, durch welches nicht etwa die Todesstrafe aufgehoben werde bewahre, so weit geht die Zivilisation und das Christenthum der bürgerlichen Welt nicht sondern durch welches wir wieder zum Hängen zurückkehren. Das ist der Schluß bürgerlicher Weisheit. Daß es nur eine radikale Reform der Todesstrafe geben kann, die Aufhebung derselben nämlich, das fällt diesen Leuten nicht ein, und die Rückkehr zum Galgen gilt ihnen als ein Sieg der Zivilisation. O, über diese Zivilisation des Bürgerthums!" Brasilianische Wirren. Nach einer drahtlichen Mel- dung aus Lissabon   ist daselbst das Gerücht verbreitet, es hätten sich die brasilianischen Provinzen Sao Paolo   und Rio Grande als unabhängige Staaten erklärt. VorketNÄisiviihken. Der Berliner   Verein der polnischen Sozialdemokraten nahm am 20. April er. Stellung zum Anarchismus und zu der Frevelthat von Koscielec, welche durch den Tod ihrer Verüber eine so schnelle Sühne gefunden hat. Genosse Morawski legte den Unterschied der anarchistischen und sozialdemokratischen Grundsätze klar, kritissrte die sogenanntePropaganda der That" in der gebührenden Weise und legte zum Schluß eine Resolution vor, welche in deutscher Sprache folgendermaßen lautet: Der Polnische Sozialistenverein in Berlin   beschließt, daß er gegen den Anarchismus die Stellung einer denselben bekämpfen- den Partei einnimmt. Pflicht jedes Mitgliedes des Vereins ist es, durch Vropaganda für die Sozialdemokratie den Anarchismus zu bekämpsen. Zukowski und Pilachowski, gleichviel ob sie für anarchistische oder eigene Zwecke handelten, sind von uns zu ver- urlheilen, und es ist zu beklagen, daß sie dem Verein angehört stein, Nord- Ins Erd angehört haben. Für künftig ist bei der Ausnahme neuer Mitglieder aufs vorsichtigste zu verfahren." Diese Resolution wurde fast einstimmig angenommen. Zwei Personen, Kalinowski und Jabskowski, welche in der Debatte durch die Art und Weise ihrer Kritik bekundeten, daß sie keine Sozialdemokraten sind, wurden daraus von der Versammlung aus der Partei-Organisation ausgeschlossen. Die Versammlung endete mit einem begeisterten Hoch aus die internationale Sozialdemo» kratie. Bemerkt sei hierbei, daß eS sich bei ver Blutthat von Koscielec zweifellos um eine gewöhnliche Raubaffäre handelt, dieselbe also den Anarchisten nicht aufs Konto zu schreiben ist. Auch dieVoss. Ztg." bringt und gleich ihr die Mehrzahl der bürgerlichen Blätter, von derPost" bis zurFrankfurter Zei- tung", in diesem Sinne eine Erklärung. Trotz aUedem war die oben erwähnte Stellungnahme unserer polnischen Genossen durch- aus am Platze. Wer Prinzip und Taktik der Sozialdemokratie nicht anerkennt, gehört nicht zu uns und ist als Gegner zu be- handeln, gleichviel ob seine Wiege im Bourgeois- oder Proletarier- hause gestanden hat. Sozialdemokratischer Parteitag für Lübeck   und beide Mecklenburg  . Der angekündigte Parteilag hat am IS. und IS. April in Lübeck  (Stehr's Saal, Zweite Wallstraße) statt» gefunden und der Partei voraussichtlich in hohem Grade ge- nützt. Vertreten waren 23 Orte durch 32 Delegirte, nämlich Boizenburg  (1), Demern(1), Fürstenberg(1), Gadebusch  (1), Gnoien  (l), Grabow  (1), Grevesmühlen  (2), Güstrow  (2), Lübeck  (k>, darunter zwei Damen), Lübtheen  (1), Malchow   und Penzlm(1), Mirow  (1), Neubrandenburg  (I), Neustrelitz  (1), Parchim  (2), Rhena  (1). Rostock  (2), Schönberg(2), Schwerin  (2), Sternberg  (1), Warnemünde  (1), Wismar  (I). Dem anwesenden Mitgliede der parlamentarischen Fraktion, Genossen Schwartz wurde beschließende, dem Vertreter der Provinz