Nr. 24. 20. Jahrgang.
Lokales.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 29. Januar 1908.
Mit der erwähnten Revision vom 18. Dezember v. J. aber hatte zweiter Fachmann". Dieser vermochte jedoch weniger den Wert des es folgende Bewandtnis: Ein Lieutenant erschien gemeinsam mit Ringes als denjenigen der beiden„ Nepper" zu schätzen, denen er sich einem Kriminalbeamten im Betriebe des Meisters. Zuerst nahmen als Kriminalbeamter legitimierte, und die er mit Hilfe des„ Außer die Beamten die Kalendertafel in Augenschein und dann fragte der halbschen" Festnahm und nach der Polizeiwache brachte.- Achtung! 6. Wahlkreis. Die Bezirksführer werden dringend Lieutenant den schon vorhin erwähnten Gesellen, ob er eine Be- Taschendiebe sind auf der Straße verhaftet worden. Zwölf ersucht, die etwa noch nicht verkauften Billets zu der Urania- Vor- schwerde vorzubringen habe." Ja," erwiderte dieser, hier find stellung am 1. Februar umgehend dem Kassierer Fahrow, Ravené- die Semme Itücher. Seit dem Tage meines Arbeitsantritts, den verlautete, daß man vielfach glaubte, er sei entgültig zur Ruhe geDen Fall Gehlsen, von dem in der Deffentlichkeit so wenig mehr straße 6, zuzustellen. Der Vorstand. 9. Mai ds. Js., sind die Tücher nicht gewaschen worden und Geburtstagsabend in Gegenwart des Kaisers. Der gewöhnliche an diesem Tage waren sie auch schon schmutzig". Dann nahm kommen, soll jetzt noch einmal ins Rollen kommen. Der ehemalige Erdenmensch mag sich darunter ein prunkvolles Fest vorstellen: Reich der Gefelle aus der Blase, dem in den Backofen eingemauerten Reichsglöckner provocierte feit zwei Jahren die Staatsanwaltschaft, geschmückte Tafeln, die unter der Fülle von Delikatessen fast zu Wasserbehälter, einen Zopf voll Wasser und ließ den Lieutenant daran gegen ihn einzuschreiten, indem er in seiner„ Charlottenburger Stadtfammenbrechen, Sekt, der von andern edelsten Weinen accompagniert riechen. Die Beamten prallten vor Efel zurück und der laterne" den Weinhändler G. Felte fortgesetzt öffentlich des Meineides in Strömen fließt, und eine Kleiderpracht, die das Auge blendet. Lieutenant meinte, daß man dann ja gleich in die Backware spucken und andrer Verbrechen beschuldigte. Jezt endlich hat die StaatsDies Phantasiebild kaiserlicher Bracht wird von der rauhen Wirklichkeit könne. anwaltschaft beim Landgericht II gegen Joachim Gehlsen und seinen so erheblich korrigiert, daß der Nörgler sich beschämt sagen muß, fo Für den Fall, daß auch dieser Vorfall von der Innung mit gleichnamigen Sohn, der die Stadtlaterne" als verantwortlicher etwas hätte er sich nicht vorgestellt. Zunächst die Herren und Frauen dem so sehr beliebten Verlegenheitsgerede von social demo- Rebatteur zeichnet, die öffentliche Anklage wegen Beleidigung aus am Hofe. Pracht ist vorhanden, ohne Zweifel, aber die Trennung der kratischer Verleumdung 2c. abgethan werden sollte, teilen§ 186 des Strafgesetzbuches erhoben. Geschlechter, die in Baillerons drolliger Welt in der man sich lang- wir mit, daß Namen und Adresse des in Betracht kommenden Künstlerische Reformkostüme. Der Vortrag des Malers Alfred weilt" nur für die wonnige Ruhe der Nacht auch da zur Usance Meisters im Verbandsbureau der Bäcker, Klosterstr. 