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Nr. 26. 20. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

247. Sigung. Freitag, den 30. Januar 1903, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: Graf Pojadowsky, v. Goßler.

Zur Begründung der Interpellation erhält das Wort

wegen

Abg. Dr. v. Dziembowski- Pomian  ( Pole):

das Staatsinteresse zwingt uns, unsre Polenpolitik

Sonnabend, 31. Januar 1903.

bei den Polen  .) Troydem der Reichstag   sich mit großer Majorität und bei den Nationalliberalen.) Sollte ich je diesen Eid brechen, so für diese Forderung ausgesprochen hat, beachten die preußischen möge mich die wohlverdiente Strafe treffent. Und jetzt schwöre Beamten in Bofen dieselbe gar nicht. Sie machen fich damit ich beim Waterlande, bei der fünftigen Wiedergeburt meiner cines groben Amtsvergehens schuldig, da Neichsrecht bekanntlich vor Nation, daß ich alles, was ich geschworen habe, treu und Landesrecht gebt. vollständig halten werde.( Bei Erhebung der Finger): Ich Was die Behandlung polnischer Redakteure, die wegen politischer schwöre beim Baterlande!" Daß ein solcher Eid geschworen werden Bergehen verurteilt wurden, anlangt, so haben so schwere Miß- müßte beim Gintritt in einen rein wissenschaftlichen Verein, ist taum Auf der Tagesordnung steht zunächst die Interpellation handlungen wie im Falle des Rebalteurs Hoffmann in Stattowig anzunehmen.( Heiterkeit.) Dr. v. Dziembowsti Pomian( Bole) und Genoffen: Die sich allerdings noch nicht wiederholt. Aber die Behandlung der Es waren im Thorner Prozeß im ganzen 60 Angeklagte. ungleichmäßige Behandlung der polnischen Bevölkerung innerhalb des Redakteure innerhalb der Gefängnismauern ist doch schlimm genug. Davon sind 15 freigesprochen, 10 haben einen Verweis Deutschen Reiches, die im Widerspruch steht mit der staatsrechtlichen Einem Berurteilten wurde auf seine Bitte um Selbstbeschäftigung erhalten. Diese 25 haben die Berechtigung zum einjährigen Dienst Gleichheit vor dem Gesetz  , die sich u. a. insbesondere in einem geantwortet: Sie haben das Maul zu halten und Ihre Zelle rein behalten. Bezüglich der übrigen 35 ist die Sache so geregelt worden, Boykott polnischer Gewerbetreibender und Kaufleute seitens der zu halten! Sonst fliegen Sie in Arrest!"( Sört! hört!) Gleich daß diejenigen jungen Leute, die mit Gefängnis bis zu einer Militärbehörden kundgiebt, in der Entziehung der Berechtigung zum zeitig wurde dem Gefangenen Gefängniskleidung angelegt.( Hört! Woche bestraft worden sind, die Berechtigung erhalten haben. cinjährig freiwilligen Dienst wegen geringfügiger Vergehen, hört! und Pfui- Rufe.) Ein andrer Redakteur hat im Gefängnis Nur 14 der Angeklagten haben Gefängnis von zwei Wochen int der Handhabung der Personenstands- Gefeße, fowie in während ein paar Monate 36 fund abgenommen.( Hört! hört! bis zu drei Monaten erhalten. Diesen ist die Berechtigung zum der Behandlung politischer Tagesschriftsteller als gemeine Verbrecher, und Heiterkeit.) Die verordnete Strantenlost wurde ihm ge- einjährigen Dienst enizogen worden. Ich halte diese Entscheidung veranlaßt die Interpellanten zu der Anfrage an den Reichskanzler, nommen, nachdem er ein Renconter mit dem Gefängnisdirektor für sehr gerecht und sehr milde. Die Wehrordnung bestimmt, daß was er zu thun gedenkt, um diesen Zuständen ein Ende zu machen." gehabt hatte. Unser Verhältnis zu den Militärbehörden war denjenigen die Berechtigung zum einjährigen Dienst entzogen Unterzeichnet ist die Interpellation von polnischen und