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Nr. 15. 20. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

240. Sigung. Sonnabend, den 17. Januar 1903, nachmittags 1 Uhr.

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Zur Begründung der Interpellation nimmt das Wort

Abg. Röside- Dessau( freis. Vg.):

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Zur Beantwortung der Interpellation erhält darauf das Reichs- Schatzsekretär Frhr.   v. Thielmanu:

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Nun

Sonntag, 18. Januar 1903.

Abg. Wurm( Soc.):

wirte, doch einmal selbst zu prüfen, ob sie den Unterschied zwischen Durch die Schrotung wird die Futtergerste wesentlich verteuert den beiden Arten herausfinden. Ich habe ein Verzeichnis über die werden. Den Professor Baumgart hat Herr Rösicke mit vollem Recht Qualität der Sorten bei mir, das ich den Herren, die die Gerste vermöbelt, aber selbst er erkennt an, daß die Schrotung die Land­geprüft haben, gern zur Verfügung stelle.( Heiterkeit und Beifall wirtschaft schädigen müsse. Wenn in Zukunft denaturierte Gerste anders verzollt werden sollte, so müßte das durch Aenderung des Zolltarif­Am Bundesratstische: Frhr. v. Thielmann. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Interpellation Gesetzes geschehen, nicht im Wege der Ausführungsbestimmungen. Wir legen schon heute unsren staatsrechtlichen Standpunkt nach dieser des Abg. Rösice Dessau( frs. Bg.) betr. Maßnahmen zur Fest­Richtung fest. Von der Differenzierung der Gerste hat niemand stellung des Begriffs Malzgerste". Die Interpellation hat folgenden Wortlaut: Welche Maßnahmen gedenkt der Reichs- Abg. Röside hat am Schluß seiner Rede den Reichskanzler einen Nutzen. Die Brau- Industrie hat unermeßlichen Schaden durch fangler zu treffen, um festzustellen, was unter dem im§ 1 des gewissermaßen persönlich apostrophiert. Hierauf werde ich nicht ein- den hohen Zoll wie durch die Unbestimmtheit des Begriffs Malzgerste. Es ist jetzt feine Kalfulation aufzustellen. Ebensolchen Schaden hat Zolltarif- Gesetzes vom 25. Dezember 1902 enthaltenen Begriff gehen. Denn diese letzten Ausführungen stehen mit der Inter  - die Gerste kaufende Landwirtschaft, aber auch die Gerste verkaufenden Malzgerste" zu verstehen ist?" pellation selber in keinem Zusammenhang.( Widerspruch links.) Ich Staatssekretär Frhr. v. Thielmann erklärt sich bereit, die Inter  - werde mich streng an den Wortlaut der Interpellation halten. Zu- Bauern find nicht erfreut über die Differenzierung. Im agrarischen Inter  - werde sind viele Stimmen laut geworden gegen die Differenzierung. pellation heute zu beantworten. Lager nächst wäre es richtiger gewesen, die Frage der Interpellation an Der Abg. Heim ist von seinen eignen Leuten angegriffen worden. die verbündeten Regierungen zu richten, denn der Bundesrat trifft Redner lieft einen Artikel des Herrn Wemminger gegen Heim vor. die nötigen Anordnungen zur Ausführung des Zolltarifs, nicht der Es ist sehr bedauerlich, daß Herr Heim heute, bei dieser Reichskanzler. Doch das mag ais nebensächlich gelten. Nun ist so wichtigen Verhandlung, nicht im Haufe ist. Nur um Nach dem Antrag Herold ist für Malagerste" im Bolltarif wohl in der Frage wie in den späteren Ausführungen des Abg. die bayrischen Gentrumsstimmen für den Bolltarif zu gewinnen, hat ein Minimalzoll von 4 Mart beschlossen worden, ohne daß die Rösicke die Unterstellung klar enthalten, daß Malzgerſte und man ja die