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Den Rektoren der hiesigen Gemeindeschulen ist gestern die das Migirauen des Giranten hervor, der, sofort einen Betrugsversuch Zusammenberufung der Gemeinde- Vertretung, sowie die Art und Mitteilung zugegangen, daß die für das Kalenderjahr gültigen Be- vermutend, den jungen Mann festhielt. Das Papier tvar dem recht- Weise der Publikation öffentlicher Bekanntmachungen ust. gab Vers rechtigungskarten für Schulkinder zur Benubung der mäßigen Inhaber verloren gegangen und von 2. gefunden worden. anlassung zu heftigen Auseinandersetzungen, weil darin festgelegt Schwimmhallen und Brausebäder in den städtischen Volks- Der Verlierer, der inzwischen festgestellt hatte, daß mit dem Wechsel war, daß nur die Weißenfeer Zeitung" zu den Publikationen zugelassen. badeanstalten wieder abzuheben sind. Die Anstalten befinden sich Unfug verübt worden, telephonierte inzwischen bei dem Giranten an, Die Majorität steht auf dem Standpunkt, den Amtlichen Anzeiger" Thurmstraße 85a, Schillingsbrücke 2, Bärwaldstraße 64, Dennetiz so daß die Verhaftung des unehrlichen Finders sofort bewirkt werden völlig auszuschalten auf Grund seiner gegen die Gemeinde- Ver­straße 24a und Oberbergerstraße 57/58. Bei Vorlegung dieser konnte. 2. wurde, da er eine Wohnung nicht besitzt, dem Polizei- tretung gerichteten Heß- und Schmutzartikel", welche noch dazu von Karten werden den Kindern Schwimm- und Brausebäder zu dem Präsidium zugeführt. ermäßigten Preise von 10 und 5 Pf. berabfolgt. Die städtische Be­cinem Gemeinde- Verordneten verfaßt seien, und von denen bereits hörde macht hierbei ausdrücklich darauf aufmerksam, daß bei Ver Betrieb der Bädereien und Konditoreien vom 4. März 1896 Bezahlung die Wählerlisten abgeschrieben werden können, wurde ab Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers über den der Borwärts" Notiz genommen habe! Ein Antrag, wonach gegen teilung dieser farten für die Flußbäder gelehnt. Ferner wurde der Versammlung ein Kanalisations die Frage der Bedürftigkeit nicht zu werden der 24. Januar, 7., 14. und 28. Februar, 7., 14., 21. und prüfen ist, daß fie bielmehr allen Kindern ohne weiteres verabfolgt 28. März, 9. und 25. April, 2., 28. und 29. Mai d. J. als folche Projekt vorgelegt; die Gesamtkosten sollen sich auf 558 000 m. be­Tage festgesetzt, an denen in Bäckereien und Konditoreien Gehilfen laufen. Zu einem Beschluß kam man noch nicht, da dieser Anschlag dürfen. und Lehrlinge über die vorgeschriebene Zeit hinaus beschäftigt werden noch einer reiflichen Erwägung bedarf.

werden können.

