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Nr. 19. 20. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

244. Gigung. Donnerstag, den 22. Januar 1903, nachmittags 1

hr.

Freitag, 23. Januar 1903.

fein Halt. Beim Flotten- Etat erklärte vor einiger Zeit der Marine hohem Grade verdächtig und beweist, daß Dinge vorgegangen sind, minister, daß bei der gegenwärtigen Entwicklung des Panzertvefens die auch von ihm nicht gebilligt werden fönnen. Wir haben faum noch Geschosse erfunden werden könnten, denen die Panzer aber das Recht, dringend zu verlangen, daß uns endlich Aufschluß nicht zu widerstehen vermöchten. Ich weiß nicht, ob der Marine- gegeben werde. Man hätte von vornherein ein Schiedsgericht minister selbst ernsthaft an feine Worte geglaubt hat; ich jebenfalls anrufen sollen. Das geschah aber erst, nachdem in England, Frank­Am Bundesratstische: Frhr. v. Thielmann, Graf Pofa- nicht.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Es giebt hier vor reich und Amerika die öffentliche Meinung über das Vorgehen dowsth, v. Goßler, v. Tirpik, Nieberding, Krätke, läufig teine Grenze. In neuerer Zeit sind Kanonen hergestellt Deutschlands immer erregter wurde. Der Reichs- Schafeiretär Budde. worden, die Panzerplatten bis zu drei Decimeter Dide glatt durch meinte, die Blockade soll uns möglichst wenig foften. Nun ich glaube, Die erste Lesung des Etats wird fortgesetzt. schlagen und auch noch die Schiffe zerstören. sie kostet uns heute schon mehr als die Forderungen, die wir an In dem Augenblid, wo die Amerikaner anfangen, auf Venezuela haben.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Abg. Bebel( Soc.): militaristischem und marinistischem Gebiete mit dem alten Europa Der Herr Reichskanzler hat uns nun einen Gesezentwurf Der uns vorliegende Reichsetat repräsentiert eine voll in Konturrenz zu treten, sieht sich das alte Europa auf diefem zur Sicherung des Wahlgeheimniffes in Aussicht Tändige Desorganisation unsres Finanzwesens. Gebiete genau so überflügelt wie auf ökonomischem gestellt. Diese Forderung werden auch wir acceptieren. Dieser Er bedeutet ein vollständiges débacle. Mir ist kein Beispiel bekannt, und industriellem Gebiete. Bei ihrer außerordentlichen Energie Vorlage der Regierung gegenüber machen wir keine Obstruktion. daß in einem modernen Staate, der nur halbwegs cine solide und bei ihren unerschöpflichen finanziellen Mitteln werden die( Ruf rechts: Das glauben wir!) In der konservativen finanzielle Grundlage hat, ein ordentlicher Etat in solcher Weise auf- Amerikaner auch hier Unglaubliches leisten, wie sie auch zu Anfang Preffe freilich hat diese Forderung etwas Bauchgrimmen gestellt worden wäre, wie dieser hier. Zum zweitenmale wird in dicfem der 60er Jahre in dem Secessionstriege alle Gebiete der militärischen hervorgerufen.( Heiterkeit.) In Ihren( nach rechts) Wahlkreisen ist Gtat eine fogenannte Zuschußanleihe verlangt. Jm Technik geradezu revolutioniert haben. Europa wird in solchem ja auch am allermeisten das geheime Stimmrecht ein öffentliches vorigen Jahre ist es durch die Finanzkünfte der Budgetkommission Grade in den Schatten gestellt, daß eines Tages bei uns doch Stimmrecht gewesen( Sehr wahr! bei den Socialdemokraten), ebenso noch gelungen, diese Zuschußanleihen zu beseitigen. In der Kommission einmal der allgemeine Slabberadatich entstehen muß, den Sie auch in nationalliberalen Wahlkreisen. Der Fortschritt ist hat