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STUDIO

Schweden.

geftempelten oder in einem mit einem äußeren Kennzeichen versehenen vergeht fast fein Tag, an dem nicht irgend ein Fcember von den 13a Cleveland   eingeladen, um den Gymnasiajten eine Rebe ilmschlag abgegeben worden sind, sowie mehrere Bettel in einem Londoner   Gerichten wegen Diebstahls, Schwindeleien, Buhälter u halten. So macht man in angelsächsischen Demo­Umschlage sind ungültig. toefens oder Banknotenfäischung verurteilt wird. Die Deutschen   Eratien Arbeiterpolitifl Diefelben Bestimmungen, die hier für die Wahl der Wahlmänner leiden darunter am meisten, da die Bestraften sich in der Regel als getroffen sind. finden auch für die Wahl der Abgeordneten German   ausgeben. Hinzu kommt der Herdentrieb der auf niedriger Anwendung, soweit sie die Wahlcouverts und den folierraum be- Stulturstufe stehenden Völkerschaften. Sie überfüllen die Häuser, Schiedsgerichte für Arbeitsstreitigkeiten. Die schivedische Re­treffen. befezen ganze Quartiere und vertreiben deshalb den Engländer. Da gierung hat dem Reichstag einen Gesezentwurf über Vermittelung die Einwanderer dicht zusammenwohnen, können, fie auch eine höhere in Arbeitsstreitigkeiten vorgelegt, der der Hauptsache nach folgendes Ein deutscher Bundesfürst im Reichstag. Während der Rebe Miete zahlen, wodurch fast überall in London   die Rente in rafchem enthält: Bebels befand sich unter den aufmerksamsten Hörern der Tribline Steigen begriffen ist. Der wachsende Unwillen des englischen Volkes Das Reich wird in Distrikte eingeteilt und für jeden Distrikt auch der jugendliche Herzog von Coburg- Gotha, der von Geburt ein gegen die Fremben hat weber mit Nasse noch mit Religion etwas ein Vergleichsmaller von der Regierung eingefest, deffen Aufgabe englischer Brinz, sich gegenwärtig auf seinen Regentenberuf vorzu thim. Er richtet sich vielmehr gegen die Herabdrückung des eng- fein foll, an der Lösung von Konflikten zwischen Arbeitgebern und bereitet. Bei der Kronprinzen- Episode wurde der Herzog besonders lischen Stulturniveaus. Und wenn man London   tennt, ist es schwierig, Arbeitern sowie zwifchen Gruppen von Arbeitern mitzuwirken. lebhaft. Jedenfalls traf er es glücklich, daß er gerade an diesem das englische Volk wegen seine Fremdenhaffes zu verurteilen. Vergleichsmakler soll die Arbeitsverhältnisse innerhalb seines Diftritts Tage im Reichstag anwesend war und die in jeder Hinsicht er- Ganze Stadtviertel find mit franzöfifchen, deutschen und jüdischen aufmerksam beobachten und für die Errichtung von Vergleichs- Kom­zieherische Rede Bebel anhören durfte. Zuhältern, Prostituierten, Dieben und Schindlern gefüllt. Geit miffionen und Schiedsgerichten wirken, mit Rat und Aufklärung einigen Wochen haben es sich die Londoner Nichter zum Grundsab affiftieren fotie an der Beilegung von Arbeitsstreitigkeiten mita gemacht, bei jeder Verurteilung eines Fremben die Behörde aufzuwirken. Wenn Streitigkeiten ausbrechen, foll der Vergleichsmakler fordern, die Einwanderung zu dämmen. In verflossenen Jahre persönlich eingreifen, die streitenden Parteien auffordern zu ver Immigration eingefeht, die bald ihren Bericht veröffentlichen wird. Er kann Sachverständige berufen, die aus den Arbeitgebern und wurde eine parlamentarische Kommiſſion zur Untersuchung der handeln und versuchen eine Löſung des Konflikts herbeizuführen. Dieser Bericht wird die Grundlage der vom englischen   Wolfe ver- Arbeitnehmern bes Distrikts zu wählen find und mit dem Vergleichs­langten Einwanderungsgesehe bilden.- Kommt kein maller zusammen eine Vergleichefommiffion bilden. Bergleich zu ftande, so kann der Vergleichsmaller die streitenden Para teien auffordern, Schiedsrichter zur Entscheidung des Konflikts zit wählen. Die Rechtskraft von Uebereinkommen und andern Bea fchlüssen wird nach den Deftimmungen der allgemeinen Gesetzgebung Es wird vorgeschlagen, daß das Gesetz am 1. Januar festgesetzt. 1904 in Straft treten soll.

