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Nr. 21. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Sonntag, 25. Januar 1903.

von denen man mit größter Berechtigung fagen kann, daß sie still 2,95 Proz. mehr als im Jahre 1900. Der rechnungsmäßige im Verborgenen blühen. Ueberschuß betrug 41,2 Millionen Mark, er blieb gegen den des Vorjahres um 5,7 Millionen Mark zurück, überstieg aber den Vor­anschlag des Etats um 3,7 Millionen Mark.

Aber der Dekonomist" hat nicht nur für das Bilanzjahr 1901 seine Statistik erweitert, sondern zugleich auch rückwärts für das Jahr 1890, um einen Ueberblick über die in diesem Zeitraum vor­gekommenen Verschiebungen zu erlangen. Danach ergiebt sich für das Jahr 1890 bekanntlich ein sehr gutes Geschäftsjahr das Jahr der Hochkonjunktur 1899 und das Krisenjahr 1901 folgende Gestaltung der Aktienkapitale und des Reingewinnes:

1901

1899

1890

Jahr

8ahl Eingezahltes

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Aktienkapital Reingewinn

Die Ueberschüsse der Staatswerte in den letzten 10 Jahren ver anschaulicht folgende Tabelle:

1892: 13 829 664 Mark bei einer Belegschaft von 57 307 Mann 1893: 15 084 125 1894: 15 024 915

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55 322 57 009

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1895: 19 440 106

58 942

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1896: 23 084 868

62 106

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der Banken

1897: 26 672 539

64 217

in Mill. Mark Mill. M. Proz.

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17

1898: 30 083 466

66 796

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11

" 1

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1899: 37 261 782

69 863

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ohne Notenbanken mit Notenbanken ohne Notenbanken mit Notenbanken 464 ohne Notenbanken 341 mit Notenbanken 349

463

471

456

2 792,53 3 041,20 2 723,71 2 973,39

1900: 47 056 859 1901: 41 273 138

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72 727 74875

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" 1

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" 1

1 537,54 1 756,35

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In Wirklichkeit ist der Ueberschuß noch höher, da die Werke ſelbſt infolge der fortgesezt vorgenommenen Verbesserungsarbeiten heute einen höheren Wert repräsentieren als vor zehn Jahren. Daß die Arbeiter von dieser Steigerung der Ueberschüsse nur geringen Vorteil hatten, geht aus den bereits veröffentlichten Ziffern über das Einkommen der Bergarbeiter zur Genüge hervor.

