Nr. 18. 20. Jahrgang.
248. Sigung. Mittwoch, den 21. Januar 1903, nachmittags 1 Uhr.
Am Bundesraistische: Frhr. v. Thielmann, v. Goßler, Graf Posadowsky, v. Zirpis, Krätte. Die erste Beratung des Reichshaushalts- Etats wird fortgesetzt. Abg. Richter( frf. Vp.):
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Donnerstag, 22. Januar 1908.
legung der Husaren unterrichtet worden oder schon über die der Herr Reichskanzler vorher überhaupt gar nicht gefragt vorher davon gewußt hat, ob er also nachträglich etwas gut- worden ist.( Sehr richtig! links.) Da kann man gar nicht sprechen heißen mußte, wovon er vorher keine Ahnung hatte. von beiderseitigem guten Willen, denn der Reichskanzler ist ( Hört, hört! links und Heiterkeit.) ja gar nicht nach seinem Willen gefragt worden.
follten wir nicht blöde sein. Wie hat die Herabsetzung der Zucker- Diese Art der Ausschaltung der Minister muß im Ausland In der Korrektur der Einnahme- Voranschläge der Regierung Es hat einfach geheißen: Suprema lex regis voluntas.( Sehr richtig!) steuer auf die Einnahmen gewirtt? Ein wirksames Mittel zur Ver- und Inland zu unliebsamen Konsequenzen führen. Das ringerung des Deficits wäre die Beseitigung aller Liebesgaben. ist nicht tonstitutionell, das ist nicht mal für den absolutistischen ( Große Unruhe rechts.) Das geltende Börsensteuergesetz hat die Ein- Staat passend.( Sehr richtig.) Das mag in früheren Jahrhunderten nahmen aus dieser Steuer geschädigt und durch die schnöde Aus- angängig gewesen sein, heute geht das nicht mehr. Ich fümmere mich beutung des Differenzeinwandes Treu und Glauben an der Börse feit 30 Jahren um die Gesetzgebung und weiß wie schwer es ist, alle bedenklich erschüttert. Die Hauptsache aber ist die Befferung der all- Einzelheiten zu beherrschen. Für einen Einzelnen ist es nahezu uns gemeinen Erwerbsverhältnisse. Einen großen Teil der Schuld an möglich. Wie viel schwerer muß es für den Monarchen sein, dem Anhalten der wirtschaftlichen Depression trägt die handels- der noch vieles andre zu thun hat, der sich um Personalfragen, politische Unsicherheit.( Sehr richtig! links.) 1879 hat die ganze um militärische Details fümmert. Da mag die beste Veranlagung Neuordnung der Handelsverhältnisse sich in fieben Monaten voll- da sein, der beste Willen, umfassende Kenntnisse, es ist zogen, während man jetzt schon fünf Jahre an der Geschichte herum- nicht möglich, daß sich der Monarch in die Einzelmurfft.( Heiterkeit.) Die Verhandlungen der vorigen Woche haben heiten der Gefeßgebung wirklich vertiefen kann. Das muß die Unsicherheit noch gesteigert. Wer soll noch Geschäfte machen, er dem Reichskanzler oder einem Reffort chef überwenn der Reichsschazsekretär selbst unsre fünftigen Handelsverträge lassen.( Sehr richtig! links.) Dazu kommt der beschränkte Umgangskreis des Monarchen. Ich will es ganz offen fagen, ohne jeden Partei
wirtschaft verliert.
die
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Aber wenn das mit der Kabinetts.
Minister selbst wie des Wohles des Ganzen und nicht zum wenigsten der Krone selbst.( Beifall links.)