Schleswig, s Genosse Linau- Neumünster, und dem Redakteur der wacht". Gen. Duden, berathende Stimme eingeräumt. Bureau wählte der Parteitag die Genossen: P a p e und beer(Vorsitzende), F. Meyer, Neutsch  , Bauer, L ü t g e n a u(Schriftführer). Zun» ersten Punkte der Tagesordnung:Organisation und Agitation" erstattete Genosse Peters(Schwerin  ) den Bericht, aus welchem zu er- wähnen ist: Oeffentliche Versammlungen werden nicht genehmigt, nichtöffentliche erschwert durch die Forderung, daß das Verzeichniß der Theilnehmer vorgelegt werde. Aus Rücksicht hierauf muß vermittelst der Schrift um so mehr agitirt und trotz der Kost- spieligkeit mehrmals jährlich ein Flugblatt verbreitet werden. I» der Diskussion sprachen die Genossen Esfinger, Busch, Päpelow, Schwartz, Lütgen au u. a. Sivg. Schwartz bezeichnete den Boden in Mecklenburg   als ausgezeichnet, der Mecklen- burger sei revolutionär. Flugblätter wirkten hauptsächlich in erregter Zeit, die periodische Presse ser wichtiger. L ü t g e n a u befürwortete, zuweilen doch Versammlungen anzumelden, trotz der Gewißheit des Verbots, weil jedes Verbot agitire. Die Kosten der Flug- blaltoeriheilung sänken sofort auf einen minimalen Betrag, wenn mau in dem Ort einen tüchtigen Genossen gewonnen habe, dem man die Flugblätter unter Kreuzband zuschicke. Nach seiner Erfahrung sei es außer der Wahlzeit nicht nöthig, die Flugblätter massenhaft herumzuwerfen; die Spannung wachse, wenn manche Personen auf ein einziges Exemplar angewiesen seien und mehrere Tage fragten: Bekommen wir es denn noch nicht bald? Was massen- Haft gratis angeboten werde, verliere in den Augen mancher, wenn man auch hinzufügen möge: wenig Urtheilsfähiger, an Werth. Die Flugblätter müßten prinzipiell im Inhalte sein, aber von den wirklichen Verhältnissen der Leute ausgehen. Zur Sprache wurde auch gebracht, daß gelesene Zeitungen kein Interesse mehr fänden, wenn sie schon Monate alt seien. Im Ganzen ergab die Diskussion das Bild eines steten und raschen Fortschreitens der Part«. NeberReichs- togs-Kandidaturen in Mecklenburg  " referirte Schwartz; er gab ein interessantes Bild von der geschichtlichen Entwickelung der Partei in Mecklenburg  , rechnete darauf, daß mindestens drei Kreise das nächste Mal in unseren Besitz kommen müssen, und verwarf unler diesen Umständen Doppelkandidaluren enlschieden. Ausgestellt wurden wie schon telcgraphisch gemeldet für die sieben inecklenb. Wahlkreise: PeterS, Grolh-B ielefeld, Pägelow, Schwartz- Labeck, Krefchmann- Hamburg, Kant- Rostock. L ü t g e n a u- Berlin. Ein Antrag auf Unterstützung der Ar- beilerinnenbewegung wurde nach Befürwortung durch die An- tragstellerin. Genossin Frau Kleve  » und nach kurzer Diskussion angenommen. Eine Kommission schlichtete lokale Schweriner  Streitigkeiten; die Parteien unterwarfen sich. Eine längere, sorg- fällige Erörterung, die durch ein Referat des Gen. Erdbeer ein- geleitet wurde, drehle sich um das neue Rostocker   Blatt; der Partei- tag beschloß schließlich, die in Lübeck   verbleibende Agitations- Kommission solle in Verbindung mit Rostock   und dem Verlage derNordwacht" die Stellung zu derMecklenb. Volksztg." fest- setzen. Der Parteitag schloß nach einem Dank an die Lübecker  Genossen für die herzliche Aufnahme und unter Absiugung der Arbeitermarfeillaise am Dienstag um« Uhr. Am Montag Abend fand unter Betheiligung von Tausenden zu Ehren der Delegirten ein Fest aufTivoli" mit Gesängen, Deklamationen, Theater- aufsühruug und Festrede von Dr. Liiigena» statt; auch hier ver- lies Alles