101, zu er- Mohrbutter im Verein Berliner Presse über Künstlerische Begemacht ist, wo die Legitimität außer Zweifel steht, war Dienstag fahren sind. abend sogar für die Stunden ästhetischen Genusses vorgeschrieben. strebungen in der modernen Fraueintracht" wird nicht nur durch Nach dem Bericht des Berl. Tgbl." hatten nämlich bei der GalaVorstellung, die zur Feier von Kaisers Geburtstag im Opernhause stattfand, die Herren von ihren weiblichen Familienmitgliedern getrennt im Parkett Platz zu nehmen, während der zweite Rang ausschließlich den Damen angewiesen war. Die Gründe für diesen Brauch sind unersichtlich. Doch hören wir nach dem Bericht des„ Tageblatts", was der Abend weiter an Enttäuschungen und Entbehrungen mit sich brachte: Um 8% Uhr betraten die jüngeren Prinzen des kaiserlichen Haufes die große Hofloge und stellten sich an ihre beiden Seiten. Gleich darauf erschien die Kaiserin, stattlich und würdevoll, aber schon start ergraut, geführt vom König von Württemberg . Und dicht hinter ihr der Kaiser in Husarenuniform, mit ihm die hier anwesenden deutschen Fürsten . Erst verneigte sich der Kaiser dreimal zu den Anwesenden, die den Gruß erwiderten. Dann setzte die Ouverture zum Fliegenden Holländer" ein. Ihr schloß sich der zweite Akt dieser Oper an, prächtig gesungen von Fräulein Deftinne( Senta) und den Herren Hoffmann( Holländer), Kraus ( Erik) und knüpfer( Daland). Darauf folgte eine Pause, eine endlose Pause, während der der Hof und die glücklichen Gäste des ersten Ranges Thee tranten. Den übrigen zur Gala- Vorstellung Geladenen waren das Foyer und die Buffets verschlossen; sie durften dürsten und hungern und sich langweilen. Nach einer Stunde mancher Gast war inzwischen entflohen gab es noch das Ballet " Javotte", mit der leichten Musik von Saint- Saëns und der großen Kunst der Dell' Era.
die Kunst.
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Da
nach Centralafien in der Gesellschaft für Erdkunde berichten wird, wird am Montag, den 9. Februar seinen Vortrag unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder im wissenschaftlichen Theater der Urania wiederholen. Billets zu 5, 4, 3 und 2 M. für diesen Vortrag find schon von heute an an der Kasse der Urania erhältlich.
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gesagt hätte!
Zum Apotheken- Boykott wird uns geschrieben: Der in der Lichtbilder, sondern auch durch Vorführung fertiger Reformkostüme Dienstag- Nummer erwähnte„ Dr. Fränkel" ist der Besitzer der erläutert werden. Die Kostüme, die nach Entwürfen Mohrbutters Elefanten- Apotheke und Schriftführer des Berliner Apothekervereins. Damen getragen und auch nach dem Vortrag noch zur Besichtigung von der Firma Hermann Gerson ausgeführt sind, werden von Was nun das Ideal, die Kassenverwaltung den Apothekern auszu- bereit gehalten werden. Der Vortrag beginnt am Donnerstagabend. antworten, betrifft, so waren die Berliner Apotheker im Dezember um 8 ihr im großen Saale des Architektenhauses. Verkauf von vorigen Jahres in allem Ernste drauf und dran, es zu verwirklichen. Eintrittskarten in den Buchhandlungen von Amelang, Potsdamer Die hiesigen ca. 200 Apothekenbefizer gehören mit rund 17000 andren straße 126 und Charlottenburg , Kantstr. 164; Lazarus , FriedrichIm Dezember waren 170 Arbeitgeber- Delegierte neu zu wählen. Auf Straße 66; Speyer u. Peters, Unter den Linden 43; Woyte, Die notorisch stets schwache Wahlbeteiligung der Arbeitgeber, zumal in der Potsdamerstr. 18; und im Berliner Presseklub, Charlottenstr. 