Abg. v. Kardorff( Rp.):
Das Charakteristische an diesem Etat iſt einmal die Zuſchußanleihe von 95 Millionen, die Jnanspruchnahme des Kredits in Höhe von 235 Millionen und andrerseits als Gegenstück die Haltung der Einzelstaaten, die abfolut trop diefer ungünstigen Finanzlage nicht mehr an Matrikularbeiträgen herausrücken wollen. Dabei haben sie in diesem Jahre noch 600 000 m. weniger zu zahlen als im Vorjahre. Was nun die allgemeine Finanzierung angeht, so fällt bei den Ausgaben in erster Reihe die Steigerung des Marine Etats in die Augen. Die schlechte Finanzlage ist zum guten Teil die Folge der beiden Flottengesetze.( Sehr richtig! links.) Der Herr Reichs- Staatssekretär sprach von den vielen Streichungen als ein Buch mit sieben Siegeln bezeichnet? im Etat. Jm Marine Etat findet sich davon nicht die leiseste Spur. Es wäre mir intereſſant zu erfahren, ob der Sie würde eine überaus schädliche Wirkung haben und dazu führen, fragt sich, wie ist es möglich, so etwas zu veröffentlichen.( Sehr Einer Zuschußanleihe werden wir nicht zustimmen. standpunkt: Man faßt sich bei gewissen Dingen an den Kopf und Bundesrat sich getraut hat, irgend etwas vom Marine- Etat abzusetzen. daß der Bundesrat das letzte Interesse an einer sparsamen Finanz- richtig! im ganzen Haufe.) Wie wenig kennt man das volt, wie ( Sehr gut! links.) Beim Flottengesez sprach der Herr Staatssekretär von einer natürlichen Steigerung der Einnahmen von jährlich 15 Millionen auch der Verfassung, nach der Anleihen nur für außerordentliche( Erneutes Sehr richtig! im ganzen Hauſe.) Diese Ausschaltung der 115 meinte:" Nehmen wir auch nur die Hälfte, so verlangt doch das Aufwendungen aufgenommen werden sollen. Sind die Ausgaben, Miniſter muß beseitigt werden. Ich weiß, es war zu keiner Zeit fo Flottengesez nur jährlich mehr 9½ Millionen." Also eine Besorgnis die mit diesen 95 Millionen gebeckt werden sollen, lauter außer schwierig Miniſter zu fein, wie gegenwärtig.( Reichskanzler Graf in finanzieller Beziehung ist gar nicht vorhanden.( Hört! hört! ordentliche Bedürfnisse? Große Heiterkeit bei links.) In diesem Jahre aber beträgt die natürliche Steigerung der wirtschaft nichts hilft, müssen die Matrikularbeiträge erhöht allen Barteien.). Ich Wenn alles andre gegen die Pump- Bülow nidt lächelnd. beneide die Herren feineswegs. Einnahmen nicht 25 Millionen, sondern sie bleibt überhaupt aus. werden. Man sollte Erneute Heiterfeit.) Der Reichs Die Einnahmen ergeben nach meiner Berechnung ein Minus von 12 als Argument dagegen nicht immer( Graf Bülow nickt wieder. armen thüringischen Staaten anführen. jagte gestern, Die Mittelstaaten fanzler bis 13 Millionen. Man rühmte dem Flottengesetz nach, daß es ge- find am schwersten belastet durch diese Beiträge, nicht müsse Augenmaß haben. Gewiß, die sehr richtig. Aber wenn sich die Fälle der Differenzen häufen, wenn ſtatte, den wechselnden finanziellen Verhältnissen Rechnung zu tragen. thüringischen Kleinstaaten. Den Schwärmern für immer neue zu kleinen Meinungsverschiedenheiten große treten, dann führt das Wenn irgend ein Jahr dazu Beranlassung gegeben hat, dann doch Marine- und Kolonialausgaben, möchte ich empfehlen, zu einer Kabinettsregierung, die schädlich ist und dazu führt, daß daß der Kolonialverein, der Flottenverein und die die Minister auch bei uns ihre Autorität mehr und mehr einbüßen Man fagt, die Ausgaben für Bauten dürften nicht gekürzt