damals besonders der Centrums- Abgeordnete Speck die schärfften mir gegenüber so oft belächelt haben. Auf der andren um so mehr zu begrüßen, als fidh in letzter Zeit eine Reihe von Stimmen Anklagen gegen eine solche Dedungsmethode gerichtet. Man hat Seite entwickeln sich alle Staaten der Welt mehr und mehr nach Beschränkung des allgemeinen, direkten Wahlrechts erhoben haben. aber durch bedeutende Abstriche an den Ausgaben und durch Er zu Industriestaaten, produzieren nicht nur ihren eignen Bedarf Die Herren vom Centrum und von den Nationalliberalen haben ja höhungen einzelner Einnahmepofitionen die Anleihe noch einmal felbst, sondern fuchen auch noch ihren Ueberschuß in andre freilich auf das entschiedenste solche Absicht in Abrede gestellt. Ich beseitigen können. In diesem Jahre stehen die Dinge iwesentlich Länder abzustoßen. Mit der Raschheit dieser Entwicklung hoffe, daß diese Erklärungen auch für die Zukunft gelten. Daß es schlimmer. Die erforderte Zuschußanleihe beträgt das dreifache kann die Schaffung neuer Absatzmärkte nicht gleichen Schritt halten. nicht immer so tvar, steht fest.( Sehr richtig bei den Social­des vorigen Jahres, nämlich 95 Millionen Mart. Sie werden Das ist ja das Geheimnis der ganzen Zollschuspolitik, daß man sich demokraten. Am 28. November 1896 hat im nationalliberalen Wahl­durch alle Künfte diese Zuschußanleihe nicht aus der Welt schaffen können. die fremde Konkurrenz vom Halfe schaffen will. Aber alle Staaten verein in Hamburg in einer von 2000 Personen besuchten Ver­Troß aller etwaiger Abstriche werden Sie( zur Mehrheit) gezwungen haben dasselbe Bestreben, man schließt sich allgemein ab, um sich die fammlung der Abg. Semler folgende Resolution befürwortet: Die fein, zu dieſem geradezu verzweifelten und gleichzeitig Märkte abzuschneiden. Aber unausgesezt erscheinen neue Waren- Versammlung ersucht den Reichetangler in Erwägung zu ziehen, in untonstitutionellen Mittel zu greifen. Mein Freund von massen auf dem Weltmartte, so daß es notwendig zu einer welcher Weise durch Gesetze dem auf den Umsturz der Staatsordnung Bollmar hat bereits darauf aufmerksam gemacht, daß diese Zuschus Statastrophe lommen muß. Bann sie eintritt, tönnen wir heute nicht gerichteten Mißbrauch des allgemeinen Wahlrechts durch die Social­anleihe direkt mit der Verfassung im Widerspruch steht.( Sehr wissen, denn die Expansionsfähigkeit des Weltmarktes läßt sich nicht bemokratie im Wege der Beschränkung des Wahlrechtssei es durch wahr! bei den Socialdemokraten.) Ich sehe aber die Zeit kommen, schätzen; aber daß fie schließlich tommt, tommen muß, darüber find Erhöhung der Altersgrenze, durch die Forderungen längerer Seßhaftigkeit wo noch viel mehr in diesem Reichstag mit der Verfassung im sich auch Ihre einfichtigen stöpfe eintg.( Schr richtig! bei den oder sonst nie abgeholfen werden könne. Diese Resolution ist cinstimmig Widerspruch stehen wird, genau so, wie es mit der Handhabung Socialdemokraten.) angenommen worden.