Centrums- längere Zeit ein ausgezeichnetes. Man erkannte an, daß die Polen   werden kann, die die moralische Qualifilation dazu nicht abgeordneten. gute Soldaten feien und viele von uns haben sich gern zum frei mehr bejigen. Die Behörden haben vollkommen den geseg Von 14 ist willigen Dienst gemeldet. Da lam die Entziehung des Berechtigungs- lichen Bestimmungen entsprechend geurteilt. scheines zum einjährigen Dienst für die im Thorner Prozeß vermeines Wissens nur ein Einziger zum Dienst eingestellt worden. Er urteilten Gymnasiasien. Dies Verfahren der Militärbehörden war war gerade dem Alter nach zum Dienst verpflichtet und vollkommen Bon einigen Seiten ist die Zuständigkeit des Reichstages, zur gefezwidrig, weil nach der Wehrordnung nur in solchen Fällen die brauchbar. Ein andrer, der sich stellte, ist zur Erjasreſerve gestellt Besprechung diefer Interpellation bezweifelt worden. Aber abgeschen vort allem andren ist doch auch die Wreshener Interpellation hier Entziehung des Berechtigungsscheines erfolgen darf, in denen worden. Ein Teil der jungen Leute hat sich ins Ausland begeben. von dem Reichskanzler beantwortet worden, obgleich der Neichs- während der attiven Dienstzeit die Bersegung in die zweite laffe Gine dritte Gruppe hat sich dem Studium der katholischen   Theologie Yangler felbft damals gewisse Bedenken an der Zuständigkeit des des Soldatenstandes erfolgen würde. Das geschieht nur bei ge- gewidmet. Für diefes Studium besteht die Bestimmung, daß alle, Reichstages äußerte. Bei einer andern Gelegenheit meinte Graf Bofa- meinen Verbrechen, während die Thorner Angeklagten sich nur mit die auf inländischen Universitäten studieren, principiell vom Dienfie dovsky, aus Gründen der Staatsraison tönne sich das Reich in polnischer Litteratur und Geschichte beschäftigt hatten. Eine moralische zurüidgestellt werden. Es ist also auch hier dem Gesetze vollkommen innerpolitische Verhältnisse eines Bundesstaates nicht einmischen. Disqualifitation lag nicht vor, im Gegenteil. Die Militärverwaltung entsprochen. tonnte stola sein auf solche Einjährigen. Die zweite Frage ist die des sogenannten militärischen Boykotts. Aber Gründe des Rechts sprechen dafür, daß die polnische Frage, hier im Reichstage zur Sprache fomme. Im preußischen Ab­Auf die Frage der gewaltsamen Vorführung von Polen   zur Es handelt sich um das Verbot einzelner Lotale, in denen die geordnetenhaufe ist die polnische Gefahr" oder die flavische Gefahr Dusterung werde ich beim Militär- Etat zu sprechen tommen. Be Deutichenhebe in solchem Maße betrieben wird, daß Streitigkeiten vom Regierungstisch wiederholt als eine Gefährdung des Reiches, jonders weit ist man mit dem Boykott volnischer Gastwirte und und Mighelligkeiten aller Art vorkommen oder zu befürchten sind. das soll wohl heißen der Reichsgrenzen, bezeichnet worden. Wie Kaufleute gegangen. Eine anständige Gastwirtschaft in Strotoschin Diese Verbote erfolgen aus rein disciplinarischen Rücksichten. Das lann da die Stompetenz des Reichstages irgendwie zweifelhaft sein? wurde für das Militär gesperrt, obwohl der Inhaber ein China  - müßte auch festgehalten werden, so lange nicht die Wirte dafür Der Besuch eines Weinhauses in Posen wurde den garantieren, daß die Soldaten in ihrem Lokal in disciplinarischer Wir lämpfer war. Wir verlangen lediglich unser Recht und Rechtsgleichheit. ir Offizieren verboten, weil der Befiger in den Saifertagen nicht hinsicht keinen Schaden erleiden. Bon solchen Rüdjichten aus ist hoffen dabei auf die Sympathie