Der beleidigte Kronprinz.

Wegen Beleidigung des Kronprinzen wurde am Mittwoch der Schloffer Gustav Emil Sommer  , welcher am 8. Auguft v. J. in Potsdam   über die Reisen des Kronprinzen abfällige Bemerkungen machte und dabei Schimpfworte gebrauchte, von der Botsdamer Straffammer zu 3 Monaten Gefängnis ver­

urteilt.

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Frankreich  .

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Da Beleidigungen des Kronprinzen nicht wie Kaiserbeleidigungen Der Achtstundentag in den Marinewerkstätten. Die Verord im öffentlichen Interesse" verfolgt werden, so kann das Straf mung des Marineministers Pelletan, wonach in den Marinewerkstätten verfahren in Botsdam mur infolge ausdrücklichen Strafin Butunft nur noch acht Stunden pro Tag gearbeitet wird, ift den antrages des Kronprinzen selbst eingeleitet worden sein. Pribatindustriellen sehr unangerehm und die Berordnung wird in Der Kronprinz scheint danach als recht empfindlich gegen Be- der kapitalistischen   Presse Frankreichs   durchweg absprechend kritisiert. Yeidigungen seiner Person. Aber er selbst wägt bekanntlich feine Die Industriellen befürchten mit Recht, daß, sobald der Achtstunden- Die 32 Volksversammlungen, Aeußerungen gegen ihn mißliebige Persönlichkeiten nicht sehr tag in den Staatswerkstätten eingeführt ist und sich darin bewährt forgiam.­hat, es auf diefer fchiefen Ebene" immer weiter abwärts gehen welche gestern Abend in Berlin   und den Vororten stattfanden, waren werde. u die Admirale und sonstigen hohen Beamten der Arsenale ohne Ausnahme sehr stark besucht. Selbst die größten Säle erwiesen Zum Fall Löhning erhält die Voss. Ztg." die nachfolgende Erscheinen über die Neuerung nicht sehr erfreut zu fein; es ift das an fich als unzureichend, um die Massen, welche Einlaß fuchten, voll­flärung: verschiedenen veratorischen Maßnahmen, die fie getroffen haben, zu ständig aufzunehmen. Ein Beweis dafür, daß die socialdemokratische Der Finanzminister Frhr. v. Rheinbaben hat in der Sigung erkennen. So hatten bie Direktionen der Arsenale von Cherbourg  des Abgeordnetenhauses vom 20. d. M. erklärt, daß er gar nicht und Breit die Bestimmung getroffen, daß am Morgen 3, am Nach Bevölkerung Berlins   den lebhaftesten Anteil nimmt an den Vor­gewußt habe, daß es sich um die Tochter eines Feldwebels handelte. mittag 3 Shmben gearbeitet werden follte. Damit sind jedoch die gängen im öffentlichen Leben, und daß sie auf dem Plan erscheint, Diese Behauptung ist für die Beurteilung meiner Pensionierungs- Arbeiter nicht einverstanden, sie verlangen die Einteilung der Ar- weitn es gift, die Stimme der öffentlichen Meinung zu erheben und angelegenheit von feiner Bedeutung. Jedenfalls hat der Minister beitszeit in zwei gleiche Hälften von je 4 Stunden. In Cherbourg  , sn urteilen über die Ereignisse, welche im Vordergrund der politischen gewußt, daß es sich um die Tochter eines Subaltern- Prest und Toulon   haben große Manifestationen stattgefunt.3, obei Erörterungen stehen. Es galt diesmal, in den Versammlungen die beamten handelte. Es verbleibt