Nr. 17. 20. Jahrgang.
242. Sigung. Dienstag, den 20. Januar 1903,
nachmittags 1 Uhr.
Mittwoch, 21. Januar 1903.
nicht
uns in Deutschland das infamste Kampfmittel ist, das einem gerühmten Schuldentilgungs- Gesetz halte ich nicht viel, es bleibt doch politischen Gegner gegenüber angewendet werden kann und das erfahrungsgemäß nur ein papiernes Bestreben. Ebenso wenig darf insbesondere bei uns nicht nur von untergeordneten die Reform gesucht werden in Gestalt jener Finanzreform, die so Kläffern, sondern von ganz hervorragender Stelle viele Jahre lang von der Regierung vorgeschlagen worden ist angewendet worden iſt. Aber Hunderten und Millionen und die den Krebsschaden unsres Finanzwesens, nämlich die Am Bundesratstische: Frhr. v. Thielmann, v. Goßler, von Franzosen hatte Jaurès aus der Seele gesprochen, indirekten Steuern nicht nur erhält, sondern weiterfressen lassen Graf Posadowsky , v. Tirpit; etwas später der Reichs- überall zeigt sich eine beginnende Veränderung der Gesinnung. will. Eine wirkliche Reform ist nur möglich durch den Uebergang tanzler. Die erste Beratung des Reichshaushalts- Etats ie groß der Einfluß diefer Ideen bereits geworden ist, hat sich in zur direkten, progressiven Reichssteuer und zur völligen Trennung Die erste Beratung des Reichshaushalts- Etats den letzten Tagen gezeigt, als die Wahl eben desselben Jaurès zum der Finanzen des Reichs und der Einzelstaaten. Man wendet wird fortgesetzt. Vicepräsidenten der französischen Kammer auf der Tagesordnung ge- dagegen ein, daß der bundesstaatliche Charakter des Reichs dadurch Abg. v. Bollmar( Soc.): standen hat. Die Reaktionäre aller Richtungen Melinisten, Nationalisten vernichtet würde. Der Einwand trifft aber nicht zu, wenn auch Zunächst einige Worte zur auswärtigen Politit. Meine und Klerikale haben sich die erdenklichste Mühe gegeben, gerade unter ein gewisser Eingriff nicht zu umgehen sein wird, fo Partei, die Socialdemokratie, fieht geräuschvolle Macht Hinweis auf Jaurès Erklärungen in Bezug auf die Aussöhnung mit bleibt doch das Steuerbewilligungsrecht und Vereinrechnungsentfaltung nach außen bekanntlich nicht als eine Hauptsache Deutschland , seine Kandidatur zu Fall zu bringen. Alles das hat recht für Landeszwecke vollständig unangetastet, wenn übrigens an und bekämpft auf das entschiedenste jede abenteuerliche nichts genügt, Jaurès ist gewählt worden. Wer diese bedeutungs- die beim Zolltarif Gesetz beschlossene Abschaffung der Octrois Politik. Indessen sind für uns die Beziehungen zu den andren volle Wendung in Frankreich übersieht, anstatt sie zu begrüßen, und im Jahre 1910 wirklich in Kraft treten soll, dann wird eine Völkern keineswegs eine gleichgültige Sache. Denn einmal ist sie absichtlich totschweigt oder versucht ihr möglichst jeden gründliche Aenderung des Steuersystems in einer Reihe von Bundes es stets das Volk, das die Kosten auch für die äußere Politik zahlen Wert zu nehmen muß in den Verdacht kommen, daß ihn staaten, vor allem in Bayern , gar nicht zu umgehen sein. Jeden muß, wirtschaftlich wie politisch, und dann ist es uns, ohne daß wir solche Aeußerungen anstatt begrüßenswert viel mehr unangenehm falls wird man zu einer direkten Reichs- Einkommensteuer kommen ein überschwängliches Nationalgefühl hätten, doch auch nicht gleich sind, weil dadurch ein Mittel, die Heze der Völker gegeneinander müssen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, daß ein so großer Staat gültig, wie das Deutsche Reich von den