Berlin , den 24. Januar 1903. Steigerung der Arbeitslöhne und der Lebensmittelpreise während der Auf­fchwungsperiode. Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel in Berlin . Fortsetzung der Preissteigerungen nach Hereinbrechung der Krise. Entwicklung der deutschen Aktienbanken von 1890-1901. Die Rentabilität der Banken. Die Berliner Banken im besonderen. Obgleich schon mehrfach durch die amtliche Statistik widerlegt, taucht in der Unternehmerpreffe und den Berichten kaufmännischer Korporationen immer wieder die Behauptung auf, daß an den reichen Gewinnen der Aufschwungsperiode 1896/1900 auch die Arbeiter ihren guten Anteil gehabt hätten, denn nachweisbar wären in diesen Jahren an vielen Orten für eine Reihe der wichtigsten 137,44 4,95 Industriezweige die Arbeitslöhne um 10, 15, ja nicht 170,80 5,61 felten um 20 Prozent und mehr gestiegen, während 299,65 11,00 die Preise für für Lebensmittel nur in ganz geringem 330,68 11,13 Maße in die Höhe gegangen feien. Dieser Argumentation 152,70 9,93 gegenüber kann nicht oft genug hervorgehoben werden, daß es sich 180,65 10,30 erstens gar nicht um die Frage handelt, ob auch die Arbeiter in den Prosperitätsjahren einige Vorteile erlangt haben, sondern darum, Die Zusammenstellung beweist zugleich mit der Ausdehnung eine in welchem Verhältnis das Maß dieser Vorteile zu der Gewinn- starke Konzentrationstendenz des Bankgewerbes. Die Zahl der Das Wahlrecht selbstversicherter Unternehmer in der Krankenkasse. steigerung der Unternehmerklasse steht, und daß zweitens zur Fest- Attienbanken hat sich in den neunziger Jahren nur um ein Drittel, Gin hiesiger Schuhmachermeister, der der Innung angehört und ver stellung des Vorteils, den der Arbeiter erlangt haben soll, der Ver- die Kapitalsumme dagegen um mehr als zwei Drittel vermehrt. ficherungspflichtige Arbeiter beschäftigt, ist auch zugleich selbst bei der gleich der Arbeitslöhne mit den wichtigsten Lebensmittelpreisen nicht und zugleich ergiebt sich ein starker Rüdgang des Reingewinns nach Innungs- Krankenkasse gegen Straniheit versichert. Er wurde als genügt, daß daß außerdem die Preissteigerungen verschiedener dem Hereinbruch der Krise von 11,13 Proz. im Jahre 1899 auf Arbeitervertreter zur Generalversammlung gewählt. Seine Wahr andrer Bedürfnisse, vor allem die Erhöhung der Wohnungs- 5,61 Broz. im Jahre 1901. Indes geben letztere Zahlen kein ganz mit der Begründung, daß er nur als Unternehmer, nicht aber als wurde jedoch von der Gewerbe- Deputation des Magistrats beanstandet preise, mit in Betracht kommt. In den größeren Industrie- richtiges Bild der Entwicklung. Die im Stonfurſe oder in der und Handelsstädten ist der Arbeiter durchweg gezwungen, Liquidation befindlichen Banten find nämlich in den Zusammen- Versicherter wählbar sei. Da das Krankenversicherungs- Gesez über diesen Punkt keine aus 20-25 Broz. feines Arbeitseinkommens für seine Wohnung aufstellungen nicht enthalten, das heißt die Zusammenstellung 1899 enthält zuwenden; was demnach für ihn eine Steigerung der Mietszinse pro noch die Leipziger Bank, Dresdener drückliche Bestimmung enthält, so find solche Beanstandungen schon um ein Viertel oder ein Drittel, wie sie in vielen Großstädten Kreditanstalt , Deutsche Grundschuldbank 2c.; die Zusammenstellung mehrfach vorgekommen und es ist in einem solchen Falle eine Ent­während der neunziger Jahre vorgekommen ist, bedeutet, ist leicht pro 1901 aber nicht. In die letztere find jedoch die Preußische scheidung des Handelsministers provoziert worden. Der Handels­auszurechnen. In manchen Branchen und Orten dürften die Lohn- Hypotheken- Aktien- Bank, die Berliner ( Pommersche) Hypothekenbank minister hat unterm 27. Oktober 1902 entschieden, daß die Be­erhöhungen so