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treten.

An maß

Doppelrüftung, fo erwünscht dies wäre, noch nicht erleichtern können. Bauern, den Ertverbstreibenden und den Kaufmann. Es ist wohl, daß der Kaiser in seinem Telegramm mur persönliche Empfindungen Umsomehr wünschen wir eine menschenwürdige Behandlung für unsre Pflicht des Bundesrats, zur Verwirklichung dieses Wortes noch hat aussprechen wollen. Herr Schädler hat mit einem großen Auf­Söhne in Waffen. Vielleicht giebt uns der Kriegsminister Auskunft in dieser Session mit einem Entwurf an den Reichstag zu kommen, wand von Dialektik nachzuweisen gesucht, daß der bayrischen Kammer über den abscheulichen Rendsburger   Fall, der in diesen an diesen Reichstag für den folgenden. Den Herren, die etwa auf antitünstlerische Interessen ferngelegen haben, daß aber der Argwohn Tagen durch die Presse ging. An unfren Kolonien er der Suche nach einer Wahlparole find, zumal da jezt vielfach die solcher Motive nahe lag, wird er selbst nicht bestreiten können. leben wir auch wenig Freude. Die in unfren Südsee- Nede ist von Champagner und Bouillon, möchte ich sagen, Weiterhin wußte auch der Prinzregent sehr wohl, daß dem Kaiser kolonien vorgekommenen Grausamkeiten sind besonders zu bedauern. daß das Centrum für eine enderung oder jede absichtliche Einmischung in die parlamentarischen Angelegen­Der Assessorismus führt in den Kolonien nicht zum Ziel. Beschneidung des bestehenden allgemeinen, heiten eines Bundesstaates ferngelegen hat. Vor allent Auch in Deutschland   ist mancherlei zu beklagen. Meine Freunde gleichen, geheimen und direkten Reichstags- wußte er, daß es dem Kaiser nicht eingefallen ist, den stehen rückhaltslos auf dem Boden der Reichsverfassung und geben Wahlrechts nicht zu haben ist.( Lebhaftes Bravo! im Centrum!) Rechten eines Bundesfürsten oder eines Bundesstaates zu nahe zu trotz der härtesten Geduldsproben dem Kaiser, was des Kaisers ist. Weiter verlangen wir Beseitigung aller Privilegien Bon den unifikatorischen Tendenzen, von denen Herr Schädler ge­Wir find ferne von Reichsverdrossenheit. Nichtsdestoweniger dämpfen für das Duell und den Ausbau der Socialpolitit. fprochen hat, wüßte ich nicht, wo sie eriſtieren sollten. manche Vorkommnisse die Freude am Reich und rufen Besorgnisse Wir erwarten, daß das Kinderschuß- Gesez und der Ent- gebender Stelle egiftieren sie nicht. Der Kaiser ist davon durch­bor imperialistischen und militaristischen Strömungen wurf betreffend kaufmännische Schiedsgerite brungen, daß die gedeihliche Entwicklung des Reiches auf vertrauens­wach, wobei man nicht einmal an Lippe oder Braunschweig   zu noch in dieser Session verabschiedet wird. Die Krankenkassengefeß- vollen Beziehungen zwischen den Bundesfürsten und auf der denken braucht.( Zuruf des Abg. Heine.) Reden Sie doch so laut, Novelle wird hoffentlich endlich die Ausdehnung der Unterstügungs- Achtung vor dem Rechte jedes Bundesstaates und jedes Bundes­daß ich es verstehen kann.( Abg. Heine: Ich bin sehr gespannt dauer auf 26 Wochen bringen. Für die Witwen- und Waisenversorgung fürsten   beruht. Die sorgfame Pflege der föderativen Grundlagen darauf, was Sie jest sagen werden.) Darauf können Sie ja warten. muß zuverlässiges statistisches Material besorgt und auch das des Reiches ist ein conditio viae qua non für die deutsche Ihre Spannung wird gleich ausgelöst werden.( Heiterfeit.) Die schwierige Problem der Arbeitslosen Versicherung muß Entwicklung. Das wird an feiner Stelle vergessen. Diesen bundes­Swinemünder Kaiserdepesche hat besonders in meiner der Lösung näher gebracht werden. Immer noch harren weiter die staatlichen Charakter des Reichs, die Reichsverfassung, den Reichs­bayrischen Heimat arge Verstimmung hervorgerufen. Wundern Sie Berufsvereine der rechtlichen Anerkennung, das Koalitionsrecht der gedanken, dessen feste Grundlage die Reichsverfassung ist, vor jeder fich darüber, Herr Kollege Heine?