übrigen Mächten angesehen weiter zu betreiben, wegfällt. Damit fällt auch die letzte auf die schwankenden Einkünfte der indirekten Steuern sich nicht wird. Ich bin deswegen stets entfernt, unsre auswärtigen Be Drohung des Dreibundes fort und auch der Umstand, einlassen kann. Auch bei den Regierungen scheint diese Einsicht ziehungen lediglich aus dem kleinlichen Gesichtspunkt anzusehen, daß daß unsren Bundesgenossen Italien die Zugehörigkeit zum Dreibunde sich durchzuringen. Der bayrische Finanzminister ich darüber Freude empfinde, wenn eine uns entgegenstehende Reichs- nicht an einer Annäherung an Frankreich gehindert hat, zeigt nach erklärte mir im vorigen Jahr, einfach von der Hand zu regierung möglichst ungeschickt ist und Mißgriffe begeht und dadurch nichts derselben Richtung. Ich kann daher auch die gestrige Erklärung des weisen sei die Sache nicht. Sie bedürfte reiflicher Ueberweniger als Lorbeeren in der äußeren Politik einheimst. Ganz im Herrn Schädler, der den Dreibund plöglich für ganz wertlos hielt legung und der Finanzminister im schwarzburg- rudolstädtischen Gegenteil! Ich meinerseits würde es sehr begrüßen, wenn ich ein- und meinte, wir seien ganz. auf uns selbst angewiesen, nicht ver- Landtag hat gleichfalls erklärt, daß die Einführung einer Reichsmal in die Möglichkeit versetzt würde, in der äußeren Politik des stehen, es müßte denn sein, daß das Centrum sich Einkommensteuer nicht ausgeschlossen erscheine. Allerdings im größten Reiches etwas Gutes und für das deutsche Volk Ersprießliches und damit im voraus die Grundlage für weitere ausgiebige Militär- Bundesstaat Preußen erklärt man diesen Gedanken als eine Spielerei Erfreuliches finden zu können. Aber wie die Dinge gegenwärtig bewilligungen schaffen wollte.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) ohne praktischen Wert. Das heißt doch die Schonung der Reichen, liegen, ist leider von einem Guten, Bemerkenswerten sehr wenig Wir Socialdemokraten sehen die Lage gesicherter an, als sie die bis jetzt in so skandalöser Weise gepflegt oder vielmehr gar nichts zu bemerken. Ich kann hier nur wieder- feit langem war und wir werden die Konsequenzen daraus ist, in alle Zukunft in Aussicht stellen.( Sehr richtig! bei holen, was früher von mir und andren meiner Freunde schon gesagt ziehen, indem wir noch mehr als bisher wirken für eine Einstellung den Socialdemokraten.) Denkt man doch schon wieder an neue Steuern, worden ist und was sich leider nicht geändert hat. Man sieht in der ins Wahnsinnige gehenden Rüstungen von heute und auf eine liegen doch auch schon neue und erhöhte Steuern auf Bier und der äußeren Politik durchaus einen Mangel an festen fortschreitende Umwandlung des aggressiven, stehenden Heeres in Tabat in der Luft. Wir werden uns auf das entschiedenste gegen Bielen , ein faseriges Wesen, das alle Augenblicke wetterwendisch das depressive Volksheer. jedes neue derartige Attentat wenden. den Kurs zu wechseln bereit ist, das jeden Augenblick neue Improvi Ich wende mich nun zunächst zur inneren Politik und zwar zu- Ich komme nun zur inneren Politik im engeren Sinne. Ich sationen in Aussicht stellt und in beinahe aufdringlicher Weise sich an nächst zum Reichshaushalts- Etat. Auf die Einzelheiten habe mich da auch, wie Herr Schädler, mit gewissen Kundgebungen fremde Regierungen heranwirft und dadurch überall Mißtrauen her- gehe ich nicht ein, das ist Sache der Specialberatung. Wir haben hoch politischen Charakters zu