37 Weihnachtssaison bauend, versuchten die um Fränkel eine leber-( Fahrstuhl). rumpelung, indem sie eine eigne Liste in aller Stille aufstellten und Ein zweites Genossenschaftshaus erbaut demnächst der Vevein Mann für Mann zur Wahl erschienen. Allerdings vergeblich die der Angestellten der Großen Berliner Straßenbahn, während das Liste der Arbeitgeber aus allen Branchen siegte; die Apotheker finden erste Genossenschaftshaus in Wilmersdorf seiner Vollendung entmit ihrem Geschrei von politischem Terrorismus 2c. auch in bürger- gegengeht. Das Terrain für den Neubau im Südosten ist am lichen Unternehmerkreisen absolut kein Verständnis; diese danken Hedmann- Ufer belegen, und es wird dortselbst das Genossenschaftswohl für das Experiment, wie eine Kassenverwaltung unter dem Haus für einige 60 Beamte erbaut werden. In dem Neubau in Einfluß von Apothekern sich gestalten würde. Das heiterste Wilmersdorf find Wohnungen von Stube, Kammer, Küche, mit an der Aktion aber war die Wahlliste der Apotheker: Bade- Einrichtung versehen; die Mietspreise stellen sich angeblich um Wohlgezählte hundertvierunddreißig Apotheker waren etwa 25 Pro3. billiger als in Privathäusern. Die Baugenossenaufgestellt, feriter einige Eisenhändler und den Rest bildeten schaft des Vereins der Angestellten der Großen Berliner beabsichtigt, einige dreißig Inhaber geschäften! von Abzahlungs- im Laufe der nächsten Jahre in der Nähe der größeren StraßenWoher die Vorliebe der Pharmaceuten bahnhöfe für die Vereinsmitglieder Genossenschaftshäuser zu er= für die Abzahler herrührt, so daß sie jede andre kaufmännische richten. Branche erkludierten, darüber gehen die Lesarten auseinander. Wahrscheinlich sind den Apothekern die Abzahler besonders 7. Februar über seine letzte dreijährige wissenschaftliche Expedition Sven Hedin , der berühmte Forscher Centralasiens, welcher am sympathisch, weil auch diese gewohnt sind, mit nicht weniger als Das war die Gala- Vorstellung, viel Gala, Theepause und 100 Prozent Werdienst zu arbeiten und weil es viele böse Menschen ein bißchen Kunst. Passen solche Veranstaltungen flingt schon ihre Bezeichnung! wirklich noch in unsre Beit? Sie menschliche Gesellschaft recht kezerische Ansichten haben. wie antiquiert giebt, die über den Nutzen der einen wie der andern Kategorie für Stände nicht auch, selbst bei Hofe, besser die Gala für sich allein, das Theatergeplauder allein, die Kunst allein? Besonders Standesamt werden teils aus religiösen Gründen, teils aus Eheschließung und Wochentag. Für die Eheschließung vor dem Wir fühlen uns nicht zuständig, die revolutionären Vorschläge Aberglauben, zum Teil auch aus Rücksicht auf die ZweckmäßigkeitWas aus einem gefürchteten Boerenkrieger werden kann. Die des Tageblatts" auf ihre Annehmbarkeit hin zu prüfen. Das Eine gewisse Wochentage möglichst vermieden und gewisse andre Tage der Direktion des Cirkus Busch schreibt ums: Bei dem außerordentlichen aber bekennen wir jetzt reuevoll, daß wir neidlos auf die Pracht Woche bevorzugt. Auch für Berlin trifft das zu. Nach Ausweis der Interesse, welches man in Deutschland und speziell in unfrem Berlin derer blicken, die sich im Glanze des Hofes sonnen dürfen. Ueber- Standesamts- Stegister finden hier Jahr für Jahr an den Freitagen gegenbringt, wird es gewiß allseitig freudigen Wiederhall finden, daß Sem hartgeprüften, stammverwandten Boerenvolte in Südafrika