vereinigungen der Altdeutschen ihren Mitgliedern müffen. Fürst Bismarck ist einmal als Handlanger bezeichnet worden. werden mit Rücksicht auf die Arbeitslosigkeit. Gerade in Bau besondere Umlagen als Steuern zur Bestreitung Es war eine durchaus falsche Bezeichnung, Fürst Bismard war es sich auch nicht allein um Bauten, sondern auch um Erwerb Dr. Hasse lacht.) Für so schöne patriotische Zwecke werden die Aufrage gestellt. gewerbe herrscht aber ein gewisser Aufschwung und außerdem handelt dieser Ausgaben auferlegen.( Sehr gut! links. Abg. immer Minister, nie Handlanger, und hat oft genug die Kabinettsvon Grundbesit. So werden z. B. für den Erwerb des Grund deutschen gewiß wetteifern in der Begeisterung für die Aufbringung regierung fo fortgeht, dann werden die Herren zu Handund Bodens für das neue Marineminifterium in der teuersten solcher Zuschläge, Herr Haffe !( Seiterkeit.) wo ein Wille ist, da ist langern herabgedrückt, und das wäre bedauerlich um Interesse der Gegend von Berlin , in der Bellevuestraße, 6 Millionen ge- auch ein Weg, um die Zuschußanleihen unmöglich zu machen. fordert. Ueberhaupt ist es sinnlos, die Behörden in die Mitte Der Stadt zu sehen, wie z. B. das Patentamt in die Gegend um reine Frage der Geschäftsführung dieses Hauses. Ohne Diäten können Die Gewährung von Diäten ist keine politische Frage, sondern eine das Hallesche Thor. Die Forderungen des diesjährigen Marine- die Geschäfte des Reichstages überhaupt nicht mehr ordentlich geführt Etats übersteigen die Anschläge, die feiner Zeit das Reichs- Marine- werden. Der Reichskanzler hat uns geitern die Sicherung des Sfmt selbst für dies Jahr aufgestellt hatte, im Ordinarium um Wahlgeheimniffes zugesagt Trotz aller etwaigen Streichungen am Etat wird man um das 1 Millionen, im Extra- Ordinarium um 3 Millionen.( hört! hört! erwartete, daß schön. fehr schön, aber ich Bedürfnis einer Anleihe nicht herumkommen. Redner erörtert im er im folgenden Satze auch die Ge Anschluß daran ausführlich die Frage, warum der Kurs unfrer links.) währung der Diäten in Aussicht stellen würde.( Heiterkeit.) Staatspapiere verhältnismäßig so niedrig sei. Die Schuld daran Ich habe mich außerordentlich darüber gewundert, daß der Schazz- Es fann nicht zweifelhaft sein, daß es ohne Diäten nicht mehr geht. trägt zum großen Teil die Ueberschwemmung unsres Marttes mit fekretär die Vorlegung eines Nachtrags Etats für die in dieser wichtigen Frage muß doch schließlich der Reichskanzler den industriellen Papieren, die im Gegensatz zum Gefes als Inhaberbenezolanische Blockade als möglich hinstellt. Wozu find Mut feiner Meinung haben und an der entsprechenden Stelle auch papiere behandelt werden. Abg. v. Vollmar hat sich gestern in einer denn unsre Schiffe überhaupt da, wenn nicht einmal 3 bis 4 von seine Ansicht vertreten. Er sagte ja doch selbst:„ Man kann zwar Rede, deren Ton, wie ich anerkenne, sehr abstach von den Reden ihnen einmal zu einer Blockade sollen abkommandiert werden in kleinen Dingen nachgeben, aber nicht in großen." Der Reichs- feiner Fraktionsgenoffen, wieder gegen die indirekten Steuern in tönnen? Was die asiatische Expedition anlangt, so wurde uns im tanzler ist auch verantwortlich für das, was nicht geschieht, wenn es Bausch und Bogen ausgesprochen. Aber gerade in sehr vorgeschrittenen vorigen Jahre mitgeteilt, daß die Räumung von Tientsin notwendig ist.