dabei, daß kaum acht Tage die Arbeiter dem Minister für die Einführung des Achtstambentages Situation zu beleuchten, welche durch die unter Rechts- und Ver nach meiner Verlobung der Kommissar des Ministers mir wegen ihren Dank aussprachen, sich aber gegen die Maßnahmen der faffungsbrüchen zum Gesetz" gestempelte Bollvorlage geschaffen ist; meiner Verlobung die Pensionierung anheimstellte, daß er fagte, es galt, das fchändliche Treiben der reaktionären Barteien in Bezug der Minister sei über meine Berlobung erzürnt, es feien ver- Die zweijährige Dienstzeit. Jm Senat steht zur Zeit der Ge- auf alle wichtigen politischen Angelegenheiten zu kennzeichnen und die schiedene anonyme Denunziationen dem Minister zugegangen, fetention betreffend die zweijährige Dienstzeit zur Diskussion. Der Frage zu erörtern, teffen sich das Volf von der Reaktion zu versehen dieser wolle, daß ich meine Pensionierung nachsuche, und daß der erste Titel, enthaltend die grundlegenden Bestimmungen der Ar- hat. Was sieht auf dem Spiel?" lautete die Tagesordnung in Stommissar dabei auf ähnliche Fälle bei Regierungspräsidenten hin- tifel 1-9, ist bereits angenommen worben. Danach ist jeder gewiesen hat. Es verbleibt dabei, daß mir der Oberpräsident Franzose   zum Militärbienst verpflichtet; tie Dauer der Dienstzeit allen Berfammlingen. Eine Frage, deren Beantwortung sich aus der v. Bitter nach wiederholter Rücksprache mit demselben Kommissar ist für alle gleich. Die Gesamtdauer der militärischen Dienstzeit gegenwärtigen Situation von selbst ergiebt. Die reaktionäre Junker­des Ministers erklärte, daß ich durch meine nicht standesgemäße Ver- beträgt 23 Jahre. Die wegen gemeiner Bergehen und Verbrechen fippe will natürlich, je eher desto lieber, die Fragmente von Volks lobung mich als Provinzial- Steuerdirettor in Bosen unmöglich ge- vorbestraften Personen sind vom Militärdienst ausgeschloffen. Das redyten, welche mit in Deutschland   befizen, völlig zertreten. macht habe, wogegen die mir zur Laft gelegten Aeußerungen zur Gefes räumt noch mit einer andern ungerechtigkeit auf, indem es favarge Garde des Centrums ist bereit, bei der Boltsentrechtung mit­Polenpolitik den Hals mir nicht brechen könnten. Berlin  , den bestimmt, daß die Offiziere, welche die hohen Schulen von Saint zuhelfen, soweit thre eigenen Intereffen, namentlich ihre Mandate 22. Januar 1903. Löhning, Geheimer Oberfinanzrat und Provinzial- Cyr usiv. abfolviert haben und die bisher ben gewöhnlichen Dienst dabei nicht gefährdet werden, und der rüdgratlofe Liberalismus ist Steuer- Direktor a. D. in der Kaserne nidt fennen gelernt haben, in Zukunft ein Jahr als Golbat zu dienen haben.- Italien  .

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Ein interessanter Breßbeleidigungs- Prozeß hat in Duisburg   statt gefunden. Der Verleger und der Redakteur des in Emmerich   er­scheinenden Bügerblattes", die Herren Romen und Schmit wurden wegen haltloser Beleidigungen des Bürgermeisters der erstere zu einem Jahre, der Redakteur zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Direktionen wandten.