aller derer, für die das Recht mehr illuminiert hatte. Ich frage den Herrn Kriegsminister, ob er eine auch 3. B. in Preußisch Stargard   das Verbos über fünf unter­als cine leere Phrase ist. Wir wollen gar keine besonders liebenswürdige Behandlung von der Regierung, wir verlangen nichts Süßes, im Gegen- derartige Boykottierung für gesetzlich zulässig und nicht für moralisch geordnete Kneipen verhängt worden. Auf Antrag des Abg. Noeren( E.) erfolgt Besprechung der teil, unfer guter Magen verträgt auch den Bittern, den die Regierung uns verderblich hält? Man beruft sich zur Verteidigung der Maßregeln vorgefeht hat.( Seiterkeit.) Im Jahre 1867, turz vor der Gründung gegen die Polen   auf den Schutz des bedrängten Deutschtums. Das Interpellation. Abg. Graßmann( nail.) des Norddeutschen Bundes  , versprach der Oberpräsident der Proving ein leeres Schlagwort, erdacht vom deutschen Ditmartenverein. Bofen unter Berufung auf Sundgebungen des Königs Wilhelm den Sch frage den Herrn Reichskanzler- leider ist er nicht persönlich Bolen, daß durch die Einverleibung in den Norddeutschen Bund   anivefend ob er bei seiner Anvefenheit in Posen irgend eiwas( auf der Tribüne fast unverständlich) hält die Ausschließung der im weder die polnische Muttersprache, noch die Religion eine Einbuße von der Bedrängnis des Deutschtums gemerkt hat. Ich erinnere Thorner Geheimbundsprozei verurteilten Gymnasiaften vom einjährig­erleiden werden.( hört! hört! bei den Polen  .) In welcher Weise an das Wort Herrn v. Hanjemanns: Seien wir wenigstens lanal, freitvilligen Dienst für gerechtfertigt. Abg. Fürst Radziwill( Pole): aber find diese Versprechungen gehalten worden? Es ist tein jagen wir offen, nicht Schuß des bedrängten Deutschtums, sondern Es ist nicht zu bestreiten, daß ein Organismus und ein solcher Wunder, daß dadurch Erbitterung und Unzufriedenheit in der führen. Sie tönnen doch aber nicht verlangen, daß vir ist doch das Deutsche Reich leiden muß, wenn ein Glied desselben polnischen Bevölkerung entstehen mußte. Die Bolen genießen hente Ihren Staatsintereffen zuliebe unsre Gesinnung, das heiligste, ungesund ist. in Preußen Teine Rechtsgleichheit mehr. Ich erwähne als Ihren Staatsinteressen zuliebe unsre Gesinnung, das Heiligste, ungesund ist. Ich halte es des deutschen Reichstages nicht Beweis den Fall Löhning, auf dessen Verheiratung ich was wir haben, auf einmal ändern, wie man Handschuhe wechselt. für würdig, daß man sich mit einer folch' tiefgehenden Frage wie mit feinem Bort eingehen will. Löhning mußte gehen( Sehr gut! bei den Polen  .) Die Germanisation, wie sie jetzt betrieben der Bolenfrage gegenüber immer wieder auf den rein formalistischen wird, ist unchristlich und unmoralisch. Man darf nicht soweit gehen, Standpunkt der Zuständigkeit zurückzieht. Würdig dieses Hauses ist feiner Stellung zur Polenfrage. Er behandelte die polnischen Steuerzahler als gleichberechtigte Staatsbürger und zu sagen, Staatsraison geht über Moral und über Recht. Was hat es, den großen politischen Hintergrund in Betracht zu ziehen, auf berüdjichtigte in Steuerangelegenheiten die politische Stellung eines benn Ihre Germanisierungspolitit bisher genügt? Sie hat iasto bem die Einzelheiten erwachsen. Die Schuld an den Zuständen liegt Antragstellers nicht. Er hat einem Regierungsrat, der eine ent- gemacht und steht heute vor dem Bankrott.