beschäftigen, die für unsre ganzen, ab borruft. Dieser Charakter der auswärtigen Politik hat sich bei es mur mit dem Gesamtcharakter der Finanzlage zu thun. fonderlichen Reichsverhältnisse sehr kennzeichnend find, feinem Ereignis mehr und deutlicher gezeigt, als im Boeren Was diese betrifft, so wird, glaube ich, in diesem Saale und nur durch den sachlichen Inhalt derselben, sondern auch namentlich friege, Ser zu unsrem großen Bedauern beendet worden ist auch im Lande eine Meinungsverschiedenheit gar nicht be- dadurch, daß sie nicht, wie es in andren, wirklich konstitutionellen zu Ungunsten der Angegriffenen. Von dem Krüger- Telegramm stehen können. Die Finanzlage befindet befindet sich auf einen Ländern sein müßte, von der ordentlichen Regierungsinstanz ausgehen, an, das geeignet war, in den Boerenkreisen Hoffnungen zu so unglaublichen Tiefstand, die Deficits und Schulden oder, wie es sondern vom Präsidenten des deutschen Bundes, der den Namen erwecken und irre zu führen, bis zur treulosen Herr Schädler gestern nannte, die Pumpwirtschaft hat einen Ent- deutscher Kaiser führt. Diesen Ausdruck, der gestern dem Herrn ReichsWendung, die die deutsche Polilik genommen hat, namentlich mit widlungsgrad erreicht, die ganze Organisation unfres Finanzwesens fanzler sehr unangenehm zu sein schien, hat die Reichsverfassung geRücksicht auf die erhofften Vorteile aus dem englisch - deutschen Ver- ist so verworren geworden und widerspricht so allen Grundsätzen wählt, und da der Herr Reichskanzler ja so außerordentlich große Stücke trage in Bezug auf die portugiesischen Kolonien. Dann weitergehend einer gefunden Finanzwirtschaft, daß die Dinge unmöglich so weiter auf diese Verfassung hält, wie er gestern gesagt hat, so wird er sich wohl zu dem Bruch der Neutralität, den wir fortgesetzt beobachten gehen können und daß man endlich an eine schleunige Aenderung damit abfinden müssen. Ich war gespannt darauf, wie der Reichsfonnten, zu Gunsten Englands, bis schließlich zu dem Nicht- dieses Zustandes denken muß. Nun hat uns ja gestern der Schatz- tanzler sich zu der Swinemünder Telegramm- Geschichte äußern Empfang Krügers. Jede Einzelheit hat den Empfindungen des kanzler die interessante Mitteilung gemacht, daß der Zustand zwar würde. Es thut mir leid, sagen zu müssen, daß ich um eine parladeutschen Volkes auf das Entschiedenste widersprochen. Ich habe ein sehr trauriger sei, aber es sei niemand daran schuld.( Heiterteit.) mentarische Enttäuschung reicher geworden bin.( Heiterkeit links.) nichts gegen gute Beziehungen zu England, dessen Freundschaft Denn diese Dinge hätten nicht vorausgesehen werden können. Wenn Die dichte Wortwolfe der Kanzlerrede hat nicht verhüllen können, politisch und wirtschaftlich für uns wertvoll ist, aber unsre über- man das so hört, möchte man wirklich meinen, als ob das Finanzelend daß der Reichskanzler sich genötigt gesehen hat, eine Sache zu ver schwänglichen Liebeswerbungen haben auf jener Seite ein unentrinnbares Schicksal fei, das plötzlich sozusagen über uns teidigen, die sich gar nicht anders verteidigen läßt oft nur eine sehr tühle Antwort gefunden und das deutsche gekommen sei. In Wirklichkeit ist die Sache doch so, daß das als durch Ausweichen und Erfezung der Begriffe Ansehen keineswegs erhöht. jezige Elend nichts ist als die unausbleibliche durch beliebige Wortgebilde.