Die ländlichen Bacht- und Arbeitsverträge.

3ivei große Gejebentwürfe beschäftigen zur Zeit das ländliche Proletariat 3taliens, das Projekt des Aderbaus Minifters Baccelli betreffend bie Contratti agrari" und den Ge­feßentwurf der Minister Cocco, Ortu, Baccelli über die Arbeits- Ver­träge( Contratti di I avoro) ber Lanbarbeiter.

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Die

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Die

gang toenige Ausnahmen abgerechnet weder fähig noch willens, bem reaktionären Treiben Einhalt zu gebieten, ja, ein großer Teil feiner hervorragenbften Führer macht sich toie die Zolldebatten int Reichstage betplefen haben ohne Scheu zum Handlanger der Reaktion. Unter diesen Umständen steht für das Bolt natürlich der Verlust der winzigen Rechte, über die es verfügt, auf dem Spiel. Daß aber der Reaktion und ihren Hanblangern dies Spiel gründlich verdorben wird, dafür sorgt die Socialdemokratie, und wenn die Maffen des Volles hinter ihr stehen, dann kann die Reaktion das Zu diesen Entwürfen, die als eine Frucht der vorjährigen Land- Spiel nicht gewinnen, dann müssen alle finsteren Pläne, von welcher arbeiter- Bewegung anzusehen find, nahm die organisierte Land- Seite fie auch kommen mögen, zu Schanden werden. Neben diesen arbeiterschaft auf einer kürzlich in Bologna   abgehaltenen Konferenz Betrachtungen, die in den Versammlungen gepflogen wurden, standen der Vorsitzenden der Provinzialverbände, der Federazione dei felbfiberständlich auch die jüngsten Vorgänge im Reichstage in contadini( Bantern b Landarbeiter- Bund) Stellung. Konferenz mar start besucht und die Verhandlungen bauerten von Vordergrund der Erörterungen. Vor dem Forum des Volkes fand morgens 10 1hr bis nach Mitternacht  . Das Resultat der Zusammen- die schmähliche Vergewaltigung des freien Wortes durch den Reichs­tunft war die Annahme einer Reihe Beschlüsse, welche die tagspräsidenten Grafen Balleftrem eine einstimmige und entschiedene Die focial Berurteilung. Ein touchtiger Protest war es, den die Zehntausende. Fundamentalforderungen der Landarbeiter enthalten. demokratische Kammerfraktion wird aufgefordert, dieselben im Barla- reldje die Versammlungslokale füllten, gegen den Mißbrauch der Die Forderungen bez. der Bacht- und Miets- Präsidialgewalt des Grafen Ballestrem und gleichzeitig gegen die ment zu vertreten. tontratte find folgende: reaktionäre Strömung erhoben. Über auch darüber war man staj lar, daß es nicht mit dem Protest in Versammlungen sein Bewenden baben könne, sondern daß vielmehr jeder, der ein Feind von Ver­gewaltigung und Unterdrückung ist, daß jeder, dem es ernst ist mit der Erhaltung und Erweiterung der Volksrechte, sich der Social­demotratie anschließen und für sie werben muß, damit die bevor stehenden Reichstagswahlen eine bedeutende Bermehrung der social­demokratischen Stimmen und Mandate bringen. An dem festen Den Socialismus vertretenen Jdeale des Kulturfortschritts werden bezüglich ihrer sanitären Zustände gefeßlichen Vorschriften zu unter- illen des Volkes müssen die reaktionären Pläne scheitern. Die durch Dem Bauern( hier immer Halbbauer, Hinterfaffe) und feiner das Verlangen nach Wiederbelebung mittelalterlicher Ideen siegreich Familie muß in jedem Falle ein Griftenzminimum gesichert fein, das aus dem Felde schlagen. in Zipeifelsfällen von der Schiedskommission beim Fehlen einer folchen vom Bezirksrichter festgefegt wird. Im übrigen wird die focialistische Fraktion aufgefordert, alle vom Sekretariat noch zu stellenden Amendements in der Kammer 31 unterstüßen.