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Der Gemeindevorsteher von Wilmersdorf hat gegen den Berliner Johannisthal . Das gemeinsame Standesamt für die 2otal- Anzeiger" die Staatsanwaltschaft zu Hilfe gerufen. Gemeinde Johannisthal- Nieder- Schönetveide ist jetzt getrennt; für In diesem Blatt waren am Freitag voriger Woche unzutreffende Kampf für Ordnung, Religion und Sitte. Zwischen zwei die Gemeinde Johannisthal ist Roonstr. 14 ein besonderes Standes­Mitteilungen über einen Konflikt in der Gemeindevertretung unsres Offizieren der Potsdamer Garnison , dem Hauptmann von Leibziger amt errichtet worden. Zum provisorischen Standesbeamten ist vor­Bororts veröffentlicht worden. Ein Gemeindevertreter, der Direktor im 1. Garde- Regiment zu Fuß und einem jüngeren Offizier des läufig der Glasermeister und Schöffe Mitschinger ernannt einer Terraingesellschaft ist, sollte bei einem Grundstüdserwerb, den in der Nähe des nach Spandau führenden Weges ein Pistolen- Duell Garde- Jäger- Bataillons fand gestern morgen 8 Uhr im Gruneivald, tvorden. Die Klage des Bäckermeisters Ludwig gegen die Gemeinde vornahm, dieſe in illonaler Weise überboten habent. ftatt. Der Garde- Jäger- Offizier wurde durch einen Schuh ingen tetten Schmidt zur Gemeindevertretung die Wahl des von der ersten Klasse gewählten Archi­Redaktion des Lokal- Anzeigers" dem Gemeindevorsteher mit dem Kopf getötet. v. 2. nahm den getöteten Gegner in seinen Wagen ausschuß kostenpflichtig abgewiesen worden. Der Kreisausschuß stellte fuhr mit ihm zu dem Militär- Lazarett in der Scharnhorst Hinweis darauf, daß die falsche Meldung bereits in andrer Weiſe traße. Dem Duell wohnien, der Berl. 3tg." zufolge, im ganzen sich auf den Standpunkt des Wahlvorstandes, daß der Amts- Bau­Yorrigiert worden sei. Da diese Richtigstellung dem Gemeinde- wölf Offiziere bei, jedenfalls un fich in ihrer Achtung vor dem meiſter Boſegg zur Zeit nicht wählbar war und der Architekt Schmidt vorsteher nicht genügte, hat er die Staatsanwaltschaft ersucht, gegen Gesek zu feitigen. Handlungen dieser Art haben den Borteil, daß trotzdem er nur 3 Stimmen erhielt, als gewählt zu betrachten fei. den Lotal- Anzeiger" einzuschreiten. auch die Voltskreise, die vor dem bunten Rock bisher in Ehrfurcht er- Damit ist auch das Gerebe widerlegt, daß die beiden social­storben sind, über die Sittlichkeit des ersten Standes" zur rechten demokratischen Wahlvorstandsmitglieder nur deshalb gegen die Einsicht kommen. Gültigkeit der auf den Amts- Baumeister Posegg abgegebenen 5 Stimmen gestimmt hätten, weil dieser in dem Majestätsbeleidigungs Adlershof , eine gewisse Rolle gespielt hat. verfahren gegen seinen Konturrenten, den Maurermeister Pförtner in

" Borsicht beim Aussteigen, der Wagen hat zwei Trittstufen." Rote Platate mit dieser Aufschrift findet man je zwei in jedem Wagenteil der Vorortwagen, die in den Stadtbahnverkehr eingestellt find.( Vorläufig führen nur die Nordringzüge folche Wagen.) Diese auffällige Mahnung ist ganz angebracht. Nur wird man sie im Halbdunkel der spärlichen Abendbeleuchtung taum entziffern fönnen. Vielleicht beherzigt man, da man nun einmal beim er­freulichen Reformieren ist, auch im Stadtbahnverkehr den Ruf nach

mehr Licht.

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Ein Einbruch in der Gerichtskasse zu Belzig ist dortselbst mit Bahnhof belegenen alten Schloß Eisenhart, dessen dicke Mauern mit großer Kühnheit von mehreren bisher noch nicht ermittelten Ver­brechern ausgeführt worden. Das Amtsgericht ist in dem dicht beim dem verfallenen Turm truzzig ins Land ragen, untergebracht. Vom Bahnhof aus haben nun die Einbrecher zur Nachtzeit eine hohe Leiter mitgeschleppt, mittels welcher sie die alte Schloßmauer erklimmten und nun auf einen Boden gelangten, der früher als Salzmagazin be Hier fanden sie Wäscheleinen vor, mit welchen fie fich nutzt wurde. in die Räume des Amtsgerichts, nachdem sie die Dielen auf dem Boden aufgerissen und die Decke in einem Gerichtszimmer durch­In der Gerichtskasse, die sie nun un brochen hatten, herablicßen. behindert aufsuchen konnten, trozte zum Glück der ciferne Geld­schrank den Bemühungen der Einbrecher, ihn zu öffnen, sodaß sie nur etiva 28 M. aus einem andern Behälter mitgehen lassen fonnten, als sie auf demselben Wege, auf dem sie gekommen, wieder zurüc kehrten.

Vermischtes.