ziemlich allein durch die Mietesteigerungen ausgeglichen und die Mecklenburg Streligiche Hypothekenbaut aufgenommen anstandung der Wahl eines selbstversicherten, Arbeiter beschäftigenden worden sein. Doch selbst wenn man von den Wohnungspreisen worden, weil sie weder in Konkurs, noch in Liquidation getreten Unternehmers als Arbeitervertreter nicht zulässig sei, da das Gesetz wichtigsten Lebensmittel: Brot, Fleisch, Kartoffeln, Butter, Eier be- daß man sie, um für die andren Banken ein richtiges Bild zu ger diese Entscheidung des Ministers noch nicht bekannt war, dürfte wohl absieht und die Untersuchung auf die Preiserhöhungen für die find. Die Verluste dieser drei Banken sind aber so besonderer Art, keine entsprechende Verbotsbestimmung enthalte. Obwohl der Gewerbedeputation des Magistrats am 12. Januar 1908 schränkt, ergiebt sich, daß der Arbeiter von den höheren Löhnen der winnen, ausscheiden muß. Dadurch scheidet ein Aktienkapital von flotten Jahre" nur wenig Vorteil gehabt hat. In Berlin find 48000 000 2. und ein bilanzmäßiger Verlust( abzügl. der Reserven) von in dem uns beschäftigenden Falle der Beschwerdeführer unterdes 3. B. die Preise für die genannten Lebensmittel nach den Markthallen- 68 703 142 M. aus. Für die andren 460 beziv. 468 Banken ergiebt sich dafür gesorgt haben, daß die städtische Behörde mit der Entscheidung Notierungen, die bekanntlich etwas unter den Preisen der Laden- dann ein Aktienkapital von 2 744 527 806 beztv. 2 993 200 106 und ein bekannt wird und es wird dann wohl seiner Wahl als Arbeiter­geschäfte stehen, während der Jahre 1898 bis 1899 folgenderweise Reingewinn von 206 145 656 beztv. 239 503 956 M. 7,71 beziv. 8 Broz. bertreter nichts mehr in den Weg gelegt werden. gestiegen: gegen 11 bezw. 11,12 Proz. pro 1899 und 9,93 oder 10,22 Broz. pro Der Alkoholismus ist in Belgien leider so verbreitet, daß er 1890. Um diese 3,49 3,12 Proz. des Attienkapitals ist die Ren- zu einer öffentlichen Kalamität geworden ist. Die Organisierung tabilität der sämtlichen Banken von 1899 bis 1901 gefunken, oder, der Arbeiterklasse wird durch den weitverbreiteten Schnapsteufel sehr richtiger ausgedrückt, die Rentabilität an sich hat um 31,73 beziv. gehemmt, so daß die belgische Arbeiterschaft, und zwar politische wie 28,06 Proz. abgenommen. gewerkschaftliche Vereine, sich wiederholt eingehend mit der Frage Nicht ohne Interesse ist es, mit dieser allgemeinen Entwicklung des Alkoholismus beschäftigt haben. Die Gewerkschaften von Brüssel der deutschen Aktienbanken die specielle Entwicklung der Berliner haben das Thema in einer Reihe Versammlungen behandelt und Banken zu vergleichen denen vom Dekonomist" die in Berlin schließlich folgende Forderungen aufgestellt: Der Staat hat alle domicilierenden Hypothekenbanken, die Reichsbank, Bank für Privatraffinerien und Fabriken aufzukaufen; er erhält das aus­Handel und Industrie, Dresdener Bank, Mitteldeutsche Kredit- schließliche Monopol für die Produktion und den Verkauf des Alkohols. Bank und Breslauer Diskonto- Bank hinzugerechnet werden. Die Die Gesezgebung hat jährlich die Höhe der Grade festzustellen, welche beiden letzteren für 1890 indessen nicht. Aus den oben dargelegten der gereinigte Alkohol haben muß; diese sind jährlich um einige Gründen schließen wir hingegen für 1901 die Preußische und Grade herabzusehen. Der Privatindustrie bleibt die Destillation und Bommersche( Berliner ) Hypothekenbank aus und ziehen ferner vom der Verkauf des denaturierten Alkohols zu Industriezwecken vor­Reingewinn die Verluste ab. Es ergeben sich dann folgende Zahlen: behalten; derselbe darf durch keinerlei Steuern belastet werden. Der Verkauf und die Konsumation von Alkohol ist während der Arbeit in den Fabriken verboten.