( Lebhaftes hört! hört! bei den Social­der Geschäftsordnung in legter Zeit so vielfach der Blicken Sie nach Chile und Argentinien , zwei Bardemokraten.) Aehnliche Aeußerungen soll Herr Hasse Leipzig ge­Fall gewesen ist. Ist man einmal auf der schiefen Ebene an- barentaaten, die gar nicht den Vergleich vertragen mit unfren than haben. In den Einzelstaaten haben die Nationalliberalen gekommen, daß man die fich selbst gegebenen Gefege nicht civilifierten Staaten. Run, diese Barbarenstaaten haben einen Ber - auch häufig zu Beschränkungen des Wahlrechts beigetragen. Ich inchr respektiert, so giebt es auf allen Gebieten kein Halt mehr. trag miteinander geschlossen, daß sie ihre Kriegsschiffe erinnere nur an Sachfen. Ebenso können die Drohungen des Dann werden Sie auf finanziellem Gebiet zu den gewagtesten und des armieren wollen. Dadurch wird jeder Krieg zwischen Herrn Baffermann bei den Zolltarif- Berhandlungen, wir sollten be­allerbedenklichsten Mitteln kommen. Allerdings hat Herr v. Rhein den beiden Staaten unmöglich gemacht. Bevor unsre civilisierten denken, daß wir durch unsre Handlungsweise das allgemeine Wahl­baben im Abgeordnetenhause in feiner Etatsrede ja gefagt, daß Staaten diesem durchaus vernünftigen und nachahmenswerten Bei- recht in Gefahr bringen, in uns nicht gerade den Glauben erweden, es fo nicht weiter gehen könne, aber er hat fein Mittel fpiel folgen werden, wird wohl noch viel Waffer ins daß er ein besonderer Verteidiger dieses Rechtes fei. zur Befferung angeben tönnen. Kann es einen traurigeren Meer fließen. Aber so schwarz ich im allgemeinen auch unsre Auch das Centrum hat sich feineswegs als eifriger 3ustand für ein großes Reich geben, namentlich angesichts der gegenwärtigen Verhältnifie beurteile, so bin ich doch Optimist genug, Verfechter des allgemeinen Wahlrechts bisher erwiesen. Ju schönen Grundsätze, die gestern der Herr Reichstanzler um anzunehmen, daß auch diese Entwicklung für alle Staaten schließ- Breußen, wo es starten Einfluß hat, hat es nur einmal unter als fein focialpolitisches Programm entwidelt hat, lich notwendig wird und daß sie doch dahin führen wird, wohin Führung des Abg. Windthorst einen Antrag auf Einführung des als daß ständig die notwendigsten Lebensmittel den arbeitenden wir wollen. Schließlich wird auch unser Weizen blühen!( Sehr allgemeinen Bahlrechts geftelt. Seine Haltung bei der Revision Klaffen in unerhörter Weise verteuert werden? Nach der neuesten Lichtig! links.) des Wahlgefeyes im Jahre 1897 hat aber bewirkt, daß eine Reihe Statistit vom Jahre 1901 haben die Einnahmen des Reichs aus den Herr Dr. Schadler hat seine Rede mit dem pathetischen sehr bedenklicher Bestimmungen in das Gefes Zöllen auf Getreide und Hülsenfrüchte die sehr bedeutende Summe Ausruf geschlossen, daß endlich einmal die Wünsche des lamen. Von der Forderung des allgemeinen Wahlrechts war nicht von 159 Millionen ergeben. Nach den Minimalfäßen, die Sie in Centrums erfüllt, der Stulturlampf beseitigt, die die Rede. Herr Bachem erklärte, fie brächten den Antrag aus den neuen Zolltarif eingefest haben, werden diese Einnahmen fünftig Jesuiten wieber zugelassen werden mögen, und daß dann der Opportunitätsgründen nicht ein, weil er doch aussichtslos fei. Wenn aller Wahrscheinlichkeit nach ca. 240 bis 250 Millionen deutsche Adler feine Schwingen erheben könne. Sie nur Anträge einbringen wollten, die positiv Aussicht auf An­betragen; tvie denn überhaupt die Mehreinnahmen aus Eine folche Aufforderung zur Weltpolitik, die braucht man gerade nahme hätten, so dürften Sie viele Ihrer Anträge nicht stellen. den Agrarzöllen nach dem offiziellen Bericht auf ca. 150 Millionen noch da oben!( Sehr gut! und Heiterkeit bei den Socialdemokraten.)