6 Uhr wurde ein großes Löschaufgebot nach der Alten Jakob Drei Bersonen bei einer Bezinexplosion verlebt. Freitagabend straße 119 gerufen, wo in der Puzfederfabrik von A. Elias eine Benzinerplosion erfolgt war. In der sogenannten Arbeitsstube die Masse Feuer fing und explodierte. Durch den Luftdruck wurden war man damit beschäftigt, Kautschut in Benzin aufzulösen, wobei die Fenster auf den Hof hinabgeschleudert, während Stichflammen Ein Leichenfund in der Jungfernheide. Nicht weit vom Restau- das Zimmer in Brand seßten. Die in der brennenden Stube an rant Waldtater" am Tegeler See fand man die Leiche eines über wefenden Personen Frau Elias mit ihrem dreijährigen Sohne 20 Jahre alten Mädchens mit einer Schußwunde im Kopfe. Die Leiche und das Dienstmädchen Gertrud Badens befanden sich in großer war mit Schnee bedeckt, muß also schon vor Montag, der den letzten Gefahr, da ihnen der Ausgang durch die Flammen versperrt ivar. Schneefall brachte, dagelegen haben. Auffallend ist, daß sich eine Auf ihre Hilferufe eilten Hausbewohner herbei, erbrachen die Waffe, mit der das Mädchen sich den tödlichen Schuß beigebracht korridorthür und erstickten zunächst durch Wasser die an der Stuben­haben könnte, bei der Leiche nicht fand. Es ist ja möglich, daß sie thür emporschlagenden Flammen, worauf die drei Personen befreit gestohlen worden ist, aber es liegen doch auch sonst noch Anzeigen wurden. Die mittlerweile erschienene Feuerwehr löschte den Brand vor, die auf ein Verbrechen schließen lassen. Daher find Regierungs - vollständig ab und legte den im Gesicht und an den Händen Ver­affeſſor Dr. Lindenau, in Vertretung des Chefs der Kriminalpolizei, legten Notverbände an, worauf sich alle drei in ärztliche Behand­Kriminalinspektor Klatt vom Erkennungsdienst und die Kriminal- lung begeben mußten. Die Arbeitsstube brannte vollständig aus. tommiffare v. Kracht und Härtel, die für diesen Monat die Kommis fion für besondere Vorgänge bilden, nach der Fundstelle gefahren, um Im Verein für volkstümliche Kurse von Berliner Hochschul­die nötigen Aufnahmen für die weiteren Nachforschungen zu machen. lehrern beginnt am Sonnabend, den 17. Januar, abends 8 Uhr, Der Fund steht wahrscheinlich mit folgenden Vorgängen in Ber- Herr Professor Dr. Otto Jaekel seinen Vortragskursus Ueber den bindung. In einer Fabrik im Centrum der Stadt war ein 35jähriger Bau und die Geschichte der Erde " in der Aula des Königlichen Kaufmann Hugo Noeder aus Lichtenberg angestellt. Dieser hatte, Französischen Gymnasiums , Reichstags- Ufer 6. Eintrittskarten zum obwohl er verheiratet ist, ein Verhältnis mit einer 22 Jahre alten Preise von 1 M. für den sechs Abende von je anderthalb Stunden Arbeiterin. Beide blieben am Mittwoch voriger Woche aus der umfassenden Kursus find zu haben bei: Georg Belling, W., Leip­Fabrit weg und ließen nichts mehr von sich hören. Frau Noeder zigerstraße 136; A. Schük, O., Holzmarktstraße 60; Tischendörfer, hatte ihrem Manne und auch dem Mädchen wiederholt Borhaltungen C., Sophienstraße 20; F. E. Lederer, W., Surfürstenstraße 70; gemacht; sie wollten aber von der Liebschaft nicht lassen. Am Bernhard Staar, SW., Friedrichstraße 250; Centralstelle für Montag fam nun Neder mit zwei Schußwunden im Kopfe in ein Arbeiter- Wohlfahrtseinrichtungen, SW., Dessauerstraße 14( 8 bis hiesiges Krankenhaus. Er sprach davon, daß er mit einem jungen 3 Uhr). Mädchen in der Tegeler Forst gewesen sei. Das Mädchen habe sich Bon der Straßenbahn überfahren. Ein aufregender Vorfall, in den Kopf geschossen. Da es aber noch nicht ganz tot gewesen sei, so habe er nachgeholfen und sich dann ebenfalls zweimal in den Kopf welcher mit dem Tode eines Menschen endete, hat sich Freitag bormittag gegen 10 Uhr in der Potsdamerstraße zugetragen und so jei er nach Berlin zurückgegangen, um das Krankenhaus aufzu- damerstraße 105 wohnende 65 Jahre alte Hausverwalterin Frau geschossen, um sich zu töten. Da er diese Absicht nicht erreicht habe, eine gewaltige Menschenansammlung verursacht. Die in der Pots ließ, daß die St. Louis" schon damals nicht als feetüchtig galt und suchen. Frau Noeder meinte dieser Erzählung gegenüber, es sei nichts Witwe Schade passierte zur genannten Zeit die Potsdamerstraße und Darauf zu geben, da ihr Mann geistestrant fei. Die Persönlichkeit des Mädchens ist noch nicht festgestellt. Die Beschreibung paßt aber wollte vor dem Hause Nr. 53 den Fahrdamm überschreiten. Zu dieser auf die verschwundene Fabrikarbeiterin, eine gewisse Martha St. aus Zeit fam der Straßenbahnwagen 2219 der Linie 72( Alexander­der Reichenbergerstraße. platz- Schöneberg) herangesauft, und Frau Sch. betrat, obwohl der Nähere Nachforschungen haben ergeben, daß die Mitteilungen Wagenführer das Warnungssignal gab, ctva 1 Meter vor der Noeders, der Wilhelmftr. 84 zu Lichtenberg wohnt, im wesent- Borderplattform des Waggons das Gleis. Der Straßenbahnfahrer lichen richtig sind. Roeder, der Brust- und Blasenleidend ist, lebt gab svar sofort Gegenstrom, und es gelang ihm auch, den Wagen feit sechs Jahren in kinderloser Ehe und verkehrte mit der Knofter, auf 1 Meter Entfernung zum Stehen zu bringen, doch konnte er nicht verhindern, daß die Wittwe von der Plattform erfaßt und zu die ihn ihren Eltern als Bräutigam vorstellte. Im Laufe des Nach Boden gerissen wurde. Frau Sch. erlitt eine Gehirnerschütterung, mittags erschien an der Fundstelle auch eine Gerichtskommission, die Snöchelbruch, doppelten Rippenbruch und innere Verlegungen, und auch ihrerseits den Befund genau feststellte. Nachdem dann die Leiche wurde nach der Professor Rinneschen Privatklinik, Magdeburger­in der Lage, in der sie Noecker augenscheinlich gebettet hatte, von straße 2 gebracht, too sie zwei Stunden nach der Einlieferung dem Kriminal- Wachtmeister Waberkamp vom Erkennungsdienst photo- verstarb. graphiert worden war, wurde sie nach der Friedhofshalle in Tegel