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Roggen

Jahr

Durchschnittspreise:

Nindfleisch

Brot pro 1 kg Brust| Bauch

Schweine- Hammel Kar toffeln Butter fleisch fleisch pro Bauch Bauch Doppel pr. 1 kg pr. 1 kg pr. 1 kg pro 1 kg pro 1 kg centner Pf. Pf. Pf.

Eier

pro

Schock

Pf.

Pf.

Pf.

M.

M.

1893 21,9 121 108

124

1894 20,4 122

108

122

111

1895 20,6 125 110

117

113

1896 20,9 122 107

112

113

1897 22,3 123 110

119

1898 25,2 126 110

129

1899 24,2 127 112

123

107 5,94 208 3,88 5,43 188 3,58 5,78 180 3,75 4,90 191 3,70 116 5,84 191 3,63 119 5,73 187 3,63 118 5,19 204 3,60

1900 24,0 126 112

120

119

1901

24,2 128 114

126

122

5,96 233 3,78 6,01 237 3,75

1901

1902

1903

Jahr

D

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Zahl der

Berliner

BARR

Banken

Eingezahltes Aktienkapital M.

36

1 156 268 860.

37

1 306 268 860

40

41

39

1 172 153 800 1 322 153 800 667 301 322 787 301 322

Reingewinn

M.

Bro3.

32 6,47 7,72 11,66 11,87 11,48 12,37

Die Altersversorgung in Dänemark . Nach einem kürzlich er­schienenen Bericht wurden im Jahre 1901 in Dänemark 5 228 870 Kronen Altersunterstützung ausgezahlt, wovon die eine Hälfte der Staat, die andre Hälfte die Kommunen aufgebracht haben. Auf die Kommune Kopenhagen tamen 1042 565 Kronen Altersunterstützung.

Das Jahr 1893 hatte für die meisten landwirtschaftlichen Pro­dufte als Nachwirkung der voraufgegangenen beiden ungünstigen ohne Notenbank 74 878 832 Ernten teilweise noch anormal hohe Preise; beginnt man deshalb mit Notenbank . 100 824 616 mit dem Jahre 1894 und vergleicht dessen Preise mit denen des ohne Notenbank 136 675 022 Jahres 1899, dem Jahre des lebhaftesten Geschäftsganges, so ergiebt mit Notenbank 156 996 868 fich für Brot eine Erhöhung um 19, für Fleisch um 4 und für ohne Notenbank 76 621 918 Butter um 9 Proz.; dagegen betrug die Preissteigerung für Eier nur mit Notenbank . 40 97 369 218 1/ Proz., und die Kartoffeln stellten sich sogar um etwa 4 Proz. billiger Der Abfall der Berliner Banken im Jahre 1901 ist danach als im Jahre 1894. Immerhin läßt sich sagen, wenn man die Mieteſteigerungen und die Preiserhöhungen für Kohlen, Petroleum, bedeutend, weniger durch die auf 9660 189 M. fich berechnenden Zuder, Neis und verschiedene andre Solonialwaren während der Verluste von vier Banken( abgesehen von zwei Hypothekenbanken), Brosperitätsjahre mit in Ansatz bringt, daß ein Berliner als vielmehr dadurch, daß fast alle Großbanken erheblich geringere Arbeiter fich im Jahre 1899 mit einem um Gewinne erzielten, weil sie größere Abschreibungen und Rückstellungen Eisenbahnwagen täglich feucht gereinigt und periodisch mit einem 15 Proz. erhöhten Lohneinkommen feineswegs vornehmen mußten. Bom Rückschlag der Konjunktur wurden sie weit besser stand, als im Jahre 1894 ohne diese Lohn- stärker betroffen als die andren Banken. erhöhung.

Soweit aber wirklich in den Jahren des wirtschaftlichen Auf­schwungs eine Verbesserung des Lebensunterhalts der Arbeiter statt­

Sociales.

Tat.