( Sebe richtig! bei den Socialdemokraten.) Ich erinnere nur an den pro Jahr geschätzt werden. Wenn aber auch die Einnahmen Wo man irgendwie die Finger dazwischen klemmen kann, da steckt Jesuitenantrag. Dieser Antrag ist jest wiederholt von dem Reichs­aus den Zöllen steigen ganz sicher ist das ja nicht, es hängt man gleich die ganze Hand hinein.( Sehr gut! und Heiterkeit.) tag angenommen worden, und wir lönnen verlangen, daß die Re­z. B. davon ab, ob die Strise auf Amerika übergreift so find Wieder kann man, wie 1888 die Kölnische Zeinmg", von einem gierung dem Reichstag so viel Höflichkeit erweist, noch vor Schluß wir deswegen doch noch nicht aus der Finanznot Wettkriechen vor Rußland sprechen. Unfre Politik ist der Hansdampf der Seffion ihre Stellung zu dem Antrag zu begründen. Daß dies Heraus. Es folgt aus der inneren Natur des Marine- und in allen Gaffen und wo das noch dazu mit geballter Faust bisher nicht geschehen, ist eine Mißachtung sondergleichen, die Militär- Etat, daß ihre Forderungen von Jahr zu Jahr steigen müssen. fich machen läßt, da wird es recht gründlich exekutiert. dem deutschen Reichstag von seiten der Regierung widerfährt. Dabei ist es flar, daß Deutschland so wenig wie irgend ein andrer Ich möchte die Frage an den Herrn Reichetangler richten, der ja für Aehnliche Misachtung bringt die Regierung dem Reichstage in Großstaat in der Lage ist, auf dem Gebiete des Militärwesnes und alle Handlungen des Kaisers die Verantwortung übernehmen will, der Diätenfrage entgegen. Wir sind ja die allerlegten, die sich der Marine zugleich eine Macht ersten Ranges spielen zu können. ob es wahr ist, was untvidersprochen durch die Zeitungen gegangen wegen der Diäten aufregen. Wenn wir sie kriegen, ist es uns recht, Aus diesem Grunde haben sich ja auch die Herren voi Centrum ist, daß der Kaiser nach der Revaler Entrevue folgendes wenn wir sie nicht friegen, wursteln wir weiter wie bisher.( Heiterkeit.) jahrelang den Mehrforderungen des Marine- Etats entgegengestellt. Telegramm an den Zaren gerichtet hat: Der Admiral des Atlanti uns ist durch den Mangel an Diäten noch kein Mandat und kein Dann aber haben fie das in der Geschichte aller politischen Parteien schen Oceans schickt seine Grüße dem Admiral des Stillen Decans." Abgeordneter abhanden gekommen. Wir haben Kandidaten in Hülle Inerhörte gethan und im Laufe von 2 Jahren zwei große Flottenvorlagen( Heiterkeit bei den Socialdemokraten.) Auch folgende Faffung wird und Fülle, mehr als das Deutsche Reich Wahlkreise hat,( Seiterkeit.) bewilligt. Der Marineminister steht jetzt gegenüber dem Kriegsminister viel angegeben: Der Beherrscher der westlichen Meere sendet seine Grüße und wenn wir im nächsten Reichstage, wie wir hoffen und Sie günftiger da. Er hat, was er braucht, für ihn ist auch für die dem Beherrscher des Stillen Oceans.( Erneute Heiterfeit b. d. Soc.) Die fürchten, in erheblich verstärkter Zahl zurückommen, so werden wir Zukunft durch das Flottengesetz gesorgt. Ob die Mittel da find Antwort aber lautete furg und nüchtern: Glüdliche Reise!" wie bisher mit oder ohne Diäten unsre Schuldigkeit thun.( Beifall oder nicht, Sie( zum Centrum) müssen seine Forderungen betvilligen,( Große Heiterfeit bei den Socialdemokraten.) 