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Ein vermister Amerikadampfer. Der von Southampton in New York erwartete Dampfer" St. Louis" der American Linie ist Alle in New York angekommeneit feit vier Tagen überfällig. Dampfer berichten, daß sie eine sehr stürmische Fahrt hatten. Ob­wohl die Bureaus der Londoner American Linie, so wird dem Berliner Tageblatt" berichtet, keinerlei Befürchtung wegen der noch immer nicht eingetroffenen, aber auch von keinem Schiff gesehenen und seit drei Tagen in New York erwarteten St. Louis " hegen, sind doch die Besorgnisse des Publikums nicht absolut ungerechtfertigt. Ich erfahre von einem Passagier der Mineapolis" von der Atlantic Transport- Linie, welcher New York mit dieser vor drei Wochen ver­unternehmen sollte, damit St. Louis" gründlich repariert werden daß eigentlich Mineapolis" anstatt der St. Louis" die Rückkehr könnte. Wen die Verantwortung trifft, dennoch die St. Louis" hinausgefandt zu haben, ist momentan nicht zu ermitteln. Beibe Linien gehören der Morgan- Kombination.

Beim Tunnelbau verschüttet. 17 Arbeiter, die mit den Tunnel arbeiten in der Nähe von Ferrol beschäftigt waren, fund nach einem Telegramm aus Madrid , 15. Januar, durch einen Erdrutsch verschüttet worden. Es ist Hilfe abgesandt worden

Aus London , 16. Januar, wird telegraphisch gemeldet, daß das Gouvernementsgebäude in Aldershot , der siz des General­kommandos des 1. Armeecorps, in der Nacht durch eine Feuersbrunst gänzlich zerstört worden ist.