Von den ihrem Gegner, dem Emmericher   Bürgermeister Menzel nachgesagten Verfehlungen in amtlicher wie in privater Hinsicht war nicht ein Punkt zu erweisen. Der Hauptangeklagte Romen mußte schließlich zugeben, daß er von seinem Gewährsmanne dem Stadtsparkassen- Rendanten Gelfing aus Emmerich  , in un erhörter Weise dupiert worden sei. Im weiteren Verlauf der Sigung gab er dem Bürgermeister Menzel eine umfassende Ehrenerklärung und bat ihn um Verzeihung. Aufsehen erregte das Er scheinen des Bruders des Angeklagten Romen, des früheren Staatsanwalts und jezigen Geheimen Kriegsgerichtsrats Romen aus Berlin   im Gerichtssaale. Dieser bot fich als Schuß­zeuge für feinen Bruder ant und wurde auch, trotz des Widerspruches des amtierenden Staatsanwalts, vernommen. Als er aber lediglich ein Gutachten über den Gesundheitszustand feines Bruders abgab, indem er ausführte, daß der Angeklagte morphium süchtig und daher für seine Verfehlungen nicht zur Rechenschaft ge­zogen werden könne, erklärte der Vorsitzende energisch, daß er der artige Ausführungen nur aus dem Munde eines medizinischen Sach­verständigen entgegennehmen könne. Darauf mußte Herr Romen und wurde ebensowenig vereidigt wie der Benge Gelfing. Er versuchte noch, mit seinem Bruder zu konferieren. was der Vorfizende ebenfalls ganz energisch rügte mit dem Hin weise darauf, daß der Angeklagte sich in Untersuchungshaft befinde. festgeseist. Der frühere Staatsanwalt Nomen, der seiner Zeit dadurch be­rühmt geworden ist, daß er die Socialdemokraten allgemein des Meineides verdächtigte und der einer der schneidigsten Stämpfer gegen ſocialdemokratische Preßfünder war, wird vielleicht jetzt ein wenig milder denken!

abtreten

Wie ein Kriegsgericht urteilt!

Die Kontrakte mit den Halbbauern müssen auf der Basis der von der Vereinigung aufgestellten Bedingungen abgefchloffen werden; Untervermietungen find in keinerlei Form zulässig; alle persönlichen Dienstleistungen ohne Entschädigung und alle Fronbienste sind ab­geschafft.

Der Zinsfuß für geliehene Kapitalien und Vorschiffe, die feitens der Besizer an die Hinterfaffen gegeben werden, wird auf 4 Proz. Die Wohnungen der Bauern und die Dörfer überhaupt find

iverfen.

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Zu dem Gesez betreffend die Arbeitsverträge tourden folgende Grundforderungen aufgestellt: Jedem Bandarbeiter muß dura das Gefes ein Lohnminimum garantiert werden, das die Wiedererfchung der Arbeitskraft et­Die Arbeitsverträge, Tarife, Reglements, Disciplinarbefiim­mungen müssen im Einverständnis beider vertragschließenden Par teien aufgestellt fein.

Die Löhne müffen in gefehlicher Münge ausgezahlt werden; Lieferungen gegen Aufrechnung des Lohnes find nur auf direkten Wunsch des Arbeiters guläffig.

