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Mits

lichsten Häuptlinge von Paparataba, To Kirara, fei bei seinen, handlungen antreten, nutr allzu berechtigt waren. Verwandten in Rebar   und zwar auf der Missionsstation St. Otto, teilungen über die Steigerung der Industriezölle fehlen noch; wo sich einige Mitglieder der Famlie befanden, verstedt. Offenbar die Andeutumgen des ungarischen Ministerpräsidenten lassen aber wollten sich die bewaffneten Uferleute die Erlaubnis erwirken, nach darauf schließen, daß sie vielfach in gleicher Weise hinaufgeschraubt Rebar   zu gehen, um dort zu plündern, was zu plündern war. Sie worden sind, wie die Getreide- und Viehzölle. Nachdem die Schweiz  hinterbrachten das Gerücht dem stellvertretenden Gouverneur Dr. Hahn, welcher denn eine ganze Trupee der bewaffneten Ein die deutsche Tarifänderung zum Anlaß genommen hat, um ihre geborenen nach Rebar   fandte. Sie sollten auch dem Missionar in Bölle zu erhöhen, folgt nun auch Destreich Ungarn  , dessen St. Otto, P. Riederer, einen Briefüberbringen, in welchem Beispiel bald wieder von andren Vertragsstaaten nachgeahmt werden er auf das sonderbare Gerücht von der Anwesenheit des To Kirara wird. So treten alle Mächte mit bedeutend erhöhten Zolltarifen in in setuer Umfriedung aufmerksam gemacht wurde. Die eigen die Vertragsverhandlungen ein, und das schließliche Ergebnis wird tümliche Polizeitruppe, anstatt zuerst ihren nichts andres fein, als eine allgemeine Hinauffegung der Zölle aller Brief abzugeben, durchsuchte ohne weiteres das Eigentum europäischen   Staaten.  - des Missionars zum großen Schrecken der anwesenden Flüchtlinge aus Rebar   und machte dann die ganze Gegend unsicher. Unter dem Vorwande, auf To Kirara aufzupaffen, lagerten sie sich auf dem Wege, und es hätte nicht viel gefehlt, daß fie auf den Missionar geschoffen hätten.

wäre."

An einem vom faiserlichen Richter geleiteten Streifzug nahm auch diese bewaffnete Truppe Anteil, und einige Mordbuben erlaubten sich fast unter den Augen des Richters Frauen und Kinder zu erschießen. Da fie aber die gerechte Strafe be­fürchteten, so deckten sie im Augenblic, wo der Richter herankam, die Leichen mit Bananenblättern zu. Man kann hieraus schließen, wozu eine solche Mordbande fähig gewesen wäre, wenn sie nicht nach wenigen Tagen wieder aufgehoben und entwaffnet worden Der Missionar berichtet dann noch des Ausführlichen über die spätere Gefangennahme der Mörder. Er erzählt des weiteren, daß die Mission, der er angehört, gerade wegen dieser Orgien der sos genannten Polizeitruppe" starten Zulauf gehabt habe, da sich zahl reiche Eingeborne unter ihren Schutz gestellt hätten, und sich, ba man ihre Hütten niedergebrannt und ihr Eigentum tonfisziert habe, auch bereit gezeigt hatten, ihnen überwiesene Arbeiten zu berrichten, um ihre Eristenz zufristen. Das Hunnen­tum hat aber doch auch kulturelle" Folgen gehabt!

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Wir begnügen uns einstweilen mit der Wiedergabe der Schil­derung der Nachegreuel dieses gewiß unverdächtigen Zeugen. Die deutsche Regierung wird nicht umhin können, im Parlament Rechen­schaft über diese unerhörte Art der Kolonisation abzulegen. Wir buchen diese grauenhaften Vorkommnisse als Jllustration dentscher folonialer Kulturverbreitung.

Das Resultat der östreichisch- ungarischen Ausgleichsverhandlungen. Sowohl der ungarische Ministerpräsident von SzeII, als fein östreichischer Kollege Dr. von Roerber ergriffen heute in den Sigungen des ungarischen und des östreichischen Abgeordnetenhauses das Wort, um in längerer Nede über die gemeinsamen Ausgleichs­bereinbarungen zu referieren.

Ministerpräsident van Szell   erklärte im ungarischen Abgeordneten­hause nach dem Wolfffchen telegraphischen Bericht:

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Deutfches Reich.

Freiheit der Wissenschaft.

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es von dem ungenannten Sachverständigen" eine Lächerlichkeit sondergleichen, alle Zeitungen als spizelbehaftet hinzustellen.