( Heiterkeit.) Am 10. August Arbeiter ist noch allen möglichen Verationen ausgesetzt. Gewiß sind Trübung zu wahren, ist unser aller Pflicht, das ist die Pflicht des erging von Swinemünde   an den Prinzregenten von Bayern   eine auch die Arbeiter sich klar darüber, daß alle diese Fragen nicht Staisers, wie es die Pflicht der deutschen   Fürsten  ; das ist meine wie Mitteilung des Kaisers, worin er seine tiefste Empörung über die mit einem Schlage gelöst werden können, aber Ihre Pflicht! Darum kann ich nur meinem tiefen Bedauern Ausdruck Ablehnung einer für Kunstzwede geforderten Summe aussprach, das Mißtrauen muß besiegt und zerstreut werden, das geben über die Art und Weise, wie Dr. Schädler diesen Vorgang diese Verweigerung als eine schnöde Undankbarkeit gegen das sich dumpf über weite Massen der Arbeiter lagert. Wir behandelt hat. Ich kann nur die Hoffnung aussprechen, daß dieser Haus Wittelsbach   bezeichnete und dem Prinzregenten die ab- fordern freiheitliche Bewegung der Kirche und Be- Vorgang von allen Seiten so richtig und objektiv und so würdig gelehnte Summe zur Verfügung stellte. Der Brinzregent ſeitigung der böfen Erinnerungen aus einer bösen Zeit, der noch übrig aufgefaßt werden möge, von seinem kompetentesten Luitpold   dankte für das Anerbieten, teilte aber mit, daß ein bayrischer gebliebenen Reste einer sogenannten Kulturkampfgesetzgebung.( Beifall Beurteiler, dem Prinzregenten, aufgefaßt worden ist. Ich hoffe, Reichsrat die Summe bereits zur Verfügung gestellt habe. Im im Centrum.) Erfreulich war das Entgegenkommen der Ne day alles unterlassen werden möge, was im Auslande bayrischen Kultus- Etat wurden gefordert: Zur Förderung der Kunst" gierungen gegenüber unsrem Toleranzantrng. Mögen auch unsre Zweifel erregen könnte an der Geschlossenheit der deutschen  60 000 m. und Zur Erwerbung ausgezeichneter Kunstwerke, ins- heutigen Wünsche bei den verbündeten Regierungen eine freundliche Nation, an der Hingebung an die Kaiseridee, die befondere für Kunstsammlungen des Staates" 100 000 M. Die Aufnahme finden! Sie wollen das Vaterland groß und start deutschen   Volte weit mehr ist, als der bloße formale Begriff, den 60 000 M. find bewilligt, die 100 000 M. von der Mehrheit der machen, Vaterlandsbegeisterung und religiöse Toleranz( Lachen bei Dr. Schädler nach Professor Laband hat konstruieren wollen. Diese Abgeordnetenkammer abgelehnt worden, und zwar aus politischen den Socialdemokraten) fördern. Das ist die beste Heimatspolitik. Kaiseridee repäsentiert in sich die teuersten Erinnerungen des Gründen.( hört! hört! links.) Die Majorität der Kammer Dann mag von seinem sicheren Port aus der deutsche Adler sich deutschen   Volkes, und darum erfordert unser Ansehen nach außen, wollte dadurch protestieren gegen die Schwächlichkeit und auch ruhig zur Weltpolitik wenden und schützend seine Schwingen diese deutsche Kaiseridee vor jeder Antaftung zu bewahren!( Lebh Baghaftigkeit, die das bayrische Stultusministerium gegenüber einer ausbreiten vom Fels zum Meer und über das Meer hin.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) ungehörigen Protesterklärung des Senates der Universität Würzburg   Beifall im Centrum.) Abg. Graf Stolberg- Wernigerode( kons.): zur Schau trug. Die Kanummer strich die 100 000 W, und einige andre Positionen, Reichstanzler Graf Bülow: um ihrem Mangel Zunächst teile ich den von verschiedenen Seiten ausgesprochenen an Vertrauen zum