( Sehr richtig! bei den Ueber das chinesische Abenteuer will ich heute nicht Folge der ganzen bisherigen Finanzwirtschaft. Socialdemokraten.) Wenn ich die Zeit und die Notwendigkeit hätte, weiter reden, weil ich dem, was schon früher darüber gesagt( Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) Wir Socialdemokraten die Rede des Reichskanzlers im einzelnen durchzugehen, so worden ist, nichts hinzuzusetzen habe. Wir verlangen, daß diese haben oft genug gewarnt, Jahr für Jahr, daß endlich mit der bis- würde ich, glaube ich, Ihnen( zum Reichskanzler) zeigen faule Sache endlich gründlich und völlig aus der Welt geschafft werde herigen Braris Einhalt gethan werde. Ich erinnere nur an die können, daß sich in der ganzen Rede kaum ein staatsund daß auch der Rest der Expeditionstruppen, die nach der Räumung große Flottenvorlage vom Jahre 1897, die ja insbesondere den rechtlich logischer und thatsächlich haltbarer Satz findet.( Lebvon Shanghai jetzt nach Tsingtau befördert worden sind und dort jeßigen Zustand herbeigeführt hat. Damals wurde von diesen hafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Der Hergang der gar feinen Zwed haben, wenn nicht etwa den, einen immer bereit Bänken der Regierung ausdrücklich vorausgesagt, daß bei ganzen Sache ist bekannt. Im bayrischen Landtag hat das Centrum ftehenden Anfang für eine Solonialtruppe zu bilden, nach Deutschland der nahenden schlechten wirtschaftlichen Konjunktur not in seinem begreiflichen Grimm über den Fall eines ihm dienstbaren gebracht und aufgelöst werde. wendig die Einkünfte des Reiches aus indirekten Steuern Ministers( Große Unruhe im Centrum) und über seine dadurch Mittlerweile haben wir ja eine neue weltpolitische Sensation und Zöllen fich vermindern müßten und daß dann herbeigeführte politische Niederlage sein Mütchen an der Kunst gebekommen, die Expedition nach Venezuela . Ich will auch auf diese Deficits, neue Schulden und neue Steuern absolut fühlt. Ueber das Blamable dieses Vorgangs will ich mich hier Sache, deren Verlauf man noch an maßgebender Stelle der Regie- unabwendbar sein würden. Die Regierung hat sich damals die nicht weiter äußern, aber formell ist zweifellos die bayrischen rung zweifellos ganz anders geträumt hat( Sehr richtig! bei den Sache sehr leicht gemacht. Sie beschuldigte uns der Schwarz- Centrums Mehrheit Socialdemokraten) im Augenblid nicht weiter eingehen. Wir werden färberei, fie habe Geld wie Heu, so viel Geld, daß sie gar nicht tages im Rechte gewesen. So heftig wir uns erst von der Regierung nähere Aufklärungen verlangen einmal wisse, was sie mit den neuen Mitteln, die ihr damals das damals in der bayrischen Kammer gegenübergestanden haben, müssen darüber, warum man nicht versucht hat, die Ein- Centrum angeboten hatte, anfangen solle. Die dauernden Ueber- so muß ich mich doch infolge diefes formellen Rechtes in tassierungsaffaire von Haus aus auf gütlichem gütlichem Wege schüsse seien hoch genug, um die Mehrkosten der Flottenvorlage aus dieser Sache durchaus auf die Seite des Centrums stellen. Es handelte zu erledigen, Auskünfte ferner über die mit der an- laufenden Beträgen decken zu können und die Mehrheit dieses Hauses, sich um eine bayrische Landesangelegenheit, die wir Bahern nebengeblich friedlichen Blockade jedenfalls in Widerspruch stehende unter Führung natürlich des Centrums, hat gewaltsam die einander abzumachen haben. Das soll natürlich nicht sagen, daß Zerstörung der Schiffe und die Beschießung der Augen geschlossen, hat die Vorlage in allen wefent- nicht jedermann in Deutschland das Recht habe, darüber sich seine Städte Puerto Cabello und Maracaibo , Auskünfte lichen Teilen angenommen und hat durch ihren Be Meinung zu bilden, aber keinerlei außerbayrische Seite hat ein Recht, über den genauen Charakter der, englischen Aktion, über die Ver- willigungseifer neue Forderungen der Regierung provoziert. fich in diese Angelegenheit autoritativ einzumischen.