Wir möchten den Sachverständigen", der gegen die gesamte deutsche Presse die ungeheuerlichste Beschuldigung ausgesprochen haben soll, ersuchen, aus seiner Reſerve herauszutreten. Und wenn er wirklich behauptet hat, in allen Redaktionen fäßen Spigel, so wird er sicherlich in der Lage sein, wenigstens ein paar Blätter namentlich anzuführen, deren Spigel ihm bekannt sind; ein Blatt aus jedem Barteilager, von der äußersten Rechten bis zur Social­demokratie, würde genügen. Schweigt er, so ist er gerichtet."

Wir haben nicht den mindesten Anlaß, die Ehre der Volts­zeitung" zu verdächtigen. Wir erkennen vielmehr gern an, daß die Bolts Zeitung" zu den ganz seltenen bürgerlichen Blättern gehört, deren journalistische Moralität und Lauterkeit der Gesinnung Achtung verdient.

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Agrarischer Beutefrieden.

Merkwürdig ist aber, daß die Bolts- Zeitung" die gelegentlich der Affäre Hamburger öffentlich mit Namensunterschrift erhobene Die liberale Presse ist gegenwärtig in heller Begeisterung, daß Anklage übersehen oder bereits wieder vergessen hat. Es hat uns einer der modischen Hoftheologen Professor Delisfch, angefeuert überrascht, daß damals die bürgerliche Presse ebenso stumm blieb von dem wie er fagte Adlerblick Wilhelms II. es gewagt wie gelegentlich der Aussagen in der amtlichen Börsenenquete­habe, am Anfang des 20. Jahrhunderts offen auszusprechen, daß die Kommission über die Korruption der Handelsredakteure. Vielleicht Dokumente altbiblischer Mythologie keine Offenbarung Gottes seien. nimmt man jetzt Notiz von der Anklage, die Herr Martin Hilde Mindestens seit dem 17 Jahrhundert, seit Spinoza  , ist der Glaube brandt, Herausgeber des journalistischen Fachblattes Das an die biblische Offenbarung wissenschaftlich überwunden. Es ist Recht der Feder", öffentlich erhoben hat.- hübsch, daß in Preußen Deutschland   noch als Heldenmut gepriesen wird, was seit Jahrhunderten sicherster Besitz des Kulturbewußtseins ist. Auch die Beziehungen der altbiblischen zu der assyrisch- Der lärmend begonnene Streit unter den Bündlern und den babylonischen Welt find feine Offenbarung Delitzschen Geistes. Seit konservativen Bewilligern des Antrags Kardorffs löst sich nun, wie der Entdeckung der hetitischen Inschriften sind auch diese Zusammen wir vom ersten Anbeginn wußten, in stilles Wohlgefallen auf. Der hänge bekannt. Was neu ist an Delizich sind seine byzantinischen Vorstand der konservativen Partei, an seiner Spize Suthaten, feine selbstbewußten Ansprüche und seine phantastischen Freiherr von Manteuffel- Krossen, erläßt diese Friedfertigkeits- Er­flärung: Uebertreibungen, die wohl ungewollt dem Zwecke dienen, das Reich der Eisenbahnpläne der Deutschen Bank möglichst interessant erscheinen zu lassen. Schade, daß sich zur Zeit des Hunnenzuges nicht Sinologen gefunden haben, die über chinesische Kultur in höheren Kreisen Aufklärung verbreitet haben!

Indessen, wie ernst immer der Wert der babylonischen Mode sein und für wie tapfer man das arg verspätete Bekenntnis wider den Offenbarungswahn halten mag, mit der Freiheit der Wissen­schaft hat die babylonische Extratour nicht das mindeste zu thun. Der brave Liberalismus berauscht sich wieder einmal an einem Nichts, wenn er das goldene Zeitalter der Dent, Forsch- und Lehr­freiheit aufblühen sieht.

Eben jetzt liefert die Berliner   Universität, die principiell Papiere russischer Studenten der Polizei ausliefert, einen Beweis, eine tie jämmerliche Unfreiheit auf den Gelehrtenfasernen herrscht und wie es um die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung" bestellt ist. Es handelt sich um eine neue That des derzeitigen Rektors der Berliner   Universität, des Juristen Prof. Gierke. Genannter Herr ,. der schon öfter von sich reden machte so blieb er als Rektor dem Begräbnis Virchows fern hat einen Vortrag unfres Parteigenossen Reichstagsabgeordneten Eduard Bernstein   über Proudhomme und Laffalle ein Vergleich" verboten; Bernstein   sollte diesen Vortrag in der Freien wissenschaftlichen Vereinigung an der Uni­versität Berlin" halten.