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Summe

dem

Ministerium Ausdruck zu geben. Auf weitere hier hinein- Ich hatte nicht die Absicht, schon jetzt in die Debatte einzu- Wunsch. daß die Interessen der Landwirtschaft bei den einzufünftigen spielende innerbayrische Verhältnisse will ich nicht eingehen. greifen, werde aber dazu genötigt durch die Art und Weise, wie der fünftigen Bertragsverhandlungen voll gewahrt werden. Zweitens Bei der Lage der Etatsberatung fehlte die Möglichkeit, den Abstrich Borredner das Telegramm zur Sprache gebracht hat, das Se. Majestät der schließe ich mich der Kritik des Abg. Schädler an den Etats­auf einem andren Gebiet zu machen. Es handelte sich nicht um die Kaiser vor fünf Monaten an Se. fönigl. Hoheit den Prinzregenten von hat das erlaubte Maß und machen das Etatsrecht überschreitungen an. Sie überschreiten in der Dokumentierung der Feindschaft gegen die Stunft überhaupt oder eine Bayern   gerichtet hat. Abg. Schädler hat die Frage aufgeworfen, ob des Hauses illusorisch. Kunstrichtung insbesondere. Die Spize richtete sich nicht gegen den und inwieweit ich für das Telegramm die Verantwortung über­Die Neigung des Reichstags zu Regenten des Königreichs Bayern, sondern gegen das Ministerium. nehme. Nach unserer Verfassung, die uns alle bindet, bin ich ver- Herrn Abg. Schädler, die lleberschreitungen nicht mehr der Rechnungs­Reubewilligungen wird dadurch nicht erhöht. Der Vorschlag des Es handelte sich nicht um eine persönliche Forderung des Regenten, antwortlich für diejenigen faiserlichen Entschließungen, die zu ihrer fommiffion, sondern der Budgetkommission zu überweisen, ist nur fondern um eine Position des Etats.( Abg. v. Vollmar ruft: Gültigkeit der Gegenzeichnung des Reichskanzlers bedürfen. Das verstehen Sie ja nicht! Große Heiterkeit.) Wie in Artikel 17 der Reichsverfassung bestimmt, daß Anordnungen dann durchführbar, wenn die Budgetkommission in der Etatberatung der Ablehnung des Mittellandkanals keine persönliche Kränkung und Verfügungen des Kaisers der Gegenzeichnung des entlastet wird. Redner geht nun auf die Einzelheiten des Etats ein. Es erscheint nicht ganz unbedenklich, eine fo er­des Königs von Preußen erblickt werden kann, so lag hier feine Reichstanzlers bedürfen, der dadurch die Verantwortlich erscheint nicht ganz unbedenklich, eine fo er­Kränkung des Regenten vor. Es ist auch vom Regenten nicht so keit für dieselben übernimmt. für die Weltausstellung in Diese Gegenzeichnung und die hebliche Diese Weltausstellungen aufgefaßt worden. Um so auffallender ist es, daß ein dadurch begründete Verantwortlichkeit erftredt sich also St. Louis   zu bewilligen. nur außerbayrischer Monarch barob in tiefste Entrüstung auf Anordnungen und Verfügungen des Kaisers, also nur auf weder mit Ja, noch mit Rein festlegen. Der Militär- Etat ist sehr häufen sich in letzter Zeit zu ſehr. Doch will ich meine Freunde gerät. Es liegt hier eine seltsame Verkennung der folche Handlungen, die