( Sehr wahr! bei den an der hundert Jahre alten preußischen Politik in den Ostmarken. sprechende Begründung in einem Bericht an den Minister aufnehmen Bolen.) Sie dauert heute 100 Jahre. Noch vor 30 Jahren konnte Die Art, wie der preußische Herr Finanzminister in seiner Etatsrede wollte, diefen Pajjus gestrichen. Dies Verhalten wurde von oben Fürst Bismard mit einigem Recht zur polnischen Reichstage mit ganz unbeweisbaren Infinuationen gegen die von unsrer Fraktion gemißbilligt Löhning mußte gehen. Aehnlich wird es in andren rattion sagen: hinter Ihnen steht kein polnisches Wolf, Sie vertretene Bevölkerung hervortrat, bebentete wieder eine Provo= Berwaltungen sein, nur daß es nicht überall einen Löhning giebt, find lediglich die Vertreter des Adels und der Geistlichkeit. Heute tation der polnischen Bevölkerung.( Sehr richtig! bei den Polen  .) der treu und gewissenhaft feine Beamtenpflichten erfüllt. Ich habe aber, das sagen jämtliche preußische Minister im Abgeordnetenhause, Es liegt mir fern, dem Kriegsminister irgend einen Vorwurf zu die fefte Ueberzeugung, daß bei allen Stonzessionsgefuchen für steht das Polentum in wirtschaftlicher, fistlicher und finanzieller Be machen, wenn er gegen die Geheimbindler an den polnischen ziehung gestärkt da. Der Reichstanzler verfährt wie ein Spieler. Gymnasien eingefchritten ist. Aber trägt nicht auch die Germanisterungs­Bauten, im Schanlivejen usw. die Bolen absolut differenziell gegen Rachbem er eine Milliarde verloren hat, sest er zwei Milliarden. politik ihr Teil dazu bei, folche Geheinibündlereien zu begünſtigen. über den Deutschen   behandelt werden. Der Ministerpräsident fagte im vorigen Jahre im Abgeordnetenhanse, außerhalb seines Amtes tönne Dazu find Sie aber viel zu arm, um auf diese Weise bei uns mit( Lebhafte Zustimmung bei den Polen  .) Redner verliest im weiteren jedermann so sprechen, wie ihm der Schnabel gewachsen fei. Wie Milliarden zu germanisieren.( Sehr richtig! bei den Polen  .) Durch Verlauf seiner Rede einen Erlaß der preußischen Schulverwaltung, stimmt das zusammen mit einem Erlaß der Eisenbahndirektion Ihre Drangfalierungen ist die polnische Voltsfeele bis in die untersten in welchem den jüdischen Religionslehrern anheimgestellt wird, ob Arbeiterschichten erwacht und wir sind jekt start genug, um allen sie dem Religionsunterricht die hebräische Sprache zu Grunde legen Bromberg  , worin den Beamten auch außerhalb des Amtes das Polnisch sprechen verboten wird?( Hört! hört) Ein Lehrer wurde discipli- Bersuchen der Germanisierungspolitik dauernd Widerstand entgegen wollen oder nicht. Ich bin weit davon entfernt, unfren jüdischen Mitbürgern das Recht verfümmern zu wollen, welches in narisch feines Amtes entfest, weil er die Kurse einer polnischen Hoch- fehen zu können.( Lebhafter Beifall bei den Polen  .) schule in Danzig   besucht hatte. Also selbst das Hören der polnischen Zur Beantwortung der Interpellation ergreift zunächst das Wort dem Erlaß der Unterrichtsverwaltung ihnen hier zugestanden wird. Ich bin fein Antisemit. Aber der polnischen Be­Sprache ist verboten! Einem Einjährigen, der der Militärbehörde völkerung, die doch keine eingewanderte ist, muß dasselbe anonym angezeigt worden war, weil er in einem Wirtshaus auf Um Irrtümern vorzubeugen, bemerke ich zunächst, daß es für Recht zustehen wie der jüdischen.( Lebhafte Zustimmung bei polnisch beim Stellner ein Glas Bier bestellt hatte, wurden deswegen die preußische Regierung und für das Deutsche Reich eine polnische den Polen  .) Wir glauben an ein Königtum von Gottes Gnaden; die heftigsten Vorhaltungen von seiner vorgefegten Behörde gemacht. Frage im internationalen Simme nicht giebt.