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" Das Zollbündnis wird gemäß der Vereinbarung auf zehn Jahre geschloffen; sein Inhalt stimmt in allen wesentlichen Buntten mit dem Zollbündnis überein, wie es in früheren Perioden ab­geschlossen worden ist. Die wichtigste Neuerung ist der neue gemein­fame Zolltarif. Wir haben uns vor Augen gehalten, daß wir, da wir der Industrie Destreichs durch hohe Zölle unsren Markt sichern, andrerseits das Recht haben, daß wir unsrer Produktion durch Sein Verbot begründet Herr Gierke damit, daß ein dem Lehr­gleichwertige Zölle den östreichischen Markt sichern. Es foll durch höhere landwirtschaftliche Bölle vermieden werden, daß jene Rohprodukte, welche durch protektionistische, sozusagen erfiufive Zoll­politik des Auslandes vom ausländischen Markte verdrängt werden, hierher eindringen, um mit unsrer Produktion zu konkurrieren, die unter schwierigeren Bedingungen erzeugt wird. Wir können uns jedoch der gerechten Forderung Deftreichs nicht verschließen, daß, nachdem zumal Deutschland   seine Industriezölle bedeutend erhögt hat, auch andrerseits die östreichische Industrie auf entsprechenden Schuß angewiesen sein muß. Bei der Bemessung der Zollpofitionen haben wir uns die Parität zwischen Destreich und Ungarn   vor Augen ge­halten.

förper der Universität angehöriger Privatdocent feine Lehrthätigkeit wegen feiner Zugehörigkeit zur socialdemokratischen Partei habe auf­geben müssen, so daß man ihm( Gierke) als einen demselben Lehr­förper angehörenden Professor, nicht zumuten könne, die Erlaubnis dazu zu geben, daß in einem seiner Aufsicht unterstellten Verein ein socialistischer Abgeordneter socialistische Vorträge hält. Er müsse vielmehr zu verhindern und verhüten bestrebt sein, daß die socialistischen Irrlehren in irgend einer Form Eingang in die jugendlichen Seelen fänden und sie vergifteten.

Das Spigelrecht.

Die schließliche Stellungnahme der konservativen Reichstags­fraktion zu dem Zolltarif- Geseze ist keine einheitliche gewesen.

Die konservative Parteileitung ist aber überzeugt, daß die Vertreter beider hierbei zu Tage tretenden Richtungen lediglich das Interesse der Landwirtschaft im Auge gehabt haben und wünscht deshalb, daß sowohl die Mitglieder unsrer Partei im Lande in dem Vertrauen zu ihrem seitherigen Vertreter nicht wankend werden, wie daß die im Bunde der Landwirte organisierte Landwirtschaft sich ebenfalls darin nicht beirren laffen und darauf hinzielende Angriffe vermeiden möge.( Die feudaladligen Herren vom fonfer­vativen Parteivorstand hätten einen ihrer Zeitungsbedienten in Anspruch nehmen sollen, um wenigstens die deutsche Sprache nicht bis zur Sinnlosigkeit zu verderben! Red. d. Vorw.").

Die Parteileitung erwartet demgemäß auch, daß, falls die bevorstehenden Handelsverträge in der That nicht das notwendige Maß des Schutzes der Landwirtschaft darbieten sollten, ebenso, tie früher, die Ablehnung derselben durch die tonservative Reichstagsfraktion erfolge.

Die Parteileitung ist der Ueberzeugung, daß nur durch ein­mütiges Zusammengehen des Bundes der Landwirte mit der fonfervativen Partei die gemeinsamen Ziele zum Wohle der Landwirtschaft und des gesamten Vaterlandes zu erreichen sind, und giebt der Erwartung Ausdruck, daß dieses Zusammengehen fernerhin gesichert und von keiner Seite gestört wird."

Zugleich mit dieser Erklärung veröffentlicht die Konservative Korrespondenz" eine ausführliche Erklärung des Bundesleiters Frei­ herrn   v. Wangenheim, in der die früheren scharfen Be­merkungen gegen die fonservativen Abgeordneten, die dem Zolltarif zugestimmt haben, vollständig abgeschwächt werden und in der gleich­falls die Hoffnung ausgesprochen wird, daß das von der fonjer­vativen Parteileitung gewünschte einmütige Zusammengehen mit dem Bunde der Landwirte gewahrt werden möge".