entfüllte Tafeln malten wir uns im Bilde vor und Hunger und Durst die wenigsten, an den Sonnabenden die meisten Eheschließungen zwei der markantesten Führer der Boeren schon in den nächsten ist ihr Los. Da nahmen wir an, das nackte Interesse gebiete dort statt. Im Jahre 1902 wurden an den Freitagen nur 1980 Chen, oben die Königstreue, und müssen nun erfahren, daß es feineswegs an den Sonnabenden dagegen 6464 Ehen geschlossen. Tagen in unfrem volkstümlichen Cirkus Busch auftreten werden, Teicht ist, in allen Lebenslagen überzeugter Monarchist zu sein. das ganze Jahr überhaupt 19 138 Cheschließungen gebracht Meister in allerlei andren friegerischen Fertigkeiten zu producieren. um sich als unfehlbare Büchsenschützen, als Lassowerfer und als Der Landrat des Kreises Teltow , Herr v. Stubenrauch, hat es hat, so waren die Sonnabende allein mit einem bollen Drittel Es sind das der Kommandant Smeele und der Feldbei der Kaisergeburtstagsfeier, die vorgestern im Kreis- reichlich dreimal so viel wie auf die Freitage, die mit noch nicht durch zu den gefürchtetsten Schützen in dem berühmten Aufklärungsan der Gesamtzahl beteiligt. Auf die Sonnabende kamen haufe in der Victoriastraße abgehalten wurde, für angebracht ge- einem Reuntel an der Gesamtzahl beteiligt waren. Auch die übrigen corps Danie Therons gehörten, durch den Krieg ihr ganzes Sab und tornet gewis, zwei erprobte Männer, welche geraume Zeit hinhalten, feinen Merger über das Fortschreiten der Socialdemo- vier Wochentage bleiben alljährlich mit ihren Eheschließungsziffern fratie loszulassen. Nach dem„ Teltower Kreisblatt" schwang der weit hinter dem Sonnabend zurück. Im Jahre 1902 wurden an den Gut eingebüßt und sich infolgedessen entſchloſſen haben, als Landrat eine Rede, die mit folgenden Worten endigte: Schüßen" auch im Frieden ihren Unterhalt zu erwerben. Smeeles Dienstagen nur 2981 Chen, an den Donnerstagen 2854 Chen, an Benn wir uns des Friedens erfreuen, so verdanken wir dies den Montagen 2514 Chen, an den Mittwochs 2324 Chen geschlossen. Kugeln haben, wie man in Johannesburg sagt, nie ihr Ziel der Thatsache, daß wir nach dem Rate Molttes stets gerüstet sind. Der Mittwoch steht hiernach hinsichtlich der Eheschließungsziffer dem berfehlt. In den Segmmgen des Friedens gedeihen die Werke der Kultur Freitag am nächsten. Der Rest, 21 Eheschließungen, kam auf die Wer diese Wandlung den Kämpfern vor drei Jahren voraustrot Bebel. Unter den Epigonen ragt hervor der Mann, dessen Sonntage, an denen die Standesämter ebenso wie an den FeierBild von Erz hier hinter mir steht und ich glaube nicht, daß Bebel fich so mit dem Kaiser beschäftigte, tagen nur in besonderen Ausnahmefällen eine Eheschließung vorwenn er nicht das Gefühl hätte, daß er ein großer Mann ist. Wenn er sagt, daß er den Kampf mur Keine Semmel in der Wurst. Die Polizei hat, wie die„ Ang. gegen die Institution der Monarchie führe, so hat er doch durch Fleischer- Zeitung" mitteilt, dem Schlächermeister Koschwitz, Prinzen feine giftige Rede im Reichstage bewiesen, daß er die Person straße 60, nachdem sie Proben frischer Blut- und Leberwurst aus unfres Kaisers meint. Der Vorwärts" veröffentlichte die Rede seinem Geschäft entnommen und darin Semmel festgestellt hat, eine mit der Ueberschrift:„ Aufruf Bebels an die deutsche Nation". Verwarnung wegen dieses Zusatzes zugehen lassen und ihm erklärt, Nun, ich