3ch verstehe, daß bei den Socialdemokraten.) denn Sie können das Flottengefetz nicht mehr aufheben ohne Zu- England auf solche Ergüsse schlecht zu sprechen ist. Auch während Herr Schädler hat eine Art Wahlrede gehalten und fich stimmung des Bundesrates und dieser ist infolge des Einflusses der Periode des Boerenkrieges habe ich immer betont, daß ich mir davin auch für den 3 ehnstundentag ausgesprochen. Wir stimmen Breußens dafür nie zu haben. Der Herr Kriegsminister fein größeres Unglüd denten tönne ,, als ein Berwürfnis zwischen bekanntlich für den Achtstundentag; sollten wir aber in die Lage aber wartet bis heute noch auf die ihm seiner Zeit in England und Deutschland. ( Reichskanzler Graf Bülow betritt den kommen, für Ihren( zum Centrum) 3ehnstundentag Aussicht gestellten 7000 Mann, er hat in diefem Jahr gar Saal.) Das Vorgehen Englands im Boerenkriege habe ich dabei in eintreten zu müssen, so werden wir das thun. Ich würde nicht gewagt, fie wieder zu fordern. Jegt vor den Wahlen allerschärfster Weise verurteilt. Wir aber haben von Frankreich das fogar für einen Fortschritt gegenüber dem bestehenden Zustande würden die Herren vom Centrum sich auch mit Händen und Füßen und Rußland eingeschloffen ein dringendes Intereffe an der ansehen. Gewiß ist diese Forderung in manchen Betrieben schon firäuben, Mehrforderungen zu bewilligen, wenn Sie aber dann im Freundschaft Englands. überholt, aber in vielen andern ist noch chte längere Arbeitszeit nächsten Jahre das Mandat wieder auf fünf Jahre in Die Mißstimmung des englischen Voltes datiert zu einem guten vorhanden. Daran aber, daß wir selbst den Zehnstundentag Heute der Tasche haben, dann werden sie mit sich reden laffen und Teil von der Zeit, wo die neuen Flottenpläne in Deutsch noch absolut nicht in Aussicht haben, ist ganz wesentlich die Haltung nach Beendigung des Quinquennals ein neues Quinquennat oder land auftauchten und mit dem Hinweis befürwortet wurden, daß des Centrums schuld. Der christliche Textilarbeiter- Verein hat schon Gerennat betvilligen. Aus der Beröffentlichung des Tirpigschen Deutschland in Zukunft mit England einen großen Kampf zur See 1995 den Behnstundentag für alle Arbeiter gefordert. Auch jetzt liegt Geheimerlaises haben wir ja übrigens auch gefchen, daß auch auszufämpfen haben werde.( Sehr richtig! bei den Socialdemo- wieder dem Reichstag cine ähnliche Petition vor. Freilich haben über den Rahmen des Flottengefeßes hinaus Mehrforderungen in fraten.) Es wurde offen ausgesprochen, daß man dahin strebt, Sie( zum Centrum) eine Enquete gefordert. Ja, man fragt die Aussicht stehen. Herrscher des Atlantischen Oceans zu sein.( Schr Fabrikanten, die bekanntermaßen, ivenige weiße Raben aus­Aber damit ist die militärisch- marinistische Situation noch keines richtig! und Hetterkeit bei den Socialdemokraten.) Es kann auch genommen, niemals focialpolitische Fortschritte gutheißen. wegs vollständig fargestellt. Wir haben vor wenigen Jahren eine nicht beftritten werden, daß wenn der Flottenplan durchgeführt ist,-deutschen Fabrikanten tönnten es fich finderleicht machen, fich bis neue Artillerie- Bewaffnung bekommen. Der Kriegs- und es ist ja sicher, daß dann neue kommen vir unmittelbar zu einem getvissen Grade die Sympathien derjenigen Arbeiter zu er­minister schilderte damals in der Budgetkommission den traurigen hinter England als Marinemacht rangieren, wenn nicht mittlerweile verben, die noch nicht Socialdemokraten find die Sympathien ber Zustand der deutschen Artillerie in so schwarzen Farben, daß die Nordamerifa uns überflügelt. Es liegt auf der Hand, daß Socialdemokraten erhalten sie selbstverständlich nicht. In der Textil­Kommiffion die Neubewaffnung Hals über Stopf bewilligte. derartige Verhältnisse eine Stimmung it England er industrie ist festgestellt, daß die Arbeiter bei einer zehnstündigen Frankreich , auf deffen artilleristische Neberlegenheit damals bezeugen, wie sie ja auch der Herr Reichskanzler lebhaft Arbeitszeit mehr leisten als bei einer elfstündigen.