Das Agrariertum betreibt sein altes Spiel. Erst stellt man tolle Ueberforderungen auf. Dann, als man die Regierung zu weit­gehenden Konzessionen an die agrarische Raubsucht gepreßt hatte, bermittelte eine genügend große Zahl von Abgeordneten die Durch­führung des Erreichbaren". Der folgende Akt zeigt die Bes willigenden und die Ablehnenden im heftigen Scheinzwist, der die erneute Umkehr der Vermittler zu den Unentwegten des Bundes herbeiführt. Nun ist man wieder einig und hezt die Regierung in Handelsverträge, die das Gemeinwohl schwer schädigen, aber die feudalen Grundbefizer gewaltig bereichern.-

Der verlassene Kardorff. Zu der Nachricht, daß die Frei­tonservativen nicht daran denken, ihrem Führer zu folgen und aus dem Bund der Landwirte auszutreten, bemerkt die" Post" aus bester Quelle", daß der Bericht in, wesentlichen Punkten" den Thatsachen nicht entspreche.

Da nichts weiter über das ,, Wesentliche" verraten wird, ist also die Nachricht wahr, die auch ohnehin wahrscheinlich, ja selbst­verständlich ist.

Ein neuer Fall Kugel.

Man schreibt uns: Vor einiger Zeit wurde im Innern Ruß­ lands   von der politischen Polizei eine Frau Buchholz verhaftet, die deutsche Staatsangehörige ist und die unbehelligt über die Grenze gelassen war. Verschiedene Umstände ließen schon Noch immer hüllt sich die bürgerliche Presse zum größten Teil bantals den Gedanken aufkommen, daß diese Verhaftung in mancher in Schweigen über den frechen und plumpen Bestechungsversuch der Hinsicht ein Seitenstück zu dem bekannten Fall Frau Kugel bildet. Diese politischen Polizei, obwohl man doch meinen müßte, es handle fich Bermutung wird jetzt durch ein Cirkular des Bolizeidepartements, das da um eine gemeinsame Angelegenheit der gesamten Presse. seinen Weg auch außerhalb des Reiches der Polizeimeister und Bielleicht enthüllt der liberale Hamburgische Korrespondent" einen Gendarmerie- Obersten, für die es bestimmt ist, gefunden hat, nur der Gründe des Schweigens. Bisher galt Spigelei als eine der noch bekräftigt. Aus dem Cirkular geht hervor, daß die gemeinsten Handlungen und die Einbrüche der politischen Polizei in das Bereich radikaler oder revolutionärer Parteien und Personen wurden von allen Liberalen gebrandmarkt. Inzwischen hat auch in dieser Beziehung die liberale Weltanschauung" umgelernt und so er flärt das Hamburger Blatt mit schöner Offenheit:

russischen politischen Behörden gegen die Frau Buchholz den Ver­dacht gehabt haben, daß fie an der russischen socialdemo tratischen Bewegung, so weit diese im Auslande Wiederhalf findet, beteiligt sei.