glaube, überall, wo deutsche Herzen schlagen, daß er sich bei fernerer Verwendung des Semmelzufazes strafbar da wird heute im Vaterlande der Ruf erschallen: Nieder mit mache. Herr Koschwitz hat darauf erwidert, daß er diese Verder Socialdemokratie, hoch die Monarchie, hoch ihr er- warnung" nicht annehme und nach wie vor frische Blut- und Leber Habenster Repräsentant, Hoch unser geliebter Kaiser und König!" wurst in derselben althergebrachten Weise, die bei allen Berliner Herr v. Stubenrauch scheint zum Zeitungslesen nicht hiel Zeit Meistern üblich ist, herstellen werde. zu haben. Sonst würde er wissen, daß selbst Kreise, die auch nach Gründe den Zusatz von Semmeln zur Wurst gebieten, da der gemeine Vielleicht weisen die Schlächtermeister nach, daß hygienische Landrätlicher Auffassung über den Verdacht der Vaterlandslosigkeit" erhaben sein sollten, sich über unsern ParteiMann sich am reinen Fleisch den Magen verderben würde. Ge= Feuerbericht. In der Nacht zum Mittwoch wurde die Wehr nach genossen Bebel wegen feiner Abrechnung am Donnerstag lingt dieser Nachweis, so muß man ihn wohl oder übel gelten lassen; der Prinzen- Allee 71 gerufen, wo in einem Treibhause Feuer ausin einer Weise geäußert haben, die nach allem andern eher benn andernfalls scheint uns die Gesundheitspolizei durchaus im Recht gekommen war; Stroh und andres Verpackungsmaterial stand in nach einem Tadel aussieht. Und die Thatsache, daß ein Landrat in zu sein, wenn sie den Inhalt der Berliner Wurstsorten einmal auf Flammen. Es mußte daher längere Zeit Wasser gegeben werden, einer zum Kaisergeburtstag gehaltenen Festrede nichts Besseres zu. Herz und Nieren prüft. um die Gefahr zu beseitigen. Zur selben Zeit hatten in der Tresckowthun weiß als gegen die Socialdemokratie zu polemisieren, spricht Kindermishandlung. Ein abscheulicher Vorfall ist am Dienstag fangen, während in der Liebenwalderstr. 38 Wäschestücke ein Raub straße 46 Kleidungsstücke und Möbel in einer Wohnung Feuer gefür die Macht und den gewaltigen Triumph, den diese Partei er von einem Möbeltransporteur entdeckt worden, der um die Mittags- der Flammen wurden. In der Leipzigerstr. 54 hatte die fünfte rungen hat. Dieser Thatsache gegenüber ist es belanglos, daß der stunde in einem Hause am Kronprinzendamm zu Halensee eine Compagnie vormittags einen Brand zu beseitigen, der den Fußboden brave Landrat die Millionen Herzen, die am 27. Januar nicht höher Möbelfuhre abzuladen hatte. Der Fuhrmann bemerkte in dem und die Balfenlage ergriffen hatte. Gardinen waren in der Prinzengeschlagen haben als an den andren Tagen des Jahres, schlankweg zu dunklen Keller dieses Hauses, daß sich dort in einem abgeschlossenen allee 34 gegen Abend in einer Wohnstube in Brand geraten, dessen den vaterlandslosen, nichtdeutschen, wirft. Wir wollen angesichts der Raume ein menschliches Wesen aufhielt. beispiellosen Triumphe, die uns in letzter Zeit gerade durch unsre unkenntliche Gestalt aus der Ecke, in der sie kauerte, zum Vorschein noch Alarmierungen von der Eldenaerstr. 6, Bofenerstr. 