Ein Gesetz gegen die Tuberkulose ist am 1. Januar im Kanton Graubünden in Straft getreten. Diese Maßnahmen beziehen sich in der Hauptsache auf die Thätigkeit des Arztes, der u. a. für die Des­infizierung der von Tuberkulosekranken benutzten Räume, Betten, deren Ursachen nachzuforschen und die Verbesserung der Gesundheits­Kleider 2c. zu sorgen, event. bei häufigem Auftreten der Tuberkulose verhältnisse anzustreben hat. Die zuständigen Behörden und Ver­waltungen sollen dahin wirken, daß in Schulen, Kirchen, auf Bahn­Höfen, in Eisenbahnwagen zc. nicht auf den Boden gespuckt, die desinfizierenden Mittel aufgewaschen werden; die Straßen sollen vor der Reinigung durch Kehren erst bespritzt werden. Das tanto­nale rheinische Laboratorium untersucht gegen eine mäßige Gebühr auf ärztliche Empfehlung hin das Sputum von Kantonseinwohnern auf Tubertelbazillen hin. Surorte für Lungenkranke und Uebergangs­

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gefunden hat, ist diese seitdem infolge der Krise größtenteils wieder Zur Arbeitsmarkt- Berichterstattung wird offiziös gemeldet: In stationen sollen besondere, den Verhältnissen entsprechende Bestim­verloren gegangen; ja nicht wenige Arbeiterkategorien dürften sich der am Freitag unter dem Vorsitze von Dr. Freund- Berlin und mungen aufstellen. in den beiden letzten Jahren sogar schlechter gestanden haben als in unter, offizieller Beteiligung des Kaiserl. Statistischen Amts statt Unterstützung der Arbeitslosen Kopenhagens aus Gemeinde­1894, vor dem Beginn der wirtschaftlichen Hochflut; denn die Strije gehabten Konferenz des Verbandes Deutscher Arbeitsnachweise betr. mitteln. Die Stadtverordneten Versammlung Kopenhagens hat hat nicht nur vielfach zur Beschränkung der Arbeitsdauer, zur Ber - bie Einführung einer einheitlichen Arbeitsnachweis- Statistik wurde einstimmig einen Antrag unfres Parteigenossen J. Jensen, fürzung der Arbeitssaison und zur Einlegung von Feierschichten, eine vollkommene Einigung über die bei der Aufstellung der Statistit des Vorsitzenden des Gesamtverbandes der dänischen Gewerkschaften, sondern auch zu direkter Herabsetzung der Arbeitslöhne ge­zu befolgenden Grundfäße erzielt. Die Statistit wird beruflich ge- angenommen, wodurch der Magistrat aufgefordert wird, mit Kopen­führt. Dagegen find seit dem Hereinbruch der Krise Lebensmittelpreise nicht gefallen, sondern im Gegenteil immer gliedert sein und die erforderlichen Angaben werden dem Kaiserlich Hagens Unterstützungsvereinigung darüber zu unterhandeln, ob diese Statistischen Amt für die amtliche Arbeitsmarkt- Bericht Vereinigung, die bisher nur arme Witwen und kinderreiche Familien weiter gestiegen. So standen z. B., wie die obige Statistit erstattung nach einem von der Konferenz vereinbarten Formular unterſtüßt, in diesem Winter auch die Unterstützung von durch Ar­beweist, im Jahre 1901 die Fleischpreise in Berlin noch um ungefähr bis zum 10. jeden Monats sei es direkt, sei es durch Vermittelung beitslosigkeit in Not geratenen Arbeitern übernehmen wolle und ihr 3 Proz., die Kartoffelpreise um 15 Proz., die Butterpreise um 4 Proz. der Arbeitsnachweis- Verbände bezw. der statistischen Landesämter zu diesem Zweck aus Kommunemitteln die Summe von 50 000 Kr. und die Eierpreise ebenfalls noch um 4 Proz. höher als im Jahre 4' für die Zeit bis zum 1. Mai d. J. zur Verfügung zu stellen. 