ganze Gerstengeschichte gemacht. Wer freut sich nun über Antragsteller es in der berühmten oder berüchtigten Sizung vom andre Gerste nach den Handelsverträgen einem verschiedenen Zoll den Zolltarif? Niemand. Der moralische Katzenjammer hat sich 18. und 14. Dezember der Mühe für wert erachtet haben, diesen unterliegen sollen. Woraus schöpfen die Herren Inter   bereits bei den Mehrheitsparteien eingestellt. Daß die Interpellation Antrag näher zu begründen. Auch der Reichskanzler, der früher eine effenten diefe Annahme?( Lachen links.) Der Bolltarif wie das Hornberger Schießen auslaufen würde, haben wir von Differenzierung des Gerstenzolles für unmöglich erklärt hatte, hat fagt in seiner Nummer 3: Gerste 7 Mart".§ 1 des Gefeßes ent- vornherein gewußt. Aber eins haben wir gewonnen, Klarheit und sich nicht darüber geäußert, to as unter Malzgerste hält für Malzgerste einen Minimalzoll von 4 M. Daß audre Gerste, das Eingeständnis der Regierung ihrer eignen Unfähigkeit.( Bravo  ! 3 verstehen iſt. Er sagte: Die Erklärungen der beispielsweise Futtergerste, bei Verträgen billiger links.) verbündeten Regierungen bezogen sich auf Gerste im allgemeinen; tarifiert werden soll, davon sagt weder der Tarif noch " Malzgerste" ist aber eine ausgewählt wesentlich wertvollere Ware das Gefet etwas.( Lebhaftes Hört! hört! und große Unruhe feiner Kinder gezwungen worden, nach Hause zurückzukehren. So Abg. Dr. Jäger( C.): Herr Dr. Heim ist durch die Erkrankung als Futtergerſte. Wenn daher aus dem Gesamtzolltitel der Gerste" lints.) die im Preise wesentlich höher stehende Malzgerste herausgenommen muß ich ihn vertreten. Herr v. Thielmann hat dem Versuche sehr Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte, den Staatssekretär nicht wacker widerstanden, sich aufs Glatteis locken zu lassen.( hört! hört!) und besonders verzollt wird, so handelt es sich thatsächlich um eine andre Ware als diejenige, auf die früheren Erklärungen zu unterbrechen. Sie werden ja nachher die Sache zu besprechen Wir wollten einen höheren Schutz der hochwertigen Gerfte und haben bezogen." Dann besprach er weiter des Näheren die Möglichkeit einer haben. nur für minderwertige Gerste ein Zugeständnis machen wollen. Das Unterscheidung zwischen Malz- und Futtergerste. Ich habe schon am Staatssekretär Frhr. v. Thielmann( fortfahrend): haben wir erreicht, und da die Gefahr besteht, daß hochwertige 13. Dezember darauf hingewiefen, daß Malzgerste ein ganz un- Ich stelle fest, daß die Regierung in keiner Weise durch das Gerfte als minderwertige eingeführt wird, müssen wir an dem gewöhnliches Wort ist, das we der technisch noch in der Gesetz oder irgend welche andre Bestimmungen genötigt ist, andern höheren Sage für Gerste festhalten. Von vornherein muß Gesetzgebung bisher Verwendung gefunden hat. Alle Gerste, Mächten einen minderen Boll für Futtergerste auf dem Präsentierteller ich dagegen Verwahrung einlegen, daß die Malzgerste als Braugerfte die überhaupt gewachsen ist, kann als Malzgerste" bezeichnet werden, entgegenzutragen. Hiermit entfällt eigentlich der Zweck der Inter  - bezeichnet wird. Das ist ganz etwas andres. Der Freihandels­auch Futtergerste, weil alle Gerste vermälzt werden kann. Die ver pellation, denn ihr Grundgedanke besteht in Wirklichkeit gar nicht. standpunkt des Abg. Nöside ist der Standpunkt des Großkapitalisten, bündeten Regierungen wären doch zum mindesten verpflichtet Die Regierung hat bis jetzt mit teiner fremden den wir nicht