( Sehr richtig! fonders hingewiesen wurde, hat aber alle technischen bedauert hat. Das Darauffahren der gepanzerten bei den Socialdemokraten.) Aber die deutschen Industriellen sind ein­Fortschritte erst gründlich geprüft, che es zu einer auft haben wir ja im vorigen Sommer auch in Haiti und mal principiell gegen jede finatliche Einmischung auf diesem Gebiete Reubewaffnung schritt. Bei uns muß der Einfall irgend einer fest in Venezuela beobachten lönnen. Die Borgänge in Haiti haben und ganz besonders hat sich der preußische Handelsminister Möller Stunde gleich in der nächsten Stunde, fofte es was es wolle, durch viel böses Blut gemacht. As Haiti ein deutsches Schiff beschlags erst in den letzten Wochen gegen den gesehlichen zehnftündigen Normal­geführt werden. Jeder Widerspruch wird einfach niedergeschmettert. nahmte, das der revolutionären Partei dort Konterbande zuführen Arbeitstag erklärt. Bie wollen Sie, Herr Reichs­( Unruhe rechts.) und man läßt sich auch zerschmettern das ist wollte, kam sofort der Panther" und bohrte ein haitisches Striegs- fanaler, Ihre socialpolitischen Anschauungen das Gefährliche!( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) So schiff in den Grund. Er erhielt ja dann den Dank seines aller buriegen, wenn nicht einmal derartige tleine Tonnte auch die neue Rüstung nicht fahmell genug durch höchsten Herrn durch das bekannte Telegramm( Bravo !) ,, Das hast Du Maßregeln zur Verbesserung der materiellen physischen geführt werden, und man hat sich findlich gefreut, als man im Mai gut gemacht, Banther!" Das starte Deutschland brauchte doch dem Lage der Arbeiter Aussicht auf Berwirklichung des nächsten Jahres auf dem Tempelhofer Felde die fremden Militär- leinen ohnmächtigen Haiti gegenüber wirklich nicht so vorzugehen. haben? Selbst bom Standpunkt des Militärstaates inspektoren mit der Neuerung überraschen konnte. Heute aber ist Da gab es doch noch andere Mittel! ants ist ca erforderlich, daß die Arbeiterklasse durch eine unfre erst vor wenigen Jahren angeschaffte Artillerie- In Benezuela liegen ja die Dinge etwas anders. Dort haben überlange Arbeitszeit nicht physisch ruiniert werde und daß die bewaffnung schon wieder minderwertig und es steht eine deutsche Reichsangehörige Ansprüche, die nicht befriedigt werden. Armee träftige und moralisch gesunde Leute erhalte. Die Regu Neuausrüstung mit den sogenannten Rohrrüdlauf Ge- Wer aber in den füdamerikanischen Republiken fich niederläßt, lierung der Lohnfätze verlangen wir von der Regierung nicht, dafür ichützen in Aussicht, die aber ungezählte Millionen foften wird. muß wissen, daß dort eine Regierung einen Tag werden die Arbeiter felbft forgen, wohl aber die gefeßliche Fest­Auch bei der Kavallerie hat man sich mit der Einführung der ihrer Existenz sicher ist, und jedenfalls müssen Ansprüche, fegung der Arbeitszeit.