1899, und seitdem hat, wie allgemein bekannt ist, wenn auch eine zugesandt werden. Dadurch, daß man einem privaten Verein die Austeilung der Unter­genaue Berechnung für das ganze Jahr noch nicht vorliegt, eine Die Betriebsergebnisse der preußischen Berg, Hütten- und stüßung überträgt, kann diese nicht als Armenunterstübung ange­weitere Preissteigerung dieser Lebensmittel stattgefunden. Salinenwerke im Jahre 1901. Trotz der schlechten wirtschaftlichen rechnet werden. Ferner wurde auf Antrag Jensens und ebenfalls Die Arbeiter einzelner Berufe haben sicherlich ihre Lebens- Lage sind doch die Betriebsergebnisse der unter der preußischen ein stimmig beschlossen, einen Ausschuß einzusehen, der unter­haltung um ein Geringes zu verbessern vermocht, aber diesen stehen Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung stehenden Staatswerke suchen soll, auf welche Weise Kopenhagens Kommune eine Unter­andre Arbeiterkategorien gegenüber, bei denen die Lohnaufbesserung während des Etatsjahres 1901 im allgemeinen als durchaus zufrieden- ftüßung Bedürftiger außerhalb des Armenwesens ein­die Verteuerung des Lebensunterhalts eben ausgleicht, und noch stellende zu bezeichnen. Es standen für Rechnung des Staates im richten fann. andre, bei denen die Lohnerhöhungen beträchtlich hinter den Lebens- Betriebe 43 Bergwerke, 12 Hütten, 6 Salinen, 4 Bade- Anstalten J. Jensen wies bei der Begründung seiner Anträge darauf hin, mittel- Preissteigerungen zurüdgeblieben find. und 3 Steingewinnungen. Der Gesamtwert der Förderung der daß unter den organisierten Arbeitern in Dänemark 1899 nur 5108 Die beste Zusammenstellung der Aktienbanken und ihrer Renta- Steinkohlen, Braunkohlen-, Erz- und Salzberg- oder 6,2 Proz. Arbeitslose waren, ihre Zahl im Jahre 1902 aber auf bilität boten bisher die alljährlich im Juli- August veröffentlichten werke betrug 1881 Millionen Mark, die Belegschaft 69 192 Mann, 17 000 oder 20 Proz. gewachsen ist. Bis zum 1. August hatten die Uebersichten des Deutschen Dekonomist", die denn auch nicht nur gegen das Vorjahr ein Mehrüberschuß von 2 Millionen Gewerkschaften schon 285 465 Kronen für Arbeitslosen- Unterstützung von der Handels- und Börsenpresse, sondern auch in fachwissen- Mark. Auf den Steinkohlenbergwerken wurden ge- ausgegeben. Von den Arbeitslosen kamen 45 Broz. auf Kopenhagen , schaftlichen Werken meist als statistisches Material bei der Erörterung wonnen 15 Millionen Tonnen im Werte von 167 Millionen 55 Proz. auf die Provinzen. Der Redner berief fich ferner auf seine der Entwicklung des deutschen Bankwesens benutzt wurden. Dennoch Mark bei 62 079 Mann Belegschaft. Die Jahresleistung auf Erfahrungen auf dem Stuttgarter Gewerkschafts- Kongreß. In der waren diese Zusammenstellungen teineswegs vollständig. Zwar alle den Kopf der Belegschaft stellte sich demnach auf 243,6 Tonnen, der weiteren Verhandlung Sprachen sich sämtliche Stebner für das den Aftienbanken die Durchschnittswert einer Tonne Steinkohlen auf 11,05 M. Noten- und Hypotheken- sowie Kreditbanken Die Anträgen zu Grunde liegende Princip aus, den Arbeitslosen zu im wirtschaftlichen Leben Deutschlands von einiger Be- Braunkohlen- Bergwerke förderten 438 747 Tonnen im helfen, ohne daß diese dadurch, wie das bei Armenunterstützung der deutung find, wurden berücksichtigt, aber von den kleinen Bank Werte von 1368 171 m. bei 674 Mann Belegschaft, etwa 5 Pro3. Fall ist, ihre Bürgerrechte einbüßen sollten. Dies fowie die Ein­Attiengesellschaften mit geringem Sapital und engen lokalem weniger als im Jahre 1900. Auf den staatlichen Eisenerz- stimmigkeit bei Annahme der Anträge beweist, daß die jahrelange Wirkungskreis fehlten manche in der Statistik. Diesen Mangel zu Bergwerken wurden gewonnen 78 539 Tonnen im Werte Thätigkeit unsrer Parteigenossen in der Gemeindevertretung das verbessern, hat sich das Blatt im vorigen Jahre ernstlich angelegen von 975 979 M. bei 606 Mann Belegschaft, auf den übrigen Erz- sociale Gewissen wachgerüttelt hat. fein lassen, und veröffentlicht nun das Resultat seiner Nachforschungen Bergwerken( Blei-, Zink-, Stupfer- und Silbererz, Schwefelties