Aus Halle a. S. wird vom 22. Jannar berichtet: Sehr teuer zu stehen kamen dem Gefreiten Grötgen von der 2. Estabron des Kirassier- Regiments Nr. 7 von Halberstadt   zwei Dhrfeigen, die er feinem Borgesetzten, dem Unteroffizier stöbib verabreicht hatte. Bei dem Rückmarsch von dem Manöver wurde die 2. Schwadron in Schnellroda bei Querfurt   ein­quartiert, gelegentlich dessen am Abend des 19. September möglicht. borigen Jahres ein Tanzbergnügen stattfand, an dem auch G. und K. teilgenommen hatten. Ein Landwirt, der Vier zum besten gegeben hatte, geriet mit G., der im sechsten Jahre diente und Bursche bei dem Rittmeister v. Albensleben war, in Streit, wobei der Unteroffizier, der erst im vierten Jahre dient, für den Spender Partei ergriff und den Gefreiten als Stiefelpuzer und Hadenfrazer titulierte. Der Gefreite war dadurch erheblich gereizt Die Strafen für Uebertretungen der Arbeitsordnung dürfen in und nannte den Ködig grüner Unteroffizier", worauf dieser feinem Falle ein Zehntel des Tagelohns übersteigen. ausgespudt und dem Gefreiten einen Schlag auf den Den Grundbefizern und deren Vertretern ift in flarer und Arm bersetzt haben sollte. Schließlich verabreichte der präcifer Form zu verbieten, toillkürlich Arbeiter zu entlassen oder ohne Gefreite dem Unteroffizier in der Aufregung ein paar Ohrfeigen. Auffündigung Bedingungen zu unterwerfen, die ihn in der Verteidi­G. war nun heute vor dem Kriegsgericht wegen thatlichen Angriffs gung feiner Rechte benachteiligen. und Beleidigung und S. wegen Beleidigung und vorschriftswidriger Die Entwürfe werden noch in der nächsten Kammerfession zur Behandlung eines Untergebenen angeklagt. Obgleich das Gericht Verhandlung gelangen. anerkannte, daß der Gefreite erst gereizt worden ist und der Interoffizier den Vorfall provoziert hat, ber­urteilte es den Gefreiten zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis, während der Unteroffizier mit 14 Tagen Mittelarrest davon kam. Der Untergebene wurde auch sofort berhaftet.-

Ausland.

Ueber den Verlauf der Versammlungen gingen uns die nach: stehenden Mitteilungen zu.

Erster Wahlkreis.

Die Berjannninng war bereits vor Beginn der Verhand fungen polizeilich abgesperrt, so daß viele keinen Einlaß mehr finden tomten. Das borzügliche Referat des Hechtsanwalts Dr. Karl Lieb= In echt, ber das Borgehen der Bolwicherer im Reichstage und nament lich auch das parteiische Berhalten des Reichstags- Präsidenten einer fcharfen Stritit unterzog fowie die politischen Berhältnisse überhaupt eingehend beleuchtete, wurde oftmals durch ſtirmische Zustimmungs­Tumbgebungen unterbrochen. Eine Diskussion fand nicht statt, da fich Gegner troß wiederholter Aufforderung nicht zum Wort meldeten. Zweiter Wahlkreis.

wic

Im Riesensaale der Bodbrauerei, tvo frühzeitig gesperrt toorben war, fprach vor etwa 2000 Bersonen der Reichstags- Ab­georbnete Ged, zum erstenmale vor Norddeutschen, wie er mitteilte. Er geißelte, oft wizig pointiert und vielfach von lebhaftem Beifall unterbrochen, die schäbige Art, bie Barlamentsmehrheit ben golltarif durchbrachte. Die Social­demokratie fei tvar materiell die Besiegte, aber nicht durch Recht und Weisheit, sondern durch die Gewalt. Glänzend, das richtige treffend und doch wohl abgewogen, waren die Aus­führungen des Redners über Ballestrems letzten Gewaltstreich Ein Ergebnis der Mosely Kommissien. nub icine riache, die Reden des Staifers. Er schloß seinen Vortrag London  , 20. Januar  .( Eig. Ber.) Wir haben vor einiger Bett mit dem Wunsche, man möge sich das feierliche Versprechen geben, über eine Kommission von britischen Arbeiterführern berichtet, die das allgemeine Bahlrecht so auszumißen, daß man am Wahltage auf Stoften eines Londoner   Kapitalisten Mr. Mofelh nach den Ver- fagen könne: Geftimmt, geurteilt, gerichtet!( Stürmischer, an einigten Staaten geschict wurden. ir knüpften damals die Behaltender Beifall.) Mit donnernden Hochs auf die Partei und Ged merkung daran, diefes Unternehmen sei darauf gerichtet, den fchloß die Verfammlung.