4 und noch Es dauerte lange, bis die Ablöschung aber bald erfolgen konnte. Außerdem hatte die Wehr Feinde bereitet worden sind, milde sein und diesen kleinen fam. Endlich entdeckte der Fuhrmann, daß ein Knabe geographisch- historischen Irrtum dem Landrat nicht hoch anrechnen. im Alter von etwa neun Jahren in dem Raume eingesperrt war. zurückzuführen waren, die bei der Ankunft der Wehr von den Hausbon einigen andern Stellen zu verzeichnen, die indes auf Brände Wohl aber halten wir die Art, wie das unter seinem Einfluß Das Kind war außerordentlich verschüchtert und teilte dem Mann bewohnern bereits gelöscht waren. stehende Kreisblatt des dynastischen Festtages gedachte, nicht nur zögernd mit, daß es nichts sagen dürfe und daher keine Antwort für besonders hübsch. Statt fich am 27. Januar wenigstens zu geben könne. Endlich nannte der Knabe aber doch seinen Namen; einem selbständigen Festartikel aufzuschwingen, druckt das er fei der Sohn des Kunstmalers B. im selben Hause. Kreisblatt das in der Hülleschen Zeitungsfabrik hergestellte Flug- Menschenfreund erkundigte sich nun zunächst beim Bortier nach Aus den Nachbarorten. blatt ab, das wir vor einigen Tagen gekennzeichnet haben. den Umständen dieses Falles Parteigenossen in den Vororten, seht die Wählerliste nach! Wer erfuhr, daß der im Allerdings ist es gescheit genug, die über den Fall Krupp Barterre wohnende Maler recht oft sein Kind halbe Tage nicht in der Liste verzeichnet steht, geht für das laufende Jahr seines im Flugblatt aufgetischten unwahrhaftigkeiten herauszulassen; aber lang in den Keller einsperre. Als der Fuhrmann nun Wahlrechts verlustig! Wähler, die selber keine Zeit haben, die Liste das lann uns nicht von dem Vorwurf abbringen, daß eine solche mehr bei dem Maler selber vorstellig werden wollte, erhielt er an durchzusehen, wollen sich an den Vorstand der Partei- Organisation Würdigung eines Tages, der alle Herzen höher schlagen machen der Thür von einem jungen Mädchen die schnippische Antwort, daß ihres Ortes wenden! soll, für ein Kreisblatt ein bißchen schematisch ist. er sich nicht um Dinge kümmern sollte, die ihn nichts angingen. Der Die Unfauberkeit in Bäckereien. Vom Verband der Bäcker wird nächste Gang des Samariters war nun zur Polizei, wo ein Beamter Reinickendorf . Heute Mittwoch findet bei Meinhard, Hauptstr. 51, uns geschrieben: Auch Meister S. in der A. sich denn auch bereit erklärte, den Fall zu untersuchen. straße im Norden In die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Zahl= dem Augenblick als der war einer derjenigen, die im Schelten auf den Ausschuß des Fuhrmann wieder zurückkehrte, reicher Besuch wird erwartet. sah er, wie der Gewerbegerichts nicht genug thun konnten. Warum denn der Vater das Kind aus dem Keller herausholte. Ausschuß das Material, das er über angebliche Mängel in Dem unglücklichen Knaben waren die Hände mit Bäckereien gesammelt haben wolle, nicht herausgebe; wenn wirkliche Stricken auf dem Rücken festgebunden und auf der Treppe gab der Beweise gegen die Meister vorlägen, tönne man doch damit ans Licht Vater ihm einen solchen Stoß ins Genick, daß er niederfiel. kommen! Einer der Gesellen meinte darauf, daß er, der Meister Kinder gegen Mißhandlung, der sich gewiß in Gemeinschaft mit der Es besteht hier am Drte bekanntlich ein Verein zum Schuße der doch lieber stillschweigen solle, er wisse doch, was die Polizei Behörde dieser Angelegenheit annehmen und erforderlichen Falls bei der Revision am 18. Dezember in seiner Backstube festgestellt dafür sorgen wird, daß das Kind bei Leuten untergebracht wird, wo gar nichts von den Dingen; eine wirkliche Revision tönne eben mur es auf menschliche Behandlung rechnen kann.