( Bravo  ! rechts.) Die wir glauben, was unser Statechismus und lehrt, und die Grundsäke ( Hört hört!) Derfelbe edle Kampf wird geführt gegen das volnischen Landesteile sind für immer und unauflöslich mit der diefes Statechismus, die uns bisher mit dem Centrum verbunden polnische Lied und die polnischen Gedichte, auch gegen unsre preußischen Monarchie und dem Deutschen Reiche   verbunden, und haben, werden uns auch in Zukunft mit dem Centrum verbinden. flaffische Poefic. Ein Leierlastenspieler wurde verurteilt, so lange die preußische Regierung und das Deutsche Reich noch wenn es aber ein Königtum von Gottes Gnaden giebt, giebt es weil er ein altes polnisches Lied gespielt hatte. ie stimmt dies einen Soldaten ins Feld zu stellen hat, wird dies Berhältnis be- auch Boltsrechte von Gottes Gnaden.( Stürmischer Beifall bei den Verfahren mit dem stolzen Wort der preußischen Berfassung überein, stehen bleiben.( Bravo  ! rechts und bei den Nationalliberalen.) Bolen.) Diese Boltsrechte lassen wir uns nicht nehmen, und bei der daß jeder Preuße feine Meinung in Wort und Schrift frei äußern Die vom Vorredner vorgebrachten Beschwerden betrafen lediglich Verteidigung dieser Boltsrechte werden wir stets auf unsrem Postes dürfe? Besonders rigoros wurden die Ausweisungen jezt gehands innere preußische Angelegenheiten. Der preußische Staat, der ein zu finden sein.( Ernenter stürmischer Beifall bei den Polen  .) habt. Ein Pole, dessen Water vor vielen Jahren aus Rußland   ein Großstaat war, als er int das Deutsche Reich einverleibt Abg. Roeren( C.): getvandert war, sollte vom Landrat feines Bezirks ausgewiesen wurde, hat wesentliche Rechte seiner Souveränität preisgegeben im werden, aber Rußland   weigerte sich, ihn zu übernehmen. So wurde Intereffe der Schaffung eines deutschen   Nationalstaates. Aber soweit Die Polenpolitik erregt weit über die Grenzen Preußens hinaus denn der Betreffende vorläufig ins Gefängnis geworfen, wo er be- bat fich Preußen feiner Souveränität nicht entäußert, daß es dulden berechtigtes Auffchen, fie gehört unzweifelhaft zur Kompetenz des reits seit fechs Monaten liegt!( hört! hört! Große Unruhe.) Der tönnte, daß Fragen, die lediglich Angelegenheit der preußischen inneren Reiches.( Sehr richtig. Auf eine Erörterung des Falles Löhning Landrat aber verzagt nicht, er wendet sich offenbar an die höchsten Politik und der Landesgesetzgebung find, Gegenstand der Verhandlung fönnen wir heute nicht eingehen. Der preußische Finanzminister be= Behörden, vielleicht kommt er auch noch an den Reichstag  , um des Reichstages sein sollten, und daß hier der Reichstag   ein Urteil hauptet, die Entlassung Löhnings fei nicht erfolgt wegen seiner Ver­endlich doch die Uebernahme von seiten Rußlands   zu er über Fragen der inneren preußischen Politik abgebe. Hier muß die heiratung mit der Feldwebeltochter, sondern wegen seiner Stellung atvingen. Es ist hier alfo eine ganz neue Sirafe gegenüber den Reichsregierung, je mehr fich Neigungen nach dieser Richtung geltend zur Bolenpolitit. Der Oberpräftbent behauptet dagegen, daß Bolen erfunden worden! Aber wenn einer ausgewiesen werden soll machen, erklären: Principiis obsta!" Es ist ganz unmöglich, nicht Löhnings politische Gesinnung, sondern die Heirat der zur Entlassung gewesen wäre. und das andre Land ihn nicht will, so tann er doch nicht zu lebens im Reichstag auf die von dem Vorredner vorgebrachten Detailfragen Feldwebeltochter der Grund Tänglichem Gefängnis verurteilt werden! Weiterhin wurde einem