in unmittelbarer Ausübung der ganzen Sachlage vor, die nur auf falscher Information be- dem Kaiser zustehenden Regierungsrechte vor sich gehen, dagegen für die 180 Oberstlieutenants erscheint mir durchaus an­sparsam bemessen. Die Forderung einer Gehaltserhöhung ruhen kann. Auch bei andren Fragen von größerer Be- nicht auf persönliche Kundgebungen( Unruhe im Centrum), felbst deutung scheinen solche falschen Informationen gegeben worden zu sein. wenn solche Kundgebungen programmatischer Natur find.( Sehr einer Anomalie, um den Ausgleich einer Ungerechtigkeit. Ein neues Ge­gemessen; wir stimmen ihr zu, denn es handelt sich um die Beseitigung Die Depesche giebt weiter der Empörung Ausdruck über die richtig! rechts.) Dementsprechend ist auch der bekannte Erlaz des bände für das Reichs- Marine- Amt ist dringend erforderlich; vielleicht schnöde Undankbarkeit gegen das Haus Wittelsbach  . Die Majorität Kaisers Friedrich vom März 1888, in dem der verewigte Monarch die der bayrischen Klammer hat aber von dem ihr unbestritten zu Grundfäße darlegte, nach denen er seine Regierung einzurichten finden wir aber ein billigeres Terrain für das Gebäude. Die stehenden Recht Gebrauch gemacht, eine Position zu verweigern. wünschte, von keinem Minister gegengezeichnet worden. Ebenso find Schaffung neuer Assistentenstellen im Telegraphendienste beruht ( Sehr richtig! im Centrum.) Das soll schnöder Undank sein? die Erlasse unfres jezigen Kaisers vom Februar 1890 über die Ord- auf einem Wunsche des Hauses. Bei dem Etat der Reichs­Dann wäre ja die Volksvertretung nur dazu da, alles zu be- mung der Arbeiterverhältnisse gleichfalls von keinem Minister und Schienen im Hinblick auf die gesunkenen Materialpreise Eisenbahnverwaltung lassen sich vielleicht die Ansätze für Kohlen willigen! Geld bewilligen, Geld verweigern ist aber das kontrafigniert worden. Darüber würde im Plenum eingehender zu ver­Wachtmittel des Parlamentarismus, das einzige vielleicht, wo- Jenseits dieser von der Verfassung gezogenen Schranken herabsetzen. mit dem Herrscher nahegelegt werden kann, daß die Minister beginnt das weite Gebiet, wo nicht mehr die formale Verantwort des Etats; aber die Manipulationen, die hierzu notwendig handeln sein. Im Borjahre gelang uns die Bilanzierung das Vertrauen eines Teiles des Volkes verscherzt haben. Die lichkeit des Reichskanzlers Play greift, sondern ich möchte sagen: bayrische Kammer war in ihrem guten Recht! Die Depesche setzt an die Imponderabilien der Tradition, des Tattes, Stelle des verfassungsmäßigen Zusammenwirtens von Regierung der Gewissenhaftigkeit, der moralischen Ber und Boltsvertretung das in einem fonftitutionellen Staate verantwortlichkeit. Welche Folgerungen ergeben sich nun faffungswidrige: Regis voluntas suprema lex esto. aus diefer moralischen Verantwortlichkeit des Reichskanzlers Dazu kommt, daß die Depesche fich nicht gegen die Volksvertretung gegenüber den persönlichen Kundgebungen des Kaisers? Bundesstaates richtet.