( Sehr wahr! links.) Es ist gestern ausführlich über Kulturländern ist das System der indirekten Steuern weit mehr enterfolgen werde, nachdem die Regulierung des Beihos die Verantwortlichkeit des Kaisers und des Kanzlers| wickelt als bei uns. sichergestellt sei. 28ie steht es jezt damit? Ostasien kostet gesprochen worden. Als alter Parlamentarier erinnere ich mich uns jekt jährlich annähernd 40 Millionen, eine Summe, die noch der Zeit, als es überhaupt verpönt war, den Namen des Bemerkung im Bericht des Botschafters Fürsten Der Reichskanzler sprach gestern davon, daß der Kaiser an die nicht sehr unter dem Gesamtwert unfrer Ausfuhr zurückbleibt. Staisers hier zu nennen. Aber andre Zeiten, andre Sitten! Radolin, daß die Bourgeoisie wenig geneigt fet ( hört! hört! links.) Im Bericht der Hamburger Kaufmannschaft Die andren Sitten werden uns aufgezwungen zur Erfüllung focialer Pflichten, die Randbemerkung wird hervorgehoben, daß sich der Handel nach China durchaus nicht( Sehr richtig! linte.) Unter Kaiser Wilhelm I. war es nicht nötig, gefügt habe:" Ganz wie bei uns!" Das ist unrichtig. Die in dem erwarteten Maße gehoben habe. Reden des Kaisers zu besprechen. Wenn jetzt der Monarch so beutsche Bourgeoisie, die industrielle wie die landwirtschaftliche, hat Der Solonial Etat berlangt diesmal allerdings häufig mit seiner Meinung hervortritt, und wenn dann folche willig und ohne Murren die Lasten der socialpolitischen Gesetzgebung 3½, Millionen weniger als im Vorjahre. Der neue Etat enthält Aeußerungen, die an sich schon von viel größerer Bedeutung find auf sich genommen, die Landwirtschaft, trobem fie durch die aber nicht weniger als fünf Deficits aus dem Vorjahre: für Ost und die fchwerwiegendsten Folgen haben, überall caprivistische Handelsgesetzgebung in so schweres Unheil versezt afrifa, Kamerun , Togo , Südwestafrika und Neu- Guinea.( hört! besprochen werden dürfen in Bersammlungen und worden ist. hört! links.) Der Minderbedarf erklärt sich nur daraus, daß in Reden, nur im Reichstag nicht, dann ist das eine konftitutionelle diesem Jahre nicht schon wieder in der Berliner Wilhelmstraße ein Farce. Diese Notlage ist auch durch die Annahme des Zolltarifs noch Das hat man auch eingesehen und hat erlaubt, daß alle neues Kolonialamt gebaut wird. Wo aber ist der be- Reden, die im Reichs- Anzeiger" veröffentlicht sind, nicht beseitigt. Herr v. Wangenheim, den ich zu meinem Bedauern hauptete Aufschwung unsrer Kolonien?" Papier ist besprochen werden dürfen. Es hat sich aber herausgestellt, daß diese nicht hier fehe, ist sogar der Meinung, daß die Regierung geduldig und offiziöses Drudpapier ist jedenfalls am allergeduldigsten. Grenze unhaltbar ist, weil es überhaupt teine feste Grenze Intereffen auch nur einigermaßen entsprächen. Diese Interessen find feine Handelsverträge vorlegen werde, die den wirtschaftlichen ( Sehr gut! lints.) In diesem Etat selbst ist übrigens ein geradezu giebt für das, was im Reichs- Anzeiger" veröffentlicht wird. von Herrn v. Wangenheim mit feinem bekannten 7,50- Antrag etwas vernichtendes Urteil über den Eisenbahnbau zwischen Swakopmund Durch das Wolfffche Telegraphen Bureau" werden häufig hoch eingeschäzt worden. Ich habe das Vertrauen, daß die ver und Windhoek in Südwestafrika enthalten. Man hat die Bahn viel wichtigere Dinge authentisch veröffentlicht und urbi et linie festgestellt, ohne vorher die Wasserverhältnisse zu studieren. orbi verkündet, und zwar