teilen können. gewesen, diesen Begriff klarzustellen. Am 13. Dezember ist Macht Handelsvertrags- Verhandlungen begonnen, mir der Reichskanzler die Antwort schuldig geblieben. Dann habe noch viel weniger find von irgend einer Macht bestimmte Anforde Die heutige Erklärung des Schatzsekretärs beteist von neuem, ich in einem offenen Brief um Aufklärung ersucht. Auch darauf hat rungen auf Tarifherabſegungen an uns herangetreten. Die Regie- daß wir auf Erklärungen vom Bundesratstisch nicht das mindeste zu er mir nicht geantwortet. So blieb nur noch das Mittel der rung also wird ruhig abwarten, ob bei späteren Verhandlungen, die geben haben.( Sehr richtig! links.) Die Erklärung des Schatz­Interpellation an den Reichskanzler. Es ist hier eine für weite jedenfalls einmal eintreten werden, solche Wünsche uns entgegen- fetretärs steht in frassem Widerspruch mit der Erklärung des Streise der Bevölkerung sehr wichtige Bestimmung in das gebracht werden. Und wenn dies der Fall ist, so wird sie Reichskanzlers vom 13. Dezember vorigen Jahres. Es ist doch klar, Zolltarif- Gefeß aufgenommen, über deren Tragiveite fich die Gesetz es sich noch sehr überlegen, ob sie in der Lage ist, schon dadurch, daß nicht von Gerste, sondern von Malzgerste geber überhaupt nicht flar geworden sind. Früher war immer im solchen Wünschen nachzukommen. Herr Röside gesprochen wird, ergiebt sich, daß es noch eine andre Gerste geben Reichstage und in der Presse nur von Braugerste und Futtergerste eine Beweisführung versucht, die, glaube ich, im Kreise läuft und muß, die anders tarifiert werden soll. In seiner Rede vom die Rede. Erst in allerlegter Stunde, am 13. Dezember, ihre Spize gegen ihn zurückkehrt. Er hat gesagt:" Gewisse Mittel, 13. Dezember hat der Reichskanzler gesagt, früher habe man eine habey die Mehrheitsparteien sich plötzlich für die Malzgerste welche die Keimfähigkeit der Gerste ohne jeden Zweifel aufheben, zolltechnische Differenzierung von Brau- und Futtergerste für nicht entschieden. Wenn schon eine zolltechnische Unterscheidung Darren oder Schroten verursachen Kosten und diese Kosten sind so durchführbar gehalten, inzwischen habe man sich aber von der Durch­zwischen Braugerste und Futtergerste schwierig, ja fast um hoch, daß bei einem Satz von 2 M., der wie gesagt nur in der führbarkeit überzeugt. Und jetzt, wo von uns gefragt wird, wie möglich ist, weil es an bestimmten Unterscheidungsmerkmalen Annahme des Herrn Nöfide besteht, kein Vorteil mehr herausläuft. Diese Unterscheidung durchgeführt werden soll, nachdem zahlreiche fehlt, so ist eine Unterscheidung zwischen Malz- und Dann ist es erst recht notwendig, daß der Bundesrat nicht einen Handelskammern und Sachverständige sie für unmöglich erklärt Futtergerste geradezu widerfinnig, ja absolut unmöglich. Der Reichs- Unterschied zwischen Malz- und Futtergerste konstruiert, geschweige haben, fommt der Herr Schatzfekretär und sagt: Vorläufig find fanzler war fich offenbar bei seiner Rede vom 13. Dezember des denn schon heute sagt, wie er es machen sollte. wir noch nicht so weit, bei den Handelsverträgen wird die Unterschiede zwischen Brau- und Malzgerste gar nicht bewußt. Trozz- Auf die hier gestellte Frage, welche Maßnahmen sollen Frage alut, da ist sie aber auch Sache des Auslandes. Das find bon Unterscheidung dem wurden seine Erklärungen von den Mehrheitsparteien als eine und Malz= Futtergerste ge- alles leere Ausflüchte, die mir nur beweisen, daß die Regie­brauche ich nicht tveiter wahre Erlösung empfunden. Sie hörten aus seinen Worten nur troffen werden, einzugehen, rung heute noch nicht weiß, wie sie die Differenzierung durchführen die Zusicherung heraus, daß die Regierung die Sache schon machen denn solche Maßnahmen werden durch keinen äußeren zwingenden soll. Eine brauchbare Probe ist ja auch thatsächlich gar nicht vor­und dafür sorgen sorgen werde, daß keine Futtergerste herein Grund gegenwärtig gefordert. Außerdem müssen die Regierungen, handen.