( Sehr richtig! mittelungsaktion von der Ablehnung des Präsidenten Roosevelt bis Nachdem nun jetzt die Bescherung da ist und die Wähler anfangen, bei den Socialdem.) Die Reichsverfassung giebt dem Kaiser keinerlei zu dem eventuellen Gang nach dem Haager Schiedsgericht. Erst schwierig zu werden, da auf einmal thut das Centrum Recht, sich in innere Angelegenheiten der Einzelstaaten einzumengen, nach diesen Auskünften werden wir uns bei der Specialdebatte über schmerzlich überrascht über die schlechte Finanzlage und sie sind gar nicht seine Sache. Der Reichstanzler hat allerdings diese Angelegenheit weiter zu unterhalten haben. Einstweilen sehen sucht die Verantwortung von sich abzuwälzen, indem es die gesagt: Der Kaiser wollte sich nicht einmischen. Ja, insoweit wir nur, daß Deutschland und sein Verbündeter England in dieser Sache so hinstellt, als ob es durch die Regierung damals verleitet überhaupt Worte noch einen Sinn haben, ist es doch Affaire vollständig auf die guten Absichten der Vereinigten Staaten worden ist. Auf die Verführung mag sich ein junges, unerfahrenes ganz offenbar, welches die Bedeutung des betreffenden angewiesen ist, die die ganze Situation beherrschen. Es hat sich hier Kind hinausreden, aber ein Wesen, das in Sünden groß geworden Telegramms gewesen ist. Dr. Schädler hat mit völligem Recht wieder gezeigt, daß ein politisch freies Land mit ungeist( große Heiterkeit und Sehr gut! links), das über so viele Er- ausgeführt, daß mit der gleichen Berechtigung der bayrische Regent hemmter Boltskraft und machtvoller Deffentlichkeit auch fahrungen verfügt, wie gerade das Centrum, muß sehr genau oder irgend ein andrer deutscher Fürst sich in preußische Angelegen ohne die Geheimniskrämerei der Zunftdiplomatie im stande ist, alte die Folgen seines Thuns kennen.( Sehr wahr! bei den Social- heiten einmischen und eine Empörung über einen Parlaments monarchische Staaten träftig in Respekt zu halten. Die Sicherheit, demokraten.) Die Mehrheit und besonders das Centrum ist für beschluß aussprechen, vielleicht auch, wenn er gut bei Kasse ist, daß nicht neue weltpolitische Komplitationen aus dieser Affaire sich die jetzige Finanzlage voll verantwortlich.( Sehr richtig! links.) gleichzeitig einen fleinen Beitrag zur Verfügung stellen könnte.( Große entwickeln, verdanken wir viel weniger uns selbst als dem Willen Die Frage ist, was ist jetzt zu thun, welche Mittel zur Besserung Heiterkeit.) Der Reichskanzler hat sich gestern in geschickter Weise eines auswärtigen Staates. Immerhin bietet uns das die Be- find zu suchen? Von allen Seiten hören wir da das Wort Spar- darum herumgeschlängelt, daß der Kaiser staatsrechtlich keinerlei ruhigung, daß wenigstens auf diese Art eine neue Auflage des famkeit. Die Regierung giebt das Zeugnis, daß alle Ressorts ihren Kompetenz hat, an den Beschlüssen irgend einer parlamentarischen merikanischen Abenteuers aus der napoleonischen Zeit ausgeschlossen Etat mit äußerster Sparsamkeit aufgestellt hätten und die ver- Körperschaft irgendwelche Kontrolle oder Censur zu üben.