einer weit größeren Oeffentlichkeit als bündeten Regierungen Handelsverträge vorlegen werden, die Man hat eine ansteigende Trace von 5 Kilometern gebaut, auf durch den Reichs- Anzeiger". Gestern ist nun auch gestattet fchaft entgegenkommen, zumal sie ja im nächsten Reichstag den berechtigten Anforderungen der Landwirts der die Lokomotive immer nur zwei Wagen vorwärts bringen kann! worden, daß Aeußerungen, die nur durch das Wolffiche auf eine Majorität für abfolut landwirtschaftsfeindliche Verträge ( hört! hört! links.) Mit Eisenbahnen allein sind unfre Stolonien Telegraphen Bureau authentisch verbreitet waren, nicht zu halten. Wenn man nicht Gold oder Diamanten findet, so Gegenstand der Diskussion sein durften. Ich begrüße diesen Prä- nicht werde rechnen können. Die engere Leitung des Bundes der sind alle Schutzgebiete nichts wert, und wenn man sie findet, dann cedenzfall; es ist dadurch festgestellt worden, daß alles, was als Landwirte hat aus Anlaß der Stämpfe um den Zolltarif sehr braucht man feine Eisenbahnen zu fubventionieren, dann finden sie eine öffentliche Rundgebung über öffentliche Angelegenheiten vom scharfe Worte gegen Abgeordnete der konservativen und fich von selbst. Wie steht es nun mit der zweiten Eisenbahn Monarien ausgeht und in authentischer Weise beglaubigt ist, hier ursprünglich gegründet für eine Vereinigung landwirtschaftlicher meiner Partei gerichtet. Der Bund Der Landwirte ist von Tanga bis Korogwe? m Etat des vorigen Jahres Gegenstand der parlamentarischen Verhandlungen sein kann. Allers Interessenten aus allen Parteien und jene Erklärung bedeutete eine war für diese Bahn ein Betriebsüberschuß von 30 M. heraus- dings wurde gestern eine Beschränkung hinzugefügt insofern, als lleberhebung über seine eigentlichen Befugnisse. Wir haben mit der gerechnet, imuner noch eine ganz respettable Summe( Seiterkeit), gewiffe Dinge nicht als öffentliche Angelegenheiten angesehen Annahme des Zolltarifs der Landwirtschaft wirkliche Dienste geleistet. jetzt zeigt es sich aber, daß die Einnahmen nur 50 Broz. wurden. Ich kann natürlich nichts gegen die Entscheidung Herr Dertel, der seinen gelegentlichen Unmut in feinem Blatte öfter der Betriebsabgaben gedeckt haben, es hat sich bereits ein des Präsidenten unternehmen. Privatverhältnisse werden hier Deficit von 65000 Mart ergeben. In der Kommiffion hatte ja überhaupt nicht erörtert. Ich verstehe es so, daß der durch Berufung auf den Fürsten Bismard Ausdrud verleiht, hat man einen Sachverständigen aus Östafrika . Als er aber erklärte: Präsident, abgesehen von dem einen Fall, alle Aeußerungen des einen Ausspruch des Fürsten Bismarck nicht befolgt:" Seid einig, entweder man baut die Bahn bis zum Kilimandscharo , das sind staisers, die irgend welches öffentliche Interesse haben, zur Be- einig, einig!" Der Bund der Landwirte hat im Gegenteil eine 260 Kilometer weiter, oder fie hat überhaupt sprechung zulassen wollte. Was das Swinemünder Telegramm an- Spaltung innerhalb der konservativen Parteien und innerhalb der feinen 3wed, hätte man die Gefichter der Herren sehen sollen, langt, so hätte der Reichskanzler, wenn er sich nicht für verantwort- deutschen Landwirte untereinander hervorgerufen. Das ist das Res der fachverständige Herr wurde eiligst wieder aus der Kommiffion lich hielte, ja nicht zu antworten brauchen.( Sehr richtig! links.) fultat, das die Herren erzielt haben! hinaustomplimentiert.