( Sehr richtig! links.) fomme, die eventuell als Malzgerste verwendet werden könne. auch wenn solche Maßnahmen einmal erforderlich werden sollten, sich Nun meinte der Staatssetretär, tvenn eine Beseitigung der Der Reichskanzler, der erste Beamte des Reichs, hat also unter immer volle Freiheit vorbehalten, die eine oder die andre Maß- Keimfähigkeit der Gerste die Futtergerste so sehr verteuern Malzgerste etwas andres verstanden, als was darunter verstanden nahme oder mehrere zusammen in Straft zu feßen. Herr Röside würde, daß dadurch die Zolldifferenz aufgehoben würde, so komme muß. Daher ist eine Klarstellung der Sachlage, wie sie unsre hat geglaubt, die Ausführungen des Münchener Professors Baum- die Regierung ja überhaupt nicht in die Lage, zwischen Malz­Interpellation verlangt, dringend geboten. Die Regierung kann garten ad absurdum führen zu können; ich bin aber in der Presse und Futtergerste zolltariflich unterscheiden zu müssen. nach ihren früheren Erklärungen es unmöglich zulassen, daß ein eußerungen einer ganzen Anzahl von Fachleuten begegnet, welche Der Staatssekretär erklärt es also für einen wünschenswerten Zustand geschaffen wird, indem auch Futtergerste zur Viehhaltung bestimmt annehmen, daß es einer Zollverwaltung ein leichtes sein 3uft and, daß sämtliche Gerste mit einem Minimalzoll von 4 M. werde, eventuell einen Unterschied zwischen Malzgerste und andrer belegt wird. Dann haben Sie ja die deutschen   Kleinbauern ganz Gerste zu machen. In vielen Fällen lassen sich auch Berwendungs- schmählich hinter das Licht geführt!( Sehr richtig! bei den Social­kontrollen finden, die nicht besonders lästig sind. Außerdem läßt sich demokraten.) Sie haben ja zur Begründung der Differenzierung ja nach der Jahreszeit, der Dertlichkeit und der Menge der Einfuhr immer angeführt, daß den deutschen   Kleinbauern die zur Geflügel- und in vielen Fällen schon jetzt beurteilen, welchem Zwecke eine ein- Viehzucht erforderliche Futtergerſte nicht verteuert werden solle. Es geführte Gerste dienen soll. Ich wiederhole aber, daß bis jetzt kein handelt sich ja hierbei nicht allein um die 5 Millionen Anlaß vorliegt, eine solche Unterscheidung für nötig zu halten. Doppelcentner Futtergerste, die aus dem Auslande nach Deutschland  Auf Antrag des Abg. Barth  ( frf. Vg.) findet eine Besprechung kommen, sondern auch um die zwei bis dreifach so große der Interpellation statt. Menge, die auf deutschem Boden ch st und größtenteils Abg. Graf Stolberg- Wernigerode: Der Herr Staatssekretär hat von deutschen   Bauern gekauft wird. Die Großgrundbefizer haben Mark zu belegen ist. Zu ähnlichen Schwierigkeiten gelangt man mit mit vollem Recht hervorgehoben, daß die Frage noch gar nicht afut auf ihrem Grund und Böden so viel Futtergerste wachsen, daß sie niedrigeren Bollfabe hereinlassen solle. Alle diese Mittel führen also ist. Eine Differenz von Malz- und Futtergerste ist zwar durch den feine hinzukaufen brauchen. Nur die kleinen Bauern haben die Lasten nicht zum Ziele. Das haben auch alle Sachverständigen, die sich in Bolltarif ermöglicht, aber nicht ohne weiteres herbeigeführt. Herr dieses erhöhten Bolles zu tragen.