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Ein seltsamer Nachruf findet sich in der Totenliste eines schweizerischen Blattes für 1902. Es heißt dort: N. N., Alt­gebracht. Während der Erhebungen draußen im Walde vernahm Feuerbericht. In der Nacht zum Freitag hatte die Wehr in der Gemeindepräsident und Landrat in Elm. 70 Jahre alt. Beim Striminalinspettor Braun den verwundeten Roeder im Krankenhause, Perlebergerstraße 58 einen größeren Brand zu bekämpfen. Hier war Elmer Bergftura leitete er mit Mut und geschicter Hand die soweit fein Zustand es zuließ. Noeder änderte feine erste Aussage auf nicht ermittelte Weise auf dem Boden Feuer ausgekommen, das Katastrophe." bahin, daß seine Geliebte zuerst auf ihn geschossen habe. Erst dann sich mit unheimlicher Schnelligkeit verbreitete und bei Ankunft des Ein Haveldorf durch Feuer zerstört. Durch grobe Unvorsichtigkeit habe er die Waffe genommen und sie gegen seine Geliebte und ersten Löschzuges bereits auf den Dachstuhl übergesprungen war. ist das Dorf Grüz bei Rathenow fast gänzlich bei einem Brande schließlich gegen sich selbst gerichtet. Das Befinden des Verletzten Obgleich nun die Wehr sofort mehrere Schlauchleitungen in Thätigkeit vernichtet. Achtzehn große Gebäude, die acht Besitzern gehören, find ist befriedigend. Ader Voraussicht nach wird er mit dem Leben fegte und den Brand von mehreren Seiten aus angriff, dauerte es doch total in Asche verwandelt. Das Feuer entstand in einer mit Stroh davon kommen. Was das Pärchen bis zum blutigen Schluß der über eine Stunde, bevor die Flammen erstickt waren. Ein Teil des Dach gefüllten Scheune, die in wenigen Augenblicken in hellen Flammen Liebesgefchichte im einzelnen in den letzten Tagen getrieben hat, tann stuhles ist fast ganz zerstört. Im übrigen hatte die Wehr in den stand. Bei dem starken Winde sprangen diese auf die Nachbar­erst ein eingehendes Verhör feststellen. letzten 24 Stunden verhältnismäßig wenig zu thun. In der Linien- grundstücke über und gewannen mit jeder Minute größere Aus­straße 121 hatte in einem Steller altes Gerümpel und Verpackungs- dehnung. Weithin wurde der Horizont blutrot gefärbt, und von allen material Feuer gefangen, dessen Ablöschung indes bald erfolgte. Seiten eilten benachbarte Feuerwehren herbei. Bei der großen Hize Gardinen und Kleidungsstüde waren Donnerstagabend 9 Uhr in der war nur schwer an das verheerende Element heranzukommen, wes Frankfurter Allee 118 in einer Wohnung in Brand geraten. Außerhalb man sich in der Hauptsache auf den Schutz der Wohnhäuser be­Sem wurde die Wehr nach der Magdeburgerstr. 28 gerufen, wo Stiften, schränken mußte. Um das Vich zu retten, wurde es meistens ein­Stroh ac. in Flammen standen, die aber noch im Keime erstict fach ins Freie gejagt. Menschen sind ebenfalls glüdlicherweise nicht werden konnten.

Die polizeilichen Ermittelungen über den in voriger Woche durch Leuchtgasvergiftung erfolgten Tod des Kaufmanns Fried Länder haben bisher zu einem Resultate nicht geführt. Wenn gleich mit der Möglichkeit eines Verbrechens gerechnet wird, erscheint es ist nicht ausgeschlossen, daß F. Selbstmord verübt hat. Es fonnte bisher nicht festgestellt werden, daß der Kaufmann in der fraglichen Nacht in Begleitung einer andern Berfon seine Wohnung aufgesucht hat. Auch die Thatsache, daß Geld bei dem Toten nicht vorgefunden wurde, ist keineswegs ein Beweisgrund für ein Verbrechen. Gerade dieser Umstand berechtigt auch zu der Annahme, daß. in selbst­mörderischer Absicht den Gashahn geöffnet hat. Jedenfalls dürfte die fortschreitende Untersuchung Aufklärung darüber bringen, ivo Friedländer an dem Abend vor seinem Tode geweilt, und ob resp.

wie viel Geldmitteï er besessen hat.