aufs Beste. Zur Maifeier. Da? k. Bezirksamt Neustadt a. d. H. hat den Umzug gebührenfrei unter der Bedingung erlaubt, daß keine demonstrativen Abzeichen getragen werden; es begründete diesen Entscheid damit, daß gegen die Genehmigung des Umzugs kein Bedenken bestand, vorausgesetzt, daß derselbe sich in den Grenzen bewegt, wie jede andere derartige Veranstaltung. Die Münchener Arbeiter halten am Abend des 30. April im großen Saale des Münchener Kindl- Keller eine große Volks- Versammlung ab; am 1. Mai ist in Holzapfelskreulh großes Volksfest. Die Kölner   Polizei hat den Umzug genehmigt. Preußische Landgemeinde-Wahlen. In Zangen berg bei Zeitz   wurden die drei sozialdemokratischen Kandidaten der 3. Abtheilung mit großer Mehrheit in die Gemeindevertretung gewählt. In Löwe ndorf(Kreis Jüterbogk-Luckenwalde) eben- falls drei Kandidaten unserer Partei und zwar fast einstimmig; zur Wahl erschienen 16 Wähler, davon stimmten 14 sozial- demokratisch. Die Legende, daß wir bei den Landgemeinde-Wahlen nur in den Vororten großer Städte Erfolg hätten, werden die Gegner also bald durch eine andere ersetzen müssen. Der Frankfurter Sozialdemokratische Verein, bez. dessen Vorstand, hat einen Herrn Bertram wegen Handlungen aus- geschlossen, die zu bezeichnen mau in Bert�ams eigenem Interesse diskrediliren; die zahlreich besuchte Versammlung ging indeffen nach reiflicher Besprechung der Angelegenheit über den Protest zur Tagesordnung über. Das Verfahren der Frankfurter   Partei- leitung ist damit ftir berechtigt erklärt. Da der Telegraph der Angelegenheit in einer Weise erwähnte, die zu unrichtigen Auf- sassungen Veranlassung geben konnte, wird vorstehende Mit- theilung am Platze sein. » BreSlauer Geuosse« eröffneten für die Wittwe unseres verstorbenen Mitkämpfers Wladislaus Kurowski eine Sammlung. Die Expedition derVolksmacht"(E. Zahn, Breslau  , Weißgerbergasse 64) quittirt darüber. »» Eine Volksversammlung,' die am 17. April in dem Land- orte Klein-Tschansch(Schlesien  ) in der Tischlerwerkstatt des Herrn Fischer tagte, war trotz des schlechten Wetters von etwa 1S0 Personen, Männern wie Frauen, besucht und hatte einen vortrefflichen Verlauf. Das Referat des Genossen Schütz aus Breslau  , welcher über die Lage der ländlichen Arbeiter sprach, wurde von den Zuhörern beifällig aufgenommen, und in einer einstimmig zur Annahme gelangten Resolution erklärten sich dieselben mit den Ausführungen unseres Genossen einverstanden und verpflichteten sich zu fleißiger Agitation für die sozial- demokratischen Ideen. Die ländlichen Arbeiter waren voller Be- geisterung; lebhaft stimmten sie in den Gesang der Arbeiter- Marseillaise ein, welcher nach Schluß der Versammlung angestimmt wurde, und ließen sich auch in beträchtlicher Zahl als Abonnenten der BreslauerVolksmacht" einschreiben. Spitzelthum im Elsaß  ?'unserem Partei-Organ, derElf.- Lothr. Volks-Zlg." wird aus Sulz   geschrieben:In unserem glücklichen Elsaß ist das Spitzelthum gegenwärtig in derselben Blüthe, wie unter dem verewigten Sozialistengesetz drüben in Alt-Deutschland. Aus sicherer Quelle kann ich Ihnen melden. daß eine hiesige hervorragende Amtsperson, die sich vermuthlich auch um die Rettung des bedrohten Staates verdient machen möchte, bezahlte Spione in ihren Diensten hat. Dieselben haben die Aufgabe, da und dort in der Stadt herumzuhorchen, was die Sozialdemokraten treiben. Nun treiben aber die Sozialdemokraten gar nichts Ungesetzliches; es ist daher nicht recht verständlich, warum das Geld der Steuerzahler für derartige höchst überflüssige