( Unruhe rechts.) Es ist sehr traurig, daß wir vom Reichs- Schagfekretär eine solche der Preſſe und sonst zu dieser Frage geäußert haben, anerkannt. Herr Röſide irrt, wenn er meint, daß der Ausdruck Malzgerste erst Dazu rechne ich natürlich Herrn Dr. Heim nicht; dieser Herr hat Dazu rechne ich natürlich Herrn Dr. Heim nicht; dieser Herr hat im letzten Moment auftauchte, ja gewissermaßen auf einem Versehen Erklärung bekommen haben, einesteils weil durch die gleichmäßige Ver­fich ja in seinem Wahlkreise noch besonders dessen gerühmt, daß er beruhte. Vielmehr liegt die Sache fo, daß, so lange es fich um den 30llung aller Gerste mit 4 M. gerade die ärmere Bevölkerung schwer deſſen er die Majorität und die verbündeten Regierungen in diese Sadgaffe Mindestzoll für Braugerste handelte, wir dem Antrag nicht zugestimmt geschädigt wird, und weil durch diese Erklärung das bißchen Ver­die Majorität und die verbündeten Regierungen in diese Sackgasse haben; erst die Einführung des Ausdruds Malz- trauen, das vielleicht noch irgendwo im Volke gegenüber der Re­hineingebracht habe.( Hört! hört! links.). Nur ein einziger Sach- gerste hat uns die Zustimmung möglich gemacht gierung vorhanden ist, schwer erschüttert werden muß. Alle er­verständiger, Professor Braungart in München  , hat den Standpunkt der verbündeten Regierungen bertreten, ( Sehr richtig! rechts), denn der Ausdruck Malzgerfte" geht sehr viel weiter ähnten Methoden der Denaturierung der Gerste sie würden entweder die Futter­als der Ausdrud, Braugerste". Daß Unterschleife möglich wären, wenn gerſte entwerten oder die Möglichkeit geben, daß be= find unzulänglich; fich die Betveisführung 10 leicht gemacht, daß man ihn in dieser Frage nicht ernst nehmen kann. Er meint, den Steuer- lleber die Manipulationen, wie diese Unterschleife unmöglich gemacht rügerischerweise Braugerfte als Futtergerſte eine differenzielle Behandlung eintreten würde, ist denkbar, gerſte entwerten oder die Möglichkeit geben, beamten in einem Sturfus von 10-12 Tagen den Unterschied der werden können, will ich mich nicht äußern. Das ist Sache der ver­eingeführt wird. Der Verschroten der Gerste zur Gerstensorten beibringen zu können.( Huruf bei den Social- bündeten Regierungen. Nachdem sie dem Antrag zugestimmt haben, Zerstörung der Keimfähigkeit schädigt Die Gerste, indem Demokraten: Nürnberger Trichter! Heiterteit.) Herr v. Ströcher es sie wenig transport und Lagerfähig macht. Bei hat neulich erklärt, wenn er Reichskanzler wäre, würde er über machen wir sie dafür verantwortlich, daß, wenn es zur differenziellen der geringsten Feuchtigkeit bekommt das Gerstenbrot einen bitteren haupt nur Gerste zu 4 M. Minimalzoll hereinlassen. Das kann jemand Behandlung kommt, solche Maßnahmen getroffen werden, durch welche Geschmack und wird schimmelig. Die Verschrotung könnte höchstens fagen, der auf einer so hohen Warte steht wie Herr Kröcher; aber jeder Unterschleif verhindert wird. im strengsten Winter und auch dann nur bei furzem Lagern in die vielen fleinen Landwirte, die für ihre Viehzucht auf auss Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( frs. Vp.): Frage kommen. Die Erhigung der Gerste, bei der die Keimfähigkeit ländische Futtergerste angewiesen sind, würden durch eine solche Man hat mit größter Spannung in