( Seiterkeit.) Am sonderbarsten ist, daß man Herr v. Vollmar irrt, wenn er meint, der Reichskanzler hätte während Unfre sociale Gefeßgebung hätte einen befferen uns bei der jetzigen Finanzlage noch den Abschluß des Vertrages der Zeit in Bayreuth gefeffen. Wenn ich die Daten vergleiche, so und schnelleren Verlauf genommen, wenn wir noch ein mit der ostafrikanischen Gesellschaft zumutet. Der Vertrag felber war der Reichskanzler mit dem Monarchen von Reval nach Swine- Socialistengesek hätten. Ich will nicht sagen, daß das frühere wird uns gar nicht vorgelegt, er ist nach meiner Ansicht null und münde zurückgekehrt. In Swinemünde hatte er sich vom Kaiser getrennt Socialistengesez vollkommen gewesen wäre, und daß man es nota nichtig, da er nie dem Reichstag zur Genehmigung vorgelegt und war nach Berlin gefahren. Kurz bevor das Telegramm explodierte wendigerweise als ein Ausnahmegeses abfaffen mußte; aber worden ist. ( Heiterkeit), war er von Berlin bereits wieder abgereist nach Bayreuth . gegenüber einer Partei, die die Fundamente Rebner geht zur Befprechung des Militär- Etats über und erörtert Der Reichstanzler giebt ja zu, daß er vorher gar nicht gefragt unirer christlichen Kultur umstürzen will, fann den Nutzen der Kavallerie, über den man sehr geteilter Meinung sei. worden ist. Ich habe allerdings zu seiner Einsicht das Vertrauen, man ohne eine besondre Gesezgebung nicht auskommen. Ich fürchte, Die Kritiken der blendenden Kavallerie Attaden baß wenn er gefragt worden wäre, er die Bedenken in förderativer die Zukunft wird das noch viel mehr lehren, als es die Vergangenbei den Kaisermanövern, die Herr Schädler angeführt hat, und konstitutioneller Hinsicht geltend gemacht hätte und vor allem heit gelehrt hat. Die geistigen Waffen, die man immer für den find wirklich nicht vereinzelt aufgetreten.( Sehr darauf hingewiesen hätte, daß das Gegenteil des Zwedes erreicht Stampf mit der Socialdemokratie forderte, müffen außerordentlich richtig! links.) Wenn es eine Stavalleriefrage giebt, so ist es die, wird von dem, was bei der Absendung beabsichtigt war.( Der stumpf gewefen sein, denn es sind damit so gut wie gar keine Ers daß man die Kavalleristen von der Bekleidung und Ausrüftung be- Reichsfangler nidt zustimmend.) Die Sache wäre auch gleichgültig folge erzielt worden( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemo freit, die sie seit alters her haben und durch die sie zum geblieben, wenn bas Telegramm nicht nachher veröffentlicht trafen), auch nicht seitens des Abg. Richter, der ja eine recht geist Waffenfutter für die modernen Waffen werden. Die Metall wäre. Ueber diese Veröffentlichung, die das Entscheidende ift, volle Schrift gegen den Socialismus geschrieben hat.( Lachen bei
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helme , die Metallknöpfe, die Langenfähnchen und alles was ist der Herr Reichskanzler hinweggeglitten! Diese Veröffent den Socialdemokraten.) Ebenso wie bei der Zwangserziehung bedarf sonst die Aufmerksamkeit des Feindes erregt, Feindes erregt, muß fort lichung aber kann nur auf Grund einer Verfügung, einer man bei der Socialdemokratie neben den geistigen auch andre Waffen. fallen. Auffallend ist es, daß in einem Augenblick, wo sonst Anordnung, also solcher Maßnahmen, für die die Reichsverfaffung Wir haben es hier mit einer Partei zu thun, die eventuell vor einem jebe Gehaltserhöhung für Beamte abgelehnt