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Jahre werden wir so nicht weiter kommen. waren, fahen einer Verschleierung nicht ganz unähnlich. In diesem

Es hätte ja seinen Vorzug, wenn wir das ganze Deficit auf die Matrikular­würden. beiträge abwälzen Das würde größere Kelar­die heit schaffen, Regierung Sparsamkeit zur äußersten des eignen Landes, sondern eines andern souveränen Reichsgesetzlich ist diese moralische Verantwortlichkeit weder zwingen und sie veranlassen, den neuen Zolltarif möglichst bald in treten zu lassen. Ich sage das letztere ausdrücklich, Ueber den weiteren Saz der Depesche: ausgedrückt noch umschrieben. Sie folgt aber meines Er Straft hat, daß " Bugleich bitte ich Dich, die Summe, welche Du benötigst, achtens aus der Natur der kanzlerischen Institution. Ich nehme gar weil der Schatzsekretär die Möglichkeit angedeutet der Bolltarif erst nach einigen Jahren in Wirksamkeit Dir zur Verfügung stellen zu dürfen", möchte ich ein Wort feinen Anstand, hier und vor dem Lande zu sagen, daß ein ge- treten fönnte. Aber die Abwälzung des Deficits auf nicht verlieren. Ich weise die Deutung vollständig ab, daß dies wissenhafter, ein sich seiner moralischen Verantwortlichkeit etwa die Sprache des Großalmoseniers ist. Ich halte vielmehr dafür, bewußter Reichskanzler nicht würde im Amte bleiben können, die Matrikularbeiträge hat doch seine großen Bedenken. Eine Er­daß diese 100 000 die praktische Bethätigung der aus freundschaft- wenn er nicht Dinge verhindern könnte, die nach seinem pflicht- höhung der Beiträge wäre vor allem für die Etats der kleinen In dieser Beziehung lichen Gefühlen hervorgegangenen lodernden Entrüstung waren. mäßigen Ermessen das Wohl des Reiches wirklich und dauernd thüringischen Staaten äußerst bedenklich. Wir müssen uns vor Tem Absender der Tepesche war es aber entgangen, daß ein Privater schädigen würden. Andrerseits muß aber auch über die will ich meine Freunde noch festlegen. die 100 000 Mark schon zur Verfügung gestellt hatte. Anders und Schrauten der Verfassung hinaus dem Kaiser wie jedem zu großem Pessimismus hüten. Es scheint so, als sollten für die schärfer müssen wir die Veröffentlichung der Depesche verurteilen, Staatsbürger ein weites Maß der persönlichen Initiative zu- deutsche   Wirtschaft wieder bessere Tage fommen. Den tiefsten Punkt da zwischen der Absendung und der Veröffentlichung mehrere ftehen. Wie jeder Staatsbürger tann auch der Staiser von dem Rechte haben wir wohl überschritten. Wenn die Regierungen den Zolltarif schnell Tage liegen, während welcher der Absender über die wahre Sach- Gebrauch machen, eine Meinung öffentlich zu äußern. Das in Straft treten lassen, so werden sich unsre wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse rasch bessern. Das Reich Tage aufgeklärt sein konnte und mußte.( Sehr wahr im Centrum.) Recht der freien Meinungsäußerung werden So sehr es uns erfreut ich rede hier besonders für die bayrischen Sie auch dem Kaiser nicht verweigern wollen. höhere Einnahmen haben und Landwirtschaft und Industrie der Tarif auf mehrere Jahre Mitglieder des Centrums, daß der föniglich bayrische Reichsverweser Wenn der Staifer seiner kräftigen Natur entsprechend feine Meinung verschoben werden, dann weiß ich nicht, was werden in seiner Antwort jede Erwiderung auf die Ausbrücke der Entrüftung hier und da fräftig zum Ausdruck bringt, so fann ihm das doch Diese Art, wie sie jetzt gebräuchlich ist, Zuschußanleihen aufzunehmen, und Empörung vermieden hat, wir als Mitglieder des Parlaments gerade Herr Dr. Schädler am allerwenigsten vorwerfen, der weder ist auf die Dauer unerträglich. Ich bitte Sie, der Budgetkommission erheben Protest gegen diefelben, weil sie mit dem föderativen heute noch in Tuntenhausen   a.s ein Leifetreter fich gezeigt hat. Der auf die Dauer unerträglich. Ich bitte Sie, der Budgetkommiſſion nicht zu viel Kapitel zu überweisen, damit sie gründlich arbeiten Charakter des Reiches unvereinbar find.( Sehr richtig! in Centrum.) Gedanke, den Kaiser in der Freiheit seiner Meinungsäußerung zu kann.( Bravo  ! rechts.) seine persönlichen Kundgebungen an

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es

übernehmen zu

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Sollte gewinnen.

Hierauf vertagt sich das Haus. Persönlich bemerkt

würde

foll.

Abg. Schädler( C.): Er wisse nicht, wodurch er sich die persön­lichen Vorwürfe des Reichskanzlers zugezogen habe. Er habe ich auf den Staatsrechts- Lehrer Laband bezogen, den der Reich stanzler zunächst widerlegen müsse, bevor er gegen ihn versönliche Vorwürfe erhebe.( Bravo  ! im Centrum.) Nächste Sigung: Dienstag i Uhr. Fortsetzung der Etats­beratung. Schluß 6 Uhr.