weiten Kreisen der Er zerstört wird, fordert zu große Stoften. Sie muß mindestens 100 Grad Braris aufs schwerste geschädigt werden. Ich berufe mich auch be- klärung der Regierung entgegengesehen. Wir sind aber wohl noch Celsius betragen und längere Zeit einwirken. Auch die chemischen fonders auf das Brauereigewerbe, dem ich selbst angehöre. Dies nie durch eine Regierungserklärung so enttäuscht Mittel zur Denaturierung kommen in der Bragis nicht in Betracht. Gewerbe, das jährlich 90 bis 100 Millionen Mark Steuern worden, wie durch diese. Zunächst möchte ich dem Herrn Reichs Gs haben bei dieser Sache entweder diejenigen geflunkert, die vorher an den Staat bezahlt, kann man doch nicht ohne weiteres Schazsekretär gegenüber betonen, daß uns gegenüber allein der immer erklärten, sie wollten im Intereffe der fleinen ( Sehr richtig! links.) Herr Reichskanzler verantwortlich ist und nicht die ver- Bauern keinen 4 Mark Minimalzoll für Futtergerste, oder als quantité négligeable behandeln. Die Großbetriebe werden ja von diesen Maßnahmen bündeten Regierungen.( Sehr richtig! links.) Nach den verschiedenen es flunkern jetzt diejenigen, die fagen:" Es ist ganz egal, was am wenigsten betroffen; ja, fie haben durch die Verschlechterung Erklärungen vom Regierungstische hat man den Eindruck als ob es geschieht, den Bauern geschieht tein Schaden." Sie der Produktionsbedingungen für die kleineren und mittleren Betriebe sich bei der ganzen Differenzierungsfrage um eine Dupierung weiter prechen eben so, wie es Ihnen gerade in den Kram paßt: heute so Kreise des Volkes handelt. Das ganze Manöver hatte teinen andren und morgen so! Die Großagrarier können freilich mit der Er­noch Vorteil. Die Hast, mit der vor Weihnachten diese Beschlüsse gefaßt find, Zweck, als die noch zögernden Kreise zur Majorität hinüberzuziehen. flärung des Herrn v. Thielmann wohl zufrieden sein; die Inter­erklärt sich nur daraus, daß man möglichst rasch sein Schäfchen ins( Sehr richtig! links.) Wer die Kosten der Differenzierung tragen wird, wissen essenten für Futtergerste aber haben alle Ursache, ganz energisch an Trockene bringen und von den früher gegebenen feierlichen Er- wir noch nicht, aber möglicherweise werden gerade die Herren Agrarier die Regierung heranzugehen und den Reichskanzler vielleicht doch flärungen loskommen wollte. Der Reichstag   und die verbündeten dabei hineinfallen, die Bauern werden die Zeche zahlen müssen. noch einer andern Belehrung als bisher zugänglich zu machen. Die Regierungen haben sich mit diesen Beschlüssen aber vor der ganzen Der Herr Reichs Schafetretär hat offenbar den 3wed heutige Erklärung des Schapsekretärs zeigt wieder einmal, Welt blamiert.( Sehr richtig! links; Unruhe rechts.) Das richtigste der Interpellation gar nicht verstanden. Wir wollen eine wie sehr die Regierung die Intereffen der Großagrarier tväre, wenn man einfach für Gerste jeden Mindestzoll striche und authentische Interpretation des Reichsgesetzes haben, das die Herren einseitig bevorzugt. Im Gegensatz zu den früheren Erklärungen damit freie Bahn für Handelsverträge schüfe. beschlossen haben, wir wollen wissen, tva g Sie unter des Reichskanzlers erklärte heute Frhr. v. Thielmann, man habe Der Reichstanzler hat aber auch ein persönliches Interesse an uttergerste verstehen und vor allem was Sie unter gar nichts dagegen, wenn schließlich alle Gerste mit dem höchsten Der Klärung dieser Frage; es muß ihm daran gelegen sein, daß Malagerfte