Herr Professor Gierke wird nun ein Uebriges thun und den Studenten bei Strafe der Relegierung verbieten müssen, daß sie eine focialistische Schrift oder ein socialdemokratisches Blatt lesen. Der Ministerpräsident zählt sodann die Zollerhöhungen ver- Die heilige Stirche der Gierkeschen Wissenschaft muß über die jungen fchiedener landwirtschaftlicher Produkte auf. Weizen ist bon 31 Seelen wachen, auf daß ihnen nur die allein selig machenden Lehren auf 7 Stronen erhöht. Neben diesem Tarifzoll wurde zufließen. Vielleicht entfernt man nun aber aus den Akten der ein Minimalzoll von 6,30 Kronen festgesetzt. Für Roggen ist statt Universität den bedeutenden Namen Boeckhs, der es gewagt hatte, 3,75 jezt ein Satz von 7 und ein Minimalzoll von 5,80 Kronen ein- ein Freund und Bewunderer Lassalles zu sein, über den heute in gesetzt, für Gerste statt 1,75 jezt ein solcher von 4 und ein Minimal- diesen heiligen Hallen nicht gesprochen werden darf. Vor allem zoll von 2,80 Kronen. Für Hafer ist gegen den früheren Zollfaz aber tilge man den schrecklichen Namen Fichte, der sogar selbst von 1,70 jest ein solcher von 6 und ein Minimalzoll von ein Socialist war, der volle, unumschränkte Lehrfreiheit als un­4,80 Kronen vorgesehen. Mais wird bisher mit 1,10 Kronen veräußerliches Menschenrecht forderte. berzollt. Im neuen Tarif ist ein 3oll von 4 und ein Die seligen Schmalz und Kamps gehen immer noch in Preußen Minimalzoll von 2,80 Stronen in Ansatz gebracht. Die Vieh um, trotzdem man über- Babylon mit allerhöchster Zustimmung zölle find folgendermaßen feſtgeſetzt: Zoll für Ochsen revolutionär denken darf! 60 Kronen statt bisher 35, für Stiere 30 statt 9, für Stühe 30 statt 7, Stälber 18 statt 9 und für 9 und für Schweine ist der Zoll auf 12 und resp. 100 Kronen erhöht, je nachdem sie unter oder über 120 Kilogramm wiegen. Der Ministerpräsident zählt sodann die wesentlichen Aenderungen in den Industriezöllen auf und fügt hinzu, daß er den Zolltarif nur als eine Verteidigungslinie und eine Waffe ansehe, jedoch an dem Standpunkt der Vertragspolitik fest­halte." Aehnlich äußerte fich Dr. v. Koerber im öftreichischen Abgeordneten­hause. Es wäre aussichtslos gewesen, erklärte er, die früheren in ver­Destreich durch kaiserliche Verordnung, in Ungarn   im Das Cirkular präcisiert diesen Verdacht fassungsmäßigen Wege festgestellten Bereinbarungen einfach zu noch näher, indem es die Frau Buchholz mit der focialdemokratischen ignorieren. Es handelte fich vielmehr darum, gewisse schäd­Gruppe der stra", die angeblich in Berlin   bestehen soll, in Zu liche Konsequenzen der früheren Abmachungen hintanzuhalten und Unfres Erachtens ist jene Entrüstung fünstlich gemacht und fammenhang bringt. Liegen die Dinge fo, dann muß man sich eine vollständige Klarheit durch das neue llebereinkommen herzu- ziemlich deplaciert. So lange die Socialdemokratie in ihrer Feind- wundern, daß die Frau Buchholz überhaupt über die Grenze gelassen stellen. Unhaltbar erschien der Regierung eine Reihe von Verein- feligkeit gegen Staat und Gesellschaft und in der absoluten worden ist. Denn entweder mußte fie gleich in Gewahrsam barungen, welche sich unter andern auf den Viehverkehr, die Strupellosigkeit bei der Wahl ihrer Kampfmittel beharrt, fann fie genommen werden, oder es mußte ihr der Zutritt auf Beterinärpolizei, die sofortige Aufhebung des Tiroler Getreide- fich nicht beklagen, wenn sich die politische Polizei auch um ihre russischen Boden verweigert werden. Weder das eine noch das andre geschah. Sie gleich auszuweisen, das hätte der Redaktionsgeheimnisse fümmert. Das ist sogar bis zu einem ge- Gendarmerie die Möglichkeit genommen, ihre Neugierde zu bes zuschlages, die Besteuerung der Kommissionslager, Transportsteuer, auf den Donau  - Verkehr 2c. beziehen. Außerdem mußten gewisse wiffen Grade ihre Pflicht. Schön freilich ist diese Thätigkeit nicht, friedigen; auch die Frau Kugel wurde ja nicht sogleich beim leber­Doppelbesteuerungen ist beiden Steichen vermieden zumal wenn fie so ungeschickt ist, sich ertappen zu laffen." werden. schreiten der Grenze, während der Paßvisitation, berhaftet, sondern Der liberale Moralist des Hamb. Korresp." hatte ueulich auch erst später, obgleich die Grenzbeamten sehr wohl wußten, mit Der Ministerpräsident zählt sämtliche dem Reichsrat zu unter­Das Cirkular versucht mm, breitenden Ausgleichsvorlagen sowie faiserliche Verordnungen auf, die Einsperrung einer fürstlichen Ehebrecherin in ein Jrrenhaus leb- wem fie es zu thun hatten. Sache so darzustellen, als ob die Frau Buchholz darunter die über Ginziehung der Staats- Noten, die 80 Millionen- haft verteidigt, d. h. die Verübung des Verbrechens der Freiheits  - die Schuld, sowie das neue llebereinkommen mit der Destreichisch- beraubung empfohlen, das mit schwerem Zuchthaus bestraft wird. nach Rußland   aus Versehen hereingelaffen worden sei. Dies bei der Ungarischen Bank, ferner die dem ungarischen Reichstage zu unter- Indeffen der Verzicht auf Moralheuchelei ist immer anerkennenswert sorgsamen Spürthätigkeit der russischen Agenten in Berlin  ! Dies breitenden Vorlagen, endlich gewisse mit Ungarn   getroffene Ber- und so begrüßen wir die liberale Proklamation des Rechtes auf einbarungen und bindende Erklärungen bezüglich der Befreiung der Spigelei, Bestechung und Verleitung zum Treubruch. ungarischen Staatsfonds von der östreichischen Rentensteuer 2c. Der Ministerpräsident macht dann diefelben Enthüllungen über die vereinbarten Zollfäße für Getreide und Bieh, wie b. Szell  , und fügt hinzu, hinzu, daß alle bisherigen Freigebiete und Zollausschlüsse unverändert aufrecht erhalten würden, ferner daß waren aus Staaten, welche östreichische oder ungarische Schiffe oder Waren ungünstiger behandeln als jene der andren Staaten, mit Zuschlägen bis zu 200 Broz. des Zollsages oder bis zur Höhe des Handelswertes der Waren, und wenn diese zollfrei, bis zum Betrage ihres Handelswertes belegt werden. Das Gesez trage im übrigen den modernen Anforderungen des Verkehrs und der Produktion vollauf Rechnung.