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habe. Ach, meinte der Meister, so ein
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In der Wohnung seiner Braut, der Konfektionsschneiderin G. im Hause Raupachstr. 3, hat sich gestern morgen der 21 Jahre alte Tischler Paul Renner durch einen Revolverschuß zu töten versucht. Ein Zant soll die Ursache des Selbstmordversuchs abgegeben haben. Der schwer verletzte junge Mann wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht.
Neber die erste Hilfe bei Unglücksfällen hält Geheimrat Dr. v. Bergmann Sonntagmittag 12 Uhr im großen Saale des Central- Arbeitsnachweises, Gormannstr. 13/14, einen Vortrag. An den Vortrag, der als Einleitung zu dem diesjährigen Cyklus hygienischer Vorträge der Centralkommission der Krankenkassen gedacht ist, schließt sich eine Besichtigung des Arbeitsnachweises an. Der Zutritt steht jedermann unentgeltlich frei.
Johannisthal . Eine Sigung der hiesigen Gemeindeertretung fand vor einigen Tagen vor der Straffammer in Moabit statt. Neun Vertreter und zwei Schöffen waren geladen, Abteilung, Architekt Schmidt, mit dem Ausdruck Frechheit" den um durch ihre Aussagen Klarzustellen, ob der Vertreter der ersten Gemeindevorsteher Kober oder den Polier Haase von der Firma Schulz in Nieder- Schöneweide gemeint habe. Der Gerichtshof kam zu der Ansicht, daß der Gemeindevorsteher damit habe ge= troffen werden follen und bestätigte das Urteil des Schöffengerichts, von Fachleuten vorgenommen werden. Nun, meinte der Geselle, auch Nicht nur Taschendiebe, sondern auch„ Nepper" benutzten den welches auf 50 M. Geldstrafe erkannt hatte. Das Verhältnis des in diesem Falle tönne dem Meister ja geholfen werden, er brauche ja nur Verkehr am Dienstag, um ihrem Gewerbe mit Erfolg nachzugehen. Vorstehers zur Vertretung spißt sich indes immer mehr zu; findet einigen Verbandsgesellen die Prüfung der Räumlichkeiten Zwei Bunftgenossen" hatten das Feld ihrer Thätigkeit nach der doch am 12. Februar bereits wieder ein Termin statt, in welchem sich zu gestatten. Darauf schwieg der Meister; unter den Fachleuten Friedrichstraße verlegt, wo ihnen ein Storchbein" in die Hände lief, der Gemeindevorsteher wegen Beleidigung des Vertreters Schmidt fonnte er sich offenbar feine andren Personen vorstellen als die dem der eine„ Nepper" einen Ring zum Kauf anbot. Der zweite zu verantworten hat und ein weiterer Prozeß gegen den famofen Jnnungsherren, die von all den Uebelständen, die u. a. vom Repper" tam vorschriftsmäßig als Fachmann" hinzu, um sein Be- Vorsteher steht noch in Aussicht. Auch mit dem Vorsitzenden des Borivärts" an die Deffentlichkeit gebracht worden sind, nichts, aber dauern auszusprechen, daß er nicht das Geld besige, um selbst den hiesigen Landwehrvereins, dem Vertreter Mette, welcher der Gemeindeauch rein gar nichts gemerkt haben wollen. Ring zu kaufen; aber ganz außerprogrammmäßig erschien noch ein vertretung bereits 18 Jahre angehört, ist der Gemeindevorsteher