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Hus den Nachbarorten.

zu Schaden gekommen. Der Materialschaden ist ein ganz be­deutender und der ganze Drt wäre unrettbar verloren gewesen, wenn nicht die Havel offen und genügend Wasser vorhanden ge­wesen wäre. Der unvorsichtige Besizer der zuerst verbrannten. Scheune ist der Verzweiflung nahe.

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Briefkaften der Redaktion.

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leitenden Vortrage, den der Direktor des Schiller- Theaters, Herr Schiller - Abend im Charlottenburger Boltshause. Bei den ein­handelte es sich nicht um das zur Zeit viel erörterte Projett, auch Dr. Löwenfeld, am Donnerstagabend im Volkshause hielt, Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des der Bevölkerung Charlottenburgs die Vorteile eines Schiller- Theaters Sonnabends von 7%, bis 9%, Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. Der bekannte Bucherer Heinrich Pariser befindet sich zugänglich zu machen. Im Voltshause war, Kopf an Kopf gedrängt, A. H., Hirschberg. Die Frage ist ohne mündliche Darlegung der Ver­wieder in Moabit . Er wurde gestern morgen auf Ersuchen der ein boraussetzungsloses" Publikum erschienen, Männer und Frauen, hältnisse und ohne Kenntnis des Rechtsstreits unmöglich zu beantworten. Diese Wieder- die einzig versammelt waren, um den Lieblingsdichter des deutschen Sie thun gut, fich an einen dortigen Anwalt zu wenden.-M. 19, Staatsanwaltschaft des Landgerichts I berhaftet. verhaftung hängt mit alten Sünden des Herrn Pariser zusammen, Voltes näher kennen und würdigen zu lernen. In einem licht Kanonierstraße. 1 u. 2. Rein. 3. Solches Rüdforderungsrecht von Ge der unter dem Dedmantel einer Lederhandlung hier in der Brüder- bollen, fein pointierten Vortrage behandelte Herr Löwen- schenten giebt es nicht. V. Liebing. Benn nicht das Gegenteil vereinbart A. 2. 17. Der Brief. bor allem Nachtwächter S. 42. Nein. als Freiheitsdichter. In ist: nein. straße 18 umfangreiche Buchergeschäfte betrieb. Zu einer Aburteilung feld unfern Schiller tonnte es bisher nicht kommen. Herr Pariser brachte ärztliche Atteste diefer Würdigung wies der Vortragende darauf hin, wie würde eine ftrafbare Beleidigung enthalten. Auf Schadensersaz tönnen Sie flagen, wenn Sie nachweisen, daß Unwahres über Sie verbreitet ist. bei, auf Grund deren von einer längeren Untersuchungshaft ab- weit unste Zeit noch von dem Schillerschen Freiheitsideal entfernt ist... 100. Wenn Sie der Erbschaft enisagen: nein. 2. F. Nein. G. 2. 222. 1. und 2. In der Regel nein: ein zur Beseitigung der gefehen werden mußte. Man behauptet, daß Herr Bariser auch jest Der heutige Zustand geistiger Unfreiheit sei durch nichts schlagender bald wieder aus der Haft wird entlassen werden müssen. gekennzeichnet als durch die Thatsache, daß der Recitator erst zum alimentationsansprüche erteiltes Recht, das Kind der Mutter fortzunehmen, B. 400. 1. Ja. 2. Nein. Not- Not. Es ist mit diesem ehrenwerten Herrn ein eignes Stüd. Seit Censor laufen müsse, wenn er Verse von Schiller vortragen wolle. besteht seit 1900 nicht mehr. Jahren war er feiner franken Nerven wegen außer Verfolgung, was Nach dieser Einleitung, die in die Erwartung ausklang, daß das nicht dem Standesbeamten, sondern der Heimatgemeinde hatten Sie die ihn aber nicht hinderte, in Monte Carlo zu spielen oder auf der Volkshaus in Charlottenburg noch manchen Dichterabend erleben Gebühren zu zahlen. Sie hätten diese nur dadurch sparen können, daß Sie C. 5. Die Witwe erbt die Hälfte und Bromenade von Jicht so vergnügt, wie es nur einem Menschen mög- möge, folgten Recitationen und Gesangsvorträge Schillerscher vorher Preuße wurden. außerdem das Boraus, das heißt die Haushaltungsgegenstände und die lich ist, zu luſtwaudeln. Daß dieser Herr an Einbildungen leidet, Dichtungen. Fräulein Marianne Wulff, die für die unpäßlich ge- Sochzeitsgeschenke. Die dann verbleibende Hälfte fällt den Eltern oder Gea steht allerdings fest; jedem, der es hören wollte, erzählte er seiner wordene Gertrud Arnold eingetreten war, sowie die Herren Gustav schwistern des Verstorbenen zu. Waldemar Runge und Alfred Schmasow Zeit, daß kein Richter ihm etwas zu leide thun könne, da er Ver- Ridelt, - Herr Schmasot selbst­bindungen in den höchsten Kreisen habe. Sollte Pariser auch jetzt trugen bekanntere Dichtungen vor wieder aus der Haft entlassen werden, so dürfte diese fire Idee sich verständlich die Kapuzinerpredigt, wogegen Fräulein Betsy Schot weiter in ihm befestigen. mit sympathischer Stimme vier von Franz Schubert komponierte Lieder darunter Des Mädchens Klage" und" Die Sehnsucht" fang. Das Publikum war begeistert und lohnte die Künstler mit reichem Beifall. Ende Februar wird im Voltshause ein zweiter Dichterabend stattfinden.