verstehen. Kein Mensch weiß das außerhalb Zoll belegt würde! Im Notfall werde die Regierung schon ein man feinen Worten fernerhin Glauben schenken kann. Der Reichstanzler und innerhalb dieses Hauses, am allerivenigsten der Vertreter des Verfahren zur Unterscheidung finden. Das wird ihr aber nicht ge­hat am 16. Oftober 1902 jebe Erhöhung oder Erweiterung der Reichs- Schabamts. Der Herr Reichs- Schapsetretär hat einen ganz lingen, denn alle bisherigen Methoden zur Feststellung der Seim­Mindestzölle für unmöglich erklärt und hat diese Worte am 21. Ditober unverständlichen Eiertanz aufgeführt. Es handelt sich nicht darum, fähigkeit sind derart kompliziert, zeitraubend und teilweise unzuber­noch einmal besonders beträftigt. Am 13. Dezember hat er seinen daß wir in der Zukunft einmal wissen, was unter Malzgerfte zu lässig, daß sie bei einer Verzollung nicht in Frage kommen können. Rückzug dadurch zu verdecken gesucht, daß er die Malzgerste als eine verstehen ist. Der ganze Kalfül des Handels, der Brauereien und Die Erhöhung des Zollsages auf Malzgerste ist besonders bevorzugte Gerstenforte hinstellte. Wenn aber alle Gerste auch der Landwirtschaft muß heute bereits wissen, was unter das beste Mittel, um die kleinen und mittleren unter den Minimalzoll von 4 M. fällt, so widerspricht das direkt den Malz- resp. unter Futtergerste zu verstehen ist. Aber es ist ja flar, Brauer zu ruinieren.( Sehr richtig! bei den Socialdemo­feierlichen Erklärungen des Reichskanzlers vom 16. und 21. Oktober. die Regierung weiß einfach fein Mittel zur Differenzierung der kraten.) Je höher der Zoll, umsomehr wird der Großkapitalist die ( Sehr richtig! links.) Der Reichskanzler ist uns den Beweis schuldig, Gerste. Die Verlegenheit, in der fich die Regierung befindet, spiegelt feinste und beste Ware vom Auslande beziehen und damit die höchsten Die kleinen und mittleren Brauer müssen für daß ein solcher Widerspruch von ihm weder gewollt noch auf die sich am besten in der Fachpresse der letzten 6 Wochen wieder. Nicht weniger Erträge erzielen. Dauer ertragen wird. Deshalb sehe ich der Antwort der Regierung als 14 Mittel werden da der Regierung zur Differenzierung empfohlen. minder gute Gerste einen eben iolchen Zoll bezahlen und werden Mit all diesen Mitteln weiß man nichts Rechtes anzufangen. Wo mithin mehr belastet als die Großbrauer. Denn der Zollfaz liegt mit besonderem Interesse entgegen.( Bravo  ! links.) Ich lege auf den Tisch des Hauses einige Proben von Brau- foll denn die Schrotung geschehen? Etwa im Auslande? Wo bleibt in Wirklichkeit auf dem Prozentsatz Walzertrakt, der in der Gerste und Futtergerste nieder und bitte besonders die anwesenden Land- aber da die Milchficht auf den Mittelstand und die Kleine Müllerei? enthalten ist. Ich gratuliere den Herrez vom Centrum zu dieser

mit 4 M. verzollt wird.

Geschrotete Gerste ist überhaupt nicht mehr als eigentliche Gerste zu bezeichnen. Ist denn Roggenmehl Roggen, ist Weizenmehl Weizen? Niemand, der Gerste bestellt hat, würde sich gefallen lassen, statt dessen Gerstenschrot zu bekommen. Für Gerstenschrot ist im Zolltarif überhaupt kein besonderer Zollsatz vorgesehen. Die am nächsten stehende Position würde ja immer noch Gerste sein. Aber gerade dadurch, daß anerkannt würde, daß nur geschrotete Gerste als Nicht- Malzgeste aufzufassen sei, wäre zugleich festgefeßt, daß alle Gerste außer Gerstenschrot mit dem Minimalzoll von vier

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