Abgeordnetenbaus.

Bundes und nicht die Souveränität des Reiches bei, es ist, wie die Gegenzeichnung des Reichskanzlers gebunden sein sollen, Laband sich ausdrückt, nur der Namen, unter welchem die Präsidial- liegt unsrer Verfassung vollständig fern. Ich werde Zu den Rechten des deutschen   aber niemals ablehnen, die Verantwortung rechte ausgeübt werden. Kaisers diesen Titel führt er, nicht Kaiser von für die Rückwirkung, welche solche Kundgebungen haben Deutschland   gehört nicht das Recht der Kontrolle tönnen auf den ganzen Gang der Politik, denn ich bin über die innerpolitische Thätigkeit eines gesetzgebenden Faktors gegenüber dem Bundesrat und diesem hohen Hause ber­( Sehr richtig! links) eines Bundesstaates, noch viel weniger antwortlich für eine eine Führung der Geschäfte, die weder das Recht der Rüge der Rüge über dieselbe. Eine Zeitung schrieb den äußeren noch den inneren Frieden des Reiches gefährdet. mit Recht: Indem Wilhelm II.   ant einem Beschlusse Es handelt sich im vorliegenden Falle um einen persönlichen der Kammer eines Bundesstaates so scharfe Kritik übt, Meinungsaustausch zwischen zwei Souveränen, der nicht den Charakter stellt er feine Person in einer Weise, die schon eines Staatsaftes trägt. Darum bin ich nicht in der Lage gewesen, öfter gerade im Interesse des monarchischen Princips als die Informationen über die Vorgänge selbst zu geben, aus denen nicht ungefährlich bezeichnet werden mußte, mitten der Depeschenwechsel hervorgegangen ist. Das fönnen Sie auch hinein in den Kampf der politischen Parteien." daraus ersehen, daß, wie das Telegramm des Kaisers nur mit dem 8. Sigung Montag, 19. Januar. 11 hr. Vor einiger Zeit hat ein süddeutsches Blatt, das uns nicht Namen des Kaisers unterzeichnet war, so auch die Antwort des Am Ministertisch: Ministerpräsident Graf   v. Bülow, Frhr. nahesteht, geschrieben:" Der Kaiser ist der bestgehaßtest e Brinzregenten nicht den Zufas Prinzregent" trug, sondern nur v. Rheinbaben, Schönstedt, Frhr. v. Hammerstein, Studt, Möller, mann. Das ist durchaus unrichtig. Auch im Süden wird an- Prinz von Bayern  ". An diesem persönlichen Charakter des v. Podbielski, Budde. erkannt die hochgemutete Gesinnung und die raftlose Thätigkeit, die Depeschenwechsels ist auch durch seine Veröffentlichung nichts ge- In der Hofloge ist Prinz Heinrich v. Preußen mit seinem Energie des Kaijers, wie feine Sorge für Wohl und Wehe des Neiches. ändert worden. Das Wolffsche Telegraphen- Bureau" ist keine Sohne dem Prinzen Waldemar erschienen und wird vom Die Herzen find ihm zugethan tros manches Plöglichen und Ueber- staatliche Einrichtung," Wolffs Telegraphen- Bureau" untersteht keiner Bräsidenten v. rocher begrüßt. raschenden. Um dies sich steigernde Gefühl zu erhalten und zu Regierungsstelle, die Anweisung zur Veröffentlichung war nicht Auf der Tagesordnung steht die er ste Lesung des Etats. stärken, und da, wie es scheint, berufene Berater nicht immer zur gegengezeichnet, sie war fein Regierungsatt. Wolffs Telegraphen Stelle sind, welche mit Freimut hinweisen auf die Wirkung solcher bureau bringt alle Vorgänge, welche öffentlich interessieren. Abg. Frisen( C.) über die Bedeutung einer bloß persönlichen Meinungsäußerung tveit Veröffentlichung des Depeschenwechsels ist nicht im Reichs- Bei der Rede des Finanzministers habe ich mich darüber