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Witterungsübersicht vom 16. Januar 1903, morgens 8 Uhr.

Stationen

Berlin

Barometer­

stand mm

Wind­

richtung

Mindstärke

Wetter

Dunst

780 ND

780 DSD 2Dunst

2ivoltig 2woltent 5 bedeckt 1 halb.bd.

Die Unkenntnis des Wechselrechts ist dem 23 jährigen be schäftigungslosen Kaufmann Levy bei seinem ersten Betrugsversuch verhängnisvoll geworden. Eine hiesige angesehene Firma hatte gestern einen Wechsel in Höhe von 900 M. zu zahlen, konnte jedoch, als ihr das Papier vorgelegt wurde, der Verpflichtung nicht nachkommen, und Alt- Weißenfee. In der hiesigen Gemeinde- Vertretung find Swinemde. 781 Still erbat sich 24 Stunden Ausstand, die auch bereitwilligit gewährt die Alten und die Jungen wieder einmal hart an einander geraten. Hamburg Gestern nachmittag erschien ein junger Mann bei dem Die Minorität beanstandete die Anstellungsbedingungen für den am Frankf./M. 776 NO Da 1. April 1903 anzustellenden Gemeindekassen- Rendanten und Ge­Acceptanten und legte ihm den Wechsel zum zweiten Mal vor. Zahlung unter Hinweis auf die am Vormittag getroffenen Berein- meinde- Sekretär. Sie hält den Beschluß für Errichtung einer solchen wien barungen auch jetzt wiederum nicht geleistet wurde, so begab sich der Stelle für rechtsungültig, tveil die Tagesordnung der betreffenden Wechselinhaber, ohne das Papier erst zum Protest zu geben, zu dem Sigung nicht in beiden Weißenfeer Zeitungen gestanden hat. Auch ersten Giranten und forderte dort die Regulierung des Betrages. die Beschlußfassung über ein Ortsstatut, betr. die Einladung der Diese merkwürdige Art der Geltendmachung des Wechselrechtes rief Gemeindeglieder zu den Wahlen der Gemeinde- Berordneten, die

iwurden.

München 774 D

Temp. n. C.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer­

Wind­

Bunpus

Windstärke

Better

Temp: n. 6:

| 20= 93|| 90019

-7 Haparanda 777 S 2 halb.bb. 9 -5 Petersburg 780 N 1bebedt-5 -4 Cort 758 S 9bebedt -5 Aberdeen -8 Baris 772D

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1 molten!-8

778 NB Wetter: Prognose für Sonnabend, den 17. Januar 1903. Troden und vielfach heiter bei mäßigen füdöstlichen Winden; Nachts ziemlich strenger, am Tage leichter Frost. Berliner Wetterbureau.