Die Angaben über den Inhalt des neuen Zolltarifs zeigen, daß die Befürchtungen, Destreich- Ungarn werde die deutschen   Zoll­erhöhungen nachahmen und mit einem ähnlichen Rüft­zeug", wie dem deutschen  , bei den Handelvertrags- Ver­

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Die Berliner Volkszeitung" knüpft an unfre Be­mertungen über die Redaktionsspigel" an und bemerkt:

bei den Hunderten von Vorsichtsmaßregeln, die der russische General­konsul in Berlin   ergriffen hat, um ja über jede Person, die aus Berlin   nach Rußland   geht, informiert zu sein.( Beweis: in dem­felben Cirkular wird genaue Auskunft über die Abreise eines bulgarischen Staatsangehörigen gegeben)! Der Konsul follte nicht ,, uns ist eine solche Behauptung bisher nicht zu Gesicht und gleich an die Grenzpunkte gemeldet haben, daß die betreffende Person nicht zu Ohren gelommen. Auch hören wir zum erstenmale davon, einen Baß nach Rußland   habe visieren lassen, der ganze Polizei­daß die Redaktionsspizel, von denen der vom Bortvärts" citierte apparat follte mit einem Mal eingeschlafen sein. Für jeden, die anonyme Sachverständige gesprochen haben soll, den Kollegen als dem Kniffe der russischen Geheimpolizei nicht ganz sind, folche bekannt sein sollen. Der Bortvärts" selber scheint an der unbekannt wird es fein Geheimnis sein, daß es Richtigkeit der ungeheuerlichen Behauptungen des namenlosen sich nur um ein Manöver handelt, das von dem Polizei­Sachverständigen" au zweifeln; denn er sagt: wenn es departement ausgeführt worden ist, um die deutschen   Behörden zit wahr ist. täuschen und um etwaigen Unbequemlichkeiteu, die entstehen könnten,

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Es bedarf keiner langatmigen Ausführungen, um darzuthun, wenn die Sache wieder, wie im Falle Kugel, in die Deffentlichkeit daß die Behauptung, in allen Redaktionen fäßen Bolizeifpigel, fäme, vorzubeugen. Das Polizeidepartement macht das lamun­die als solche fogar von den Kollegen mit Bewußtsein geduldet würden, frommiste Geficht und erklärt jetzt, ja, wenn es gewußt hätte, daß ebenso dumm wie falsch ist. Sie ist so dumm und abgeschmackt, daß wir die Frau Buchholz nach Rußland   reise, so hätte es Anstalten ge­uns nicht einmal wundern würden, wenn es die Zeitungen verschmähten, troffen, daß die Frau nicht hereingelassen worden sei, oder sie wäre fie zu widerlegen. Ist einmal irgendwo ein Fall vorgekommen, fofort ausgewiesen worden; da sie sich aber einige Monate in Ruß­daß ein Polizeifpigel sich in eine Redaktion einzuschleichen gewußt land aufgehalten habe und Verdacht vorliege, daß sie ihre der Re hat, der hinterher entlarbt und hinausgeworfen worden ist, so ift gierung feindliche Gesinnung auch im Reiche selbst bethätigt haben