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Hus der Frauenbewegung.

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in einem besonderen längeren Artikel über die Entwicklung der und Bitriolerz) 104 729 Tonnen im Werte von 81%, Millionen Mark deutschen Aftienbanken von 1890 bis 1901". Es ergiebt sich bei 3919 Mann Belegschaft. Auf den staatlichen Salzwerken daraus, daß bisher gar manches Bänkchen übersehen worden wurden gefördert au Steinsalz und Kalisalz 458 351 Tonnen im Die proletarische Frauenbewegung macht auch in der weiteren ist, denn während in seiner früheren Uebersicht über das Werte von 5,3 Millionen Mart bei 1914 Mann Belegschaft. Umgebung Berlins rüstig Fortschritte. In Ober- Schöneweide Bankwesen des Geschäftsjahres 1901 der Dekonomist" nur 171 Banken Die in den staatlichen Brüchen gewonnenen Steine und hat sich ein Bildungsverein für Frauen und Mädchen" gebildet, ber einen Gesamtwert von aufführte, gelangt er jegt zu einer Gesamtzahl von 471; indes Erden wiesen 1 771 081 m. auf. durch Veranstaltung von Vorträgen, Lese- und Diskussionsabenden werden dadurch die Folgerungen, die bisher aus der Statistit des Auf den staatlichen Salinen wurden 121 204 Tonnen Siedefalz und Bibliothek feine Mitglieder in alle Gebiete des Wissens ein­" Dekonomist" gezogen worden sind, nur wenig oder gar nicht modifiziert, im Werte von 3,2 Millionen Mart dargestellt, die Erzeugnisse der führen und ihnen anregende Geselligkeit bieten will. Dem Verein Denn während die 171 Banken, die in der früheren Aufstellung Berücüttenwerte stellen einen Gesamtivert dar von 19,8 Millionen schlossen sich bereits über 20 Mitglieder an; es ist bei dem niedrigen sichtigung gefunden haben, ein eingezahltes Aktienkapital von Mart . Der Gesamtwert der Erzeugnisse der staatlichen Beitrag von monatlich 20 Pf. zu erwarten, daß die arbeitenden 2820 Millionen Mark hatten, beträgt bei den neu hinzugekommenen Bergwerke, Hütten und Salinen betrug 208,3 Millionen Mart, gegen Frauen und Mädchen Ober- Schöneweides sich dem Verein zahlreich 300 Banken das gesamte eingezahlte Aktienkapital nur 221 Millionen das Vorjahr 2,5 Millionen Mark oder 1,21 Proz. weniger. Die anschließen. Anmeldungen nimmt Frau Anna Berger, Wilhelminen­Mart. Es befinden sich thatsächlich unter den neuen Vänkchen viele, Belegschaft belief sich insgesamt auf 74 875 Stöpfe, 2148 oder hofstr. 37 entgegen.