( Während der letzten Ausführungen hat an Lanzen in ähnlicher Weise überſtürzt, obgleich im Boerenkriege auf die unter folchen Verhältnissen entstehen, sehr genau geprüft werden. Stelle des Grafen Ballestrem Vicepräsident Bijing, den feiten der Engländer mit dieser Waffe sehr schlechte Erfahrungen gemacht Wenn nach deutscher Schäßung ein Stück Vieh in Venezuela Bräsidentenfis eingenommen.) Dem Witiven- und Waifen­find. Auch unser bisheriges Befestigungswesen ist völlig ver 160 Frank, nach venezolanischer Schäßung 4 Frant wert fein versorgungs- Antrag des Centrums zum Zolltarif haben wir altet und wir müffen jezt das Sperrfortsystem der Franzosen nachahmen. foll, fo ist es flar, daß imgefähr das Mittel, 82 Frank, das zugeftimint, weil wir dadurch wenigstens einen Teil der Zollein­Aus einflußreichen Quellen verlautet auch bereits, daß wir höft Richtige sein wird. Nach unsrer Ueberzeugung hat sich Deutsch nahmen aus den Zollerhöhungen dem Militär- und Marinefistus aus den wahrscheinlich in der nächsten Legislaturperiode mit einer starten land in Benezuela Handlungen zu Schulden tommen faffen, die Zähnen reißen tonnten. Die Sollerhöhungen auf Lebensmittel be­Kavallerievermehrung zu rechnen haben werden. Ich will mit den Regeln des Bölkerrechts in Widerspruch stehen. Man lasten den deutschen Brottonfum um 480 Millionen Mark; gu­mich nicht auf die berühmten Stavallerie- Attacken einlaffen, die der hat, ohne daß wir uns mit Venezuela im Kriegszustande sammen mit den 60 Millionen aus den gegenwärtigen Säßen ist das abg. Schädler neulich erwähnt hat, sondern diese Angelegenheit befanden, venezolanische Kriegsschiffe in den Grund gebohrt, Ein deutsche Brot um 540 Millionen Mart belastet.( Präsident Graf beim Militäretat ausführlicher behandeln. Es war ein General Offizier schreibt darüber: Das gesamte Material, bie Munition Ballestrem übernimmt wieber das Präsidium.) major a. D., Herr v. Zeppelin, der in der Krenz- Zeitung" vom wurde genommen und um 8 Uhr ging der übrige Klabberabatsch unter Ich komme nun zu den Ausführungen des Reichs­22. November vorigen Jahres für eine erhebliche Vermehrung der dem Wutgeheul des Pels an Land in die Luft."( hört! hört! bei langlers gegen Bollmar. G. hat behauptet, mein Fraktions­Stavallerie eintrat mit hinweis auf die Stavalleriebestände in Frank den Socialdemokraten.) Reuerdings ist ja nun ber Panther", genoffe hätte dem Kaiser und der Monarchie eine antisociale Tendenz reich und Rußland . Wenn in der Militärverwaltung neue derartige als er fich die Einfahrt in den Hafen von Maracaibo eratvingen imputiert, und das fet aus hiftorischen und psychologischen Gründen Pläne auftauchen, fo wird ja die öffentliche Meinung gewöhnlich wollte, durch das Feuer des gegrifchen Forts zum Rudzuge falfch. Ich konstatiere, daß Bollmar in seiner ganzen Rede feinen burch fogenannte Sachverständigen Artikel von Offizieren a. D. mb gezwungen. Im Auswärtigen Amte freilich weiß man Sag ausgesprochen hat, der dem Reichstanzler Veranlaffung au Auf einem Gebiete nimmt der von all dem 3. D. darauf vorbereitet. man nichts, obgleich fich sonst über die einer solchen Auffassung geben könnte.( Lebhafte Zustimmung bei Staat die Biffenfchaft und die Technik in folchen Maße in fleinsten Ereigniffe Kabelbepeichen fenden läßt und obgleich den Socialdemokraten.) Im übrigen begreife ich ja, daß der Anspruch, wie zur Erfindung neuer Zerstörungs- und nach England imd Amerika eine Maffe Telegramme gekommen find, Reichsfanzler die Gelegenheit benutzt hat, die große Bedeutung Tötungsmittel der Menschen. Auf dieser Bahn giebt ce Daß das Auswärtige Amt offiziell noch nichts weiß, ist für mich in der kaiserligen Botschaft von 1881 und der ganzen

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