( Lebhafte ist. Wir hoffen, daß auch diese Sache, in der für uns recht wenig schiedensten Parteien erklären, daß man alle einzelnen Teile des Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Ich sehe ganz von der Lorbeeren zu pflücken sind, bald zu Ende geht, damit nicht am Ende Etats auf das strengste prüfen und nur das absolut Notwendige Ausdrucksweise ab, das ist Sache des Geschmacks oder, wie der noch eine unerquickliche Auseinandersetzung mit unsern Bundes- bewilligen werde. Ja, das hört sich schön an und wird auch wohl Reichskanzler gesagt hat, des Tattes.( Sehr gut! links.) Ich gehe genossen daraus wird. auf die Wähler im Lande einen gewissen Eindruck machen. Aber auch nicht auf die staatsrechtlichen Auffassungen der betreffenden Eine erfreulichere Erscheinung zeigt sich, wenn auch die beider wer wie wir dieses Versprechen so oft gehört und so selten hat Sundgebung ein; es mag vielleicht an der Nähe der östlichen Grenze feitigen Regierungen dabei wenig oder gar nicht beteiligt sind, von einlösen sehen, der fetzt wenig Hoffnung auf solche Worte. liegen, daß man die Dinge hier so auffaßte, als ob der Prinzregent Frankreich her, wo eine sehr bemerkte und wünschenswerte Aenderung So lange man in Deutschland sich nicht daran gewöhnt, da zu von Bayern persönlich die Mittel verlangte und sich dafür zu bedanken feine Empörung auszusprechen hätte, oder als об der Gesinnungen vor sich gegangen ist. In der sogenannten sparen, wo es ganz leicht ist, so lange der Militär- Etat, der Marine- oder nationalen Bresse, das heißt derjenigen, die sich selbst bescheiden das Etat, der Kolonial- Etat für die Mehrheit etwas Unantastbares find, der Regent fich in Einzelheiten der Kunstforderungen usw. einmengte Monopol des Nationalismus zuschreibt, wird jede kleinste feindlich so lange wir den Zustand ertragen, daß in Bezug auf den größten und uns sein Urteil darüber aufdrängte; in Bayern flingende Aeußerung aus Frankreich benutzt, um mit einer gewissen Teil des Etats der Reichstag überhaupt gar kein Bewilligungsrecht ist das nicht der Fall.( Heiterkeit und Sehr gut! links.) In der Genugthuung auf die fortwährend noch drohende Revanchegefahr hat, sondern im wesentlichen gebunden ist, so lange wird eine bayrischen Centrumspresse ist mit großer Genugthuung darauf hinHinzuweisen. Das geschah besonders, als im vorigen Jahre wirksame Befferung unsres Etats überhaupt nicht möglich sein. Nun gewiesen worden, daß bereits einmal der Versuch einer Censur in Ser französische Kriegsminister André und der Marine hat gestern der Herr Staatssekretär erklärt, diesmal werde mit einem Parlament gemacht worden ist und zwar gegenüber dem minister Pelletan, offenbar unter dem Einfluß eines Streichungen nicht viel anzufangen sein. Ich bin der gegenteiligen Reichstag im Jahre 1895. Die Behauptung der Centrumspresse, daß traditionellen Phrasentums einige thörichte Augenblicsergüffe ver- Meinung. Eine große Anzahl von Positionen, darunter diejenigen, dieser Versuch vom Centrum auf das entschiedenste zurückgewiesen Wir Socialdemo lautbarten, Ergüsse, die man bei uns in Deutschland wahrhaftig am welche gestern Herr Dr. Schädler zum Teil genannt hat, giebt es, worden sei, ist aber absolut unwahr. allerwenigsten ernst, nehmen sollte. Hat doch erst in den allerletzten an denen sich sehr resolut streichen läßt. Wir werden dabei traten sind es gewesen, die damals einen Antrag formuliert Tagen ein aktiver preußischer General eine ähnliche Kriegsrede ge- gern behilflich sein, vorausgesetzt, daß nicht Aufwendungen haben, um gegenüber jenem Eingriff die Rechte des Reichstags halten, wenn auch in einem privaten Cirkel.