ge­hinausgehenden Enunziationen, halten wir es für unfre Pflicht, Anzeiger" erfolgt, weil es fich, wie gesagt, um persönliche Kund- wundert, daß er mit feinem Wort auf die Kämpfe des infre Stimme zu erheben. Gewiß, wir haben ein einiges Deutsches gebungen handelte. Die Frage, wie die Veröffentlichung Reichstags um den Bolltarif eingegangen ist. Wir Reich, alle Boltsstämme stehen ohne Rückhalt auf diesem Boden. u stan de tam, ist hier nicht entscheidend. Worauf es haben dem Zolltarif zugestimmt, weil wir das Erreichbare nehmen Die 31 Jahre Geschichte find nicht spurlos vorübergegangen. Mit allein ankommt, ist, ob durch dies Telegramm die Beziehungen mußten. Die krisis in der Industrie ist noch nicht gehoben vollem Recht verlangen wir aber auch stritte Einhaltung zwischen dem Absender und dem Empfänger, zwischen Preußen und niemand glaubt auch, daß sie sehr raich vorüber­der Reichsverfassung unter forgfältigster Berüd- und Bayern   wirklich so getrübt worden sind, wie Dr. Schädler be- gehen wird. Diese Strifis zieht große Streise in Mitleidenschaft. sichtigung der Eigenart der einzelnen Bundesstaaten. hauptet. Darauf erividere ich: Daß von einer solchen Trübung keine Bir haben eine große Ueberproduktion im letzten Jahre gehabt. Die unmittelbare Nähe der Wahl veranlaßt uns, zwei Forderungen be- Rede gewefen ist. Der Prinzregent von Bayern   hat das Telegramm Auch die inländische Staufkraft hat abgenommen. sonders zu betonen; einmal die Sicherung des Wahlgeheimnisses und dann feines faiserlichen Freundes nicht misverstanden. Wie wenig er es Der Etat fieht einen Anleihebedarf von 270 Millionen Mark vor, die Einführung von Diäten. Besonders in letzter Beziehung war mißverstanden hat, können Sie schon daraus entnehmen, daß dieser eine zweite Anleihe ist zu erwarten. In diesem Jahre werden wir es notwendig, daß wir vor Eintritt der nächsten Wahlen Klarheit hohe Herr vier Wochen nach dem Empfange des Telegramms noch bei den Eisenbahnen nicht mit demjenigen Ueberschuß rechnen haben.( Buruf bei den Socialdemokraten: 3ft ja ganz flar!), Sie den Prinzen Ludwig von Bayern, der sich zum Manöver nach Posen können, den wir in den letzten Jahren gehabt haben. Auch hier meinen, es giebt teine.( Heiterfeit.) Es muß Diäten geben, begab, beauftragte, bem Kaiser mündlich seinen Dank für das wird der Anleihebedarf erhöht werden milffen. Dennoch sind die wenn nicht alles ins Stoden geraten soll oder in Telegramm zu wiederholen.( Unruhe im Centrum.) Ich finanziellen Verhältnisse Preußens besser als die des Reiches. Das Abhängigkeit vom Herrn Kollegen Singer. Die Forderung der zweifle nicht an dem bayrischen Patriotismus des Herrn Dr. Schädler. Reich hat mit unsicheren, Preußen mit sicheren Einnahmen zu rechnen. Kaiserrede vom einfachen, schlichten Mann aus der Werkstatt hat zur Aber wo es sich um die Würde und die Selbständigkeit von Bayern   handelt, Nur zwei schwankende Momente beunruhigen die Finanzen Boraussetzung die Einführung von Diäten.( Sehr richtig! im Centrum.) ist doch seine tgl. Hoheit der Prinzregent von Bayern   zuständiger Breußens: die Eisenbahnen und die außeretatsmäßigen Matrikular­Und zwar nicht bloß für den Arbeiter, sondern auch für die als Herr Schädler.( Oho! im Centrum.) Der Prinzregent wußte sehr beiträge. Ich würde es begrüßen, wenn man diese boeien könnte,

Die