einzugehen. Wir müssen nun warten, bis wir wissen, So ist auch die Frage der Namensgebung Sache der Seiterkeit links.) VOR beiden Herren die Wahrheit gesagt hat. Mädchen, das mit 13 Jahren ein Menschenleben gerettet hatte und Landesgesetzgebung. Was die Beschwerden gegen die Polizei anlangt, wer dem dafür für feinen 18. Geburtstag die Rettungsmedaille verfo meine auch ich, daß auch die untersten Organe der Behörden stets( Unruhe rechts.) Hat der preußische Finanzminister recht, so müssen sprochen worden war, diese Medaille verweigert, weil der Vater su bas gehörige Maß von Würde und Selbstbeherrschung bewahren wir auch erst wissen, was Herr Löhning für Verbrechen gegen den fammen mit den Polen   stimmen folle!( Heiterleit.) Redner geht follten. Bas in jedem einzelnen Fall zu geschehen hat, ist oft eine Halatismus begangen hat. weiter auf die Handhabung des Bereinsrechtes in den östlichen Frage des persönlichen Taltes. Daß diefer Talt oft zu vermissen Die lebergriffe des Polizisten gegenüber dem Redakteur Hoff­Provinzen und auf den Stampf gegen die polnische Tracht ein. Der ift, ist ohne weiteres zuzugeben. Wenn die Fälle fo liegen, wie der mann sollten die Regierung veranlaffen, allgemein hier gründliche Staifer erklärte im vorigen Jahre im Bremer   Ständehaus, an über Vorredner sie dargestellt hat, wird sicher eine Rettifizierung erfolgen. Remebur zu schaffen. Man gewinnt den Eindrud, als meinten lieferten Stammeseigentümlichteiten folle nicht gerüttelt werden. Der Vorredner weiß ganz gut, daß ich die betreffenden Ber  - die Polizisten, sie dürften sich den polnischen Mitbürgern als den deutschen. Sie müssen Aber alles, was ich angedeutet habe, bedeutet einen direkten Wider hältnisse genau kenne. Troßdem hat er vieles in einem gewiß fehr gegenüber mehr erlauben, spruch gegen diefe Worte. Auch die Umtaufung polnischer Orts: humoristischen und erheiternden Lichte dargestellt, das den That Barauf hingewiefen werden, daß Ausnahmebestimmungen gegen die namen in deutsche geht munter weiter. Zu Beamten werden die fachen nicht entspricht. Um so größerer Wert ist darauf zu legen, Polen   nicht bestehen. Die Boykottierung polnischer Staufleute und Polen   gar nicht mehr genommen, nicht einmal mehr zu Nachtwächtern, daß diefe Angelegenheit im preußischen Abgeordnetenhause vor Gastwirte verurteilen wir als immoralisch und verwerflich. Eine was wenigstens bisher noch der Fall war.( Heiterkeit.) Man fpricht gebracht wird, wo die beteiligten Neffortminifter die notwendige folche wirtschaftliche Belämpfung zweier Nationen innerhalb eines ( Sehr so viel von der deutschen Treue. Aber den Polen   gegenüber bewährt Antwort geben werden. Ueber die militärischen Angelegenheiten, die Reiches fant nur zur andauernden Erbitterung führen. fie fich wahrhaftig nicht. Ein polnischer Bürger schenkt der Stadt der Interpellant vorbrachte, wird der Striegsminister dem Haufe wahr bei den Polen  .) Fast alle Beamtenstellen sind der polnischen verwaltung Bofens eine Bibliothek unter der Bedingung, daß der Auskunft geben.( Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Bevölkerung verfchloffen, von der Landwirtschaft hält man sie durch Bibliothekar in der Provinz Bosen geboren und der polnischen den fortgefesten Auflans polnischer Güter ab, da ist es ganz selbst­Kriegsminister v. Goßler: Sprache mächtig sein müsse. Es war auch ein geeigneter Bewerber verständlich, daß sich die Polen   auf gewerblichem Gebiete zusammen­vorhanden, der aber, weil er Pole war, den Behörden nicht genehm Ich habe auf zwei Punkte, die der Juterpellant vorbrachte, Aus- fchließen. Sie bestegen allgemein zu boykottieren, ist eine war. So nahm man denn entgegen den Bedingungen einen Mann, funft zu geben. Es ist zunächst richtig, daß einer Anzahl der im Maßregel, die sich nie und nimmer rechtfertigen läßt.