( Unruhe rechts.) Es für das socialpolitische oder kulturelle Gebiet hinweggestrichen werden wahrzunehmen und dafür zu sorgen, daß in Zukunft nicht ein war der General Riebert, der sich förmlich darüber beschwert sollen. Es wird aber kaum möglich sein, auch nur den Betrag der zweites Mal ein Reichskanzler eine Verantwortung für eine derartige hat, daß der Friede so lange dauere und der nach einem Zuschußanleihe von 95 Millionen durch Streichungen überflüssig zu Stundgebung übernehme. Der Präsident des Hauses, der Striege geradezu gefeufzt hat. Welcher Lärm würde sich bei den machen. Ueber die Zuschußanleihe sagt die Regierung in ihrer auch damals dem Centrum angehörte, hat aber jenen Alldeutschen und ihren Freunden erheben, wenn ein französischer Dentschrift selbst, daß sie den Grundsäßen einer gefunden Finanz- Antrag nicht einmal zum Drud befördert( Hört! General etwas Aehnliches fagte! Aus jenen französischen Minister- politit widerspreche. Es sei aber der letzte Ausweg, den sie zu erhört! bei den Socialdemokraten), der Reichstag hat die Sache reden wurde ein neues Auflodern der Revanchelust hergeleitet, ganz greifen wisse. In der That ist diese Art, bleibende Ausgaben einfach eingesteckt und dadurch zur Wiederholung ähn Anleihen зи decken, schon formell zur felben Zeit aber hat sich in Frankreich eine mächtige, direkt ent- durch verfassungs- licher Kundgebungen förmlich herausgefordert. Denn nach ( Sehr richtig! links.) der Verfassung( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Der Reichskanzler begegengesette Bewegung geltend gemacht, in der besonders unser widrig. focialistischer Freund Jean Jaurès hervorgetreten ist. find alle solche Ausgaben auf die Einzelstaaten umzulegen. zeichnete den Depeschentwechsel als einen persönlichen MeinungsDieser hat mit größter Entschiedenheit in den Versammlungen, in Dann aber auch paßt eine solche Maßregel vielleicht in eine austausch zwischen Freunden, die einander nicht mißverstehen. der Presse und im Parlament gegen den Renommierpatriotismus" venezolanische Finanzverwaltung hinein, nicht aber auf die eines Schön gesagt, Herr Reichskanzler! Es könnte sogar diesen Eindruck protestiert und hat den endgültigen Verzicht auf die Revanche- dee civilisierten Staates. Ich bestreite nicht, daß die Bundesstaaten selbst machen, wenn nicht dieser persönliche Meinungsaustausch verunumwunden gefordert.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) fich in einer schwierigen Lage befinden. Zum großen Teil sind daran öffentlicht worden wäre. Der Reichskanzler bezeichnete die Frage, Natürlich haben viele Leute das für wenig opportun aber die verehrlichen Regierungen der Einzelstaaten und ihre Volts- wie diese Veröffentlichung zu stande gekommen sei, als irrelevant; erklärt, andre haben ein großes Geschrei angefangen über vertretungen selbst mit schuld. Die famose Zuschußanleihe ist aber das" Wolfffche Telegraphen- Bureau" bringe alle Vorgänge von die Vaterlandslosigkeit" der Socialisten, ein Geschrei, das der ungeeignetste Weg, Wandel zu schaffen. Sie würden die öffentlichem Interesse. Hier hat der Reichskanzler weniger als wie in Frankreich , so auch anderwärts und namentlich beil Schuldenwirtschaft ins Unabsehbare verlängern. Auch von dem viel höherer Reichsbeamter geurteilt, denn als Journalist, dem es mur
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