wird, ausbrücklich die Gegenzeichnung des Kanglers vorfieht, erfolgen. Wer gewaltsamen Umsturz der bestehenden Staatsordnung nicht ben Oberstlieutenants eine beträchtliche Zulage hat die Anordnung gegengezeichnet, und ist eine Gegenzeichnung zurückschreckt! Herr v. Vollmar sprach von der Gefahr des Abfolus gewährt werden soll. Es scheint mir, als wolle man damit überhaupt erfolgt? Gerade die Veröffentlichung hat bewirkt, daß es tismus. Diese Gefahr ist meines Erachtens um so größer, je mehr eine höhere Bension für diejenigen erreichen, welche man zwar nicht mehr eine private Angelegenheit zweier Monarchen sich der Socialismus in Deutschland ausbreitet. Abg. v. Bollmar zu Oberstlieutenans gemacht, aber nicht zu Regimentskommandeuren. war, sondern das war eine Provokation der öffentlichen Meinung. hat sich auch auf den franzöfifchen Socialisten Jaurès berufen. ( Sehr richtig! links.) Aus dem Hause ist ja ein Antrag eingegangen, Dem ift hier von der Regierung der Regierung etwas be- Aber die franzöfifchen Socialisten stehen auf noch in dieser Seffion ein Ministerpensions- Gesetz vorzulegen. Ich schert worden, nut der Socialdemokratie einem egtrem egtrem agrarfreundlichen Standpunkt. fann es nicht verstehen, wie man bei der gegenwärtigen Finanznot geschieht.( Große Heiterkeit. Sehr wahr! im Centrum.)( Sehr richtig! rechts.) Jaurès hat den Antrag Kanis, eine derartige Forderung erheben kann. Der Herr Bedner erörtert Ich bin dem Herrn Reichskanzler sehr dankbar, daß er sich gestern ins Französische überfest, der dortigen hierauf die Vorgänge, welche bei der Verlegung eines Husaren- Re- über das Verhältnis zwischen Reichstanzler und Kaiser auch im Stammer eingebracht. Er hat für einen sehr hohen Weizenzoll giments von Düsseldorf nach Krefeld gespielt haben. Er erzählt allgemeinen geäußert hat. Er fagte, die Abwicklung der Geschäfte geftimmt. unter Heiterkeit des Hauses die Unterhaltung zwischen dem Kaiser zwischen Kaiser und Reich vollzieht sich bei beiderseitigem guten Was die Verantwortlichkeit des Serrn Reichs. und den Ehrenjungfrauen von Krefeld auf dem Bahnhofe. Willen, bei gegenseitigen Konzeffionen und Kompromiffen. Die tanglers anlangt, so muß ich zugeben, daß, wenn die gegenwärtigen
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Es scheint wirklich so, daß die Militärverwaltung erst nach der Snitiative des Monarchen dürfe nicht beschränkt werden. Ja, damit Bustände fortbestehen, es dem Herrn Präsidenten immer faiserlichen Busage auf dem Bahnhof in Krefeld Anweisungen erhalten hat er uns das interne Verhältnis geschildert. Darauf kommt es gar ich toerer werden wird, die Person Sr. Majestät bes hat. Für die Maßnahmen ist ja der Kriegsminister in vollem Um- nicht an. Das ist nicht Gegenstand unsrer Kritik. Wir wissen schon staisers aus der Debatte fernzuhalten. Es würde fange verantwortlich.( Kriegsminister b. Goßler nidt. Reichskanzler zu wenig davon, als daß wir darüber rechten könnten. Was schließlich dazu kommen, daß Majestätsbeleidigungen, die außerhalb Graf Bülow lacht.) Ich möchte an ihn die Anfrage richten, ob der bei uns anstößt, ist nicht, wie man sich intern verständigt, sondern des Hauses schwer bestraft würden, hier im Reichstag ausgesprochen Kriegsminister erst nach diefer Unterhaltung von der Bet daß nach außen öffentliche Kundgebungen und Verfügungen erfolgen, würden. Ich kann nur dringend wünschen, daß es dem Herra