Zwecke zum Fenster hinausgeworfen wird. Dem Volke wird durch eine solche Verwendung seiner Steuergelder jedenfalls ein schlechter Dienst geleistet, abgesehen davon, daß auf diese Weise die Mouchards künstlich gezüchtet werden." Die Sache bedarf der Aufklärung. Aus Kroatien  . Dieser Tage ging ein« Notiz durch die Presse, wonach in A g r a m ein Feldwebel Namens Joseph I a ck l verhaftet wurde.Man fand" hieß es weiterbei ihm zahlreiche anarchistische und sozialistische Zeitschriften und Broschüren. Die Aufmerksamkeit war auf ihn durch eine Korrespondenz aus Agram gelenkt worden, welche in der BudapesterArbeiterpresse" erschien und über schlechte Be­handlung der Soldaten Klage führte. Man glaubte, diese Korrespondenz rühr« von Jackl her." Unser Wiener Parteiorgan hat sich erkundigt und erfahren, daß bei dem Feldwebel Jackl nicht eine einzige anarchistische Schrift gefunden wurde, fondern eine Anzahl naturwissenschaftlicher und ökonomischer Werke und einige Nummern von Arbeiterblättern, welche sämmtlich die Zensur passirt haben. Einen Anhaltspunkt dafür, daß Jackl für Blätter korrespondirt habe, giebt es bisher nicht und ist das den Agramer Genossen im höchsten Grade unwahrscheinlich. Die Militärverwaltung würde gescheiter thun, die Soldaten- mißhändlunaen abzustellen, als nach demjenigen zu fahnden, welcher die Bevölkerung über die Mißhandlungen unterrichtete. Polizeiliches, Gerichtliches tt. 9lu3 Sachsen  . Ohne Angabe irgend welcher Gründe at die Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt ein Gesangs- onzert verboten, das derMänner- Gesangverein Plauenschcr Grund" am ersten Osterfeiertage in derRothen Schänke" ab- zuhalten beabsichtigte. In Altona   wurde Genosse Schneider, früherer Redakteur derNordd. Volksztg,", wegen Beleidigung der Militär- behörden zu 300 M. Geld- dezw. 20 Tagen Gefängnißstrase ver- urtheilt. Den Strasantrag hatte Vize-Admiral Knorr   gestellt. Die Beleidigung wurde im Inhalt einer Korrespondenz erblickt. die in Nr. 143 des genannten Blattes vom 3. Dezember 1801 veröffentlicht worden(st. Wegen Majestätsbeleidigung wurde in Stade   der Korbmacher Petri zu 1 Jahr Gefängniß ver- urtheilt. Es handelte sich nach demHamb. Echo" um eine ab- fällige Aeußerung über den deutschen   Kaiser, welche ein gewisser Weidenreich und dessen Frau gehört haben wollen. - Parteilichkeithalte" Genosse E. Klemmt in Kaiserslautern   dem dortigen Bezirksamt nach Aussage eines Polizisten vorgeworfen, während zivei Genossen eidlich be- »ugten, Klement habe erklärt, esscheine" ihm, als ob das Bezirksamt gegen Sozialdemokraten parteilich handle. Das Schöffengericht schenkte dem Polizisten mehr Glauben als den beiden Genossen und verurtheiltr Klement zu 6 Tagen Gefängniß, sowie zu de» Kosten. Eine Volksversammlung in Elbingerode  (Hannover  ), die am ersten Osterseicrtag stattsinden sollte, wurde verboten. Grund:daß nach den Vorschriften der königlichen Verordnung vom 2S. Januar 1822, betreffend die Feier der Sonn- und Fest- tage an den beide» Tagen der hohen Jahresfeste... keine solche Zlljammenkünfte gehalten werden dürfen, welche dem Hauptzweck christlicher Feiertage hinderlich sind". In demselben Saale  , in dem die Versammlung tagen sollte, konnte am Ostermontag, also auch an einemder beiden Tage eines hohen Jahresfestes" eine Tanzmusik stattfinden. Tanzmusik scheint nach polizeilicher Auf- sassung somit dem Hauptzweck christlicher Jahresfeste nicht hinderlich zu sein, wohl aber eine Versammlung, in der ernste Fragen erörtert werden!(Braunschw. Bolkssreund.")