England.

I

Beschränkung der Einwanderung in England. brohenden politischen Klaffenkampf abzufchwächen. In dem Der große Saal von Snegelberg in der Hafenheide war bis London  , 20. Januar  .( Eig. Ber.) In den englischen An Engineers Journal", der offiziellen Monatsschrift der Gewerkschaft zum letzten Blas gefüllt. Um 10 Uhr wurde von der Polizei ge­sichten über den Wert der Einwanderung hat sich in den legten Jahren der britischen Maschinenbauer, Mechaniker ufi. tirb am 13. b. M. fperrt. Es referierte Reichstags- Abgeordneter fann tud), der ein gründlicher Umschwung vollzogen. Man darf es ohne Vorbehalt berichtet: Unfer Generalsekretär G. R. Barnes befand sich am unch einer fritischen Würdigung der allgemeinen politischen Lage dia tvo er mit feinen Freunden legten parlamentarischen Borgänge einer scharfen, aber gerechten fagen, daß die ganze öffentliche Meinung Englands für eine Re- 15. November in Cleveland  ( Chio) gulierung oder Beschränkung der Immigration eintritt. Die Agis vem Senator More Hanna au einem Diner eingelaben wurde Beurteilung interwarf. Seine Ausführungen, die ausflangen in tation gegen die Fremden richtet sich vor allem gegen die russischen Hanna, Abgeordneter Burton, Major Tom L. Johnson( foll heißen einen Aufruf zum Stampf, fanben großen Beifall. Bei 8ühlte in der Dennemis ftraße sprach Reichstags­und polnischen Juden und in zweiter Linie gegen die deutschen und Mahor oder Bürgermeister Johnson, ein ethisch- focialer Demogoge öftreichischen Kellner und Dienstboten. Die Uebel der Einwanderung ersten Ranges) und Marts von der Givic Federation( ber bitrger Abgeordneter Richard Fischer. In temperamentvoller Rebe Berhalten unsrer Gegner, ihre volks­find giveierlei. Erstens verschärft sie die großstädtischen Probleme: lichen Bereinignug zur Schlichtung von Streits) Reben hielten. geißelte Bohnungsnot unt Arbeitslosigkeit; giveitens befinden sich unter den Solche Versammlungen fchaffen biel Gutes, da feindlichen Bestrebungen und die Bergewaltigung der Rede Die ver freiheit im Reichstage. Unter stürmischem Beifall der Ver­Einivanderen zahlreiche Elemente, die physisch und moralisch un sie den industriellen Frieben förbern tüchtig sind. An bürgerliche Freiheit und Bürgerpflichten sind viele fchicbenen Parteien könnten gewöhnlich ihre Gegenfae fammelten gab der Redner der Ansicht Ausbruck, daß die der aus unterdrückten Ländern kommenden Einwanderer nicht ge- in freundschaftlicher Beife erledigen, wenn fie Reaktion nichts vermag, wenn die Maffen des Bolles ernstlich wöhnt. Die erste Generation der Einwanderer beutet vielfach die einen gemeinschaftlichen Boben finden könnten, um die Fragen ruhig gewillt find, ihre Rechte zu wahren, was nur wrier dem Banner der ihnen gebotene englische   Freiheit zu unjittlichen Zweden aus. Es zu diskutieren." Barnes war auch vom Direttor des Gymnafiums Socialdemokratie mit Erfolg geschehen fam.