( Schr wahr! der nicht in der Provinz Posen   geboren und der polnischen Sprache Thorner Prozeß angeklagten jungen Leute die Berechtigung zum bei den Polen  .) Wie da die Polen   noch loyale gutgesinnte Unter­nur sehr wenig mächtig war. Auch die Schutzvorschriften der Straf einjährig- freiwilligen Dienst entzogen worden ist. Der Interpellant thanen bleiben sollen, tann ich nicht einsehen. Was den Thorner Benuäler Prozeß betrifft, so will tch auf prozeßordnung werden gegenüber Bolen nicht beachtet.( hört! hört!) hat die Sache so dargestellt, als ob die geheime Verbindung, der die Rach einer fürzlich veröffentlichten Statistif fehlten in den fathos jungen Leute angehörten, eine ganz harmlose Vereinigung wäre, die die Frage, ob es selbst nach dem Wortlaut der Bestimmungen lischen Gemeinden in Bosen und Westpreußen   insgesamt 7000 fatho- fich lediglich mit wissenschaftlichen Sweden beschäftigte. Ich will zuläffig war, daß der einmal erteilte Berechtigungsschein wieder Dem Sinne und Geiste lische Gemeindemitglieder.( hört! hört! im Centrum.) Ist es da Ihnen den Eid verlesen, den diejenigen leisten mußten, die diesem entzogen wurde, nicht eingehen. zu verwundern, wenn sich in der Bevölkerung der Glaube durchbricht, Nationalverein", wie er fich nannte, beitreten wollten: Indem ich der Bestimmungen widerspricht diese Entziehung jedenfalls. Ehren­daß die Ansiedelungskommission nicht nur germanisiert, fondern auch mit leberlegung und Vorbedacht dem Nationalverein beitrete, fchwöre rührige Handlungen Ingen nicht vor, und nur fie berechtigen zue Ent­proteftantifiert?( Lebhafte Zustimmung im Centrum und bei den ich in Gegenwart der hier versammelten Mitglieder, daß ich von der ziehung. Es ist ganz klar, daß der Abfay 2, den der Herr Kriegs­Bolen.) Auch die Vormundschaftsrichter nehmen an dem edlen Eristenz und Wirksamkeit dieses Vereins ohne deffen Erlaubnis minister citierte, fich nur auf die Fälle bezieht, daß zwar ehren­Berke teil, aus Katholiken Evangelische zu machen. Redner führt niemals etwas offenbaren und im Sinne feiner Statuten stets mit rührige Handlungen vorliegen, aber eine formale Berurteilung eine Reihe von Fällen an, in welchen fatholische Watsen Eifer arbeiten will. Außerdem schwöre ich, daß ich aus dem National nicht erfolgt ist. Irgend welche Vergehen haben sich aber die zwangsweise in evangelische Anstalten geschickt wurden( hört! hört!), verein vor Beendigung meiner Gymnasialstudien nicht austreten Gymnasiaften in der Verbindung, die zur Pflege der Litteratur noch dazu auf eine äußerst illoyale Beife. Bir verlangen weiter, und, so lange ich ihm angehöre, die Pflichten eines Mitgliedes voll und Gefchichte gegründet war, nicht zu Schulben kommen lassen. daß die polnischen Namen so in das Standesamts- Register ein erfüllen will. Ferner schwöre ich, daß ich alle Sträfte zur Befreiung Früher waren solche Verbindungen nicht verboten, das ist erst jetzt, getragen werden, wie der Boltsmund sie ausspricht.( Sehr richtig! des unterdrüdten Vaterlandes aufwenden werde.( Hört! hört! rechts two der schärfere Wind weht, geschehen. Wenn feststeht, daß der

Staatssekretär Graf Posabowsky:

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